Reisebericht: Rundreise Frankreich – Gärten und Schlösser der Normandie

21.05. – 31.05.2015, 11 Tage Busreise durch die Normandie mit Reims – Giverny – Rouen – Atlantikküste – Etretat – Le Havre – Honfleur – Caen – Mont Saint Michel – Chartres – Schloss Fontainebleau


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Während unserer 11 tägigen Normandiereise sahen wir Gartenparadiese von unvergleichlichem Charme, historische Städte und verträumte Bauernhöfe, Kathedralen, Abteikirchen und Schlösser sowie unverwechselbare Küstenlandschaften - bei schönstem Sommerwetter
Ein Reisebericht von
Beate Schroedter
Beate Schroedter

1. Tag Donnerstag, 21.5.2015 – Fahrt von Dresden nach Reims


Am frühen Donnerstagmorgen waren wir mit einer kleinen Gruppe am Flughafen Dresden gestartet und erreichten nach weiteren Zustiegen bei Nossen, Chemnitz, Teufelstal und Kirchheim an der Weinstraße gegen Abend unser Hotel in der Innenstadt von Reims.
Nach dem Check-In führte uns ein entspannender Spaziergang durch die Abendsonne in ein nettes Restaurant, wo wir beim ersten gegenseitigen Kennenlernen ein leckeres Menue genossen haben. Danach flanierten einige von uns durch die belebten Straßen des Stadtzentrums, während andere unverzüglich eine erholsame Nachtruhe im Hotel ansteuerten.

2. Tag Freitag, 22.5.2015 – Reims, Champagner und Jardin de Viel Maisons


Gestärkt durch das Hotelfrühstück erkundeten wir gemeinsam zu Fuß die Innenstadt von Reims, die "Hauptstadt des Champagners". Wir sahen das 1630 erbaute Rathaus und ein Champagnerhandelshaus aus dem 19.Jahrhundert, das mit einem interessanten Bildzyklus über die Champagner-Herstellung geschmückt war. Auf der Place du Forum entdeckten wir eine Fotoausstellung, die an den 70. Jahrestag der Unterzeichnung der Kapitulation Hitlerdeutschlands am 7. Mai 1945 im Hauptquartier der Alliierten in Reims erinnerte. Anschließend gingen wir über den Königsplatz zur Kathedrale, die Krönungskirche der französischen Monarchie. Zu den bedeutendsten Krönungen, die hier stattfanden, gehört zweifellos die von Karl VII. 1429 zum französischen König, die erst durch Jeanne d'Arc möglich wurde. Der Chor der Kathedrale hat neben den berühmten Fenstern von Marc Chagall erst kürzlich einen weiteren modernen Glasfensterzyklus erhalten, den der deutsche Künstler Imi Knoebel schuf. Diese Fenster wurden hier erst vor wenigen Tagen in Gedenken an das Ende des II. Weltkriegs von Außenminister Frank-Walter Steinmeier und seinem französischen Amtskollegen Laurent Fabius feierlich eingeweiht.
Anschließend ließen wir uns durch die Champagner-Kellerei Cave Mumm führen und kosteten den edlen Tropfen bevor wir unsere Reise zum Ufer der Marne fortsetzten. In Château-Thiery genossen wir die Mittagspause am sommerlichen Marneufer.
Dann erwartete uns Madame Ladoucette in ihrem Jardin de Viel Maisons mit einer spannenden Führung durch ihre beeindruckenden Anlagen, die sich hinter ihrem herrschaftliche Anwesen in einer Vielzahl von Gartenräumen entfalten.
Unser Nachtquartier nahmen wir im Hotel Novotel Château de Maffliers. Nach dem Abendessen liessen wir den Tag ausklingen bei einem entspannenden Spaziergang durch den großzügig angelegten Schlosspark.

3. Tag Samstag, 23.5.2015 – Schloss und Park Chantilly und der Garten Claude Monets in Giverny


Zunächst blieben wir der Welt der Schlösser treu, denn unser erstes Ziel hieß heute: Château de Chantilly. Geführt von einer örtlichen Schlossführerin sahen wir die fürstlichen Gemächer und hörten dabei Erstaunliches über die hochadligen Familien der Montmorency, der Conde und über den Herzog von Aumale. Dann blieb noch etwas Zeit, um den auf André Le Nôtre zurückgehenden Schlosspark zu erkunden, bevor wir die einstige Residenz verliessen. Heute ist Chantilly eine Hochburg der französischen Pferdesports, dessen regelmäßig veranstaltete Pferderennen "Prix de Jockey Club" und "Prix de Diane" weltbekannt sind.
Nach einer improvisierten Mittagspause unterwegs erreichten wir das Anwesen Claude Monets in Giverny. Das sonnige Pfingstwochenende hatte allerdings schon Besucher in Scharen angelockt. Dennoch beeindruckte der in farbenfrohe Pflanzenarrangements eingebettete Wassergarten mit seine Seerosen, seinem Bambus und seiner japanischen Brücke. Um das Wohnhaus Monets zu sehen musste man zwar warten - aber dafür stand der Hausgarten in voller Blüte und war so schön, wie nie zuvor.
Am Abend richteten wir uns im Novotel Rouen Sud St. Etienne-du- Rouveray am Stadtrand von Rouen für zwei Nächte ein und waren froh, nach diesen vielen Eindrücken nun etwas zur Ruhe zu kommen.

4. Tag Pfingstsonntag, 24.5.2015 – Klostergarten der Abtei Saint George in Boscherville und Rouen


Nach einem reichhaltigen Frühstück brachen wir am Morgen nach Boscherville auf, um die ehemalige Abtei Saint George mit ihrem Klostergarten zu besuchen. Während der kurzweiligen Führung durch die Gärten wurde viel gelacht, gedacht und pflanzenkundig diskutiert. Aber nicht nur der Garten sorgte für Eindruck sondern auch der würdige Kapitelsaal und vor allem die romanische Abteikirche.
Auch die Stadt Rouen erlebten wir an diesem sommerlichen Pfingssonntag von ihrer schönsten Seite. Dafür sorgten nicht zuletzt die beiden lokalen Führerinnen, die uns bedeutende Momente aus der spannenden Geschichte der Stadt beschrieben und dabei auch auf baukünstlerische Besonderheiten in der Altstadt hinwiesen.
Mit einigen Gästen ging es anschließend zum Botanischen Garten der Stadt. Vor Ort sah man jedoch nicht sehr viel vom Park, da hier gerade eine große Gartenmesse stattfand, die offenbar alle Gartenfreunde aus Rouen und seiner Umgebung angelockt hatte.
Anschließend fuhren wir wieder ins Hotel Novotel Rouen Sud St. Etienne-du- Rouveray, wo wir zu Abend speisten und noch einmal übernachteten.

5. Tag Pfingsmontag, 25.5.2015 – Côte d'Abatre mit Fécamp, Étretat und Le Havre

Unser heutiges Ziel führte uns in den Nordwesten Frankreichs. Auf zur Côte d'Abatre - dem nach seinen hellen Kreidefelsen benannten Küstenabschnitt der Oberen Normandie. Nachdem wir die Koffer in den Bus geladen hatten, nahmen wir Kurs in Richtung Fécamp, der einstigen Normannenresidenz und später viele Generationen hindurch Hochburg der Neufundlandfischerei. Im Palais Bénédictine wurden wir zunächst durch die Kunstsammlung des Firmengründers Alexandre le Grand geführt und staunten dabei über manches Stück. Dann kosteten wir genüsslich den hier gebrauten Benediktiner-Likör.
Nun lockte die Küste mit ihren steinigen Stränden und den beeindruckenden Felsen von Étretat. Schöner als an diesem Pfingsmontag kann es in Ètretat nicht sein. Die Sonne verwandelte das Wasser in eine smaragdfarbe schillernde Materie, die hellen Felswände der "Falaise d'Aval" links und der "Falaise d'Amont" rechts mit ihren eingelagerten Feuersteinbändern boten von oben ein atemberaubendes Panaorama - so unbeschreiblich schön, das es sich kaum fotografieren liess. Das ideale Wetter lockte alle zum Wandern vor oder nach einer kleinen Mittagspause im Ort.
Dann fuhren wir weiter nach Le Havre, dem "Tor zum Ozean" vor wir zunächst die erst vor wenigen Jahren in der ehemaligen Festung der Stadt angelegten "Jardins Suspendus" besuchten. Vom Festungswall bot sich ein erhabener Blick auf das Stadtzentrum mit dem 110 Meter hohen Turm der Kirche Saint-Joseph und dem Hafen.
Da unser Hotel für diese Nacht, das Mercure, zentral am alten Hafenbecken lag, erkundeten einige von uns nach dem Abendessen die Stadt. Sie wurde nach ihrer fast kompletten Zerstörung im II. Weltkrieg in den 50ger Jahren von dem Architekten August Perret und seinem Team vollkommen neu erschaffen.

6. Tag Dienstag, 25.5.2015 – Côte Fleurie und Pays d'Auge


Als erstes erlebten wir heute wenige Minuten nach unserer Abreise die "Pont de Normandie". Zur Zeit ihrer Errichtung 1988-1994 war sie mit einer Länge von 2.241 Metern und einer Hauptspannweite von 854 Metern die größte Schrägseilbrücke Europas. Nach einem Fotostopp fuhren wir über die "Pont de Normandie" und waren beeindruckt von der Leichtigkeit und Eleganz dieser mächtigen Konstruktion.
Dann erwartete uns das alte Hafenstädtchen Honfleur, von dem einst Kapitäne wie Samuel de Champlain in die Neue Welt aufbrachen. Viele Jahrhunderte lang florierte hier der Überseehandel mit Canada und Brasilien. Später kamen die frühimpressionistischen Landschaftsmaler, die Mitte des 19. Jahrhunderts um den Maler Eugène Boudin herum in der Ferme Saint-Siméon bei Honfleur eine kleine Künstlerkolonie gründeten. Ende des 19. Jahrhunderts sollte Erick Satie, der seinerzeit berühmteste Sohn der Stadt, das Pariser Musikleben kräftig aufmischen. Bei einer Führung erkundeten wir gemeinsam die Stadt um den Alten Hafen und die von Schiffszimmermeistern aus Holz errichtete Kirche Ste Chaterine.
In Deauville überraschte uns später der Blick von den Planches, den Umkleidekabinen am Strand, auf einen vollkommen leergefegter Strand. Pfingsten war vorbei und nun, so schien es, hattte einfach keiner weder Zeit noch Muße für die Strandidylle von Deauville. Auch im Casino war es totenstill. Erst auf der Rue de Villas belebten einige Geschäfte und Restaurants die Szenerie.
Dann ging es ins Pays d'Auge, dem malerischen Hinterland der Küste. Im Château de Breuil erwartete uns eine Führung durch die Calvados-Brennerei sowie anschließend eine Calvados-Verkostung. Beschwingt durch den köstlichen Calvados bzw. Pommeau ging es nun in eine ganz besonderere Gartenanlage: den "Jardins du Pays d'Auge" in Cambremer. 1994 von Armelle und Jaques Noppe angelegt bietet sie eine Fülle kreativer Gartenensembles, die zusammen mit alten ländlichen Fachwerkhäusern der Normandie und ihren Gerätschaften malerische Themenräume bilden. Sie locken den Besucher auf eine be- vielleicht auch verzaubernde Rundreise durch die normannische Gartenkunst.
Nur schwer konnten wir uns von diesem idyllischen Gartenensemble trennen, um unser nächstes Hotel, das Hotel Mercure Caen Côte de Nacre, anzusteuern. Dort erwartete uns zum Abendessen als schöne Alternative diesmal ein Buffet.

7. Tag Mittwoch, 27.5.2015 – Côte de Nacre, Halbinsel Cotentin und Cherbourg

Bevor wir Caen verliessen und unsere Reise zur Halbinsel Cotentin fortsetzten, sahen wir uns noch die von Wilhelm dem Eroberer gegründete Abteikirche der Abbaye-aux-Hommes und die von seiner Gemahlin, Mathilde von Flandern, gestiftete Kirche der Abbaye-aux-Dames sowie den dazwischen liegenden Burgberg mit seinen Baulichkeiten an. Anschließend besuchten wir den "Parc Floral de la Colline aux Oiseaux", in dem der Rosengarten besonders reizvoll war.
Da das Wetter wieder einmal großartig war, fuhren wir wieder zur Küste - diesmal zur Côte de Nacre nach Arromanches. Hier befand sich einer der Landungsstrände der Alliierten, wo am 6.6.1944 unter unvorstellbaren Opfern die Befreiung Frankreichs und Europas vom Faschismus begann. Später wurde hier der Mulberry Hafen angelegt, über den die ersten Transporte der Alliierten gingen. Mit Reims, dem Ort der Unterzeichnung der Kapitulationserklärung erinnert dieser Besuch an einen weiteren Hauptschauplatz des II. Weltkriegs, an dessen Ende vor 70 Jahren in diesem Jahr weltweit gedacht wird.
Nachdem wir uns dort umgesehen und allerhand persönliche Eindrücke gesammelt hatten fuhren wir auf die Halbinse Cotentin nach Cherbourg. Hier sahen wir in der Kirche Ste-Trinité den Reliefzyklus eines Totentanzes, ein häufiges Thema in der Malerei um 1500 - einer Zeit, in der die Pest ganz Europa erfasste. Anschließend erkundeten wir den Hafen und sahen hinüber zu dem 1924 erbauten Abfertigungsgebäude des Überseehafens, in dem sich heute die Cité de la Mer, ein großes Meeresmuseum, befindet. Dann blieb noch etwas Zeit für die Altstadt bevor wir unser Hotel am Stadtrand von Cherbourg bezogen.

8. Tag Donnerstag, 28.5.2015 Gärten von Vauville, Coutances und Champrepus


Als erstes überraschte uns heute ein exotisches Fluidum im Garten des "Château de Vauville". Dort hin brachte uns eine Busfahrt durch normannische Küstendörfer mit Häusern aus Granitgestein, in denen wir liebevoll gestaltete Vorgärten und Verkehrskreisel sahen. Schließlich erreichten wir den Garten, in dem man sich fast wie auf den Kanarischen Inseln fühlte. Das milde Klima, für das der Golfstrom sorgt, und der Wasserreichtum ermöglichen dieses exotische Gartenreich, das Eric und Nicole Pellerin 1947 angelegt haben. Palmen, Aloe, Eukalyptus-Bäume, Bambusstauden .... schaffen eine subtropische Atmospäre in Nordfrankreich 300 m entfernt vom Atlantik.
Wie sebstverständlich die Gartenkunst hier in der Normandie zu Hause ist, erfuhren wir beim Besuch des Botantischen Garten von Coutances. Dort kam wir gerade rechtzeitig zur neuen Bepflanzung und wurden buchstäblich Zeugen eines "work in progress". Auch die Altstadt von Coutances kann sich sehen lassen mit ihrer Kathedrale, ihren Plätzen, Restaurants und Geschäften.
Am späten Nachmittag besuchten wir den Zoologische Park von Champrepus, der wie der Garten von Vauville in den 50ger Jahren durch eine private Initiative entstanden ist. Er bietet neben einheimischen auch eine Reihe exotischer Tiere, deren Plätze aber so harmonisch in die Anlage des Parks integriert sind, dass der Rundgang durch die vier Themenbereiche Savanne, Madagaska, Tropen, Mini-Bauernhof eine ware Freude war.
Doch nicht genug damit. Ein Highlight der Reise erwartete uns noch - der Mont Saint Michel. Unser Hotel, das Hotel Mercure Mont Saint Michel, lag ganz in der Nähe des als "Wunder des Abendlandes" verehrten legendären Abteiberges. Und gerade heute Abend präsentierte sich der Mont in einem unbeschreiblich schönen Abendlicht. Kein Wunder, das nach dem sehr guten Abendessen im Hotel einige aus unserer Gruppe einen romantischen Abendspaziergang unternahmen, um einen spektakulären Sonnenuntergang am Mont Saint Michel zu erleben.

9. Tag Freitag, 29.5.2015 Mont Saint Michel, Jardin François, Chartres

Nach dem Frühstück gingen wir zum Shuttelbus, der uns zum Mont Saint Michel brachte. An der Porte du Roi gab es einiges Wissenswertes zum Mont Saint Michel zu hören und anschließend begannen wir unseren Aufstieg zur Abtei. Wir ware fast die Ersten. Da es noch kein Gedränge gab und wir uns beim Anstieg Zeit lassen konnten, schafften es alle bis hinauf zur Abtei. Dann waren wir mit dem Audioguide unterwegs, der uns eine Fülle von interessanten Informationen über diese berühmte Abtei bot. Anschließen war noch etwas Zeit für einen gemütlichen Spaziergang entlang der Stadtmauer, während sich die Hauptgasse schon mit Besucherströmen füllte.
Wir hingegen stiegen in den Bus und fuhren in den Osten der Normandie, ins Perche. In Préaux-au-Perche hat Monsieur François um den Hof seines Bauernhauses herum ab 1995 ein ganz besonders schönes Gartenreich erschaffen. Zu den besonderen Höhepunkt dieses Garten zählt der Rosengarten und der Wassergarten. Nach einer Gartenführung durch den leitenden Gärtner genossen wir die angenehme Spätnachmittagsstimmung in der normannischen Landschaft bei einem Glas Cidere bzw. Apelsaft sowie mit Riletts und Kuchen vom eigenen Hof.
Dann ging es weiter nach Chartres, wo wir heute übernachteten. Nach einer schwierigen Anfahrt durch die engen Straßen erreichten wir unser Hotel Mercure Chartres Chathédrale in der Altstadt. Das Abendessen nahmen wir wieder außerhalb des Hotels in einem Restaurant ein. Später genossen einige von uns einen Abenspaziergang durch die Altstadt, in der nach Sonnenuntergang die unter dem Namen "Chartres en lumières" firmierenden Lichtinstallationen an historischen Gebäuden sehr eindrucksvoll wirkten.

10. Tag Sonnabend, 30.5.2015 Kathedrale Chartres, Château de Fontainebleau, Château Vaux–le–Vicomte


Früh am Morgen brachen wir heute auf, um vor unserer Abfahrt noch die Kathedrale von Chartres zu besichtigen. Leider war das Mittelschiff vollkommen eingerüstet und auch das Stein-Labyrinth im Fußboden verdeckt. Gesehen und bewundert haben wir jedoch die Glasfensterzyklen in den Seitenschiffen und im Chor, die zu den ältesten und qualitätvollsten Zeugnissen der französischen Glasmalerei gehören.
Anschließend ging es zum Château de Fontainebleau, wo großer Betrieb herrschte, da es hier gerade einen Tag der offenen Tür gab. Ausgerüstet mit Visioguides erkundeten wir das Schloss, dessen Geschichte eng verknüpft ist mit den Hauptkapiteln der französischen Geschichte: der letzte Loire-König François I., Henri II., das Edikt von Fontainebleau von Louis XIV, Napoleon und seine Abdankung ... Hier beeindruckte vor allem die von italienischen Künstlern geschaffe Renaissance-Ausstattung der Innenräume mit ihren prunkvollen Bildzyklen. Dann blieb noch etwas Zeit, um durch den 115 Hektar großen Schlosspark zu flanierten oder dort einen Imbiss zu verzehren.
Kleiner im Format und überschaubarer in seiner Geschichte war das Château Vaux-le-Vicomte, dass wir am Nachmittag besuchten. Die Legende möchte, dass das Schloss des Finanzministers Nicolas Fouquet den Neid des jungen Königs erregte. Hingegen informierte der Audioguide über die Intrigen des aufstrebenden Staatsmanns Jean-Baptiste Colbert, der Fouquets Nachfolger werden sollte. Festzuhalten bleibt, dass an diesem Bau und seinen Gartenanlagen die junge Crème de la Crème des künftigen Stils König Louis XIV. mitwirkte: Louis le Veau, Charles Lebrun, Pierre Mignard und Pierre Puget sowie André Le Nôtre. Sie sollte wenig später im Auftrag König Louis XIV das kleine Jagdschloss in Versailles in die prachtvollste Residenz Europas verwandeln. Nach der Schlossbesichtigung genossen wir unter strahlend blauem Himmel den Garten von Le Nôtre, der als erster Barockgarten in Frankreich gilt - ein wahrhaft königlicher Abschluss unserer Gartenreise.
Zu unserer letzten Übernachtung in Frankreich kehrten wir im Hotel Novotel von Evry, einer der jüngsten Städte des Landes, ein.

11. Tag Sonntag, Heimreise


Nach dem Frühstück hieß es nun zum letzten Mal: die Koffer in den Bus laden und abfahren. Während der Fahrt gab es noch einiges zur hören über die "ville nouvelle", die neuen Städte um Paris herum, über die Diskussionskultur in Frankreich und über die französische Landwirtschaft. Dann überwogen die Gespräche über das, was zu Haus kommen wird.
Da wir sehr gut vorankamen, erreichten wir unseren ersten Ausstieg schon eine Stunde früher -  was alle anderen auf eine frühere Ankunft hoffen liess. Nicht vergeblich, denn tatsächlich erreichten wir auch den Ausgangspunkt unserer Reise eine Stunde früher als geplant.

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Kommentare zum Reisebericht

Es war wirklich eine sehr schöne Reise, und wir möchten uns bei Frau Schroedter noch einmal bedanken, Sie hat uns sehr viel berichtet, alles toll organisiert und war immer für uns da!

Ursula Range
09.06.2015

Gertrud Stipp,13.7.15
Eine wunderbare schöne Reise, mit unglaublich vielen Sehenswürdigkeiten, man kann an den Bilder sehen mit welcher Liebe Frau Schroedter uns dieses Land nahe gebracht hat.

Gertrud Stipp
13.07.2015