Kreta – Zeugnisse bewegter Vergangenheit
Reisebericht: 17.10. – 24.10.2011
Während dieser einwöchigen Rundreise haben wir ein umfassendes Bild von Kreta bekommen und uns an den schönsten Sehenswürdigkeiten wie Knossos und den atemberaubenden Landschaften erfreuen können.
Ein Reisebericht von
Karin Schröter
Reisebericht
1.Tag: Ein Regentag, alles Grau in Grau und nicht gerade einladend für eine Woche
Inselaufenthalt. Zum Glück sind wir alle ziemlich erschöpft von einem langen
Tag und einem Flug in den frühen Morgenstunden.
2. Tag: Knossos steht auf dem Programm, leider immer noch Regen, aber ab und zu
zeigt sich vielversprechend die Sonne. Während eines Rundganges bestaunen
wir Paläste, den Thronsaal, große Tongefäße für die Lagerung von Wein und Oliven
und wunderschön erhaltene Fresken. Nicht umsonst ist Knossos der Inbegriff der
minoischen Hochkultur und wir können nur staunen und bewundern was Menschen dieser Epoche schufen. Am frühen Nachmittag erfolgt die Weiterfahrt nach
Heraklion und Rena, unsere Reiseleiterin auf Kreta, schlägt für alle Interessenten
eine Führung im Archäologischen Museum der Stadt vor. Keiner hat diese Entscheidung bereut, denn es ist das einzige Museum der Welt, in dem minoische
Kunst und Kultur umfassend repräsentiert werden. Zum Glück haben wir ein festes
Hotel und kehren jeden Tag in unseren „Heimathafen“ zurück
3.Tag: Heute freuen wir uns auf einen Ganztagesausflug, der uns den Westen Kretas näher
bringen soll. Die Fahrt zum Kloster Arkadi führt durch eine von Olivenhainen
bestimmte Landschaft und liegt einsam auf einer Hochebene. Es war im Jahr 1866
Schauplatz tragischer Ereignisse beim Aufstand gegen die Türken und wurde zum
geschichtsträchtigen kretischen Freiheitswillen.
Weiter geht es nach Chania, die ehemalige Hauptstadt Kretas und die zweitgrößte
Stadt der Insel noch dazu. Viele noch gut erhaltene Bauten aus venezianischer und
türkischen Zeit formen das Stadtbild. Rund um den hübschen Hafen findet man eine
Taverne neben der anderen, die Luft riecht salzig, die Stadt hat einfach Flair und
lässt jedes Touristenherz höher schlagen. Genauso so schön gelegen und mit viel
Charme ausgestattet zeigt sich den Gästen Rethymnon. Die Zone um den Hafen ist
eine einzige Flanier-und Restaurantmeile, und wir haben genügend freie Zeit, um
alles selbst in Augenschein zu nehmen.
4.Tag: Was hat uns heute der Ausflug „Unbekanntes Kreta“ zu bieten? Zunächst die Fahrt
durch Dörfer der Messara-Ebene nach Peza, wo wir viel Interessantes über die
Oliven- und Weinherstellung der Region erfahren, natürlich auch Kostproben
bekommen und alle Produkte zum Kauf angeboten werden. Auf geht es nach
Thrapsano, einem traditionellen Töpferdorf, wo nach alter Tradition der Minoer noch
Vorratsgefäße hergestellt werden. Selbst ist der Mann, aber leider wollte sich
niemand aus der Gruppe an die Töpferscheibe wagen, um sein Können unter
Beweis zu stellen, das haben wir dann doch lieber dem versierten Töpfer überlassen.
Sehenswert ist auch die kleine Kirche Panagia i Kardiotissa mit ihren wunderschönen
zum Teil noch gut erhalten Fresken im Innenraum.
Unsere Fahrt führt uns weiter nach Psychro im Südwesten der Lassithi-Ebene. Hier
erreicht man nach einem ca. zwanzigminütigem Anstieg auf einem steinigen Weg die
Höhle in der spätere Göttervater Zeus geboren worden sein soll. Wenn die Kondition
Fehlt, ist eine Umkehr jederzeit möglich oder man nimmt die Dienste von Maultieren
in Anspruch, die von ihren Besitzern lautstark angepriesen werden. In der Höhle
angekommen zeigt sich dem Besucher ein wunderschönes Ensemble von
Stalaktiten und Stalagmiten und neben anderen phantasievollen Namen für
Formationen gibt es auch eine kleine Nische, liebevoll die „Wiege“ des Zeus benannt.
5.Tag: Heute steht eine andere Region auf dem Programm: der Osten Kretas. Zunächst halten
wir in Gournia und bekommen einen Eindruck von der Ausgrabungsstätte und
wie eine minoische Stadt um 1500 v.Chr. aussah. Über Sitia geht die Fahrt entlang
der Küste nach Toplou, auf einer Serpentinenstraße erreichen wir die Klosteranlage,
die während der gesamten Türkenherrschaft zu den reichsten auf Kreta gehörte.
Zum Abschluß machen wir einen Halt am Palmenstrand von Vai und wer Badesachen
eingepackt hat, kann einen Sprung in’s kühle Nass wagen. Karibik pur auf der Insel
Kreta? Eine Legende besagt, dass phönizische Händler mitgebrachte Datteln verzehrt
Haben und die Kerne achtlos wegwarfen, aus denen dann die ersten Palmen von Vai
erwuchsen. Auf dem Heimweg wurde noch einmal für unser leibliches Wohl gesorgt:
wir durften die kleinen, süßen für die Insel so typischen Bananen probieren, Honig
mit Thymian testen und Olivenöl aus eigenem Anbau erwerben. Mit unseren
„Schätzen“und vielen gefüllten Tüten ging es zurück in das Hotel.
6.Tag: Heute geht es in die landschaftlich schöne Messara-Ebene nach Gortys in Südkreta
gelegen. Gortys gilt als wichtigste griechisch-römische Ausgrabungsstätte mit dem
ältesten schriftlich fixierten Gesetzestext des Abendlandes. Der Legende nach soll
Zeus seine Hochzeitsnacht mit der schönen Europa unter einer immergrüne Platane
verbracht haben und Gortys rühmt sich, diese Platane zu besitzen.
Zu einem Kretabesuch gehört auch die Besichtigung von Festos, Ruinen einer
minoischen Palastanlage mit einem lohnenswerten Blick auf die Landschaft und das
fernliegende Idagebirge.Ein schönes Kontrastprogramm zu den Ausgrabungen von
Festos ist der Aufenthalt in dem Fischerdorf Matala. Markant sind die Höhlen in
den Steinwänden, die bereits im 6.Jt. v.Chr. bewohnt wurden. In den sechziger
Jahren des 20.Jh. kamen Hippies und nahmen die Höhlen für sich in Beschlag, bis die
griechischen Behörden die Felswände sperrten und unter Denkmalschutz stellten.
7.Tag: Nun heißt es langsam Abschied nehmen von Kreta. Aber wir machen noch einen
kleinen Bootsausflug auf die Insel Spinalonga. Interessant ist, dass ab 1903 hier eine
Leprastation eingerichtet wurde, die bis 1957 bestand. Auf einem Rundgang erzählt
uns Rena, wie das Leben und der Alltag im Lepradorf verliefen.
Wieder festen Boden unter den Füßen haben wir noch ein bisschen Freizeit in
Agios Nikolaos für eigene Unternehmungen und zum letzen Mal die Möglichkeit,
ein Bad im Meer zu nehmen.
8.Tag: Eine Woche mit vielen schönen Erlebnissen, Eindrücken und Besichtigungen geht
zu Ende. Wir fliegen nach Hause und denken gern zurück an die Gastfreundschaft
und Herzlichkeit, die uns auf Kreta entgegengebracht wurde.