Reisebericht: Rundreise Griechenland – die Wiege der Kultur Europas

08.04. – 23.04.2024, 16 Tage Bus–Rundreise – Ioannina – Thessaloniki – Philippi – Meteora–Klöster – Delphi – Vrahati – Mykene – Epidaurus – Athen – Mistras – Olympia


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Griechenland ist ein Mosaik aus verschiedenen Erfahrungen und Landschaften. Hier befindet sich eines der größten Freilichtmuseen der Welt. Faszinierende Regionen und lebhafte Städte machen Griechenland zu einem abwechslungsreichen Urlaubsziel.
Ein Reisebericht von
Katrin Deutschbein
Katrin Deutschbein

1. Tag – Montag, 08.04.2024: Anreise (ab Dresden = 922 Bus–km)

Voller Vorfreude traf sich zunächst der erste Teil unserer Reisegruppe am Flughafen in Dresden. Jetzt sollte es für uns die nächsten zwei Wochen in den sonnigen Süden gehen...! Nachdem sich unser Reisebus nach und nach füllte und unsere Reisegruppe mit 25 Gästen in der Nähe von Münchberg komplett war, führte uns die Fahrt vorbei an Nürnberg, Ingolstadt und München in Richtung Inntal. Bereits am frühen Nachmittag passierten wir die Innbrücke zwischen Kiefersfelden und Kufstein und damit auch die deutsch-österreichische Grenze. Die Route führte uns weiter entlang des Inns und vorbei an Innsbruck. Hier verließen wir das Inntal und es ging hinauf zum Brennerpass, den mit reichlich 1.300 Metern niedrigsten Übergang über die Hauptkette der Alpen und gleichzeitig österreichisch-italienischen Grenzpass. Von nun an folgten wir dem Lauf des Eisack-Flusses hinunter bis zur Südtiroler Landeshauptstadt Bozen und weiter durch das reizvolle Etschtal in Richtung Süden. Später fuhren wir noch an Trient und Rovereto vorbei, bevor wir dann einen kompletten Landschaftswechsel erlebten und bei Verona in die weitläufige Po-Ebene eintraten. Etwa 15 Kilometer südlich von Verona inmitten der Ebene bezogen wir unsere gemütlichen Zimmer im familiengeführten Landhotel "Corte Castelletto" in Nogarole Rocca/Pradelle. Zum Abendessen ließen wir uns ein typisch regionales 3-Gang-Menü schmecken und natürlich durfte hier die typische italienische Pasta nicht fehlen! Dazu ein Glas Hauswein und die nötige Bettschwere trat allmählich ein.

2. Tag – Dienstag, 09.04.2024: Weiterfahrt nach Ancona – Fährüberfahrt nach Igoumenitsa (345 Bus–km)

Bereits am Vormittag setzten wir unsere Reise entlang der Brennerautobahn in Richtung Süden fort. Wir passierten wir recht zügig die Region Emilia-Romagna bzw. die Städte Modena und Bologna am Südrand der Po-Ebene. Von Bologna aus ging es dann vorbei an der auf einem Felsenkamm des Monte Titano liegenden Republik San Marino bis Rimini. Unterwegs erhielte wir die Nachricht, dass sich unsere Fährüberfahrt nach Griechenland um einige Stunden verzögern würde und so legten wir kurzerhand eine Mittagspause in der Altstadt von Rimini ein. Während der anschließenden Weiterfahrt passierten wir die Grenze zur Region Marken und am späten Nachmittag erreichten wir die Hafenstadt Ancona, auch Hauptstadt dieser Region. Bei Ankunft am Hafenbüro unserer Fährgesellschaft Superfast Ferries wurden uns sehr zügig die Bordkarten ausgehändigt. Nun mussten wir nur noch durch die Zollkontrolle und die Formalitäten waren damit bereits erledigt. Unser Fährschiff "Superfast XI" stand nach einer kurzen Wartezeit zum Einsteigen bereit und somit hatten wir noch etwas Zeit zur individuellen Erkundung des Schiffes. Am späten Abend verließen wir nun endlich den Hafen von Ancona. Zum Abendessen wurden wir im Self-Service-Restaurant erwartet und anschließend zogen wir uns nach und nach in unsere Kabinen zurück.

3. Tag – Mittwoch, 10.04.2024: Igoumenitsa – Ioannina – Thessaloniki

Nach einer ruhigen nächtlichen Überfahrt trafen wir uns zu einem gemeinsamen Frühstück wieder. Nun erspähten wir bereits die Küste Albaniens und sogar die griechische Insel Korfu. Gegen Mittag erreichten wir den Hafen von Igoumenitsa, wo wir bereits freudig und mit Sonnenschein von unserer örtlichen Reiseleiterin Anastasia erwartet wurden. Die anschließende Fahrt führte uns durch die eindrucksvolle bergige Epirus-Landschaft. Währenddessen erzählte uns Anastasia zunächst einiges von sich selbst und davon, warum Deutsch nicht ihre Muttersprache, sondern ihre "Großmuttersprache" ist. Nach einer recht kurzweiligen Fahrt mit vielen praktischen Informationen über die griechische Lebensart kamen wir an unserem ersten Ziel, der Stadt Ioannina, an. Bei einem kleinen Stadtrundgang erkundeten wir die pittoreske Altstadt sowie die Akropolis mit der Zitadelle, dem Normannischen Turm, der Fetije Moschee und den Überresten des Ali Pascha-Mausoleums. Es gab auch die Gelegenheit einen ersten griechischen Frappé einzunehmen und dabei die schöne Aussicht auf die Ali Pascha Moschee und den Pamvotisee auf sich wirken zu lassen. Mittlerweile war der späte Nachmittag angebrochen und weitere 250 Kilometer lagen bis Thessaloniki vor uns, bevor wir in unserem zentral gelegenen modernen "Capsis Hotel" in Thessaloniki einchecken konnten. Dies sollte für die nächsten vier Nächte auch unser Ausgangspunkt für kommende Ausflüge sein. Ein erstes gemeinsames Abendessen rundete diesen erlebnisreichen Tag ab.

4. Tag – Donnerstag, 11.04.2024: Pella – Thessaloniki

Der heutige Vormittag stand ganz im Zeichen der großen makedonischen Könige. Zunächst ging es durch die makedonische Ebene und vorbei an unzähligen Baumwollfeldern bis nach Pella, der ehemaligen Hauptstadt des Königreiches. Sie war immerhin der Geburtsort von Phillip II. und seinem berühmten Sohn Alexander dem Großen. Diese glanzvolle Stadt wurde später durch die Römer zerstört und die wertvollen Überreste gerieten dann leider bis in die Neuzeit in Vergessenheit. Den Höhepunkt bildete der Besuch des Archäologischen Museum, wo die Funde der Ausgrabungen auf dem Gebiet der antiken Stadt ausgestellt sind. Besonders beeindruckten uns die imposanten Kieselsteinmosaike sowie kunstvolle Goldfunde und Grabbeigaben – wirklich faszinierend! Tief beeindruckt verließen wir Pella und gelangten nach Thessaloniki zurück. Dort angekommen, unternahmen wir eine Stadtrundfahrt durch Thessaloniki, der Heimatstadt unserer örtlichen Reiseleiterin Anastasia. Die Fahrt führte uns zunächst entlang der kilometerlangen Hafenpromenade. Am berühmten weißen Turm, einem letzten Zeugnis der alten osmanischen Stadtmauer, machten wir Halt und flanierten zum nur wenige Meter weiter entfernten imposanten Denkmal Alexanders des Großen, der auch heute noch in Makedonien allgegenwärtig zu sein scheint. Anschließend durchfuhren wir die Stadt bis hin zur alten Zitadelle oberhalb der Altstadt. Von hier aus lag uns die Stadt zu Füßen und wir hatten eine wunderbare Aussicht über Saloniki, wie die Einwohner ihre Stadt auch nennen. Wieder im Stadtzentrum zurück, besuchten wir die Hauptkirche Agios Dimitrios, eine der größten Kirchen Griechenlands. Von hier aus erkundeten wir im Anschluss den Rest der Innenstadt zu Fuß. Nur wenige Meter weiter sahen wir das römische Forum und erreichten den Aristoteles-Platz, einen der schönsten Plätze Thessalonikis. Im Anschluss blieb noch etwas Zeit, um die Stadt auf eigene Faust weiter zu erkunden oder auch in eine der gemütlichen Tavernen einzukehren.

5. Tag – Freitag, 12.04.2024: Philippi – Kavala – Amphipolis

Heute ging es gen Osten durch die fruchtbare Kleine Makedonische Ebene und vorbei am Kleinen und Großen See. Philipp II. sollte an diesem Tag unser Begleiter sein...! Anastasia verkürzte uns die Fahrt mit lockeren Erzählungen über den griechischen Alltag und erklärte uns zunächst, wie der Großteil der Griechen ihren Morgen bestreitet. Unterwegs machten wir einen ersten kurzen Halt an einer Konditorei mit Verkostungsmöglichkeit. Es war unglaublich schwierig, den verschiedenen süßen Versuchungen zu widerstehen und so manch eine griechische Gebäck-Spezialität musste einfach mit... Als besonders lecker erwiesen sich die Kourabiedes, ein traditionelles "weihnachtliches" Mandelgebäck. Unser nächstes Ziel waren die Ausgrabungen der römisch-griechischen Stadt Philippi. Bereits im 4. Jh. v. Chr. gegründet, bekam die Stadt ihren heutigen Namen nach der Eroberung durch den makedonischen König Philipp II. Die einstige Handelsstadt gilt nach wie vor als eine der bedeutendsten römischen Ausgrabungsstätten und als erste christliche Gemeindegründung in Europa durch den Apostel Paulus. Auf den Spuren der frühen Christen ging es dann weiter zum sogenannten Taufbecken der Lydia, der ersten Christin, die auf dem europäischen Kontinent getauft wurde. Am frühen Nachmittag fuhren wir dann in die Hafenstadt Kavala, um dort unsere Mittagspause zu verbringen und uns in einem der zahlreichen Tavernen kulinarisch zu stärken. Der Ort wurde von griechischen Siedlern der Insel Thasos als Neapolis gegründet und während byzantinischer Zeit in Christoupolis umbenannt. Ihren heutigen Namen verdankt sie ihrer Rolle als wichtige Poststation auf der Handelsroute "Via Ignatia", da hier der Wechsel der Pferde stattfand (ital. cavallo). Von der bewegten Geschichte zeugen auch die verschiedenen architektonischen Höhepunkte der Stadt, allen voran ein beeindruckendes osmanisches Aquädukt aus dem 16. Jahrhundert sowie die Zitadelle aus der venezianischen Besatzungszeit im 15. Jahrhundert. Auf unserem Rückweg legten wir noch einen kurzen Halt bei Amphipolis ein, um uns das berühmte Löwendenkmal anzusehen. Einst war der über vier Meter hohe Löwe aus dem 4. Jh. v. Chr. Teil eines monumentalen Grabmales, dessen Ausmaße sich allerdings heute nur noch erahnen lassen.

6. Tag – Samstag, 13.04.2024: Berg Athos

Am heutigen Tag hatte sich fast die komplette Reisegruppe für den fakultativen Ausflug zum Berg Athos entschieden. Pünktlich am Morgen stand dafür ein griechischer Reisebus mitsamt unserem netten Buschauffeur Grigorios bereit, um uns nach Ouranopolis zu fahren. Unser Buschauffeur Andreas hatte nämlich aufgrund der gesetzlich vorgeschriebenen Lenk- und Ruhezeiten seinen ersten lenkfreien Tag! Die Fahrt führte uns erneut in östliche Richtung und vorbei an zahlreichen Olivenhainen bis an die Westküste des sogenannten "3. Fingers" der Halbinsel Chalkidiki. Anastasia verkürzte uns die Fahrt mit lockeren Erzählungen über die griechische Sprache und deren Besonderheiten. Auf etwa halber Strecke zum Hafenstädtchen Ouranopolis machten wir Halt beim "Haus der Versuchungen", wie Anastasia es nannte (davon gibt es in Griechenland übrigens mehr als genug!!!). Erneut handelte es sich hier um eine Konditorei, die – neben Espresso und Frappé – allerlei griechische und internationale Köstlichkeiten anbietet. Gut gestärkt ging es schließlich weiter und pünktlich erreichten wir Ouranopolis, von wo aus wir zu unserem Schiffsausflug entlang der Küste der Mönchsrepublik Athos starteten. Für Frauen ist diese Art die Besichtigung auch heute noch die einzige Möglichkeit einen Blick auf die uralten Klöster und Eremitagen zu erlangen, denn es ist ihnen nach wie vor nicht gestattet, die Republik zu betreten. Aus eben diesem Grund musste auch unser Schiff einen Mindestabstand von 500 Metern zum Festland einhalten. Das Wetter spielte auch heute voll mit, denn blauer Himmel und Sonnenschein begleiteten uns. Am südlichen Ende der Landzunge erreichten wir schließlich den 2.033 Meter hohen Berg Athos, welcher heute sehr gut und ohne Wolken zu erkennen war. Nach guten drei Stunden waren wir am Hafen von Ouranopolis zurück, wo wir im Anschluss Zeit für ein gemütliches Mittagessen und einen kleinen Spaziergang durch die engen und malerischen Gassen des Ortes hatten. Am späten Nachmittag traten wir dann die Rückfahrt nach Thessaloniki an. Hier entschieden wir uns für die Küstenstraße bis Stavros, um letztendlich die Autobahn zu erreichen.

. Tag – Sonntag, 14.04.2024: Thessaloniki – Vergina – Olymp – Kalambaka

Heute hieß es Koffer packen, denn die Zeit in Thessaloniki war leider auch schon vorüber. Bevor wir die zweitgrößte Stadt des Landes jedoch verließen, besuchten wir noch die berühmte Rotunda, die als die älteste Kirche der Welt gilt und von der UNESCO auf die Weltkulturerbe-Liste aufgenommen wurde. Sie wurde im 4. Jahrhundert n. Chr. als Tempel des Zeus oder nach anderer Auffassung als Mausoleum des Kaisers Galerius erbaut. Es sollte ein Pantheon werden und dem römischen ebenbürtig sein. Dazu kam es jedoch nie und der Bau ist somit nahezu leer. Reste von Mosaiken, Fresken und die Weite des Raumes, die eine beeindruckende Akustik erzeugt, lassen die Atmosphäre erahnen, die der Raum in früheren Zeiten vermittelte. Später sahen wir auch noch den Galeriusbogen, eines der berühmtesten Monumente Thessalonikis – ein Symbol für die Stadt und ein beeindruckendes Beispiel für die römische Architektur im 4. Jahrhundert. Das Bauwerk fasziniert nicht nur mit seiner imposanten Größe und seinen wunderschönen Verzierungen, sondern erinnert auch auf eindrucksvolle Weise daran, wie sich die Stadt im Laufe der Jahrhunderte verändert hat, denn heutzutage ist der alte römische Bogen von den Geschäften und Restaurants des modernen Thessaloniki umgeben. Abschließend spazierten wir zur Kirche Agia Sophia, die durch ihre beindruckenden Wandmalereien besticht. Anschließend führte uns unsre Reiseroute weiter nach Vergina, der früheren Hauptstadt Makedoniens. Hier befinden sich die berühmtesten archäologischen Funde Nordgriechenlands, denn dieser Ort diente über Jahrhunderte als Begräbnisstätte für die makedonischen Könige. Man fand immerhin neun dieser Gräber in der Umgebung von Vergina, darunter auch das ungeplünderte Grab des Makedonierkönigs Phillip II. aus dem 4. Jh. v. Chr. Heute sind diese Gräber an ihrem ursprünglichen Ort samt Museum für die Öffentlichkeit zugänglich und wie zu antiken Zeiten unter einem riesigen Grabhügel verborgen. In der authentischen Dunkelheit des Museums waren wir einfach nur geblendet von den beeindruckenden Gold- und Silberschätzen! Nach einer Mittagspause brachen wir am frühen Nachmittag weiter in Richtung Süden auf und bereits nach einer knappen Stunde Fahrt konnten wir am Horizont den mit reichlich 2.900 Meter hohen Gipfel des Olymps und den damit höchsten Berg Griechenlands erahnen. Mit kurzweiligen Geschichten über die Götter und ihre allzu menschlichen Eskapaden verkürzte Anastasia uns die Zeit und machte uns neugierig auf die kleine gemütliche Wanderung am Fuße des sagenumwobenen Gebirges. Ausgangspunkt war das kleine Bergdorf Litochoro am Fuße der Bergkette, von wo es zur Enipeas-Schlucht ging. Man könnte es schlichtweg mit einer Levada-Wanderung vergleichen! Wir erlebten eine tolle Landschaft und es war einfach ein Genuss, diese unberührte Natur zu erleben! Auf der anschließenden Weiterfahrt durch die Thessalische Ebene bis nach Kalambaka lauschten wir weiterhin gespannt den mythologischen Geschichten Griechenlands, deren Hauptakteure natürlich immer wieder allesamt "wunderwunderschön" waren und von denen sich auffallend viele auf "grünen Wiesen" mit "wunderschönen Blümelein" abgespielt haben. Es war einfach nur köstlich, diesen Erzählungen Anastasias zuzuhören! Am Abend wurden wir im stilvollen Hotel "Grand Meteora" in Kalambaka direkt am Fuße der Meteora-Felsen erwartet und mit einem sehr geschmackvollen Abendessen verwöhnt.

8. Tag – Montag, 15.04.2024: Kalambaka – Meteoraklöster – Delphi

Für den heutigen Tag stand einer der großen Höhepunkte dieser Reise auf dem Programm und schon der Blick von unserem Hotel am Fuße der Meteora-Felsen machte uns neugierig. Voller Erwartungen ging es somit zu den unweit des Städtchens Kalambaka gelegenen berühmten schwebenden Klöstern und wir staunten bereits jetzt darüber, wie die jahrhundertealten Bauwerke in dieser abgeschiedenen Lage überhaupt entstehen konnten. Nach dem Frühstück fuhren wir jedoch zunächst eine kleine Runde durch den Ort und stellten fest, dass Kalambaka zum Großteil aus Tavernen und Souvenirgeschäften zu bestehen schien. Der Tourismus ist übrigens aufgrund der Lage einer der Haupteinnahmequellen der hiesigen Bevölkerung. Wenig später fuhren wir den Berg hinauf, wo man schon nach wenigen Minuten herrliche Ausblicke auf das Kloster Agios Nikolaos hatte. Die Landschaft überwältigte uns und es gab unendlich viele Fotomotive. Zuerst besichtigten wir das Kloster Varlaam. Nachdem wir die etwa 150 Stufen bewältigt hatten, erreichten wir die neue Terrasse des Klosters. Von hier aus hatten wir herrliche Ausblicke in die Umgebung und bei diesem tollen Wetter waren natürlich wiederum grandiose Fotos garantiert. Wenig später bestaunten wir in der kleinen Kirche kunstvolle Wandmalereien, die uns natürlich von Anastasia ausführlich erklärt wurden. Heute war nun übrigens auch "Bergfest", nahezu die Hälfte der Reise war bereits vorüber und das zelebrierten wir inmitten dieser herrlichen Kulisse mit Blick auf das Kloster St. Stephanus und den höchsten Bergfelsen (630 m ü. d. M.). Bei Sekt und kleinen Gebäck-Spezialitäten hieß es "Jámas!" ("Prost!") und "auf eine weiterhin schöne Reise"! Abschließend besuchten wir noch das Kloster der heiligen Barbara, welches nur über einen kleinen Pfad zu erreichen ist und uns weitere imposante Einblicke ins Klosterleben bot. Im Anschluss ging es nach Kalambaka zurück, wo wir in einer traditionsreichen authentischen Taverne unser Mittagessen einnehmen konnten. Gute lokale Küche erwartete uns, ein wahrer Gaumenschmaus! Frisch gestärkt waren wir nun für die weitere Fahrt gen Süden bereit. Wir fuhren durch die Landschaft des Parnass-Gebirges und später vorbei an unzähligen Olivenhainen bis nach Delphi, wo wir im Hotel "Amalia" übernachteten. Das Hotel befindet sich in Hanglage auf etwa 700 Metern ü. d. M. am Berg und somit konnten wir uns am Panoramablick auf das grüne Tal bis hin zum Meer, dem Golf von Korinth, erfreuen.

9. Tag – Dienstag, 16.04.2024: Delphi – Hosios Loukas – Isthmia

Nachdem wieder alle Koffer im Bus verstaut waren, brachen wir mit unserem Bus in die benachbarte Archäologische Zone von Delphi, dem sog. "Nabel der Welt", auf. Angenehme Temperaturen um die 20 Grad und ein paar Wolken – das perfekte Wetter für die Besichtigung von Delphi! Es handelt sich hier um das Heiligtum des Apollon und gleichzeitig um das größte und wichtigste Orakel der Antike. Wir besichtigten zuerst die archäologische Stätte und über den ehemaligen Marktplatz gelangten wir zum heiligen Bezirk, welcher im 7. Jh. v. Chr. gegründet wurde. Hier fiel die Phytia mittels berauschender Dämpfe aus einer Erdspalte in Trance und wurde so zum Medium des Gottes Apollon, dessen Tempel wir heute zumindest noch in Teilen besichtigen konnten. Eindrücklich waren aber auch die Überreste der Schatzhäuser verschiedener griechischer Stadtstaaten, in denen die kostbaren Weihegaben aufbewahrt wurden. Wie an vielen Orten der Antike fanden auch in Delphi unweit des Heiligtums regelmäßig sportliche Wettkämpfe statt. So war Delphi mit seinen Panhellenischen Spielen der zweitwichtigste Austragungsort nach Olympia. Danach stand der Besuch des Museums auf unserem Programm, wo die Funde der langjährigen Ausgrabungen ausgestellt waren. Hier war viel Geduld gefragt, denn wir waren nicht die einzigen Besucher dort... Besonders sehenswert waren die Überreste der Skulpturen aus den Giebelfeldern des Apollontempels sowie die weltberühmte Bronzestatue des "Wagenlenkers von Delphi", die bei einem Erdbeben im 4. Jh. v. Chr. verschüttet wurde und daher in einem beeindruckenden Zustand geblieben ist. Gegen Mittag setzten wir unsere Reise durch das Parnassus-Gebirge fort und legten einen Stopp mit einer wunderbaren Aussicht auf den mondänen, aber malerisch gelegenen Wintersportort Arachova ein. Hier verbrachten wir auch unsere Mittagspause mit deutschen Würstchen, bevor wir zu unserem nächsten Ziel aufbrachen. Kurze Zeit später erreichten wir das Kloster Hosios Lukas aus dem 11. Jh., eines der drei bedeutendsten byzantinischen Klöster Griechenlands. Besonders beeindruckte uns das Katholikon, die dem Lukas geweihte Hauptkirche mit seinen fantastischen Mosaiken, deren Erhaltungszustand in Griechenland einzigartig ist. Die weitere Fahrt führte uns anschließend vorbei an Athen und Korinth bis zum "King Saron Hotel" in Isthmia, unserem Domizil für weitere vier Nächte. Hier waren wir nun auf der Halbinsel Peloponnes angekommen!

10. Tag – Mittwoch, 17.04.2024: Mykene – Nauplia (Nafplio) – Epidauros

Auch heute erwarteten uns wieder wichtige antike Ausgrabungsstätten. Die Fahrt führte uns in südliche Richtung und vorbei am Weingebiet Nemea, wo überwiegend trockene Rotweine aus der Agiorgitiko-Traube gekeltert werden. Nach einer kurzweiligen Fahrt erreichten wir Mykene, die berühmte Heimatstadt des sagenumwobenen Königs Agamemnon. Sogar der bekannte deutsche Archäologe Heinrich Schliemann weilte auf der Suche der Grablege des antiken Herrschers Ende des 19. Jh.´s hier. Noch vor den Toren der Stadt besuchten wir zuerst das sogenannte "Schatzhaus des Atreus", doch in Wirklichkeit ist der riesige Tumulus eine Grabanlage. Wenig später betraten wir durch das berühmte "Löwentor" die antike Stadt Mykene und standen auch schon direkt vor den sogenannten Königsgräbern, wo Schliemann die berühmte Goldmaske des Agamemnon fand. Heute weiß man allerdings, dass die Maske, die sich heute im Nationalarchäologischen Museum in Athen befindet, aus einer früheren Ära stammt. Wer noch Ausdauer hatte, ging anschließend individuell hinauf zum Palast, zur ober- und unterirdischen Zisterne, sowie am zweiten Stadttor vorbei. Auch für einen Besuch des hiesigen kleinen Museums bot sich die Zeit und wer wollte, konnte so weitere interessante Informationen zur Geschichte der Gegend erhalten. Gegen Mittag erreichten wir Nauplia, die einstige Hauptstadt Griechenlands. Die Stadt liegt direkt am Argolischen Golf und besticht mit einem besonderen Charme. Wir flanierten durch die engen Gassen der Altstadt und über malerische Plätze. Schnell bemerkten wir die italienisch anmutende Atmosphäre, was sich besonders in der Architektur der Häuser widerspiegelte. Die mehrmalige venezianische Besatzung hatte eben deutliche Spuren hinterlassen...! Hier verbrachten wir auch unsere heutige Mittagspause in einer der zahlreichen Tavernen. Gut erholt machten wir uns schließlich weiter in Richtung Epidauros auf, um dort die Ausgrabungsstätte des Asklepios-Heiligtums zu besichtigen. Besonders beeindruckte uns dort allerdings das sehr gut erhaltene antike Theater, welches für etwa 12.000 Besucher Platz bietet und zudem eine hervorragende Akustik aufweist. Voller schöner Eindrücke ging es über die Küstenstraße mit einem grandiosen Fotostopp oberhalb von Alt-Epidaurus nach Isthmia zurück.

11. Tag – Donnerstag, 18.04.2024: Athen

Keine Griechenland-Reise wäre ohne den Besuch der Hauptstadt Athen komplett und so starteten wir auch heute wieder gut gelaunt in den Tag. Unser Buschauffeur Andreas hatte heute nochmals einen freien Tag und daher holte uns ein griechischer Bus mitsamt Chauffeur Panaiotis im Hotel ab. Nach etwa zwei Stunden Fahrt erreichten wir Athen, das kulturelle, historische und wirtschaftliches Zentrum des Landes. Zuerst besichtigten wir das Akropolismuseum, wo wir eine Vielzahl an Fundstücken der alten Akropolis bewundern konnten.

Aber wir hatten noch viel mehr vor und so ging es kurz darauf auch schon weiter zum Wahrzeichen Athens, der berühmten Akropolis. Diese weltbekannte Stadtfestung aus der Antike mit monumentalen Tempelanlagen diente ursprünglich als Wehranlage. Heutzutage genießt man von oben atemberaubende Blicke auf das moderne Athen. Unsere Mittagspause verbrachten wir später in der Altstadt/Plaka, die wir schließlich auf eigene Faust erkundeten. Diese besticht vor allem mit allerhand griechischen Leckereien und Souvenir-Shopping-Möglichkeiten. Mit einer kleinen Stadtrundfahrt beendeten wir unseren Besuch in Athen. Diese führte uns zunächst zum alten Olympiastadion von 1896, weiter über den Syntagma-Platz mit dem Parlamentsgebäude und vorbei an der klassizistischen "Athener Trilogie" (Akademie, Bibliothek und Universität). Zu guter Letzt erreichten wir den Omonia-Platz, um von dort aus die Rückfahrt nach Vrachati anzutreten. Ein langer, aber auch ein sehr erlebnisreicher Tag lag hinter uns.

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