Reisebericht: Rundreise Kreta – größte Insel Griechenlands

03.05. – 10.05.2010, 8 oder 11 Tage Kreta mit Heraklion – Hersonissos – Knossos – Insel Spinalonga – Gournia – Palmenstrand Vai – Lassithi–Hochebene – Matala – Festos – Kloster Toplou – Agios Nikolaos – Kloster Arkadi – Chania – (Badeverlängerung)


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Türkisblaues Meer, uralte Olivenbäume, duftende Orangen- und Zitronenhaine, altehrwürdige Kloster, lebhafte Städte, eine überwältigende Landschaft mit pink leuchtenden Oleanderbäumen und stolze Bewohner...Kreta hat viel zu bieten! Kommen Sie mit
Ein Reisebericht von
Anne Hiecke

Reisebericht

Rundreise Kreta: 8 Tage Heraklion - Knossos - Agios Nikolaos - Arkadi - Chania
 

Mit zehn Jahren habe ich Kreta schon einmal besucht und mich beeindruckte die natürliche Schönheit und Herzlichkeit dieses Landes. Daher freute ich mich sehr, als ich erfuhr, dass ich eine unserer Reisegruppen nach Kreta begleiten darf!
 
Früh morgens traf ich meine Gruppe pünktlich auf dem Flughafen in Dresden. Da ich alle schon am Tag zuvor angerufen hatte, kannten wir uns bereits ein bisschen und die Begrüßung fiel uns nicht schwer. Schnell hatten wir eingecheckt und machten uns mit unseren Flugtickets auf den Weg zum Gate. Und kurze Zeit später befanden wir uns schon in der Luft...
In Heraklion gelandet begrüßte uns am Flughafen unsere Reiseleiterin Rena, die uns zum Bus begleitete. Jeder hatte schnell seinen Sitzplatz im Bus gefunden, unser freundlicher Fahrer Lefteris verstaute das Gepäck und schon ging es los zu unserem Hotel „Belvedere“ in Hersonissos. Was staunten wir, als wir die Auffahrt zum Hotel hinauffuhren...Ein großes, weitläufiges Gelände mit Oliven- und Zitronenbäumen, mehrere Pools mit türkis schimmernden Wasser, das zum Schwimmen und Planschen einlud und hübsche Bungalows säumten den Weg zum Eingang des Hotels. Die Lobby präsentierte sich sehr sauber, groß und mit gemütlichen Sofas ausgestattet. Bei einem Begrüßungsdrink erklärten Rena und ich unseren Gästen die weitere Vorgehensweise und den Ablauf der Woche, wichtige Fragen wurden ebenso geklärt. Danach erhielt jeder seine Schlüssel und nun hatten wir noch einen halben Tag Freizeit bis zum Abendessen. Die Meisten nutzten diese, um ein wenig im Ort zu bummeln und etwas einzukaufen oder um an den Strand zu gehen und zu entspannen. Ich war eine von den Letzteren
Neunzehn Uhr trafen wir uns vor dem Restaurant zum Abendessen. Die Küche spielte auf und gab ihre Kochkünste zum Besten - von kretischen Spezialitäten über Fleisch vom Grill bis zu einfachen Salaten und Hausmannskost gab es einfach alles. Das Beste war natürlich das vielfältige Angebot an Desserts
Am folgenden Tag fuhren wir nach einem reichhaltigen Frühstück zur eindrucksvollen Palastanlage von Knossos. Das größte und berühmteste Zeugnis minoischer Geschichte wurde rekonstruiert und somit für ein breites Publikum eröffnet. Unsere Reiseleiterin Rena führte uns durch dieses beeindruckende Stück Geschichte und erklärte uns alles genauer. Nach diesem Erlebnis bereitete uns Rena eine kleine Überraschung, die nicht im Programm stand und fuhr mit uns nach Peza. Zwanzig Prozent der griechischen Weinproduktion kommen von Kreta, dort wiederum stammen siebzig Prozent der Weine aus der Region um Peza. Wir sahen einen Film über die Wein- und Olivenproduktion rund um Peza und kosteten vom schmackhaften Tomatenbrot und roten und weißem Wein. Uns schmeckte es so gut, dass jeder von uns etwas kaufte, ob nun Gewürze und Olivenöl als Mitbringsel für die Familie oder Wein und Honig für sich selber.
Anschließend fuhren wir weiter in die Hauptstadt von Kreta, Heraklion. Rena führte uns durch diese lebhafte und unkontrolliert expandierende Hauptstadt und gab uns Tips für die anschließenden zwei Stunden Freizeit.

Ich aß mit einigen Gästen in einem einladenden Restaurant am Hafen Heraklions und genoss das schöne Wetter und einen griechischen Salat. Nach diesem traditionellen Mahl bummelte ich noch einmal über den Markt Heraklions, der eher einer Straße gleicht. Danach schauten wir uns noch das Historische Museum in Heraklion an, gemeinsam mit Rena, die uns zu allen der Ausstellungsstücke Erklärungen gab und Fragen bereitwillig beantwortete. Erschöpft von diesem etwas anstrengenden, aber sehr schönen Ausflug fuhren wir am Nachmittag ins Hotel zurück.
Am Mittwoch stand ein Ganztagesausflug in den Osten Kretas auf dem Programm. Zunächst machten wir einen kurzen Fotostopp an der Ausgrabungsstätte von Gournia, die Ruinen einer 3500 Jahre alten minoischen Stadt, die als Handelsort die schmalste Stelle Kretas kontrollierte. Heute sind nur noch die Grundmauern an einem Berghang zu sehen.
Weiter ging es dann nach Sitia, eine noch ursprünglich wirkende Hafenstadt mit einem kleinen Kastell. Wir hatten eine halbe Stunde Zeit um selbstständig an der Hafenpromenade entlang zu schlendern oder einen Kaffee in der Sonne zu genießen.
Anschließend fuhren wir zum Kloster Toplou, welches ca. 20 Kilometer von Sitia entfernt liegt und sich mit seinen hübsch restaurierten Mauern und der bedeutenden Ikonensammlung als wahres Schmuckstück präsentiert.

Nur die Toiletten waren für uns gewöhnungsbedürftig - zwei Trittflächen für die Füße und ein Loch in der Mitte...
Nach diesem Erlebnis fuhren wir nach Vai Finikodasos, auch einfach nur Palmenoase Vai genannt. Dieser Ort ist etwas ganz Besonderes, denn hier befindet sich der einzige Palmenwald Europas! Außerdem verfügt er über einen wunderschönen Strand mit glasklarem Wasser, welches zum Baden einlädt. Urlaubsfeeling garantiert! Hier verbrachten wir zwei sehr schöne Stunden mit Baden, Essen oder einfach nur die Seele baumeln lassen. Doch irgendwann ist auch der schönste Moment vorbei und wir mussten wieder zurückfahren. Bei einer Bananenverkäuferin am Straßenrand legten wir noch einen Stopp ein und deckten uns mit ihren reifen und wohlschmeckenden Früchten ein. Und wie überrascht wir waren, als wir erfuhren, dass die Dame aus Hamburg stammt! Sie erzählte uns, dass sie nun schon 20 Jahre auf dieser facettenreichen Insel lebt und mit Ihrem kretischen Mann eine kleine Bananenplantage im Nebenerwerb betreibt.
Nachdem wir uns von unserer Landsmännin verabschiedet hatten, fuhren wir weiter nach Agios Nikolaos. Diese Stadt ist wunderschön an der Mirabello-Bucht gelegen und zieht Jahr für Jahr durch seinen hübschen und überschaubaren Ortskern sowie die schönen Badestrände in der Umgebung mehr und mehr Urlauber an. Auch wir bummelten ein wenig im Ort und tranken einen Kaffee, bevor es nach einem langen Tag zurück ins Hotel ging.
Am nächsten Tag erkundeten wir den Süden Kretas. Zunächst schauten wir uns in der Mesara-Ebene, genauer Gortis, um. Gortis ist die wichtigste griechisch-römische Ausgrabungsstätte auf Kreta mit dem ältesten schriftlich fixierten Gesetzestext des Abendlandes. Diese Texte sind auf Steintafeln eingemeißelt und in altdorischen Dialekt verfasst. Ehrfürchtig bestaunten wir diese alten Tafeln und die Titus-Basilika, die gleich „nebenan“ stand und genauso beeindruckend war. Wir sahen selbststverständlich auch die Platane, unter der dem Mythos nach Zeus seine Hochzeitsnacht mit der schönen Europa verbracht haben soll
Nach diesem Erlebnis fuhren wir zur Palastanlage Festos, welche über der Mesara-Ebene liegt, sodass man einen tollen Ausblick auf das Umland hat. Der Palast an sich ist nicht rekonstruiert worden und stammt ebenso wie Knossos aus der minoischen Zeit.
Nach einer Führung durch Festos ging es mit dem Bus weiter nach Matala, wo sich seit neolithischer Zeit bewohnte Felshöhlen befinden. Durch die Lage am Lybischen Meer  und den Sandstrand zieht dieser Ort viele Touristen an, sodass auch schon Hotels und eine improvisierte Einkaufsstraße entstanden sind. Wir hatten Zeit zum Baden, was wir auch gern nutzten, weil es wieder sehr warm war.

Zu Mittag aßen wir in einer der vielen Tavernen von Matala und auch ein wenig Bummeln durch die Geschäfte durfte nicht fehlen. Ich erstand sogar einen schönen Strohhut, der mir auf unserer Reise viel genützt hat. Abschließend an diesen abwechslungsreichen Tag ließen wir uns das -  wie immer - zauberhafte Essen im Hotel schmecken. Außerdem packten wir wieder unsere Koffer, da es am nächsten Tag Zeit war, unser neues Hotel in Platanias zu beziehen.
 
Am nächsten Morgen fuhren wir nach Fordele, der Geburtsort des Künstlers El Greco. Ein wunderschönes und gemütliches Dörfchen in den Bergen Kretas, in dem wir einige Zeit verbrachten um uns umzuschauen und einen frisch gepressten Orangensaft zu genießen. Danach fuhren wir weiter zum Kloster Arkadi, in dem uns Rena herum führte und uns Näheres zum griechisch-orthodoxen Gottesdienst erzählte. Weiter ging es nach Rethymnon, eine lebhafte Stadt, ohne allerdings hektisch zu wirken. Sie ist die drittgrößte Stadt Kretas und birgt unter anderem die geisteswissenschaftliche Fakultät der Universität Kretas. Nach einem kleinen Stadtrundgang, geführt durch Rena, nutzten wir unsere freie Zeit um in einer der Tavernen am Hafen etwas zu Mittag zu essen und um anschließend zur Verdauung durch die Gassen zu bummeln. Abschließend an diesen erlebnisreichen Tag bezogen wir unser Zimmer im Hotel „Porto Platanias“ in dem kleinen Ort Platanias. Wir freuten uns sehr, als wir das Meer sahen, welches direkt hinter dem Hotel lag! Einige waren sogar so mutig und stürzten sich in die Fluten
Der Ausflug am nächsten Tag führte uns auf die Halbinsel Akrotiri und zum Kloster Agia Triada, dass etwas einsam gelegen war, wir hatten jedoch einen schönen Ausblick auf das Meer. Dann fuhren wir nach Chania, meiner Meinung nach einer der schönsten Orte Kretas, der auch in den Reiseführern als die „bedeutendste, traditionsreichste und liebenswerteste Stadt Kretas“ bezeichnet wird.

Mehr als die anderen kretischen Städte verfügt Chania über viele gut erhaltene Bauten aus venezianischer und türkischer Zeit. Diese bestaunten wir bei einem Stadtrundgang, geführt von Rena. Danach bummelte ich gemeinsam mit einigen meiner Gäste über den Markt von Chania und kauften unter anderem Honig, Gewürze, Tee und noch viel mehr...Ich kaufte mir sogar ein Kleid und bekam eine super Beratung von meinen Gästen! Noch einmal danke an dieser Stelle  Nach einem kleinen Snack auf der Dachterrasse eines gemütlichen Restaurants fuhren wir dann wieder zurück zum Hotel.
 
Am vorletzten Tag unserer Reise konnten wir noch an einem fakultativen Halbtagesausflug zur Westspitze Kretas teilnehmen. Zunächst fuhren wir zum Kloster Gonia, in dem uns Rena unter anderem die Ikonensammlung zeigte. Daran anschließend ging es nach Episkopi zur Rotonda des Erzengels Michael, eine kleine Kuppelkirche, die - wie der Name sagt - dem Erzengel Michael geweiht ist.

Und nun ging es zum Höhepunkt dieses Ausfluges: zu einer Taverne in Falassarna, in der wir ein typisch kretisches Essen einnahmen. Zwei Stunden verbrachten wir mit leckerem Tomatenbrot, griechischen Salat, Käsetaschen mit Feta gefüllt, einen Braten - von dem ich nichts probierte, da ich Vegetarier bin - und einem wahnsinnigem Angebot an Desserts. Orangenscheiben mit Zimt, Schokoladenkuchen, Cremetorten...Wir ließen es uns wirklich schmecken!
Damit ging ein schöner Tag zu Ende. Leider stand dann noch Koffer packen auf dem Programm, denn am nächsten Tag sollte es früh morgens schon zurück gen Heimat gehen. Das Flugzeug startete entgegen unserer Bedenken wegen der Vulkanasche doch und pünktlich 12.10 Uhr landeten wir auf dem Flughafen Dresden. Eine erlebnisreiche Woche lag hinter uns, aber trotzdem freute sich jeder darauf, mit dem Haustür-Transfer-Service wieder sicher und wohlbehalten nach Hause kommen zu können.
Ich jedoch freue mich schon auf meine nächste Reise nach Kreta im Oktober! Ich freue mich, wenn ich auch Sie begrüßen darf und mitnehmen darf in eine geheimnisvolle Welt zwischen Geschichte, Traditionen und Fortschritt!
Ihre Anne Hiecke

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