Reisebericht: 11 Tage Provence und Côte d`Azur mit Fluganreise

03.06. – 13.06.2018, 11 Tage Natur und Kultur im sonnigen Süden Frankreichs mit Monte Carlo – Nizza – Cannes – St. Tropez – Marseille – Arles – Avignon


  Bildergalerie   Druckversion (PDF)   Kommentare   zur Reise
 
Côte d'Azur und Provence, welch eine Fülle an Kultur und grandiosen Naturerlebnissen! Üppiger Blumenschmuck, aromatische Weine, glasklares Wasser, rötlich schimmernde Felsen und die eigentümliche Faszination der Camargue machen die Region so attraktiv.
Ein Reisebericht von
Claudia Hartwich
Claudia Hartwich

1. Tag, Samstag, 2.6.18: Busfahrt in den sonnigen Süden nach Italien


Die Nacht war für die meisten von uns sehr kurz, denn schon früh ging die Fahrt mit dem Bus ab dem Dresdner Flughafen los. Unterwegs nahmen wir viele weitere Gäste an den verschiedenen Zustiegsstellen auf.  Aber erst an der Côte d'Azur sollte unsere Reisegruppe dann mit 43 Personen vollzählig sein. Ein Teil der Gruppe hat nämlich entsprechend dem von Eberhardt Travel vorgesehenen Angebot die Fluganreise gewählt. So hatten die Busgäste erst einmal viel Platz, sich in dem bequemen Bus ‚häuslich' einzurichten. Nachdem wir ein Stück des Weges zurückgelegt hatten, stieg auch unser Fahrer Bernd zu, der uns die ganze Reise über begleiten sollte.
Unsere Fahrt verlief ganz problemlos und ohne größere Staus und wenn sich doch mal welche ankündigten, dann hat Bernd diese geschickt umfahren. Über die Inntal- und die Brennerautobahn erreichten wir zu einer ‚annehmbaren' Zeit am frühen Abend unser Hotel im Raum Verona. Hier fanden wir uns auch schon bald nach der Ankunft zum gemeinsamen Abendessen zusammen.

2. Tag, Sonntag, 3.6.18: Ankunft in Le Cannet an der Côte d'Azur


Heute mussten wir glücklicherweise nicht ganz so früh los wie am Vortag. Nach einem reichlichen Frühstück, bei dem in typisch italienischer Manier ‚das Süße' dominierte, sprich Kuchen und allerlei süße Teilchen, ging es dann auch schon weiter mit dem Bus in Richtung Côte d'Azur. Auch heute verlief unsere Fahrt ohne Probleme. Wir waren so gut in der Zeit, dass wir sogar in Menton, der ‚Zitronenstadt' einen kleinen Aufenthalt einlegen konnten. Immerhin genügend Zeit, um ein schmackhaftes Eis zu genießen und/oder einen Spaziergang an der Uferpromenade oder in der Altstadt zu unternehmen. Und schon bald erreichten wir dann auch unser Hotel oberhalb von Cannes in Le Cannet. Die Zufahrt mit unserem großen Bus war etwas abenteuerlich, aber Bernd hat die Lage gemeistert und schließlich parkte unser Bus direkt vor dem Hotel. Es blieb noch ausreichend Zeit, die Zimmer zu beziehen und etwas auszuruhen. Auch die Fluggäste waren inzwischen eingetroffen und der eine oder andere ließ sich schon sehen als Bernd und Claudia noch dabei waren, den Bus aufzuräumen und sich für die folgenden Tage zu besprechen. All das, was die Busreisenden bereits unterwegs auf der langen Fahrt über die Reise erfahren hatten, hörten die Flug-Gäste vor dem Abendessen in einem kleinen Treffen von der Reiseleiterin. So bekamen auch sie einen kleinen Einblick in all das, was sie die kommenden Tage erwarten sollte. Oh je, was war denn das? Schlange stehen, um ein Getränk zum Abendessen zu bekommen? Keine Sorge, heute ging es zwar noch etwas chaotisch zu, aber die folgenden Abende hatte das Personal alles ‚im Griff' und die Sache lief reibungslos. Das Essen schmeckte uns allen vorzüglich und in Vorfreude auf die nächsten Tage fielen alle müde in ihr Bett.

3. Tag, Montag, 4.6.18: Von der Festivalstadt Cannes über die rote Esterelküste in die Parfümstadt Grasse


Schon in der Nacht war ein ‚unerwünschtes' Geräusch zu hören, das bis zum Morgen leider anhielt. Und was hatte es mit diesem Geräusch auf sich? Nein, das konnte doch gar nicht sein, Regen im Juni in der Provence? Kaum zu glauben, aber trotzdem wahr. Was tun? Nach langen Überlegungen der Reiseleiterin stellten wir unser Programm um und fuhren am Vormittag nach Grasse, in der Hoffnung, dass sich das Wetter zum Nachmittag für unsere Fahrt entlang der Esterelküste bessern würde. In Grasse bei Galimard erlebten wir eine ausgesprochen interessante Führung und erfuhren allerlei über die Produktion der verschiedenen Düfte und Parfums. Und darüber was eine ‚Nase' ist und wie viele Jahre des Studiums erforderlich sind, um eine solche zu werden. Es wurde auch allerlei gekauft, zu verlockend war die Auswahl an den unterschiedlichsten Düften. Umgeben von einer Duftwolke ging es dann weiter mit dem Bus. Welch ein Wunder - in der Zwischenzeit hatte es sich tatsächlich aufgehellt, die Sonne schien und unserer Fahrt stand nichts mehr im Wege. Die Esterelküste - rote Felsformationen, die im warmen Licht der Sonne zu glühen schienen. Bei einigen Stopps entlang der Küste konnten wir die herrlichen Ausblicke über das Meer genießen. Zerklüftete Küsten hinter verschwiegenen Buchten, weit geschwungene Sandstrände, glasklares Wasser, ein schöner Anblick. Am Nachmittag erreichten wir dann die Festivalstadt Cannes. Ein gemeinsamer Spaziergang führte uns ins Zentrum zum Palais des Festivals, dem Austragungsort der Filmfestspiele und zum Boulevard der Stars, wo viele Stars ihre Handabdrücke hinterlassen haben. Bei angenehmen Temperaturen und Sonnenschein (immer noch!) gab es verschiedene Möglichkeiten, die Freizeit zu verbringen. Einige spazierten durch die verwinkelten Gassen hinauf in die Altstadt, genannt Le Suquet. Von dort oben hat man eine tolle Aussicht! Andere zogen es vor, durch die kleinen und quirligen Geschäftsstraßen zu bummeln und ein paar Einkäufe zu tätigen. Und wiederum andere ließen sich in einem der netten Lokale oder Cafés nieder, um sich einen Café au lait oder einen petit noir, einen kleinen Schwarzen, zu gönnen. Zum Abschluss unseres Ausflugs unternahmen wir eine Fahrt mit unserem Bus auf dem Boulevard de la Croisette. Er führt entlang des Stadtstrandes, mit einem prächtigen Blick auf das Meer und die Cannes vorgelagerten Lerinischen Inseln. Gesäumt von herrschaftlichen Palästen und den großen Hotels gilt er als der Mittelpunkt der Stadt. Für unseren eigentlich kurzen Rückweg zum Hotel brauchten wir etwas länger, da viel Verkehr war. Gute Gelegenheit, sich all die Geschäfte entlang der Hauptstraßen aus dem Bus heraus etwas näher zu betrachten. Oder aber eine gute Gelegenheit, sich einfach etwas auszuruhen. Auch heute Abend erhielt der Koch wieder ein großes Lob für sein kreatives Abendessen, das er uns kredenzte.

4. Tag, Dienstag, 5.6.18: Auf der Route Napoléon zum Grand Canyon du Verdon und nach Moustiers–Saintes–Marie


Heute hatte unser Busfahrer Bernd einen freien Tag. Unser Bus war nämlich schlichtweg zu lang, um durch die Tunnel und über die engen Kurven der Verdon-Schlucht fahren zu können. So begleitete uns Jean, ein einheimischer Fahrer, mit einem etwas kürzeren Bus am heutigen Tag. Ein Tag mit eindrucksvollen Naturerlebnissen. Es begann schon gleich am Morgen. Sobald wir Grasse passiert hatten, waren wir auch schon auf der Route Napoléon, der wir ein gutes Stück folgten. Kaum zu glauben, wie viele Kilometer Napoléon auf dieser Strecke jeden Tag mit seinen Gefolgsleuten zurücklegte als er, um die Macht zurückzuerobern, von Elba kommend in Südfrankreich gelandet war. Die Strecke mit einer Gesamtlänge von 335 km bewältigte Napoléons Truppe 1815 in einem siebentägigen Gewaltmarsch. Da dieser Vorstoss mit dem Flug eines Adlers, ‚von Kirchturm zu Kirchturm' verglichen wurde, ziert das Adlersymbol die Ortstafeln entlang der Route Napoléon.
Nach einer Fahrt bergauf und bergab durch wilde Berglandschaften erreichten wir schließlich den Grand Canyon du Verdon. Bei unserer nun folgenden Rundfahrt am Südufer entlang hielten wir so oft es ging, um auszusteigen und die atemberaubenden Ausblicke hinunter in die Schlucht zu genießen. Da der Frühling in der Provence in diesem Jahr recht nass gewesen ist, führte der Verdon-Fluss viel Wasser und schlang sich wie ein grünes Band durch die Schlucht. Über den Lac de Ste-Croix, der durch Aufstauung des Verdon entstanden ist, ging es nach Moustiers-Saintes-Marie. Ein entzückender Ort, klitzeklein, über und über mit Blumen geschmückt, und überragt von einer Wallfahrtskirche, die hoch oben mitten in den Felsen liegt. Zu ihr führen auch heute noch Prozessionen hinauf. In der Ortsmitte von Moustiers steht eine Kirche, in der so schöne Musik gespielt wird, dass man am liebsten dort einfach sitzen bleiben würde, so beruhigend ist die Atmosphäre. Nach einer ausgiebigen Pause für individuelle Unternehmungen traten wir die Rückfahrt an. Dieses Mal ging es am Nordufer der Verdon-Schlucht entlang. Ein besonderer Stopp musste aber doch noch sein, nämlich an einem der letzten Punkte, von dem aus man in die Schlucht hinabblicken konnte. Über Felsplatten führte ein Weg bis ganz nah an die Schlucht heran, so dass man von dort noch ein letztes Mal den türkisgrünen Verdon tief unten sehen konnte. Jetzt war es aber Zeit, um die ‚Heimfahrt' in unser Hotel nach Le Cannet anzutreten, wo wir uns schon bald hungrig an den Tisch setzten.

5. Tag, Mittwoch, 6.6.18: In die Metropolen Nizza und Monaco


Schon früh erwartete uns die örtliche Reiseleiterin Viola, die uns heute den ganzen Tag über begleiten sollte. Sie ist schon seit vielen Jahren für Eberhardt tätig und kennt Nizza und Monaco wie ihre Westentasche. Sie selbst lebt in Cannes. Vom Hotel aus ging es zunächst in Richtung Nizza. Nachdem die knifflige Ausfahrt vom Hotel gemeistert war, ging es ohne Probleme, aber mit etwas morgendlichem Verkehr bis nach Nizza. Wir fuhren entlang der Promenade des Anglais, der Promenade der Engländer. Der Name erinnert daran, dass es die Engländer waren, die diesen Küstenstreifen entdeckt haben. Hier an der Promenade erschütterte ein Anschlag am 14. Juli 2016 alle Welt. Ein Attentäter fuhr mit einem LKW durch eine Menschenmenge. Viele Menschen starben, viele wurden verletzt. Der Attentäter ist noch am Ort des Geschehens von Polizisten erschossen worden. Und dann war unsere erste Station die Confiserie Florian. Dort ging es sehr süß zu, denn man produziert kandierte Früchte, vor allem Zitrusfrüchte, die in der Region ja so üppig wachsen. Auch schokolierte Früchte werden bei Florian angeboten und Marmeladen aus Zitrusfrüchten. Nicht alles eignete sich zum Mitnehmen. Schokoladenerzeugnisse bei den warmen Temperaturen und der Sonne - na ja, die hätten sicher doch ganz schön gelitten! Nun waren wir aber begierig darauf, Nizza kennen zu lernen. Mit Viola setzten wir unsere Stadtrundfahrt fort und erkundeten sodann die Altstadt zu Fuß. Nizza - ein Erlebnis......Der Markt, der vor lauter Früchten und Gemüsen fast überzuquellen schien, bot aber auch so manche Spezialität an wie z.B. die Pissaladière, eine Art Zwiebelkuchen mit Sardellen oder die Socca, dünne gebackene Fladen aus Kichererbsenmehl. Aber auch interessante Kirchen, romantische und enge Altstadtgassen, hochherrschaftliche Paläste und quirlige Plätze mit Cafés lernten wir kennen. Gerade ‚rechtzeitig' am Ende von Violas Führung ging ein mörderischer Regenguss nieder. Nicht alle haben es geschafft, sich rasch ins Innere eines Lokals zu flüchten. Einige Gäste waren gerade noch auf dem Markt unterwegs und mussten dort ausharren bis die Sturzbäche weniger geworden sind und der Regen schließlich wieder der Sonne gewichen war. Zum Glück war es warm und alles trocknete ganz rasch wieder. Nach der Mittagspause ging es dann weiter. Über eine Panoramastraße hoch über dem Meer ging es vorbei an aussichtsreichen kleinen Städtchen und den typischen ‚Nid d'aigle', den Adlernestern. Diese Örtchen, die hoch oben auf Felsen thronen, sind ganz charakteristisch für das Hinterland von Monaco. Monaco hat ein ganz kleines Staatsgebiet, aber dafür kennt man es in der ganzen Welt. Sein prächtiges Grand Casino, vom Architekten der Pariser Oper gebaut und seine Formel 1-Rennstrecke - sollte es tatsächlich jemanden geben, der noch nicht davon gehört hatte?! Der Große Preis von Monte Carlo ist das einzige Formel-1-Rennen Europas, das auf öffentlichen Straßen stattfindet. Viola erzählte uns nicht nur über die Geschichte des Fürstenhauses, sondern unterhielt uns auch mit der einen oder anderen Anekdote. Vor dem Fürstenpalast konnten wir sogar eine Wachablösung erleben. Und schließlich ging es wieder zurück nach Le Cannet, wo wir uns dann auch von Viola verabschieden mussten. Sie hatte Ihr Bestes gegeben, uns die beiden großen Metropolen informativ und gleichzeitig amüsant näher zu bringen.

6. Tag, Donnerstag, 7.6.18: Mit dem Boot nach St. Tropez und weiter nach Arles


Heute hieß es Koffer packen und Abschied nehmen von Le Cannet. Eigentlich schade! Wir hatten uns gerade erst so richtig ‚häuslich' eingerichtet. Unsere Fahrt am heutigen Morgen führte uns nach Ste. Maxime. Hier bestiegen wir ein kleines Ausflugsboot, das uns durch die Bucht von St. Tropez direkt nach St. Tropez brachte. Eine kurzweilige Fahrt, denn wir kamen an all den Villen der Prominenz vorbei und tauchten so in die Atmosphäre ein, die wohl zu der Zeit geherrscht hat als Brigitte Bardot hier verkehrte. Am späten Vormittag erreichten wir dann St. Tropez, ein wirklich nettes Städtchen. Man darf sich nicht vom Rummel täuschen lassen, der an der Uferpromenade herrscht. Nein, man muss sich etwas ins ‚Hinterland' begeben und die kleinen Gassen erkunden. Dort geht es ganz ruhig zu. Einige Gäste haben sich auf einen Weg gewagt, der direkt am Meer entlang führt, ganz romantisch. Man kann jederzeit wieder ins Ortszentrum abbiegen, wenn man sich an den schönen Ausblicken satt gesehen hat. St. Tropez ist auch der Ort, an dem ‚Der Gendarm von St. Tropez' mit Louis de Funès, einem Sohn spanischer Einwanderer gedreht worden ist. Seine Eltern waren 1904 aus Sevilla nach Frankreich ausgewandert. Ab Mitte der 1960er Jahre galt er als der populärste Filmkomiker Frankreichs. Er verkörperte in seinen Rollen oft einen cholerischen Kleinbürger, der seine Untergebenen tyrannisierte, aber sich selbst vor seinen Vorgesetzten duckte. In der alten Gendarmerie ist heute ein kleines, aber feines Museum eingerichtet. Hier können sich Fans von Louis alte Filmausschnitte anschauen und durch die Räume, die man aus den Filmen kennt, schlendern. Auch in St. Tropez überraschte uns wieder ein Regenguss, aber inzwischen waren alle ‚geübt' und fanden rasch ein trockenes Plätzchen. Am frühen Nachmittag trafen wir Bernd und unseren Bus wieder auf dem Busparkplatz und weiter ging die Fahrt. Die Côte d'Azur ließen wir nun hinter uns und wendeten uns in Richtung Arles, wo wir uns für den 2. Teil unserer Reise einrichten durften. Vielleicht lag unser Hotel am Stadtrand nicht besonders idyllisch, aber man konnte prima zu Fuß von hier in die Stadt laufen und außerdem hatte es einen wirklich schönen und großen Swimmingpool. Alle freuten sich auf die kommenden Tage, an denen wir die Provence näher erkunden wollten. Leider hatte sich eine Teilnehmerin der Gruppe den Fuß verstaucht und wir mussten noch die Notfallambulanz aufsuchen. Bei allem Pech war es ein positives Erlebnis, wie hilfsbereit man überall war. Es begann und endete damit, dass kein Taxi zu bekommen war und uns das Personal der Rezeption angeboten hat, uns ins Krankenhaus zu fahren bzw. dann auch wieder abzuholen - und das um 2 Uhr nachts.

7. Tag, Freitag, 8.6.18: Ein ganzer Tag für Arles

Ein ganz ruhiger Tag erwartete uns heute! Einmal nicht im Bus sitzen und sich die Zeit nach Belieben einteilen können, wie schön! Morgens etwas länger schlafen, ein gemütliches Frühstück und dann ging es los, zu Fuß oder mit einem städtischen kostenlosen Shuttle-Bus bis ins Zentrum von Arles. Ursprünglich war Arles eine griechische, dann eine römische Kolonie. Damals hieß Arles Arlath, was soviel bedeutet wie ‚Stadt im Sumpf. Von hier aus begannen wir unseren Stadtrundgang, der uns zu den wichtigsten alten Baudenkmälern führte wie der römischen Arena, dem römischen Theater oder den Konstantintermen. Aber auch die Kirche St.-Trophime an der Place de la République stand mit auf dem Programm. Und dann natürlich nicht zu vergessen das Forum, der Markt- und Versammlungsplatz der römischen Stadt. Dort ist das berühmte Café, das viele aus den Bildern Vincent van Goghs kennen. Arles ist seit Jahrhunderten Zeuge seiner Zeit. Auch im 21. Jahrhundert setzt sich diese Tradition fort, wie das neue Kulturzentrum LUMA Arles zeigt. Es soll noch in diesem Jahr eröffnet werden. Den Besucher erwarten zeitgenössische Kunst. Außerdem widmet sich das Haus den neuen Medien. Nach dem geführten Rundgang stand der Rest des Tages zur freien Verfügung. Ausgerüstet mit vielen Tipps machten sich alle auf den Weg, um einige Bauwerke und Sehenswürdigkeiten genauer unter die Lupe zu nehmen.
Den späteren Nachmittag nutzten viele Gäste dazu, bei herrlichem Wetter im oder am Pool zu entspannen und ein paar Runden zu schwimmen oder einen Drink am Beckenrand zu nehmen.
Beim Abendessen tauschten sich alle lebhaft über ihre Erlebnisse aus und berichteten nicht nur von kulturellen Besichtigungen, sondern auch von netten Lokalen und Cafés und den verlockenden Geschäften.

8. Tag, Samstag, 9.6.18: Zu den Kreidefelsen von Cassis und nach Marseille


Unser heutiger Tag begann mit einer Fahrt ins kleine Fischerdörfchen Cassis. Dort brachte uns der petit train vom Busparkplatz in die Stadt und in wenigen Schritten waren wir auch schon am Hafen. Fast alle Gäste haben sich dazu entschlossen, eine Rundfahrt durch die Calanques zu unternehmen. Die schmalen, fjordartigen Meeresarme, haben uns alle begeistert. Rechts und links senkrecht aufragende Felswände im gleißenden Sonnenlicht. Die meisten der Buchten kann man nur mit dem Boot oder zu Fuß erreichen. Die ganze Gegend ist ein Kletterparadies. Vom Boot aus genossen wir herrliche Ausblicke. Ab und zu schaukelte das Boot gefährlich und die Gischt erfrischte diejenigen, die unbedingt ganz vorn im Boot sitzen wollten. Immer wieder konnten wir Wanderer auf ihrem Weg in die Buchten sehen, wo verlockende Strände auf sie warteten. Nach unserer Bootsfahrt blieb noch genügend Zeit, um den bekannten Cassis-Weißwein zu kosten und durch den netten Ort zu bummeln oder sich in eines der Cafés entlang der Uferpromenade zu setzen. Dann ging es weiter nach Marseille. Am Sportstadion stieg unsere örtliche Führerin mit in den Bus ein. Auf einer kurzweiligen Fahrt vorbei an den herrschaftlichen Villen und immer mit Blick auf die vorgelagerten Inseln und das Chateau d'If  zeigte sie uns die schönsten Ecken ihrer Stadt, die vor Jahren einmal Kulturhauptstadt Europas gewesen ist. Seitdem hat sich viel verändert. Der Alte Hafen ist heute ein Fischer- und Sporthafen. Es sind neue Museen entstanden und das Spiegeldach von Sir Norman Foster am Hafen ist ein Publikumsmagnet. Nach einem Spaziergang durch Marseilles Altstadtviertel, ‚Panier' genannt, was so viel wie der Korb bedeutet, gab es Freizeit. Viele Gäste nutzten sie dazu, um mit dem petit train hinaufzufahren zur Basilika Notre-Dame-de-la-Garde, der Bitt- und Dankeskirche der Marseiller Seeleute. Die Marien-Wallfahrtskirche ist von weithin sichtbar auf einer Anhöhe aus Kalkstein gelegen und beliebtes Ziel für Besucher. Die letzten Höhenmeter mussten wir Treppen steigen, aber die überwältigende Aussicht belohnte uns für die Mühe. Marseille lag uns buchstäblich zu Füßen. Im Innern der Kirche findet man zahllose Votivgaben in Form von Leuchtern, Schiffsmodellen und Gemälden. Voller Eindrücke traten wir bei großer Hitze die Rückfahrt nach Arles in unser Hotel an.

9. Tag, Sonntag, 10.6.18: In die Camargue zu weißen Pferden, schwarzen Stieren und rosafarbenen Flamingos


Vorbei an Reisfeldern erreichten wir Aigues Mortes und dort ging es noch sehr geruhsam zu. Der von Platanen umstandene Platz mit der Kirche, die Stadtmauern, auf denen man das alte Aigues Mortes völlig umrunden kann, der Blick auf die Salinen vor den Toren der Stadt, kleine Gassen, nette Cafés, zum Einkauf verlockende Geschäfte..... Egal wieviel Zeit man auch hat, am Ende hätte man immer noch länger bleiben können. Die meisten machten sich zunächst auf den Weg rund um die Stadtmauer herum. Beeindruckend, wie toll sie noch erhalten ist. In Aigues Mortes fand gerade eine Art Mittelalterfest statt und einige Gäste betrachteten sich das Spektakel aus der Nähe.
Zufrieden und mit allerlei Tüten und Taschen voller Souvenirs, fanden wir uns wieder an der Stadtmauer ein, wo uns Bernd mit dem Bus abholte. Reben über Reben begleiteten uns auf dem Weg nach Saintes-Maries-de-la-Mer. Aber kurz davor gab es eine kleine Überraschung, eine Einladung in den Vogelpark, den Parc Ornithologique. Dort erwartete uns eine große Vielzahl von verschiedenen Vögeln. Schwarze Stiere, weiße Pferde, Reisfelder und die so typische Flora für die Camargue hatten wir ja schon gesehen, aber es fehlten uns noch die Flamingos. Im Vogelpark gab es sie in großer Menge, einfach unglaublich. Bei einem gemütlichen Spaziergang konnte jeder sich daran erfreuen und die Tiere beim Flug beobachten. Es waren offensichtlich noch Jungtiere, denn ihr Gefieder war erst zartrosa gefärbt. Anschließend in Saintes-Maries-de-la-Mer spazierten wir zunächst zur Wallfahrtskirche. Eine mystische Atmosphäre hat uns dort empfangen und die Krypta mit der Statue der Heiligen Sara darf man sich nicht entgehen lassen. Einige wagten sich bis hinauf auf das Kirchendach. Die Aussicht über die weite Camargue war natürlich im Preis inbegriffen. Andere erholten sich am Strand oder schlenderten über die Strandpromenade und wieder andere verweilten in den netten Gassen oder gönnten sich ein Eis. Am Nachmittag fuhren wir durch die weite Camargue und konnten uns davon überzeugen, wie trocken die Sumpflandschaft bereits in dieser Jahreszeit war.
Zum Abschluss unseres Tages machten wir einen Stopp an der berühmten Van Gogh-Brücke vor den Toren von Arles. Von dort war es nur noch ein Katzensprung in unser Hotel, wo wir so früh ankamen, dass die Zeit noch reichte, um sich im Pool zu erfrischen.

10. Tag, Montag, 11.6.18: Ausflug ins Luberongebirge


Heute standen eine große Highlights auf unserem Programm. Wir entschieden uns, zunächst einmal das Ockerstädtchen Roussillon anzusteuern. Dort wird bis heute noch Ocker abgebaut, allerdings sind nur noch wenige Steinbrüche in Betrieb. Bei schönem Wetter und im Sonnenlicht leuchteten die Felsen in allen Schattierungen von Rot und Gelb. Ein beeindruckendes Erlebnis. Fast alle Gäste waren mit dabei auf dem Wanderweg, der uns im ständigen Auf und Ab durch die farbigen Felsformationen führte. Die restliche Zeit des Aufenthaltes nutzten alle zum Bummel durch den pittoresken Ort und/oder zu einem kleinen oder größeren Mittagessen inmitten der quirligen kleinen Altstadt. Von dort aus ging es weiter nach Gordes, das man schon von Weitem sieht. Kein Wunder bei seiner Lage direkt auf einem Felsen. Ein kleiner Rundgang durch den Ort mit seinen schönen Ausblicken in die umgebenden Berge verlockte und manch einer besuchte auch die Höhlen mitten im Zentrum. Ein verzweigtes Netz von unterirdischen Gängen, in denen man früher mal Wein und auch Olivenöl produziert hat. Die Region um Gordes herum ist überhaupt sehr bekannt für ihre Olivenbäume und ihre Olivenöle. Nachdem vor vielen Jahren die meisten Bäume durch einen harten Frost abgestorben sind und die Ölproduktion zum Erliegen kam, geht es jetzt wieder bergauf. Beim Stichwort Provence denkt man natürlich sofort an die Lavendelfelder. Und diese wollten wir ja heute eigentlich auch sehen. Eines der bekanntesten und am meisten fotografierten Lavendelfelder befindet sich direkt bei der romanischen Abtei Sénanque, die durch ihre schlichte Architektur ganz im Sinne der Zisterzienser beeindruckt. Wie heißt es so schön? Die Natur macht was sie will. Das bekamen wir heute deutlich zu spüren (wie auch schon an den Vortagen bei immer wieder mal einsetzendem Regen). Da der Frühling in der Provence ungewöhnlich kühl und nass war, durften wir den Lavendel noch nicht in seiner vollen Blüte erleben. Da war natürlich die Enttäuschung groß. Aber dafür gelang es uns, auf der Rückfahrt doch noch an einem Feld in voller Blüte zu stoppen und einige ‚Beweisphotos' zu machen. Anschließend ging es zurück ins Hotel nach Arles, wo Bus- und Fluggäste den letzten gemeinsamen Abend bei gutem Essen, Wein und Bier und lebhaften Unterhaltungen ausklingen ließen.

11. Tag, Dienstag, 12.6.18: Über den Pont du Gard nach Avignon und weiter nach Chalon–sur–Saône


Heute hieß es langsam ‚au revoir' sagen, denn unsere Reise gen Norden begann, auch wenn wir heute noch richtig viel Programm vor uns hatten.
Nach dem Frühstück ging es zunächst zum Pont du Gard, dem wohl berühmtesten Bauwerk aus der Römerzeit. Wir kamen früh an, gerade öffnete man dort die Tore. So genossen wir die morgendliche Ruhe und die angenehmen Temperaturen! Knorrige Olivenbäume und das Zirpen der Zikaden begleiteten uns auf dem kurzen Weg zu dem gewaltigen Bauwerk. Herrlich in die umgebende Natur eingebettet und in erstaunlich gutem Zustand präsentierte sich uns der römische Pont du Gard und alle waren von diesem Anblick begeistert. Anschließend stand ein Besuch der Papststadt Avignon auf dem Programm. Direkt beim Ausstieg am Busparkplatz ein kleines Lavendelfeld in voller Blüte, im Hintergrund DIE Brücke, die jeder aus dem alten Kinderlied kennt. Ob Papstpalast oder die berühmte Brücke, die Stadt begeistert immer wieder. Die vielen romantischen Plätze mit ihren Platanen und die Altstadt mit ihren verwinkelten Gassen und Kirchen machen Avignon zu einer sehenswerten Stadt. Einige Gäste entschieden sich für eine kleine Rundfahrt mit dem petit train, um noch etwas mehr von der Stadt sehen zu können, z.B. den Ausblick von hoch oben auf die Brücke und das gegenüberliegende Villeneuve. Auf dem Weg nach Lyon schlug das Wetter wieder plötzlich um, eigentlich ganz so, wie wir es auch in den vergangenen Tagen immer wieder erlebt haben. Es regnete heftig und bei vielen machte sich eine gewisse Müdigkeit breit, kein Wunder, nach so vielen Erlebnissen und Eindrücken! Vorbei an einigen Lavendelfeldern erreichten wir das Hotel in Lyon, inzwischen schien auch wieder die Sonne. Nun hieß es, sich von den Fluggästen zu verabschieden. Für die Busgäste ging die Fahrt weiter ins Burgund nach Chalon-sur-Saône, wo wir in unserem Hotel sehr gut zu Abend speisten und danach müde in unsere Betten fielen.

12. Tag, Mittwoch, 13.6.18: Zurück in die Heimat


Schon früh starteten wir in Chalon-sur-Saône und hatten bald schon das Burgund hinter uns gelassen. Bernd umfuhr mal wieder geschickt auf Schleichwegen Staus und andere Hindernisse, aber trotzdem ließ sich nicht verhindern, dass wir etwas später dran waren als geplant. Vorbei am Elsass und der Pfalz erreichten wir Frankfurt und von dort ging es über Eisenach und Jena zurück nach Dresden. So nach und nach hieß es Abschied nehmen und am Ende blieben nur noch wenige Gäste übrig, die bis Dresden mitfuhren. Letzter Ausstieg war dann am Flughafen Dresden. Gerade als wir dort mit 2stündiger Verspätung um die Ecke bogen, kamen uns aus dem Flughafengebäude die Dresdner Fluggäste entgegen. Sie waren also auch nicht schneller als wir. Allerdings hatten sie sicherlich noch einen schönen Vormittag in Lyon verbracht.
Liebe Gäste, ich möchte mich herzlich für die schönen gemeinsamen Tage mit Ihnen bedanken. Ich hoffe, dass die Côte d'Azur und die Provence Ihnen in guter Erinnerung bleiben und dass Sie immer wieder gerne an die schönen Tage zurückdenken.
Vielleicht haben Sie ja Lust bekommen, wieder einmal nach Frankreich zu reisen. Das Land hat so viel zu bieten und es gibt noch so viel zu entdecken!
Ich würde mich sehr freuen, Ihnen wieder einmal zu begegnen!
A bientôt, bis bald! Bleiben Sie gesund und unternehmungslustig,
Ihre Claudia

Bildergalerie zur Reise

Kommentare zum Reisebericht