Reisebericht: Exklusive Städtereise Paris

29.03. – 02.04.2018, 5 Tage exklusive Städtereise in Paris mit Flug – maximal 12 Teilnehmer und individuellen Entdeckungen in Paris


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Bei Entdeckerspaziergängen diese wunderschöne Stadt erleben: das erste zarte Grün der Weiden am Seineufer, Hyazinthen, Narzissen und Primeln, die um die Gunst der sonnenhungrigen Flaneure in den Parkanlagen wetteifern, laden zum Verweilen ein.
Ein Reisebericht von
Gabriele Sauer
Gabriele Sauer

1.Tag  Ankunft in Paris und Entdeckerspaziergang am linken Seine Ufer

Das schöne Frühlingswetter lockte uns gleich nach der Ankunft in unserem gemütlichen Boutique Hotel, mitten im Quartier Latin, hinein in die quirligen Strassen. An der Kreuzung der beiden großen Strassen, des Boulevard Saint Michel und des Boulevard Saint Germain befinden sich die Reste einer imposanten römischen Therme, die einst die größte Badeanlage nördlich der Alpen war. Dort errichteten im 15. Jahrhundert die Äbte von Cluny ihren prächtigen Palast, der heute von einer kleinen Parkanlage umgeben ist. Eine Oase der Ruhe, inmitten des tosenden Strassenlärms. Hier spielen Kinder selbstvergessen unter blühenden Mandelbäumchen, gut bewacht von ihren `Bonnes`, den Dienstmädchen, die aus dem Alltag wohlhabender Franzosen nicht wegzudenken sind. Die engen Gassen des Quartiers sind voller Menschen aller Nationalitäten, die, wie wir, die bunte Vielfalt der internationalen Restaurants bestaunen. Große Kühltheken mit Meeresfrüchten, Käse und Schinken, leckere Süßspeisen und Gebäcke wecken erste Hungergefühle. Doch zuvor wollten wir Notre-Dame besuchen. Im Park gegenüber, steht der älteste Baum der Stadt. Von da hat man einen herrlichen Blick auf die beiden Zwillingstürme der Kathedrale. Victor Hugo und seiner tragischen Liebesgeschichte um die schöne Esmeralda und Quasimodo ist es zu verdanken, dass die Kirche im 19. Jahrundert restauriert wurde. Erst durch den Erfolg des Romanes erkannten die Pariser den wahren Wert des bis dahin vernachlässigten und baufälligen Gotteshauses! Das sonnige Wetter nutzend, spazierten wir über den Blumenmarkt, auf die andere Seite der Seine Insel, zur Conciergerie. Kirchenmacht und Staatsgewalt, die beiden wichtigen Säulen der vorrevolutionären Gesellschaft, liegen hier dicht nebeneinander.
In einer winzigen Crêperie sammelten wir neue Kräfte für den Aufstieg zur Kirche St. Étienne du Mont. Dort befindet sich der Reliquienschrein der heiligen Genoveva, die die Stadt vor Atilla dem Hunnen gerettet hat. Der Weg führte uns von der römischen Arena von Lutetia entlang der alten Stadtmauer hinauf zur Rue Mouffetard. Sie ist eine der ältesten Strassen von Paris und an manchen Stellen kann man noch die römische Pflasterung sehen. Ein kleiner Abstecher zum Pantheon, der Ruhmeshalle der Franzosen, durfte natürlich nicht fehlen. Letztes Jahr wurde die französische Politikerin und Holocaust Überlebende Simone Veil hier bestattet. Sie ist erst die vierte Frau, der seit 1791 diese Ehre zu Teil wurde!
Nach so viel Geschichte freuten wir uns auf ein gemütliches Abendessen im `Le Vieux Bistrot´, wo wir herzlich empfangen wurden. Die Auswahl der leckeren Speisen fiel uns nicht leicht: Salat mit warmem Ziegenkäse, oder lieber eine typisch französische Pastete? Lachs, Rind oder Lamm? Hier findet jeder etwas nach seinem Geschmack, frisch zubereitet mit ausgewählten Beilagen, ist unser erstes gemeinsames Abendessen in Frankreich ein Genuss für alle. Ein köstliches Dessert darf bei einem französischen Essen natürlich nicht fehlen: Sorbet, Mousse au Chocolat, Crème brulée- schon die Namen zergehen auf der Zunge!
Vorbei an der ehrwürdigen Universität von Paris, der Sorbonne, waren es nur noch wenige Schritte bis zu unserem Hotel Saint Paul in der Rue Monsieur le Prince.

2.Tag  Stadtrundfahrt, Tour Montparnasse und Moulin Rouge

Nach einem ausgiebigen Frühstück im Hotel machten wir uns auf den Weg zu einer Stadtrundfahrt mit dem Minibus. In der alten Moschee durften wir einen kurzen Blick in den Garten werfen: Palmen, bunte Mosaiken, geschnitzte Holzwände und eine Brunnenschale, symmetrisch im Innenhof angeordnet, erwecken Bilder aus 1001 Nacht.
Wo früher aus Lastkähnen Weinfässer aus dem Bordelais gelöscht wurden, ist heute ein neues Viertel mit Künstlerkneipen, Nobelrestaurants und angesagten Läden entstanden: Bercy Village. Das `Viaduct des Arts` ist ein Teil des Grüngürtels der 1969 stillgelegten Eisenbahntrasse. Unserer Weg führt weiter zur Bastille und zur Place de la République mit einer riesigen Statue der Marianne, der Personifikation der französischen Republik. Der Olivenzweig in ihrer rechten Hand ist auf die Entfernung kaum zu erkennen: das gesamte Denkmal misst 24,5 Meter. Vive la République!
Aus der Ferne sahen wir sie schon glänzen, die neue Philharmonie des Stararchitekten Jean Nouvel, die mehr einem notgelandeten Raumschiff als einem Musentempel ähnelt. Der Konzertsaal, mit einer weltweit einzigartigen Bühne in der Mitte, bietet 2400 Menschen unnachahmlichen Hörgenuss.
Von Westen näherten wir uns wieder der Innenstadt. Der Blick vom Trocadéro auf den Eiffelturm gehört mit zu den schönsten Eindrücken von Paris und bleibt in Erinnerung, wie auch eine atemberaubende Fahrt um den Triumphbogen. Unvorstellbar, wie der Verkehr funktioniert. Zwölf Strassen treffen an diesem verkehrsreichen Kreisel der Place d´Etoile zusammen und hunderte Omnibusse, Lastwagen, PKWs und Motorräder sausen nach einer geheimen Choreographie um das Bauwerk. Die Champs Élysées mit ihren knapp zwei Kilometern Länge verbindet die beiden wichtigen Anker nationaler Idendität, die Place d´Étoile und die Place de la Concorde. Nach einer wohlverdienten Mittagspause fuhren wir mit der Métro zum Tour Montparnasse, um uns bei einem Coup de Champagne. einem Glas prickelden Champagners, die Stadt aus luftiger Höhe von 210 Metern Höhe zu betrachten.
Und mit Champagner ging der Abend weiter: Der Besuch im Moulin Rouge ist sicher der krönende Höhepunkt jeder Parisreise. Ein farbenfroher glitzernder Auftakt, mit Überraschungseffekt sorgt gleich zu Beginn für erhöhte Pulsfrequenz! Man kann sich gar nicht sattsehen an den wirbelden Körpern der Tänzerinnen und Tänzer. Kraftstrotzende Akrobaten, bunte Clowns, Miniaturpferdchen und Rollschuhartisten verbreiten Zirkusatmosphäre. Piraten und Piratinnen entführen unsere Phantasie in ferne Welten und die atemberaubende Tanzschow mit bis zu 60 Akteuren erzählt leichtfüssig und barbusig die Geschichte von Montmartre. Eine Darbietung der Superlative, die in einem furiosen Can-Can gipfelt!

3.Tag  Die drei großen Pariser Museen und das Marais

In Paris gibt es eine Vielzahl großer und kleiner Museen. Gut und gerne 160 museale Einrichtungen zählt die Stadt, und jährlich kommen neue dazu. Das bekannteste Museum ist sicher der Louvre, in der ehemaligen Residenz der französischen Könige. Von seiner Sammlung von 380000 Werken sind nur 10% ausgestellt, darunter die weltberühmte `Mona Lisa` von Leonardo da Vinci.
Im Musée d´Orsay, einer ehemaligen Bahnhofshalle, sind heute die grossen Werke der französischen Impressionisten ausgestellt, die aus dem Musée du Jeu de Paume übernommen wurden. Wo früher Fahrgäste auf die Züge warteten, stehen heute Statuen und Skulpturen, Modelle und Möbel Stil prägender Künstler des 19. Jahrhunderts. Die ausgestellten internationalen Werke aus der Zeit von 1848 bis zum Beginn des ersten Weltkriegs zeigen die Vielfalt künstlerischen Schaffens dieser Epoche. 
Das Centre Pompidou, von den Einheimischen wegen seiner eigenwilligen neuen Architektur von Renzo Piano, liebevoll-spöttisch ´La Raffinerie´ genannt, erfüllt seit beinahe vierzig Jahren den Auftrag, allen Gesellschaftsschichten, Einheimischen und Fremden, freien Zugang zu Wissen zu ermöglichen. Es beherbergt eine Bibliothek, ein Musikforschungszentrum, Kino, Theater und Vortragssäle sowie das staatliche Museum der modernen Kunst. Der Bau steht an Stelle der alten Markthallen und war bei Baubeginn höchst umstritten, spielte aber schon wenige Monate nach seiner Einweihung eine wichtige Rolle im James- Bond Film Moonraker. Die Sammlung des CP umfasst über 40000 Werke darunter Gemälde, Plastiken und Videoinstallationen. Sie ist eine der größten Sammlungen moderner Kunst weltweit!
Ein Spaziergang durch das ursprüngliche Viertel des Marais mit seinen prachtvollen Hôtels Particuliers, den Stadtpalästen, und den mittelalterlichen Ordensgebäuden der Tempelritter einerseits, den kleinen, verbauten Häusern einfacher Handwerker und dem engen alten Judenviertel andererseits, zeigt wieder ein ganz anderes Gesicht von Paris. An der königlichen Place des Vosges befindet sich ein ganz spezielles Museum, das dem großen Romancier Victor Hugo gewidmet ist. Hier in dieser Wohnung verfasste er einige seiner großen Werke.
Am Abend wurden wir im Restaurant ´La cuisine de Philipp´ direkt unterhalb des Palais de Luxembourg mit königlichen Soufflées verwöhnt.

4.Tag  Rund um den Montmartre und den Eiffelturm

Leichter Nieselregen begleitete uns auf dem Weg vom Moulin Rouge zur Kirche Sacre Coeur.
Die fabelhafte Welt der Amélie wird in den Gassen lebendig und man meint Audrey Tautou über die vielen Treppen tänzeln zu sehen. Auch der Klang der großen Chanson Sängerinnen, wie France Gall, Edith Piaf und natürlich von Dalida, liegt noch in der Luft. Und nicht zu vergessen, die große Zeit der Bohème, als Maler, Dichter und Musiker für eine warme Mahlzeit gerne mal ein Bild, ein Gedicht oder eine Partitur eintauschten. Heute ist auf der Place du Tertre ein einziges Gedrängel und Geschiebe. Touristen aller Herren Länder bestaunen Künstler aller Herren Länder, die sich im Zweischichtbetrieb je einen Quadratmeter Fläche teilen.
Die päpstliche Basilika Sacre Coeur ist eine im neobyzantinischen Stil gebaute Kreuzkuppelkirche und steht auf dem höchsten Berg von Paris. Das Christus Mosaik in der Kuppel ist mit 475m² eines der größten der Welt. Im Turm hängt die größte Glocke Frankreichs, die Savoyarde, deren Geläut uns in die Mittagspause begleitete.
Ein krasser Gegensatz zu der fast planlos wirkenden Altstadt von Paris befindet sich im Westen, am anderen Ende der Stadt: La Défense. Geplant in den fünfziger Jahren als moderne Bürostadt, ist es nach seiner Aufwertung durch den `Grande Arche`, den großen Bogen, des dänischen Architekten Johann Otto von Spreckelsen, wieder in den Focus gerückt. Mit diesem Bauwerk bekam 1989 die historische Achse durch Paris, vom Louvre, über den Obelisken von Luxor, zum Arc de Triomphe, einen weiteren Meilenstein.
In Paris wird ständig über und unter der Erde Neues gebaut und Altes renoviert, Glasfaserkabel werden in die Straßen eingegraben: diese Verkehrshindernisse werden stoisch hingenommen und Stau gehört zum Alltag. Um die Sicherheit um und auf dem Eiffelturm zu gewährleisten, ist rund um den Turm abgesperrt und wir hatten vor unserem festlichen Abendessen im `Restaurant 58` einen wahren Hindernisparcours zu bewältigen. Gewaltige Panzerglaswände und Sicherheitsschleusen sollen den Turm in Zukunft vor möglichen Attentaten schützen. Momentan erinnert die Großbaustelle eher an sibirische Ölbohranlagen. Es gibt noch viel zu tun, bis zur Olympiade 2024!
Das Restaurant, sein Name ist Programm, befindet sich auf der ersten Plattform in Höhe von 58 Metern über der Stadt und bietet einen fantastischen Ausblick! Unsere volle Aufmerksamkeit galt jedoch den herrlich angerichteten leckeren Speisen, die sich jeder nach seinem Geschmack aussuchen konnte. Begleitet von Champagner und edlen Weinen verging die Zeit wie im Fluge! Um einen Teil der Kalorien wieder abzutrainieren machten sich die Wagemutigen auf, die zweite Etage zu erklimmen. Nach 380 Stufen wurden wir mit dem Glitzern von 20000 Lampen belohnt. Mit einem Nachtspaziergang endete unser letzter Abend in Paris.

5.Tag  Schifffahrt auf der Seine und Heimreise

Für unseren letzten Tag haben wir etwas Besonderes geplant: die Métro brachte uns schnell zum Trocadéro und wir blickten nochmal aus guter Entfernung auf die große alte Dame, den "unnützen monströsen Turm", wie Zola sich äußerte. Schon 250 Millionen Menschen haben den Eiffelturm bestiegen. Gemeinsam begaben wir uns zum Schiffsanleger und ließen die ganzen Sehenswürdigkeiten der Stadt entlang der Seine ruhig an uns vorüberziehen. Ein schöner und vor allem fußschonender Abschluss eines gelungenen Aufenthalts in Paris. Noch ein kleines Mittagessen im Quartier Latin, noch schnell die letzten Souvenirs eingekauft und schon war es Zeit, Abschied zu nehmen. Ein bisschen blieb es jedoch spannend: wird uns der für den Abend angekündigte Streik noch betreffen? Pünktlich holte uns der Transferbus am Hotel ab und sowohl die Maschinen der Lufthansa, wie auch die der Air France hoben planmäßig ab, in Richtung Norden und Osten.
Paris ist eine Reise wert und wird nie langweilig.
Paris ist zugleich alt und jung, man entdeckt immer wieder etwas Neues und Unerwartetes. Arm und Reich leben miteinander, Touristen und Einheimische sind fast nicht mehr zu unterscheiden. Man hört alle Sprachen der Welt. Und ein Lächeln ist der Türöffner zu den Herzen der Menschen in dieser spannenden Stadt!
Ich wünsche meinen Reisegästen schöne Erinnerungen an schöne Tage in Paris und weiterhin so nette Begegnungen.
Bleiben Sie reisefreudig und neugierig auf kommende Erlebnisse!


Au revoir- auf Wiedersehen- das wünscht sich Ihre



Reiseleiterin Gabriele Sauer





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Kommentare zum Reisebericht

Unglaublich blumig und prosaisch geschrieben. Stellenweise dachte ich beim Lesen: da war ich noch nie, obwohl ich bereits 6x in Paris war. Klingt neidisch machend und sehr exklusiv. Wir waren bereits mit Gabriele in Rom und haben ihre Reiseleiterfähigkeiten genießen dürfen und auch diese Reise klingt nochmal vielversprechend und reiselockend.

Isabelle Müller
12.04.2018