Reisebericht: Rundreise Südfrankreich – Provence und Cote d`Azur

01.08. – 12.08.2014, 12 Tage Rundreise im sonnigen Süden von Frankreich mit Nizza – Cannes – Esterel–Küste – Grand Canyon du Verdon – Monaco – St. Tropez – Arles – Cassis – Marseille – Camargue – Luberon–Gebirge – Abtei Sénanque – Avignon


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Herrlicher Sonnenschein, warme Temperaturen, Hagel, Regen, Licht und Wind in allen Formen, das ist die cote d'azur/Provence. Duft und Farben, Essen und Trinken, schöne und pittoreske Orte, Flanieren und Entdecken...
Ein Reisebericht von
Silvia Tröster

1. Tag, 01.08.2014 –  VON SACHSEN NACH VIGASIO

Bei freundlichem Wetter verlassen wir Sachsen durchqueren das Land der Franken, Bajuwaren, samt Tirol und Südtirol, um bei den Langobarden und Venetiern ein erstes Mal den Duft des Südens zu schnuppern - fast am Gardasee und fast in Verona. Und unser erstes "WOW" ist ein prächtiger Regenbogen, der sich über die Berge spannt - und das alles fast ohne Regen...

2. Tag, 02.08. 2014 –  VOM VENETO IN DIE PROVENCE

Und immer noch scheint die Sonne, während wir uns noch mehr in den Süden wagen, vorbei an Piacenza, Cremona, San Remo, Nizza. Bei der Mautstelle an der französischen Grenze erleben wir ein skurriles "Anti-WOW": in der Autoschlange vor uns winkt ein Arm dutzende Male den Mautautomaten an -bis wir schließlich kapieren, dass dieser Fahrer offenbar seine ganze Sparbüchse in Kleinklein verfüttert... Schließlich erreichen wir doch noch Frankreich! Dort erreichen wir unser behagliches Hotel in Mouans-Sartoux, wo ein Schwimmbecken, Liegestühle und äußerst leckeres Essen auf uns warten. Und die ersten Zikaden singen uns mit ihrem "Cricricri" in den Schlaf.

3. Tag, 03.08.2014 – CANNES – ST. PAUL – ESTEREL–GEBIRGE – GRASSE

Ein Besuch im Künstlerdorf St. Paul de Vence, hoch auf einem Hügel platziert, begeistert uns mit seinen verwinkelten Gassen, versteckt hervorleuchtenden Blumen. Kein Wunder dieses Zauberdorf inspirierte Chagall, Picasso, Matisse und unzählige andere Künstler! Gar nicht im Programm also ein weiteres "WOW".
Endlich mal auf dem roten Teppich der Filmstars und Sternchen wandeln! Noch besser: wir leuchten selber! Eine reizende Altstadt, Märkte, Boutiquen, Yachten in einer sanften Bucht - das ist Cannes. Auf der Küstenstraße sind noch andere unterwegs (nun: auch die Franzosen lieben Frankreich und haben seit gestern auch fast alle Urlaub, und den verbringen sie vorzugsweise im Midi. Müssen die ausgerechnet dahin, wo wir sind??) Auf der Straße durchs Esterelgebirge wird es beschaulicher. Durch das gebirgige Hinterland gelangen wir nach Grasse - in die Parfum-Hauptstadt, wo wir auf einer Sonderführung etwas von der höchst geheimnisvollen und hochkomplizierten Parfumbereitung erfahren; Oh la la, wie unsere Männer plötzlich verführerisch duften!

4. Tag, 04.08.2014 – GRAND CANYON DES VERDON – MOUSTIERS STE MARIE

Heute steht der Verdon im Zentrum des Tages, der sich in jahrmillionenlanger Arbeit eine bis zu 800 m tiefe Schlucht gegraben hat, mit jäh abfallenden Steilufern und 1000 Mäandern. Wir staunen an mehreren Aussichtspunkten - mal von ganz oben - mal von unten. Die Aussicht auf ein doch noch blühendes Lavendelfeld verlockt uns zu einem Umweg - und er lohnt sich: bei Riez duftet uns ein Lavendelfeld herrlich entgegen! Endlich! Und gleich danach empfängt uns der berühmte Keramikort Moustiers mit seinem Stern, der als Wahrzeichen des Dorfes hoch über der Schlucht aufgehängt ist. Am anderen, nicht weniger faszinierenden Ufer des Verdon gelangen wir via Castellane und Grasse zurück.

5. Tag, 05.08.2014 – NIZZA – MONACO

Durch das reizvolle Hinterland gelangen wir in die vornehme Metropole von Nizza, wo uns Geneviève die Altstadt samt Parks voller fröhlich picknickender Menschen, Villen und den Blumenmarkt zeigt, ab da wir dann unsere Freizeit genießen. Via "Corniche Moyenne" (mittlere Küstenstraße) erreichen wir Monaco, das gerade mal so die gleiche Fläche hat wie der Große Garten in Dresden - aber entschieden mehr Häuser! Um nicht zu sagen: es ist komplett zugebaut! Ist aber kein Problem, da für weitere Bauten einfach das Meer bissel verkleinert wird. Geneviève erklärt uns schmunzelnd, dass die armen Monegassen einfach zu wenig Boden haben für Landwirtschaft und daher statt Kartoffeln lieber Jetons setzen lassen. So verdienen sie ihr Geld spielend und macht mehr Spaß. Um den ganz schnellen Jeton-Nachschub zu garantieren, bauten sie dann noch die Monte-Carlo-Bahn. Beeindruckt von so viel Glanz kehren wir ins Hotel zurück, wo auf uns als Überraschungsdessert lecker süß-glänzende "Fruits Confits" warten, die unsere Reiseleitung heimlich in Nizza gekauft hat. WOW!

6. Tag, 06.08.2014 – ST TROPEZ – AIX–EN–PROVENCE (ZUGABE) – ARLES

Was ist die Küste doch schön! Azurblau eben! Rote Felsen und immer noch Sonne satt! In St. Maxime besteigen wir das Schiff nach St. Tropez. Ob uns dort wohl Brigitte Bardot mit goldenem Rollator abholen wird? Sie wird ja auch bald 80. Am "Vieux Port" angekommen zählen wir erstmal die Luxusyachten, die die noch verbliebenen Fischerhäuschen verdecken, erfahren dann, in welchem Hotel Romy ihren Alain zum ersten Mal geküsst hat. Aber dann nix wie los zur Gendarmerie, wo Louis de Funès als verrückter Polizist Chaos und Unfug gestiftet hat - und uns Lachtränen! Begleitet vom Gesang der Zikaden finden einige auch den romantischen Strand. Doch schließlich fahren wir weiter durch das urige Massif des Maures mit seinen Edelkastanien- und Korkeichenwäldern, um als Überraschung und Zugabe die Reize von Aix-en-Provence mit seinen schönen Fontänen und Flaniermeilen zu entdecken. Da muss man sich einfach in ein Straßencafé setzen! Und man kann dort auch Pastis, den Lieblingsdrink der Provenzalen, trinken. Weiter geht's in unsere Stadt für die kommenden 5 Tage: Arles! Und schon folgt -WOW! - wieder eine süße Überraschung in Form der berühmten "Calissons d'Aix": Zärtlichkeiten für Gaumen und Seele aus Mandeln und Orangeblütenduft!

7. Tag, 07.08.2014 – ARLES

Heute hat unser Busfahrer frei und wir spazieren vom Hotel in die Altstadt voller Römerspuren, aber auch die Spuren Van Goghs, der hier seine fruchtbarsten Jahre verbrachte. Seine besten Bilder sind hier entstanden - wen wundert's. Wir entdecken das Nachtcafé, welches in keinem Van Gogh-Kalender fehlen darf - ebenso die kleine Zugbrücke. Die prachtvolle Kathedrale St. Trophime und die bestens erhaltenen antiken Amphitheater lassen uns staunen. Und wir haben genug Zeit für individuelle Streifzüge.

8. Tag, 08.08.2014 – CASSIS – CALANQUES – MARSEILLE

Per Bus fahren wir nach Cassis mit seinen faszinierenden weißen Steilküsten, die wir uns auf einer Bootsfahrt durch die idyllischen Buchten ansehen. Unglaublich! Man möchte am liebsten an Land springen, Baden oder die Felsen erklimmen! Doch Marseille wartet - die Provenzalische Großstadt, Heldenstadt, Hafenstadt - und nicht zuletzt die Stadt, wo die Nationalhymne Frankreichs entstanden ist. die charmante Josiane zeigt uns auf einer Rundfahrt die Altstadt, die glanzvolle "Canebière" mit tollen Läden und Markt, sowie das prachtvolle Palais Longchamps und die Corniche mit ihren Luxusresidenzen. Voller neuer Eindrücke sinken wir zufrieden ins Bett.

9. Tag, 09.08.2014 – CAMARGUE

Ja, Van Goghs Holz-Zugbrücke gibt es noch! Im berühmten Wallfahrtsort Les-Saintes-Maries-de-la-Mer erzählt unsere RL die Legende der heiligen Sara mit ihren kostbaren Gewändern- Schutzheilige der Sinti und Roma weltweit, und einige Verwegene (Ha! Die halbe Gruppe ist verwegen!) steigen der Kirche aufs Dach und werden mit grandiosem Rundblick belohnt. Den Abstecher zum Flamingo-Geheimtipp müssen wir zwar mit etwas Stau bezahlen- aber wir sehen Flamingos! Lebendiges Mittelalter begeistert uns in der alten Kreuzfahrerfeste Aigues-Mortes, ebenso die köstlichen Weine und viele provenzalische Spezialitäten in warmherziger Atmosphäre in Montcalm - WOW!!

10.Tag, 10.08.2014 – SENANQUES – GORDES – ROUSSILLON – LES BAUX

Aus der romanischen Abtei Sénanques erklingen Gesänge - es ist die Sonntagsmesse. Besonders fröhlich geht es in Gordes zu, wo wir das große Weinfest miterleben, und in Roussillon, dem berühmten Ockerdorf erleben wir eine Märchenfelslandschaft von hellgelb über Ocker bis Karminrot - und steigen alle "gebräunt" in unseren Bus. Als von vielen ersehnt Zugabe besuchen wir die Felsenstadt Les Baux, wo auch das gleichnamige Aluminiumerz "Bauxit" erstmals gefunden wurde. Warum sind nur die Tage so kurz und das Wetter so verboten schön? Wir bräuchten für jeden Ort mindestens einen ganzen Tag!

11. Tag, 11.08.2014 – PONT DU GARD – AVIGNON – ORANGE – BURGUND

Als Abschiedsgeschenk gibt es zum Frühstück frisch gepressten Orangensaft. Der gewaltige und elegante Römer-Aquädukt ist genau der richtige Ort für unser famoses Gruppenbild, bevor wir in der ehrwürdigen Papststadt Avignon, gar zu gerne auf der Brücke getanzt hätten. In Orange betrachten wir noch einmal die Baukunst der Römer am bemerkenswerten Triumphbogen - aber dann wird es höchste Zeit fürs Burgund, wo wir als Abschiedsmahl unserer grandiosen Reise Burgunderschinken, Rinderragout in Burgundersauce und als Wein - Burgunder genießen.

12. Tag, 12.08.2014 – HEIMREISE

Bei immer noch schönem, aber merklich kühler werdendem Wetter begeben wir uns wieder in die nördlich-heimatlichen Gefilde. Mit wenig Stau und viel guter Laune und voller unvergesslicher Eindrücke, Farben, Düften, Klängen...Liebe Gäste, es war mir eine Freude, Ihnen "mein" Südfrankreich zu zeigen - und das bei unverhofftem Kaiserwetter 12 Tage lang! Bleiben Sie gesund - und weiterhin neugierig aufs Leben und neue Winkel unserer Erde.
Und wenn Sie wieder einmal Pâté oder Salade Nicoise essen, einen Pastis genießen: schließen Sie die Augen und holen Sie sich die Erinnerungen an unsere wunderbare Reise hoch.

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