Reisebericht: Rundreise Frankreich – Gärten und Schlösser der Normandie

12.05. – 22.05.2016, 11 Tage Busreise durch die Normandie mit Reims – Giverny – Rouen – Atlantikküste – Etretat – Le Havre – Honfleur – Caen – Mont Saint Michel – Chartres – Schloss Fontainebleau


  Bildergalerie   Druckversion (PDF)   Kommentare   zur Reise
 
Während unserer 11 tägigen Rundreise durch die Normandie sahen wir Gartenparadiese, historische Städte, Kathedralen und Abteikirchen, Schlösser und Herrensitze, malerische Dörfer, verträumte Bauernhöfe sowie unverwechselbare Küstenlandschaften.
Ein Reisebericht von
Beate Schroedter
Beate Schroedter

1. Tag Donnerstag, 12.05.2016 – Fahrt von Dresden nach Reims


Am frühen Donnerstag morgen waren wir mit einer kleinen Gruppe am Flughafen Dresden gestartet und erreichten nach weiteren Zustiegen bei Nossen, Chemnitz, Teufelstal und Jena gegen Abend Reims, die historische Hauptstadt der Champagne und Hauptstadt der heutigen Region Champagne-Ardenne. Da wir Reims schon am frühen Abend erreichten, blieb noch genügend Zeit, um die Kathedrale Notre-Dame von Reims, die viele Jahrhunderte lang die Krönungskirche der französischen Könige war und bis heute erzbischöflicher Sitz ist, zu besuchen. Zu den bedeutendsten Krönungen, die hier stattfanden, gehört zweifellos die von Karl VII. 1429 zum französischen König, die erst durch Jeanne d'Arc möglich wurde. Der Chor der Kathedrale hat neben den berühmten Fenstern von Marc Chagall erst im vergangenen Jahr einen weiteren modernen Glasfensterzyklus erhalten, den der 1940 in Dessau geborene Künstler Imi Knoebel schuf. Diese in kräftigen farben leuchtenden Fenster wurden im Mai 2015 in Gedenken an das Ende des II. Weltkriegs von Außenminister Frank-Walter Steinmeier und seinem französischen Amtskollegen Laurent Fabius feierlich eingeweiht.
Nach diesem faszinierenden Einstieg in die Welt der französischen Kathedralen fahren wir nach Tinqueux bei Reims, wo wir nach dem Abendessen die erste Nacht unserer Reise im Hotel Novotel Reims Tinqueux verbringen.

2. Tag Freitag, 13.05.2016 – Reims, Champagner und Jardin de Viel Maisons


Gestärkt durch ein reichhaltiges Frühstück im Hotel erkundeten wir gemeinsam zu Fuß die Innenstadt von Reims, die "Hauptstadt des Champagners". Wir begannen wieder an der Kathedrale, besichtigten den Place Royale (Königsplatz) den Place du Forum und sahen das 1630 erbaute Rathaus sowie ein Champagnerhandelshaus aus dem 19. Jahrhundert, das mit einem interessanten Bildzyklus über die Champagner-Herstellung geschmückt war. Diese Darstellungen stimmten uns schon auf den anschließenden Besuch der Champagner-Kellerei Cave Mumm ein. Hier erkundeten wir unter fachkundiger Führung das Labyrinth der weit verzweigten Champagnerkellerei bevor jeder zum Abschluss ein Glas des edlen Champagners überreicht bekam.
Nach dieser Kostprobe des edlen Tropfes setzen wir unsere Reise an die Ufer der Marne fort. In der Region der Picardie erreichten wir Château-Thierry, Geburtsort des französischen Fabeldichters Jean de La Fontaine, wo wir die Mittagspause am sommerlichen Ufer der Marne genossen.
Dann erwartete uns Madame de Ladoucette in ihren Jardins de Viels-Maisons mit einer spannenden Führung durch ihre beeindruckenden Anlagen, die sich hinter ihrem herrschaftliche Anwesen in einer Vielzahl von Gartenräumen entfalten.
Unser Nachtquartier nahmen wir im Hotel Novotel Château de Maffliers in der Region Ile-de France. Nach dem Abendessen liessen einige der Gäste den Tag ausklingen bei einem entspannenden Spaziergang durch den großzügig angelegten Schlosspark.

3. Tag Samstag, 14.05.2016 – Schloss und Park Chantilly und der Garten Claude Monets in Giverny


Zunächst blieben wir der Welt der Schlösser treu, denn unser erstes Ziel hieß heute: Château de Chantilly. Dort erwartete uns ein Journee des Plantes Professionnel (eine Garten- und Pflanzenmesse) mit beeindruckenden floralen Angeboten. Ein Teil des weitläufigen Schlossparks blieb uns jedoch leider verschlossen. Im Schloss beeindruckte uns indessen besonders die hochkarätige Kunst- und Gemäldesammlung, die von dem letzten Besitzer des Schlosses, dem Herzog von Aumale dem französischen Staat übergeben wurde. Heute ist Chantilly auch eine Hochburg der französischen Pferdesports, dessen regelmäßig veranstaltete Pferderennen "Prix de Jockey Club" und "Prix de Diane" weltbekannt sind.
Nach einer kleinen Mittagspause vor Ort setzen wir unsere Reise fort und erreichten am Nachmittag die Normandie. Dort erwartete uns zunächst das berühmte Anwesen des Malers Claude Monet in Giverny. Trotz der vielen Besucher, die am Pfingssonnabend zeitweise das Gartenparadies bevölkerten, gabe es immer wieder Momente der Ruhe, um den in farbenfrohe Pflanzenarrangements eingebettete Wassergarten mit seiner japanischen Brücke zu genießen. Vor dem Wohnhaus Monets konzentrierten sich zwar die Besucherscharen - dafür aber stand der Hausgarten in voller Blüte und war so schön, wie nie zuvor.
Nach einem kleinen Abstecher zum Château Gaillard, der in unglaublich kurzer Zeit erbauten und selbst als Ruine beeindruckenden Grenzfestung des normannischen Herzogs und englischen Königs Richard Löwenherz erreichten wir am Abend unser Hotel Novotel Rouen Sud St. Etienne-du- Rouveray am Stadtrand von Rouen. Hier blieben wir für zwei Nächte und waren froh, nach den bisherigen Eindrücken nun etwas zur Ruhe zu kommen.

4. Tag Pfingstsonntag, 15.05.2016 – Klostergarten der Abtei Saint George in Boscherville und Rouen


Nach einem reichhaltigen Frühstück brachen wir am Morgen nach Boscherville auf, um die ehemalige Abtei Saint George de Boscherville mit ihrem Klostergarten zu besuchen. Während der kurzweiligen Führung mit Madame Delbor und Monsieur Richter durch die Gärten wurde viel gelacht, gedacht und pflanzenkundig diskutiert. Aber nicht nur der Garten sorgte für Eindruck sondern auch der würdige Kapitelsaal und vor allem die romanische Abteikirche.
Die Stadt Rouen, historische Hauptstadt der Normandie und heute Hauptstadt der Region Obere Normandie, erlebten wir an diesem sommerlichen Pfingssonntag von ihrer schönsten Seite. Dafür sorgte vor allem Madame Gorin, die uns bedeutende Momente aus der spannenden Geschichte der Stadt beschrieb, uns zu den Sehenswürdigkeiten der Stadt führte und dabei auf zahlreiche baukünstlerische Besonderheiten hinwies.
Einige Gäste unserer Gruppe fuhren anschließend zum Botanischen Garten der Stadt. Der öffentlich zugängliche Park stand ganz im Zeichen sommerlicher Familienausflüge. Ein jeder suchte auf seine Weise Entspannung und Ausgleich zwischen blühenden Gartenanlagen und zentralen Wasserbassins.
Anschließend fuhren wir wieder ins Hotel Novotel Rouen Sud St. Etienne-du- Rouveray, wo wir zu Abend speisten und noch einmal übernachteten.

5. Tag Pfingsmontag, 16.05.2016 – Côte d'Abatre mit Fécamp, Étretat und Le Havre


Unser heutiges Ziel führte uns in den Nordwesten Frankreichs. Auf zur Côte d'Abatre - der nach seinen hellen Kreidefelsen benannte Küstenabschnitt der Oberen Normandie. Nachdem wir die Koffer eingeladen haten, nahmen wir Kurs in Richtung Fécamp, der einstigen Normannenresidenz und später viele Generationen hindurch Hochburg der Neufundlandfischerei. Im Palais Bénédictine wurden wir zunächst durch die Kunstsammlung des Firmengründers Alexandre le Grand geführt und staunten dabei über manches Stück. Dann kosteten wir genüsslich den hier gebrauten Benediktiner-Likör.
Nun lockte die Küste mit ihren steinigen Stränden und den beeindruckenden Felsen von Étretat. Die Sonne verwandelte das Wasser in eine smaragdfarbe schillernde Materie, die hellen Felswände der "Falaise d'Aval" links und der "Falaise d'Amont" rechts mit ihren eingelagerten Feuersteinbändern boten von oben ein atemberaubendes Panaorama - so unbeschreiblich schön, das es sich kaum fotografieren liess. Das sonnige, wenn auch etwas windige Wetter lockte zum Spaziergängen auf der Strandpromenade, zu einer Fahrt auf den "Falaise d'Amont" mit dem Touristenzug bzw. zu Wanderungen auf der Steilküste vor oder nach einer kleinen Mittagspause im Ort.
Nach einem kleinen Abstecher zum Cap Antifer, dem Erdölhafen von Le Havre, fuhren wir dem "Tor zum Ozean", wie sich Le Havre nennt, entgegen. Dort besuchten wir die erst vor wenigen Jahren in der ehemaligen Festung der Stadt angelegten "Jardins Suspendus". Vom Festungswall bot sich ein erhabener Blick auf die Stadt mit dem 110 Meter hohen Turm der Kirche Saint-Joseph und den Hafen.
Da unser Hotel für diese Nacht, das Mercure, zentral am alten Hafenbecken lag, erkundeten einige von uns nach dem Abendessen die Stadt. Sie wurde nach ihrer fast kompletten Zerstörung im II. Weltkrieg in den 50ger Jahren von dem Architekten August Perret und seinem Team vollkommen neu erschaffen.

6. Tag Dienstag, 17.05.2016 – Honfleur und Pays d'Auge


Nach dem Frühstück brachen wir auf zu einer Fahrt in die Untere Normandie. Doch wie die Seine überqueren, wenn alle Straßen zur "Pont de Normandie" gesperrt waren ? Statt einer beeindrucken Brückenüberfahrt sahen wir in der Ferne aufsteigende Rauchwolken, die von brennenden Autoreifen herrüherten. Die aktuellen Arbeitsmarktreform der französischen Regierung hatte die Gewerkschaften zu großen Protestaktionen mit der zweitweisen Sperrung aller Ausfahrtsstraßen zur "Pont de Normanie" veranlasst. So gelang es uns erst am späten Vormittag Le Havre zu verlassen und über die 1959 eröffnete "Pont de Tancarville" nach Honfleur zu kommen. Unterwegs sahen wir die 1988-1994 errichtete "Pont de Normanie" von Weitem, die zur Zeit ihrer Errichtung mit einer Länge von 2.241 Metern und einer Hauptspannweite von 854 Metern die größte Schrägseilbrücke Europas war.
Dann war es erst einmal Zeit für eine individuelle Mittagspause in dem alten Hafenstädtchen Honfleur, von dem einst Kapitäne wie Samuel de Champlain, in die Neue Welt aufbrachen. Viele Jahrhunderte lang florierte hier der Überseehandel mit Canada und Brasilien, später kamen die frühimpressionistischen Landschaftsmaler, die Mitte des 19. Jahrhunderts um den Maler Eugène Boudin herum in der Ferme Saint-Siméon bei Honfleur eine kleine Künstlerkolonie gründeten. Ende des 19. Jahrhunderts sollte Erick Satie, der seinerzeit berühmteste Sohn der Stadt, das Pariser Musikleben kräftig aufmischen.
Anschließend fuhren wir ins ins Pays d'Auge, dem malerische Hinterland der Cote Fleurie (Blumenküste). Im Château de Breuil erwartete uns eine fachkundige Führung, die uns die Destillerie und das Lager der Calvados-Brennerei zeigte. Danach konnten die Gruppe den Geschack des Calvados selbst probieren. Beschwingt durch den köstlichen Calvados bzw. Pommeau ging es nun in eine ganz besonderere Gartenanlage: den "Jardins du Pays d'Auge" in Cambremer. 1994 von Armelle und Jaques Noppe angelegt bietet diese Anlage eine Fülle kreativer Gartenensembles, die zusammen mit alten ländlichen Fachwerkhäusern der Normandie und ihren Gerätschaften malerische Themenräume bilden. Sie führt die Besucher auf eine be- und vielleicht auch verzaubernde Reise durch die normannische Gartenkunst.
Nachdem wir von diesem idyllischen Gartenensemble Abschied genommen hatten, steuerten wir unser nächstes Hotel ab, das heute das Novotel Caen Côte de Nacre sein sollte.

7. Tag Mittwoch, 18.05.2016 – Caen, Bayeux, Halbinsel Cotentin und Cherbourg


Bevor wir Caen verliessen und unsere Reise zur Halbinsel Cotentin fortsetzten, sahen wir uns am Morgen noch die von Wilhelm dem Eroberer gegründete Abteikirche der Abbaye-aux-Hommes und die von seiner Gemahlin, Mathilde von Flandern, gestiftete Kirche der Abbaye-aux-Dames sowie den dazwischen liegenden Burgberg mit seinen Baulichkeiten an.
Kurz nach unserer Besichtigung begann es so stark zu regnen, dass wir auf den Besuch des "Parc Floral de la Colline aux Oiseaux" verzichten mussten. Statt dessen ging es in das malerische Städtchen Bayeux. Als wir dort eintrafen, hatte der Regen fast aufgehört, so dass einige Gäste gleich zur Mittagspause in die Altstadt gingen. Andere besuchten das "Centre Guillaume Le Conquerant", wo sich der weltberühmte Teppich von Bayeux befindet. Er erzählt bild- und episodenreich die Eroberung Englands durch den normannischen Herzog Wilhelm dem Eroberer im Jahre 1066. Anschließend blieb noch genügend Zeit, um die beeindruckende Kathedrale der Stadt zu sehen, die zweifellos zu den schönsten Kirchen der Normandie gehört.
Dann fuhren wir auf die Halbinse Cotentin nach Cherbourg. Unser Hotel, das Mercure Cherbourg Centre Port, befand sich gegenüber der Altstadt sowie in der Nähe des zur "Cité de la mer" (Meeresmuseum) umgebauten Abfertigunsgebäudes des Überseehafens und der Hafenanlagen. Hier hatten wir Gelegenheit, den späten Nachmittag für eigene Erkundungen in der Altstadt oder am Hafen zu nutzen.

8. Tag Donnerstag, 19.05.2016 Gärten von Vauville, Coutances und Champrepus


Nach einer Busfahrt, die uns zunächst entlang der Nordküste der Halbinsel Cotentin und dann durch malerische Dörfer mit Häusern aus Granitgesteien und liebevoll gestaltete Vorgärten führte, überraschte uns der Garten des "Château de Vauville" mit seinem exotischen Fluidum. Fast wie auf den Kanarischen Inseln könnte man sich hier fühlen. Dieses von Erick und Nicole Pelerin ab 1947 angelegte exotische Gartenreich verdankt seine Existenz dem milden Klima des nahen Golfstroms und der Wasserreichtum der Region. Palmen, Aloe, Eukalyptus-Bäume, Bambusstauden .... schaffen eine subtropische Atmospäre in Nordfrankreich 300 m entfernt vom Atlantik.
Wie sebstverständlich die Gartenkunst hier in der Normandie zu Hause ist, erfuhren wir beim Besuch des Botantischen Garten von Coutances. Auch die Altstadt von Coutances kann sich sehen lassen mit ihrer Kathedrale, ihren Plätzen, Restaurants und Geschäften.
Am späten Nachmittag besuchten wir den Zoologische Park von Champrepus, der wie der Garten von Vauville in den 50ger Jahren durch eine private Initiative entstanden ist. Er bietet neben einheimischen auch eine Reihe exotischer Tiere, deren Plätze aber so harmonisch in die Anlage des Parks integriert sind, dass der Rundgang durch die vier Themenbereiche Savanne, Madagaska, Tropen, Mini-Bauernhof eine ware Freude war.
Doch nicht genug damit. Ein Highlight der Reise erwartete uns noch - der Mont St. Michel. Unser Hotel, das Hotel Mercure Mont St. Michel, lag ganz in der Nähe des als "Wunder des Abendlandes" verehrten legendären Abteiberges. Kein Wunder, das nach dem sehr guten Abendessen im Hotel einige aus unserer Gruppe noch einen romantischen Abendspaziergang am Mont St. Michel unternahmen.

9. Tag Freitag, 20.05.2016 Mont St. Michel, Jardin François, Chartres


Nachdem Frühstück führen wir mit einem der Shuttelbusse über die neue Stelzenbrücke zum Mont St. Michel. An der Porte du Roi gab es einiges Wissenswertes zum Mont St. Michel zu hören und anschließend begannen wir unseren Aufstieg zur Abtei. Wir gehörten an diesem Morgen zu den Ersten, die den Abteiberg "erklommen" und waren daher noch nicht von den Besuchermassen umgeben, die sich wenige Stunden später einstellten - was den Aufstieg sehr erleichterte. In der Abtei gingen wir durch die ehrwürdigen Räumlichkeiten und lauschten dabei den interesanten Informationen des Audioguide. Anschließen war noch etwas Zeit für einen gemütlichen Spaziergang entlang der Stadtmauer, ein Kaffee oder einen Crêp mit bester Aussicht während sich die Hauptgasse schon mit Besucherströmen füllte.
Wir hingegen stiegen in den Bus und fuhren in den Osten der Normandie, ins Perche. In Préaux-au-Perche hat Monsieur François um den Hof seines Bauernhauses herum ab 1995 ein ganz besonders schönes Gartenreich erschaffen. Zu den besonderen Höhepunkt dieses Garten zählt der Rosengarten und der Wassergarten. Nach einer Gartenführung durch den leitenden Gärtner genossen wir die angenehme Spätnachmittagsstimmung in der normannischen Landschaft bei einem Glas Cidere bzw. Apelsaft sowie mit Riletts und Kuchen vom eigenen Hof.
Dann ging es weiter nach Chartres, wo wir heute in dem charmanten Hotel Timotel Chartres Chatédrale übernachteten. Das Abendessen nahmen wir wieder außerhalb des Hotels in einem Restaurant ein. Später genossen einige von uns einen Abenspaziergang durch die Altstadt, in der nach Sonnenuntergang die unter dem Namen "Chartres en lumières" firmierenden Lichtinstallationen an historischen Gebäuden sehr eindrucksvoll wirkten.

10. Tag Sonnabend, 21.05.2016 Kathedrale von Chartres, Château de Fontainebleau, Château Vaux–le–Vicomte


Früh am Morgen brachen wir heute auf, um vor unserer Abfahrt noch die Kathedrale von Chartres, den Schlüsselbau der Kathedralbaukunst Europas, zu besichtigen. Der Westliche Teil des Mittelschiffs, der im vergangenen Jahr noch restauriert wurde, war mit seinen ältesten noch von dem romanischen Vorgängerbau stammenden Fenstern zum Glück schon zu besichtigen. Hingegen waren die folgenden Mittelschiffsjoche und das Stein-Labyrinth im Fußboden noch eingerüstet bzw. verdeckt. Die Glasfensterzyklen in den Seitenschiffen und im Chor hingegen gehören zu den qualitätvollsten Zeugnissen der französischen Glasmalerei des 13. Jahrhunderts. Mit ihreren architektonischen Neuerungen erreichten die Baumeister der Kathedrale von Chartres eine in der Frühgotik bisher unbekannt Klarheit und Geschlossenheit. Sie wirkte europaweit vorbildhaft auf den Bau von Kathedralen und Domen in den folgenden Jahrhunderten.
Anschließend ging es zum Château de Fontainebleau. Ausgerüstet mit Visioguides erkundeten wir das Schloss, dass eng verknüpft ist mit einigen Hauptkapiteln der französischen Geschichte: der letzte Loire-König François I., Henri II., das Edikt von Fontainebleau von Louis XIV, Napoleon und seine Abdankung. Hier beeindruckte besonders die von italienischen Künstlern geschaffe Renaissance-Ausstattung der Innenräume mit ihren prunkvollen Bildzyklen. Dann blieb noch etwas Zeit, um durch den 115 Hektar großen Schlosspark zu flanierten.
Kleiner im Format und überschaubarer in seiner Geschichte war das Château Vaux-le-Vicomte, dass wir am Nachmittag besuchten. Die Legende möchte, dass das Schloss des Finanzministers Nicolas Fouquet den Neid des jungen Königs erregte. Historisch dokumentiert ist hingegen, dass Fouquets Entlassung bereits vor dem opulenten Fest vom 17. August 1661 beschlossene Sache war. Festzuhalten bleibt ferner, dass an diesem Bau und seinen Gartenanlagen die junge Crème de la Crème des künftigen Stils König Louis XIV. mitwirkte: Louis le Veau, Charles Lebrun, Pierre Mignard und Pierre Puget sowie André Le Nôtre. Sie sollte wenig später im Auftrag König Louis XIV das kleine Jagdschloss in Versailles in die prachtvollste Residenz Europas verwandeln. Nach der Schlossbesichtigung genossen wir unter strahlend blauem Himmel den Garten von Le Nôtre, der als erster Barockgarten in Frankreich gilt - ein wahrhaft königlicher Abschluss einer Gartenreise.
Zu unserer letzten Übernachtung in Frankreich kehrten wir im Hotel Novotel von Evry, einer der jüngsten Städte des Landes, ein.

11. Tag Sonntag, 22.05.2015 Heimreise


Nach dem Frühstück hieß es nun zum letzten Mal: die Koffer in den Bus laden und abfahren. Während der Fahrt gab es noch einiges zur hören über die "ville nouvelle" (die neuen Städte um Paris herum), über Paris, über die Entwicklung der französischen Sprache und andere aktuelle Regionalsprachen in Frankreich und die aktuelle Enddeckung des Landlebens in Frankreich. Dann überwogen die Gespräche über das, was zu Haus kommen wird.
Trotz eines Staus vor der Werratalbrücke erreichen wir planmäßig den letzten Ausstiegsort in Dresden Flughafen - den Ausgangspunkt unserer 11tägigen Rundreise durch die "Faszinierende Normandie".

Bildergalerie zur Reise

Kommentare zum Reisebericht