Reisebericht: Wanderreise auf der Insel Kreta – Griechenland

09.05. – 16.05.2016, 8 Tage Wandern auf Kreta: Knosiano–Schlucht – Gortys – Knossos – Heraklion – Samaria–Schlucht – Karano Schlucht – Agios Konstantinos (51 Wanderkilometer)


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Gemeinsam flogen wir auf die Insel Kreta, um diese bei verschiedenen Wanderungen zu erkunden. Hier erlebten wir gemeinsam eine Woche, welche mit wunderschönen landschaftlichen und kulturellen Höhepunkten gefüllt war.
Ein Reisebericht von
Marianne Förster

1. Tag: Anreise

Heute klingelten unsere Wecker schon kurz nach Mitternacht, denn schon 3.40 Uhr traf sich ein großer Teil der wanderfreudigen Reisenden mit der Reisebegleitung Marianne am Leipziger Flughafen. Nach dem gemeinsamen Check- In und der Sicherheitskontrolle mussten wir noch kurz warten, bis wir auch an Bord des Flugzeuges gehen konnten, welches uns nach Kreta bringen sollte.
Nach einem angenehmen Flug landeten wir pünktlich 9.10 Uhr nach griechischer Zeit auf der größten griechischen Insel. Hier wurden wir auch schon von unserer örtlichen Reiseleiterin Maria empfangen und zu unserem ersten Hotel gebracht. Nach einem Orangensaft zur Begrüßung bekamen wir auch schon unsere Zimmer, sodass wir diese gleich beziehen konnten. Doch noch wollten wir uns nicht ausruhen, sondern lieber zunächst die Gegend erkunden. Deshalb trafen wir uns kurz darauf zu einem ersten gemeinsamen Spaziergang. Dabei erkundeten wir den Weg zum Strand und spazierten am Wasser entlang in die Stadt Chersonissos, vorbei an vielen gemütlich aussehenden Lokalen. Bald schon konnten wir unsere knurrenden Mägen nicht mehr ignorieren, sodass wir uns schließlich ein gemütliches Restaurant am Meer aussuchten und zum ersten Mal kleine kretische Köstlichkeiten probierten.
Im Anschluss war für jeden Zeit für individuelle Erkundungen in der hübschen Stadt. Der Sonnenschein und die angenehmen Temperaturen ermutigten den einen oder anderen auch zu einer ersten Bekanntschaft mit dem noch relativ kühlen Mittelmeer oder dem etwas wärmeren Hotelpool.
Gut gelaunt trafen wir uns schließlich zum Abendessen, wo wir den ersten Tag bei sehr gutem Essen ausklingen ließen. Nun kamen auch nach und nach die Gäste aus Berlin und Stuttgart dazu, sodass unsere Wandergruppe komplett war. Erwartungsvoll und voller Freude auf die bevorstehenden Tage, aber dennoch geschafft von diesem, für die meisten recht langen, Anreisetag gingen wir schon bald schlafen.

2. Tag: Wanderung in der Lasithi–Hochebene, Zeus–Höhle und Besichtigung der Stadt Agios Nikolaos

Lasithi–Hochebene und Zeus–Höhle

Nach einem ausgiebigen Frühstück konnten wir gut gestärkt unseren ersten Wandertag beginnen. Mit strahlendem Sonnenschein und guter Laune fuhren wir in das Dikti-Gebirge. Unser Busfahrer bewies gleich zu Beginn sein ganzes Können, indem er uns sicher die enge kurvige Straße hinauf in die Berge fuhr. Ausgerüstet mit Wanderschuhen, Kamera und Wanderstöcken begann nun hier unsere erste Wanderung. Dabei genossen wir einen traumhaften Ausblick auf den Stausee und das Mittelmeer sowie die wunderschöne Gebirgslandschaft.
Wenn man dachte, dass dieser besser gar nicht sein könnte, hatte man sich geirrt. Denn so höher wir wanderten, umso malerischer wurde die Aussicht. Nach einer kleinen Verschnaufpause ging es schließlich auch wieder abwärts. Hierbei wanderten wir nun auf den Straßen der alten Minoer, welche seit dieser Zeit jedoch nicht weiter verbessert wurden. Dies erforderte doch eine gewisse Trittsicherheit, aber alle meisterten es problemlos. Mittlerweile hatte sich auch die Aussicht verändert, denn anstatt des Meeres erstreckte sich vor uns nun die Lasithi-Hochebene. Nach ungefähr 2,5 Stunden waren wir am Bus angekommen und fuhren zunächst ein Stück. Doch schon bald hieß es wieder aussteigen.
Nun wanderten wir einen kleinen schmalen Weg entlang in die Höhe. Oben angekommen, erwartete uns die Zeus-Höhle, in welcher der Göttervater geboren sein soll. Das wollten wir natürlich erkunden und so stiegen wir die zahlreichen Treppenstufen hinab in die eindrucksvolle Tropfsteinhöhle. Nachdem wir uns das angeschaut hatten, konnten wir den Abstieg wieder wagen. Am Fuße des Berges wurden wir von unserer Reiseleiterin Maria schon mit einer griechischen Leckerei und einem Raki erwartet, mit welchem wir für die erste Wanderetappe unserer Reise belohnt wurden.

Agios Nikolaos

Nach einer kurzen Verschnaufpause fuhren wir zu einem hübschen Lokal, wo wir unsere Mittagspause verbrachten und wieder eine traumhafte Aussicht genießen konnten. Außerdem bot sich die Gelegenheit, die alten Windmühlen aus nächster Nähe zu begutachten.
Gut gestärkt konnte es weiter gehen nach Agios Nikolaos. Dort angekommen begannen wir zunächst mit einem gemeinsamen Spaziergang am Hafen des malerischen Städtchens entlang. Während einige schließlich in der Fußgängerzone oder einem der unzähligen Restaurants verweilten, wagte ein Teil den kleinen Aufstieg zu einem lohnenswerten Aussichtspunkt. Hier hatte man eine herrliche Sicht auf den kleinen sagenumwogenen See des Städtchens und die kleinen bunten Fischerboote. Nach einigen schönen Fotos und noch ein bisschen Freizeit fuhren wir schließlich wieder zurück zum Hotel. Am Abend erwartete uns heute ein typisch griechisches Buffet im Hotel, wobei wir unsere leeren Mägen mit verschiedensten Köstlichkeiten füllen konnten.
Nach einer kleinen Vorstellungsrunde traf sich der größte Teil der Gruppe an der Hotelbar wieder, wo der griechische Abend weiter gehen sollte. Hier erlebten wir griechische Live-Musik und die dazu passenden Tänze, wobei ein paar Mutige auch selbst schon das Tanzbein schwingen konnten. Somit ließen wir einen ersten schönen Reisetag gemütlich ausklingen und gingen schließlich zufrieden ins Bett.

3. Tag: Besichtigung von Knossos und Heraklion

Knossos

Heute konnten wir die Wanderschuhe im Hotel lassen, denn heute stand für uns ein reiner Kulturtag auf dem Programm. Zunächst fuhren wir nach Knossos und besuchten da die weit bekannten Ausgrabungen der minoischen Palastanlage. Maria erklärte uns viel dazu und insgesamt zur Kultur der Minoer und wir alle staunten nur, welch fortschrittliche Kultur dies zu solch einer frühen Zeit war. Wir hatten viel gelernt, als wir zwei Stunden später in den Bus stiegen und Knossos verließen.
Wenig später erreichten wir das Dörfchen Peza, wo wir zu einem Weingut fuhren. In einem kleinen Film wurde uns alles erklärt, was wir zur Herstellung von Wein, Raki und Olivenöl wissen sollten. Anschließend durften wir den Wein dann auch verkosten. Dabei wurden uns fünf verschiedene Sorten gebracht sowie kleine kretische Leckereien. Außerdem bestand die Möglichkeit, einige typisch kretische Produkte, wie zum Beispiel Olivenöl, Wein oder Kosmetikartikel hier zu erwerben. Nachdem alle Geschäfte getätigt waren, ging es für uns weiter in die Inselhauptstadt Heraklion.

Heraklion

Unser Busfahrer fuhr mit uns zur besseren Orientierung zunächst eine kleine Runde durch die Stadt, wobei sich uns schon die eine oder andere Sehenswürdigkeit zeigte. Nachdem sich unser Fahrer durch den Stadtverkehr gekämpft hatte, begannen wir einen kleinen Stadtrundgang. Unsere Reiseleiterin Maria zeigte uns verschiedene kleine Gassen, den Löwenbrunnen und schließlich auch die Titusbasilika. Nun bestand für jeden die Möglichkeit, die Stadt selbst noch etwas zu erkunden oder das schöne Wetter auf einer der Terrassen der zahlreichen Lokale zu genießen. Einige spazierten zum Hafen und erhaschten einen Blick auf die Festung, andere schlenderten gemütlich durch die Marktgasse, wo mittlerweile verschiedenste Gewürze oder Souvenirs verkauft werden. Für alle Geschichtsinteressierten bestand auch die Möglichkeit, das archäologische Museum zu besuchen. Schließlich trafen wir uns am Nachmittag wieder am Bus und fuhren zurück zum Hotel. Dank der frühen Ankunft war nun die Gelegenheit für eine Abkühlung im Meer oder im Hotelpool sowie für eine kleine Erholungspause. Denn am Abend stand heute noch ein weiterer Höhepunkt auf dem Programm: ein kretischer Abend mit Tanz.

Kretischer Abend

So fuhren wir mit dem Bus hinauf in die Berge in eine Taverne. Hier wurden wir schon mit Raki und Wein sowie kleinen kretischen Häppchen erwartet. Anschließend gab es ein leckeres und reichhaltiges Grillbuffet, an welchem wir uns gern bedienten. Gut gesättigt begann auch langsam das Programm, wobei uns die griechischen bzw. kretischen Tänze, allen voran der Sirtaki vorgeführt wurden. Dabei wurden wir gut mit einbezogen, sodass sich der eine oder andere des öfteren auf der Bühne wiederfand. Dabei mussten unsere tanzbegabten Wanderer kurzzeitig eine kleine Nachhilfestunde im Sirtaki geben, aber letztendlich bleiben die Profis dann doch lieber unter sich
Nachdem auch der letzte Tanz getanzt war, begaben wir uns alle gut gelaunt wieder zu unserem Bus, der uns zurück zum Hotel brachte. Nach diesem langen Tag fielen wir nun müde aber zufrieden in unsere Betten und waren sicher auch gleich eingeschlafen.

4. Tag: Wanderung in der Knosiano Schlucht sowie Besichtigung von Gortys und Matala

Knosiano Schlucht

Nach einer stürmischen Nacht, in welcher der ein oder andere von dem starken Wind sogar geweckt worden war, freuten wir uns wieder auf ein leckeres Frühstück. Heute verließen wir unser Hotel mit gepackten Koffern, denn wer keine Badeverlängerung gebucht hatte, würde auf dieser Reise nicht mehr zu dem Hotel zurück kommen. Nach einer kurzen Busfahrt kamen wir in eine Gegend, die wir schon von gestern kannten, denn es war die Umgebung der Ausgrabungsstätte Knossos. Doch heute wollten wir die schöne Natur zu Fuß erkunden. Zunächst ging es dabei durch einen Wald und wir genossen die frische und klare Luft. Hier sammelten wir auch gleich unsere vierbeinigen, bellenden Freunde auf, welche uns bis zum Ende der Wanderung begleiten würden. Nachdem wir den Wald wieder verlassen hatten, konnten wir eine traumhafte Aussicht über die Weinberge genießen. Teilweise war der ein oder andere Aufstieg und auch manch recht steiler Abstieg zu meistern, was aber für alle gut zu bewältigen war. An einer schönen schattigen Stelle machten wir eine kleine Pause und genossen die schöne Luft und die angenehme Atmosphäre, bevor wir weiter wanderten.
Nach drei Stunden erreichten wir unseren Bus, welcher uns weiter in Richtung Süden bringen sollte.

Gortys und Matala

Hier stand nach einer kurzen Kaffee- und Saftpause die Besichtigung der Ausgrabungen von Gortys auf dem Programm. Dies war die zweite Hauptstadt der Minoer und gleichzeitig die erste christliche Stadt der Insel gewesen. Neben der sich zur Zeit in Restaurationsarbeiten befindenden Titus-Basilika gab es auch Gesetzestafeln aus dieser Zeit zu sehen. Diese waren wohl die ältesten Gesetze Europas. Wirklich erstaunlich war die Tatsache, dass viele der so alten Gesetze auch heute noch Bestandteil unserer modernen Gesellschaft sind.
Anschließend fuhren wir weiter nach Matala, was in den 1970 er Jahren die Hochburg der Hippies gewesen war. Diese hatten dort in Höhen in den Felsen gehaust, welche man auch heute noch besichtigen kann. Während einige sich hier ins erfrischende Meer trauten, schlenderten andere durch die Straßen und genossen die idyllische Atmosphäre.
Wieder am Bus stand nun der für uns Wanderer nicht so schöne Teil des Tages an: eine lange Busfahrt. Denn vom Süden der Insel ging es nun quer durchs Land bis in den Nordwesten, wo sich unser Hotel für die nächsten Tage befand. Bei einer kurzen Pause war jedoch die Möglichkeit, sich kurz die Beine zu vertreten. Erst recht spät kamen wir am Hotel an, sodass wir nur kurz unsere Koffer ins Zimmer brachten und uns kurz darauf auch schon zum Abendessen im Hotel trafen. Nun konnten wir unsere knurrenden Mägen mit Köstlichkeiten vom Buffet füllen. Schließlich nutzten wir die Gelegenheit, um (nicht zum ersten Mal an diesem Tag) mit einem guten kretischen Raki anstoßen und die uns schon gut bekannte Vokabel „Yammas" anzubringen. Doch schon bald zogen wir uns heute schon auf unsere Zimmer zurück, um für den morgigen Tag fit zu sein, wenn uns die anspruchsvollste Tour unserer Reise erwarten würde.

5. Tag: Wanderung in der Samaria–Schlucht

Heute ging es für uns schon früh am Morgen los, denn wir hatten viel vor. Unser Bus brachte uns bis auf 1.260m Höhe, wo sich der Eingang der Samaria-Schlucht befand. Diese ist die längste Schlucht Europas und dadurch weit bekannt. Die Wanderung hindurch ist deshalb ein Muss für jeden wanderfreudigen Touristen. Da man sich auf dem Weg durch die Schlucht gar nicht verlaufen kann, konnte heute jeder sein eigenes Tempo gehen und musste nicht auf die Gruppe warten. Es bildeten sich kleine Grüppchen, je nach Wandergeschwindigkeit, welche die Tour gemeinsam absolvierten.
Der Weg begann mit einem langen Abstieg, welcher jedoch nicht zu steil war, sodass man ihn gut bewältigen konnte. Langsam kamen wir immer weiter talwärts, wo sich auch das Flussbett erstreckte. Von nun an gab es einige Abschnitte, welche durch viel Geröll etwas schwieriger zu bewältigen waren. Endlich schlängelte sich auch ein Fluss durch die wunderschöne und wildromantische Landschaft. Wir genossen die herrliche Luft hier unten und die angenehme Lufttemperatur. Entgegen der ersten Wettervorhersagen war es nicht zu heiß, also perfekt für uns Wanderer. Immer wieder gab es kleine Rastplätze, an denen man sich ausruhen und die Trinkflaschen mit frischem Quellwasser füllen konnte. Ungefähr in der Hälfte der Strecke, also bei reichlich 6 gewanderten Kilometern, machten wir unsere Mittagspause in dem mittlerweile verlassenen Dorf Samaria, welches einst bewohnt gewesen war. Der weitere Weg führte schon bald zur ersten engeren Stelle, um welche herum sich uns fantastische Ausblicke zeigten. Wir genossen diese traumhaften Bilder, welche von nun an mit jedem zurückgelegten Kilometer schöner und eindrucksvoller wurden. Den Höhepunkt bildete dabei die mit nur 3 Metern engste Stelle der Schlucht, welche auch als „Eiserne Pforte" bekannt ist. Neben den hohen Felswänden vervollständigten der wildromantische Fluss sowie der überall blühende Oliander das malerische Bild. Von hier an war es nicht mehr weit und schon bald hatte man den Ausgang erreicht, wo man eine Eintrittskarte wieder abgeben musste. Dadurch kann kontrolliert werden, dass niemand in der Schlucht bleibt. Anschließend gab es noch eine Strecke von ungefähr 20 Minuten zu absolvieren, bis man das Dorf Agia Roumelo und damit Abfahrtsstelle der Fähre erreicht hatte.
Die schnellsten Wanderer hatten die Schlucht bereits nach 5 Stunden durchquert, sodass noch genug Zeit für eine Stärkung in einer der Tavernen oder fürs Baden im Meer blieb. Nach und nach kamen alle Wanderer zufrieden und stolz auf die zurückgelegte Strecke im Dorf an. Nicht für jeden waren alle Hürden der Strecke problemlos zu überwinden, sodass auch ein „Mouli" benötigt wurde, um alle wohlbehalten nach draußen zu bringen. Was sich so einfach anhört, ist in Wahrheit viel schwieriger, denn ein Ritt auf einem Maultier auf solch steilen und unbefestigten Wegen ist wahrhaftig kein Zuckerschlecken. Auch für die Reisebegleiterin nicht, denn so wurde Marianne unverhofft zur Maultierführerin, indem sie das Tier durch die Schlucht führen musste.
Insgesamt kamen alle wohlbehalten an der Fähre an, sodass wir unseren Heimweg antreten konnten. Noch auf dem Wasser zeigte sich, wie perfekt alles geklappt hatte, denn plötzlich öffnete der Himmel seine Schleusen und der schon am Nachmittag erwartete Regen zeigte sich, zusammen mit einem Gewitter. Bald schon kamen wir jedoch am Hafen an, wo unser Bus und eine Reisende, die nicht mit in der Samaria-Schlucht gewandert war, uns schon erwarteten. Nun fuhren wir zurück zum Hotel, wo wir aufgrund der schon sehr fortgeschrittenen Zeit auch gleich zum Abendessen gingen. Nach dieser Stärkung zogen sich jedoch alle schnell auf die Zimmer zurück, denn es war für alle ein anspruchsvoller Wandertag gewesen, der seine Spuren hinterlassen hatte. Zufrieden und stolz schliefen wir alle in dieser Nacht gut ein.


6. Tag: Wanderung in der Karano Schlucht und Erkundungen in Chania



Karano Schlucht und Picknick

Gut gestärkt vom reichhaltigen Frühstück trafen wir uns zur gewohnten Zeit 8.30 Uhr, um gemeinsam zu unserem heutigen Ausflug aufzubrechen. Nach einem Stop an einem sehr großen kretischen Supermarkt mit erstaunlichem Angebot fuhren wir in die Berge bis in die Dörfer von Karano, wo sich auch die Karano Schlucht befindet. Diese wollten wir heute durchwandern. Noch mit Muskelkater von unserer gestrigen Tour begannen wir diese Wanderung. Dabei zeigte sich das kretische Wetter heute nicht von seiner besten Seite, denn ab und zu wurden wir von dem einen oder anderen Schauer überrascht. Doch alles hat auch seine guten Seiten: So war das Klima zum Wandern heute sehr angenehm und auch die Natur in der kleinen Schlucht zeigte sich in leuchtenden Farben.
Die Wanderung führte uns heute in urwaldähnliche Gebiete, in welcher wir dicht bewachsene Wege bestritten. Nach unserer Durchquerung der Samaria Schlucht erschienen uns die heutigen Auf- und Abstiege wie ein Kinderspiel. Nach ungefähr zweieinhalb Stunden wurden wir von unserem Bus in den Dörfern von Karano wieder erwartet. Hier konnten wir die schweren Wanderstiefel für heute ausziehen und diese im Gepäckfach des Busses verstauen.
Nun fuhren wir weiter in Richtung Chania. Doch noch vor der Stadt hielten wir an einer kleinen Kirche, vor welcher sich ein idyllischer Rastplatz befand. Hier war es Zeit für unser heutiges Picknick. Dafür bereiteten wir alle zusammen unter Marias Anleitung einen köstlichen griechischen Salat zu. Gemüse musste gewaschen und geschnitten werden, der Käse dazu und auch das Brot musste geschnitten werden. Auch unsere Herren bewiesen hierbei echte Talente und werden in der nächsten Zeit wohl auch das eine oder andere Mal zu Hause in der Küche eingesetzt werden . Schließlich ließen wir uns unseren Salat mit Tzazikki, Feta und Rotwein schmecken und genossen diese schöne Mittagspause.

Besichtigung von Chania

Nachdem alles wieder zusammen geräumt war, ging es nun weiter nach Chania. Hier spazierten wir zunächst gemeinsam durch die Stadt, wobei uns Maria die Markthalle, die Ledergasse und einige der wunderschönen engen Gässchen zeigte und uns schließlich zum Hafen führte.
Wer wollte, konnte nun das archäologische Museum besuchen. Die anderen bummelten entlang des Hafens und einige trafen sich schließlich in einem der zahlreichen Cafés wieder. Andere stöberten in den zahlreichen Läden und besuchten noch einmal in Ruhe die Ledergasse. Schließlich trafen wir uns mit vielfältigen Eindrücken wieder am Bus und freuten uns, diese wunderschöne Stadt erkundet zu haben. Nun ging es mit dem Bus zurück zum Hotel, wobei sich alle schon darauf freuten, endlich wieder im Meer baden gehen zu können. Diese Freude wurde bei Ankunft im Hotel zunächst etwas getrübt, da der Himmel seine Schleusen wieder einmal geöffnet hatte. Doch davon ließen wir uns den Spaß nicht verderben, sodass einige dem Wetter trotzten und trotzdem ein Bad im Mittelmeer nahmen. Schließlich trafen wir uns wieder zum gemeinsamen Abendessen und ließen den Abend schließlich noch mit einem Gläschen Wein und dem ein oder anderen Raki ausklingen.

7. Tag: Wanderung durch die Schlucht bei Polyrinia und Besuch des ältesten Olivenbaums Kretas

Da heute Pfingstsonntag war, konnten alle etwas länger schlafen und wir trafen uns heute erst 9.00 Uhr. Leider meinte es das Wetter an diesem Tag wohl nicht so gut mit uns, denn schon auf unserem Weg in die Berge begann es zu regnen. Doch davon ließen wir uns nicht aufhalten. Gut ausgerüstet mit Regenjacken und Regencapes begannen wir unsere Wanderung in Sirikari und stiegen hinab in die letzte Schlucht, welche wir auf unserer Reise erkunden würden. Durch den Regen waren die Abstiege teilweise rutschig, sodass diese Wanderung doch nicht ganz so einfach war wie zunächst angenommen. Trotzdem genossen wir die schöne Natur, welche sich uns hier zeigte.
Schließlich erreichten wir das Dorf Polyrinia, wo uns unser Bus erwartete. Nun fuhren wir zur Küste hinab, wo wir zum Mittag in einer Taverne einkehren wollten. Hier wurden wir bereits mit kretischen Köstlichkeiten erwartet, welche wir uns sogleich schmecken ließen. Dazu gab es den uns schon bekannten griechischen Wein. Wir genossen unseren letzten Reisetag und hatten viel Spaß miteinander. Schließlich wurde sogar gesungen, was der kretischen Feiergesellschaft am Nebentisch so gut gefiel, dass sie uns sogleich noch zusätzlich Wein spendierten. Mit den Einheimischen zusammen stießen wir mit dem uns mittlerweile wohl bekannten Wort „Jammas" an.
Schließlich fuhren wir mit dem Bus noch ein Stück, bis wir den ältesten Olivenbaum der Insel erreichten. Hier machten wir zunächst ein Gruppenfoto, bevor wir uns auch das dazugehörige kleine Museum anschauten. Mittlerweile hatten sich die Regenwolken verzogen und wir freuten uns über den schönen Sonnenschein. Auf dem Weg zum Hotel wurden noch einige organisatorische Details geklärt und wir verabschiedeten uns offiziell von unserer Reiseleiterin Maria und dem Busfahrer Lefteris. Am Hotel angekommen, trafen sich die meisten sogleich am Strand wieder, wo zunächst einmal die Wassertemperatur gemessen wurde. Das Thermometer zeigte angenehme 20°C. Wir schwammen eine Rund im Meer und genossen die angenehme Abkühlung. Kurze Zeit später trafen wir uns zum letzten gemeinsamen Abendessen auf dieser Reise. Noch einmal ließen wir es uns schmecken, bevor ein Teil der Gruppe den Abend schließlich an der Bar ausklingen ließ.


8. Tag: Abreise oder Rückkehr nach Chersonissos

Heute ging es für einen Teil der Gruppe schon sehr zeitig los. Bereits 6.45 Uhr wurden die Leipziger Gäste, welche keine Verlängerung gebucht hatten, gemeinsam mit Reisebegleiterin Marianne abgeholt und zum Flughafen gebracht. Dabei genossen wir die traumhafte Aussicht auf die Küste und die malerische Landschaft, welche sich zu beiden Seiten der Straße erstreckte. Der andere Teil der Gruppe konnte den Tag zunächt noch etwas im Hotel genießen. Einige nutzten die freie Zeit für einen Spaziergang zum 3 Kilometer entfernten Soldatenfriedhof. Erst kurz nach dem Mittag traf sich der Rest der Gruppe, um gemeinsam in Richtung Heraklion zu starten. Zunächst wurden alle, die noch am selben Tag nach Stuttgart oder Berlin fliegen wollten, zum Flughafen gebracht, bevor die Badeverlängerer zurück in das bereits bekannte Hotel in Chersonissos kehrten, wo sie noch einige schöne Tage verleben konnten.
Meine lieben Wanderer, es war eine ganz wunderbare Woche mit euch und es hat mir sehr viel Spaß gemacht, euch alle auf dieser Wanderreise zu begleiten. Wir hatten so viel Spaß miteinander und haben viel gemeinsam erlebt. Ich würde mich wirklich sehr freuen, euch alle einmal auf einer meiner nächsten (Wander-)Reisen wieder zu sehen. Ich wünsche euch alles Liebe und bleibt so reise- und wanderlustig. Bis Bald, eure Marianne

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Kommentare zum Reisebericht

Hallo Marianne, vielen Dank für die netten Zeilen, die schönen Bilder und besonders für Ihre Betreuung in der Samaria-Schlucht. Leider haben wir kein Foto, wie Sie das Maultier führen, das arme Tier immer einen anderen Steg nehmen will als Sie wollen. Und der brutale Maultiertreiber treibt Sie noch mit energischem Go, go zum schnelleren Laufen an. Fast ein Trauma! Für Ihr Studium alles Gute. Mit herzlichen Grüßen. Ihr Peter Fehling.

Peter Fehling
03.06.2016

Lieber Herr Fehling,
vielen Dank für Ihren Kommentar. Ja, die Samaria-Schlucht war ein sehr einprägsames Erlebnis, aber wir haben letztendlich doch alles gut gemeistert. Ich wünsche Ihnen auch alles Gute und vorallem viel Gesundheit.
Herzliche Grüße, Marianne

Marianne Förster 03.06.2016

Hallo Marianne! Die Reise war ein sehr schönes Erlebnis. Danke für die nette Betreuung, die schöne Bildergalerie und den Reisebericht.
Für Ihr Studium alles Gute und viel Erfolg!
Herzliche Grüße von Blondin und Rositta.

Blondin Siegmund
12.06.2016

Lieber Blondin und liebe Rositta,
vielen Dank für euren Kommentar und die lieben Wünsche. Mir hat es auch sehr viel Spaß gemacht, mit euch allen auf Kreta zu wandern und es war wirklich eine sehr schöne Reise. Ich wünsche euch auch alles Gute und würde mich freuen, euch wieder mal auf einer Reise begleiten zu dürfen.
Liebe Grüße, Marianne

Marianne Förster 20.06.2016