Reisebericht: Rundreise Kreta – größte Insel Griechenlands

07.05. – 14.05.2018, 8 oder 11 Tage Kreta mit Heraklion – Hersonissos – Knossos – Insel Spinalonga – Gournia – Palmenstrand Vai – Lassithi–Hochebene – Matala – Festos – Kloster Toplou – Agios Nikolaos – Kloster Arkadi – Chania – (Badeverlängerung)


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Auf einer einwöchigen Rundreise erlebten wir die Zeugnisse bewegter Vergangenheit auf der größten Insel Griechenlands - KRETA. Wir bereisten die ganze Insel und waren fasziniert, was diese griechische Insel alles zu bieten hat. Lesen Sie selbst!
Ein Reisebericht von
Nadja Dittrich

1. Tag: 07.05.2018, Anreise nach Kreta

Von 7 verschiedenen Flughäfen in Deutschland brechen wir in den frühen Morgenstunden auf um auf die größte Insel Griechenland - die Insel Kreta zu fliegen. Nach einem kurzen Transfer erreichen wir am Nachmittag einen der größten Urlaubsorte der Insel - Chersonnissos, ca. 30 km von Heraklion entfernt. Unser Hotel liegt am Hang mit schönem Blick auf das Meer und nur einen kurzen Fußweg vom Trubel des Ortes entfernt. Das Publikum im Hotel und im Ort ist sehr gemischt von jung bis alt, Familien mit Kindern als auch sportlich aktive Urlauber treffen sich hier. Nach einer Verschnaufpause und einem ersten individuellen Spaziergang durch die Anlage oder zum Meer, treffen wir uns als Reisegruppe im Restaurant des Hotels, um gemeinsam das Abendessen zu genießen. Es gibt ein sehr reichhaltiges und allen sehr wohlschmeckendes Buffet. Danach verabschieden wir uns typisch griechisch mit KALINICHTA in die Nacht, bevor wir am nächsten Tag unsere Rund- und Zeitreise auf der Insel Kreta starten.

2. Tag: 08.05.2018, Ausflug zum Palast von Knossos und Heraklion

Nach der ersten sehr regenreichen Nacht auf Kreta starten wir bei anfänglich etwas trübem Wetter in den erlebnisreichen Tag. Gemeinsam mit unserer örtlichen Reiseleiterin Sevastianna fahren wir hinauf in die Berge zu einer der beliebtesten Sehenswürdigkeit der Insel - dem Palast von Knossos, welcher unweit der Hauptstadt Heraklion gelegen ist. Er ist von den minoischen Palästen auf der Insel, der Größte und Eindrucksvollste. Ein guter Einstieg um die minoische Kultur - die erste Hochkultur in Europa kennenzulernen. Die Ruinen wurden aufwendig restauriert und teilweise wiederaufgebaut, so dass man sich das Leben vor über 3500 Jahren sehr gut vorstellen kann. Während der sehr informativen und kurzweiligen Führung durch die Anlage bekommen wir viele Einblicke in die Geschichte der Insel und deren archäologischen Funde, welche auf die Zeitepochen schließen lassen. Sie zeigt uns Fresken, Wandmalereien, Säulen und die großen Tongefäße. Sehr beeindruckt vom Palast und bei nun schönem sonnigen Wetter, fahren wir weiter nach Thrapsano - in das "Dorf der Töpfer". Unsere Strecke führt uns durch eine sehr fruchtbare, hügelige Landschaft, welche als Weinanbaugebiet bekannt ist. Hier werden wir bereits in einer familiengeführten Töpferei erwartet. Al erstes zeigt man uns die „Tasse der Gerechtigkeit" - wenn das Trinkmaß überfüllt wird, dann läuft alles Eingegossene/ der edle Tropfen wieder am Boden raus und man hat gar nichts! Danach zeigt man uns mit welchem spielerischen Geschick eben diese gerade gesehenen Tongefäße hergestellt werden. Wie sie auf der Tonscheibe mit eigenen Händen gedreht und später im Ofen gebrannt werden. Wer möchte kann sich selbst an der Tonscheibe ausprobieren - 2 Gäste unserer Gruppe nehmen das Angebot an und stellen schnell fest, so einfach wie es eben in der Vorführung aussah ist es gar nicht. Es bedarf jeder Menge Feingefühl und Übung. In einigen Werkstätten des Dorfes werden auch heute noch die großen „pitharia"- die traditionellen Tongefäße gefertigt, welche in Gestalt und Verzierung an ihre minoischen Vorläufer aus den Palästen erinnern. Die Gefäße werden zur Aufbewahrung landwirtschaftlicher Produkte genutzt oder exportiert, wo sie vorwiegend Dekorationszwecken dienen. Nach einer kurzen Pause im Shop fahren wir weiter. Wir bekommen viele Informationen zur Geschichte, Herkunft der Namen und den klimatischen Bedingungen der Insel, während unzählig viele Olivenhaine an uns vorbeiziehen. Nach kurzer Fahrtzeit erreichen wir Heraklion am kretischen Meer. Die größte Stadt der Insel, mit ca. 60.000 EW ist seit 1972 Inselhauptstadt. Vom Freiheitsplatz, auch Museumsplatz genannt spazieren wir gemeinsam über die Einkaufsmeile in die Innenstadt, „zum Löwen". So nennen die Einheimischen Ihren beliebtesten Treffpunkt - benannt nach dem Löwenbrunnen. Ab hier kann jeder individuell seiner Wege durch die Stadt zum Mittagessen, shoppen oder bummeln gehen, bevor wir uns zur Führung durch das Archäologische Museum wiedertreffen. Diese führt anhand einer umfassenden Sammlung minoischer Kunst und sehr sehenswerten Zeugnissen der alten Zeit durch die Geschichte der Insel. Nach vielen ersten Eindrücken von Kreta fahren wir zurück zum Hotel, wo wir später gemeinsam als Gruppe auf eine gute, schöne, erlebnisreiche Reise anstoßen und dann beim Abendessen das reichhaltige Buffet genießen.

3. Tag: 09.05.2018, Ausflug in den „Osten Kretas" mit Blick auf Gournia, Palmenstrand Vai und Klosterfestung Toplou

Heute scheint schon beim Aufstehen die Sonne und ein langer, erlebnisreicher Tag erwartet uns. Nach dem ausgiebigen Frühstück im Hotel starten wir an der Nordküste, immer an der Küstenstraße und dem Meer entlang in Richtung GOURNIA. Während der Busfahrt gibt uns Sevastianna einen kleinen griechischen Sprachkurs und viele Informationen zur größten Insel Griechenlands im Allgemeinen. Sie erklärt uns die Einteilung der Inselprovinzen, die 3 Gebirge der Insel, welches Meer mit welchem Namen an welcher Küste liegt. Wir erfahren von ihr auch den Tagesrhythmus und die Essgewohnheiten eines KRETERS. Oder wie funktioniert es mit der Stromversorgung, bzw. Müll- und Abwasserentsorgung auf der Insel. Wir streifen den Ort Malia, welcher u.a. bekannt ist für seine Bananenplantagen - hier wächst eine kleinere, viel süßere Banane - als wir sie kennen, aber auch für den 3. minoischen Palast auf der Insel. Nach diesen vielen Informationen, legen wir unmittelbar an der Küstenstraße eine Fotopause an der Ausgrabung der antiken Stadt Gournia ein. Auf dem vor uns liegenden Hügel sind die Überreste aus minoischer Zeit, welche komplett als Stadtsiedlung freigelegt wurde noch gut zu erkennen. Unweit von hier, kann man innerhalb von 10 Minuten vom Norden den Süden der Insel erreichen, denn hier ist die schmalste Stelle der Insel nur 12 km breit. Für uns geht es weiter - hinein ins Gebirge. Serpentinenartig und sehr geduldig schlängelt sich der Bus mit unserem versierten Busfahrer Dimitris in die Höhe und wieder bergab. Dabei können wir tolle Ausblicke auf das Meer, seine Buchten und kleineren Städte erhaschen. Sevastianna bietet uns an, während der etwas längeren Fahrt bis Sitia, uns die Geschichte der griechischen Mythologie in Form einer Geschichte näherzubringen. Die Gäste nehmen das Angebot gerne an und hören Ihr gespannt und geduldig zu, während sie uns von Anfang bis Ende die Personen der Mythen und Sagen, die sich um sie ranken im Einzelnen vorstellt. Es ist als würde sie die Geschichten aus einem Buch ablesen, welches sie gar nicht in den Händen hält. Sie lebt ihre Insel, ihre Geschichte und ihr Griechenland - das merkt und spürt man. Es ist sehr beindruckend, wie erlebbar Geschichte sein kann, ohne dabei gewesen zu sein. Danach erreichen wir den kleinen, idyllischen Hafenort mit seiner Promenade, wo wir eine kurze Pause an der frischen Meeresluft einlegen. Im Anschluss fahren wir weiter zum wohl berühmtesten Strand von Kreta, dem Palmenstrand VAI. Die Gegend ist bekannt geworden, wegen seiner sehr seltenen Palmenart - die Phoenix-Theophrastii-Palme/ auch Kretische Dattelpalme genannt. Diese besondere Form gibt es nur hier und der Legende nach sollen hier Datteln gegessen worden sein, der Kern ausgespuckt und daraus diese besondere Art nachgewachsen sein. Am Strand, wo viele zum Tagesausflug hinkommen gibt es eine Bar, eine Taverne, eine Wassersportstation sowie einen Schirm- und Liegenverleih. Hier kann man also Zeit am schönen Sandstrand und im glasklaren Wasser verbringen. Das tun wir auch und genießen unserer Freizeit mit schwimmen, sonnen, essen oder entspannt unter einer Palme liegend - einfach herrlich. Von der Aussichtsplattform oberhalb der Bucht hat man einen tollen Panorama-ausblick - der Aufstieg lohnt also. Am frühen Nachmittag fahren wir weiter zum Kloster nach TOPLOU, unsere letzte Station für heute. Die Klosterfestung gehörte damals zu einem der reichsten Klöster Kretas. In ihrer Kirche gibt es zahlreiche Ikonen zu sehen, welche die gesamte Bibelgeschichte bildlich darstellen. Ein schöner Innenhof mit interessanten Steinmosaiken auf dem Boden runden den Besuch in der Klosterfestung ab. Am Ende hat die Reisebegleitung Nadja für die Gäste noch eine Überraschung im Schatten der Bäume am Kloster parat - es gibt süßes und saures ??. Ein typisches Gebäck der Region - Hefeteig gefüllt mit einer Käse- Öl- Zimt- Zucker Kombination und dazu Misteln, eine Kreuzung aus Pflaume und Apfel, welcher hier auf der Insel nur von April bis Mai wachsen. Ein langer, sonniger, schöner, erlebnisreicher Tag geht dann im Hotel beim gemütlichen Abendessen im Hotel zu Ende. Wir verabschieden uns in die Nacht und sagen - KALINICHTA.

4. Tag: 10.05.2018, Ausflug in den „Süden Kretas" mit Gortys, Weinverkostung auf Weingut, Palast von Festos und Matala

Nach dem reichhaltigen Frühstück fahren wir heute in den Süden der Insel. Wir durchfahren die fruchtbarste Ebene Kretas, die Messara Hochebene. Mittendrin, zwischen zwei Gebirgen der Insel sehen wir viele Gewächshäuser, in denen viel Gemüse für den Eigenbedarf, aber auch für den Export angebaut wird. Zudem wachsen hier viele Kräuter schon am Straßenrand, wie z. Bsp. Thymian, Minze, Lavendel, Salbei und noch viel mehr. Aus dem hier wachsenden Thymian wird z. Bsp. der kretische Honig hergestellt. Auch Tee wird aus den Kräutern als Mischung zusammengestellt - eine bekannte Sorte davon, soll bei Verzehr alles „Böse" aus dem Körper rausziehen. Während der langen Fahrt durch die Ebene bekommen wir wieder viele Informationen zur einheimischen Fauna, Flora, Tierwelt und auch zur bewegten Geschichte der Insel mit auf den Weg. Sie berichtet das es ca. 180 endemische Pflanzen hier gibt und das verschiedene Raubvögel, Dachse und die grünen Smaragdeidechsen hier beheimatet sind, dafür aber keine Wildschweine oder Füchse. Desweiteren gibt sie uns einen kurzen geschichtlichen Einblick, welche auch schon mal verwirren kann. Denn auf der Insel gab es die mykenische, hellenistische, römische, byzantinische, osmanische und auch venezianische Zeit - um nur einige zu nennen. Unser erstes Ziel für heute ist die archäologische Stätte Gortys im zentralen Südkreta, ca. 40 km südlich von Heraklion. Hier besichtigen wir bei einem Rundgang die Ruinen/ Reste der Titius Basilika. und das Odeon. Die Kirche erhielt ihren Namen nach dem Apostel Titus, welcher eine Weile hier gelebt hat und der erste Bischof Kretas war. Das Odeon, das sind die Reste eines kleinen Theaters und an dessen Rückwand Gesetzes-inschriften auf Stein gemeißelt. Der Gesetzescodex - ist eine umfangreiche, im dorischen Dialekt abwechselnd von links nach rechts und rechts nach links geschriebene Inschrift. Er ist der älteste Code, der je in Europa gefunden wurde und entstand in der Zeit des römischen Reiches. Auf dem Gelände stehen auch sehr schöne, wenn auch knorrige bis zu 1000 Jahre alte Olivenbäume. Im Anschluß geht es nur ca. 3k weiter nach Poulio, zum Weingut der Familie Zachriaoudakis. Hier oben auf dem Plateau mit tollem Blick auf die Ebene, werden wir vom Sohn des familiengeführten Weingutes zur Führung erwartet. Er erklärt uns in den Anlagen den Prozess von der Traube bis hin zum fertigen Wein, welchen wir am Ende in 3 Sorten - weiß, rose und rot probieren dürfen. Das eigene ca. 20 ha große Weingut wurde erst 2003 auf kleinen und großen Terrassen an steilen Abhängen aufgerebt (bepflanzt) und schon jetzt wurden einige ihrer hergestellten Weine für die hervorragende Qualität ausgezeichnet. Nach dem edlen Tropfen setzen wir unsere steile Abfahrt, Neigung ca. 20% gen Süden ans Libysche Meer, zum Fischer- und Badeort Matala fort. In den 60er Jahren gründeten hier junge Amerikaner eine Kommune, haben sich hier niedergelassen und dadurch entwickelte sich der Ort zum Hippiedorf. Hier kann man eine tolle, entspannte Atmosphäre mit direktem Meerzugang zum schön blau leuchtenden und sehr klarem Wasser erleben. Der Strand mit seinen vielen Cafe´s, Bars und urigen Tavernen ist umringt von Bergen. An der einer Seite der Bucht sieht man die für den Ort bekannten Wohn- und Grabhöhlen (Höhlenwohnungen), welche in der Vergangenheit in den Berg gehauen wurden - heute aber nicht mehr bewohnt sind und besichtigt werden können. Jedes Jahr im Juni findet hier das 3- tägige Hippie Festival statt. Nach einer längeren Pause zum Essen, Shoppen, Höhlen ansehen oder auch baden gehen, fahren wir weiter zur Palastanlage von Festos. Nach Knossos die 2. Wichtigste archäologische Stätte auf Kreta. Sevastianna führt uns sehr informativ durch den ehemaligen prächtigen, minoischen Palast, welcher mitten in der Messara Ebene auf einen Hügel gebaut ist. Die Anlage ist mit ca. 8000 qm etwas kleiner als der Palast von Knossos, aber ähnlich aufgebaut. Wir sehen viele Vorratskammern auch Magazine genannt mit den bekannten großen Tongefäßen, viele Treppen zwischen den einzelnen angelegten Höfen und vieles mehr. Zum Abschluss unseres heutigen Tagesausfluges genießen wir an der Ausgrabungsstätte die fantastische Aussicht auf die Ebene und das Ida- Gebirge, bevor wir uns über die Stadt Iraklio/ Heraklion auf den Weg zurück zum Hotel machen. Hier angekommen genießen wir das griechische Mottobuffet im Hotelrestaurant und verabschieden uns in die Nacht.

5. Tag: 11.05.2018, Ausflug in den „Westen Kretas" mit Kloster Arkadi, Rethymnon und Chania

Heute starten wir sehr zeitig am Hotel um in den Westen der Insel zu fahren. Insgesamt werden wir heute ca. 350 km über die Insel fahren, um das bekannte und sehr berühmte Kloster Arkadi, sowie die Städte Chania und Rethymnon zu besuchen. An der Küstenstraße entlang streifen wir wieder Heraklion und haben heute eine sehr schöne Sicht auf den „schlafenden Mann", wie hier der Berg an welchem die Stadt liegt genannt wird. Man kann sein Gesicht (Auge, Nase und Mund) sehr gut erkennen und der Name gibt ihm recht - er schläft und ruht in der Sonne Kretas. Während der Busfahrt erfahren wir viel Wissenswertes über die Traditionen und Nutzung der Millionen von Olivenbäumen. Hier feiert man zum Beispiel die Taufe eines Kindes oder die Hochzeit, neben Freunden, Familien und Bekannten, auch mit dem ganzen Dorf. 500 Personen und mehr sind bei solchen Feiern keine Seltenheit. Jährlich im August zu Maria Himmelfahrt pilgern viele Kreter, auch zu Fuß bis zu 30 km, in die der Mutter Gottes geweihte Kirche in der Nähe von Bali, um in ihr Trost und Hilfe zu finden. Egal wo wir bisher auf der Insel waren oder noch hinfahren die Olivenbäume sind unser ständiger Begleiter. Die Oliven werden ab November bis Februar von den Familien selbst geerntet und als Vorrat für das kommende Jahr genutzt. Es gibt die unreifen grünen und die reifen schwarzen Oliven. Man soll sie nie direkt vom Baum essen, da sie da noch extrem bitter sind. Man legt sie für ca. 20 - 25 Tage in Wasser ein um sie nachreifen zu lassen. Danach verarbeitet man sie zum bekannten Olivenöl - was hier jeder in der Küche benutzt oder sie werden weiterverarbeitet zu Creme - toll und sehr gut für die Haut oder auch als Olivenseife. Auch das Holz des Baumes wird genutzt, entweder zum Verbrennen im Kamin oder auch als Schalen, Honiglöffel etc, - welche ein beliebtes Souvenir der Insel sind. Am Vormittag erreichen wir das in den Bergen auf ca. 500m Höhe, also im kretischen Hinterland gelegene, historisch bedeutendste Kloster Arkadi. Es gilt seit dem Aufstand gegen die Türken im Jahr 1866 als Kretas Nationalheiligtum und als Zeichen für den Freiheitskampf der Kreter. Die Klosterkirche mit seiner schönen venezianischen Fassade aus der Renaissance findet man auf vielen Postkarten der Insel - ein beliebtes Fotomotiv eben. Dementsprechend viel ist hier auch los, wie wir bei unserem Rundgang bemerken. Die Anlage selbst ist sehr gepflegt, gut erhalten und schön begrünt. Von hier aus geht es für uns nun noch weiter westlich, in die Hauptregion der Zitrusfrüchte und in die alte Hauptstadt Chania. Sie war bis 1971 die Inselhauptstadt, und heute ist die 2. größte Stadt der Insel mit ca. 60.000 EW. Die schöne, mittelalterliche Altstadt mit ihren vielen kleinen Gassen und der belebten Hafenpromenade rund um den venezianischen Hafen wirkt wie eine Filmkulisse mit Befestigungsanlagen, türkischen Bauten, Moscheen und Arsenalen. Nach einem kurzen Rundgang in der Altstadt haben wir Freizeit um die besondere Atmosphäre der Stadt - beim Essen, Shoppen oder Seele baumeln - auf uns wirken zu lassen. Unzählige Bars und Restaurants säumen sich wie Perlen an der Schnur am Wasser, mit seiner sehr gesunden salzhaltigen Luft, entlang. Im Anschluss fahren wir weiter zu unserer letzten Station des heutigen Tages in die malerische Stadt Rethymnon mit ihrem Hafen am kretischen Meer. Der lebhafte Ort ist die 3. größte Stadt der Insel und liegt ca. 70 km westlich der neuen Inselhauptstadt Heraklion. Mit seinen schmalen Gassen, dem venezianischen und türkischen Flair, hat es sich seinen ursprünglichen Charakter bewahrt. Die hölzernen Erker an den Gebäuden erzählen von der osmanischen Zeit und die Minarette der Moscheen prägen ein sehr orientalisches Stadtbild. Auch hier gönnen wir uns nach einem kurzen Rundgang eine Pause um das Flair und Leben der Stadt einzufangen. Am späten Nachmittag treten wir die Rückreise zum Hotel an und lassen hier den Tag beim leckeren Abendbuffet ausklingen.

6. Tag: 12.05.2018, Ausflug in das „Unbekannte Kreta" in die Lassithi Hochebene und Abendessen in der Taverne

Nach dem Frühstück starten wir unsere heutige Rundfahrt in das ursprüngliche, eher unbekannte Kreta. Wir fahren in die sehr weitläufige Lassithi Hochebene. Hier gibt es sie noch, die ursprünglich gebliebenen Dörfer, welche an die Hänge am Rande der Ebene gebaut wurden um kein wertvolles Ackerland zu verschwenden. Das flache, fruchtbare Land ist von Bergen umgeben und mit ca. 10 km Länge die größte Hochebene auf Kreta. Von Chersonissos aus schlängelt sich die Passstraße auf etwa 1.100 Meter hinauf und dann auf die Ebene wieder hinunter. Ganz oben vom Pass hat man einen sehr schönen Blick über die Ebene. Eine ländliche Oase mit Bauernwirtschaft, hier werden viele Kartoffel-, Bohnen- und Kohlfelder bewirtschaftet und es gibt sehr viele Schafherden. Die Region hier ist u.a. auch bekannt für ihre segelbespannten Windräder. Sie dienten durch das Hochpumpen des Grundwassers zur Bewässerung des Ackerlandes. Viele der ehemaligen Windräder stehen noch - sie gelten als das Wahrzeichen der Lassithi-Hochebene. Wir durchqueren das Dorf unseres Busfahrer Dimitris - während der Fahrt durch die sehr schmalen Straßen des Ortes, stellt er uns seine Einwohner vor, den Bürgermeister, den Priester, die Chefin vom Supermarkt usw. ?? - typisch griechisch eben. Als erste Station besichtigen wir heute das Nonnenkloster in Kera. Ein Wallfahrtsort - die Kirche wurde im 14./ 15. Jh. gut versteckt zwischen Bäumen im Bergdorf erbaut und ist der Mutter Gottes geweiht. Sie wurde bekannt für ihren reichen Freskenschmuck und die noch gut erhaltene Wandbemalung. Viele Ikonen in der Kirche werden hinter Scheiben vor weiterer Zersetzung geschützt. Nach dem Rundgang in der Klosteranlage, wo aktuell noch 9 Nonnen leben setzen wir unsere Fahrt nach Psichro fort. Wieder schlängelt sich unser Busfahrer sehr sicher und versiert mit seinem Bus bergauf, bergab. Schließlich erreichen wir den kleinen Ort im zentralen Kreta, am Südrand der Lasithi-Hochebene, ca. 50 km von Heraklion entfernt. Seine Bekanntheit erlangte der Ort durch die Diktäische Grotte (auch Dikti- oder Zeus- Grotte genannt). Sie wurde per Zufall von einem Schäfer auf der Suche nach einem verloren-gegangen Schaf entdeckt und der Mythologie nach, gilt sie als Geburtsort vom Göttervater ZEUS - er soll hier von einer Ziege genährt und vor seinem Vater geschützt worden sein. Am Parkplatz ist ein kleines Cafe mit schönem Blick auf die Hochebene - in welches wir von unserer Reisebegleitung Nadja zum echten griechischen Kaffee oder wahlweise Orangensaft eingeladen werden. Gestärkt starten wir den anstrengenden Auf- und Abstieg, mit vielen Wegen und Treppen um die beliebte Grotte zu besichtigen. Die Strapazen lohnen sich auf jeden Fall, denn die Tropfsteinhöhlen zieht uns mit ihren Stalakniten und Stalaktiten in ihren Bann. Nun haben wir uns unsere Mittagspause redlich verdient und so halten wir im größten Bergdorf der Ebene und können in einer Taverne etwas essen und trinken. Im Anschluss setzen wir unsere Fahrt in ein weiteres kleines Bergdorf, namens Krasi fort. Hier steht sie - die größte Platane Kretas. Sie wird auf ein Alter von ca. 2000 Jahren geschätzt und hat einen Stammumfang von etwa 14 m. Wir probieren es aus und umfassen als Gruppe den Baum - das ist nicht nur lustig, sondern auch gewaltig. Der Baum kann sicher sehr viele Geschichten erzählen! Am Nachmittag kehren wir in unser Hotel zurück und genießen die freie Zeit bis zum Abendessen. Heute gehen wir gemeinsam als Gruppe, typisch griechisch, rustikal und ursprünglich in einer Taverne im alten Teil von Hersonnissos essen. Es gibt mehrere Gänge mit reichlich Auswahl, dazu Wein, Bier und Wasser. Ein sehr schöner Abend geht zu Ende, jeder Gast erhält als Erinnerung kretischen Thymianhonig und damit verabschieden wir uns zurück im Hotel in die Nacht. KALINICHTA - typisch griechisch eben ??.

7. Tag: 13.05.2018, Ausflug auf die Insel Spinalonga, Agios Nikolaos und Olivenölprobe

Nach dem griechischen Tavernenabend gestern können wir heute ausschlafen. Wir fahren in Richtung Elounda und machen eine Fotopause mit schönem Blick auf die Bucht. Während der Fahrt beantwortet Sevastianna die offenen Fragen zum Thema Krise in Griechenland. In Elounda angekommen steigen wir gemeinsam mit einer zweiten Eberhardt- Gruppe ?? auf das Boot um, welches uns auf die wenig entfernte Steininsel Spinalonga bringt. Somit haben wir auf dieser Rundreise auch den Blick vom Wasser aus auf die Insel Kreta, welche wir in den vergangenen Tagen schon sehr gut kennenlernen konnten. Nach einer kurzen Überfahrt erreichen wir das als Leprainsel bekannt gewordene Eiland. Hierher wurden alle Einwohner von Kreta, welche an der Lepra - eine schreckliche, hochansteckende, gefährliche und unheilbare Krankheit - erkrankt waren zur Isolation gebracht. Die ehemalige Leprastation kann noch besichtigt werden. Zum Beispiel gab es auf der gesamten Insel keinen Spiegel, damit die Erkrankten sich nicht sehen mussten. Und dann gibt es noch die Geschichte vom Priester, der auf die Insel kam um neue Hoffnung, Mut und Glauben zu geben. Heute ist die Insel mit ihren venezianischen Festungsmauern eine Ausgrabungsstätte zum Anschauen, mit teilweise noch kunstvollen Mosaikböden. Nachdem Rundgang fahren wir mit dem Boot zurück auf das Festland und besuchen des Hafenstädtchen Agios Nikolaos. Eine kleine kretische Stadt mit pulsierendem Leben. In der Innenstadt gibt es viele kleine Gassen, eine schöne Kirche, Cafes, Shops, Restaurants. Die Farben des kretischen Meeres leuchten in so vielen Blautönen und das Wasser ist so klar, das man direkt am Stadtstrand reingehen möchte. Die Besonderheit des Ortes ist aber der Süßwassersee mitten in der Stadt. Er ist mit dem Meer verbunden und wird dennoch von unterirdische Quellen gespeist. Auf seinem Grund in ca. 65m Tiefe sollen noch viele Waffen aus dem 2. Weltkrieg liegen und die Göttin Athene soll hier gebadet haben. Auf der Rückfahrt zum Hotel, legen wir einen Stopp am Gut Vassilakis ein. Hier bekommen wir einen Einblick in die schon so viel besprochene Olivenölherstellung. Wir werden durch das Gut geführt, sehen eine alte kretische Olivenmühle und - presse aus dem Jahr 1865 und erfahren woran man gutes Olivenöl erkennt. Im Anschluss können wir verschiedene Sorten Olivenöl verkosten und natürlich auch für zu Hause einkaufen. Zu Hause ist das Stichwort - morgen ist Abreise und damit geht leider unsere schöne und sehr erlebnisreiche Rundreise durch Kreta zu Ende. Wir müssen uns schweren Herzens, aber voller Dankbarkeit für sehr schöne, informative Tage auf Kreta von unserem Busfahrer Dimitris und vor allem von unserer sehr lieb gewonnenen Reiseleiterin Sevastianna am Hotel verabschieden. Es war sehr bereichernd eure tolle griechische Insel Kreta kennenlernen zu dürfen.

8. Tag: 14.05.2018, Heimreise

Nach dem Frühstück starten die ersten Gäste unserer Gruppe in Richtung Flughafen und so nach und nach verabschiedet sich jeder in Richtung seines Heimatflughafens. Die Zeugnisse bewegter Vergangenheit, die Lebensfreude und Herzlichkeit der Menschen hat bei der ganzen Gruppe einen zufriedenen und glücklichen Eindruck hinterlassen. Und somit verlassen wir die größte Insel Griechenlands mit vielen neuen, schönen und bleibenden Eindrücken und versprechen wiederzukommen, denn es war eine rundum gelungene Reise, welcher uns in schöner Erinnerung bleiben wird.
Ich bedanke mich bei Ihnen, das Sie auf dieser Reise meine Gäste waren, wünsche Ihnen das Sie gesund und reiselustig bleiben und hoffe wir sehen uns mal wieder - Ihre Nadja ??

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