Reisebericht: Griechenland – Inselhüpfen in der Ägäis

06.10. – 19.10.2011, 14 Tage Kulturreise auf den Inseln Rhodos – Kos – Patmos – Samos – Mykonos – Santorin


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Reisebericht


 
Reisebericht von: Carolin Beier
 
 



06.10., Anreise von Dresden nach Rhodos
 
Mit großen Erwartungen auf die bevorstehende Reise treffen wir uns am frühen Morgen, um 4.30 Uhr, am Flughafen Dresden. Unsere Gruppe besteht aus 11 Gästen. Ganz gespannt blicken wir, nach dem Check-In, immer wieder auf die Anzeigetafel. Am Vortag fand in Griechenland der große Generalstreik statt. Unter anderem streikten die Fluglotsen. Dies durften wir nun an diesem Morgen spüren. Ursprünglich war der Abflug um 6.10 Uhr geplant. Nun ist es schon 8.00 Uhr. Am Ende fliegen wir um 10.00 Uhr los nach Rhodos. In Rhodos, der Insel des Sonnengottes Helios, landen wir um 13.45 Uhr Ortszeit. Natürlich sind auch auf diesem Flughafen die Auswirkungen des Vortages erneut zu spüren. Es dauert einige Zeit, bis wir alle unsere Koffer haben und endlich das Flughafengebäude verlassen können. Am Ausgang werden wir von unserem örtlichen Reiseleiter Simeon begrüßt. Er wird uns die kompletten 2 Wochen begleiten. Danach erfolgt der Transfer zum Hotel.
In unserem 4-Sterne-Hotel Sunshine an der Ostküste werden wir herzlich mit einem Begrüßungscocktail in Empfang genommen. Nachdem wir unsere geräumigen Zimmer bezogen haben treffen sich einige Gäste zufällig beim nachgeholten Mittagessen in der Taverne des Hotels und kommen schnell ins Gespräch. Im Hintergrund rauschen die Wellen auf den Strand zu. Das ist normal an der Ostküste von Rhodos. Hier herrscht viel Wind und dementsprechend kommen die Wellen zustande. An diesem Nachmittag erkunden wir größtenteils das Hotel oder genießen die Sonne am Strand bzw. Pool. Um 19 Uhr treffen wir uns zum Abendessen im Panoramarestaurant des Hotels, das bei einem herrlichen Blick über die Westküste eine Vielzahl von Köstlichkeiten bereithält - nicht nur griechische sondern auch internationale Gerichte werden angeboten oder sogar frisch zubereitet.
 
07.10., Freitag - Rhodos Stadt



 
Nach einer erholsamen Nacht und einem stärkendem Frühstück treffen wir uns um 9.00 Uhr am Bus um nach Rhodos-Stadt zu fahren. Unseren ersten Stopp legen wir am Berg Monte Smith ein und besichtigen den Phytios-Appollon-Tempel. Simeon berichtet mit viel Enthusiasmus über die Vergangenheit der Griechen. Die Säulen des Tempels sind dorischen Stils und entsprechen so dem griechischem Ideal antiker Bauweise. Die Säulen haben keine Basis und verjüngen sich nach oben. Wie der Großteil der griechischen Tempel ist auch dieser Ost-West orientiert. Nachdem wir diesen griechischen Tempel besichtigt haben, fährt uns der Bus ein winziges Stück weiter und wir steigen erneut aus, um uns nun die Sportbahn der Akropolis anzuschauen. Die antike griechische Erziehung hat das Ideal gesucht. Das heißt, dass der Mensch bestrebt war körperlich und geistig seine Mitte zu finden. Mit physischer und geistiger Erziehung wurde der griechische Demos zu den erstrebenswerten Tugenden der Tapferkeit, Frömmigkeit und Gerechtigkeit herangezogen. Durch musikalische Erziehung wurde der Geist geschult, denn den Griechen war bewusst, dass durch ausschließlich physische Lehre der Mensch überheblich wurde, dem konnte nur durch geistige Erziehung entgegengewirkt werden. So konnte man das Maß der Mitte finden und den griechischen Tugenden gerecht werden.
Nachdem wir nun auch die Sportstätte erkundet haben, fahren wir weiter nach Rhodos-Stadt. Diese ist seit ihrer Gründung im Jahre 408 v. Chr. Hauptstadt der Sonneninsel.
Ursprünglich war die Stadt in einem rechtwinkligen Straßensystem angelegt. Die Stadt erstreckt sich von der Akropolishöhe im Westen bis zur östlichen Küste. Die bedeutend kleinere mittelalterliche Stadt folgt in einigen Straßenzügen ebenfalls dem antiken Vorbild. Eingeteilt war die Stadt einst in Bezirke, so den Bezirk der Ritter, im südlichen Teil, Burgus, von Griechen bewohnt, den Westteil, von den Türken bewohnt und letztlich den Ostteil, von Juden bewohnt. Zuerst zeigt uns Simeon das Kolachium, den Bezirk der Ritter mit Festung, Großmeisterpalast, Hospital und der alten Ritterstraße. Die 4 kilometerlange Stadtmauer (15./16. Jh.) umschließt diesen Bereich, der einst zur Zeit der Türkenherrschaft ausschließlich von Christen bewohnt wurde. Simeon führt uns durch den dreifachen Mauerring zunächst zum faszinierenden Großmeisterpalast. Dieses Kastell aus dem 14. Jh. wurde, nachdem es im Laufe der Geschichte durch Erdbeben und später durch eine Explosion zerstört wurde, in der Zeit der italienischen Besatzung (1912 - 1943) wieder aufgebaut. Wir sind total begeistert von diesem Bauwerk. Beeindruckend sind besonders die Kieselmosaikfußböden, ursprünglich von der Insel Kos. Ein besonderes Plus war die gerade stattfindende Messe, welche Kleider aus verschiedenen Opern im Großmeisterpalast zeigt. Unglaublich was die Damen alles tragen müssen. Nun verlassen wir das streng symmetrische Kastell und schlendern entlang der Ritterstraße zur Altstadt. Hier verabschieden wir uns gegen 13 Uhr und haben ausreichend Zeit durch die engen Gassen zu flanieren. Es herrscht mediterranes Treiben. Schmackhafter griechischer Kaffee und würzige griechische Speisen, wie Pita, werden hier serviert. Gegen 16 Uhr treffen wir uns wieder und fahren in die Neustadt von Rhodos-Stadt.
Abgerundet wird unser erster Reisetag durch einen Fotostopp am Mandráki-Hafens, vorbei am Arsenal-Tor, am prächtigen Aphrodite-Tempel, der Pavilos-Bastion zum Wahrzeichen der Insel. An der Hafeneinfahrt thronen ein Hirsch und eine Hirschkuh auf prächtigen Säulen. Diese sind die Wappentiere der Insel und stehen heute vermutlich dort, wo einst der sagenumwobene Koloss von Rhodos seine Füße auf den Boden stellte. Mehrere große Kreuzfahrtschiffe und viele Segler liegen im Hafen. Es ist prächtiges Wetter heute und so fahren wir am späten Nachmittag zu unserem Hotel, wo wir einen sonnigen Nachmittag am Strand und am Swimmingpool genießen.
Nach dem Abendessen vereinigen sich ein paar von uns auf einige Drinks im Barbereich, die anderen genießen die Ruhe auf ihren Zimmern oder folgen dem Programm der Animation.
 



08.10., Samstag - Ausflug an die Westküste von Rhodos
 
Nach einem leckeren Frühstück fahren wir um 9.00 Uhr los und besichtigen heute die Westküste von Rhodos. Nach einem kurzen Regenschauer am Morgen haben wir den ganzen Tag über Glück mit dem Wetter. Wir begeben uns heute auf sehr historische Spurensuche. Wir fahren auf den Berg Filérimos, dem höchsten Punkt des antiken Ialyssos. Der Bergrücken ist seit etwa 2500 Jahren besiedelt. Wir besichtigen den Tempel des Zeus und der Athene, der in einer Ruine aufzufinden ist. Danach erkunden wir das italienische Kloster und die wieder aufgebaute frühchristliche Basilika. Im Anschluss daran bietet uns ein wundervoller Blick über Ialyssos. Über eine Allee gelangen wir nun zu einem weiteren Aussichtspunkt - dem großen Kreuz. 4 von uns haben den Mut, diese auch über eine sehr enge und 67 Stufen hohe Wendeltreppe zu erklimmen. Ein atemberaubender Blick bietet sich uns. Am späten Vormittag fahren wir nach Emeros ins Landesinnere und erkunden Kamirós und den Appolontempel. Dies ist die älteste Stadt, die sich bei Ausgrabungen in einem gut erhaltenen Zustand finden ließ. Anschließende fahren wir zur Weinverkostung und genießen 3 Weine und haben die Möglichkeit, die Herstellung des Weins zu verfolgen.
Zu später Stunde essen wir in einer Taverne mit Panoramablick Mittag in Monólithos. Frisch gestärkt halten wir zum Fotostopp auf einer Aussichtsplattform, von welcher wir die Johanniterburg begutachten können. Die schroffe Küste ist eingebettet in wilde Küstenlandschaft. Es herrscht steter Wind, daher ist die Vegetation in diesem Teil der Insel eher karg und felsig, aber nicht weniger interessant. Über die Straße zum Profítis Ilías fahren wir weiter zur kleinen spätbyzantinischen Kirche Ágios Nikoláos Fountoúkli aus der Zeit um 1500, die uns mit ihren schönen Fresken fasziniert. Gegen 18 Uhr erreichen wir etwas erschöpft das Hotel und treffen uns 19 Uhr zum Abendessen. Wieder treffen sich die ein oder anderen auf einen Trink in der Bar und lassen den Tag bei netten Gesprächen ausklingen.
 






09.10., Sonntag - Fakultativer Ganztagsausflug an die Ostküste von Rhodos
Bei stürmischen Winden und Regen treffen wir uns zu unserem fakultativen Ausflug an die Ostküste von Rhodos. Als erstes fahren wir nach Archángolos (auf Deutsch: Erzengel). Es ist das größte Dorf auf Rhodos. Als wir gegen 10 Uhr vor der Keramikwerkstadt stehen ist diese leider verschlossen und wir beschließen unsere Fahrt nach Lindos, eines der schönsten Dörfer in der Dodekanes, fortzusetzen und gegen Mittag noch einmal vorbei zu kommen. Nun kommen wir in Lindos an und Simeon führt uns durch die kleinen, verwinkelten Gassen der Altstadt. Die mediterrane Stimmung ist hier nicht zu übersehen. In den weißen Häusern befinden sich viele kleine Souvenirgeschäfte und Cafés. Wir entdecken die Panagía-Kirche, aus spätbyzantinischer Zeit. Kurze Zeit später befinden wir uns mitten im Aufstieg auf die Akropolis. Diese ist sehr gut erhalten. Leider fängt es erneut an zu regnen. Das ist allerdings nicht das Problem. Als wir die oberste Spitze erreicht haben, haben wir das Gefühl wegzufliegen. Hier herrscht ein derartiger Wind, wie es nur wenige von uns schon erlebt haben. Dennoch versucht Simeon uns das antike Leben von damals näher zu bringen. Von hier oben haben wir einen tollen Blick über die weiße Stadt und die Küste. Nun haben wir ein wenig Zeit uns dem gemütlichen Flair der Stadt auf eigene Faust zu widmen und ein wenig zu flanieren.
 
Nachdem wir gegen 12.30 Uhr alle wieder im Bus sitzen, fahren wir zur Keramikwerkstadt. Wir haben Glück und sie hat jetzt geöffnet. So kommen wir in den Genuss diese Handwerk kennen zu lernen. Bei einer Demonstration erfahren wir, dass man handgemachte Keramik an den Riffeln im Inneren der Töpferware erkennen kann.
Im Anschluss fahren wir weiter in die Natur zu den 7 Quellen, Eptá Pigés. Sie liegen eingebettet in einer sehr romantischen Landschaft. Doch leider spielt das Wetter nicht mit und wir durchqueren diese im strömenden Regen und werfen nur einen kurzen Blick darauf. Wir entscheiden uns unser Mittagessen in einer überdachten Taverne in Kolombia einzunehmen und fahren zu eben dieser. Gegen 14.15 Uhr sitzen wir alle gemütlich beim Mittagessen und lasses es uns schmecken. Auf dem Rückweg fahren wir spontan zur Anthony-Quinn-Bucht. Hier wurden der Film "Die Kanonen von Navarone" (1961) gedreht. Gegen 17.00 Uhr sind wir zurück im Hotel und haben nun Freizeit.
Wir lassen den Abend gemütlich ausklingen uns genießen unseren letzen Tag aus Rhodos.
 



10.10., Montag - Fährüberfahrt nach Kos - Kos-Stadt
 
 
Heute treten wir unsere Fährüberfahrt nach Kos an. Schon um 7.30 Uhr fahren wir von unserem Hotel zum Hafen nach Rhodos-Stadt. Dort angekommen erwartet uns nichts Gu
tes. Aufgrund der Witterungsbedingungen kann die Fährgesellschaft nicht garantieren, dass wir nach Kos übersetzen können. Letztendlich dürfen wir doch einsteigen und begeben uns
bei Windstärke 7-8 auf ein unheimliches Abenteuer von 3 Stunden Bootsfahrt im Katamaran. Nachdem wir die 3 Stunden mehr oder weniger gut überstanden haben, sind wir alle froh gegen Mitt
ag wieder sicheren Boden unter unseren Füßen zu haben. Wir machen uns nun auf, Kos-Stadt zu erkunden. In dieser Stadt lässt sich beeindruckend die Geschichte der griechischen Welt erkennen. Der circa 2500 Jahre alte Hippokrates Baum beeindruckt uns sehr. Er hat eine Spannweite von 10 Metern.
Hinter den Ruinen der Agora ragt die Chatze-Haasan-Moschee auf uns prägt
das Stadtbild. Die Ausgrabungen der Agora sind weitläufig und an vielen Stellen beeindruckend gut erhalten. Wir sehen unter anderem den Dionysos-Tempel (3.Jh. v. Chr.), das Haus der Europa (2. Jh. v. Chr.), aber auch römische Thermen (3. Jh. n. Chr.). Wir gehen weiter in die quirlige Stadt. Am Hauptplatz sehen wir die Moschee und die Markthalle der Stadt. Hier kann man allerlei Honig, Gebäck, Gewürze oder Ölsorten kaufen. Nun haben wir alle Freizeit und könne auf eigene Faust diese tolle Stadt erkunden. Gegen halb 4 fahren wir zu unserem Hotel, beziehen die Zimmer und jedem steht der Nachmittag zur freien Verfügung oder zur Erholung unserer Bootsfahrt. Um 19 Uhr treffen wir uns zum Abendessen und genießen die Köstlichkeiten und werten erneut den erlebnisreichen Tag aus - was ein Tag!
 
11.10., Dienstag - Inselrundfahrt Kos



 
Mit einem sehr leckeren Frühstück starten wir heute in den Tag. Simeon zeigt uns heute die Insel Kos. Kos ist wie Rhodos ebenfalls bergig. Als erstes fahren wir nach Westen zum Asklepieion, der Heilstätte und Schule des Hippokrates (4. Jh. v. Chr.). Wir können bei Sonnenschein die auf drei Terrassen erbaute Heilstätte bewundern. Sie gilt als der Ursprung der heutigen Medizin. Die archäologische Stätte wurde 1902 von deutschen Archäologen entdeckt und freigelegt. Wir fahren weiter entlang der Küste und erreichen schließlich Kéfalos. Hier ist der griechische Ursprung unübersehbar. Wir haben einen wundervollen Blick über die Küste und besichtigen eine byzantinische Kirche. gegen 12 fahren wir weiter nach Antimáchia und begutachten eine hervorragend erhaltende Kirchenmauer direkt am Strand gelegen. Hier essen wir auch zu Mittag in der Taverne „Captain John“. Wir fahren nun gestärkt weiter und besichtigen die steinerne Windmühle in Antimáchia. Nachdem wir auch ein Haus aus damaliger Zeit erkundet haben und einen griechischen Kaffee getrunken haben fahren wir zur Festung von Antimáchia. Diese stammt aus der Kreuzritterzeit, aus dem 14./15. Jh.  Nach einem erlebnisreichen Tag treten wir die Heimreise zum Hotel an und erreichen es gegen 16.45 Uhr. Nun haben wir Freizeit und treffen uns zum Abendessen wieder.
 



12.10., Mittwoch - Fährüberfahrt nach Patmos
 
Heute setzen wir unsere Reise nach Patmos fort. Wir starten aufgrund eines Arztbesuches etwas später in den Tag, haben allerdings kein Zeitproblem. Bevor wir Kos verlassen zeigt uns Simeon das Kastell von Kos-Stadt. Während eines Rundganges sehen wir, wie einst die Bewohner der Inselhauptstadt Zuflucht, vor den häufigen Piratenangriffen, in der Festung fanden. Die Aussicht entlang der Festungsmauer ist sehr schön, wird allerdings von schwarzen Wolken, die nichts Gutes heißen, gesäumt. Am späten Vormittag fahren wir wieder mit dem Katamaran der Dodekanisos Seaways, der Pride Dodekanisos, nach Patmos. Die See ist heute, im Vergleich zum Montag, angenehm ruhig. So können wir unsere Fahrt vorbei an den Inseln Kálimos, Léros und Lipsós genießen. Im Hafen von Skála, der Hauptstadt von Patmos, legen wir an und werden schon erwartet. Wir verladen unsere Koffer und gehen dann zu Fuß zum sehr nahe gelegenen Hotel Skala mit einer prächtigen Blütenpracht der Boganvillen. Wir können rasch unsere Zimmer beziehen und haben den ganzen Nachmittag zur freien Verfügung, für eventuelle Spaziergänge durch die gemütliche Stadt. Ein gemächliches christlich-orthodoxes Leben dominiert die Stimmung der Insel.
Am Abend treffen wir uns und gehen gemeinsam zu einer griechischen Taverne namens Loukas. Bei Wein und

 
 
inklusive genießen wir ein 3-Gang-Menü und lassen den Abend genüsslich ausklingen.
 
13.10., Donnerstag - Patmos - Wirkungsstätte des Apostel Johannes



 
An diesem Tag steht das Kloster im Mittelpunkt. Auf der Insel Patmos un
d die darum liegenden Archipele stehen im Besitz des Klosters. Patmos ist ein Wallfah
rtsort und bedeutet Stätte des gesamten Christentums. Nach unserem Frühstück starten wir unsere Erkundungstour in der Höhle der Apokalypse. Hier soll Johannes der Evangelist die Offenbarung empfangen haben. Prächtige Ikonen aus dem 12. Jh. schmücken die Höhle und wir sind sehr angetan von Simeons’ Erzählungen aus der damaligen Zeit. Weiter bergauf gelangen wir zum Kloster des Apostels Johannes. Hier befinden wir uns auf einer Höhe von 260 Metern. Hier ist die Aussicht atemberaubend. Im Kloster, das seit 1088 bereits existiert, besichtigen wir die Kirche und die Reliquien des Apostels. Im Klostermuseum sehen wir viele bedeutende kirchliche Relikte. Nachdem wir unsere Erkundungstour abgeschlossen haben begeben wir uns auf unsere Inselrundfahrt. Während dieser erzählt uns Simoen, dass die weißen Häuser erst seit Mitte des letzten Jahrhunderts ihre Farbe besitzen. Zuvor waren sie mit Naturstein verputzt, zum Schutz vor Übergriffen. Entlang der Bergserpentinen fahren wir zum Badeort Kampós  In einer am Strand gelegenen Taverne essen wir zu Mittag. Nach dem Essen halten noch ein paar die Füße in das sehr klare, warme Wasser. Es ist wie im Paradies.
Nun fahren wir wieder zurück nach Skala und haben den Nachmittag zur freien Verfügung. Wir nutzen diesen für Spaziergänge oder einer Abkühlung im Meer. Am Abend treffen wir uns erneut in einer Taverne und sitzen gesellig bei Wasser, Wein, gutem Essen und griechischer Musik beisammen.
 
14.10., Freitag - Fährüberfahrt nach Samos - Inselrundfahrt



 
Am heutigen Tag fahren wir mit dem Schiff nach Samos. Nachdem wir gefrühstückt haben und unsere Koffer verladen sind laufen wir gemeinsam zum Hafen. Hier warten wir gespannt auf unsere Schiff, die Nissos Kalymnos. Heute haben wir richtig gutes Wetter, so dass wir unsere Überfahrt auf Deck verbringen können. Gegen 12 Uhr bekommen wir ein wenig Hunger. Gut das wir am Vorabend die viel zu vielen Reste einpacken lassen haben. So können wir nun mit einem gemütlichen Picknick beginnen. Wir fahren entlang vieler griechischer Inseln und genießen den Sonnenschein und die herrliche Sicht auf die Dörfer die sich mit ihren weißen Häusern und Kirchen von der Küste abheben.
Am Hafen von Samos begeben wir uns in unseren Bus und fahren zu den Ruinen der Hera - das Heraíon. Entlang der fruchtbaren Ebene am südwestlichen Ende der Tigániou-Bucht erstreckt sich diese vorarchaische Kultstätte. Nach mythologischer Überlieferung wurde die Göttin Hera hier unter dem Lygosbaum geboren. Eine 6 Kilometer lange heilige Straße verlief hier in der Blütezeit von Samos. Der Kult der Hera erreichte seinen Höhepunkt im 6.Jh. v. Chr. Simeon macht uns die Ausmaße der Akropolis bewusst. die Kólona, die letzte heute noch stehende Säule vom großen Hera-Tempel, zeigen uns die Maße des Tempels. Der Tempel hatte einen Grundriss von 112 x 55 Metern, was der Fläche des Kölner Doms entspricht, und bestand aus 155 Säulen. Nach dieser Besichtigung fahren wir zurück nach Pythagório und haben eine Stunde Freizeit. Danach fahren wir zu unserem 3 - Sterne  Hotel Zefiros Beach in Mykáli. Hier ist es sehr ruhig und der Strand liegt direkt am Hotel. In nur 1,2 km Entfernung sehen wir die türkische Küste. Am Strand genießen wir die Sonnenstrahlen von diesem Tag, gehen baden und lassen die Seele baumeln. Wir treffen uns um 19 Uhr zum Abendessen im Restaurant des Hotels. Hier genießen wir den Abend bei einem leckeren Buffet und Wein.
 



15.10., Samstag - Samos - Inselrundfahrt
 
Mit einem leckeren Buffet starten wir in einen erlebnisreichen Tag. Die Sonne erstrahlt die Insel Samos und wir freuen uns auf die heutige Inselrundfahrt. Als erstes fahren wir in den süd-östlichen Teil der Insel. Samos ist eine sehr grüne Insel und der Boden hier ist sehr fruchtbar. So fahren wir vorbei an vielen Weinbergen und Olivenhainen, aber auch Obst- und Mandelbäumen. Die Blütezeit von Samos war die zweite Hälfte des 6. Jh. v. Chr. Die Samoaner waren ein Seevolk. Vor der kleinasiatischen Küste gelegen konnte Samos zur Blütezeit, Überlieferungen zufolge, 100 Schiffe ständig fürs Gefecht bereithalten. Über Serpentinen erreichen wir das Kloster des Heiligen Kreuzes. Hier sind derzeit nur noch 3 Mönche ansässig. Die Kirche ist sehr beeindruckend. Eine hohe aus Buchenholz gefertigte Ikonostase mit unzähligen Ikonen ist der Mittelpunkt dieser Kirche. Sie stammt aus dem 16. Jh. Wir fahren weiter und legen einen kurzen Stopp bei einer Keramikfabrik und einem herrlich gelegenen Kaffee ein. Im Anschluss daran besuchen wir das Dorf Pírgos. Ruinen einer spätbyzantinischen Kirche sind hier noch gut erhalten. Das Dorf ist sehr ruhig, jedoch von sehr gastfreundlichen Griechen bewohnt. Bevor wir gehen erhalten wir eine Vielzahl von Weintrauben. Nun fahren wir zu einer Honigverkostung in den Bergen. Leider befinden wir uns kurz vor Saisonende in Griechenland, bzw. auf Samos, und somit ist die gewünschte Verkostungsstätte bereits geschlossen, wie auch unzählige Lokale in den Städten. Wir kehren ein kleines Stück um und gelangen nun doch noch zu einer Verkostung. Nun fahren wir Richtung Karlóvassi und besuchen die älteste Kirche der Stadt. Sie ist aus dem 15. Jh. Im Anschluss stärken wir uns in einer nahe gelegenen Taverne und genießen den Ausblick auf das Meer. Frisch gestärkt treten wir nun unsere letzte Etappe an und fahren nach Kokkári. Simeon beschreibt es als den schönsten Ort von Samos. Wir können uns davon selbst überzeugen. Hier verbringen wir eine knappe Stunde gefüllt von Spaziergängen entlang der Hafenpromenade, einem leckeren Kaffee oder Eis direkt am Hafen oder einigen Schlendereien in den Souvenirgeschäften.
Am späten Nachmittag erreichen wir unser Hotel und haben den Nachmittag wieder einmal zur freien Verfügung bevor wir uns um 19 Uhr zum gemeinsamen Abendessen im Restaurant verabreden. Danach sitzen wir mit einer Gitarre und deutschen Volksliedern an der Bar des Hotels und singen gemeinsam!
 
16.10., Sonntag - Samos - Fährüberfahrt nach Syros



 
Nach einem etwas späteren Frühstück beginnt unser Tag heute um 10 Uhr. wir fahren zum Tunnel des Efpalinos. Dieser Tunnel stammt aus der 2. Hälfte des 6. Jh. v. Chr. und hat eine Länge von 1040 Meter. Simeon erzählt uns, dass das Besondere dieses Tunnels die Bauweise ist. Bereits in der damaligen Zeit bohrte man von zwei Seiten aus und traf sich tatsächlich in der Mitte. Der Tunnel diente der Wasserversorgung der alten Stadt Pythagorion. Da sich die einzige Quelle auf der anderen Seite des 240 Meter hohen Bergs befand baute man diesen Tunnel. Da er unterirdisch verlief war er außerdem vor Angriffen sicher. Wir begeben uns nach unten einen schmalen Gang, 100 Meter in den Tunnel hinein. Es ist wirklich beeindruckend, wie zur damaligen Zeit dieser Tunnel entstehen konnte.
Danach fahren wir weiter Richtung Nord-Osten und besuchen das Nonnenkloster der lebenden Quelle. Simeon berichtet uns, dass es auf der Insel Samos um die 700 Klöster und Kirchen gibt. Den Nachmittag verbringen wir in der Hauptstadt Vathy. Im archäologischen Museum bewundern wir die Ausgrabungen. Am beeindruckensten ist der 5 Meter hohe kolossalen Kuros, den man in der Stätte der Hera gefunden hat.
Danach haben wir den ganzen Nachmittag zur freien Verfügung. Leider ist Sonntag und viele Geschäfte haben geschlossen. So suchen wir uns ein Kaffee oder genießen den letzten Tag bei einem Spaziergang entlang der Promenade. Gegen 17 Uhr treffen wir uns wieder und laufen gemeinsam zu einer Taverne in der Nähe des Hafens. Hier nehmen wir gemeinsam unser reichhaltiges Abendessen ein und schiffen um 19 Uhr zu unserer überfahrt nach Syros ein. Wir fahren mit dem Schiff Nissos Mykonos, einer großen Fähre. Unsere Überfahrt dauert circa 7 Stunden. Gegen 3.30 Uhr Nachts erreichen wir unser Hotel in Syros und verbringen dort unseren 2. Teil der Nacht.
 
17.10., Montag - Fährüberfahrt Santorini



 
Nach unserer verkürzten Nacht auf Syros treffen wir uns um 9.30 Uhr zum späten Frühstück. Um 10.20 Uhr führt uns Simeon durch die schöne Stadt Ermoupoli und zeigt uns in der Kürze der Zeit das schöne Rathaus, eine Kirche und einen wundervollen Blick über die Stadt. Um 11.30 Uhr begeben wir uns mit unserem Gepäck zum Fähranleger. Wir fahren heute nach Santorini. Um 12 Uhr legt unsere Fähre Artemis der Fährgesellschaft A.N.E.K in Syros ab. Am Anfang ist es etwas wackelig, aber wir sind ja nun schon richtige Seebären und kampferprobt und es macht uns nicht mehr viel aus. Um 17.30 Uhr erreichen wir Santorini und werden schon von unserem Transferfahrzeug erwartet. Wir fahren in unsere Hotel Afrodite nach Kamari und treffen uns um 19.30 Uhr zum Abendessen wieder. Danach fallen wir alle, sehr erschöpft von den letzten beiden Tagen, müde ins Bett.
 



18.10. Dienstag - Inselrundfahrt Santorini, Rückflug
 
Gut erholt und ausgeschlafen treffen wir uns bei unserem Frühstück. Wir sind sehr erfreut, dass heute tatsächlich die Sonne scheint und wir somit den Glanz dieser Insel richtig genießen können. Um 9 Uhr fahren wir nach Fira. Diese Stadt ist einzigartig. Am Kraterrand erbaut gibt diese Kykladenstadt einen atemberaubenden melancholischen Anblick ab. Wenn wir auf das 300 Meter unter uns liegende Meer blicken, sind wir überwältigt. Wir sehen die Caldera, den Kraterrand von Santorini, die eine Fläche von etwa 80 km² umfasst. In der Mitte des Kraters befindet sich der weiterhin aktive Vulkan, der einst die größte Naturkatastrophe der antiken Zeit verursacht hat. Aus diesem Vulkan ergoss sich ein Lavastrom, der einen Tsunami verursachte, der weit über 100 km, bis hin nach Kreta reichte. Die Entstehung der Insel liegt dreieinhalb Jahrtausende zurück. Die Bevölkerung wurde bei der Eruption ausgelöscht und die Stadt in Lava konserviert. Die Insel selbst brach auseinander. so dass heute die Hauptinsel in der Halbmondform Santorini mit den Nebeninseln Thirassía und Asponísi entstand. Nachdem wir den ersten Blick genossen haben,  begeben wir uns in die nahe gelegene Kirche aus dem 20. Jh. Wundervolle Fresken aus dem neuen Testament sind hier zu sehen. Um uns über die Kultur und die archäologischen Funde der Kykladen besser zu informieren besichtigen wir das Archäologische Museum. Dieses befindet sich im Stadtkern von Fira. Unglaubliche Funde aus dem 3.Jh. v. Chr. beeindrucken uns sehr.
Nach der Führung müssen Simeon und ich den Gästen eine schlechte Nachricht überbringen. Die derzeitige gesellschaftliche Situation in Griechenland löst eine Welle von Frustration aus, welche die Bevölkerung in Streiks in jeder Richtung ausdrückt. Auf der Reise haben wir das gut umgehen können und immer Glück gehabt, wie zum Beispiel mit den Fährüberfahrten. Nun allerdings stehen zwei Tage Streiks in Griechenland auf dem Programm und keiner weiß, wie die Woche für Griechenland und die EU ausgeht. Wir werden demnach am heutigen Tag schon zurück nach Deutschland geholt und fliegen noch an diesem Nachmittag zurück in die Heimat. Das bedeutet, dass unser komplettes Programm umgestellt wird. Trotzdem haben wir bis 12.30 Uhr Freizeit in Fira und genießen die Sonnenstrahlen und die herrliche Atmosphäre. Um 13 Uhr verlassen wir bereits das Hotel und fahren gemeinsam mit Simeon zum Flughafen und checken ein. Dennoch lässt sich die Gruppe die schöne Reise nicht verderben und wir trinken zum Abschied alle gemeinsam eine Ouzo und lassen mit einem sehr fröhlichen Auge die letzten 13 Tage Revue passieren. Wir haben eine Menge erlebt, durchgemacht, überstanden und genossen. Die stetige Harmonie der Gruppe war so angenehm, dass der Abschied von Simeon für uns alle nicht leicht war. Die kleine Gruppe ist während der fast zwei Wochen wie eine kleine Familie zusammengewachsen. Wir haben gelernt, was Windstärke 8 auf einem Katamaran bedeutet, wie man gegen Sturm auf der Akropolis von Lindos ankämpft, wie man Sirtaki tanzt und wie man auch im hohen Alter jedes Abenteuer mitmachen kann! Es ist schön, dass wir all die tollen aber auch anstrengenden Ausflüge erlebt haben - Danke Simeon!! Wir fliegen um 15.20 Uhr zurück nach Nürnberg und werden dann nach Hause gebracht.
Ich möchte mich auf diesem Wege noch einmal recht herzlich für die tollen Tage bedanken, wünsche Ihnen alles Gute und viel Gesundheit! Ich freue mich auf ein baldiges Wiedersehen privat oder auf einer Reise.
Ihre/Eure Carolin Beier, Reisebegleitung

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