Reisebericht: Rundreise Frankreich – Gärten und Schlösser der Normandie

21.07. – 31.07.2012, 11 Tage Busreise durch die Normandie mit Reims – Giverny – Rouen – Atlantikküste – Etretat – Le Havre – Honfleur – Caen – Mont Saint Michel – Chartres – Schloss Fontainebleau


  Bildergalerie   Druckversion (PDF)   Kommentare   zur Reise
 
Unsere Reise Die Gärten der Normandie führte uns in 11 erlebnisreichen Tagen von Sachsen über Reims im Osten Frankreichs, wo über viele Jahrhunderte die französischen Könige gekrönt wurden und bis heute der Champagner hergestellt wird über den Großra
Ein Reisebericht von
Alexandra Jordan

Reisebericht

Unsere Reise führte uns in 11 erlebnisreichen Tagen von Sachsen über Reims im Osten Frankreichs, wo über viele Jahrhunderte die französischen Könige gekrönt wurden und bis heute der Champagner hergestellt wird über den Großraum Paris mit dem Schloß von Chantilly bis nach Giverny, wo Haus und Garten des impressionistischen Meisters Claude Monet stehen, Rouen, die Hauptstadt der oberen Normandie, das für seine « Felsentore » berühmte Etretat, das nach dem  zweiten Weltkrieg völlig neu aufgebaute Le Havre, Honfleur, Deauville, Caen,  Cherbourg bis zum berühmten Mont St. Michel, zu den Schlössern und Gärten in Fontainebleau und Vaux-le-Vicomte und über Chartres zurück nach Hause.
 
 
1. Tag, 21. Juli 2012
Frühmorgens um 6.00 Uhr sind wir in Dresden am Flughafen gestartet und über Chemnitz, Teufelstal, Eisenach, Frankfurt am Main gefahren und schließlich in Lothringen, dem im Laufe der Geschichte so blutig umkämpften Gebiet zwischen Frankreich und Deutschland, sind an Valmy und Verdun vorbeigefahren und abends in Reims angekommen. Hier steht die prächtige gotische Kathedrale, Weltkulturerbe der UNESCO, mit einem großen lichten Innenraum, wunderschönen Kirchenfenstern (u. a. von Marc Chagall und, seit kurzem, einigen neuen Fenstern des Glaskünstlers Imi Knoebel, Düsseldorf).
 
2. Tag, 22. Juli 2012
Unser erster Besuch gilt heute dem sonntäglich- und ferienleeren Reims und hier zunächst der wunderschönen Kathedrale. Danach machen wir einen Spaziergang zum königlichen Platz, dem Rathaus der Stadt, in der Jean-Baptiste Colbert, der erfolgreiche Finanzminister Ludwigs des XIV. geboren worden ist,  den Überresten des römischen Kryptoportikums, dem römischen Marsbogen, der im Mittelalter mit in die Stadtbefestigung eingebunden war und zu der Zeit die Funktion eines Stadttores hatte.
Danach hinaus aus der Stadt in die Champagne hinein in den kleinen Ort Chaméry, zum Champagnerkeller Lallement, den wir besichtigen, wobei wir alles Wichtige über die Champagnerherstellung erfahren und uns mit Champagner zuprosten, nachdem wir auch noch erfahren haben, was ein Jeroboam und ein Salmanazar sind…
Unsere Mittagspause führt uns an das schöne Marne-Ufer und von da aus geht es weiter in unseren ersten Garten nach Viels-Maisons, in dem es eigentlich 7 verschiedene Gärten gibt, die alle ihre eigene Bedeutung haben, so z. B. der weiße Garten…, und viele alte Bäume, ein Paradies, aus dem wir uns bei dem schönen Wetter nur schwer wieder verabschieden können.
Abends fahren wir in den Norden von Paris, in unser Hotel in Maffliers.
 
3. Tag, 23. Juli 2012
 

Heute morgen fahren wir zum Schloß von Chantilly im Norden von Paris. Hier wurde Ende des 15. Jahrhunderts Anne de Montmorency geboren, späterer Marschall und Konnetabler Frankreichs und einer der bedeutendsten Feldherren des 16. Jahrhunderts. Er ließ das prächtige Schloß erbauen, das in späteren Jahrhunderten immer wieder umgebaut und umgestaltet wurde.

 
 
 
 
 
 
 
Im 17. Jahrhundert legte der berühmte Gartenbaukünstler André le Nôtre den Schloßpark an.
 
 
Wir besichtigen viele Räume des Schlosses, das auch eine der bedeutendsten Kunstsammlungen Frankreichs und
 

eine große Bibliothek beherbergt,
außerdem ein über die Landesgrenzen hinaus bekanntes Gestüt.
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 


 
 Auf Schloß Chantilly wurde der Legende zufolge auch die französische (Schlagsahne) erfunden, von Küchenmeister Vatel, der beim Nachdenken über ein Dessert flüssige Sahne schlug und schlug….
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Nachmittags fahren wir nach Giverny, zum berühmten rosafarben verputzten Haus mit den grünen Fensterläden, dem blühenden Garten und dem Seerosenteich (mit der japanischen Brücke) eines der Meister des Impressionismus, Claude Monet.
 


Rankende Pflanzengewölbe, bunte Blumenbeete, Trauerweiden, Dahlien, Glyzinien, Azaleen…
 
Claude Monet lebte und arbeitete hier von 1883 bis 1926.
In seinem früheren Wohnhaus können wir uns mit seiner Sammlung japanischer Holzschnitte bekannt machen, wir entdecken das Seerosenatelier, viele Kopien seiner Werke
und die große gemütliche Küche.
 
 
 
 
Am späten Nachmittag fahren wir zur Festung Château Gaillard, die Richard Löwenherz oberhalb des Flusses Seine errichten ließ und genießen von hier oben den Blick auf die Kreidefelsen und den Flußlauf der Seine.
Abends kommen wir in unserem Hotel in Rouen an.
 
4. Tag, 24. Juli 2012
 
Heute Morgen fahren wir zunächst in den Norden von Rouen, zur Abtei St. Georges de Boscherville, zu der eine wunderschöne Gartenanlage mit Kräutergarten gehört. Auch die schlichte romanische Abteikirche ist sehr sehenswert.


Mittags geht es zurück nach Rouen, der Stadt mit den 100 Kirchtürmen, zunächst zum Mittagessen und dann zur Stadtbesichtigung. Rouen ist die Hauptstadt der oberen Normandie. Die Kathedrale und ihre Rosetten sind nicht zuletzt durch einige Gemälde von Claude Monet berühmt geworden. Unser Stadtrundgang führt uns auch durch die Straßen und Gassen der Stadt, wir sehen viele Fachwerkhäuser, den reich geschmückten Uhrturm () und natürlich den alten Marktplatz, auf dem Johanna von Orléans mit 19 Jahren im Jahre 1431 auf dem Scheiterhaufen verbrannt worden ist.
Am späteren Nachmittag fahren wir zur Erfrischung in den städtischen Garten von Rouen, in dem uns hohe Bäume, ausgedehnte Rasenflächen, Wasserbecken mit planschenden Kindern, Tiergehege und ein altes Gewächshaus erwarten.
 
5. Tag, 25. Juli 2012
 


Nach dem Frühstück geht es nach Fécamp, wo wir zum ersten Mal Seemöwen hören.
Hier hat der Industrielle mit dem markanten Namen Alexandre Le Grand im 19. Jahrhundert das erbauen lassen, eine Mischung aus Kunstmuseum (für seine vielfältigen und umfangreichen Kunstsammlungen) und Produktionsstätte des Bénédictine-Likörs, für den er ein altes Rezept in den Aufzeichnungen der früheren Benediktinerabtei von Fécamp gefunden hattte. Den würzigen Kräuterlikör verkosten wir zum Abschluß unserer ausgiebigen Besichtigung.
 
Mittags fahren wir in das beliebte Seebad Etretat.
 
 
 


 
Hier stehen zu beiden Seiten des Strandes beeindruckende Felsentore (auch diese Ansichten sind durch Gemälde von Claude Monet und anderen Malern berühmt geworden).
An beiden Seiten des Kieselstrandes führen Wanderwege auf die Steilfelsen; von hier aus eröffnet sich ein wunderschöner Ausblick auf das Meer, den Ort und die Küstenlinie.
 
 
 
 
Am Nachmittag fahren wir zunächst zu einem Aussichtspunkt, von wo aus man den Erdölhafen von Le Havre sehen kann. Anschließend geht es zu den relativ neu angelegten Gärten von Le Havre, die im Bereich eines alten Forts angelegt worden sind. Es erwarten uns viele Rosenbeete, ein toller Ausblick auf Le Havre und zusätzlich die Möglichkeit, die neuen Gewächshäuser zu besichtigen.
 
 


Abends werden wir in unserem Hotel im Zentrum von Le Havre mit Cidre empfangen.
Wir machen uns frisch und alle, die nach dem langen Tag noch Lust haben, machen einen Spaziergang zum Hafen von Le Havre und zurück in die Stadt, die - nach dem zweiten Weltkrieg fast völlig zerstört - von dem berühmten Architekten Auguste Perret neu geplant und mit relativ geringen finanziellen Mitteln und unter Verwendung von viel Beton zu einer hochinteressanten Stadt geworden ist, die seit 2005 UNESCO-Weltkulturerbe ist.
 
 
 
 
 


 Unser Hotel steht am ältesten Hafenbecken, dem .
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
6. Tag, 26. Juli 2012
 
 

Nach dem Frühstück fahren wir über die beeindruckende Schrägseilbrücke über die Seinemündung in die früher wichtige Hafenstadt Honfleur. Um das Hafenbecken aus dem 17. Jahrhundert herum stehen alte 6-stöckige Häuser und nicht weit davon entfernt die alten Salzlager und  eine tolle Holzkirche.
Der Maler Eugène Boudin ist hier geboren und hat viele Mitglieder der Impressionistengemeinde
zum Malen und Feiern hierhergelockt.
In dem mondänen Badeort Deauville, den wir anschließend besuchen, findet alljährlich das amerikanische Filmfestival statt. Alleine der Weg über die hölzerne Promenade am Strand und der Blick in die dahinter gelegenen « pompejanischen » Bäder lohnen den Besuch.
 
Nachmittags fahren wir in das frische, grüne mit Apfelbäumen bewachsene Hinterland und statten einer Calvadosbrennerei einen ausgiebigen Besuch ab. Wir erfahren vieles über die Herstellung eines guten Calvados und haben auch die Möglichkeit, ihn zu kosten….
 
Auf unserem Weg nach Caen legen wir am späten Nachmittag noch einen Zwischenstop in einem der schönsten Gärten Frankreichs, dem ein.
 
 
7. Tag, 27. Juli 2012
 


Caen ist die Hauptstadt der unteren Normandie. Wilhelm der Eroberer wählte sie zu seiner Lieblingsresidenz. Er ließ hier die prächtige Abtei errichten, seine Frau Mathilde die . Vom Schloß hat man einen schönen Blick über die Stadt, die nach großen Zerstörungen während des zweiten Weltkrieges ab den fünfziger Jahren des 20 Jahr-hunderts in einem sorgfältigen, lange währenden Prozeß wiederaufgebaut worden ist.
 
Wir besuchen auch den etwas außerhalb gelegenen großen Landschaftspark mit Rosengarten. Er liegt ganz in der Nähe der großen Gedenk- und Ausstellungsstätte « Le Mémorial » ; hier kann man sich u. a. eingehend über die Geschichte der Landung der Alliierten im Juni 1944 in der Normandie informieren.
 
Nachmittags fahren wir noch weiter in Richtung Norden, auf die Halbinsel Cotentin. Hier liegt unser nächstes Ziel Cherbourg.
 
Unser Hotel liegt direkt am Hafen und so bietet es sich an, eine Fahrt mit dem Schiff durch die größte künstliche Reede der Welt hier in Cherbourg zu machen , die auch während des zweiten Weltkrieges eine Rolle spielte.
 
Direkt gegenüber liegt die , heute eine große Ausstellungshalle, früher der transatlantische Bahnhof, von dem aus die Passagiere starteten, um zu ihren Schiffen zu kommen. Von hier aus stach die Titanic in See.
 
8. Tag, 28. Juli 2012
 
Sozusagen gegenüber von Cherbourg im Westen der Halbinsel Cotentin liegen das Schloß von Vauville und der von den Eheleuten Pellerin ab 1947 angelegte Garten. Hier wachsen trotz teilweise heftiger Westwinde - dem Golfstrom sei Dank -  u. a. mehr als 500 verschiedene subtropische Pflanzenarten, die in Gruppen gepflanzt wurden. Jede Gruppe für sich ist ein kleiner Garten Eden.
 
 


Mittags sind wir in Coutances. Auch hier wieder ein liebevoll angelegter, üppig bepflanzter öffentlicher Garten, , ein angenehm strukturiertes städtisches Ensemble und eine sehr sehenswerte Kathedrale aus dem 13. Jahrhundert, von der Victor Hugo behauptete, es sei die schönste nach der von Chartres.
Am Nachmittag sind wir in Granville, dem Monaco des Nordens im schön angelegten Garten der Villa Dior mit Blick auf das Meer. Wer möchte nicht so wohnen….
 
 
 
 
Am späten Nachmittag : wieder landeinwärts nach Osten : der zoologische Landschaftsgarten in Champrepus.
 
Abends fahren wir in unser Hotel in der Nähe des Mont St. Michel.
 
 
9. Tag, 29. Juli 2012
 
Um 9.00 Uhr morgens sind wir am Mont St. Michel und fahren mit den neuen Shuttlebussen vom Parkplatz aus zum Wunder des Abendlandes. Der Granitfelsen mit 900 m Umfang und die Bucht gehören mit zum UNESCO-Weltkulturerbe. Der Tidenhub, also der Unterschied zwischen dem Scheitelpegel der Flut und dem untersten Pegelstand der Ebbe ist hier besonders hoch.
Die Ursprünge des mächtigen Klosters, das nach dem Erzengel Michael benannt wurde, gehen auf das 8. Jahrhundert zurück. Von Beginn an  war der Mont St. Michel ein Pilgerort, im 12. und 13. Jahrhundert gab es besonders viele Pilger.
In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts wurde ein befahrbarer Deich vom Festland zum Klosterberg gebaut, der seit einigen Jahren zurückgebaut wird, um die komplette Versandung dieses Teils der Bucht zu verhindern. Jeder Besucher nimmt live an den Veränderungen teil.
 
Nachmittags fahren wir in Richtung Chartres und machen auf halbem Wege Halt, um im  Garten in der Perche zu lustwandeln. Der großzügig, wie zufällig angelegte, aber genau geplante Garten paßt einfach in die üppige, grüne Landschaft.
 
 
Abends kommen wir in Chartres an und können nach unserem Abendessen die Lichtinszenierungen wichtiger Gebäude und Plätze der Stadt genießen.
 
 
10. Tag, 30. Juli 2012
 
Morgens machen wir einen Einkaufsbummel und/oder einen Besuch in der Kathedrale und unten an der Eure, dem Fluß an dem Chartres liegt. Hier wurde früher gewaschen und gegerbt…
 


Danach zum Schloß und den schönen Gärten von Fontainebleau, 60 km süd-östllich von Paris. Frankreichs Könige jagten hier seit dem 12. Jahrhundert, Francois I./Franz I.  legte im Stil der Renaissance die Basis des heutigen Schlosses; bis hin zu Napoleon wurden immer wieder Veränderungen und Erweiterungen der Gebäude vorge-nommen. Besonders bekannt ist u. a. die große hufeisenförmige Treppe, die vom Hof aus früher in das Schloß führte.
 
 
Die Räume und Säle spiegeln das Leben eines wichtigen Teils der französischen Monarchie.
 
 
Am Nachmittag geht es weiter zum Schloß von Vaux-le-Vicomte. Von Fontainebleau aus fahren wir eine halbe Stunde in Richtung Norden hierhin. Das Schloß liegt in Maincy, im Département Seine-et-Marne in der Region Ile-de-France.
Es war Nicolas Fouquet, Finanz-intendant unter Ludwig dem XIV., der sich dieses schöne Schloß mit der großen Kuppel bauen ließ. Architekt war keine Geringerer als Louis Le Vau, die Innendekoration stammt von Charles le Brun und die Gärten wurden von André le Nôtre angelegt. Nicolas Fouquet lud den jungen König Ludwig den XIV. zu einem opulenten Sommernachtstraum, pardon : Sommerabendfest, ein, das allerdings für ihn in einem Alptraum endete. Ludwig XIV. war nicht amused über so viel verschwenderische Eleganz eines Mannes, der für ihn arbeitete. Das Fest war allerdings nur der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen brachte. Schon vorher scheint Fouquets  baldige Absetzung beschlossene Sache gewesen zu sein.
Allerdings engagierte Ludwig, der XIV. das Team, das Fouquet beschäftigt hatte, für seine Zwecke.
Louis Le Vau, Charles Brun und André Le Notre waren jeder in seinem Bereich Verantwortliche für die Bauten, die Innenausstattung und die Gärten von Versailles und anderen Schlössern…
 
Abends fahren wir in unser relativ nahe gelegenes Hotel in Evry, wo wir die letzte Nacht dieser Reise verbringen.
 
11. Tag, 31. Juli 2012
 
Nach dem Frühstück geht es auf den Nachhauseweg. Über Lothringen, das Saarland, Hessen und  Thüringen fahren wir mit etlichen Ausstiegen bis nach Dresden, wo wir am späten Abend am Flughafen eintreffen.
 
Ich hoffe, diese vielfältige, facettenreiche Gartenreise hat Ihnen allen gut gefallen und wir sehen uns bald wieder bei Eberhardt TRAVEL. J
 
Ihre Alexandra Jordan

Bildergalerie zur Reise

Kommentare zum Reisebericht