Reisebericht: 11 Tage Provence und Côte d`Azur mit Fluganreise

17.09. – 27.09.2018, 11 Tage Natur und Kultur im sonnigen Süden Frankreichs mit Monte Carlo – Nizza – Cannes – St. Tropez – Marseille – Arles – Avignon


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Die Provence als vielbereiste, vielbesungene, vielgemalte und vielbeschriebene Landschaft inspirierte wohl wie keine andere französische Region die Künstler.
Für Jean Giono und Marcel Pagnol war die Provence ein eigener Kosmos, für Maler wie Matisse, Cezanne und Van Gogh lebte die Landschaft allein durch das Licht. Wenn der Mistral den Himmel leer gefegt hat, strahlt der Süden in satten Farben, Silhouetten treten mit ungeahnter Deutlichkeit hervor, so dass Monet resignierte („man müsste hier mit Gold und Edelsteinen malen") und Matisse frohlockte, dass er „jeden Morgen dieses Licht wieder sehen würde".
Unsere Gruppe hatte das Glück, diesen Himmel und diese satten plastischen Farben über die gesamte reise erleben zu dürfen.
Ein Reisebericht von
Dr. Grit Wendelberger

1. Tag So., 16.09.2018: Anreise nach Hotel Montemezzi (in Vigasio südlich von Verona)


Nach einer langen Fahrt über die klassische Brennerroute in den Raum um den Gardasee erreichten wir unser Hotel Montemezzi südlich von Verona bei Einbruch der Dunkelheit. Müde sanken wir nach dem leckeren Abendessen in die Betten und freuten uns auf die Cote d'Azur am nächsten Tag.

2. Tag Mo., 17.09.2018: Weiterreise zum Hotel Appart City Confort Le Cannet (bei Cannes)


Wohl keine andere Küstenregion der Welt übt seit Jahrhunderten eine solche Anziehungskraft auf Reisende aus wie die Cote d'Azur. Den Anfang machten die Engländer, dann kamen die Arbeiter und mit dem elitären Flair war es vorbei. Die Maler machten neben der Provence auch die Cote d'Azur zu ihrem Freiluftatelier und Renoir, Picasso und Bonnard gaben sich dort ein Stelldichein. Die von Matisse und Cocteau ausgestalteten Kapellen (in Vence und Villefranche-sur-Mer) gehören zu den schönsten Sakralräumen der Moderne. Doch auch Bellepoque-Gartenarchitektur in Vollendung bietet die Cote d'Azur: auf Cap Ferat der Garten der Fondation Ephrussi de Rothschild (Fotostopp) oder die Résidenz Les Columbières in Menton.
In Menton, der Stadt der Zitronen, hat neben dem alljährlichen Zitronenfest im Februar (145 Tonnen Verbrauch an Zitrusfrüchten) auch das Musee Jean Cocteau (Bastion und Sammlung Wundermann) seinen Sitz. Cocteau gestaltete auch den Hochzeitssaal im Rathaus inmitten der Altstadt aus. Unser kleiner Bummel führte uns in die hügelige pastellfarbene Altstadt, wo wir uns einen Mittagssnack gönnten, bevor es weiter zum Hotel in Le Cannet oberhalb von Cannes ging.

3. Tag Do., 18.09.2018: Grasse – Cannes – Esterelküste


Grasse - „das Rom der Düfte" (Süskind) ist weltbekannt für seine Parfüms: den Aufstieg zur Welthauptstadt des Parfüms verdankte die Stadt der Gerberei, denn im 16. Jh. wurde es auf Anregung Katharina de Medici Mode, parfümierte Handschuhe zu tragen. Dafür benötigte Essenzen konnten vor Ort gezüchtet werden.
Bei Galimard erfuhren wir von den beiden Methoden der Destillation und Enfleurage, Parfüm herzustellen. Die Duft-Spezialisten, sg. "Nasen", dürfen nicht rauchen oder scharf essen. Zu ihren berühmtesten Schöpfungen gehört auch das Chanel Nr. 5. Nach der temperamentvollen Führung von Veronika durften wir probieren und erfuhren auch Sachkundiges zur Lagerung (Parfums gehören bspw. nicht in Räume mit hohen Temperaturschwankungen). Zu den wunderbaren Damen- und Herrendüften gehörten auch Meeresduft für den Herren und Zitronen-Bergamottduft für die Dame.
Cannes gilt noch immer als schillernde Metropole und Hotels haben nicht nur während des Internationalen Filmfestivals Hochkonjunktur. Im 19. Jh. gaben sich hier gekrönte Häupter die Klinke in die Hand - die einstige Pracht bezeugen mondäne Hotelpaläste an der Croisette, auf der wir entlang fuhren. Dank der Veranstaltungen und zahlungskräftigem Publikum gehört Cannes weiterhin zu den vornehmen Orten, kulturhistorische Sehenswürdigkeiten wie der Suquet und die Altstadt (Calissonverkostung aus der Markthalle) lassen sich hingegen bequem an einem halben Tag erkunden.
Zwischen Cannes und St. Raphael erstreckt sich das Massif de l'Esterel vulkanischen Ursprungs mit rotem Porphyr. Das unbewohnte Gebiet ist teilweise von Waldbränden gekennzeichnet, dennoch ist die wilde Schönheit des Gebirges beeindruckend. Auf unseren Fotostopps entdeckten wir winzige Badebuchten mit herrlichem Wasser und bizarr geformte rote Felsformationen (Pointe de l'Observatoire). In St. Raphael bummelten wir mit Grit durch die Altstadt zur Kathedrale, dann ging es zum Riesenrad, an die Strandpromenade oder in eines der Cafes. Rechtzeitig erreichten wir unser Hotel und genossen unser leckeres Abendessen auf der Hotelterrasse neben dem Pool.

4. Tag Mi., 19.09.2018: Grand Canyon du Verdon


Zu den ungewöhnlichsten Landschaften gehört zweifelsohne die Schlucht des einst reißenden Verdonflusses, heute durch fünf Staudämme gezähmt. Bis zu 700m tief grub sich der Fluss hinter Castellane in den weichen Jurakalk, bevor er nach 21 km in den Lac de st. Croix mündet.
Unser Start war Aiguines, einstiges Zentrum der Boulekugelindustrie. Über die Südroute (rive gauche) Pont de l'Artuby, Balcons de la Mescla (phantastischer Blick in den Zusammenfluss) und Corniche sublime erreichten wir den glasklaren Lac an der Verdoneinmündung und den Bilderbuchort Moustiers-St.-Marie inmitten von Felsen. Ursprünglich ein KLosterort, waren die hiesigen Fayencen im 17. Jh. sehr begehrt. Keiner von uns jedoch löste das Rätsel, wer die 237m lange Kette mit dem goldenen Stern über die Schlucht des Ortes spannte. Auf der Nordroute von Moustiers nach Castellane, Etappenziel auf der Route Napoleon, ging es dann wieder flott und kundig chaufiert von unserem Ahmedi zurück zum Hotel nahe des Bonnardmuseums.

5. Tag Do., 20.09.2018: Nizza – Monaco


Das attraktive lebhafte Nizza mit verträumter Altstadt und berühmtem Blumenmarkt mit römisch begründetem und vom Hochadel im Winter bewohnten Cimiezhügel (Fotostopp mit Kloster und Klostergarten) und breiten Prachtboulevards der Belle Epoque ist auch eine Stadt der Künstler und Museen. In der italienisch geprägten Altstadt sollte man unbedingt eine Socca aus Kichererbsenmehl essen oder ein Eis von Fenocchio probieren. Die am beginn unserer Führung verkosteten kandierten Früchte der Confiserie Florian waren köstlich und traditionell hergestellt (kandierte Veilchen-, Rosen- und Verbeneblätter u.a.m.).
Monaco - ein mediterraner Zwergstaat der Superlative: eine Mischung aus Steuer- und Spielerparadies, Fürstenregiment neben Hightech, Hautevolee und Formel 1 und bestens bewacht in Raumnot (der Fels ist durchlöchert - wo sollte man sonst noch bauen als in die Tiefe oder in die Höhe?). Nach einem Altstadtbummel zur Kathedrale und Fürstenpalastplatz ging es nach der Freizeit noch auf einen Abstecher in den Japanischen Garten zur Erholung nach all dem Trubel. 

6. Tag Fr., 21.09.2018: Saint–Tropez


Die berühmteste Gendarmerie von Frankreich existiert noch in St. Tropez und ist heute ein Museum. Immer noch kursieren zahlreiche Anekdoten um die Dreharbeiten mit Kommissar Ludovic Cruchot: so steuerte ein Bauer beim Anblick einer fliegenden Untertasse vor Schreck seine Ente in das Hafenbecken, da er nicht mitbekam, dass gerade "Louis unheimliche Begegnung mit den Außerirdischen" gedreht wurde.
In die Schlagzeilen kam das kostbare Impressionistenmuseum l'Annonciade am Hafen durch einen spektakulären Kunstraub - glücklicherweise konnte das Diebesgut wieder aufgefunden und zurückerstattet werden.
Einst Fischereihafen, liegt heute die Anzahl der Fischer nur noch bei einem knappen Dutzend. dafür sahen wir umso mehr teure jachten im und um den Hafen von St. Tropez bei der Einfahrt unseres Bootes aus St. Maxime kommend in diese "Goldstaubbucht" mit Häusern von B.B., Signac, Matisse, Montand etc. Nach einem Altstadtbummel mit unserer Grit vorbei an Cafes der Exilanten (Gerstel) und Existenzialisten (Sartre) bis zum Gendarmeriemuseum konnten wir auf den Spuren von Louis de Funes wandeln oder zu Mittag essen. Anschließend fuhren wir als Überraschung zusätzlich zum Programm nach Aix, wo wir vom Cours Mirabeau bis zur Erlöserkirche mit dem Taufbecken aus dem 5. Jh. bummelten und wer wollte, konnte in "Aux deux garcons" auf den Spuren von Cezanne einen Cafe oder Pastis nehmen. Dann starteten wir in das Gebiet der Rhone zu unserem Hotel am Rande von Arles.

7. Tag Sa., 22.09.2018: Arles


Wo petit und grand Rhone einen spitzen Winkel bilden, liegt die alte Römerstadt Arles, aufgenommen in das UNESCO-Weltkulturerbe und Hauptstadt der Camargue.
Inmitten der verwinkelten Gassen der Altstadt finden sich die römische Arena, heute Stierkampfstätte, das römische Theater und das einstige römische Forum mit dem Nachtcafes van Goghs. Auf seinen Spuren spazierten wir weiter zum ehemaligen Krankenhaus Hotel Dieu und zum Denkmal im Park am Boulevard Lices, wo gerade ein prächtiger Wochenendmarkt und eine türkische Hochzeit stattfand. Alle genossen es, mal länger zu schlafen und einen ganzen Tag vor sich zu haben, ohne dass es gleich weiter ging.

8. Tag So., 23.09.2018: Cassis – Marseille


Cassis und seine Calanques gehören zu den Hauptattraktionen der Küste zwischen Toulon und Marseille. Der pittoreske Hafen in Cassis vor zerklüfteter Landschaft inspirierte schon Maler wie Dufy und Matisse.
Ab Herbst werden auch Seeigel neben Austern und anderen Meeresfrüchten fangfrisch in den Hafenlokalen kredenzt - dazu natürlich ein excellenter AOC-Cassis. Mit unserem zuvor georderten Petit Train fuhren wir von Gorguettes hinunter zum Alten Hafen und schlenderten etwas durch die Altstadt, bevor wir mit unserem Boot in einer Dreiviertelstunde drei wunderschöne Calanquen kennen lernten: wunderschöne Bade- und Segelbuchten, einst aus Flusstälern gebildet. Anschließend blieb noch genügend zeit, um während eines kulinarischen Festivals die passende lokale Spezialität für Mittag zu entdecken oder herrlicher Jazzmusik zu lauschen, dann entführte uns der Petit Train wieder zum Bus und wir fuhren nach Marseille. Nach einigen Baustellen erreichten wir den Canebiere und Jousie, die uns an die Corniche und hoch zur Notre Dame de la Garde mit herrlichster Aussicht und Ex Voto-Ausschmückung führte: unser Roman hatte den Hausberg bravourös gemeistert!
Marseille ist die älteste Stadt Frankreichs und der wichtigste französische Hafen am Mittelmeer und „Tor zur Welt" (Joseph Roth). Ein Drittel der Einwohner sind nicht aus Frankreich - auch früher war die Stadt schon letzter Rettungsort für Flüchtlinge und Immigranten wie Russen, Armenier, Italiener, Spanier, Deutsche, Juden, Algerier. Walter Benjamin nannte die Stadt daher eine Bahnhofshalle. Die Kinder der Immigranten sind auch Berühmtheiten wie Montand, Aznavour und Zidane.
Der alte Hafen und das Hafenviertel La Joliette zeigte sich uns komplett restauriert und modernisiert und Marseille präsentierte sich ja bereits 2013 stolz als Kulturhauptstadt Europas. Es blieb noch eine knappe Stunde zum Bummel am hafen mit Marktständen und Spiegelhalle von Sir Norman Foster, bevor wir wieder nach Arles aufbrachen.

9. Tag Mo., 24.09.2018: Aigues–Mortes – St.–Maries–de–la–Mer – Camargue


Das einst sumpfige Aigues-Mortes (totes Wasser), gegründet im Mündungsgebiet der petit Rhone als Militärstützpunkt von König Ludwig dem Heiligen für die Kreuzzüge, ist heute längst vom Meer abgeschnitten und von Salzsalinen meerseits umsäumt.
Der Hafen versandete bald und die Stadt wurde bedeutungslos und konnte so ihr spätmittelalterliches Aussehen bewahren. Wir bummelten erst gemeinsam mit Grit durch die Altstadt zur Notre Dame des Sablons und dann zum einstigen Hugenottengefängnis Tour de Constanze, um auf den Rampen und vom Turm die einzigartige Sicht zu genießen.
Les Saintes-Maries-de-la-Mer erlangte als weltbekannter Zigeuner-Wallfahrtsort Bedeutung. Durch das Grab der heiligen Marien zum Wallfahrtsort geworden, ist deren einstige farbige Dienerin Sarah inzwischen am beliebtesten. Alljährlich strömen Ende Mai europaweit Sinti und Roma herbei, um ihrer Schutzpatronin zu huldigen. Wir schlenderten durch die Altstadt zur Kirche und genossen dann in der Altstadt unsere Mittagszeit, ab und zu mit einer kräftigen Mistralbrise durchweht.
Die Camargue gilt als Land der weißen Pferde, der schwarzen Stiere und rosa Flamingos.
Jean Giono beschrieb poetisch dieses Mündungsgebiet der Rhone als deren Ablageplatz und Schlupfwinkel. Der einstigen wirtschaftlichen Nutzlosigkeit der Landschaft ist es zu verdanken, dass sie zum Refugium für die einmalige Tier- und Pflanzenwelt werden konnte. Heute werden die Camargue-Gebiete geschützt gegen Schwerindustrie, übermäßigen Reisanbau und Entsalzung. Wir lernten im Ornithologischen Park 4 km vor St.-Maries-de-la-Mer einen Schutzraum für Wasservögel kennen und konnten Flamingos in großer Zahl aus nächster Nähe betrachten. Neben Volieren gab es auch Lehrpfade mit Schildern. Kurz vor Arles besuchten wir die Langlois-Brücke, berühmt geworden durch das Bild van Goghs (auch die Kopie vermittelt noch einen Eindruck der ursprünglichen Szenerie, wenn auch nicht genau dort, sondern in der Nähe).

10. Tag Die., 25.09.2018: Luberongebirge


Das sanftbucklige Gebirge im Herzen der Provence erzählt so manche Geschichte: die von den einst im 16. Jh. verfolgten Waldensern, von verlassenen und wieder modernisierten Luberon-Dörfern (sog. "Goldenes Dreieck") und dem 1977 ins Leben gerufenen Regionalpark.
Roussillon - weltbekannt für seine Ockerbrüche, liegt malerisch auf einer Felsklippe, die einst eine Burg schmückte. Ob Steinzeitpicassos diese Gegend durchzogen, um mit Ocker ihre Höhlen und sich selbst zu verzieren, ist nicht bekannt.
Die Römer bauten sicher hier bereits Ocker ab und tansportierten es über die Via Domitia (Pont Juliaen). Angeknüpft wurde erst im 18. Jh. wieder an diese Tradition und im 19. Jh. boomten dann provenzalische Ockerpigmente. Heute gibt es noch einen Verein, der sich in der still gelegten Ockerfabrik Usine Matieu bemüht, wieder Begeisterung für den natürlichen Farbstoff zu erwecken. Wir erschlossen uns erst den Ockerpfad mit seinen wunderbaren Erdfarben und dann den hübschen kleinen Ort mit seiner malerischen Altstadt mit leckerem Eis (Veilchen, Lavendel, Kastanien und kandierte Feigen u.a.m.).
Vor Gordes wurde ein Museumsdorf aus mörtellosen Steinhäusern (Bories) gegründet. Solche Hütten wurden seit Jahrtausenden im Mittelmeer errichtet (bspw. Trullis in Apulien). Auch viele Trocken-Mauern entdeckten wir und betrachteten von einem herrlichen Ausblick das pittoreske Bergdorf (leider auch mit pittoresker Busparkgebühr).
Um das Renaissanceschloss von Gordes (16. Jh.) scharen sich verschachtelt Häuser, durch einen Künstlerkreis um Lhote wurde das zerstörte Dorf nach Kriegsende glücklicherweise wieder zum Leben erweckt. Wir konnten die Altstadtgässchen mit interessanten Marktständen erkunden, dort bot sich uns alles von Trüffeln bis Ziegenkäse und Santons.
Im kleinen Tal der Senancole liegt nur wenige Kilometer von Gordes entfernt das Zisterzienser-Kloster Senanque (12. Jh.) malerisch in Lavendelfelder gebettet. Die schmucklose Architektur folgt der Haltung, dass kein Prunk von der Innbrunst der Gebete ablenken sollte, anknüpfend an die Anspruchslosigkeit des frühen Christentums. Seit 1988 kamen Zisterziensermönche von der Insel St. Honorat nach Senanque. Leider war die Hauptkirche altersbedingt eine Baustelle und wir entschieden, statt einer zusätzlichen Führung im Kloster lieber Les Baux einen zusätzlichen Besuch abzustatten.
Les Baux-de-Provence (Balcio = Steilhang) zählt zu den majestätischsten Burgruinen Frankreichs. Die hiesigen Grafen gehörten zu den mächtigsten der Provence und an ihrem Hof wurde die Dichtkunst der Troubadore begründet. Im 15. Jh. im Besitz der Grafen der Provence, wurde der Ort im 17. Jh. protestantischer Zufluchtsort, weswegen Richelieu die Burg schleifen ließ, die Bewohner zogen ins Tal und der Ort verfiel.
Im 19. Jh. erlebte Les Baux jedoch durch den Bauxitabau (nach dem Fundort ist das Sediment benannt) einen wirtschaftlichen Aufschwung, dann kamen wir, die Touristen. Nun ist alles von leben erfüllt, wir bummelten mit Grit zur Kirche und benachbarten Büßerkapelle, dann hoch zur Burg, wer wollte konnte bei wunderbarer Sicht die Landschaft vor der Ruine genießen. dann ging es vorbei Fontevielle mit "Daudets Mühle" und vorbei an der trutzigen Klosteranlage Montmajour zurück nach Arles zum Abendessen.

11. Tag Mi., 26.09.2018: Pont du Gard – Avignon – Hotel in Lyon (Fluggäste) und Hotel Chalon–sur–Saone (Busgäste)


Der Pont du Gard ist eines der besterhaltensten römischen Baudenkmäler ganz Europas, bewundert von Rousseau, Stendhal und vielen anderen Besuchern. 1000 Menschen arbeiteten drei Jahre an den drei Arkadenreihen, die in 49 m Höhe den Gardon überspannen. Bis zu 6 t schwere Quader wurden mörtellos zusammengefügt und die Brücke beschreibt einen leichten Bogen gegen den anströmenden Fluss, um stabiler zu sein bei schwellenden Frühjahrsfluten.
Im einst römischen Avignon, der Stadt der Päpste, ist das Mittelalter noch greifbar. Doch dank seiner Uni und dem weltbekannten Theater-, Konzert- und Tanzfestival ist es eine lebendige Stadt geblieben. Während der 70 Jahre des sog. "babylonischen" Exils lösten sich 70 Päpste (alle Franzosen) auf dem heiligen Stuhl ab, denen dann noch zwei Gegenpäpste folgten.
Im Sog des päpstliches Glanzes entwickelte sich Avignon zu einem Ort der Künste und der Wissenschaften, erst im 18. Jh. wurde Avignon erst an Frankreich angegliedert. nach einer Busrunde um die Stadtmauer hielten wir vor dem Wahrzeichen der Stadt, der Brücke zum hl. Benedikt. gemeinsam spazierten wir durch die Altstadt zum Papstpalast, dann konnten wir entweder diesen besuchen oder den Petit Train nehmen oder Museen besuchen. Obwohl gerade kein Festival lief und Nebensaison war, gab es lebendiges Stadtleben. In der begrünten Markthalle (eine Außenwand) konnte wer wollte einen Mittagsabstecher machen, bevor es nach Lyon weiter ging. 

12. Tag Do., 27.09.20: Rückreise nach Deutschland


Bei schönstem Wetter und mit vielen Erlebnissen erfüllt reisten wir die stauärmere Strecke über Frankfurt/ Main mit pünktlichen Transfers wieder zurück.

Wir freuen uns, Sie bald wieder bei uns an Bord zu begrüßen: bleiben Sie gesund und reisefreudig,

Ihr Chauffeur Roman Loos und Ihre Studienreiseleiterin Grit Wendelberger

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Kommentare zum Reisebericht

Wir hatten diese Reise gebucht, weil wir uns auf die vielfältigen Eindrücke über das Gebiet bezüglich der Sehenswürdigkeiten zu Natur und Kultur schon im Vorhinein gefreut haben, und wir wurden nicht enttäuscht. Die Reise war sehr gut organisiert und zu der Abfolge von Highlights bekamen wir regelmäßig noch jede Menge Hintergrundinformationen von unserer kompetenten Reiseleiterin. Auch der Fahrer war in manch kritischer Situation zu bewundern. - Vielen Dank für den gelungenen Urlaub!
Familie Bonitz

Familie Bonitz
06.10.2018