Reisebericht: Rundreise Frankreich – Normandie und Bretagne

18.06. – 26.06.2022, 9 Tage Rundreise in West–Frankreich mit Flug nach/von Paris – Rouen – Honfleur – Caen – Landungsstrände – Granville – Chausey–Inseln – St. Malo – Cancale – Mont–Saint–Michel – Cap Frehel – Quimper – Pointe du Raz – Concarneau – Carnac – Vannes – Rennes –


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Tradition und Moderne treffen in unserer spannenden Rundreise aufeinander: wir besuchten die rätselhaften prähistorischen Steinreihen von Carnac, bewunderten die bedeutendsten Kirchen und Klosteranlagen des Abendlandes in Chartres und am Mont Saint Michel, überquerten faszinierende Brückenbauten, wie die Pont de Normandie und staunten über die spektakulären Hochhäuser international renommierter Architekten in la Défense.
Ein Reisebericht von
Gabriele Sauer
Gabriele Sauer

Anreise mit dem Flugzeug nach Paris und nächtlicher Stadtbummel zum Eiffelturm im Lichterglanz

Nachdem wir am Flughafen in Paris unsere Gäste aus Berlin, Leipzig und Frankfurt zusammengesammelt hatten, brachte uns ein Transferbus schnell in den Nordosten von Paris zu unserem Hotel im Ortsteil Pantin. Für die Jahreszeit war es in Paris mit fast 40° Celsius unvergleichlich heiß und wir waren froh, nach einer Stunde Fahrtzeit an unserem ersten Etappenziel angekommen zu sein. Am frühen Abend stiefelten wir dann bei immer noch tropischen Temperaturen zu unserem Restaurant, dem Cheval noir, einem Bistro im Zentrum des Vorortes. Wir alle stöhnten unter der Hitze und erfreuten uns an einem frischen Salat zur Vorspeise. Das vielfältige Angebot leckerer Desserts machte die Auswahl schwer. Die Gunst der Stunde und die nahe gelegene Metrostation nutzend, machten wir uns nach dem Abendessen mit einem Teil der Gruppe auf zum Trocadéro, in die Innenstadt von Paris, um die eiserne Dame, wie der Eiffelturm gerne genannt wird, bei Nacht in ihrem funkelnden Lichterkleid aus 20.000 Lämpchen zu bestaunen. Pünktlich um 23:00 Uhr begann das Spektakel und eine Stunde später, nach einer spannenden Fahrt mit der übervollen Métro sanken wir in unsere Betten.

Fahrt nach Rouen und über die Pont de Normandie nach Honfleur

Sonntag morgen, Paris schläft noch. Wir machen uns die morgendliche Ruhe zu Nutze und starten in den Tag mit einer Stadtrundfahrt in Paris. Wir erhaschten einen Blick auf Sacre Coeur, und das neue Justizministerium von Renzo Piano, bogen dann ab in die Innensadt, umrundeten die Opéra Garnier und gelangten, entlang des Louvre und der Tuileries, zur Place de la Concorde. Weiter ging es über die berühmten Champs-Élysées zum Arc de Triomphe und zum Trocadéro mit dem schönsten Blick auf den Eiffelturm. Ein Highlight der besonderen Art, waren doch einige unserer Gäste das erste Mal in Paris, der Metropole an der Seine. Zur Mittagszeit erreichten wir Rouen. Wir besichtigten den Platz, an dem Claude Monet die Westfassade der Kathedrale gemalt hat und betrachteten im Inneren der Kathedrale das Grabmal von Rollo, dem ersten Herzog der Normannen sowie das Grabmonument von Richard Löwenherz- leider nur aus der Ferne, denn der ganze Chorbereich wird zur Zeit renoviert. Durch die engen Gassen der Altstadt gingen wir zum alten Markt, an die Stelle, an dem die junge Frau aus Lothringen, Jehanne d´Arc, bekannt als Jungfrau von Orléans, im Jahre 1431 den Flammentod auf dem Scheiterhaufen erleiden musste. Der beeindruckende Justizpalast aus dem frühen sechzehnten Jahrhundert und der Uhrenturm mit der astronomischen Uhr aus dem 14. Jahrhundert waren weitere Stationen unserer Stadtführung, bevor ein Platzregen einen schnellen Aufbruch Richtung Bus notwendig machte. Über den „Pont de Normandie“, der lange Zeit die größte Schrägseilbrücke der Welt war, erreichten wir den malerischen Hafenort Honfleur. Natürlich darf dei einer Reise in die Normandie der Besuch in einer Calvados Destillerie nicht fehlen, und so kosteten wir uns in der Destillerie "Le Hüet" durch die leckeren hochprozentigen Apfelprodukte: Cidre, Pommeau und Calvados. Unseren ereignisreichen Tag ließen wir in dem gemütlichen Restsurant "El Olivo" im Altstadtviertel Vaugueux in Caen ausklingen.

Caen, Ouistreham, Arromanches und Pointe du Hoc: Spuren des Weltkrieg II und der Befreiung am D–Day 06.06.1944

Bereits am gestrigen Abend sahen wir die mit bunten Lichtern in Szene gesetzte Burg von Caen mit ihren gewaltigen Türmen. Sie wurde von Wilhelm dem Eroberer im 11. Jahrhundert errichtet, wie auch die beiden großen Klosteranlagen „Abbey des Hommes“ und „Abbey des Dames“. Da Wilhelm gegen den Willen Pabst Leo IX. seine eigene Cousine Mathilda von Flandern ehelichte, stiftete er als Ablass die beiden Klöster. Das Wetter war unangenehm trüb und regnerisch und so beschränkten wir unsere Besichtigung auf die „Abbey des Hommes“ und die imposante Burg aus dem elften Jahrhundert . Heute befindet sich dort das Kunstmuseum der Stadt und beeindruckende Skulpturen berühmter Bildhauer, wie Bourdelle, Plensa und Renoir finden sich auf dem weitläufigen Gelände der Burganlage. Im Anschluss standen die Hafenanlagen von Oistreham, die Landungsstrände, das Denkmal von Bill Millin, der Mulberry Hafen von Arromanches und die Pointe du Hoc auf unserem Programm, das an diesem grauen Tag ganz im Zeichen der deutschen Besatzung, des Zweiten Weltkriegs und der Befreiung durch die alliierten Streitmächte stand. Mit dem D-Day am 6. Juni 1944 begann hier an der Küste der Normandie die lang geplante Eröffnung einer Westfront der Anti-Hitler-Koalition. Es war der Beginn der militärischen Operation Overlord, die das Ende des sog. Dritten Reichs und elf Monate später die bedingungslose Kapitulation der deutschen Wehrmacht einleitete.

Der heilige Berg "Mont St. Michel", Austernessen in Cancale und die Corsarenstadt St. Malò

Der Mont St. Michel, die Abtei zwischen Himmel, Erde und Meer ist das Ziel Millionen Pilger aus aller Welt. Doch lange Jahre wurde die Klosteranlage als gefürchtetes Staatsgefängnis genutzt, bis sich im neunzehnten Jahrhundert Victor Hugo für die Schließung des Gefängnisses einsetzte. Heute ist der Klosterberg das touristische Highlight der Normandie. 286 steinerne Stufen gilt es nach oben zu steigen, um von der Plattform vor der Kirche St. Michael einen grandiosen Blick über das Wattenmeer und die vom Couesnon in die Regionen Normandie und Bretagne geteilte Landschaft zu werfen. Ausgestattet mit Audioguides ließen wir uns von der spannenden Geschichte des Berges und seiner früheren Bewohner informieren. Viel zu schnell verging die Zeit, doch die anrückenden Besucherströme, die über die neue Stelzenbrücke zogen, ließen es für besser erscheinen, den Inselberg nach der Mittagspause wieder zu verlassen. Über die Salzwiesen fuhren wir nach Cancale, einen kleinen Ort an der Smaragdküste, der sich selbst als die Austernhauptstadt der Bretagne bezeichnet. Seit dem dreizehnten Jahrhundert werden hier Austern gezüchtet, heute überwiegend die pazifische Felsenauster. Die seltenere europäische Auster, die "huître plate" aus Cancale ist bei Feinschmecker wegen ihres leicht nussigen Geschmacks sehr beliebt. Ausgerüstet mit Flaschen gekühlten Weißweins, einem leckeren Chardonnay aus dem Loiretal, marschierten wir direkt zum Austernmarkt, wo wir genüsslich die frischen Austern schlürften. Zurück in St. Malò bummelten wir noch durch die von dicken Mauern umgebene Korsarenstadt und staunten über den perfekten Wiederaufbau nach dem zweiten Weltkrieg. St Malò wurde im August 1944 zu 85 % durch angloamerikanische Bombardierungen zerstört, nachdem sich die deutschen Besatzer weigerten, zu kapitulieren.

Mit der Fähre zur Blumeninsel Jersey mit Inselrundfahrt

Heute hieß es früh aufstehen, denn bereits um 6:00 Uhr morgens stiefelten wir, nach einem reichhaltigen Frühstück im Hotel, los, Richtung Fährhafen St. Malò. Viele Menschen wollten den Tag für einen Ausflug auf die Kanalinseln nutzen. Die Kanalinseln sind Kronbesitz der Königin von England und somit hatten wir zuerst umständliche Kontrollen hinter uns zu bringen. Gänzlich ungewohnt für uns Reisenden in Europa, dass nach dem Brexit für eine Reise in englisches Hoheitsgebiet ein Reisepass von Nöten ist. Pünktlich um acht Uhr startete der Schnellkatamaran Richtung Jersey und reichlich 1,5 Stunden später erreichten wir den Hafen von St. Helier, der Hauptstadt von Jersey. Dort gehen die Uhren anders, und wir mussten zuerst die Zeit auf die englische Sommerzeit, 1 Stunde früher, umstellen. So hatten wir genügend Zeit die größte Stadt an der Südküste der Insel zu erkunden. Der Liberation Square mit seinem Denkmal erinnert an die Befreiung der Insel durch Truppen der British Army und der Royal Navy von der deutschen Besatzung. Gleich daneben, im ehemaligen Bahnhof ist ein attraktives Einkaufszentrum entstanden. Die Marina, gesäumt von Sitzbänken, erlaubt eine gemütliche Pause mit Blick auf die schaukelnde Segelschiffe. Die Kings Road ist eine attraktive Einkaufsstraße, gesäumt von bemerkenswerten Gebäuden. Dort ist auch die Post, in der man Jersey Pfund eintauschen kann. Doch die ganze Insel ist auf bargeldlosen Verkehr eingestellt und selbst Kleinstbeträge können mit der Scheckkarte beglichen werden. Auch in der Markthalle von 1881 können Obst, Gemüse, Fleisch, Blumen, Andenken und selbst eine Tüte Eis bargeldlos erworben werden. Eis ist auf Jersey besonders lecker und cremig, wird es doch aus der sehr fetthaltigen Milch der berühmten Jersey Kühe hergestellt. Wer den Spaziergang zum Howard Davies Park nicht scheute, wurde von einer unglaublichen Pflanzen vielfalt überrascht, die, begünstigt durch den Golfstrom, mit Palmen, meterhohen Natternköpfen, Hortensien, Rosen und weiteren mediterranen Gewächsen punktet. Den Nachmittag verbrachten wir bei einer Rundfahrt zu den schönsten Stellen der Insel: entlang der Saint Aubins Bay zum Leuchtturm La Corbière und entlang der weißen Strände im Westen der Kanalinsel zum Haltepunkt Watersplash Beach, einem Dorado für Wassersportler. Unser Guide, ein ehemaliger Gastronom aus Franken, versuchte uns mit launigen Scherzen die Besonderheiten des Eilands zu erklären. Gut drei Stunden fuhren wir kreuz und quer über die Insel, auch durch die engen Sträßchen, die sogenannten Green Lanes, in denen Pferdefuhrwerke und Radfahrer Vorfahrt haben. Unser Fahrer ließ sich durch nichts aus der Ruhe bringen! Die kleine Stadt Gorey, mit ihrer netten Hafenanlage, wird überragt von einer imposanten mittelalterlichen Burg. Wer noch kein Eis probiert hat auf Jersey, hatte bei einer Pause in dem kleinen Ort, die letzte Gelegenheit dazu. Kurze Zeit später erreichten wir wieder den Hafen in St. Helier und bestiegen die, auf der Rückfahrt gesteckt volle, Katamaranschnellbootfähre zurück nach so Malò.

Vom mondänen Badeort Dinard zum wilden Cap Fréhel und weiter nach Guimiliau

Über das erste kommerziell genutzte Gezeitenkraftwerk der Welt an der Mündung des Flusses Rance erreichen wir Dinard. Noch immer weht über dem mondänen Badeort ein Hauch vom Fin de Siècle. Noble Villen, von wohlhabenden Engländern am Ende des neunzehnten Jahrhunderts errichtet, reihen sich malerisch entlang der stillen Bucht. Seit dreißig Jahren gibt es hier ein Festival des britischen Films - eine Statue des berühmten Regisseurs Alfred Hitchcock steht für dieses alljährlich im September stattfindende Ereignis. An unserem nächsten Haltepunkt, am Kap Fréhel, spazierten wir gemütlich über die mit herrlichen violett-lila Erika und gelbem Stechginster bewachsene Landzunge bis zum alten Leuchtturm, der im siebzehnten Jahrhundert von dem berühmten Festungsbaumeister Vauban errichtet wurde. Das Meer, das 70 Meter unter dem steil abfallenden Hochufer die Felsen umbrandet, war am heutigen Tage erstaunlich ruhig: Ideale Bedingungen, um einen Blick auf die großen Meeressäuger in der Bucht von St. Malò zu erhaschen! Unsere Rundreise führte uns weiter nach Guimiliau, einer kleinen Gemeinde mit 2000 Einwohnern mitten im Département Finistère. Erfahrungsgemäß sind Restaurants und Einkaufsmöglichkeiten hier im Binnenland der Bretagne dünn gesät und nur durch Vorbestellung für unsere Gruppe in der einzigen Crêperie am Platz konnten wir eine gemütliche Mittagspause bei einem typisch bretonischen Menü mit Galettes und flambierten Crêpes genießen. Dazu spielte der Wirt persönlich extra für uns auf dem Akkordeon traditionelle bretonische Lieder! Gleich neben dem Lokal befindet sich die bedeutendste Sehenswürdigkeit der Region: Ein umfriedeter Pfarrbezirk mit seinem Kalvarienberg aus dem sechzehnten Jahrhundert, einer Kirche und dem Beinhaus. Diese bilden eine Einheit, die die Volksfrömmigkeit der Bretagne widerspiegelt. Das Hauptportal verbindet den profanen mit dem heiligen Bezirk und stellt so eine Verbindung der Gemeinschaft der Lebenden mit der der Toten her. Mit einem kleinen Abendspaziergang durch Quimper, unserem heutigen Etappenziel, endete ein weiterer ereignisreicher Urlaubstag.

Wanderung zur Pointe du Raz, Seefeste Concarneau und die prähistorischen Steinreihen in Carnac

Mit viel Natur ging es am nächsten Tag weiter. Wir fuhren zum Cap Sizun, um den westlichsten Punkt der Bretagne, die Landspitze Pointe du Raz zu besuchen. Die schroffe Klippe ist durch ihre gute Erreichbarkeit mit dem Auto ein attraktives touristisches Ziel. Heute am frühen Morgen hatten wir das Cap für uns alleine und konnten den Blick über das Meer, auf die Leuchttürme und die vor dem Kap liegende Insel Ile de Sein ungestört genießen. Der europäische Fernwanderweg E5 und der GR 34, der berühmte Küstenwanderweg um die Bretagne, führen über das felsige Kap, das 72 Meter über dem Meer aufragt. Bei einem kurzen Zwischenhalt in dem kleinen Ort Confort- Meillard ließen wir ein fröhliches Glockenspiel erklingen: vermittels einer langen Kette wird ein hoch im Kirchenschiff angebrachtes Holzrad in Bewegung gesetzt und wie vor 400 Jahren erklingt ein einfache Melodie. Den Nachmittag verbrachten wir in Concarneau, der Stadt, die durch Jörg Bong, alias Jean-Luc Bannalec, durch den von ihm vor zehn Jahren erfundenen Kommissar Dupin, zu einem wahren Magneten für deutsche Krimifans wurde. Von den Mauern der Seefeste der „Ville Close“, hat man einen wunderschönen Blick auf die Stadt und auf das „L´Amiral“, das Lieblingsrestaurant des charismatischen Ermittlers. Der große Platz vor der Markthalle war voller bunter Marktstände. Doch lange Zeit zum Verweilen blieb uns nicht, stand doch die Megalithkultur mit ihren rätselhaften Steinreihungen in Erdeven und Carnac noch auf unserem Programm. Tausende Menhire in einer Höhe von wenigen Zentimetern bis zu über zwanzig Metern, mit einem Alter von bis zu 6000 Jahren hat die Bretagne zu bieten. Aufgrund des regnerischen Wetters entschied sich die Gruppe in Carnac spontan zu einer Fahrt mit dem Minizug, die uns zuerst an Strand und Hafen des Ortes in der Bucht von Quiberon brachte. Das letzte der Alignments konnten wir dann noch bei einem Spaziergang erkunden. Die einstige Größe der gesamten Anlage ist erstaunlich und regt Forscher wie Laien zu Spekulationen an. Doch die Geheimnisse der Megalithkultur sind von der Wissenschaft bis heute noch nicht gelüftet. Im Hotel in Vannes wurden wir mit einem leckeren Kir Breton empfangen und nach dem leckeren Abendessen beendeten wir den Tag mit einem kühlen Getränk an der Bar.

Das Kloster Paimpont und zwei bedeutende Kathedralen in Rennes und Chartres

Unser heutiger Reisetag begann mit einer Fahrt durch den sagenumwobenen Wald von Paimpont, der mittlerweile als Wald von Brocéliande Berühmtheit erlangt hat. Gralssuchende aus aller Welt geben sich hier ein Stelldichein. Die Legenden um König Artus, Lanzelot, Merlin und Viviane finden hier ihre Schauplätze. Tief im Wald, der einst das gesamte Landesinnere der Bretagne bedeckte, am See von Paimpont gründete Mönche bereits im siebten Jahrhundert ein Kloster. Unsere nächste Station war Rennes, die Hauptstadt der Bretagne mit ihrer beeindruckenden Kathedrale. Nach dem Stadtbrand von 1720 blieb das Bauwerk zwar fast unversehrt, wurde jedoch im achtzehnten und neunzehnten Jahrhundert renoviert und dem Geschmack der Zeit angepasst. In der Umgebung der Kathedrale findet man noch einige alte Gebäude mit fantasievoll verziertem Fachwerk, das den Reichtum und Einfluss der Stadt im Mittelalter und in der frühen Neuzeit widerspiegelt. Gleich neben dem Kirchengebäude sind die riesigen Markthallen mit ihrem vielfältigen Angebot und auch die ganze Innenstadt war voller bunter Marktstände. Da wir heute insgesamt gut 550 Kilometer zu fahren hatten, reichte unsere Zeit gerade noch für einen Zwischenstopp in Chartres, um der berühmtesten der französischen Kathedralen einen kurzen Besuch abzustatten. In diesem Gotteshaus, das in der Mitte des dreizehnten Jahrhunderts geweiht wurde, laufen viele entscheidende kunst- und kulturhistorische Strömungen zusammen. Nie zerstört vermittelt die Kathedrale die unverfälschte Atmosphäre der Hochgotik. Das berühmte Labyrinth im Inneren bietet Raum für Meditation und Spekulationen über seine Bedeutung. Eine knappe Stunde später erreichten wir La Défense in Paris, unser letztes Etappenziel. Vorher verabschiedeten wir uns noch von unserem französischen Fahrer Mohammad, der uns während unserer Rundreise souverän und ruhig gut 1780 Kilometer chauffiert hat. Merci beaucoup, Mohammad und gute Besserung!

Entdeckungen in La Défense und Heimreise ab Paris CDG mit der Air France und der Lufthansa

Für unsere Reisegäste aus Leipzig und Dresden hieß es an unserem letzten Reisetag früh aufstehen. Bereits um 7:30 Uhr erwarteten wir den Transferbus, der dreizehn Gäste zum Flughafen Charles de Gaulle bringen sollte. Leider war vor dem Hotel weit und breit kein Bus für uns zu entdecken und so war eine schnelle Entscheidung gefragt: mit zwei Taxen ging es dann flugs zum Flughafen, der, wie in den Nachrichten bereits angekündigt, hoffnungslos überfüllt war. Trotzdem erreichten alle Gäste pünktlich die Maschinen und in Frankfurt ihre Anschlussflüge. Die Gäste, die nach Berlin oder nur bis Frankfurt zurückreisten, hatten den Vormittag noch zur Verfügung um die spannende Bürostadt La Défense mit ihren modernen Hochhäusern international renommierter Architekten und ihren spektakulären Großplastiken und Kunstwerken zu erkunden. La Défense wurde in den fünfziger Jahren als Geschäfts und Kongresszentrum geplant und ist heute ein Dorado für moderne Architektur mit Wolkenkratzern die längst die 200- Meter- Marke geknackt haben. Grünanlagen, Brunnen und Spielplätze für Kinder lassen den ursprünglichen Charakter Europas größter Bürostadt in den Hintergrund treten. La Défense entwickelt sich zu einer der angesagten Adressen in Paris. Mit dem Grande Arche, einem modernen Bauwerk in Gestalt eines Triumphbogens, 1989 zur Zweihundertjahrfeier der französischen Revolution eingeweiht, erfährt die historische Achse durch Paris ihre spektakuläre Vollendung.

Schlusswort

Liebe Gäste, nach neun Tagen ging unsere gemeinsame Rundreise durch die Normandie und die Bretagne zu Ende. Wir hatten schöne Reiseerlebnisse und haben den Norden Frankreichs als eine gastfreundliche Region kennenlernen dürfen. Gerade vor dem Hintergrund der deutsch-französischen Geschichte im 20. Jahrhundert darf man immer wieder erstaunt und erfreut sein über die Herzlichkeit der Menschen in der Bretagne und in der Normandie.
Ich wünsche allen meinen Reisegästen schöne Erinnerungen an diese Rundreise durch Natur, Geschichte, Kultur und Lebensart im Nordwesten Frankreichs.
Bitte bleiben Sie gesund und reisefreudig!
Au revoir - Auf Wiedersehen!
Ihre Reiseleiterin Gabriele Sauer

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Kommentare zum Reisebericht

Wir bedanken uns für den wundervollen Reisebericht. Frau Sauer war eine sehr gute Reiseleiterin,die immer auf das Wohlbefinden der Gäste bedacht war. Sie besitzt sehr gute Kenntnisse der französischen Geschicht und konnte viel über die Mentalität der Menschen und ihrer Bräuche und Gewohnheiten erzählen. Sie hat eine angenehme Stimme und eie sehr deutliche Aussprache. Kleine ,außerhalb des Programms für die Gruppe angebotenen Spaziergänge, z. Bsp. zum Eifelturm bei Nacht, haben wir sehr gern angenommen. Nochmals vielen Dank!

Weisheit Siegfried und Helga
01.07.2022

Eine wunderbare Reise, auch dank der kompetenten und engagierten Reiseleiterin Frau Sauer, die mit ihren fundierten Kenntnissen über Land und Leute überzeugte.
Alles Gute für künftige Reisen wünscht
Erika Schmalwaßer

Schmalwaßer 09.07.2022