Reisebericht: Rundreise Südfrankreich – Provence und Cote d`Azur

16.09. – 27.09.2023, 12 Tage Rundreise im sonnigen Süden von Frankreich mit Nizza – Cannes – Esterel–Küste – Grand Canyon du Verdon – Monaco – St. Tropez – Arles – Cassis – Marseille – Camargue – Luberon–Gebirge – Abtei Sénanque – Avignon


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Imposante Bergwelten, malerische Felsküsten, sonnige Strände, charmante Städte und beeindruckende Kulturdenkmale – dies und vieles mehr erlebten wir während unserer Rundreise in die Provence und an die Côte d'Azur
Ein Reisebericht von
Beate Schroedter
Beate Schroedter

1. Tag Samstag, 16.9.2023 Anreise

Am Samstag morgen in aller Frühe begann unsere Rundreise, die uns in den kommenden Tagen in die Provence und an die Côte d'Azur führen sollte, mit den ersten Reisegästen am Dresdner Flughafen. Nach weiteren Zustiegen in Chemnitz und an der Raststätte Vogtland-Nord ging es in flotter Fahrt durch Bayern zunächst nach Österreich. Später fuhren wir entlang des Inn auf der Autobahn durch das österreichische Bundesland Tirol, passierten die beeindruckende Europabrücke und erreichten am Brenner die Grenze zu Italien. Am Nachmittag erlebten wir die schöne Landschaft der italienischen Regionen Südtirol und Trentino mit ihren atemberaubenden Gebirgen, malerischen Burgen und stimmungsvollen Weinbergen. Gegen Abend erreichten wir schließlich unser Tagesziel: das Veneto. Hier, unweit von Verona, kehren wir in dem Montemezzi Hotel in Vigasio ein, wo wir uns nach einem reichhaltigen Abendessen zu Nachtruhe legten.

2. Tag Sonntag 17.9.2023 Weiterreise an die Côte d'Azur

Nicht so früh wie am Vortag aber doch früh genug für unseren heutigen Reiseplan starteten wir nach dem Einladen der Koffer mit unserem Reisebus. Dann ging es durch die Lombardei, die Emilia-Romana und das Piemont nach Ligurien. Welch ein Erlebnis, nach soviel Bergen nun das Meer zu sehen ! Die Ligurische Riviera erwartete uns mit Sonne und zwischen vielen Tunneln mit brillanten Aussichten über die Küste und das Meer. Wir hörten von den enormen Tiefen des Ligurisch-Provenzalischen Beckens, das auch als Kinderstube der Wale bezeichnet wird sowie von der Geschichte dieses schmalen Küstenstreifens. Gerade in dem Moment, in dem wir uns vorstellten, wie die ersten sonnenhungrigen Touristen an der Riviera zu Beginn des 19. Jahrhunderts mit Schrankkoffer, Hutschachteln und Personal gleich für mehrere Monate, wenn nicht sogar für den ganzen Winter hier anreisten, bog der Bus überraschend von der Autobahn ab. San Remo stand auf den Verkehrsschildern und tatsächlich sollten wir in diesem mondänen Städtchen an der Italienischen Riviera ein Pause einlegen. Während sich einige von uns gleich in die Meeresfluten stürzen bzw. ein „Fußbad“ am Strand nahm, erkundeten die Anderen die mittelalterliche Altstadt von San Remo mit ihren dunklen Gassen, verschlungenen Treppen und malerischen Rundbögen.
Dann ging es mit unserem Reisebus weiter über die Französische Grenze an die Côte d'Azur. Am frühen Abend erreichten wir unser Hotel in Cannes, wo schon die mit dem Flugzeug eingetroffenen Reiseteilnehmer unserer Gruppe auf uns warteten.
Gemeinsam gingen wir nun in das Gartenlokal „Le Jardin“, das uns an diesem wie an den folgenden Abend stets ein zauberhaftes Menü servierte.

3. Tag Montag 18.9.2023 Cannes, Esterelküste und Grasse

Unser erster Tag an der Côte d'Azur sollte am Vormittag der Stadt des weltberühmten Filmfestivals Cannes vorbehalten sein. Nach dem Frühstück fuhren wir mit dem Bus in die Stadt, in der wir dann zu Fuß ihre Sehenswürdigkeiten erkundeten. So ging es zunächst am Jachthafen, am Rathaus und an der Markthalle entlang hinauf zum Altstadthügel „Le Suquet“, von wo wir eine wunderschöne Aussicht über Cannes und seine bebauten Hügel hatte. Dann spazierten wir zum Festivalpalais und schließlich zur Croisette, wo wir uns später individuell umschauten und seine einmalig Atmosphäre genossen.
Am Nachmittag starteten wir eine Rundfahrt auf der Panoramastraße der Côte d'Esterele, der Esterelküste. Berühmt für ihre bizarren, roten Felsen zieht sich die Küste von Cannes bis nach St. Raphael. Einzigartig schön ist diese Küste bei blauem Himmel und intensiven Sonnenlicht. Dann entsteht zusammen mit den azurfarbenen Meerefluten und den roten Felsen ein fast unwirklich scheinendes Farbspektakel. Nach diesen großartigen Natureindrücken steuerten wir durch das Esterelgebirge ins Hinterland, wo wir in Grasse die Parfümerie Fragonard besuchten. Sie ist eine der großen Parfümerien von Grasse, die auf eine beeindruckende Geschichte zurückblicken kann und heute eine einzigartige Vielfalt von Düften kreiert. Davon konnten wir uns jedenfalls bei unseren Duftproben am Ende der Führung durch die Fabrikationsräume von Fragonard überzeugen. Angenehm belebt durch diverse Düfte fuhren wir am späten Nachmittag wieder zurück zu unserem Hotel in Cannes, wo wir am Abend wieder im Gartenlokal „ Le Jardin“ tafelten.

4. Tag Dienstag 19.9.2023: Grand Canyon du Verdon

Heute erwartete uns mit der Verdonschlucht eine der beiden größten Schluchten Europas. Um dorthin zu gelangen fuhren wir zunächst durch die provenzalischen Voralpen und legten in dem malerischen Dorf Comps-sur-Artuby eine Pause ein. Dann erwartete uns das überwältigende Erlebnis des Grand Canyon du Verdon. Bis zu 700 m tief und 21 km lang erstreckt sich diese imposante Schlucht von Castellane bis zum Stausee Lac de St. Croix. Einen ersten Fotostopp legten wir an dem berühmten Aussichtspunkt „Balcon de la Mescula“ ein, wo man den steil in die Tiefe stürzenden Felsen beeindruckend nahe kommt. Nach weiteren Fotostopps erreichten wir den Lac de Stes Croix, wo wir eine Mittagspause einlegten.
Wenig später besuchten wir das Dörfchen Moustier-Ste-Marie, das zu den schönsten Dörfern Frankreichs gehört. Hier gab es endlich auch Eis in nahezu in allen Variationen, worauf man selbst an einem solchen „Naturtag“ ungern verzichten möchte.
Noch im Verlauf des Nachmittages machten wir uns auf den Rückweg, um am frühen Abend in Cannes in unserem Hotel einzutreffen und kurz vor 20.00 im „Le Jardin“ zu speisen.

5. Tag Mittwoch 20.9.2023 Nizza und Monaco

Kurz nach unserer Abfahrt aus Cannes stieg unsere örtliche Reiseleiterin in unseren Bus, um uns zunächst die Stadt Nizza – eine großartige Metropole an der Côte d'Azur – näher zu bringen. Wir fuhren zunächst auf der legendären Promenade des Anglais, der 7 km langen Uferstraße an der berühmten Engelsbucht, entlang. Dann ging es hinauf zum Aussichtspunkt, um den Blick über die viel besungenen Dächer von Nizza zu genießen. Schließlich erkundeten wir die Altstadt mit ihrem verführerischen Markt, dem „cour saleya“, ihren engen Gassen und ihrer prachtvollen Kathedrale, die der Heiligen Reparata, einer frühchristlichen Märtyrerin, gewidmet ist.
Nach unser Mittagspause setzten wir uns wieder in unseren Reisebus und fuhren nach Monaco. Das Fürstentum Monaco ist ein Stadtstaat. Mit der Fläche von ca. 2 km² ist Monaco nach dem Vatikanstadt das zweitkleinste Fürstentum der Welt. Mit gut 39 Tausend Einwohner liegt Monaco hinsichtlich seiner Bevölkerungsdichte in der Welt jedoch einsam an der Spitze. Hier sahen wir uns auf dem Altstadthügel um und erlebten auch die traditionelle Wachablösung vor dem Fürstenpalast. Sein Bau geht in seiner heutigen Gestalt auf die Epoche des 15. und 16. Jahrhunderts zurück, in der das Fürstentum seine volle staatliche Souveränität erhielt.
Dann ging es nach Monte Carlo, wo uns unsere örtliche Reiseleiterin zum berühmten Casino führte. Dort hörten wir nicht nur viel über das Bauwerk und seine Innenausstattung sondern auch über das Innenleben des Casinos. So ermutigt probierten sich einige von uns an den Automaten im ersten Raum des Casinos aus, jedoch mit kaum nennenswerten Erfolgen. Dennoch blieb uns ein sehr spezieller Eindruck als wir das Casino verließen und wieder zum Bus zurückkehrten. Im warmen Sonnenlicht des späten Nachmittages fuhren wir schließlich wieder zurück nach Cannes, wo das Gartenlokal „Le Jardin“ uns zum letzten Mal mit einem exquisiten Menü erwartete.

6. Tag Donnerstag 21.9.2023 St. Maxime und St. Tropez

Nun hieß es wieder Koffer packen und zum Bus bringen und Abschied nehmen von Cannes. Nach vier Tagen verließen wir die wohl charmanteste Stadt an der Côte d'Azur, um an der französischen Mittelmeerküste weiter nach Westen zu reisen.
So fuhren wir zunächst nach St. Maxime, einer kleinen Hafenstadt am Golf von St. Tropez. Die Schönheit dieses Golfs erlebten wir wenig später bei einer Bootsfahrt nach St. Tropez. Während dieser Fahrt sahen wir vom Meer aus die Villen bedeutender Persönlichkeiten wie z. B. von Brigitte Bardot und folgten gespannt den deutschsprachigen Informationen auf dem Schiff. Enorm beeindruckend war schließlich die zwischen großen Jachten hindurchführende Einfahrt in den Hafen von St. Tropez. Das ehemalige Fischerdorf wurde erst gegen Ende des
19. Jahrhunderts entdeckt von heute berühmten Künstlern wie Paul Signac, Henri Matisse, Pierre Bonnard, Raoul Dufy und anderen. Zu ihnen gesellten sich die Schriftsteller wie Guy de Maupassant und Colette sowie später in den 50ger Jahren des 20. Jahrhunderts große Autoren wie Simone de Beauvoir und Jean-Paul Sartre, Boris Vivan und François Sagan. Legendär wurde St. Tropez schließlich durch die Welt des Films. So waren es die Gendarmen-Filme mit Louis de Funès sowie der Regisseur Gunter Sachs und Brigitte Bardot, die bis heute St. Tropez ein besonderes Flair verleihen. Nach einem kleinen Rundgang mit unserer Reiseleiterin und einer Mittagspause setzten wir uns wieder in unseren Reisebus, um unsere Reise fortzusetzen. Sie führte uns zunächst durch das Massive de Maure, das Maurengebirge, das für seine bizarren Felsen und seine dichte, nahezu unwegsame Vegetation bekannt ist. Gegen Abend erreichten wir dann unser Hotel in Arles, das uns in den kommenden fünf Nächten beherbergen sollte.

7. Tag Freitag 22.9.2022: Arles

Nach hunderten von Buskilometern muss unser Reisebus heute erst mal ausruhen. Daher machen wir uns an unserem ersten Tag in Arles zu Fuß auf den Weg, um die provenzalische Stadt mit ihren eindrucksvollen Sehenswürdigkeiten, die auf der UNESCO Weltkulturerbeliste eingetragen sind, kennen zu lernen.
Zunächst führt uns unsere Reiseleiterin zu dem ehemaligen Krankenhaus der Stadt, in dem Vincent van Gogh kurz nach seinem furchtbaren Streit mit Paul Gauguin, der mit seiner bekannten Selbstverletzung endete, einige Tage verbrachte. Heute ist das im 16. und 17. Jahrhundert erbaute Krankenhaus ein Kulturzentrum mit einem Hochschulbereich. Sein mit prachtvollen Pflanzen gestalteter Innenhof ist besonders an heißen Tagen eine wirkliche Oase. Später standen wir vor dem Museum Arlaten, gingen an van Goghs berühmten „Nachtcaffee“ vorbei über den Platz des antiken Forums, kamen zum klassizistischen Rathaus der Stadt sowie zur Kathedrale St. Trophime. Ihr Name geht zurück auf den Heiligen Trophimus, der im 3. Jahrhundert die Provence christianisierte und er erste Bischof von Arles war. Ihr in der zweiten Hälfte des 12. Jahrhundert entstandenes, reich gestaltetes Portal gehört zu den bedeutendsten romanischen Portalen der Provence. Im weiteren Verlauf unserer Stadtführung wandten wir uns den antiken Monumenten der Stadt zu. So sahen wir das antike Theater, das „Arena“ genannte Amphitheater, in dem bis heute provenzalische Stierkämpfe stattfinden sowie die Thermen Constantins.
Der Nachmittag stand uns an diesem Tag zur freien Verfügung. So konnten wir ausgiebig Mittag essen, hier und da ein Museum oder eine der Sehenswürdigkeiten besuchen, shoppen gehen oder einfach bei einem Eis ganz entspannt die schönsten Ecken der Stadt genießen.
Zum Abendessen trafen wir uns wieder im Restaurant des Hotel.

8. Tag Samstag 23.9.2023 Luberongebirge

Heute morgen starteten wir einen besonders interessanten Ausflug, der uns zum Luberongebirge bringen sollte. Zunächst jedoch machten wir einen kurzen Stopp in Le Baux, dass sich inmitten der Alpillen befindet. Wie von Giganten aufgetürmt – so wirken die blockartigen Felsen der stark zerklüfteten Alpillen, einem ca. 500 km² großen und knapp 500 m hohen Gebirges, das man auch als die kleinen Alpen bezeichnet.
Dann ging es weiter zum Kloster Sénanque im Luberongebirge. Das 1148 gegründete Zisterzienserkloster beeindruckt durch seine schlichten, mit beeindruckender Präzision geschaffene Architektur. Malerischer ist die Ansicht des Klosters gewiss, wenn auf dem Feld davor der Lavendel blüht, was jedoch für nur kurze Zeit im Jahr gilt.
Später besuchten wir das Gebirgsdorf Gordes, das zu den schönsten Dörfern Frankreichs gehört. Gleich am Eingang steht ein beeindruckendes Renaissanceschloss der einstigen Herrschaft von Gordes. Dann nahmen wir es bei starken Winden mit den vielen Schrägen und Treppen auf, die unsere Fitness auf die Probe stellte. Wer einen halbwegs windstillen Winkel für einen Kaffee oder ein Eis finden konnte, durfte sich glücklich schätzen.
Als letztes wartete heute noch eine besondere Attraktion auf uns: die Ockersteinbrüche von Roussillion. Die schon den Römern bekannten Ockerfelsen bilden eine faszinierende Landschaft, die wie von der Hand eines Künstlers geformt zu sein scheint. Nach diesem letzten Highlight des Tages begaben wir uns wieder auf den Rückweg nach Arles. Dort waren wir auch heute, wie an den folgenden Abenden, Gast des Hotelrestaurants.

9. Tag Sonntag 24.9.2023 Camargue mit Aigues–Mortes und Saintes–Marie–de–la.Mer

Zu unserer Überraschung steuerten wir heute morgen nicht direkt die Camargue an, sondern stoppten an der Pont du Langlois. Diese Anfang des 19. Jahrhunderts von einem niederländischen Ingenieur errichtete Brücke hat Vincent van Gogh mehrmals gemalt. Sie ist heute ein Nachbau, der etwas entfernt vom ursprünglichen Ort der Brücke errichtet wurde. Dennoch denkt man beim Anblick der Brücke sofort an die Gemälde van Goghs, die sich heute im Kröller-Müller Museum im niederländischen Otterlo, im Van Gogh Museum in Amsterdam sowie im Kölner Wallraf-Richartz Museum befinden.
Dann fuhren wir in die Camarguestadt Aigues-Mortes. Die erste Siedlung an diesem Ort wurde von den Römern Ayga Mortas, was „totes Wasser“ heißt, genannt. Nachdem Ludwig IX., der Heilig, Mitte des 13. Jahrhundert diesen Ort erworben hatte, ließ er hier eine Festung sowie den ersten Hafen Frankreichs am Mittelmeer angelegen, der bis zum 15. Jahrhundert von großer Bedeutung war. Im Laufe der folgenden Jahrhunderte verlandete der Hafen jedoch derart stark, so dass das Meer heute sechs Kilometer von der Stadt entfernt liegt.
Dann ging es nach Ste-Marie-de-la-Mer, wo wir zuerst die Wallfahrtskirche besuchen wollten. Jedoch auf dem Weg dorthin begegneten wir einem Festumzug mit Reitern und Stieren, der anlässlich eines Stierkampfes in der Arena des Ortes veranstaltet wurde – ein tolles Erlebnis ! Dann besuchten wir die Wallfahrtskirche, in der es aufgrund des Festumzuges ziemlich still war.
Kein Wunder, dass wir später bei unserer Camargue-Rundfahrt nur wenige Pferde und Stiere gesehen haben. Die waren heute offenbar alle für Stierkämpfe engagiert worden. Doch auch ohne Pferde und Stiere blieb uns die Schönheit dieser wilden Landschaft nicht verborgen. Zum Abschluss unserer Camargue-Rundfahrt legten wir einen Stopp an der Saline de Giraud ein. In dieser Meerwassersaline wird das Meersalz durch Verdunstung von Meerwasser in einer Folge von Verdunstungsbecken gewonnen. Beeindruckt sahen wir vom Aussichtspunkt über die Verdunstungsbecken zu den Salzbergen.
Nach diesen Eindrücken ginge es wieder zurück nach Arles. Da wir dort schon am späten Nachmittag eintrafen, hatten wir noch etwas Zeit für eigene Unternehmungen in der berühmten Stadt.

10. Tag Montag 25.9.2023 Cassis und Marseille

Für unseren letzten Tag an der französischen Mittelmeerküste stand heute zunächst der Hafen von Cassis auf dem Programm. Vom Busparkplatz aus fuhren wir mit dem Minizug in flottem Tempo hinunter zur Altstadt von Cassis. Dort angekommen spazierten wir gemütlich zum Hafen, wo sich herausstellte, dass ein Teil unserer Gruppe sehr gern eine Bootsfahrt zu den Calanques, den berühmten Felsbuchten an der Küste zwischen Cassis und Marseille, unternehmen würden. Zum Glück stand ein Boot für uns schon bereit. Während die anderen Gäste genügend Zeit hatten, um Cassis zu erkunden, stiegen wir an Bord. Nach dem das Schiff in schnellem Tempo den Hafenbereich verlassen hatte, ging es an der Küste der Calanques entlang. Bei schönstem Sonnenwetter steuerten wir romantische Felsbuchten an, die z.T. nur vom Wasser aus erreichbar sind. Im glasklaren ultramarinblauen Wasser beobachteten wir Fischschwärme. Heute waren die paradiesischen Felsbuchten der Calanques von geradezu überwältigender Schönheit.
Nachdem sich unsere Gruppe wieder versammelt hatte, ging es wieder zur Haltestelle des Minizuges und mit diesem dann hinauf zu unserem Reisebus. Dann steuerten wir die größte Hafenstadt Frankreichs am Mittelmeer und Hauptstadt der Region PACA (Provence-Alpes-Côte d'Azur) Marseille an. Gegründet in der Zeit der ersten griechischen Kolonisation der französischen Mittelmeerküste um das Jahr 600 vor Christus ist Marseille die älteste Stadt Frankreichs. Mit knapp 1 Million Einwohnern ist sie nach Paris die zweitgrößte Stadt des Landes. Bei unserer Stadtführung mit einem örtlichen Reiseleiter sahen wir zuerst die Bauten am alten Hafen, die 2013 als Marseille Kulturhauptstadt Europas war, errichtet, umgebaut oder restauriert worden waren. Dazu gehört allen voran das in jenem Jahr eröffnete „Museum der Zivilisation Europas und des Mittelmeers“. Dann ging es mit dem Bus am Hafen entlang und hinauf zur Kirche Notre-Dame de la Garde. Von hier hatten man einen umwerfenden Blick fast über die gesamte Stadt. Auch das Innere der Kirche überraschte uns mit ihrer farbenprächtigen, detaillierten Ausstattung.
Voller Eindrücke von spektakulären Erlebnissen in Natur und Kultur nahmen wir am späten Nachmittag Abschied von Marseille um zu unserem Hotel nach Arles zurück zu fahren, wo wir heute das letzte mal übernachten sollten.

11. Tag Dienstag 26.9.2023 Pont du Gard und Lyon

Nachdem wir die Koffer wieder in den Bus geladen hatten verließen wir die schöne Stadt Arles in Richtung Norden. Doch wollten wir keinesfalls die Provence verlassen ohne die Pont du Gard zu sehen. Knapp eine Stunde später waren wir schon da und besichtigten dieses großartige technische Bauwerk aus römischer Zeit, das als bedeutendstes Bauwerk aus der Antike seit 1985 auf der UNESCO Weltkulturerbeliste steht. Mitte des 1. Jahrhunderts nach Christus erbaut versorgte sie die Einwohner der römischen Stadt Nemausus (heute Nimes) ca. vier Jahrhunderte täglich mit 20.000 m³ Wasser des Flusses Gardon. Tief beeindruckt von diesem Bauwerk, das hervorragend erhalten ist, betrachteten wir die Brücke aus den verschiedensten Perspektiven, um den besten Fotostandort zu finden.
Dann ging es in die historisch wie gegenwärtig hochbedeutende Stadt Avignon. Im 14. Jahrhundert haben hier sieben Jahrzehnte die Päpste residiert. Sie hinterließen eine mächtige Befestigungsmauer und einen prachtvollen Papstpalast. Weitere imposante Bauten aus dieser Zeit befinden sich in der Altstadt. Sie steht zusammen mit dem Papstpalast und der berühmten Brücke, Pont Saint-Bénézet auf der UNESCO Weltkulturerbeliste. Heutzutage rückt das jährliche Festival von Avignon, ein großes Theater-, Tanz und Gesangsfestival, die Stadt in das internationale Rampenlicht. Unsere Reiseleiterin führte uns in die Stadt. Während einige aus unserer Gruppe den Papstpalast besuchten, erkundeten andere den Park auf dem Hügel hinter der Kathedrale, von wo man einen wunderbaren Blick über die Rhone und auf die Brücke von Avignon, die in den berühmten Volkslied „Sur le Pont d'Avignon“ besungen wird. Dann boten sich die vielen Restaurants und Kaffees für einen kulinarische Pause an.
Später ging es mit unserem Reisebus durch das Tal der Rhone nordwärts. Nach einer kurzen Pause an der Brück des Flusses Isère, der aus den Savoier Alpen kommend hier in die Rhone mündet, erreichten wir am Nachmittag Lyon. Im Stadtzentrum dieser für ihre Geschichte berühmten Großstadt befand sich das Hotel, in dem die Reiseteilnehmer aus unserer Gruppe, die mit dem Flugzeug wieder abreisten, übernachteten. Hier hieß es also zum erstem Mal Abschied nehmen von Teilnehmern aus unserer Gruppe. Dann stiegen wir, die mit dem Bus zurück reisten, wieder in unseren Reisebus und setzten unsere Fahrt nach Chalon-sur-Saôn fort. Gegen Abend trafen wir in unserem Hotel am Stadtrand des burgundischen Städtchens Chalon-sur-Saôn ein und ließen und nach dem Check-Inn hier auch zum Abendessen nieder.

12. Tag Mittwoch 27.9.2023 Heimreise

Zum letzten Mal luden wir heute morgen unsere Koffer in den Bus. Dann ging es auf der Autobahn in flottem Tempo durch Burgund und Lothringen über die französisch-deutsche Grenze ins Saarland. Der erste, der nun ausstieg, war unserer Busfahrer André, der uns während unserer Reise so sicher und versiert gefahren hat, das wir uns alle an Bord wohlfühlen konnten. In Anbetracht der langen Strecke wurde er schon an der Raststätte Eichelborn in Thüringen durch einen Kollegen abgelöst. Die ersten Teilnehmer aus unserer Reisegruppe stiegen dann in Jena aus. Weitere Reisegäste verließen uns am Schell Autohof von Pörsdorf und in Chemnitz-Mitte. Kurz nach 21.30 trafen wir schließlich am Dresdner Flughafen, dem Ausgangspunkt unserer großen Rundreise, ein. Damit ging eine Reise mit großartigen und sehr vielfältigen Eindrücken, auf die wir dankbar zurückblickten, für uns zu Ende.

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Kommentare zum Reisebericht

Hallo, diese sehr schöne Reise durch Südfrankreich hat uns sehr beeindruckt. Der Besuch der vielen unterschiedlichen Städte und Orte war interessant.
Das Abendessen in Cannes war gut. Leider war das Abendessen in Arles nicht im geringsten zufriedenstellend. Die Speisen waren niveaulos und zeigten nicht im geringsten dass wir uns in Frankreich befanden. Schade!
Von der Reiseleiterin hätten wir uns etwas mehr Engagement gewünscht.
Inge Schoppe

Inge Schoppe
31.10.2023