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Flusskreuzfahrt auf der Rhone mit A–ROSA STELLA

Reisebericht: 06.09. – 15.09.2025

Fleuve superbe! Il court, et se jouant des lieues il atteint, lui qui sort des Alpes au cœur pur, la Méditerranée aux grandes ondes bleues, et né dans la blancheur il finit dans l’azur.

Heike Wagner

Ein Reisebericht von
Heike Wagner


06.09.2025 – Anreise von Dresden nach Straßburg

Übersetzung:
Ein herrlicher Fluss! Er läuft und spielt mit den Meilen, er, der aus den Alpen mit reinem Herzen kommt, erreicht das Mittelmeer mit seinen großen blauen Wellen, und geboren in Weiß endet er in Azur.
Jean Aicard in Poèmes de Provence, 1874

Erstaunlich: Die Rhone entspringt in der Schweiz, fast ein Drittel ihrer Gesamtlänge, von über 800 Kilometern verläuft durch die Region der Alpen! Und doch ist sie untrennbar mit Frankreich verbunden, gehört dazu wie Paris und der Eiffelturm.

Der imposante Strom, wunderschöne Landschaften, pittoreske Orte, weltberühmte Weine und historische Vielfalt - all das ist es, was unsere Rhone-Kreuzfahrt so einzigartig macht. Der Zauber des französischen „Savoir vivre“, der Lebenskunst und dem Genießen schwebt über uns, ist jeden Tag spürbar.

Anreise:
Morgens um 6 Uhr ist die Welt noch ziemlich dunkel, so auch in Dresden am Flughafen-Parkplatz. Aber frisch und munter treffen sich hier die ersten 24 Gäste unserer Reisegruppe, eifrige Zubringerfahrzeuge haben sie pünktlich und zuverlässig zu unserem Treffpunkt gebracht. Wir lernen auch Jan kennen, unseren Bus-Kapitän, der uns souverän und sicher über 1000 Kilometer nach Südfrankreich bringen wird. Auf der Fahrt von Dresden nach Straßburg, dem heutigen Tagesziel nach ca. 640 Kilometern, machen wir an Raststätten regelmäßig kurze Pausen und nehmen auch an mehreren Orten noch weitere Gäste auf, insgesamt sind wir dann 40 Personen. Wir fahren vorbei an Eisenach, von weitem grüßt die imposante Wartburg, kommen nach Hessen und durchqueren die Wetterau, sehen in der Ferne die berühmte Skyline von Frankfurt, wegen der die Stadt auch liebevoll „Mainhattan“ genannt wird.
Weiter geht es durch Rheinland-Pfalz entlang der Weinstraße in der Region Neustadt und Bad Dürkheim. Am Nachmittag erreichen wir dann nach einer langen, aber sehr entspannten Fahrt das gepflegte Hilton Hotel im Straßburger Europa-Viertel. Hier findet an diesem Wochenende die große Europa-Messe statt und es herrscht reger Trubel. Ab 18 Uhr ist der Eintritt frei und einige Gäste nutzen vor dem Abendessen noch die Gelegenheit, sich über das Waren- und Unterhaltungsangebot zu informieren. Bei einem köstlichen 3-Gang-Menü im großen Ballsaal des Hotels können wir dann erste Bekanntschaften knüpfen, Reiseerlebnisse der anderen Gäste erfahren und den ersten Tag entspannt ausklingen lassen.

07.09.2025 – Lyon

Trotz mehrerer großer Gruppen im Hotel genießen wir ein entspanntes Frühstück, es gibt keine langen Schlangen am Kaffeeautomat, keinen Stau am Buffet. Vor dem Einladen des Gepäcks dürfen wir noch unsere Koffer mit den Banderolen, auf denen das Bordpersonal dann später bei der Einschiffung unsere Kabinenummern erkennen kann, versehen. Die Rezeption leiht uns dafür gerne einen Tacker, außerdem hat die Reiseleitung von Zuhause Tesafilm mitgebracht. Schnell ist das Gepäck wieder im Bus verstaut und wir gehen pünktlich auf die Weiterreise. Es erwartet uns eine wunderschöne Landschaftsfahrt; bei strahlendem Sonnenschein können wir das Elsass mit seinen Weinbergen bewundern, dahinter erheben sich malerisch die Vogesen und ab und zu fällt der Blick auf eines der kleinen Fachwerkdörfer. Kein Wunder, dass diese Region touristisch so beliebt ist bei Urlaubern, Wanderfreunden und Gourmets.
Es ist Sonntag und auf den französischen Autobahnen läuft der Verkehr ruhig und fließend. So kommen wir pünktlich auf die Minute um 15 Uhr in Lyon an, mit über 500.000 Einwohnern ist es nach Paris und Marseille die drittgrößte Stadt des Landes. Seine Altstadt und Teile der Rhone-Halbinsel wurden 1998 von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt. Unser Schiff erwartet uns am Quai, eifrige Hände bringen umgehend unsere Koffer an Bord, der Check-In an der Rezeption geht zügig vonstatten und schnell sind wir in unseren Kabinen. Um 15.30 Uhr werden wir in der Lounge mit einem köstlichen Snack und erfrischenden kühlen Getränken begrüßt, es folgen die Sicherheitseinweisung und die allgemeinen Informationen sowie die Höhepunkte des Ausflugsprogramms. Der Excursion Manager Alexander ist ein Erlebnis: fröhlich, engagiert, informativ und er hat immer ein offenes Ohr für die Anliegen der Gäste, für Fragen und Wünsche. Nachdem der formelle Teil der Einschiffung erledigt ist, haben wir Zeit, unsere schönes, gepflegtes Schiff auf eigene Faust zu entdecken. Die Gesellschaftsräume, die hellen, freundlichen Gänge und vor allem das großzügige Sonnendeck, das bei dem schönen Wetter mit zahlreichen Sonnenschirmen dazu einlädt, den Blick auf die Stadt mit ihrer baumbestandenen Uferpromenade zu genießen. Um 18 Uhr heißt es „Leinen los“ und wir nähern uns dem modernen neuen Stadtviertel Confluence auf der Halbinsel, wo sich die futuristische Glasstruktur des Musée des Confluences wie eine Konstruktion von einem anderen Stern über dem Wasser erhebt. Es beherbergt eine faszinierende Ausstellung, die Natur, Wissenschaft und Kultur auf einzigartige Weise verbindet. Unweit davon erhebt sich der Orange Cube von Jakob + MacFarlane, dessen leuchtende Fassade alle benachbarten Gebäude überstrahlt.
Allzu lange können wir uns allerdings nicht an dem Anblick erfreuen, denn eine besonders niedrige Brücke zwingt uns, das Deck zu verlassen. Doch genau zu diesem Zeitpunkt beginnt das köstliche Abendessen, Tische sind für unsere Gruppe reserviert und aufmerksam mit Eberhardt-Schildern versehen. Nachdem wir uns gestärkt haben, wird das Sonnendeck auch wieder freigegeben und wir erleben den Sonnenuntergang bei einer eindrucksvollen Panoramafahrt durch Lyon. Wir erhaschen einen ersten Blick auf die malerischen Gassen von Vieux Lyon. Sie sind wie eine Zeitreise in die Vergangenheit, ein Labyrinth aus Kopfsteinpflasterstraßen, historischen Fachwerkhäusern und charmanten Plätzen rund um die imposante Kathedrale Saint-Jean-Baptiste. Doch dann bricht die Dunkelheit herein und die unzähligen Lichter der Stadt verabschieden uns. Ein wunderschöner Tag neigt sich dem Ende zu, viele Gäste genießen noch einen Abschlussdrink in der Lounge und erleben von dort noch unsere erste Schleusung.

08.09.2025 – Tournon–sur–Rhône und Tain–l'Hermitage

Schon um 4 Uhr hatten wir unseren heutigen Liegeplatz in Tournon-sur-Rhône erreicht und können vom Sonnendeck schon in der Morgendämmerung die berühmte Brücke von Marc Seguin im Halbdunkel erspähen. Die große Statue, die an den Baumeister erinnert, thront über unserer Anlegestelle.
Nach einem ausgiebigen Frühstück starten wir zum ersten Ausflug unserer Kreuzfahrt: ein kleines Bähnchen bringt uns an das andere Ufer und es geht hinauf in die Weinberge von Tain l’Hermitage. Unser Reiseleiter Romain unterhält uns auf sehr amüsante und informative Weise. Er betont, dass es sich in dieser Region um qualitativ sehr hochwertige Trauben handelt, aus denen Weine gemacht werden, die zu den besten des Landes gehören. Wir genießen den Blick auf die unzähligen Rebstöcke und die Ausläufer der Alpen, die sich im Hintergrund erstrecken. Vor der Weinhandlung „Cave a Vins et Fromage“ hält unser kleiner Zug und wir lernen bei einer Weinprobe viel über die Geschichte und die weltweite Bedeutung der hiesigen Weine. Mehrere Sorten können wir verkosten, dazu gibt es köstlichen regionalen Käse, Schinken und Wurst. Natürlich bleibt auch noch Zeit, einige Artikel aus dem umfangreichen Sortiment zu kaufen und so einen Hauch der südfranzösischen Lebensart mit nach Hause zu nehmen. Rechtzeitig zum Mittagessen sind wir wieder zurück an Bord. Am frühen Nachmittag legen wir ab und gleiten entspannt den Fluß entlang Richtung Avignon - eine lange Wasserstrecke liegt vor uns.
Doch es kommt keine Langeweile auf: Den Nachmittag verbringen wir bei angenehmen Temperaturen auf dem Sonnendeck, lassen die Landschaft an uns vorbeiziehen und beobachten die Schleusungen.
Nach dem Abendessen sind wir in die Lounge eingeladen, wo uns die Offiziere unseres Schiffes vorgestellt werden und danach genießen wir noch ein letztes Glas köstlichen Côte-du-Rhone.

09.09.2025 – Avignon

Früh am Morgen erreichen wir Avignon, der Papstpalast erhebt sich majestätisch über der Stadt und ist schon von unserem Liegeplatz aus zu sehen. Wir haben großes Glück mit dem Wetter, statt der befürchteten Hitze von über 30 Grad empfangen uns angenehme Temperaturen und ein erfrischender Wind. Das sind die besten Voraussetzungen für die Erkundung dieser schönen mittelalterlichen Stadt. Avignon mit seinen 92.000 Einwohnern ist wohl die eindrucksvollste Stadt der Provence. Der prachtvolle Papstpalast, die berühmte Rhône-Brücke und die verwinkelten Altstadtgassen mit unzähligen Straßencafés verkörpern die südfranzösische Lebensart.
Die Stadt am Ufer der Rhône verbindet mittelalterliche Pracht mit südfranzösischem Flair. Avignon ist nicht nur historisch bedeutsam, sondern auch lebendig, charmant und überraschend vielseitig.
Mehrere Gäste nehmen an der Stadtrundfahrt mit der kleinen Ausflugsbahn teil, die am Papstpalast endet. Es folgt eine Führung durch dieses imposante Denkmal der gotischen Baukunst, das zu den größten in Europa gehört. Im 14. Jahrhundert war Avignon wichtiger als Rom, denn über Jahrzehnte regierten die Päpste von hier. Der Papstpalast Avignon ist eines der spektakulärsten Bauwerken Südfrankreichs und gehört zum UNESCO-Weltkulturerbe.
Mit seinen gewaltigen Mauern, prachtvollen Sälen und der einzigartigen Bedeutung als Residenz mehrerer Päpste gilt der Papstpalast als das Herzstück von Avignon.
Alle Gäste, die keinen Ausflug gebucht haben, erkunden die Stadt auf eigene Faust und machen einen kleinen Spaziergang entlang der Uferpromenade, um ein Foto zu machen von der berühmten Brücke von Avignon, der „Pont Saint-Bénézet“.
Am Nachmittag machen wir einen Ausflug in die ca. 45 Kilometer entfernt gelegenen Bergdörfer Gordes, das 2013 von einem amerikanischen Reisemagazin den Titel „Schönstes Dorf der Welt“ erhielt und Roussillon mit seinen berühmten Ockerfelsen. Lange wurde hier das faszinierende Mineral, das durch seine leuchtenden Farben beeindruckt, kommerziell abgebaut. Heute stehen die Ockerhügel auf der Liste der französischen Naturdenkmäler und locken jedes Jahr Tausende von Besuchern. Wir spazieren ein Stück entlang des Ockerpfades, an mehreren Aussichtspunkten eröffnen sich spektakuläre Blicke auf die gelb-orange-rote Farbenpracht. Danach erfolgt noch ein kurzer Rundgang durch das Dorf mit seinen kleinen bunten Souvenirläden.
Nach dem Abendessen nutzen einige Gäste noch die lange Liegezeit bis Mitternacht für einen Lichterspaziergang durch Avignons romantische Gassen, andere genießen das strahlende Panorama vom Sonnendeck aus. Einige ganz Wagemutige schweben zusammen mit der Reiseleitung in die Lüfte: das Riesenrad neben unserem Liegeplatz hebt uns empor in eine einzigartige Panorama-Position aus 50 Meter Höhe. Unser Blick schweift über die ganze Fegion!

10.09.2025 – Arles

Provenzalisch, römisch, südfranzösisch und von einzigartigem Charme – das ist Arles mit seinen 53.000 Einwohnern. Es ist die Heimat vieler Bauwerke aus den Zeiten der Römer und mehrmals auf der Liste des UNESCO-Weltkulturerbes zu finden. Die verwinkelte Altstadt besticht mit ihren römischen und romanischen Bauwerken und der Kirche Saint-Honorat. Auch der an der Place de la République stehende 15 Meter hohe Granit-Obelisk ist sehr sehenswert. Platanenbestandene Plätze mit schattigen Cafés und Restaurants, plätschernde Brunnen und überall das Erbe Vincent van Goghs bieten eine Fülle von Eindrücken, Motiven und Orten, an denen man verweilen möchte.
Wir erkunden am Vormittag mit der lokalen Reiseleiterin die engen Gassen der Altstadt. Zuerst geht es in das beeindruckende römische Amphitheater, das heute als Location für Konzerte und sportliche Stierspiele genutzt wird. Wir spazieren bis zur Kirche Saint-Trophime mit ihrem imposanten romanisches Portal. Über allem schwebt der Name Vincent van Goghs, der hier eine kreative aber gesundheitlich auch sehr schwierige Zeit verbrachte. Zwar findet sich in der Stadt kein Originalgemälde des Meisters, aber in den Andenkenläden gibt es unzählige Drucke, Poster und Postkarten mit seinen Werken zu kaufen.
Am Nachmittag fahren wir nur circa 40 Kilometer - und sind doch in einer anderen Welt: Bei der Camargue-Tour durch das Rhonedelta eröffnen sich uns Sümpfe und Reisfelder. Salinen, weite Grasflächen mit den legendären Stieren und wilden Pferden und einem Eldorado für Ornithologen.
Zu unserer großen Freude entdecken wir auch noch rosarote Punkte: Flamingos stehen graziös auf einem Bein im flachen Wasser! Neben der außergewöhnlichen Natur der Camargue steht noch der Besuch des kleinen Wallfahrtsortes Saintes-Maries-de-la-Mer auf dem Programm. Wir besichtigen die Kirche und die heilige Sarah, die als Schutzheilige der Gitans gilt. Wegen ihr kommen jedes Jahr Tausende von Pilgernden in den ohnehin schon sehr belebten Badeort. Wir haben hier Freizeit und einige Gäste nutzen dies, um zumindest ihre Füße im Mittelmeer zu baden, andere gehen sozkurz in die Arena, wo gerade einer der lokalen Stierkämpfe stattfindet.

Zurück an Bord erwartet uns noch ein weiteres Highlight: Nach dem Abendessen erleben wir bei milden Temperaturen und stimmungsvollem Abendlicht ein Flamenco-Konzert auf dem Sonnendeck. Dargeboten wird es von einer einheimischen Tänzerin, die zum Klang von zwei Gitarrenspielern ihre temperamentvollen Künste vorführt.

11.09.2025 – Arles

Wir haben über Nacht in Arles gelegen und am Vormittag genug Zeit, von unserem Schiff aus auf eigene Faust die nahegelegene Altstadt zu erkunden oder vielleicht auch noch ein kleines Souvenir zu kaufen.
Am Nachmittag steht ein Ausflug nach Marseille auf dem Programm, an dem viele Gäste teilnehmen, der Bus ist fast bis auf den letzten Platz gefüllt. Die Fahrzeit von über einer Stunde ist eine gute Gelegenheit, die Landschaft Südfrankreichs kennenzulernen. Am Horizont erstrecken sich die „Kleinen Alpen“, knorrige Olivenbäume zeugen von provenzialischer Esskultur und der riesige Binnensee Étang de Vaïnè erstreckt sich vor uns.
Die alte Hafenstadt Marseille ist die zweitgrößte Stadt Frankreichs. Sie beeindruckt mit ihrer kulturellen Vielfalt, ihren Sehenswürdigkeiten und der reizvollen Lage am Mittelmeer. Gerne wird ihre touristische Bedeutung mit der von Paris verglichen: weltoffen und multikulturell vereint sie Antikes und Moderne, altehrwürdige Prunkbauten neben futuristischen Projekten wie der Wolkenkratzer der mediterranen Groß-Reederei CMA CGM. Auch in Marseille finden wir einen Triumphbogen und eine Kirche Notre Dame, auch Marseille lockt mit so interessanten Museen, dass ihr 2013 der Titel „Kulturhauptstadt Europas“ verliehen wurde.

In Marseille angekommen, machen wir zunächst eine Stadtrundfahrt im Bus. Wir sehen die Basilika Notre Dame de la Garde, die hoch über der Stadt thront, die belebten breiten Boulevards
und den berühmten „Vieux Port“, das alte Hafenviertel, dessen Besuch für alle Touristen ein Muss ist. Er entstand bereits in der Antike und hat bis heute seinen Reiz nicht verloren. Über 3000 luxuriöse Segelyachten und auch traditionelle historische Boote bilden die maritime Kulisse. Unzählige Cafés und Restaurants dienen als Tribünen, um das quirlige Treiben hautnah zu beobachten.
Wir fahren zunächst steil nach oben, durch schmale kurvige Gassen meistert unser Busfahrer den Aufstieg mit Bravour, es geht um Zentimeter. Oben angekommen genießen wir das herrliche Panorama und den Blick auf den bedeutenden Überseehafen, dann besichtigen wir die Basilika. Danach fahren wir wieder hinab in das Zentrum und parken in der Nähe des alten Hafens. Wer möchte, bummelt individuell entlang der Uferpromenade oder genießt ein Gläschen kühlen Weißwein. Andere Gäste schließen sich der Reiseleitung an, um mit ihr das pittoreske Altstadtviertel Le Panier mit seinen malerischen Gassen, geschmückt von den bunten Malereien lokaler Künstler, zu entdecken. Zum Abschluss spazieren wir noch ein Stück entlang des alten Hafens, der eine Fülle von Fotomotiven bietet.
Die lange Rückfahrt nach Arles ist fast staufrei, ein köstliches Abendessen erwartet uns an Bord und wir freuen uns über diesen wunderschönen Tag mit all seinen Eindrücken.

12.09.2025 – Viviers

Wer früh am Morgen mit einer ersten Tasse Kaffee auf das Sonnendeck kommt, wird von Vogelgezwitscher empfangen. Eine romantische, baumbestandene Gegend, sie wirkt fast märchenhaft. Diese Schönheit begleitet uns auf unserem Ausflug an die Ardèche, dem 120 km langen Nebenfluss der Rhone. Die Region ist berühmt für ihre atemberaubenden Flußschluchten, wilde Landschaften, geheimnisvolle Höhlen und charmante Dörfer mit historischen Kirchen, Schlössern und Brücken.
Erster Programmpunkt ist der Besuch des Lavendel-Museums. Zwar sind die Felder jetzt, im September, alle abgeerntet, der Anblick des zauberhaften Blauvioletts, das sich büschelweise bis zum Horizont erstreckt, bleibt uns daher verborgen. Aber zur Freude aller Besucher haben die Besitzer des Museums ein Feld stehenlassen, sodass wir zumindest einen Idee bekommen, wie die Blüte sich darstellt. Über dem Ort schwebt auch der herrliche Duft der vielseitigen Pflanze, die die Provençe auf unverwechselbare Art und Weise verkörpert. Bei unserem Besuch lernen wir viel über Anbau, Verarbeitung und die Bedeutung des Lavendels für den Süden Frankreichs. Die Museumsboutique lockt mit einem atemberaubenden Sortiment von Lavendelprodukten: Seife, Essenzen, Cremes, Parfums, Bilder und sogar Plüschtiere in leuchtendem Lila!
Wir setzen unsere Fahrt fort und kommen in die Schlucht der Ardèche. Von einem Aussichtspunkt blicken wir hinab auf das Wasser, das sich wie eine Kobra durch die steilen bewaldeten Felsen schlängelt.
Am Pont d’Arc, dem bekannten Felsbogen, machen wir einen weiteren Fotostop und dann geht es unter die Erde: Wir tauchen ab in die Tiefen der Höhle "Grotte de la Madeleine". Insgesamt 180 Stufen sind gemächlich zu bewältigen, bizarre Gesteinsformationen, Stalaktiten und Stalagmiten über unseren Köpfen.
Wer nicht mit in die Höhle möchte, kann sich auf der schattigen Terrasse des Bistros ausruhen und den köstlichen Kastanienlikör „Crème de Chataigne“ in einem Mixgetränk mit Sekt probieren.
Am Nachmittag machen wir einen Spaziergang in das Mittelalter. Der kleine Ort Viviers mutet eher wie eine Filmkulisse als ein Ort im 21. Jahrhundert an. Es hat seine komplette mittelalterliche Struktur bewahrt, scheint im Dornröschenschlaf versunken. Die mittelalterliche Zweiteilung trennt zwischen bourg, der Unterstadt, wo das gemeine Volk, Händler und Handwerker lebten und der Oberstadt, der ville haute rund um die KathedraIe siedelten sich die Geistlichen und Gutbetuchten an.
Wir sehen bei unserem Spaziergang schöne Stadthäuser wie das Hôtel de Tourville, das Hôtel de Beaulieu und das Maison des Chevaliers, auch Maison des Têtes genannt. Dann steigen wir hinauf zur Cathédrale Saint-Vincent, der kleinsten Kathedrale Frankreichs, in der noch Gottesdienste abgehalten werden. Von der romanischen Kapelle des 12. Jahrhunderts ist noch das Portal erhalten.
Wir haben Mühe, aus dem Mittelalter zurück in die Gegenwart zu finden, aber unser Schiff wartet nicht. Um 17 Uhr heißt es wieder „Leinen los“ und wir nehmen Kurs auf Lyon. Unsere schöne Reise neigt sich leider langsam dem Ende zu, der Excursion-Manager Alexander lädt uns vor dem Abendessen ein in die Lounge, um uns das Ausschiffungsprocedere zu erklären.

13.09.2025 – Vienne – Lyon

Wir wachen morgens auf in Vienne, die Kleinstadt war schon in der Antike ein Handelszentrum. Heute ist sie dafür berühmt, einen der größten Wochenmärkte Frankreichs zu haben. Neben den kulinarischen Köstlichkeiten finden sich auch zahlreiche antike Sehenswürdigkeiten. Aber für uns ist der Ort nur ein Stop zum Aussteigen: Bevor das Schiff gemächlich weiterfährt nach Lyon steigen wir um 8n den Ausflugsbus zur Stadtrundfahrt. Zunächst geht es hoch hinauf zur Basilika Notre-Dame de Fourvière auf dem gleichnamigen Hügel. Wir besichtigen das prunkvolle Gebäude und haben danach Gelegenheit, von einer Aussichtsplattform das Stadtpanorama zu fotografieren, im Hintergrund erhebt sich der Mont Blanc. Danach machen wir einen Spaziergang durch die Altstadt, die mit ihren zahllosen kleinen Restaurants die Bedeutung der Stadt als Gourmet-Treffpunkt widerspiegelt. Beim „Traboulieren“ lernen wir die berühmten Gänge ("Traboules") kennen, die von den schmalen Gassen abzweigen und Höfe, Wohnhäuser und Werkstätten der Seidenweber verbanden. Es ist Samstag und vor der Kathedrale Saint-Jean in der Altstadt herrscht reges Treiben: der wöchentliche Töpfermarkt lockt mit seinem riesigen Angebot von handgetöpferter Kunst. Und dann stehen wir in den berühmten Markthallen, die den Namen von Paul Bocuse tragen, dem weltbekannten französischen Koch, der ein ein Gastronomie-Imperium schuf. Die modernen Markthallen sind ein El Dorado für Gourmet, das Angebot an Wein, Backwaren, Käse, Fisch- und Fleischspezialitäten ist selbst für französische Verhältnisse außergewöhnlich. Bei einer kleinen Verkostung können wir die pikanten luftgetrockneten "Saucissons" probieren, dazu gehört ein kleines Gläschen Rotwein. Nach diesem Ausklang kehren wir zurück an Bord und nutzen den letzten freien Nachmittag zu einem gemütlichen Stadtbummel oder zum Kofferpacken.

14.09.2025 – Lyon – Strassburg

Nun heißt es Abschiednehmen. Ein schnelles Frühstück an Bord, die Koffer wurden bereits an Land getragen und am Quai aufgebaut. Der Bus kommt pünktlich und schnell ist alles verladen! Die Fahrt geht zurück nach Straßburg, dieses Mal werden wir im Hotel Novotel übernachten. Wir gehen kurz auf unsere Zimmer, danach bummeln wir gemeinsam durch die Altstadt und vorbei am imposanten Münster, dessen 142 m hoher Turm einst das höchste Bauwerk der Welt war. Unser Ziel ist der Anleger der Ausflugsboote von Batorama. Mit der „Gaenseliesel“ machen wir bei bestem Wetter. eine einstündige Rundfahrt auf der Ill, dem Flüsschen, das die Altstadt von Straßburg umrundet. Wir bewundern die alten Fachwerkhäuser mit ihren mehrgeschossigen Dächern, die bunte Blumenpracht und die unzähligen kleinen Cafés am Ufer. Auch neue moderne Architektur sehen wir, fahren vorbei am Europa-Parlament. Danach haben wir etwas Freizeit für einen individuellen Bummel durch verwunschenen Gässchen im goldenen Abendlicht, danach genießen wir ein typisches elsässisches Gericht; den Flammkuchen. Im Traditionslokal Le Gruber, einem urigen Restaurant im Herzen der Altstadt, serviert man uns drei verschiedene Flammkuchenvarianten - mengenmäßig mehr, als wir essen können. Durch die beleuchtete Altstadt bummeln wir satt und zufrieden wieder zum Hotel zurück - der Tag war ein wunderschöner Ausklang unserer Frankreich-Reise.

15.09.2025 – Heimreise

„Au revoir, la Grande Nation!“ Sergej, unser Busfahrer, lädt das Gepäck ein und wir fahren zurück nach Deutschland. Während der langen Landschaftsfahrt geht es wieder durch das Elsass und die Pfalz nach Hessen, vorbei an Mainhattan, der hessischen Metropole, durch die Wetterau und durch Thüringen nach Sachsen. Während der Fahrt machen wir im Bus eine Gymnastikstunde mit speziellen Übungen für langes Sitzen, dabei gibt es viel zu lachen. Bei einem kurzen Rückblick, in dem die Reiseleitung Heike Wagner noch einmal die Eindrücke und Erlebnisse unserer schönen Reisewoche Revue passieren lässt, erinnern wir uns und geraten ins Träumen: schönes Wetter, sehr gute Stimmung, köstliches Essen und interessante Ausflüge durch herrliche Landschaften und faszinierende Orte - bei dieser Reise stimmte einfach alles!


Auf der Heimreise war die Verabschiedung sehr, sehr herzlich und alle Gäste haben versichert, wie schön diese Reise war. Viele neue Bekanntschaften sind entstanden, Reiseerlebnisse wurden ausgetauscht. Es gab fröhliche Abendrunden in der Lounge oder an Deck, im Restaurant bei den Mahlzeiten oder während der Ausflüge. Die entspannte Atmosphäre an Bord, die Leichtigkeit der französischen Lebensart in den kleinen Städten, den Straßencafés und auf den baumbestandenen schattigen Plätzen wird uns noch lange in bester Erinnerung bleiben - wie der Duft von Lavendel…


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