Reisebericht: Rundreise Griechenland – die Wiege der Kultur Europas

18.10. – 02.11.2014, 16 Tage Bus–Rundreise – Ioannina – Thessaloniki – Philippi – Meteora–Klöster – Delphi – Vrahati – Mykene – Epidaurus – Athen – Mistras – Olympia


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16 Tage reisten wir zu antiken Stätten des griechischen Festlands und begaben uns zu den Wurzeln des heutigen Westeuropas. Doch neben der Antike kam auch das Leben im heutigen Griechenland mit all seinen Facetten nicht zu kurz....
Ein Reisebericht von
Peter Rudolph

1. Tag:  Dresden – San Zeno di Montagna

Pünktlich steht der 5 Sterne Reisebus von Eberhardt-Travel am Dresdner Flughafen bereit. Nach und nach treffen die Gäste ein und endlich geht es Richtung Süden. Eine lange Reise liegt vor uns, die uns zu den meisten wichtigen antiken Stätten des griechischen Festlands führen wird. Das Wetter ist zwar schlecht, aber die Laune ist bei der großen, 35 Gäste zählenden Gruppe prächtig und wegen der vielen Burgen, Städte, die rechts und links der Inntal- und Brennerautobahn zu sehen sind, ist die Fahrt recht kurzweilig. Am Abend erreichen wir unser Hotel in San Zeno, wo uns ein üppiges italienisches Abendmenü erwartet. Wir genießen noch einmal den Blick auf die beleuchteten Ortschaften am Gardasee tief unter uns und schauen den Fledermäusen bei ihrem geschäftigen Geflatter zu, bevor wir die wohlverdiente Ruhe genießen.

2. Tag: Zan Zeno die Montagna – Ancona – Fährüberfahrt

Noch einmal heißt es früh aufstehen, denn unsere wir müssen pünktliche die Fähre in Ancona erreichen. Schon bald liegt die Ebene des Po mit seinen Zuflüssen vor uns. Am Morgen liegt die Poebene im typischen Morgendunst. Schon bald kommt Ancona in Sicht. Hier wirft Griechenland schon seine Schatten voraus, denn die Stadt geht auf griechische Kolonisten zurück, die selbst aus der griechischen Kolonialgründung Syrakus stammten. Nach den Formalitäten bei Zoll und Hafenbüro steht die Fähre der Anek Line im Hafen schon bereit. Man staunt immer wieder welche ungeheuere Menge an Bussen, LKWs und PKWs in den Bauch des Schiffes passen. Auf der Fähre liegt uns Ancona zu Füßen. Lange noch ist der altehrwürdige Dom St. Ciriachi  aus dem 11. Jahrhundert in der Ferne sichtbar. Nun wird das Schiff erkundet und danach finden wir uns am Restaurant ein, wo für uns Plätze für ein sehr reichhaltiges Abendmenü reserviert sind. An Bord bei ruhiger See klingt der Tag aus.

3. Tag: Igoumenitsa – Dodona – Ioannina – Kalambaka

Das Frühstück nehmen wir noch an Bord ein. Im Restaurant sind die Tische für uns schon gedeckt, während die Masse der Reisenden anderer Veranstalter sich im Self-service Bereich drängelt. Zunächst sehen wir die albanische Küste, dann Korfu und  bald schon kommt Igoumenitsa in Sicht, eine Stadt, die dem Fährhafen ihre Existenz verdank und von und mit ihm lebt. Hier empfängt uns unsere örtliche Reiseleitrein Anastasia. Wir verlassen Igoumenitsa recht schnell in Richtung Osten. Das Wetter ist hervorragend.  Die Sonne scheint aus allen Löchern. Die Reise geht zunächst nach Dodona, der ältesten bekannten Orakelstätte Griechenlands. Aus dem Rauschen der Blätter einer heiligen Eiche vernahmen die Priester hier die Stimme von Zeus. Nächstes Ziel nach Ioannina. Hier machen wir einen Zeitsprung in die Jahrhunderte, in denen Griechenland zum Osmanischen Reich gehörte (Ende 14. Jh. - 1830). In der ummauerten Altstadt wird die Aslan Pascha Moschee mit der Mädresse sowie die darunter liegende Osmanische Bibliothek besichtigt. Danach geht es hinauf zur inneren Zitadelle mit dem Normannischen Turm, der Fetije Moschee und dem Ali Pascha Grab. Es bieten sich wunderschöne Ausblicke auf den Pamvotissee mit seiner kleinen Insel und den teils noch verschneiten Gipfeln des Pindos Gebirges. Die Einkehr in das dort vorhandene Cafe schließt den Besuch in Ioannina ab. Am späten Nachmittag erreichen wir unser erstes Hotel in Kalambaka. Schon von weitem sind die Meteorafelsen über dem Pindostal zu sehen, die alle beeindrucken. Das Hotel liegt direkt unterhalb der mächtigen Felsformation. Von dort oben grüßt uns schon das Kloster St. Stephani.  Das große und reichhaltige Buffet am Abend rundet den ersten Tag auf dem griechischen Festland wohltuend ab.

4. Tag: Meteoraklöster – Olymp – Perea

Nach dem Frühstücksbuffet geht es hinauf in schwindelnde Höhen zu den Meteoraklöstern. Ta meteora monastiria - die Klöster in der Luft beeindrucken seit dem 14. Jh. in ihrer heutigen Gestalt. Bis zu 600 m erheben sch die Felsen aus der Piniosebene, auf denen die Klöster wie Schwalbennester kleben. Wir besichtigen die Klöster Varlaam und Roussanou. Wir genießen den überwältigen Ausblick auf die weite Ebene und die Stadt Kalambaka. Die Landschaft ist jedoch so einzigartig, dass wir zwingend einige zusätzliche Photostops einlegen müssen. Die Motive sind einfach zu schön. Der Hunger führt uns in Kalambaka in eine gemütliche Taverne, wo Oma noch selbst am Topf steht. In der Küche sucht sich jeder selber die Gerichte aus den Töpfen aus und die Großmutter packt die Teller übervoll. Es gibt Lamm, Schwein und Huhn, mal in Wein gekocht, oder in Öl mit Auberginen sowie verschiedene Gemüse und Reis oder Kartoffeln zur Auswahl. Unser nächstes Vorhaben ist eine Wanderung zur Badewanne des Zeus im Nationalpark des Olymp.  Die Fahrt dorthin führt uns nach Lithochoro. Hier beginnen wir unsere kleine Wanderung durch die wilde Schlucht des Enipeasflusses. Der führt allerdings sehr wenig Wasser und die Badewanne des Zeus zeigt sich uns zwar voll, jedoch ist der Wasserfall  recht schwach. Auch der 2915 m hohe Gipfel des Olymp hüllt sich heute in Wolken. Die Götter wollen anscheinend unter sich sein. Am späten Abend erreichen wir unser Hotel in Perea gegenüber der Metropole Thessaloniki. Es liegt direkt am Strand mit eigenem Abschnitt mitten an der noch recht belebten Promenade. Ein opulentes Abendbüffet schließt den Tag hervorragend ab.

5. Tag: Pella – Vergina

Pella, die alte Hauptstadt des Makedonierreiches steuern wir als erstes Tagesziel an.  Von König Archelaos um 410 v. Chr. gegründet, wurde die Stadt zum Geburtsort von Phillip II. und seines Sohnes Alexander dem Großen. 196 v. Chr. durch die Römer zerstört, bedurfte es bis zur Gegenwart, um zahlreiche kostbare Fußbodenmosaiken aus den reichen Villen zu bergen, die wir im ganz neu gebauten Museum unweit der Grabungsstätte bestaunen. Es ist immer noch nicht ganz fertig, jedoch wird unser Besuch im Obergeschoß dieses Jahr mit einer neuen Ausstellung „Makedonische Schätze" gekrönt. Sie wurde erst am 11. Sept. eröffnet und zeigt Exponate aus Aiges und Archontikon, vor allem Grabinventare reicher Personen, die aus den dortigen, jahrelangen Ausgrabungen stammen. Einiges davon wurde bereits im Ashmoleon Museum in Oxford und im Louvre in Paris gezeigt. Man kann hoffen, dass etliches von den reichen Inventaren in Pella verbleibt, damit auch folgende Gäste den Prunk dort bestaunen können.  Die Besichtigung der Königsgräber von Vergina und des dazu gehörigen Museums ist unser nächstes Ziel. Die Anlage beeindruckt allein schon durch ihre Konzeption. Die Fürstengräber, allen voran das ungeplünderte Grab des Makedonierkönigs Phillip II. aus dem 4. Jh. v. Chr. wurden an ihrem ursprünglichen Ort samt Museum unter einem riesigen Tumulus verborgen. Er war der Vater von Alexander d. Gr. Dieser Hügel gibt noch heute beredtes Zeugnis davon ab, wie sich die Grabhügel der Mächtigen schon früher in der Landschaft ausnahmen. Die geborgenen Schätze suchen Ihresgleichen und wir sind geblendet vom vielen Geschmeide. Kein Wunder: Das Grab Phillips II gilt als das reichste antike Grab nach jenem von Tut Anch Amun, das bisher ergraben wurde.

6. Tag: Phillippi – Kavala – Amphipolis

Der heutige Tag steht zunächst im Zeichen des frühen Christentums auf dem europäischen Kontinent. Wir reisen zur antiken Stätte von Philippi. Phillip II. gab der Stadt seinen Namen, die vor allem durch die reichen Goldvorkommen im nahen Pangaiongebirge reich und mächtig wurde. Hier gründete der Apostel Paulus im Jahre 49 n. Chr. die erste christliche Gemeinde. An kaum einem anderen Ort wird die Überprägung griechisch-römischer Anlagen durch christliche Großbauten visuell so deutlich. Der zweieinhalbstündige Rundgang geht nach dem Theater über Basilika A und das Gefängnis des Apostel Paulus zum Forum, der Bischofskirche mit schönen Mosaiken zur Basilika B, die auch heute noch mit ihren korinthischen Säulen das Ruinenfeld weit überragt. Längst ist noch nicht alles ausgegraben. Unser Besuch dieses Jahr ist von einem Wettersturz überschattet. Der Himmel öffnet mit Blitz und Donner seine Schleusen. Der Sturm lässt den Regen waagerecht in der Luft hängen. So nützt auch der beste Schirm nichts mehr. Alle sind klitschnass und merken den Temperatursturz von 19 auf nur 11 Grad ziemlich fröstelnd. Nur eine kurze Strecke ist zu überwinden, dann haben wir das Taufbecken der Lydia erreicht,  des ersten Menschen, der in Europa getauft wurde. Hernach kann auch noch ein Blick in das neuzeitliche Baptisterium geworfen werden. Am frühen Nachmittag treffen wir am alten Hafen von Kavala ein. Es ist freie Zeit um die Stadt selbst zu erkunden und/oder in eine der zahlreichen Tavernen zu gehen um etwas zu Mittag zu essen.  Am besten verbindet man beides miteinander. Wahrzeichen der Stadt ist ein mächtiges Aquädukt aus der Seit Suleiman des Prächtigen (16. Jh.). Über der Altstadt thront die Zitadelle, eine 1425 erbaute byzantinische Burg. Nach einem Rundgang sind vor allen die zahlreichen Restaurants an der Hafenpromenade mit guten griechischen Essen zu empfehlen. Der fangfrische Fisch, der hier auf die Teller kommt, wird auf der gegenüberliegenden Straßenseite am Kai angelandet. Bei der Rückkehr zum Hotel statten wir dem Löwen von Amphipolis einen Besuch ab. Die bombastische Plastik ist der Rest eines gewaltigen Grabmonuments aus hellenistischer Zeit, das sich etwas außerhalb der eigentlichen antiken Stadt befindet. Bei einem üppigen Abendbüffet in unserem Hotel lassen wir den Tag ausklingen.

7. Tag: Thessaloniki

Regen und starker Wind haben nicht nachgelassen. So erreicht uns heute früh die Hiobsbotschaft, dass die Schiffe aus Uranopolis nicht auslaufen. Ein Fall von höherer Gewalt lässt alle Hoffnung auf den Ausflug zum Berg Athos dahin schwinden. Deshalb begeben wir uns nach Thessaloniki. Die Stadtrundfahrt beinhaltet die Rotunde, Universität, römisches Forum, verschiedenste osmanische Bauwerke, die Promenade, den Aristotelesplatz, den weißen Turm und den Galeriusbogen. Vom Aussichtspunkt an der Zitadelle beim Trigoniusturm hat man einen sehr guten Blick auf die Stadt und ihre Sehenswürdigkeiten.  Heute steht auch der Besuch der Kirche des heiligen Dimitrios auf dem Programm, der größten Kirche Griechenlands, deren Wurzeln bis ins 5. Jh. zurückgehen. Zu Fuß begeben wir uns danach zu Hagia Sophia, die mit prächtigen Wandmalereien aufwartet. Die anschließende freie Zeit nutzen alle neben einem Essen zum Besuch des Marktviertels wo sich nach und nach jeder im engen Gassengewirr mit unendlich vielen Düften, Farben, Waren und verliert. Die Geräuschkulisse aus Begutachten, Fachgespräche, Warenprüfungen der Kunden, Klatsch und Tratsch und dem anpreisenden Rufen der Händler tut ihr übriges dazu, sich einfach treiben zu lassen. Viele Gäste kommen in der freien Zeit mit mir, u den Galeriusbogen näher in Augenschein zu nehmen, und in die Rotunde des Galerius als dem 4. Jh. n. Chr zu gehen. Heute ist es eine Rundkirche, die jedoch gerade restauriert wird. Mit etlichen Gäste begebe ich mich hernach ins archäologische Museum. Neben einer hervorragenden numismatischen Sammlung glänzt und glitzert es auch hier wieder an allen Ecken und Ende wegen der prächtigen Grabinventare aus Makedonien, die hier ausgestellt sind. Aber die Geschichte wird von der Altsteinzeit her aufgerollt. So ist hier auch der Schädel von Petralona (homo erectus) ausgestellt. Der Museumsbesuch ist eine gute Sache heute, denn der gesamte Tag ist wieder total verregnet und stürmisch. Mit dem Wetter scheinen wir in Nordgriechenland dieses Jahr echt kein Glück zu haben. Aber eine lokale Spezialität lassen wir uns schmecken: Trigona. Die gibt es bei Ankunft am Hotel, um das Wetter zu versüßen. Es sind dreieckige Blätterteigtaschen in Honigsirup getränkt mit einer frischen Vanillecreme aus dem Kühlschrank gefüllt. Einfach köstlich.

8. Tag: Dion – Thermopylen – Itea

Wir begeben uns heute nach Süden. Und weil wir wegen des ausgefallenen Ausflugs nach Athos mehr Zeit haben, lassen wir diese selbstverständlich nicht ungenutzt verstreichen, denn mir kommt die Idee,  Dion ins Programm einzuschieben. Ist Flexibilität doch eine Grundeigenschaft von Eberhardt-Reiseleitern. Gedacht - Getan! Dion war die südlichste Grenzfestung des antiken Makedonien und war schon in archaischer Zeit ein Heiligtum. Groß wurde es unter König Archelaos (413-399 v. Chr.), der einen Zeus-Tempel, ein Theater und das Stadion baute, und in Konkurrenz zu Olympia hier sehr erfolgreiche Spiele etablierte. Zudem liegen hier eines der ältesten Heiligtümer der Demeter (5. Jh. v. Chr.), der Isis, und ein Asklepiusheiligtum. Diese machten Dion zum kultischen Zentrum Makedoniens, während das administrative die Hauptstadt Pella war. Der Ort hat etwas mystisches, denn viele der Tempel liegen halb überschwemmt im Wasser, umwachsen von Schilf und Strauchwerk. Wilde Quellen sprudeln allenthalben zwischen Jahrtausende altem Mauerwerk. Fischreiher, Krabben und anderes Getier runden den fast verwunschenen Eindruck mancher Lokalitäten hier ab. Gut wird uns durch Anastasia auch die römische Überprägung der Stadt erklärt, was wir an pompösen Villen und den Thermen gut nachvollziehen können. Und wie in Pella, gibt es auch hier Reste einer frühchristlichen Basilika. Im 5. Jh. setzten ein megastarkes Erdbeben und zunehmende Überschwemmungen der Besiedlung des Ortes ein Ende. Lohnenswert ist auch ein Besuch des Museums. Herausragendes Exponat neben vielen anderen schönen Funden ist eine hydraulische-, bzw. sog. Wasserorgel aus dem 1. Jh. n. Chr. Einzigartig ist, wie viele Teile dieses recht komplizierten antiken Instruments sich hier erhalten haben. Tenor der Gruppe ist: Der Besuch von Dion hat sich voll gelohnt. Auf dem Weg nach Itea im Süden legen wir noch einen Stop an den Thermophylen, den warmen Toren ein. Hier führte der König von Sparta, Leonidas einen aussichtslosen Kampf gegen das überlegene Heer der Perser. Doch umsonst war sein Kampf mit 300 Spartanern und weiteren Hilfstruppen nicht: Gewann er doch dadurch, (480 v. Chr.) genügend Zeit für die Athener und die mit ihr  verbündeten Städte, sich für die entscheidende Seeschlacht bei Salamis im selben Jahr zu rüsten. In dieser wurden die Perser unter König Xerxes endgültig geschlagen. Nach der Überwindung des Thermophylenpasses erreichen wir erst in der Dunkelheit unser Hotel in Itea, wo schon das leckere Abendmenü auf uns wartet.

9. Tag: Delphi – Ossios Lukas – Vrahati

Die wichtigste und berühmteste Orakelstätte der Antike ist heute unser Ziel. Delphi, am Hang des Parnassos und mit Blick auf den Golf von Korinth gelegen erlebte seine erste Blüte ab dem 7. Jh. v. Chr. Hier fiel die Phytia mittels berauschender Dämpfe aus einer Erdspalte in Trance und wurde so zum Medium des Gottes Apollon. Und weil Apoll den Ort als den Nabel der Welt erkannt hatte, wurde es die wichtigste Orakelstätte der antiken Welt. Wir schreiten vorbei an den Resten von Schatzhäusern der griechischen Stadtstaaten, die in diesen Ihre Weihegaben aufbewahrten. Schließlich stehen wir vor dem Tempel des Apollon, Gott des Lichtes und der Weissagung, aber berauschende Dämpfe steigen nicht mehr auf. Das Orakel ist seit langem erloschen. Dafür bietet der Besuch des Museums einen guten Ersatz. Hier ist alles zu bestaunen, was die langjährigen Ausgrabungen im heiligen Bezirk zu Tage gefördert haben, u. a. die weltberühmte Bronzestatue des Wagenlenkers aus Delphi, die bei einem Erdbeben im 4. Jh. V. Chr. verschüttet wurde, aber auch riesige Spingen und Statuen von Personen aus archaischer Zeit (vor 500 v. Chr.) Den Abschluß in Delphi bietet eine Betrachtung des Tholos  (Rundtempel) der Athene Pronaia. Es ist DAS Photomotiv aus Delphi obwohl es gar nicht zum eigentlichen heiligen Bezirk gehört.
Auf der Fahrt zu unserem Hotel in Vrahati legen wir eine Pause auf einem Parkplatz gegenüber dem malerisch gelegenen Ort Arachova ein, dem St. Moritz von Griechenland. Vor Vrahati steht aber noch die Besichtigung des Klosters Ossios Lukas mit den berühmten Goldmosaiken aus dem 11. Jh. Auf dem Programm. Nicht umsonst steht es auf der Unesco Weltkulturerbeliste. Danach gibt es Gelegenheit in den beiden Klosterläden Spezereien aus dem Kloster zu erwerben, oder den Blick für einige Zeit auf der ausgedehnten Ebene zu Füßen des Klosters ruhen zu lassen. Den Tag lassen wir an einem überaus reichhaltigen Buffet ausklingen.

10. Tag: Mykene – Nauplia – Epidaurus

Wir gehen zeitlich bis in die Bronzezeit zurück, als wir die Stadt Mykene besuchen, wie so vieles andere auch Weltkulturerbe. Vor der Stadt liegt das so genannte Schatzhaus des Artreus, welches wir zuerst inspizieren. In Wirklichkeit ist es ein riesiges Fürstengrab, dessen Name ihm vom antiken Reiseberichtschreiber Pausanias gegeben wurde. Der mächtige Tumulus ist beeindruckend. Wir betreten die Stadt durch das weltberühmte Löwentor, und stehen auch gleich vor dem Gräberrund A, den so genannten Königsgräbern aus dem 16 Jh. v. Chr., in denen Heinrich Schliemann u. a. die von ihm so bezeichnete Goldmaske des Agamemnon fand. Weiter geht es hinauf zum Palast, hinter dem sich auch eine ober- und  unterirdische Zisterne, sowie ein zweites Stadttor befinden. Wer Muße hat kann noch einen keinen Abstecher zum Gräberrund B direkt unterhalb des Löwentores machen und auch die Grabtumuli der Klytaimnestra und des Aigistos aus dem 15. Jh. v. Chr. in Augenschein nehmen. Unsere Reise führt uns nun in ein idyllisches Städtchen Namens Nauplia. Es wartet mit engen Gassen, malerischen Plätzen und einer gepflegten Hafenpromenade auf. Nauplios, Sohn des Palamedos war Gründer der Stadt, die schon im 7. Jh. v. Chr. eine wichtige Funktion als Hafen von Argos hatte. Vom Hafen aus grüßen uns die gewaltige osmanische Festung Palamidi aus dem 18. Jh., die über 1000 Stufen zu erklimmen ist, so sagt man, und Akronauplia direkt über der Stadt, eine Festungsanlage in ihrer heutigen Gestalt aus dem 13. Jh. Die Venezianer hinterließen der Stadt 1471 zudem die kleine Inselfestung Burdzi vor der Stadt im argolischen Golf. Danach erkundet man die kleine Stadt auf eigene Faust. Restaurants, Tavernen und Cafes, sowie kleine Läden mit diesem und jenem lenken die Blicke der Besucher auf sich. Sehr großen Anklang finden Läden mit einheimischen Pflegeprodukten, Süßigkeiten, Spezereien, Olivenöl und vor allem die vielen Schmuckgeschäfte, für die Nauplia berühmt ist. Der späte Nachmittag hält für uns Epidaurus mit einer Besichtigung des Asklepiosheiligtums bereit. Nach dem Museumsbesuch begeben wir uns in das besterhaltene Theater der antiken Welt. Das bietet Platz für über 12000 Besucher und weist zudem noch die hervorragendste  Akustik von allen Theatern auf. Zum Hotel zurück geht es die Küstenstrasse am Saronischen Golf entlang. Auf der kurvigen Strecke bieten sich nach jeder Kehre neue Eindrücke aufs Meer und in die Landschaft.

11. Tag: Ausflug nach Altkorinth und Fahrt durch den Kanal von Korinth

Heute können wir einmal richtig ausschlafen und den Tag gemütlich angehen lassen. Unser Schiff durch den Kanal von Korinth fährt erst um 14.00 Uhr. Vorher besichtigen wir das antike Korinth. In weitem Umkreis ist die Akropolis von Altkorinth auf einem mächtigen Felsen zu sehen, zu deren Füßen die antike Stadt liegt. Im 10. Jh. v. Chr. besiedelt, entwickelte sie sich zu einer Metropole mit mehr als 300000 Einwohnern. Den Aufschwung verdankte sie ihrer Lage, denn sie bewachte den Einzigen direkten Zugang vom Peleponnes zum griechischen Festland. Nur ein Bruchteil der Stadt ist bis heute ergraben worden. Wir begutachten den Tempel des Apollon, schreiten über die Agora und lauschen einem langen Vortrag an der Peireneqelle, über der Herodes Atticus im 2. Jh. n. Chr. einen prächtigen Marmorbau errichten ließ. Mit Blick auf die Lechaionstrasse, die nördliche Ladenstrasse verlassen wir das Zentrum der antiken Stadt und bestaunen die interessanten Funde im Museum, welches ebenfalls an der Stätte liegt. Nun steht die Fahrt durch den Kanal auf dem Programm. Unser Schiff wartet schon und wir haben es fast ganz für uns allein. Der Kanal ist nur 25 m breit. Bei gut 6 km Länge ragen die steilen Wände bis zu 80 m in die Höhe. Wild spritzt die Gischt unseres Schiffs gegen die Wände. Viele Versuche diesen Kanal zu bauen scheiterten, u.a.  auch der von Kaiser Nero. Erst 1893 konnte das Vorhaben erfolgreich in die Tat umgesetzt werden. Auf der Rückfahrt werden unter Deck Ouzo und Mese, also kleine Häppchen gereicht. Um halb 5 Uhr  Nachmittags sind wir wieder am Hotel.  Es erwartet uns noch vor dem reichhaltigen Abendbüffet eine Weinverkostung im Hotel. Drei verschiedenen Sorten können degoustiert, und bei Gefallen auch erworben werden.

11. Tag: Athen

Mit einem griechischen Reisebus und Chauffeur geht es heute in die Hauptstadt Griechenlands. Unser Fahrer hat heute und morgen Lenkzeitruhe. Es ist sinnvoll eine halbe Stunde früher nach Athen zu fahren, weil so die täglichen Staus eher umgangen werden können. Der Großraum Athen mit Piräus hat 4,5 Mio. Einwohner und der Verkehr wird von Minute zu Minute dichter. Wir begeben uns direkt zum Nationalmuseum, wo wir die wertvollsten Dinge bestaunen, welche die Archäologen aus den vielen antiken Stätten geborgen haben. So auch die überreichen Goldfunde aus den Schachtgräbern von Mykene. Neben der Prähistorie geht es nach und nach durch die Mykenische, geometrische, klassische und hellenistische Epoche bis zu den Römern. Man könnte hier einen ganzen Tag und mehr verbringen. Die Ägyptische Abteilung harrt auch noch ihrer Entdeckung.  Ein Highlight stellt die Besichtigung der Akropolis dar. Man hat neben dem Erlebnis der Bauten, von denen der Parthenon wie immer teilweise eingerüstet ist auch einen wunderbaren Blick über die gesamte Stadt einschließlich Piräus. Bis zum Horizont breitet sich das Häusermeer zu unseren Füßen aus. Zwischendrin die Stätten, die wir auch noch auf der Stadtrundfahrt am Nachmittag sehen werden. Das Olympiastadion, das Parlament, das neue Museum, den Turm der Winde, die antike Agora mit dem Hephaistostempel und das römische Forum. Die Sicht reicht bis zum Hafen von Piräus. Freie Zeit ist für die Plakka vorgesehen. In Athens Altstadt kann man gemütlich essen gehen und sich noch das eine oder andere anschauen, wie z. B. die Kathedrale oder die Hadrianbibliothek. Die Plakka ist weitestgehend autofrei und so kann es auch in Athen mitunter abgasarm und ohne Hupkonzert zugehen. Alles in allem ist die Plakka ein schöner recht stiller Stadtteil, wo man prima schlendern und in Ruhe die Schaufenster inspizieren kann, während der Verkehr in der Ferne tobt. Bei Dämmerung schon verlassen wir Athen durch die Hafenanlagen von Piräus und haben es von hier aus nicht mehr allzu weit zu unseren schönen Resort Hotel. Hier steht während des Essens eine kleine Weinverkostung, bei der mit Brot und Käse ein Rot-, ein Weiß-, und ein Rosewein verkostet, und auch erworben werden können.
13. Tag: Mistras -  Kalamata
Die Besichtigung des mittelalterlichen Mistras ist der heutige Tagespunkt. Man betritt die Anlage durch das Burgtor. Danach geht es in die Kirche Hagia Sophia, der Kirche des hl. Nikolaus und am Despotenpalast zum Pantanassas Kloster, wo die dort lebenden Nonnen den Besuchern Decken und vieles andere selbstgefertigte Dinge anbieten. Die Nonnen sind die einzigen Menschen, die in der verlassenen Ruinenstadt leben. Die letzten Bewohner siedelten in den 30er Jahren in das neu erbaute Sparta um. In diese Stadt zieht es uns auch, nach dem Besuch von Mistras. In Sparta kehren wir in eine Taverne ein und genießen ein gutes Essen im Garten unter Apfelsinenbäumen. Viele aber besichtigen die Hauptkirche, oder das Olivenmuseum, was wirklich lohnenswert ist. Das archäologische Museum macht leider schon um 15.00 Uhr zu. Sparta ist zu einem Provinznest herabgesunken, dessen Zentrum aus zwei Geschäftsstraßen und dem Hauptplatz besteht. Nichts erinnert mehr an die mächtige Konkurrentin Athens, die Jahrhunderte lang gleichwertig die Geschicke Griechenlands bestimmte. Wenn auch mit einer radikal militärischen Gesellschaftsform, die mit der Demokratie anderer griechischer Stadtstaaten kaum etwas gemein hatte. Schon in osmanischer Zeit zu einem regelrechten Kuhkaff herabgesunken und fast verlassen, wurde die Stadt 1834 vom griechischen König Otto I. neu gegründet und rechtwinklig auf dem Bereich der antiken Stätte neu erbaut. Nur das Denkmal des Leonidas erinnert am Fußballstadion an bedeutendere Zeiten. Dahinter ist die nicht allzu hohe Akropolis zu sehen, die jedoch auch nicht gerade einladend touristisch aufbereitet ist. Eher etwas für Leute, die sich schon vorher durch intensives Befassen mit dem Thema einen archäologischen Blick angeeignet haben. Sprich: Für viele sind dort nicht mehr als ein paar Steine zu sehen. Die Reise zu unserem Hotel führt über den Taygetos Pass. Der Pass geht durch eine atemberaubende Landschaft über enge Kurven, Serpentinen, durch eine wilde Schlucht mit herrlichen Ausblicken und Eindrücken. Den Tag beschließen wir in einem großzügigen Resort Hotel direkt am Meer bei einem üppigen Büffet, mit Blick auf das nächtliche Kalamata am messenischen Golf.

14. Tag: Olympia –  Patras – Fährüberfahrt nach Ancona

Mit der Besichtigung von Olympia geht unser Aufenthalt in Griechenland langsam dem Ende entgegen. 776 v. Chr. Sind die Spiele das erste Mal historisch überliefert. Aber sie sind älter und haben ihren Ursprung wohl in den Leichenfeiern für den legendären König Pelpos, von dem der Peleponnes seinen Namen hat. 393 n. Chr., nach weit mehr als 1000 Jahren wurden sie von christlichen Kaiser Theodosius I. verboten. Die Führung beginnt den römischen Thermen, am Leonidaion genannten Gästehaus, der Basilika, und dem Zeustempel. Danach geht es weiter ins Stadion und am Standort der Schatzhäuser vorbei. Das riesige Stadion bot Platz für 45000 Menschen. Wir sehen einen prähistorischen  Hausgrundriss, bevor es zum Heraaltar geht, auf dem auch heute noch das olympische Feure entzündet wird.  Am Heratempel vorbei werden noch der Tholos des Philippeions, wie auch das Gymnasium und die Palästra auf dem Rückweg in Augenschein genommen. Der Weg führt uns weiter zum Museum, wo neben vielen anderen Exponaten vor allem die hervorragende Plastik des Hermes mit Dionysosknaben vom Bildhauer Praxiteles zu bestaunen ist. Am frühen Nachmittag reisen wir nach Patras, wo wir von der Fähre aus noch einen guten Überblick in die Straßen der Stadt haben. Die Verabschiedung von unserer Reiseleiterin Anastasia kann herzlicher nicht sein. Noch längere Zeit grüßt uns die gewaltige Konstruktion der 2250 m langen Schrägseilbrücke, die hier den Peleponnes mit dem Festland verbindet.

15.–16. Tag: Ancona – Dresden

Die Überfahrt mit der Fähre war recht ruhig und so gehen wir am Vormittag in Ancona von Bord. Erst in der Nacht erreichen wir unser Hotel in Villa Franca bei Verona. Nach der letzten Nacht auf italienischem Boden treten wir am morgen die Überquerung der Alpen an, und nehmen eine überwältigende Fülle von unvergesslichen Eindrücken und Erlebnissen mit nach Haus.

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