Reisebericht: Rundreise Frankreich – Gärten und Schlösser der Normandie

31.07. – 10.08.2014, 11 Tage Busreise durch die Normandie mit Reims – Giverny – Rouen – Atlantikküste – Etretat – Le Havre – Honfleur – Caen – Mont Saint Michel – Chartres – Schloss Fontainebleau


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Die Normandie bei schönsten Sommerwetter entdecken,dabei persönliche Lieblingsorte finden , durch herrliche Parkanlagen flanieren , fantastische Schlösser und Kathedralen bestaunen - das war möglich in nur elf Tagen.
Ein Reisebericht von
Katrin Kerpa

Anreise mit Zwischenstop in Reims, der Champagner Hochburg

Nach einer entspannten Fahrt von Dresden über Chemnitz, Eisenach, Frankfurt am Main über Saarbrücken erreichten wir unserer erstes Hotel im Rahmen der Normandierundreise in einem Vorort von Reims. Bei unterhaltsamen Gesprächen verging das Abendmenü wie im Flug und jeder freute sich auf eine erholsame Nachtruhe.
Mit einem stärkenden Frühstück begann bereits der zweite Urlaubstag. Bei schönstem Sommerwetter fuhren wir in wenige Minuten  vorbei am Musee de la Reddition, Eisenhowers französchischem Hauptquartier,  in welchem 1945 die deutsche Kapitulation  entgegengenommen wurde. Weiter ging es zur berühmten Kathedrale in Reims. Vom Busparkplatz spazieren wir vorbei an der Bibliothek Carnegie bevor wir uns von der Genialität des  Kathedralenbaus auf dem Vorplatz einfangen ließen. Je nach Interessen besichtigten die Gäste die Kathedrale, suchten erste Souveniers oder erkundeten die Fußgängerzone in Reims.
Wenig später wurden wir mit der Tradition der Champagnerherstellung im Hause Pommery-Francken vertraut. Bei einer  Führung durch einen rießigen Champagnerkeller, welcher in den Kreidefelsen geschlagen wurde, sahen wir unterschiedliche Flaschengrößen für die Champagnerabfüllung, historische Jahrgangschampagner und viel Kunst. Gekrönt wurden die sehr interessanten Informationen mit dem Genuss eines Glases Champagner.
Nachdem der Kreislauf so in Schwung gebracht wurde, ging es schon weiter zum ersten Gartenbesuch  - Jardin de Viels-Maison -  stand heute im Reiseprogramm. Etwas Zeit blieb für eine Mittagsrast in Chateau -Thierry am Marneufer.
Madame Bertrande de Ladoucette nahm sich trotz Pressetermin viel Zeit für einen ausführlichen Rundgang durch ihre wundervolle Gartenanlage. Seltene Pflanzen, professionelle Gartenarchitektur und Tradition bildeten die Grundlage für  eine eindrucksvolle Gestaltung dieses privaten Parkes. Neben dem englichen Garten, war für uns der Fabelgarten besonders amüsant.
Auf der Weiterreise zum altehrwürdigen Hotel Chateau de Maffiers gab es noch einen Kaffestop. Eberhardt Travel lud zum Kosten französischer Gebäckspezialitäten ein - das wurde mit Freude von den Reisegästen genutzt.
Die Toreinfahrt zum wirklich schönen Hotel erwies sich als kleines Abenteuer - mit einem Applaus wurde der Buschauffeur Jörg für sein Können belohnt.

Gartenkunst in  Chantilly , Giverny und Boscherville und Rouen – eine Stadt im Zeichen  der französischen Könige


Chantilly erwies sich nach dem Frühstück als richtiger Wachmacher: ein großzügiges Schloss mit gallo-römischen Ursprüngen und einer Gartenanlage von Andre le Notre, welche den  Neid von Luis XIV erregte. Die Ausstellungen konnten besonders mit  Arbeiten von Raffael punkten. Die Gartenanlage überzeugte durch unglaublich gepflegte Beete und exakt geschnittene Bäume.
Am frühen Nachmittag erreichten wir Giverny bei besten Sommerwetter. Diesen Samstag im August nutzte gefühlt ganz Paris, um den Seerosenteich von Monet zu besuchen. Die kräftigen Farben der vielen Blumen ließen alle Gäste  staunen. Für Kunstliebhaber war auch der Besuch des Wohnhauses von Monet sehr reizvoll. Dann blieb etwas Zeit das hübsche Dorf Giverny zu erkunden. Gerade als alle Gäste wieder im Bus saßen, brach ein gewaltiger Gewitterguss hernieder. Gut das wir weiterfahren durften - arme Reisegruppe, die gerade erst ihren Rundgang im Garten von Monet startet - das waren unser aller Gedanken.
Auf der  Fahrt nach Rouen  rasteten wir noch in Les Andelys. In der Nähe des Chateau Gaillard, der Burg von Richard Löwenherz und wurden wir mit einem reizvollen Blick auf die Seine belohnt.
Am Sonntag morgen ging unsere Reise zuerst nach Saint Martin de Boscherville. Eine Führung durch die Abbaye Saint Georges de Boscherville machte uns mit dem Denken und Fühlen der Menschen im Mittelalter vertraut. Auch hier durften wir erleben, wieviel Zeit und Arbeit in die Aufrechterhaltung der Gartenkultur in Frankreich investiert wird.
Vom normannischen Dorf ging es wieder in die Stadt - Rouen erwartete uns. Erika unsere charmante Stadtführerin zeigte uns ganz versteckte Winkel von Rouen, aber natürlich auch die touristischen Highlights wie die Kathedrale, in welcher einige französische Könige gekrönt wurden und den Uhrenturm sowie den Ort,  an welchem Jeanne d'Arc verbrannt wurde.
Im Anschluss an die Stadtführung besuchte die gesamte Gruppe den Jardin des Plantes von Rouen. Neben entspannter Spaziergänge erlebten die Gäste auch französische Lebensart - am Wochenende trifft man in den öffentlichen Gärten  viele französischen Familien beim Picknick.
Mit einem reichhaltigen Abendmenü ging ein unterhaltsamer Sonntag in der Normandie zu Ende.

Die Küste der Haute Normandie erleben


Von Rouen führte uns unsere Reise am Montag nach Fecamp. Im Palast Benediktine erfuhren wir alles über das berühmte Rezept des weltbekannten Kräuterlikörs. Natürlich durfte ein Tasting nicht fehlen. Danach fuhren wir nach Etretat, einem weltbekannten Badeort. Der Fernwanderweg zwischen Fecamp und Etretat wäre wohl reizvoll, aber es ginge uns zu viel Zeit verloren. Also ließen wir uns von Jörg chauffieren. Wollten wir die markante Küste von Etratet erleben, blieb uns eine kleine Wanderung nicht erspart.
Bei sommerlichen Temperaturen  scheuten die wenigsten den Aufstieg zu den Klippen um Falaise d'Amont. Der Anblick war atemberaubend. anschließend blieb Zeit für einen Imbiss in einem der vielen Bistros.
In Le Havre erwarteten uns die Jardins Suspendus - öffentliche Gärten, welche in Terrassenform auf einer ehemaligen Verteidigungsanlage geschaffen wurden. Mit einem Fahrstuhl kommt man zu einem wirklich schönen Aussichtspunkt. Ein Blick über Le Havre und die gesamten Hafenanlagen ist garantiert. Wer es exotischer liebt, besucht die Gewächshäuser.
Nach dem check  - in im Mercure Le Havre im Stadtzentrum bleibt noch Zeit für einen Bummel durch die in den 50ziger Jahren neu aufgebaute Innenstadt. Ein Wahrzeichen der Stadt das Kulturzentrum "Le Volcan" von Oscar Niemeyer geschaffen, wird derzeit leider rekonstruiert.

Über die Pont de Normandie an die Cote Fleurie


Am Morgen starten wir in Le Havre, fahren  vorbei am Hafen zu einer der größten Schrägseilbrücken der Welt  - zur Pont de Normandie. Der Fotostopp wird von allen gern genutzt, um dieses ingenieurtechnische Meisterwerk auf der eigenen Kamera zu verewigen.
Bald schon erreichen wir Honfleur, die Perle der Normandie mit einem wunderschönen alten Hafen. Ein gemeinsamer Spaziergang führt uns  vorbei am alten Hafenbecken hinauf zur hölzernen Kirche Ste -Catherine. Dieser kleine Hafenort wird gerade munter - die Rollos der Bistros werden hochgezogen, die Geschäfte öffnen und auf dem Rückweg begegnen wir weiteren Reisegruppen. Etwas Freizeit bleibt, um individuell Honfleur zu erobern. Im massiven Grenier a sel - einem Salzspeicher aus dem 17. Jh. ist derzeit eine faszinierende Fotoausstellung  rund um das Thema Pferd zu besichtigen.
Aber schon geht unsere Fahrt weiter nach Deauville, dem wohl mondänsten Badeort an der normannischen Riviera. Coco Chanel eröffnete hier einst ihre erste Boutique. Das amerikanische Filmfestival anmiert immer im Herbst Gäste aus aller Welt nach Deauville zu reisen. Wir gehören nun auch zu dem illustren Kreis der Deauville Besucher, die das Casino gesehen haben und über die Planches flanierten. Einen Kaffee oder ein Eis durfte auch in Deauville nicht fehlen.
Bereits 15 Uhr wurden wir im Landesinneren, in dem kleinen Dorf  Breuil-en -Auge zur Besichtigung einer Calvados Brennerei erwartet. Nur 30 Minuten  entfernt in Cambremer, stand noch ein schöner Garten auf unserem Programm: Jardins du Pays d'Auge.
Unter dem Eindruck der vielfältigen Erlebnisse genießen wir unser Abendessen im  Novotel in Caen. Danach treffen sich die Gäste zum Bergfest am Bus. Bei einer Verkostung herzhafter Spezialitäten aus der Normandie auf Einladung von Eberhardt Travel und mit  fröhlichen Gesprächen klingt der Tag aus.

Caen – Bayeux – Cherbourg – Geschichte und Geschichten auf allen Schritten


Erstmalig auf unserer Reise werden wir durch Regen geweckt. Mit einem guten Frühstück sind wir dann für den Tag gerüstet.
Statt Stadtspaziergang ist  wegen starkem Regen Stadtrundfahrt  in Caen angesagt. Vom Bus aus bestaunen wir die Burg und die Abbaye des Dames. Zur Kirche der Abbaye des Hommes wagen wir uns zu Fuss. Danach sind wir vom Regen richtig durchweicht.
Den Park der Stadt  Caen besuchen wir nur kurz, noch ein Fotostop am Mahnmal in Caen und dann fahren wir weiter nach Bayeux. Laut Internet soll dort die Sonne scheinen - so ist es tatsächlich. Die  gut erhaltene Altstadt  von Bayeux empfängt uns mit Sonnenschein. Gemeinsam spazieren wir zur Kathedrale - eine spannende Ausstellung über  die Lebensgeschichte einen deutschen Pfarrer aus dem 2. Weltkrieg hält viele Gäste länger als geplant in der Kathedrale. Aber auch ein normannischer Markt ist sehenswert. Ein sehr schöner zusätzlicher Ausflug - Bayeux ist eine Reise wert - die einhellige Meinung aller Gäste.
Die  Mittagspause verbringen  wir am Besucherzentrum von  la Cambe, dass zu einem   deutschen Soldatenfriedhof inmitten eines Buchenhaines gehört.
Am Nachmittag erreichen wir unser Hotel in Cherbourg, welches sehr zentral am Fährhafen liegt. Unsere Reisegäste können ihren individuellen Wünschen nachgehen. Vom Shopping in der Stadt, über Museumsbesuch im Cite de la Mer bis hin zu einer Hafenrundfahrt - alles ist möglich und alles wird genutzt in der nord - westlichsten Stadt der Normandie. Der Atmosphäre  im Fährhafen von Cherbourg mit einem irischen Fährschiff, dem Luxusliner eines arabischen Scheichs und einem großen Segler verfielen alle Reisenden. Auf die handgefertigten Regenschirme aus Cherbourg konnten wir heute glücklicherweise verzichten.

Vauville und Mont St–Michel – Garten – und Weltwunder in der Basse Normandie


Bereits 9 Uhr waren die Koffer verladen. Unser Chauffeur Jörg brachte uns in ein kleines normannisches Küstendorf - nach Vauville. Gepflegte Häuser aus Granitsteinen und liebevoll gestaltete Vorgärten säumten unseren Weg zum Chateau de Vauville. Pflanzen wie auf Madeira und das im Norden von Frankreich - wie konnte das möglich sein? Das sichere Wissen um die Bedürfnisse der exotischen Pflanzen und das gemässigte Klima sind eine wichtige Voraussetzung für diesen herrlichen privat geführten Park. Verschlungene Wege und beeindruckende Fernblicke nahmen alle Gartenfreunde lange gefangen.
Wenig später erneutes Erstaunen - kann es noch Steigerungen bei der Parkgestaltung geben - ja es kann - in Coutances. Ein Stadtgarten wie aus einem Bilderbuch. Dazu eine beschauliche  Innenstadt mit hübschen Restaurants, Außenplätzen und Geschäften. Doch damit nicht genug. Der Tierpark von  Champrepus steht noch auf dem Programm. Auch hier vereinen sich liebevolle Gartengestaltung mit der thematischen Strukturierung des Parks.
Angenehm erschöpft treffen sich alle am  frühen Abend  am Bus wieder. Unsere Fahrt führt die Gruppe nun zu dem Weltwunder Mont St. Michel. Dank der ausgezeichneten Lage unseres Mercure Hotels nutzen einige Gäste die Möglichkeit Mont St Michel zu fotografieren oder noch am Abend zu erkunden.

Auf den Spuren von Zeitzeugen: Mont St. Michel, Jardin Francois, Kathedrale in Chartres


Nach einem guten Frühstück erreicht unsre Gruppe als erste die Abtei auf dem Mont St. Michel. Noch ruhig und verträumt wie vor hunderten von Jahren zeigt sich uns das Weltwunder. Mit einem Audioguide bewaffnet kann jeder für sich in die Geschichte eintauchen. Es bleibt genügend Zeit für das goßartige Erlebnis von Mont St. Michel, bevor uns die vielen Neuankömmlinge  entgegenkommen.
Der Nachmittag verspricht wieder ein Gartenerlebnis der besonderen Art. Ms Francois, ein Landschaftsgestalter par excillance,  führt uns persönlich durch seinen Park. Soweit  der Blick uns trägt - Gartenland von Ms Francois - so erfahren wir vom stolzen Besitzer. Es wird gefachsimpelt beim Rundgang - Tricks und Kniffe bei der Pflanzenpflege werden ausgetauscht. Dann noch eine Überraschung für die Gäste - eine Verkostung von selbsthergestellten Produkten: Cidre, Apfelsaft und Rilettes. Alles war ausgesprochen köstlich. Einige Flaschen Cidre und Apfelsaft traten dann auch die Heimreise nach Deutschland mit an.
Die Kathedrale von Chartres, berühmt für das Blau in ihren Fensterbildern wollten wir heute noch bestaunen. Nur kurz die Koffer ins  TimHotel  in Chartres gestellt und schon gingen wir die wenigen Schritte zur Kathedrale. Eingefangen von der künstlerischen Ausgestaltung im Inneren der Kathedrale, machten wir uns gegenseitig auf die vielen Details aufmerksam.  Trotz Regen   besuchten einige Gäste  die Markthallen in denen gerade ein Rockkonzert stattfand und staunten über schöne Fachwerkfassaden. Nach dem sehr guten  Abendessen in einem typischen  Bistro  unweit des Hotels nutzten einige Gäste die Möglichkeit, die Kathedrale in einem sommerlichen Lichspektakel erstrahlen zu sehen.

Auf dem Heimweg:  Chateau Fontainebleau und Chateau Vaux–le–Vicomte im Ile de France


Die Zeit verging wie im Fluge - unser vorletzter Urlaubstag bricht an und es scheint tatsächlich wieder die Sonne wenn wir Chartres verlassen. Das erste Tagesziel ist heute das Chateau Fontainebleau, welches durch seine romantische Lage in Mitten von Wäldern  ein ausgezeichneter Ausgangspunkt für  köngliche Jagdgesellschaften war. Begeistert von der Innenausstattung und den Prunkräumen, in welchen einst Napoleon residierte,  spazieren wir  später voller Andacht bei soviel Kunstgeschichte durch die Gärten von Fontainebleau.
Nach einer stärkenden Mittagspause brauchen wir nochmal all unsere Kondition für das Chateau Vaux-la -Vivomte in Maincy. Dank Fouquet, dem Initiator  und ersten Eigentümer ist es heute noch eines der prachtvollsten Schlösser aus dem 17.Jahrhundert in Frankreich. Der Gartengestalter  Andre le Notre hat hier ein Meisterstück vollbracht, was kaum noch überboten werden kann. Damit ist der Besuch des Chateau Vaux-la-Vicomte für unsere Reisegruppe der würdige Abschluss einer Folge von faszinierenden Eindrücken in Frankreich.
In einem Hotel nördlich von Paris in Evry übernachten wir ein letztes mal in Frankreich. Genaus so entspannt wie die Reise verlief, so werden wir von unserem Chauffeur nach Hause gefahren. Eine Stunde vorfristig erreichen alle Reisenden ihr Ziel am Sonntag Abend.

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