Reisebericht: Rundreise Frankreich – Gärten und Schlösser der Normandie

18.07. – 28.07.2020, 11 Tage Busreise durch die Normandie mit Reims – Giverny – Rouen – Atlantikküste – Etretat – Le Havre – Honfleur – Caen – Mont Saint Michel – Chartres – Schloss Fontainebleau


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Die Rundreise im komfortablen Luxusreisebus führte uns zu den schönsten Gärten und Schlösser im Norden Frankreichs.Trotz oder gerade wegen Corona, hatten wir exklusive Reiseerlebnisse in der Normandie, die uns authentisch und lebensfroh heiter begegnete!
Ein Reisebericht von
Gabriele Sauer
Gabriele Sauer

1. Tag, 18.07.2020 –Anreise im Luxus Reisebus über Saarbrücken nach Reims

Am frühen Samstag morgen trafen die ersten unserer gesamt 15 Reisegäste in Dresden am Flughafen zusammen. Trotz der frühen Stunde war die freudige Erwartung auf schöne Urlaubserlebnisse bei unserer Rundreise spürbar und so machten wir uns auf Richtung Westen durch die wunderschönen abwechslungsreichen Landschaften Deutschlands. Wir passierten bekannte Städte mit Geschichte: Chemnitz, Gera, Jena, Erfurt und Eisenach, Frankfurt, Ludwigshafen und Kaiserslautern, überquerten bekannte und weniger bekannte Flüsse, bis wir schließlich nach gut 650 Kilometern in Saarbrücken die Grenze nach Frankreich passierten. Reichlich drei Stunden später erreichten wir wenige Kilometer hinter Reims unser erstes französisches Etappenziel in Tinqueux.

2. Tag, 19.07.2020

- Reims
Am nächsten Morgen stand erst ein Besuch in Reims auf dem Programm, der Stadt, in der 29 französische Könige gekrönt wurden und die heute fest mit feinperligem Champagner verbunden ist. Nur eine einzige weitere Reisegruppe war vor Ort und so hatten wir keine Parkplatzprobleme und genügend Zeit, etwas durch die Stadt zu bummeln und das neue Straßenbahnsystem zu bewundern, bevor wir gemeinsam die Kathedrale mit ihren mittelalterlichen Skulpturen und den leuchtenden Glasfenstern besuchten. Im Ersten Weltkrieg wurde Reims schwer zerstört. Reiche Amerikaner, darunter Rockefeller und Carnegie, sorgten für einen baldigen Wiederaufbau der Stadt und der Kathedrale, die heute Weltkulturerbestatus hat. In ihrem Inneren sind auch Glasfenster berühmter Künstler der Neuzeit wie Marc Chagall, Imi Knöbl und Greg Tricker zu bewundern.

- Gärten von Viels- Maison
In der kleinen Gemeinde Viels-Maisons mit gerade mal 1.179 Einwohnern in der Region Hauts-de-France bei Château-Thierry wurde im 18. Jahrhundert Geschichte geschrieben, wie uns Madame Ladoucette zu berichten wusste: der Postmeister des Ortes erkannte Ludwig XVI und meldete die Flucht der königlichen Familie den Revolutionären nach Paris. Seit 1803 lebt die Familie Ladoucette in dem klassizistischen Herrenhaus, umgeben von einem drei Hektar großen Garten. Damals wurden die heute riesigen Sequoien gepflanzt. Wir schlenderten durch den Eibenhain, bestaunten die Sumpfzypressen auf einer Insel und die prächtigen Hortensien, Rosen und andere üppig blühende Stauden und Obstbäume im Priestergarten gleich neben der romanischen Kirche. Die Hausherrin erzählte uns viel Wissenswertes und ließ uns auch an ihrer eigenen, sehr persönlichen Geschichte teilhaben, die einmal mehr das schwierige deutsch-französische Verhältnis in der Vergangenheit offenbarte und gleichzeitig ein Appell an die Freundschaft künftiger Generationen der beiden Nationen ist!

- Schloß Chantilly
Um 1560 für Anne de Montmorency erbaut, gelangte das Schloss, knapp 100 Jahre später nach dem Aussterben der Hauptlinie der Montmorency, durch Erbschaft an die Prinzen von Bourbon-Condé. Mit Unterbrechung während der Revolutions- und Napoleonzeit verblieb das Anwesen in deren Besitz und kam 1830 an den Herzog von Aumale, einen jüngeren Sohn des Bürgerkönigs Louis-Philippe, der das in der Revolutionszeit zerstörte Schloss ab 1876 wieder aufbauen ließ. Wiederum hundert Jahre später diente das Schloss als Kulisse für den James-Bond-Spielfilm ´Im Angesicht des Todes´. Das Schloss beherbergt eine hochkarätige Kunstsammlung mit wertvollen Handschriften und Buchmalereien des Mittelalters, deren bedeutendste das ´Stundenbuch des Herzogs von Berry´ ist, sowie Gemälde und Zeichnungen von Dürer, Raffael, Poussin, Lorrain und anderen Künstlern, die der Herzog von Aumale zusammengetragen hat. Der Garten lag in der prallen Sonne und so fiel uns die Entscheidung für ein leckeres Eis mit Crème Chantilly im Baumschatten am Rande des Parks nicht schwer!!Ganz im Sinne unserer Gartenreise übernachteten wir die nächsten beiden Nächte entspannt im von Blumen umgeben Hotel La Bertelière außerhalb der Stadt Rouen mitten in der herrlicher Landschaft des unteren Seinetales.

3. Tag, 20.07.2020 –Giverny, Garten und Wohnhaus von Claude Monet

Der ganze Garten ist eine einzige bunte Malerpalette an Farben! Die Rede ist vom Garten von Claude Monet mit dem berühmte Seerosenteich und der Brücke nach japanischem Vorbild in dem französischen Dorf Giverny. Auf dem kleinen Dorffriedhof fand der Maler seine letzte Ruhestätte. In seinem Wohnhaus inmitten des blühenden Gartenparadies hängen Replikate  berühmter impressionistischer Gemälde und Fotografien aus der Zeit sowie Bilder und Holzschnitte des japanischen Malers Katsushika Hokusai, der, wie vieles mehr aus dem fernöstlichen Raum, großen Einfluss auf das Werk Monets und die Künstler seiner Zeit hatte. Monet liebte diesen Ort und seinen Garten. Er las Fachliteratur und besuchte Gartenausstellungen. Der Garten war ihm Erholung und Inspiration. Sein Spätwerk schöpfte er ausschließlich aus der Idylle seiner selbstgeschaffenen Enklave. Sein nachlassendes Augenlicht ließ ihn seine Bilder mehr erspüren als dass sie reale Abbilder der Wirklichkeit waren.Die Farbenpracht und die Formenvielfalt entzückte nicht nur die Fotografen, wir alle empfanden die Harmonie und Ruhe, die sich wie ein Zauber über diesen magischen Ort legt!

-St. Martin de Boscherville
Mit der ganzen Gruppe ging es anschließend nach Saint Martin de Boscherville zu der Abteikirche Saint-Georges, einem gut erhaltenen Beispiel normannischer Romanik mit zwei zierlichen Westtürmen und einem reich gegliederten und ornamentierten Stufenportal. Der Skulpturenschmuck im Inneren, vegetabilische und figürliche Kapitelle sowie die figürlichen Reliefplatten der Querhausemporen sind durch übereifrige Restaurierungsmaßnahmen kaum mehr zu erkennen. Der restaurierte Kapitelsaal aus dem 12./13. Jahrhundert begeisterte uns durch eine außergewöhnlich reich gestaltete dreiteilige Portalzone mit Säulenfiguren und einem bemerkenswerten Rippengewölbe im gut sechs Meter breiten Innenraum.Der angrenzende Park aus dem 17. Jahrhundert mit Gemüse- Kräuter- und Obstgarten liegt malerisch am Hang und wurde in den letzten Jahren des 20. Jahrhunderts rekonstruiert. Wie in biblischen Zeiten konnte auch uns kein Gottesgebot von den Früchten der Bäume abhalten und so labten wir uns in der Hitze des Mittags an herrlich frischen Reineclauden und anderen Steinobstfrüchten!

-Rouen
Wir begannen unseren Rundgang in der „Stadt der hundert Kirchtürme, deren Glockengeläut himmelauf schwingt" wie der französische Schriftsteller Victor Hugo die Stadt Rouen vor fast zweihundert Jahren beschrieb, mit der Kirche Saint-Maclou, die 1436 im Stil der Flamboyant-Gotik errichtet wurde. Ihre Steinmetzarbeiten erinnern an feinste Häkelarbeiten! Das Pest-Beinhaus L'aître Saint-Maclou ist mit Holzgalerien mit Schnitzereien von Totentanzszenen aus der Zeit um 1530 umschlossen. Die Gebäude beherbergen heute Kunstateliers. Vor der Kathedrale stand einst die Staffelei des Malers Monet, der die Fassade in einem Bilderzyklus verewigte. Ihm gleich versuchten auch wir das Bauwerk mit unseren heutigen Mitteln von dieser Warte aus festzuhalten. Die berühmten Gräber im Inneren der Kirche beleuchten die Meilensteine der Geschichte der Region: hier liegen Rollo, der erste Herzog der Normandie und Richard Löwenherz unter Stein gemeißelten Grabmonumenten begraben- im Falle des Letztgenannten jedoch lediglich sein einbalsamiertes Herz in einem Bleikästchen. Der Justizpalast im ehemaligen jüdischen Viertel ist das größte nichtsakrale gotische Gebäude Europas und wurde zu Beginn des 16. Jahrhunderts errichtet. Die eng mit Fachwerkhäusern bestandenen Straßen der Innenstadt führen direkt zum alten Marktplatz. Am 30. Mai 1431 wurde dort das junge Mädchen Jehanne aus der lothringischen Provinz, das sich mutig in die politischen Wirren des 100- jährigen Krieges einmischte, von der Kurie dem Flammentod übergeben. Die moderne, architektonisch einmalige Kirche mit den leuchtstarken Glasfenstern aus der Renaissance ist ihr, Jeanne d´Arc, geweiht.

4. Tag, 21.07.2020

-Fécamp, Palais Benedictine und Kreidefelsen
Das historistische Palais Bénédictine in Fécamp stammt aus dem 19. Jahrhundert. Es ist heute ein Kunstmuseum, in dem neben mittelalterlicher sakraler Kunst auch eine Sammlung geschmiedeter Schlösser und Schlüssel ausgestellt ist. In den Kellerräumen befindet sich die Brennerei des Kräuterlikörs DOM Bénédictine, der seit 1863 von dem Unternehmer und Weinhändler Alexandre Legrand hergestellt wird und heute zum Spirituosenkonzern Bacardi gehört. Die Rezeptur soll jedoch auf wesentlich ältere Elixiere der Benediktinermönche zurückgehen. Aus 27 Kräutern und Gewürzen, darunter Melisse, Ysop, Zimt, Thymian, Kardamom, Nelke, Muskatnuss, Safran und Honig sowie Vanille, Tee, Koriander, Myrrhe, Moschuskörner und einer Zitrusnote wird der unverwechselbare Geschmack kreiert. Mit einem winzigen Schluck durften wir uns vom Geschmack des hochprozentigen Getränks selbst überzeugen. An den berühmten Kreidefelsen machten wir unsere Mittagspause und lobten unseren Fahrer Jan, der souverän den großen Bus durch kleine Straßen lenkte!

-Etrtat
Ein Höhepunkt der Reise erwartete uns im Anschluß: Etretat mit seinen drei markanten Felsbögen der Alabasterküste: Porte d'Amont, Porte d'Aval und Manneporte. Ihre Entstehung verdanken die Klippen nicht der Meeresbrandung, sondern einem Fluss, der parallel zur heutigen Küstenlinie verlief. Die Felsnadel Aiguille besteht aus etwas härterem Kalkstein, der der Erosion bis heute widerstanden hat. Strand und Strandpromenade waren brechend voll von einer bunten Schar Sonnenhungriger und im Städtchen drängten sich die Urlauber, um einen Platz in einem Restaurant zu bekommen. So machten wir uns bald an den Aufstieg zu dem neuen neofuturistischen Garten hoch über dem Meer auf der Klippe d´Amont und traten ein in eine Märchenwelt aus immergrünen, zugeschnittenen Pflanzen und modernen Skulpturen. Die riesigen Köpfe des Künstlers Samuel Salcedo ließen uns schmunzeln und wir genossen die Aussicht, die Ruhe und die mythische Stimmung auf den labyrinthisch angelegten Wegen im Schatten alter Baumriesen.

-Le Havre, Jardins Suspendus
Am späten Nachmittag erreichten wir Le Havre und fuhren zu den hoch über der Stadt gelegenen Jardins suspendus, die sich in einem Fort aus dem 19. Jahrhundert befinden. Auf den vier Eckbastionen sind vor 12 Jahren beeindruckende Themengärten entstanden, die das Erbe der Seefahrer und frühen Botaniker aus aller Welt nach Frankreich brachten. Douglasien aus Nordamerika, Araucarien aus Chile, Manukabäume aus Australien und immer wieder die längst in der Normandie heimischen Hortensien, die einst aus Japan ihren Weg nach Frankreich fanden. Im Inneren der Anlage wurde eine Ausstellung gezeigt: sämtliche 3,3 Mio Einwohner der Normandie auf winzigen Portraitfotos zieren die sonst kargen Wände des ehemaligen Pulverlagers. Mit einem Glas Cidre starteten wir in den Abend und genossen den Blick über das Hafenbecken und auf den 102 Meter hohen Kirchturm der Betonkirche St. Joseph, der, wie der Großteil der im Zweiten Weltkrieg komplett zerstörten Stadt, in den fünfziger Jahren von dem belgischen Architekten August Perret gebaut wurde.

5.Tag, 22.07.2020

- Pont de Normandie
Die Fahrt zu der kleinen Hafenstadt Honfleur führte über die Pont de Normandie, einer 1995 für den Verkehr freigegebenen kostenpflichtigen Schrägseilbrücke, die nicht mit Superlativen geizt! Allein die Länge mit 2141 Metern ist rekordverdächtig und wird nur von der Brücke in Millau getoppt. Bei der Entfernung der Stützen mit 856 Metern liegt sie noch immer an erster Stelle! Die Pylone der Schrägseilbrücke ragen 203 m in den Himmel. Die Brücke über das Seine Ästuar und die Salzwiesen verbindet Le Havre am rechten Ufer im Norden mit Honfleur am linken Ufer im Süden und wir nahmen uns viel Zeit am Morgen das Bauwerk zu erkunden. Eine momentane Fahrbahnsperrung ermöglichte uns fantastische Aufnahmen der Konstruktion.

-Honfleur
Honfleur war jahrhundertelang der unbedeutendere Hafen im Gegensatz zu Harfleur auf dem anderen Ufer der Seinemündung. Erst mit der Zeit hat sich das Städtchen mit seinen pittoresken, schmalen, sechs Stockwerk hohen Häusern und den Resten seiner Befestigungsanlagen aus dem 17. Jahrhundert am alten Hafenbecken zu einem der reizvollsten Orte der Normandie entwickelt. Durch Eugène Boudin, hier 1824 geboren, dem ersten Freiluftmaler dieser Küstenlandschaften, wurde der Ort in Künstlerkreisen schnell bekannt und die malerische Atmosphäre des Städtchens und der Seine-Mündung zog Maler wie Courbet, Sisley, Jongkind, Claude Monet, Pissarro, Renoir und Cézanne nach Honfleur. Die Ferme St-Siméon, ein Bauernhof etwas außerhalb, war der Treffpunkt der Künstler und gilt heute als die Wiege des Impressionismus. Der Komponist Eric Satie, der Wegbereiter der modernen Musik, erblickte 1866 in Honfleur das Licht der Welt. In seinem Wohnhaus ist ein kleines Museum eingerichtet. Sehr eindrucksvoll ist auch die Holzkirche Sainte Catherine mit dem freistehenden Turm und ihren beiden Zwillingsschiffen, die von Schiffszimmerleuten im 15. Jahrhundert errichtet wurde. Die bunten Marktstände vor der Kirche lockten mit leckeren regionalen Produkten und so bummelten wir gemächlich über den Markt und durch die pittoresken engen Gassen der Stadt, bewunderten das bunte Angebot an Krimskrams und probierten die leckeren Karamellbonbons mit Fleur de Sel.

-Deauville
Mondän und großzügig präsentierte sich das Städtchen Deauville, das noch ein Hauch der Jahrhundertwende umwehte. 1911 wurde direkt am Meer das Casino errichtet und mit dem Bau von Luxushotels wurde die Entwicklung von Deauville zum Luxusbadeort weiter vorangetrieben. In den Folgejahren waren namhafte Künstler aller Sparten, Politiker und Geschäftsleute regelmäßig zu Gast: Josephine Baker, Maurice Chevalier, Sacha Guitry, Tristan Bernerd, Gustave Flaubert, André Citroën und Coco Chanel sowie Eugène Boudin, Raoul Dufy, Camille Saint-Saëns, Yves Saint Laurent und Arthur Rubinstein. Die 643 Meter lange Promenade von Deauville wurde zum Laufsteg der Eitelkeiten und prickelnder Champagner floss in Strömen. Dieser Tradition folgend ließen auch wir die Korken knallen und genossen bei einem spontan organisierten Picknick Croissants und prickelnden Cidre aus der Region!

-Château Breil en Auge, Calvados Verkostung
Da wir uns im Département Calvados befanden, durfte natürlich auch der Besuch in einer Calvadosbrennerei nicht fehlen. Neben dem romantischen Chateau de Breuil, inmitten einer herrlichen Parklandschaft gelegen, befindet sich die Brennerei und in einem Chai, einem ebenerdigen Lagergebäude für Weine und Spirituosen, bewunderten wir die schönen Eichenfässer mit den edlen Bränden. Ein sehr schöner Film, projiziert auf eine Wand von Fässern, illustrierte uns lebendig die Herstellung des Calvados. Anschließend probierten wir die edlen Apfelbrände und ließen uns unser Gewicht in Äpfeln gegenrechnen!

-Les Jardins de Pay d´Auge, Cambremer
Auf Apfelwiesen weidende Kühe sind ein typisches Bild für das Pays d'Auge, einem Landstrich in der Normandie. Cidre, Calvados und Camembert gehören deshalb ebenso dazu wie die landestypischen Fachwerkhäuser. Auf dem vier Hektar großen gepflegten Gartengelände von Armelle und Jacques Noppe findet man diese Gebäude, liebevoll eingerichtet mit alten Handwerksgeräten. Der Landschaftsarchitektin Chantal Lejard-Gasson unterlag die Planung des Gartens, in dem verschiedene Themengärten entstanden: Sonnengarten, Mondgarten, Garten der Düfte, Garten der Engel, Garten des Teufels, Purpurgarten und einige mehr. Und immer wieder die üppig blühenden beeindruckenden Hortensien! Der Rasen lud zum barfuß laufen ein und jeder Besucher findet hier Interessantes nach seiner Facon- und sei es ein Gläschen Rosé oder ein leckeres Eis in der kleinen Crêperie!Am Abend streiften wir noch durch die Gassen von Caen und kehrten im Restaurant La Casiniere ein, wo wir köstlich und landestypisch speisten.

6.Tag, 23.07.2020

-Caen, Château, St. Etienne
Gleich nach dem Frühstück, das uns Coronasicher auf einem mit Folie abgedeckten Tablett serviert wurde machten wir uns auf zu einem Spaziergang durch die Stadt, vorbei an St. Pierre ins Viertel Vauguex und zur Burg Williams des Eroberers. Unter dessen Schutz und Herrschaft erlangte die Region eine wirtschaftliche Blütezeit. Die mächtige Wehranlage thront über der Stadt, die im zweiten Weltkrieg fast völlig zerstört wurde. Heute hat sich die Burganlage der Kunst verschrieben, das normannische Kunstmuseum zeigt eindrucksvolle Großskulpturen von Rodin und Bourdelle sowie moderne Plastiken internationaler zeitgenössischer Künstler. Auch in der Stadt begegneten uns überall die Kunstwerke internationaler Street Art Künstler.Mit dem Bus erreichten wir wenig später die Abbay aux Hommes in Caen. William ließ zwei Klöster, St. Étienne, die Abbaye aux Hommes und Sainte Trinité, die Abbaye aux Dames im elften Jahrhundert errichten, um, wegen seiner von Papst Leo IX missbilligten Heirat mit seiner Cousine Mathilde von Flandern, Abbitte zu leisten. In der Abteikirche St. Étienne fand er seine letzte Ruhestätte, bis Aufständische das Grab plünderten. Lediglich eine bescheidene Grabplatte im Chor erinnert an den großen normannischen Herrscher.Im Park vor den Klostergebäuden, in denen sich das Rathaus und ein Museum befinden, machten wir eine gemütliche Kaffeepause, bevor wir zum Parc floral weiterfuhren.

-Parc floral Caen
La Colline aux Oiseaux ist ein ganz besonderer Ort: zuerst ein Steinbruch, dann für 50 Jahre eine Mülldeponie und heute ein öffentlicher 17 Hektar großer Blumenpark, der zum Gedenken des fünfzigsten Jahrestag der Landung der Alliierten in der Normandie am 06.06.1944 eröffnet wurde.In einer kleine Farm auf der Spitze des Hügels präsentieren sich alte normannische Tierrassen und zeichnen deren Herkunft nach. Ein Spielplatz, ein Labyrinth und ein wunderschönes Tal der Rosen: Die abwechslungsreiche Gestaltung der gepflegten Anlage läd zum Flanieren ein. Und gleich am Eingang des Parks lockt ein kleines Restaurant zu einer Pause im Schatten. Zu Fuß erreichten wir in wenigen Minuten das gleich neben dem Park befindliche Mémorial von Caen.

-Mémorial Caen
Das Mémorial de Caen, 1988 eröffnet, ist ein strenger kubistischer Bau, der auf einer weiten Freifläche steht. Eine architektonisch wirkungsvolle Freitreppe führt in das Gebäude. Dessen Standort nicht zufällig gewählt wurde: hier war 1944 das regionale Hauptquartier der deutschen Besatzungstruppen. Der unterirdische Bunker, in dem die Kommandozentrale der deutschen 716. Infanteriedivision untergebracht war sowie ein Exemplar des legendären deutschen Enigma-Kodiergerätes gehören zur Ausstellung. Rund um das Mémorial de Caen erstreckt sich eine große Parkanlage, der Parc international pour la Libération de l'Europe.Die Gedenkstätte von Caen - Zentrum der Geschichte für den Frieden- hat den hohen Anspruch, den Besuchern die für das Verständnis des Zweiten Weltkriegs wesentlichen Informationen zu geben, angefangen von den Ursachen, die in den Ergebnissen des Ersten Weltkriegs liegen, bis hin zu seinen Auswirkungen auf die Ereignisse im Jahr 1989. Es fordert den Besucher auf, sich selbst über den so schnell verblassenden Geschichtsabschnitt, der das Antlitz Europas und der Welt verändert hat, zu befragen.Nach so viel Geschichte waren wir alle froh, ein bisschen Freizeit in Caen nach eigenem Gutdünken zu verbringen und freuten uns auf das gemeinsame Abendessen im L´Aromate, das uns ganz besondere Geschmackserlebnisse bot!

7. Tag, 24.07.2020

-Bayeux
Am nächsten Morgen stand Bayeux auf unserem Programm: Der Wandteppich von Bayeux ist eine Wollstickerei auf Leinen aus der zweiten Hälfte des 11. Jahrhunderts. Auf fast 70 Metern Länge und 50 Zentimetern Höhe zeigt der Wandteppich in 58 Einzelszenen die Eroberung Englands 1066 durch Wilhelm den Eroberer, Herzog der Normandie. Dieses mittelalterliche Meisterwerk wurde vermutlich von seinem Halbbruder, dem Bischof Odo von Bayeux, in Auftrag gegeben, um die neue Kathedrale von Bayeux zu schmücken, die 1077 eingeweiht wurde. Vorbei an einer langen Schlange Wartender durften wir uns, ausgerüstet mit Audioguides, langsam an dem im Halbdunkel präsentierten Kunstwerk mittelalterlicher Handwerkskunst entlang bewegen und bekamen eine detailreiche Beschreibung des Geschehens vor fast 1000 Jahren. Lug, Betrug, Verrat, Mord und Totschlag: Eine Chronik der Ereignisse im Vorgriff auf den Stil moderner Nachrichten. Die Kathedrale wird von einem beeindruckenden Vierungsturm überragt. Die Kapitelle der Krypta überraschen mit der Formenvielfalt der romanischen Steinbildhauer.

-Arromanches
Bei einer Reise in die Normandie darf ein Besuch an den Landungsstränden nicht fehlen und so machten wir einen kurzentschloßen kleinen Umweg über Arromanches. Bei der Landung der Alliierten in der Normandie während des Zweiten Weltkriegs 1944 lag Arromanches im Landeabschnitt Gold Beach. Nach der Landung wurde vor der Küste einer der beiden künstlichen Häfen, Mulberry B, gebaut, über den Truppen und Nachschub an Land gebracht wurden. Die Reste der Anlage tauchen bei Ebbe immer wieder aus dem Meer auf. Von der Aussichtsplattform über der Stadt informierten wir uns über den D-Day und spazierten anschließend, vorbei am einem Sherman Panzer, hinunter in den Ort.

-Amerikanischer Soldatenfriedhof Colleville
Der amerikanische Soldatenfriedhof in Colleville-sur-Mer ist der berühmteste an den Krieg erinnernde Friedhof in der Normandie. Lange Reihen weißer marmorner Kreuze und Davidsterne symbolisieren die Opfer der Vereinigten Staaten von Amerika, die für die Freiheit gebracht wurden. Der Friedhof befindet sich an einer Stelle, von der man einen eindrucksvollen Blick über den Küstenabschnitt Omaha Beach hat, wo die Amerikaner ihre größten Verluste zu beklagen hatten. Viele Elemente verbinden sich zu einem bleibenden Eindruck: Die halbkreisförmige Säulenreihe, die kunstvolle Statue, das große Becken mit klarem Wasser, und der makellose Park, der die Gräber von 9.387 amerikanischen Soldaten umgibt, die am D-Day und bei den folgenden Gefechten der Schlacht um die Normandie ihr Leben ließen. Mit erschütternden Geschichten aus den Tagen der Besatzung erklärte uns Béatrice, eine junge Volontärin, die besondere Bedeutung des Ortes und appellierte an die besondere Verantwortung jedes Einzelnen für den Frieden.

-Hafen von Cherbourg
Schon Ludwig XVI plante in Cherbourg einen Kriegshafen einzurichten und begann 1783 mit dessen Anlegung, der jedoch erst 70 Jahre später unter Napoleon III fertiggestellt wurde. Der Hafen hat heute die größte künstliche Reede der Welt. Am 13. April 1830 schiffte sich hier der Exkönig Karl X. nach England ein und am Abend des 10. Aprils 1912 stoppte hier die Titanic auf ihrer Jungfernfahrt. Da sie für die Docks zu groß war, wurden die 281 neuzusteigenden Passagiere auf zwei Tenderbooten, der Nomadic und der Traffic, zum Schiff gebracht. Nachdem sie eineinhalb Stunden in Cherbourg auf Reede lag, begann sie ihre schicksalsträchtige Überfahrt nach New York. Am 19. Juni 1940 wurde die Stadt von den Truppen der deutschen Wehrmacht eingenommen. und vier Jahre später von den Alliierten befreit.In einem Trockendock liegt die Redoudable, das erste französische Atom U-Boot. Von 1971-91 stand es im Dienst der französischen Marine.Nach ein paar Anlaufschwierigkeiten im Hotel wurden wir mit  kostenlosen Getränken bewirtet und sanken alsbald müde in unsere Betten.

8. Tag, 25.07.2020

-Palmengarten Vauville
Der nördlichste Palmengarten Frankreichs, direkt am Meer gelegen, profitiert vom milden Klima des Golfstroms auf dem Cotentin. Der Park umgibt das Schloß von Vauville am Rande des pittoresken Dorfes und wurde von Eric und Nicole Pellerin im Jahre 1947 geschaffen. Heute ist er ein außergewöhnlicher botanische Garten von 4 Hektar mit mehr als 900 Sorten Pflanzen, die eine erstaunliche tropische Stimmung erzeugen. Palmen, Eukalyptus, Gingko, Guave, Wollemie und Kampferbaum, Rhododendren, üppige Gunnera und bunte Blühpflanzen, darunter wieder verschiedene Sorten Hortensien. Die beiden Katzen Odette und Eugène begleiteten uns auf unserem Streifzug durch den Park und eine farblich abgestimmte Volontärin erläuterte uns die Besonderheiten der Pflanzen. Mit einem herzlichen Dankeschön verabschiedeten wir uns von ihr, bevor uns ein typischer normannischer Regenguss aus dem Paradies vertrieb.

-Jardin des plantes Coutances
Unsere nächste Station war das kleine knapp 100 Kilometer entfernte Städtchen Coutance. Der Hauptplatz wird gesäumt vom fahnengeschmückten Rathaus und der Kathedrale mit ihren beiden spitzen Türmen. Die ursprünglich romanischen Türme wurden zur Stabilisierung mit Kalkstein aus der Region umkleidet, nach oben erweitert und zusätzliche Treppentürme wurden an den äußeren, vorderen Ecken angebaut.Der Jardin des Plantes, der zurecht im Jahre 1992 in die Liste der nationalen Denkmäler Frankreichs aufgenommen wurde, ist einer der schönsten Gärten der Basse-Normandie. Er befindet sich auf dem Gelände eines bereits seit 1675 von Julien Rihouey angelegten privaten Gartens. Jean-Jacques Quesnel de la Moriniere, der das Anwesen 1823 erwarb, vererbte den Besitz der Stadt Coutances mit der Auflage, dort ein Museum und einen botanischen Garten zum Wohle des Volkes einzurichten. Mit dem Entwurf wurde der pensionierte Pionier-Offizier und Aquarellmaler Adéle Sebastian Minel beauftragt. Es entstanden großzügige italienische Terrassen, seltene Bäume wurden im englischen Stil gruppiert, ein Labyrinth, Wasserspiele und herrliche kunstvolle Blumenmosaike wurden angelegt. Zu Ehren des Gebers wurde ein Obelisk aufgestellt. Der Park wurde im Jahre 1855 als einer der ersten seiner Art fertiggestellt und wurde zum Vorbild öffentlicher Gärten in der Normandie des Zweiten Kaiserreiches im 19. Jahrhundert. Leider sind die dortigen Toiletten auch noch aus dieser Zeit und eröffneten uns einen Einblick in die Geschichte der öffentlichen französischen Toilettenanlagen!!

-Zoo Champrépus
Der Nachmittag gehörte ganz dem Zooerleben! Im Zoo von Champrépus fügt sich die Wildtierwelt harmonisch in die Landschaft ein. Löwen, Gibbons und Pinguine betrachtet man in ihrer natürlichen Umgebung. Jeder Bereich des Zoos hat eine ganz eigene Flora und Fauna. In den wilden Madagaskar-Gärten haben zu Scherzen aufgelegte Lemuren ihr Zuhause. Unter Bananenbäumen und Baumfarnen verstecken sich Sumatra-Tiger und persische Panther. In der afrikanischen Savanne tummeln sich Zebras und Giraffen. Der Zoo von Champrépus bietet auf 10 Hektar 60 in ihrer Heimat meist bedrohten Tierarten aus fünf Kontinenten eine Heimat in naturnaher geschützter Umgebung. Der Tierpark ist Teil der CEPA, einer französischen Arten- und Populationsschutz Organisation. Er beteiligt sich auch an internationalen Nachzuchtprogrammen. Noch lange könnte man in diesem Tierpark der besonderen Art verweilen. Im Miteinander von Mensch und Tier erlebt man hier eindrücklich, wie wichtig der Tierschutz und das Tierwohl in unserer heutigen Gesellschaft ist und wo wir alle unseren Beitrag dazu leisten können. Ein veritabler Sturm zerzauste die riesigen Bananenstauden und die Palmen bogen sich im Wind, sodass wir froh waren, leidlich trocken wieder unsere Arche zu erreichen!

9. Tag, 26.07.2020

-Mont St. Michel
Bereits am Vorabend trafen wir in unserem Hotel zu Füßen des Mont Saint Michel ein. Doch nach dem Abendessen hatte keiner mehr Lust, das Hotel zu verlassen! So machten wir uns am nächsten Morgen früh auf den Weg entlang des Couesnon über die Stelzenbrücke zum Mont Saint Michel. Noch vor dem großen Ansturm erreichten wir den Inselberg, der auch bei Ebbe ein imposantes Bild bot. Um die obere Abteikirche zu erreichen müsse erst viele steile Stufen erklommen werden, doch die grandiose Aussicht von oben entschädigt für alle Mühen! Ausgerüstet mit Audioguides ließen wir uns die Geschichte der bedeutenden christlichen Wallfahrtsstätte, seit 1979 UNESCO Weltkulturerbe, erklären. Lange Jahre nach der französischen Revolution war die alte Klosteranlage ein gefürchtetes Staatsgefängnis, bevor sich Victor Hugo und andere für die Restaurierung des Ensembles stark machten. Jedes Jahr kommen mehr als drei Millionen Besucher zu dem heiligen Berg im Meer, der seit 1300 Jahren die Menschen in seinen Bann zieht. Bei unserem Rundgang über die Festungsmauern konnten wir die Wattwanderer beobachten und sahen, einer Ameisenstraße gleich, die Besuchermassen den Berg erstürmen. Glück gehabt, das frühe Aufstehen hat sich gelohnt- wir hatten den Berg noch fast ganz für uns und konnten im Kreuzgang noch die meditative Stille genießen!


-Jardin Francois, Bellem
Mit den ersten gut 200 Kilometer Richtung Osten begannen wir unsere Rückreise, verabschiedeten uns vom Meer und kamen in den Süden der Normandie ins Département Orne. Normannische Hecken- und Weidelandschaft, Apfelbäume, Herrenhäuser und edle Pferde prägen diesen Teil der Normandie. Der Garten Francois liegt südöstlich des größten zusammenhängenden Waldgebietes der Normandie, dem Forêt de Bellême im Regionalen Naturpark Perche. Der Garten von Francois ist ein kleines friedliches Paradies mit herrlichen Blumen, blühenden Stauden, duftenden Rosen und aromatischen Kräutern. Ein plätschernder Bachlauf säumt das Haus und Klavierklänge umschmeicheln das Ohr, jäh zerissen von einem Aufschrei der ophidiophoben Reiseleiterin, für die schon die Erwähnung der Reptilien genügte! Zu jedem Paradies gehört eine Schlange! Hier ringelten sich große Ringelnattern im kühlen Grund und nur eine kleine Schwindelei unserer versierten Gartenführerin, der sorcière Perrine, es seien nur Blindschleichen, ermöglichte eine weitere Besichtigung des weitläufigen Geländes.... Der Patron Francois persönlich bewirtete uns mit selbstgemachtem Cidre und Perrine lud zu leckerem Nussgebäck und Kräuterkräckern ein.

-Chartres
Am frühen Abend trafen wir in Chartres ein. Nach einem leckeren Abschiedsessen in einer örtlichen Crêperie ließen wir uns von der Lichtshow verzaubern, die die Geschichte der Kathedrale mit buntem Licht auf die Fassade malte. Da die Kathedrale schon um 8.30 öffnet, hatte jeder Gast am nächsten Morgen individuell die Möglichkeit, das berühmte Gotteshaus auch im Inneren zu besichtigen. Viele Geschichten ranken sich um das Bauwerk. Dem Baubeginn um 1194 folgte die offizielle Weihe am 24. Oktober 1260. Der Bildhauer Auguste Rodin nannte sie die Akropolis Frankreichs. Seit 1979 steht sie auf der Welterbeliste der UNESCO. Chartres ist nie zerstört worden. Während an vielen Kathedralen die Portalfiguren im Bildersturm der Hugenotten oder der Französischen Revolution zerstört wurden und zahllose Glasmalereien noch nach den Kriegen dem Bedürfnis nach mehr Helligkeit zu Opfer fielen, sind hier der gesamte figürliche Schmuck sowie die Fenster fast unversehrt erhalten. Daher vermittelt die Kathedrale von Chartres die Atmosphäre der Hochgotik so intensiv und unverfälscht wie kein anderes Gotteshaus.

10.Tag, 27.07.2020

-Schloß und Garten Fontainebleau
Im Schloss Fontainebleau, 60 km südlich von Paris, wurde europäische Geschichte geschrieben. Mit der Abdankung Napoleons 1814 kehrten die Boubonen wieder zurück. Von 1949 bis 1966 war das Schloss NATO-Hauptquartier des Allied Forces Central Europe. Es ist berühmt für seine Innenausstattung aus der Zeit der Renaissance, an der zahlreiche italienische Künstler arbeiteten. Es wurde 1981 von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt. Die Anlage wurde an der Stelle einer Burganlage aus dem 13. Jahrhundert gebaut, dessen Donjon in den Bau eingefügt und unter König Francois I zu einem prunkvollen Jagdschloss erweitert. Bauanfang des heute sichtbaren zentralen Gebäudes war 1528. Das Schloss gilt als erster Renaissancebau auf französischem Boden, wurde jedoch mehrfach umgebaut. Schloss Fontainebleau hat fünf Höfe, eine Kapelle, Prunkräume, Fresken und Stuckaturen. Ludwig XIV. ließ in den Gärten ein neues Parterre im Stil des Barocks, einen großen Kanal und einen neuen weitläufigen Park mit Seen anlegen. Mit dem Schloss Fontainebleau sind die sogenannte Erste und Zweite Schule von Fontainebleau verknüpft, von der wichtige Kunstimpulse der französischen Malerei ausgegegangen sind. Wir spazierten durch die gespenstisch menschenleeren Gemächer und konnten in aller Ruhe die wertvollen Kunstschätze betrachten. Auch der Park war menschenleer, was jedoch auch an den Temperaturen über 30° und der schattenlosen Gestaltung der Anlage des königlichen Gartenarchitekten Le Nôtre lag. Die wenigen schattigen Plätze im hinteren baumbestandenen Gartenhof waren dünn bevölkert von ein paar Touristen und in der Mittagspause Ruhe suchender Arbeiter.

-Paris, Tour Montparnasse und Eiffelturm
Eine Corona bedingte Änderung unserer Reisepläne führte uns dann in Absprache mit der Gruppe nach Paris. Begeistert wurde das Angebot angenommen, anstelle einer Rückzahlung des Eintrittspreises in das geplante Schloss selbigen umzuwandeln in ein Ticket zur Auffahrt auf den Tour Montparnasse, um am Ende der Rundreise noch einen echten Höhepunkt zu erleben: in luftiger Höhe von 210 Metern Paris zu Füßen bei einem 360° Ausblick! Problemlos und ohne Schlange stehen kamen wir durch die Sicherheitskontrollen am Eingang und selbst an den Aufzügen kam es zu keinerlei Wartezeiten. Corona hatte für uns auch gute Aspekte. Die Rooftop Terrasse hatten wir fast für uns alleine und konnten von oben von zukünftigen und vergangenen Urlaubszielen schwärmen. Eine anschließende Stadtrundfahrt führte uns zur Place de la Concorde und über die Champs Élysées zum Arc de Triomphe. Ein Ausstieg am Trocadero: schöner kann man den Eiffelturm wohl nicht auf ein Foto bannen! Für viele Reiseteilnehmer hat sich so am Ende unserer Rundreise noch ein Wunsch erfüllt, den sie nur in ihren kühnsten Träumen zu träumen wagten!

11.Tag, 28.07.2020 –Rückreise

Nach einem an die Bedingungen von Corona angepassten Frühstück bestiegen wir ein letztes Mal mit unseren Koffern und unseren Reiseerinnerungen unseren Bus und nahmen die lange Heimfahrt in Angriff. Was kann man Schöneres von einer Heimfahrt sagen, als staufrei und sicher bei gutem Wetter und schöner Aussicht bequem im klimatisierten Reisebus durch malerische Landschaften gefahren zu werden? An dieser Stelle noch einmal ein großes Dankeschön an unseren Fahrer Jan Süßmilch, der uns gut und sicher 3628 Kilometer chauffiert hat! Wir fühlten uns wohl und sicher im Bus, der uns Transport, Geborgenheit und Nahrung bot... Schon nach vier Stunden erreichten wir wieder in Saarbrücken die Grenze nach Deutschland und ließen die vergangenen Tage nochmals Revue passieren. Alle waren sich einig, dass wir eine sehr schöne Rundreise durch die Normandie mit ihren herrlichen Gärten und ihrer besonderen Vegetation erleben durften, die kaum nennenswerte Einschränkungen wegen Corona hatte. Im Gegenteil, wir profitierten von den leeren Straßen und mussten nirgends Schlange stehen. Lediglich im Garten von Monet fühlten wir uns des Geruchsinns beraubt- hier herrschte strenge Maskenpflicht! Es war ein ganz besonderes Reisen in einer ganz besonderen Zeit. Auch wenn einige Gäste andere Reiseziele anvisiert hatten, so war doch allen das Interesse gemein, schöne entspannte Urlaubstage zu erleben.

Ich wünsche Ihnen allen schöne Erinnerungen an diese Rundreise durch die Normandie und in der Zukunft noch viele weitere schöne Reisen!
Bitte bleiben Sie gesund und reisefreudig!
Au Revoir, auf Wiedersehen!
Ihre Reiseleiterin
Gabriele Sauer

Bildergalerie zur Reise

Kommentare zum Reisebericht

Ein großes Dankeschön an die Reiseleiterin Gabriele und den Busfahrer Jan für die wunderschöne, top organisierte Reise. Frau Sauers Sprach- und Gartenkenntnisse ließen uns die Normandie in ihren zahlreichen Facetten erleben und genießen.

U. Heider
17.08.2020

Aus einer Wunschreise wurde meine Traumreise!

Siegrid Stein
18.08.2020