Reisebericht: Singlereise Georgien – zauberhaftes Swanetien im Kaukasus

05.09. – 14.09.2019, 10 Tage Rundreise Georgien für Singles und Alleinreisende: Batumi – Sugdidi – Schwarzes Meer – Kaukasus – Swanetien – Mestia – Kutaissi – Uplisziche – Gori – Hauptstadt Tbilisi


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"Balkon Europas" und "Italien des Ostens". Georgien hat sich schon viele Namen gemacht. Doch welches Land verbirgt sich dahinter? Und welche verborgenen Reize hält es für Reisende bereit? Das werden wir während unserer Reise erkunden!
Ein Reisebericht von
Andrej Kulikov
Andrej Kulikov

1. Tag: 05.09.2019, Anreise nach Batumi


Ein Teil unserer Reisegruppe hat sich am Flughafen Leipzig um 9 Uhr getroffen. Unser Flug hatte 20 Minuten Verspätung, die unser Pilot anteilig unterwegs ausgleichen konnte. Der Flughafen in Istanbul ist riesig, wir haben aber ohne Probleme auch die anderen Reisegäste getroffen. Die Zeit zum Umsteigen ins Flugzeug nach Batumi war zwar sehr kurz aber es hat alles gut geklappt. Der Flug verlief sehr komfortabel: großes Lob an Türkisch Airlines!
In Batumi angekommen, wurden wir von unserer Reisebegleiterin Sopo und unserem Busfahrer Sergo empfangen. Es war kurz nach 19 Uhr. Wir fuhren gemeinsam ins Hotel Divan und schauten uns Batumi bei Nacht an. Nach dem Einchecken im Hotel, gab es noch extra für uns ein leckeres Abendbrot gegen 21 Uhr. Wir freuten uns auf den nächsten Tag in Batumi!

2. Tag: 06.09.2019, Stadtbesichtigung in Batumi – Fischmarkt – Botanischer Garten


Nach dem leckeren Frühstück starteten wir unsere Stadtführung mit Sopo in Alt-Batumi (Altstadt von Batumi) um 10 Uhr. Zuerst gingen wir zum Europa - Platz, wo Sopo uns über Eckdaten von Georgien informierte. Besonders spannend war es über das Zusammenleben der verschiedenen Religionen zu erfahren. Außerdem erzählte uns Sopo auch über die astronomische Uhr am Europaplatz und ihre Funktionsweise. Anschließend besichtigten wir die neue gestaltete sogenannte Piazza. Dabei handelte es sich um einen Platz in der Altstadt auf dem sich verschiedene Cafés und drei edel Hotels befanden.
Danach zeigte uns Sopo die Kirche der Heiligen Jungfrau Maria. Die Geschichte dieser Kirche ist sehr spannend: ursprünglich handelte es sich um eine katholische Kirche die von dem Papst Georgien abgetreten wurde. Und seit 1989 ist die Kirche der Heiligen Jungfrau Maria die Hauptkirche der georgisch-orthodoxen Christen in ganz Adscharien.
Danach schlugen wir mit Sopo unseren Reisegästen vor mit der Stadt-Seilbahn auf einen Berg zu fahren. Die Fahrt war spektakulär! Wir hatten eine gute Sicht über die ganze Stadt. Nach der Fahrt mit der Seilbahn, hat uns unser Busfahrer Sergio abgeholt und zum Fischmarkt in Batumi gebracht. Der Besuch des Fischmarktes war ein tolles Erlebnis! Man konnte zuschauen wie die Händler ihre Fische ausgenommen, angeboten und anschließend sie verkauft haben. Wir suchten uns die leckeren Doraden aus und gingen in die Fischgaststätte um die Ecke um die Fische grillen zu lassen. Das Essen schmeckte uns sehr gut. Nach dem leckeren Mittagessen in der Fischgaststätte am Strand, brachte uns unser Busfahrer Sergio zum Botanischen Garten.
Die Besichtigung des Botanischen Gartens dauerte ungefähr zwei Stunden. Der Botanische Garten wurde bereits 1912 vom bekannten russischen Biologen und Botaniker Andrej Krasnow gegründet. Die Fläche des Botanischen Gartens beträgt ca. 120 Hektar, auf der ca. 5.000 Pflanzen untergebracht sind. Der Spaziergang durch den Garten war sehr angenehm und informativ. Nach einer kleinen Kaffeepause, so gegen 16:30 Uhr, holte uns Sergio mit unserem Bus ab und wir fuhren zu unserem Hotel Divan.
Gegen 19 Uhr gingen wir zusammen ins Restaurant des Alphabet Tower (Buchstabenturm), dort wurde für uns das Abendbrot vorbereitet. Leider hat es an diesem Abend sehr stark geregnet, so dass wir keine gute Sicht von diesem großen Turm (130 Meter hoch) hatten. Dafür war das Essen im "Buchstaben-Restaurant" sehr gut. Nach dem Essen (es regnete nich mehr) gingen wir zum Denkmal von Ali und Nino ein bisschen spazieren. Direkt an diesem Denkmal erzählte uns Sopo die Legende über die zwei Verliebten. Den ersten Tag in Georgien beendeten wir am Neptun-Brunnen gegenüber vom Musiktheater. Es war ein sehr schöner Tag!

3. Tag: 07.09.2019, Fahrt von Batumi über Zugdidi nach Mestia (Swanetien)


Unser Ziel heute ist Swanetien im Großen Kaukasus. Wir starteten in Batumi bereits um 8:30 Uhr los und fuhren über die Hafenstadt Poti nach Zugdidi. Nach ca. 3 Stunden Fahrt erreichten wir die historische Hauptstadt Migreliens und besichtigten dort Dadiani Palast. Die Fürstenfamilie Didiani war eine der mächtigsten Familien des 13. Jahrhunderts in Westgeorgien. Durch die informative Palast-Führung erfuhren wir über die verwandtschaftliche Verhältnisse der Familie zu Napoleon Bonaparte. Die Palast-Räume schmückten die Bilder von verschiedenen Malern wie z.B.: Vassil Tim (Kasakenbilder), Franz Krüger, Friedrich Frisch, Michael Shibanov.
Aus Zugdidi fuhren wir zunächst über Jvari zu Füßen der swanischen Berge. Dort besichtigten wir die große Staumauer des Enguri-Stausee. Die Staumauer zählt mit 272 Metern Höhe zu den höchsten Staudämmen der Welt. Interessant war für uns zu erfahren, dass der Stausee sich auf von der Zentralregierung kontrolliertem georgischen und das Kraftwerk aber auf abchasischem Gebiet befinden.
Die kurze Kaffeepause unterwegs mit einem echt guten Kaffee im Café Lavazza hat uns allen gut getan! Mestia (1.500 m hoch) erreichten wir kurz nach 17 Uhr. Im neuen Hotel Shgedi gab es als Begrüßung ein Tschascha (georgischer Weinbrand). Nach dem Abendessen direkt im Hotel unternahmen wir einen Spaziergang durch die Stadt und trafen zufällig einen Bäcker, der uns in seine Backstube eingeladen und sein Handwerk gezeigt hat. Wir freuten uns auf die kommenden Tage in Swanetien!

4. Tag: 08.09.2019, Mestia – die Hauptstadt von Swanetien


Nach dem typisch swanischen Frühstück im Hotel starteten wir heute unsere Stadterkundung von Mestia gegen 9 Uhr. Den Tag wollten wir mit der tollen Aussicht auf Mestia und den Großen Kaukasus von Zuruldi in 2.348 Metern Höhe starten. Allerdings aufgrund der Wartungsarbeiten mussten wir die geplante Fahrt mit dem Sessellift umändern und fuhren mit unserem Bus bis zur Zwischenstation des Sesselliftes (1.868 m). Dort entdeckten wir eine etwas versteckte Ferienanlage "Heshkili Huts" mit einer grandiosen Aussicht auf die Berge und mit einer "Himmel-Schaukel"!
Nach der kurzen Wanderung, fuhren wir zurück nach Mestia und besichtigten das Bergsteiger-Museum vom Michael Chergiani - einem berühmten Bergsteiger des Kaukasus, den man noch als Tiger der Berge genannt hat. Außerdem erfuhren wir während der kurzen Führung durch ein swanisches Wohnhaus (auch Matschubi genannt), wie die Menschen in Swanetien früher mit Wintervorrat und Tieren gemeinsam gelebt und gewohnt haben. Zum Wohnhaus gehört auch ein eigener Wehrturm, der Jahrhunderte lang der ganzen Großfamilie Schutz bot und den wir auch besichtigt haben.
Anschließend, auf liebevolle Initiative von Sopo, besuchten wir eine kinderreiche Familie, die uns trotz Stromausfall mit Tee und Kaffee versorgt hatte. Es war sehr spannend über das Leben der einfachen Menschen in Mestia aus der ersten Hand zu erfahren.
Während des anschließenden Spazierganges durch Mestia besuchten wir das kleine Kiosk von der Nadja - einer Oma, die regionale typisch swanische Kräuter (z.B. swanisches Kräutersalz) anbietet und auch ein Gasthaus namenns "Nadja" unterhält.
Die Erkundung von Mestia rundeten wir mit dem Besuch des historisch-ethnographischen Museums ab. Während der sehr ausführlichen Führung wurden uns die wertvolle Ikonen-Sammlung, Gold- und Silberschmiederarbeiten, georgische Handschriften der Evangelien mit tollen Miniaturen und noch vieles mehr gezeigt.
Den sehr erlebnisreichen Tag beendeten wir beim leckeren Abendessen in unserem Hotel Shgedi.

5. Tag: 09.09.2019, Ausflug nach Ushguli – ins höchste Dorf Europas


Heute haben wir was ganz Besonderes vor: wir fahren zum größten Teil über unbefestigte Straße in das höchste bewohnbare Dorf Europas, das sich ca. 45 km von Mestia befindet. Dafür standen kurz nach 9 Uhr drei Gälendewagen vor unserem Hotel bereit: legendäre Mitsubishi Delica. Ushguli liegt auf 2.200 Metern Höhe, am Berg Schchara, dem mit 5.201 m höchsten Berg Georgiens, an den Quellen des Enguri und Kwischri. Ushguli besteht aus mehreren Ortsteilen und der Name selbst bedeutet "furchtloses Herz".
Seit dem 6. Jh v. Ch. ist der Ort besiedelt. Im Winter, also etwa von Oktober/November bis Ende April, ist Ushguli völlig eingeschneit und abgeschnitten von der Welt. Das Überwintern ist hart. Es müssen ausreichend Vorräte angelegt sein, sowohl an Speisen als auch an Holz. Seit dem Unglück 1987, bei dem der untere Ortsteil unter Lawinen begraben worden ist, verbringen immer mehr Einwohner den Winter nicht mehr im Dorf, sondern ziehen in tiefer liegende Orte oder gleich nach Tbilisi. Das Ortsbild von Ushguli ist vor allem durch die berühmte Wehrtürme (Koschkis genannt) geprägt.
In Ushguli besichtigten wir die kleine Lamaria-Kirche aus dem 12. Jh. Das Wetter ist sehr schön und Sopo schlägt vor, eine kurze Wanderung zu machen. Ihr Vorschlag kommt sehr gut an. Nach der Wanderung trafen wir uns alle in der Gaststätte "Ushguli-Maspinndzeli", in der Nela die Chefin ist und liesen uns von der leckeren swanischen Küche verwöhnen.
Starkt beeindrückt von dem echten swanischen Dorf, kehrten wir gegen 17 Uhr nach Mestia zurück. Abends wurden wir von der Familie Faliani zum Abendessen eingeladen. Das selbsgekochte Essen im Wohnzimmer der Familie schmeckte uns sehr gut. Mit Sopo´s Hilfe  konnten wir uns auch über das Leben in Mestia mit der Familie unterhalten.
Heutigen Tag beendeten wir mit dem Besuch des Dorfskinos. Nur ein einzieger Film wird mehrmals am Tag angeboten und zwar "Dede". Der Film "Dede" erzählt die Geschichte einer jungen Frau, die trotz alter Traditionen und Bräucher versucht, ihre Liebe zu leben. Der Film wurde in Ushguli gedreht und, bis auf eine Ausnahme, ausschließlich mit Laien besetzt, welche aus Ushguli selbst kommen. Dabei sind diese Menschen von ihrer inneren Art her gar nicht in der Lage etwas zu spielen oder sich zu verstellen. Denn immer bleiben sie, unverstellt, wer sie sind. Im Film führen sie dann einfach noch einmal ihr eigenes, seit alters her ritualisiertes Leben, nur eben vor der Kamera. Nach dem Film diskutierten wir noch über die Sitten und Bräucher der Swanen. Im Kino habe wir eine Nora aus Dresden kennengelernt, die uns mitgeteilt hat, dass der Film möglicherweise Ende Januar 2020 in Dresden vorgeführt wird.
Diese geheimnisvolle Bergregion wird uns allen sicherlich sehr lange in Erinnerung bleiben.

6. Tag: 10.09.2019, Fahrt nach Kutaisi – eine alte Hauptstadt von Kolchis


Unser Ziel heute ist die zweitgrößte Stadt Georgiens - Kutaisi - die Hauptstadt Imeretiens. Wir starteten gegen 9 Uhr in Mestia los und fuhren durch die Region Megrelien. Unterwegs hielten wir an einer Imkerei an und kosteten den leckeren Berghonig aus Akazie und Kastanie. In Jvari besichtigten wir einen alten Friedhof und Sopo führte uns in die Beerdigungskultur der Georgier ein.
Als wir in Kutaisi kurz nach 16 Uhr angekommen sind, hatten wir noch genügend Zeit um die  berühmte Kathedrale "Maria Entschlafen" zu besuchen. Diese eindrucksvolle Sehenswürdigkeit von Kutaisi aus dem 11 Jh. thront weithin sichtbar, auf einer Anhöhe, westwärts des Ukimerioni-Hügel über dem Fluß Rioni. Diese Kathedrale wurde unter der Herrschaft des Königs Bagrat erbaut und wird deshalb auch Bagrati-Kathedrale genannt. Bis vor kurzem zählte diese Anlage noch zum UNESCO Weltkulturerbe. Durch den im Rahmen der Restauration angebauten modernen Lift, der die Harmonie der gesamten Anlage erheblich stört, verlor die Kathedrale die UNESCO-Einstufung. Der Innenraum der Bagrati-Kathedrale präsentierte sich in stolzer Feierlichkeit.
Unser Hotel (Best Western Kutaisi) befand sich unmittelbar an der "weißen Brücke" über Rioni, in wenigen Gehminuten von der Altstadt entfernt. Noch ein erlebnisreicher Tag ging im sehr guten Restaurant PALATY mit traditioneler georgischen Küche und tollen Weinen zu Ende.

7. Tag: 11.09.2019, Fahrt über Gori und antike Höhlenstadt Uplisziche nach Tbilisi


Um 9 Uhr starteten wir am Hotel los und besichtigten eine andere berühmte Sehenswürdigkeit von Kutaisi: das Kloster Gelati aus dem 12 Jh. Zum Kloster gehört auch eine Akademie, die vom Davit dem Erbauer gegründet wurde. Dieser König trug extrem viel zur kulturellen und wissenschaftlichen Entwicklung Georgiens bei. Sopo erzählte uns auch über Davits Traum: ein starkes und geeintes Georgien zu bilden.
Anschließend fuhren wir über den Rikoti-Pass in Richtung Gori. Dieser Pass bildet die natürliche Grenze zwischen West- und Ostgeorgien und ist gleichzeitig die Wasserscheide zwischen den beiden Flüßen: Rioni im Westen und Mtkravi im Osten. Uterwegs machten wir eine kurze Pause an einem der traditionellen Töpfermärkte (beim Dorf Schroscha). Händler aus den umliegenden Dörfern bieten am Straßenrand Töpferwaren aus rostrotem Ton und andere Waren an. Auch das für diese Region typische Süßbrot haben wir gekostet.
In Gori machten wir eine Pause und besichtigten das Geburtshaus von Stalin. Sopo erzählte uns über das gespaltene Verhälntis ihrer Landsleute zu dieser Person.
Anschließend fuhren wir nach Uplisziche und besuchten dort die Reste einer sehr beeindrückenden Höhlenstadt aus dem 2. und 3. Jh. Im Mittelalter sollten hier bis 20.000 Menschen gelebt haben. Die strategisch günstige Lage der Stadt begünstigte den Handel mit den vorüberziehenden Karawanen entlang der Seidenstraße. In diesem großen Freilichtmuseum schaueten wir uns eine Felsenbasilika, eine Felsenwohung (Saal der Tamara), eine Apotheke, eine Kirche und eine antike Nekropole an. Durch einen "geheimen Tunnel" stigen wir dann zum nördlichen Ufer der Mtkvari ab.
Danach fuhren wir zum Weingut Chateau Muchrani und erlebten dort eine lang erwartete Weinverkostung. Außerdem bestand die Möglichkeit beim Vorbereiten der georgischen Spezialität Chinkali mitzumachen aber auch beim Brotbacken. Zum Abendessen wurden uns unter anderem auch unsere selbst hergestellten Chinkali serviert. Ein tolles Tänzerpaar präsentierte uns während des Abendessen ihr Können und wie genossen die landestypische Folklore.

8. Tag: 12.09.2019, Tbilisi und Mzcheta


Heute konnten wir ausschlafen und starteten unser Programm erst gegen 10 Uhr. Wir fuhren in die alte Hauptstadt von Georgien: nach Mzcheta. Das alte Georgien bestand einerseits aus Iberien bzw. aus dem Königreich Kartli im Osten sowie andererseits aus der antiken Landschaft Kolchis im Westen. Mzcheta war seit dem 4. Jh. vor Chr. die Hauptstadt des iberischen Reiches und (gelegen an der Seidenstrasse) wichtige Handelsstadt zwischen Schwarzem und Kaspischem Meer.
Eine der historischen Seehnswürdigkeiten der Region ist die berühmte Dschwari-Kirche aus dem 7 Jh. Übersetzt bedeutet es: Kirche zum Heiligen Kreuz. Sopo erzählte uns die Legende über die heilige Nino, die das Christentum nach Georgien gebracht haben soll. Bereits im 4 Jh. ließ sie an der heutigen Stelle der Kirche ein Kreuz errichten. Die Kirche wurde dann um dieses Kreuz herum gebaut, wobei die Baumeister versuchten, es mittig ins Zentrum der neuen Kirche zu bekommen. In der Dschwari-Kirche entfaltet sich über dem Eingang zur Kirche ein Lebensbaum. Der Lebensbaum ist in seiner Ornamentik ein Ausdruck dessen, dass Christus als ein Lebensquell gesehen wird.
Danach fuhren wir in die Altstadt von Mzcheta und besuchten die Sweti-Zchoweli-Kathedrale aus dem 11. Jh. Das Areal der Kathedrale ist eingefasst von einer übermannshohen Mauer. Entlang dieser Mauer ziehen sich breite Wege, ist ein gepflegte Rasen angelegt, stehen einzelne Bäume. Sweti-Zchoweli bedeutet übersetzt: lebenspendende Säule. Von hier aus nahm das georgische Christentum seinen Lauf. Es ist wohl für jeden Georgier üblich, dass er wenigstens einmal im Leben hier in der Sweti-Zchoweli- Kathedrale gewesen ist.
Um die Kathedrale herum schlendernd, fiel uns an der Stelle des Kreuzes der Nino, gebunden aus Weinreben, im oberen Teil der Außenfassade vor allem die Darstellung einer abgeschlagenen Hand auf. Sopo klärte uns auf: der Legende nach sollte durch diese rigide Maßnahme der Baumeister der Kathedrale kein zweites Mal in der Lage sein, ein vergleichbares Bauwerk zu errichten.
Anschließend bummelten wir durch den Basar der Altstadt von Mzcheta und machten eine Kaffeepause mit herrlichem Blick frei in die Ferne, wo, auf einem Berg gesetzt und über die Landschaft hinaus erhoben, Dschwari-Kirche thronte.
Nachmittag fuhren wir nach Tbilisi zurück und besuchten die Emaille-Werkstatt und schauten zu, wie in alter Tradition Schmuckstücke hergestellt wurden. Danach unternahmen wir einen tollen Spaziergang durch Tbilisi. Besonders interessant dabei war das historische Stadtviertel Neu-Tiflis, wo sich zahlreiche Jugendstilhäuser befinden. Dieses Viertel wurde 1818 von Deutschen nahe der Stadt Tiflis unter dem Namen Neu-Tiflis gegründet. Auf dem Tifliser Stadtplan von 1845 ist es als Nemetskaya Kolonie (deutsche Kolonie) verzeichnet. Neu-Tiflis wurde 1862 nach Tiflis eingemeindet und entwickelte sich mit seinen repräsentativen Bauten, Geschäften, Handwerksbetrieben, Vereinen, schulischen, kulturellen, wirtschaftlichen, sozialen und administrativen Einrichtungen zum Mittelpunkt der Tifliser Deutschen.
Unser heutiger Tag ging im Restaurant Pur-Pur, mitten in der Altstadt, die momentan intensiv saniert wird, mit traditionellen georgischen Speisen und Getränken zu Ende.

9. Tag: 13.09.2019, Tbilisi


Unsere Erkundung der Hauptstadt von Georgien geht heute weiter. Wir fuhren mit der Stadtseilbahn zur Narikala-Festung, blickten von der Aussichtsplattform in den botanischen Garten, der sich südwestlich von Narikala ersteckte und spazieren zu Fuß wieder runter, zum Bäderviertel Abanotubani (Schwefelbäder). Die Gründung der Stadt bezieht sich auf die Thermalquellen, die an verschiedenen Orten aus dem Boden sprudeln. Die meisten der warmen Quellen (24 bis 45 Grad) enthalten ein Gemisch aus Eisen und Schwefel. Hinter den Schwefelbädern befand sich ein Wasserfall, den wir auch besichtigt haben.
Nun ging es durch die schmalen Gassen der Altstadt, zur Tamada-Skulptur, Karawan-Saraj-Zentrum (Ausstellungszentrum mit Souvenirs-Verkauf) und zur Synagoge. Wir durften sogar in die Synagoge rein und schauten uns mit Interesse die beiden Stockwerke an. Anschließend besuchten wir die Sioni-Kirche aus dem 6. Jh. Ihren Namen hat die Kirche vom Berg Sion (Zion) in Jerusalem. Wir bummelten durch das traditionsreichste und älteste Viertel von Tbilisi mit vielen ausgestellten Bildern und traditionellen georgischen Souveniers bis zum Marionetten-Theater von Reso Gabriadze, dem georgischen Meister des Puppentheaters und bekannten Künstler.
Danach fuhren wir mit unserem Bus zum Park des 9. Aprils. Diese schattige Parkanlage wurde als Erinenrung an Niederschlagung der antisowjetischen Demonstration errichtet. Viele Sitzbänke luden zum Ausruhen an, was wir auch gerne gemacht haben. Ein Straßenhändler lief mit einem Wagen durch den Park und bot Wasser und Eis an.
Nach der freien Zeit trafen wir uns gegen 18 Uhr wieder im Hotel und fuhren zum besonderen Abschlußabendessen auf dem Mtkvari-Fluss. Das Ambiente auf dem Ausflugsboot war sehr nett, das Essen schmeckte wie immer in Georgien sehr gut und die kommende Abenddämmerung machte den Abschied von Georgien für uns nicht besonders leicht. Unsere Reisegruppe war super nett und die gemeisame verbrachte Zeit in so einem wunderbaren Land wie Georgien bleibt uns sicherlich noch sehr lange in Erinnerung!
Meine liebe Reisegäste, ich danke Ihnen/euch für die tolle Zeit, wünsche allen gute Gesundheit und nach wie vor große Reiselust! Wir sehen uns am Flughafen! Euer Andrej.

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