Reisebericht: Griechenland – Rundreise mit und ohne Rollstuhl

20.03. – 27.03.2019, 8 Tage Rundreise mit Rollstuhl nach Griechenland mit Vrahati – Epidaurus – Nauplia – Hera–Tempel – Athen – Altkorinth – Korinth – Nemea


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mit und ohne Rollstuhl durch das antike Griechenlands...
Ein Reisebericht von
Jörg Nesse
Jörg Nesse

1. Tag; Mi.20.03.2019: Anreise nach Vrahati


Von den „Heimatflughäfen" Dresden und Leipzig jeweils von Mitarbeitern Eberhardt Travels betreut, starten die Reisegäste mit oder ohne Rollstuhl nach Frankfurt. Hier komplettiert sich mit acht Personen die kleine Reisegruppe. Es erwartet sie ein Ausflug an die Wiege der europäischen Kultur.
Etwas verspätet startet der Flug nach Athen, wo ein behindertengerechtes Transferfahrzeug bereitsteht und alle nach Vrahati, in das 5-Sterne-Hotel "Alkyon Resort" bringt.
Der erste Abend in Griechenland klingt beim gemeinsamen Abendessen gesellig aus.

2. Tag; Do.21.03.2019: Epidaurus – Nauplia

Unser erster Ausflug führt zunächst nach Epidaurus, der bedeutendsten antiken Kultstätte für den Heilgott Asklepios in Griechenland. Seit nunmehr zwanzig Jahren zählt diese Stätte zum UNESCO-Weltkulturerbe. Wir starten mit der Besichtigung des Amphitheaters, welches für seine außergewöhnliche Akustik bekannt ist, bevor wir im Museum Funde aus dem Ausgrabungsfeld erklärt bekommen, bevor wir dann zum Abschluss des Aufenthaltes auf dem Gelände des Heiligtums, welches Asklepios, dem Gott der Heilkunst geweiht ist, durch selbiges rollen können.
Danach geht es zum Hafenstädtchen Nauplia, der ersten Hauptstadt des modernen Griechenlands. So besichtigen wir die Kirche in welcher Otto I. aus dem Hause Witteldbach zum König Griechenlands gekrönt wurde. Sehr schön, der Spaziergang durch die Altstadt mit ihren vielen alten malerischen Häusern. Wir verweilen in einem der zahlreichen Cafés und genießen die Sonne.
Am Nachmittag reisen wir vorbei an Olivenbäumen, Weinbergen und vor allem ausgedehnten Zitrusplantagen, unterbrochen durch einen Fotostopp in Mykene, zurück nach Vrahati.

3. Tag; Fr.22.03.2019: Ausflug nach Nemea

Auch heute eröffnet ein entspanntes Frühstück im Hotelrestaurant unseren Tag.
Gut gestärkt starten wir dann mit dem rollstuhlfreundlichen Bus zum antiken Nemea, das im Altertum für die Nemeischen Spiele bekannt war. Wir besichtigen die Ausgrabungen mit dem restauriertem Zeustempel, der Palästra sowie den Bädern aus der römischen Zeit. Vertieft werden die Eindrücke dann wiederum im angegliederten Museum, wo wir dank unserer örtlichen Reiseleiterin Lila, einen Einblick in die Struktur des Heiligtums erhalten.
Schön, wenngleich mit Rollstühlen ein wenig beschwerlich, dann auch der Besuch des antiken Stadions. Nach so viel Kulturgeschichte etwas leichte Kost; das Weingut Bairaktaris lädt zur Probe ein.
Nach einem interessanten Rundgang sitzen wir bei edlen Tropfen und einem kleinen Imbiss beisammen. So gestärkt geht es weiter zum Kanal von Korinth; zunächst „überrollen" wir den künstlichen Wasserweg auf der Brücke der alten Hauptverbindungstrasse, dann genießen wir den Blick über Kanal und saronischen Golf von einem Café am Eintritt der künstlichen Wasserstraße ins Meer aus.
Am späten Nachmittag sind wir wieder im Hotel. Noch eine Runde schwimmen im beheizten Pool vor dem Abendessen?

4. Tag; Sa.23.03.2019: Altkorinth – Korinth

Bei auch heute wieder strahlendem Sonnenschein fahren wir nach Altkorinth, einst wichtigste Hafen- und Handelsstadt. Bei der intensiven Führung durch die Anlage haben wir dank der anschaulichen Erklärungen ein bisschen das Gefühl tatsächlich im antiken Griechenland zu weilen.
Über der Ausgrabungsstätte erhebt sich der wuchtige Felskegel mit der Burgbefestigung Akrokorinth. Dies ist unser nächstes Ziel; an den Befestigungsbauten lässt sich auch heute noch die wechselvolle Geschichte der Stadt und dieser größten und ältesten Burg auf dem Peloponnes ablesen.
Wenngleich der Besuch der Anlage nur den Fußgängern vorbehalten ist, sitzen unsere Gäste mit Rollstuhl gemütlich in einem Café und genießen den Blick auf die gigantische Anlage. Im Anschluss besuchen wir das moderne Korinth. Hier bieten sich Rollstuhlfahrern wieder ideale Verhältnisse für einen Bummel durch den autofreien Innenbezirk.

5.Tag; So. 24.03.2019: Ausflug zum Hera–Tempel – Loutraki

Das Kap Heraion ist auf der anderen Seite des Golfes von Korinth schon vom Hotel aus zu sehen.
An dieser malerischen Bucht befindet sich eines der Heiligtümer der Hera. Sie wurde hier als Beschützerin des Kaps und des Hafens verehrt.
Nach landschaftlich reizvoller Fahrt (und etwas mühsamen Rollens) stehen wir vor den Resten der antiken Anlage.
In Vouliagmeni stoppen wir am "Blauen See". Dieser ist durch einen schmalen Kanal mit dem Meer verbunden. Herrlich sitzt man bei griechischem Kaffee im Restaurant mit phantastischem Blick über das Gewässer. Durch Loutraki fahren wir weiter nach Mykene. Diese Stätte ist natürlich jedem interessierten Griechenlandreisenden durch das berühmte Löwentor und die Ausgrabungsarbeiten Schliemanns ein Begriff. So verbringen wir mehrere Stunden in der Ausgrabungsstätte, die wiederum durch ein interessantes und rollstuhlfreundliches Museum abgerundet wir.
Wieder in Vrahati bleibt vor dem Abendessen noch ausreichend Zeit für einen Bummel entlang der hotelnahen Strandstaße.

6. Tag; Mo.25.03.2019: Ausflug mit der Schmalspurbahn

Am Morgen fahren wir entlang des Golfes Richtung Patras nach Diakopto.
Der Ort ist Ausgangspunkt einer der wenigen noch in Griechenland erhaltenen Schmalspurbahnen.
Zunächst besuchen wir das Eisenbahnmuseums welches und mit der Geschichte der über 120 Jahre genutzten Trasse vertraut macht.
Dann erleben wir aufgrund des heutigen Nationalfeiertages noch die örtliche Prozession, ehe der Zug in den kleinen Bahnhof einfahren darf. Spektakilär dann die folgende Stunde, in der uns die Bahn, aufgrund der extremen Steigung auf Zahnrad zugreifend durch imposante Schluchten und vorbei an wilden Gewässern über siebenhundert Meter höher, nach Kalavryta bringt.
In dem großen Bergdorf nehmen wir zunächst in einem Restaurant mit Freisitz ein gemeinsames Mittagessen ein, ehe der Ort erkundet wird. Neben der reizvollen Kirche, den zahlreichen schönen Geschäfte, ist auch das Holocaust Museum eine der sehenswerten Einrichtungen der Gemeinde, macht bekannt mit dem dunkelsten Kapitel der Regionalgeschichte.
Begeisternd dann die Rückfahrt mit dem Reisebus oberhalb der gigantischen Schlucht allmählich wieder talwärts; winzig klein die Eisenbahn im Talgrund, herrlich der Blick auf den ebenfalls weit unter uns liegenden Golf.

7. Tag; Sa.23.03.2019: Athen

Ein Höhepunkt unserer Griechenland-Reise erwartet uns heute am letzten Ausflugstag: die griechische Hauptstadt, nach Athen.
Die Stadt befindet sich in der Mitte von zwei Hügeln und gilt als das Symbol für Freiheit, Kunst und Demokratie; eine vitale Großstadt, die ein prachtvolles Farbenspiel abgibt. Während dieser Rundfahrt eröffnet sich uns ein wunderbarer Blick auf die majestätisch anmutende Akropolis mit ihren Denkmälern aus dem Zeitalter des Perikles. Aber auch unzählige andere Sehenswürdigkeiten, wie der Omonoia Platz, die Akademie, die Universität, die Staatsbibliothek, das Alte Parlament, der Verfassungsplatz mit dem neuem Parlament und der Botanische Garten werden passiert.
Unterbrochen wird die Stadtrundfahrt durch eine Innenbesichtigung des Panathenischen Stadions. Dann geht es hinauf Richtung Akropolis.
Über die Mittagsstunden besichtigen wir das Akropolismuseum und damit einzigartige Fundstücke, die von der Akropolis stammen. Für viele, wenn auch nicht für alle Rollstuhlfahrer möglich, dann noch der beschwerliche, wenngleich ungeheuer lohnende Aufstieg zum Parthenon - der krönende Abschluss eines einzigartigen Ausflugsprogramms.
Beim letzten gemeinsamen Abendessen auf dieser Reise werden die Erlebnisse nochmals ausgewertet und schon neue Reisepläne „mit und ohne Rollstuhl" geschmiedet.

8. Tag; Mi.27.03.2019: Heimreise

Ausschlafen, dann ganz entspannt frühstücken und die Koffer packen. Mittags dann der Transfer zum Flughafen und mit Zwischenstopp in Frankfurt wieder Richtung Heimat.
Eine schöne, spannende, erlebnisreiche Reise durch das antike Griechenland geht zu Ende...

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