Reisebericht: Rundreise Frankreich – Normandie und Bretagne

12.09. – 21.09.2021, 10 Tage Rundreise mit Metz – Verdun – Rouen – Etretat – Honfleur – Caen – Landungsstrände – Mont St. Michel – St. Malo – Carnac – Vannes – Chartres


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Cidre, Crêpes und Calvados- dazu traumhafte Küstenlandschaften, ganz viel Geschichte und Kultur- die Normandie und Bretagne wussten zu begeistern!
Ein Reisebericht von
Florian Härtl
Florian Härtl

11.09.2021 – Von Dresden nach Metz

Von Dresden aus ging es am frühen Morgen über Erfurt, Hersfeld und Frankfurt nahezu staufrei über die französische Grenze. Bereits gegen 16:30 erreichten wir unser Hotels in Lothringens historischer Hauptstadt Metz, die mittlerweile zur 2016 neu geschaffenen Region „Grand Est“ gehört. Die Stadt mit ihrer wunderbaren, lichtdurchfluteten Kathedrale, den stimmungsvollen Plätzen und dem beeindruckenden Quartier Impérial zog uns schon nach wenigen Schritten in ihren Bann- eine der positivsten Überraschungen der gesamten Reise.


12.09.2021 – Von Metz über Verdun und Amiens nach Rouen

Der erste Stopp führte uns heute in die Stadt Verdun, vor deren Toren eine der blutigsten Schlachten des 1.Weltkriegs stattfand. Unser hervorragender Guide Pierre führte uns zu deutschen Bunkern und schaffte es auf sehr eindrucksvolle Weise, uns die furchtbaren Umstände der Soldaten in der damaligen Zeit nachfühlen zu lassen- eine sehr bewegende Erfahrung. Anschließend ging es weiter Richtung Picardie, in deren Hauptstadt Amiens wir uns von der imposanten Kathedrale, einem wirklichen Meisterwerk der Gotik, beeindrucken ließen. Von dort aus war es dann auch nicht mehr weit nach Rouen, wo wir unser Hotel bezogen und uns das leckere Abendessen schmecken ließen.


13.09.2021 – Von Rouen über Étretat und Honfleur nach Caen

Die wunderbare Altstadt von Rouen, die berühmtesten Felsen und der wahrscheinlich schönste Hafenort der Normandie standen heute auf dem Programm. Direkt nach dem Frühstück führte uns unsere Stadtführerin Anne durch die Gassen der Hauptstadt der Normandie, zur Kathedrale und zur Place du Vieux-Marché, auf dem 1431 Jeanne d’Arc verbrannt wurde. Anschließend wanderten wir entlang der spektakulären Felsküste von Étretat und fotografierten die grandiosen „Falaises“, inklusive dem berühmten Felsentor aus wirklich allen Perspektiven. Auch der herrliche Hafen von Honfleur bot zahlreiche großartige Fotomotive- auch ein kurzer Regenschauer konnte uns nicht davon abhalten, die Atmosphäre in vollen Zügen zu genießen und danach bei einer Cidre-Probe im Bus ganz gemütlich unser heutiges Hotel in Caen anzusteuern.


14.09.2021 – Von Caen über die Landungsstrände nach Saint–Malo

Der heutige Tag stand ganz im Zeichen der D-Day-Strände, an denen die Alliierten am 6. Juni 1944 an Land gingen, um Europa von der nationalsozialistischen Besatzung zu befreien. So bestaunten wir zunächst die Pegasus-Brücke, wo um Mitternacht die ersten britischen Fallschirmsprünge französischen Boden betraten. Anschließend ging es nach Arromanches-les-Bains, wo noch Überreste der sogenannten „Mulberries“ zu sehen sind, künstlich angelegte Häfen, die die Nachschubversorgung der Alliierten gewährleisten sollten. Dort schauten wir uns im 360-Grad-Kino einen Film über die Geschehnisse im Frühsommer 1944 an, dessen Bilder uns alle sehr bewegten. Nach weiteren Stopps am stark umkämpften Omaha-Beach, an der Steilküste Pointe du Hoc (die von amerikanischen Rangern kletternd überwunden wurde) und am deutschen Soldatenfriedhof bei La Cambe ging es in unser Hotel nach Saint-Malo. Abendessen gab es heute im benachbarten Restaurant „Chateaubriand“- eine in vielerlei Hinsicht erstklassige Adresse!


15.09.2021 – Mont–Saint–Michel, Cancale und Saint–Malo

Ein absoluter Höhepunkt der Reise stand heute auf dem Programm: das Wunder des Abendlandes- der Mont-Saint-Michel. Zum Glück trafen wir bereits am frühen Morgen und damit vor den Touristenmassen am Klosterberg ein und hatten somit die Gelegenheit, die beeindruckende Architektur und Kulisse in aller Ruhe zu genießen. Zum Mittagessen ging es dann zur Austernprobe ins Fischerörtchen Cancale, das für seine Austern weltberühmt ist. Dazu ein schöner Muscadet von der Loire- das kam bei vielen Gästen gut an. So auch die Atmosphäre in Cancale, das immer noch seinen gemütlichen maritimen Charme bewahren konnte. Am späten Nachmittag spazierten wir dann noch über die Stadtmauer und durch die Gassen der Festungsstadt Saint-Malo, die für den größten Tidenhub Europas bekannt ist und immer noch ein wenig Piratenatmosphäre ausstrahlt. Abendessen gab es dann wieder im "Chateaubriand"- erneut exzellent!


16.09.2021 – Von Saint–Malo über das Cap Fréhel, Ploumanac'h und Guimillau nach Quimper

Am heutigen Tage wollten wir uns die großen landschaftlichen Highlights der Bretagne zur Gemüte führen. Dazu gehört ohne Frage Cap Fréhel an der Smaragdküste- benannt nach der smaragdgrünen Farbe des Wasers an diesem Teil der bretonischen Küste. Eine ganz andere Farbschattierung weisen die Felsen rund um Ploumanac'h auf, das sich an der Rosa-Granit-Küste befindet und eine der bezauberndsten Wanderwege der gesamten Bretagne bietet. Die Felsen, auf denen der imposante Leuchtturm steht, erstrahlen tatsächlich in verschiedenen Rot-und Rosa-Tönen und verschlagen einem geradezu den Atem ob dieser gewaltigen Schönheit der Landschaft. Am Nachmittag stand ein interessanter Aspekt der bretonischen Kultur im Mittelpunkt: die sogenannten enclos paroissiaux- auf eine ganz spezielle Art und Weise angelegte Kirchen- bzw. Pfarrbezirke, die besonders für ihre Kalvarienberge berühmt sind. Einer der schönsten dieser Kirchhöfe befindet sich in Guimillau, wo wir uns ausführlich mit der Architektur und Bedeutung auseinandersetzen, bevor es weiter ging in unser Hotel nach Quimper.


17.09.2021 – Locronan, Pointe du Raz und Quimper

Der heutige Ausflug zur Pointe du Raz, einem der westlichsten Punkte des französischen Festlands, war fakultativ. Zwei Familien blieben an diesem Tag lieber in Quimper und schauten sich in aller Ruhe die Stadt an. Für alle anderen ging es zunächst nach Locronan, das bereits in vielen französischen Filmen als bretonisch-mittelalterliche Filmkulisse diente und alle Gäste nachhaltig begeisterte, auch wegen der liebevoll eingerichteten Geschäfte. Angekommen an der Pointe du Raz stand zunächst ein Spaziergang zum Leuchtturm an. In dieser Zeit bereitete ich mich Busfahrer Jörg das Picknick vor, was im Wesentlichen eine Käse- und Weinverkostung werden sollte. 12 verschiedene Käsesorten und 6 Weine aus unterschiedlichen französischen Regionen probierten wir- das Urteil der Gäste: köstlich! Gut gestärkt und leicht beschwipst ging es nach einem Fotostopp bei Audierne zurück nach Quimper. Dort angekommen führte ich einige interessierte Gäste noch ein wenig durch die Stadt, die eine sehr angenehme Atmosphäre ausstrahlte, bevor dann wieder ein hervorragendes Abendessen im Hotel den Tag kulinarisch abrundete.


18.09.2021 – Von Quimper über Concarneau und Carnac nach Vannes

Der erste Stopp des heutigen Tages war Concarneau, die schwimmende Festungsstadt, die wir aufgrund unserer frühen Ankunftszeit noch ganz für uns alleine hatten, bevor dann kurz vor unserer Weiterfahrt Touristenmassen und Marathonläufer die kleine Stadt aufmischen sollten. Gegen Mittag erreichten wir Carnac, berühmt für seine Menhire, Dolmen und weitere aus der Jungsteinzeit stammende angehäufte Megalithen. Bis heute ist nicht genau geklärt, wie und v.a. warum die Steine genau an diesem Ort errichtet wurden, wobei eine spirituell-religiöse Bedeutung sicherlich die naheliegendste ist. Die meisten Steinreihen sind mittlerweile eingezäunt, aber einen guten Eindruck dieser mysteriösen Kultstätte bekamen wir dennoch. Am Nachmittag erkundeten wir dann mit unserer Stadtführerin Kristin die zahlreichen Sehenswürdigkeiten von Vannes, bevor dann jeder noch ein bisschen Freizeit hatte und die Stunden bis zum Abendessen für einen ausgedehnten Stadtbummel oder ein Getränk in einem der bezaubernden Cafés in der Altstadt nutzte.


19.09.2021 – Von Vannes über Angers und Chartres nach Créteil

Der vorletzte Tag der Reise führte uns in zwei verschiedene französische Regionen: zunächst nach Angers im Pays de la Loire, nach dem Mittagessen dann nach Chartres in der Region Centre- Val de Loire. In Angers besichtigten fast alle Gäste die wehrhafte Burg, ehemalige Residenz der Grafen von Anjou mit dem beeindruckenden 103 m langen Wandteppich der Apokalypse. Auch die Stadt selbst verströmte ein sehr entspanntes Flair mit einigen verlockenden kulinarischen Adressen für die Mittagspause. Auch Chartres, das Besucher in erster Linie wegen seiner wundervollen Kathedrale ansteuern, erwies sich noch einmal als perfekter Zwischenstopp auf dem Weg zu unserem Hotel vor den Toren von Paris. Auguste Rodin bezeichnete die beeindruckende Kirche als "Akropolis Frankreichs"- ohne Zweifel zählt die gotische Kathedrale zu den schönsten des Landes. Das können wir nun- nachdem wir wirklich einige auf dieser Reise gesehen haben- mit gutem Recht beurteilen. Das Abendessen im Hotel gab es heute in Büffetform- ein runder kulinarischer Abschluss dieser herrlichen Reise!


21.09.2021 – Von Créteil nach Dresden

Um 7:30 starteten wir in Créteil und schafften es bis zur deutsch-französischen Grenze weitestgehend staufrei und gut unterhalten von einer Dokumentation über Frankreich und später dem Film "Der Wein und der Wind" über eine Winzerfamilie aus Burgund. Rund um Kaiserslautern erwischte uns doch ein längerer Stau und ließ uns am Ende des Tages leider ein halbes Stündchen später in Kesselsdorf eintreffen. Nichtsdestotrotz blicken wir zurück auf eine wundervolle Reise mit zahlreichen, bleibenden Eindrücken aus unserem Nachbarland.

Schlusswort

Vielen Dank allen Reisegästen und insbesondere auch unserem hervorragenden und sympathischen Busfahrer Jörg! Es hat mir große Freude gemacht, mit Ihnen die Normandie und Bretagne zu entdecken. Auf ein baldiges Wiedersehen!

Ihr Florian Härtl
Dresden, 22. September 2021

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