Reisebericht: Rundreise Schottland für Zugliebhaber

12.08. – 21.08.2022, 10 Tage Zugreise Schottland mit Busanreise – Edinburgh – Glamis Castle – Caledonian Railway – Highlands – Keith & Dufftown–Railway – Malt Whisky Trail in der Speyside – Strathspey Railway – Cairngorm Mountain Railway – Urquhart Castle – Jacobite Steam Tr


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10 Tage sind wir unterwegs, um Schottland per Bus und Bahn kennenzulernen.
Ein Reisebericht von
Marlies Thrum
Marlies Thrum

Freitag, der 12. August 2022 – Anreise nach Amsterdam/Ijmuiden und Fährüberfahrt nach Newcastle

Zeitig geht es los- ab Dresden bereits 3 Uhr in der Früh. Rasch füllt sich unser Bus, in Siebenlehn, Glauchau und Jena steigen Gäste zu, auch André, unser Busfahrer für die Rundreise. Wir verabschieden uns von Jörg, der uns bis hierher gefahren hat. Nach dieser ersten Pause geht es via Erfurt und Bad Hersfeld nach Kassel. Hier verwirrt eine unklare Adressbezeichnung so dass wir eine (unfreiwillige) Stadtrundfahrt in Kassel erleben. Schlussendlich konnten auch hier die Gäste zusteigen. Zwei weitere Stopps in Dortmund und der Resser Mark- und unsere Gruppe war komplett. 3 weitere Gäste reisen mit dem Flugzeug an, sie werden wir morgen in Edinburgh treffen. Am frühen Nachmittag erreichen wir die deutsch- niederländische Grenze und gegen 16 Uhr schließlich auch unseren Fährhafen in Amsterdam/ Ijmuiden. Das Einchecken ist problemlos und so können wir an Bord unserer "Princess Seaways" gehen. Bis zum Abendessen ist noch etwas Zeit, also machen wir uns mit dem Schiff vertraut, verfolgen die Ausfahrt aus dem Hafen und genießen die erste Brise auf See. Schließlich können wir das leckere Buffet genießen und so klingt unser erster Tag aus.

Samstag, der 13. August 2022– Ankunft in Newcastle– Beamish Open Air Museum– Berwick–upon Tweed– Edinburgh mit Military Tattoo

Die Frühaufsteher unter uns genossen einen wunderschönen Sonnenaufgang und lecker wie der Tag gestern zu Ende ging beginnt dieser- mit einem tollen Frühstücks-Buffet. Die heißen Temperaturen der letzten Tag auch in Großbritannien sorgten dann für ein Naturphänomen: Küstennebel. Der entsteht, wenn die heiße Luft vom Land auf das deutlich kühlere Meer trifft. Je näher wir der Küste kommen um so dichter wird der Nebel und der wird uns heute noch ein großes Stück des Weges begleiten. Die Einfahrt in den Hafen von Newcastle erkennen wir daher nur schemenhaft und das Nebelhorn des Schiffes macht es zu einem unvergesslichen Erlebnis. Trotz allem legen wir fast pünktlich an und gehen durch die Passkontrolle. Auch André mit dem Bus kann von Bord fahren und so starten wir auf britischem Boden- natürlich standesgemäß mit der britischen Hymne. Gegen 11 Uhr erreichen wir unser erstes Ziel für heute: das Beamish Open Air Museum. Neugierig schauen sich alle um: ich hatte erzählt, dass man durch dieses Museum mit Bus und Bahn fahren kann- wie soll so etwas gehen? Aber rasch hatten sich alle orientiert, ich hatte Übersichtskarten in die persönlichen Tages- Unterlagen beigefügt und so wählten alle ihre Lieblingsziele aus. Mit historischen Bahnen und Bussen ging es von Station zu Station, liebevoll waren hier Städte und Dörfer, Bahnhöfe und Minen, Farmen und Gemeindezentren original wieder aufgebaut und ausgestattet worden. Wir hätten gern den ganzen Tag hier verbracht, so viel gab es zu entdecken. Aber wir wollten ja noch mehr sehen heute also ging es nach einer Mittags-Stärkung weiter Richtung Norden. In Berwick Upon Tweed erreichten wir die englisch-schottische Grenze und hatten auch Zeit, uns auf der alten Stadtmauer ein wenig umzusehen. Berwick upon Tweed hat ja neben Chester als einzige Stadt eine vollständig geschlossene und bis heute erhaltene Stadtmauer, das brachte ihr den Namen als "Walled Town"- ummauerte Stadt ein. Und obwohl wir uns nördlich des Tweed befinden sind wir immer noch auf englischem Boden. Dieser Sonderstatus der Stadt ist bis heute nicht unumstritten. Nun aber geht es nach Edinburgh. Immer wieder fahren wir in Küstennähe durch den Küstennebel und es kühlt sich merklich ab. Am frühen Abend erreichen wir unser Hotel und begrüßen unseren ersten Fluggast. Die anderen sind noch unterwegs also hinterlasse ich die Adresse unseres Pubs, wo wir unser Abendessen bekommen und nach einer kurzen Erfrischung spazieren wir durch Edinburgh zum Pub "Ghillie Due", der sich als umgebaute ehemalige Kirche entpuppt. Ein tolles Ambiente und ein super-Essen erwarten uns, im Erdgeschoss ist Live- Musik- Pub eben. So eingestimmt spazieren wir zum Castle- das Royal Military Tattoo erwartet uns- die meisten Gäste hatten dies gebucht, für einige konnte ich noch kurzfristig Tickets nachordern und so nehmen wir unsere Plätze auf den beeindruckenden Tribünen auf der Esplanade des Edinburgh Castle ein. Dieses Feuerwerk aus Musik, Tanz und Folklore nahm uns vom ersten Augenblick an gefangen. Die internationalen Gäste kamen dieses Mal aus Mexiko, Kanada und der Schweiz. Was für Farben, Tänze und Klänge! Zum Abschluss gab es ein Feuerwerk über dem Castle- Wow! Durch die Nacht ging es dann zurück zum Hotel, für einen weiteren Pub-Besuch war es leider schon viel zu spät und morgen wollten wir ja fit sein. Also gibt es ein letztes Guiness im Hotel und wir verabschieden uns- bis morgen.

Sonntag, der 14. August 2022 – Firth of Forth– Bridges– Stirling Distillery– Tay Bridge Dundee– Glamis Castle– Newtonmore

Eigentlich wollten wir noch ein wenig Edinburgh ansehen- allein dichter Nebel heute morgen vereitelte dies. Ein Ausblick vom Calton Hill über die Stadt wäre als Abschied schön gewesen, aber wir sahen nicht mal das Castle auf dem Burgberg, als wir daran vorbeifahren. Also auf nach Norden. Ein kleiner Abstecher muss aber sein: nach Queensferry, wo wir einen tollen Blick auf die berühmten Forth- Bridges haben. Der Forth mündet hier in die Nordsee in einem gewaltigen Firth. 1890 wurde hier die Forth-Bridge, eine Eisenbahnbrücke, errichtet. Zum ersten Mal in der Brückenbaugeschichte komplett aus Stahl. 6,5 Millionen Nieten halten hier 54.000 Tonnen Stahl zusammen. Beeindruckende 2553 Meter lang! Ununterbrochen wird sie genutzt, auch während der großen Sanierungen Anfang der 2000er Jahre. Heute fahren täglich um die 200 Züge über diese Brücke. Auch wir konnten eine solche Überfahrt sehen. Bis zum Ende des 19. Jahrhunderts fuhren Fähren ans gegenüberliegende Ufer. Wenn diese wegen schlechtem Wetter nicht fahren konnten musste man 37 Kilometer ins Landesinnere fahren, um den Firth zu umfahren. Der Eisenbahnbrücke folgte die Forth Road Bridge, die 1964 eröffnet wurde aber bald schon völlig überlastet war. So wurde 2017 die neue Queensferry Crossing , die neue Straßenbrücke, über den Firth of Forth eingeweiht. Langsam löst sich nun auch der Nebel auf und wir genießen den Blick auf die Brücken. Über die Queensferry Bridge ging es dann Richtung Westen. Stirling war unser Ziel. Hier wollten wir uns in einer kleinen aber feinen Destillerie über Uisge Bha- das "Wasser des Lebens"- den Whisky informieren. Die Anfahrt gestaltete sich ziemlich schwierig, kam der Bus doch nicht durch die engen Kurven der Straßen. Nach langer Diskussion durften wir dann mit dem Bus doch hinauf auf den Burgberg, wo Stirling Castle thront und von dort ging es zu Fuss zur Destillerie. Ein Showroom war bereits für uns eingedeckt: 2 Gläser standen für jeden von uns bereit für eine Verkostung. Nebenbei erfuhren wir, wie Whisky hergestellt und gelagert wird. Im Nachbarraum befand sich eine kleine Gin-Brennerei, die wir ansehen konnten, die eigentliche Whisky-Herstellung ist allerdings bereits ausgelagert worden. Schade. Trotzdem nutzen wir die Möglichkeit, den verkosteten Whisky auch mit nach Hause nehmen zu können und dann ging es zu Fuss weiter zurück zum Bus. Der wartete unterhalb der Burg auf uns und brachte uns nach Dundee. Auch hier begrüßte uns wieder eine imposante Brücke: die Tay Bridge. Sie spannt sich sogar über 3 Kilometer über den Firth of Tay. Neben ihr ragen Pfeiler der alten Brücke aus dem Wasser- traurige Überreste des Unglücks 1879, als hier im Wintersturm ausgerechnet an Weihnachten die Brücke einstürzte und einen ganzen Zug mit sich riß. Andre parkt unseren Bus direkt an der RRS Discovery- mit diesem Dreimastschiff unternahm Scott seine ersten Antarktisexpeditionen. Heute kann man es als Museums-Schiff besichtigen. Gleich daneben lädt das V&A Dundee, das Victoria und Albert Museum Dundee ein, Design-Geschichte in Großbritannien kennen zulernen. So nutzt jeder wie er mag die ausgiebige Mittagspause und am frühen Nachmittag geht es weiter Richtung Norden: Glamis Castle ist unser Ziel. Hier ist Queen Mum aufgewachsen und Prinzessin Margareth wurde hier geboren. Es gehört zu den edelsten Schlössern Schottlands. Davon können wir uns selbst überzeugen. Aufgeteilt in 2 Gruppen werden wir durch die Räumlichkeiten des Schlosses geführt, das seit dem 14. Jahrhundert Sitz des Earls of Strathmore ist. Speise-, Schlaf-und Jagdzimmer, Kellergewölbe, Wachräume und Kemenaten mit originalen, kostbarenAusstattungen- wow. Ein tolles Erlebnis. Es bleibt noch Zeit, durch den Garten zu schlendern und den Highland Rindern auf der Weide gegenüber zuzusehen bevor es am späten Nachmittag zu unserem Hotel nach Newtonmore geht. Die einzigartige Landschaft der Highlands umfängt uns - wir sind angekommen. Im Hotel genießen wir ein leckeres Abendessen und wer möchte das letzte Abendrot bei einem Abendspaziergang danach.

Montag, der 15. August 2022 – Working Sheepdogs Kingussie– Reindeer Center Aviemore– Keith & Dufftown Railway– Tomintoul– Grantown on Spey

Heute morgen machen wir uns auf den Weg nach Kingussie. Ausgesprochen wird der Name der Kleinstadt : kinjusi und bedeutet so viel wie Kopf des Kiefernwaldes. Hier liegt der Highland Wildlife Park und an dessen Eingang besuchen wir Neill, einen Schäfer. Er lebt mit seiner Familie schon seit ewigen Zeiten hier und erzählt uns von seiner Schafherde, wie sie zur Nachbarweide getrieben wird- quer durch den Wald und dafür benötigt er natürlich Unterstützung. Dies sind seine Hütehunde, die auf spezielle Kommandos hin die Schafe zusammentreiben oder auch einzelne Schafe zu ihm treiben können. Davon können wir uns bei einer kleinen Vorführung überzeugen. Höhepunkt natürlich das Scheren eines Schafes- und das beruhigt er vorher tatsächlich durch Hypnose. Wer wollte konnte sich selber am Scheren probieren. Highlight für alle aber war natürlich das Füttern der Kleinsten, die sich hier versammelt haben, das Kälbchen genauso wie Lämmer. Sie bekamen von uns jede Menge Streicheleinheiten. Tierisch ging es weiter, getreu dem Eberhardt-Motto: richtig reisen hatten wir als zusätzlichen Punkt den Besuch der Rentierherde organisiert. Hier im Cairngorm Nationalpark lebt die einzig frei lebende Herde des Landes. Einige Tiere konnten wir im Gatter erleben, ebenso die Häuschen des Weihnachtsmanns und seiner Elfen. Ein Mitarbeiter fütterte gerade die Tiere, da war natürlich Bewegung angesagt. Alle anderen Tiere der Herde leben frei, eine Wanderung zu ihnen ist möglich, für uns aber heute zeitlich nicht drin. Wir wollen weiter Richtung Norden und legen an der Speyside Cooperage noch einen kleinen Zwischenstopp ein. Für die Whisky-Herstellung benötigt man Eichenfässer zur Lagerung- diese werden hier in der Böttcherei von Meistern ihres Faches aufgearbeitet und repariert. Schließlich lagerte vorher Wein oder Rum in den Fässern, die so ihren eigenen Geschmack an den lagernden Whisky abgeben. Und beim Whisky bleiben wir: ab Dufftown geht es mit der Keith&Dufftown Railway gemächlich im Zug weiter. Diese Strecke wird auch Whisky Line genannt- sie führt an mehreren Destillerien vorbei, die hier in der Speyside ihren angenehm weichen Whisky brennen. Balvenie oder Glenfiddich sind längst keine unbekannten mehr. Über das 60 Fuss hohe Fiddich-Viaduct geht unsere Fahrt am Loch Park vorbei. Dieser See wurde von Menschenhand erschaffen für die Fischerei. Durch offenes Farmland mit Eseln geht es weiter bis wir kurz vor dem Ziel mit Strathmill die letzte der Destillerien auf unserer Strecke passieren und kurz darauf schon in Keith eintreffen. Hier steigen wir wieder in unseren Bus um und genießen die Fahrt durch den Nieselregen und die Highlands. In Tomintoul stoppen wir für eine Pause- wie passend, dass gegenüber vom Busparkplatz das Whisky Castle steht- ein Whiskyladen, in dem alle Sorten auch verkostet werden können vor einem eventuellen Kauf. Davon wurde natürlich rege Gebrauch gemacht. Zur Freude unserer Eisenbahnfreunde ging die Fahrt dann nach Grantown, wo wir am historischen Bahnhof Grantown East selbstverständlich noch ein Päuschen einlegten. Gegenüber auf einem Sportplatz übte sich ein junger Highlander trotz Regens im Hammerwerfen. Im Kilt, so wie es sich für die Highland Games gehört. Mit Jubel honorierten wir seine weiten Würfe. Nun ging es aber endgültig zurück zum Hotel. Ein leckeres Abendessen beschloss unseren gemeinsamen Tag und so langsam wurde auch der Regen weniger.

Dienstag, der 16. August 2022– Ruthven Barracks– Highland Folk Museum– Cairngorm Mountains

Heute reisen wir zurück in die Geschichte. Unweit unseres Hotels liegen die Ruthven Barracks. Heute erinnern nur Ruinen an diesen Militärischen Standort. Eine große Aussenmauer umschliesst die Häuser für je 60 Soldaten und ein kleineres für die Offiziere. Auch Ställe für die Kavallerie gab es. Es heißt, dass hier letzte Einheiten der Jakobiter ausgeharrt hatten und erst spät von der bitteren Niederlage auf dem Schlachtfeld von Culloden erfahren haben. Wir haben Zeit, uns hier umzusehen und genießen den Blick vom Hügel über die Täler und Berge. Dann geht es zurück ins 18. Jahrhundert. Im Highland Folk Museum können wir das Leben hier zu unterschiedlichen Zeiten und in veschiedensten Berufen nachvollziehen. Wer mochte ging als erstes zur Siedlung in den Wald, um 1700 sollen sie so ausgesehen haben, originagetreu sind die Hütten erbaut und schon Schauplatz verschiedenster Filmproduktionen gewesen. Natürlich auch für die Outlander Saga. Am Weiher geht es am alten Sägewerk vorbei und in den Hütten und Lagerhäusern können wir- wer möchte in originaler Kleidung- quasi am Leben teilhaben. Und so riechen und schmecken wir das Torffeuer, denn die Hütten haben keine Fenster, der Rauch zieht nur durch das Binsen-Dach ab...Zurück geht es ins Leben des 18. Jahrhunderts. In der Siedlung wurden 7 Häuser original wieder aufgebaut und auch ein sogenanntes Blackhouse. Trockenmauern und ein Schafstall schließen sich an und dann erreichen wie das frühe 20. Jahrhundert. In der alten Schule üben wir uns im Schreiben mit Tinte und Feder, der Lehrer ist streng und achtet darauf, dass die Regeln eingehalten werden! Dazu gehört auch, dass die Feder nie senkrecht ins Fässchen gestellt wird- armer Schulbub, den er da erwischte. Es locken noch so viele Häuser, die des Schneiders oder die Bonbonfabrik, die alte Kirche oder die Werkstatt des Schmieds. Schließlich ist noch Zeit für einen kleinen Imbiss bevor es weitergeht. Wieder geht es gen Norden: nach Aviemore. Aber uns verläßt das Wetterglück. Es zieht sich immer mehr zusammen und auf dem Weg hinauf zur Cairn Gorm Ski Arena kam noch ordentlicher Wind dazu. So waren wir froh, im Cafe erst einmal einen Kaffee oder Tee zu bekommen und ein Stück leckeren Kuchens dazu. Die Ausstellung zur Seilbahn ist leider wegen der Bauarbeiten geschlossen, aber diese sollen Ende des Jahres abgeschlossen sein und die Bahn soll ab 2023 wieder in Betrieb sein. So begnügen sich die ganz Mutigen mit einem kleinen Spaziergang an der Bahnstrecke entlang und flüchten dann doch wieder ins Haus. Mit dem Bus ging es dann wieder hinunter vom Berg, wir genossen die Wärme im Bus und sahen den Regentropfen zu, die an den Scheiben herabperlten. Ab und zu konnten wir grandiose Blicke auf die Highlands genießen, bis sich die Berge wieder in tiefhängende Regenwolken hüllten. Am Fluss Spey entlang ging es zurück zum Hotel und nach dem Abendessen lud Live Musik in die Bar ein. Das wollte sich kaum einer entgehen lassen.

Mittwoch, der 17. August 2022– Strathspey Railway– Loch Ness– Urquhart Castle–Fort Augustus– Fort William

Heute morgen begrüßt uns ein strahlend blauer Himmel- wow! Rasch sind die Koffer im Bus verladen und schon geht es wieder gen Norden. Dieses Mal zum Bahnhof nach Aviemore. Wir haben noch etwas Zeit und so können wir uns im historischen Bahnhof umsehen. Dann bekomme ich die Fahrkarten- ja, so richtige kleine Pappkärtchen, wie es sie früher gab- und dann kommt auch schon unsere Dampflok und wird angekuppelt. Wir nehmen Platz und gemütlich geht es Richtung Broomhill. Wir genießen bei strahlendem Sonnenschein die Fahrt durch die Highlands. In Boat of Garten der Zwischenstopp: unsere Lok wird mit Wasser aufgefüllt. Im Broomhill fahren wir erst einmal am Bahnhof vorbei, die Lok wird umgespannt und dann geht es retour zum Bahnhofsgebäude. Wir steigen aus und begutachten natürlich ausgiebig unsere Dampflok, die hier schnaufend auf die Rückfahrt wartet. Mit dem Bus geht es weiter- ein kleiner Abstecher ist zeitlich drin nach Carrbridge. Hier steht die alte "Packpferd-Brücke", the Old Packhorse Bridge. Erbaut 1717 sollte sie eine Querung des Flusses Dulnain hier ermöglichen, auf der anderen Seite lag die Kirche der Gemeinde Duthil und bei Hochwasser konnte sie nicht erreicht werden, genau wie der Friedhof. Spätere Hochwasser und im August 1829 die große Flut zerstörten einen großen Teil der Brückenaufbauten und sie erhielt ihr heutiges Aussehen. Heute einer der wohl am meisten fotografierten Orte Schottlands. Pünktlich zur Mittagszeit erreichen wir einen geschichtsträchtigen Ort: das Culloden Battlefield. Hier fand die entscheidende Schlacht zur Niederschlagung des Jakobiter- Aufstandes statt. Am Besucherzentrum stärken wir uns vom Bordservice- das Cafe wird gerade renoviert und hat leider geschlossen. Viele nutzten die Gelegenheit, vom Dach des Besucherzentrums einen Blick auf das ehemalige Schlachtgelände zu werfen... irgendwo dort ist auch der Fraser-Stein...Weiter geht unsere Fahrt, an Inverness vorbei zum wohl berühmtesten See Schottlands: dem Loch Ness. Obwohl nicht der größte See so ist er doch aufgrund seiner Tiefe der See mit dem größten Süßwasservorkommen des Landes. Bis zu 198 Meter ist er tief, es könnten noch ein paar Meter mehr sein, das Wasser ist durch den Torf und die Schwebeteilchen so tiefschwarz, dass es jeder Messung und Untersuchung trotzt. Ideale Bedingungen also für die Legende um das "Monster" von Loch Ness, Nessie, wie sie liebevoll genannt wird. Wir halten ebenfalls Ausschau nach ihr, auf unserer Bootsfahrt, die uns zu einem fast schon verwunschenen Ort bringt: Urquart Castle. Eindrucksvoll zeigen die Ruinen noch heute die imposante Größe dieser Burg. Hier angekommen ist Gelegenheit, durch 1000-jährige Geschichte zu spazieren, vom Turm aus den See zu überblicken und dann im Besucherzentrum einen kurzen Film über dieses Castle zu sehen. Den Grant´s gehörte das Castle zuletzt. Sie ließen es trotz vieler Überfälle und Plünderungen durch andere Clans immer wieder aufbauen. Als aber die Jakobiter anrückten wollten sie es nicht ihnen überlassen, sie sprengten die Festung und verließen den Ort. Auch wir verlassen den Ort und fahren mit dem Bus weiter Richtung Süden. Immer am Loch Ness entlang, vielleicht haben wir ja doch noch Glück und erwischen Nessie? Aber nein, es sollte nicht sein. Stattdessen lade ich in Invermoriston ein, ein Bauwerk von Thomas Telford anzuschauen: die Brücke über den Moriston. Anfang des 19. Jahrhunderts wurde sie im Zuge der Erschließung der Highlands und des Baus des Caledonian Canals errichtet. Eine wuchtige Steinbrücke ist es geworden, die sich in zwei Bögen über den Fluss spannt, der hier über Felsen und Gestein zur Mündung in den Loch Ness tost. Ein toller Fotostopp, so die einhellige Meinung der Gäste. Aber uns erwartet noch ein Highlight: die Schleusentreppe in Fort Augustus. Hier am Südufer des Loch Ness verhelfen diese Schleusen, den Höhenunterschied im Caledonischen Canal zu überwinden, der durch Kanäle die Seen Schottlands von Osten nach Westen verbindet und eigentlich den Heringsfischern damals den Weg über die Nordspitze ersparen sollte, aber bald schon war er zu schmal für die großen Boote und heute wird er vor allem von Freizeitkapitänen genutzt. Unsere Straße quert immer wieder diesen Canal und einmal müssen wir anhalten. Die Straße war mittels Drehbrücke geöffnet worden, um den großen Booten die Durchfahrt zu ermöglichen. Am Loch Oich und Loch Lochy ging es dann weiter Richtung Süden bis wir nach Fort William kamen. Diese alte Garnisonsstadt erhielt ihren Namen von der Festung, die sich hier befand und nach Wilhelm III. benannt war. Direkt im Zentrum liegt unser Hotel und wir checken zügig ein. Ein leckeres Abendessen bringt uns noch einmal zusammen, dann lassen wir den Tag ausklingen, manche mit einem Spaziergang zum Loch Lochy, andere mit einem Bummel durch den Ort oder bei Musik in der Bar. Ich erhalte noch einen Anruf mit einer traurigen Nachricht, aber das verrate ich den Gästen erst morgen.

Donnerstag, der 18. August 2022– Aonach Mor– Neptunes Staircase– Glenfinnan Viaduct + Monument– Mallaig

Heute morgen informiere ich die Gäste, dass durch den aktuellen Streik bei der britischen Bahn unser Zug heute ausfällt- ausgerechnet unser Jacobite Train, besser bekannt als " Hogwart Express". Der Streik wurde erst gestern bekannt gegeben, keine Chance für uns, unseren Plan zu ändern. Trotzdem habe ich mit unserer örtlichen Agentur ein Ersatzprogramm organisieren können: wir fahren zur Nevis Range- dem höchstgelegenen Skigebiet Schottlands und mit der Seilbahn auf den Aonach Mor. Das einer der höchsten Gipfel hier, gleich neben dem Ben Nevis, mit seinen 1345 Metern der höchste Berg des Landes. Für uns geht es mit der Gondel bis auf 650 Meter hinauf. Von der Bergstation wandern wir zu einem Aussichtspunkt, noch einmal etliche Meter höher, dem Sgurr Finnisg-aig. Die Nieselwolken verziehen sich und geben einen tollen Blick auf das Great Glen und die Bermassive des Ben Nevis und des Carn Mor Dearg frei. Wir könnten hier- quasi über den Wolken- stundenlang den Blick hinunter genießen. Der Wind nimmt aber wieder zu und so fahren wir mit der Seilbahn wieder hinab und verbringen unsere Mittagspause im schönen Städtchen Fort William. Auf unserem Weg nach Westen stoppen wir natürlich an Neptune´s Staircase: der größten Schleusentreppe des Kaledonischen Kanals. Und siehe da, die Wolken reißen auf und geben blauen Himmel und Sonne frei. Wir beobachten, wie Schiffe und Boote hinab geschleust werden und fahren dann weiter. In Glenfinnan unser nächster Halt: wir haben Glück und finden gleich einen Parkplatz für unseren Bus direkt am Besucherzentrum. Hier kann man sich über die Geschichte der Anladung von Bonnie Prince Charles informieren- er führte den letzten (vergeblichen) Jakobiter-Aufstand 1746 an. Viele Gäste folgen mir den kleinen Aufstieg zum Aussichtspunkt hinauf- mein ganz persönlicher Lieblingsplatz in Schottland. Von hier aus haben wir einen schönen Blick auf das Glenfinnan Monument- einer riesigen Säule mit der Figur eines Schotten obenauf (nein- nicht Bonnie Prince Charles) am Ufer des Loch Shiel und auf der anderen Seite blicken wir auf das Viadukt- besser bekannt als Hogwarts-Brücke. In 21 Bögen windet sich die Brücke in bis zu 30 Metern Höhe auf 380 Metern Länge über das Tal. Die Sonne schaut durch die Wolken und die Schattenspiele auf den Berghängen lassen uns fast die Zeit vergessen. Wir wollen aber weiter- zum westlichsten Punkt der Bahnlinie: nach Mallaig. D.h. eigentlich ist der westlichste Bahnhof ja Arisaig kurz vor Mallaig. In Mallaig- dem Fischerdorf mit den Fähren zu den Inseln Skye, Rum und zur Isle of Eigg. Hier läßt es sich wunderbar bummeln und auch unser Busfahrer Andre bekommt hier endlich sein lang ersehntes Softeis. Wir genießen noch den Blicvk zur Insel kye hinüber und fahren am späten Nachmittag zurück. Vorbei an den Silversands Beaches und dem Prince´s Cairn. Hier soll der Prinz angelandet sein und die Clans um sich versammelt haben. Ein letzer Blick noch einmal auf das Glenfinnan- Monument am Loch Shiel und an dessen Ufer entlang geht es zurück nach Fort William. Das Abendessen in unserem Hotel "Alexandria" führt uns noch einmal alle zusammen und den anschließenden Tanz in der Hotelbar lassen sich viele nicht nehmen.

Freitag, 19. August 2022 – Glen Coe– Rannoch Moor– Tyndrum– Inverary Castle– Inverary– Luss am Loch Lomond– Castlecary

Heute heißt es wieder: Koffer laden, wir fahren Richtung Süden. Am Loch Linnhe entlang geht es zunächst ins sagenumwobene Glen Coe. Es wird auch das Tal der Tränen genannt. Im Auftrag des Königs überfielen 1692 hier Mitglieder des Clans Campbell die Mc Donalds, metzelten sie nieder und zündeten ihre Hütten an. Und das, nachdem sie vorher die Gastfreundschaft der Mc Donalds ausgiebig genossen hatten. Wer fliehen konnte, der fiel Hunger und Kälte in den Bergen zum Opfer. Die Gastfreundschaft ist das höchste Gut der Clans, noch heute wird diese Tat als Schandfleck auf der Geschichte der Campbells gesehen und mancherorts hängt noch das Schild "Never trust a Campbell". Am ersten View-Point genießen wir aber den Blick auf die Three Sisters (drei Schwestern), den Bergen, die das Tal hier umrahmen und nun verstehen wir auch, warum es das schönste Tal Schottlands genannt wird. Am nächsten Aussichtspunkt, genannt "The Meeting of three Waters" müssen wir natürlich stoppen. Der Regen der vergangenen Tage hatte dafür gesorgt, dass die Wasser hier spektakulär hinunterrauschten. Wir könnten von nun an ständig anhalten- so schöne Ausblicke ergeben sich nach jeder Biegung. Bald verlassen wir Glen Coe und die Landschaft ändert sich sichtlich: wir haben Rannoch Moore erreicht. Ein Regenbogen begrüßt uns am Aussichtspunkt und viele folgen mir, einmal moorigen Torfboden unter den Füßen zu spüren. Was für ein Blick über die Seen und Berge! Weiter geht die Fahrt Richtung Süden und oberhalb der Loch Tulla stoppen wir noch einmal- perfektes Timing, es beginnt gerade wieder zu nieseln- und weg ist die Regenwolke und läßt die Sonne durch- welch tolles Schauspiel. An der Bridge of Orchy schließlich biegen wir wieder Richtung Westen ab und folgen dem Fluss Orchy, passieren an der Nordseite des Loch Awe die Ruinen des berühmten Kilchurn Castle und folgen dem See auf seiner Ostseite. Auf schmalen Straßen geht es nach Inveraray. Hier wollen wir ein spektakuläres Schloss besuchen, das als eines der unschottischsten bezeichnet wird: Inveraray Castle. Sitz des Duke of Argyll, der auch heute noch dieses Schloss bewohnt. Er ist Clanchef der Campbells- mit dem Massaker im Glen Coe haben diese aber nichts zu tun. 1785 wurde es fertig gebaut und im Zuge dessen auch der gnaze Ort am Ufer des Loch Fyne. Es störte die Aussicht auf den See, so heißt es und so entstand mit dem neuen Ort der erste, der am Reißbrett geplant wurde. Wir haben Zeit und besichtigen dieses exzentrische Schloss- wow. Nach der englischen Neugotik außen besticht es innen mit französischem Flair. Waffen, Gemälde und kostbare Möbel werden hier präsentiert- natürlich ist auch ein Blick in die Küchen möglich. Und wer mag bummelt anschließend durch den wunderschönen Garten. Die Mittagspause verbringen wir im Örtchen selber- ich kenne hier einen kleinen Laden mit den besten Fish & Chips in der Gegend...So gestärkt geht es weiter Richtung Osten- mit dem Loch Lomond lockt der schönste See Schottlands. Unterwegs halten wir am bekannten Aussichtspunkt: The Rest & be Thankfull. (Raste und sei dankbar). Wie viele Straßen in den Highlands geht auch dieser Gebirgspass auf eine alte Militärstraße zurück. Die meisten wurden nach der Niederschlagung der Jakobiter ab 1746 gebaut. Sie sollten die Verfolgung der Rebellen ins Bergland ermöglichen. Wir jedenfalls genießen den Ausblick und erreichen am Nordufer des Loch Lomond den Loch Lomond & the Trossachs- Nationalpark. Seit 2002 besteht er und ist einer von 2 Nationalparks in Schottland bzw. 15 in ganz Großbritannien. Luss ist ein kleiner Ort am Ufer des Loch Lomond- seine Häuschen sind quasi konservierte Geschichte und wir bummeln gern ein wenig zum Ufer hinunter. Nieselregen umfängt uns, am Ufer angekommen werden wir aber mit einem wunderschönen Regenbogen über dem See empfangen. Wer möchte spaziert mit mir zur kleinen Kirche und dem alten Friedhof. Hier liegt auch ein sogenannter Hogback- ein Grabstein, der auf die Wikinger zurückgeht. Wie ein umgedrehtes Boot mutet er an, zeigt aber ein typisches Wikingerhaus des 12. Jahrhunderts. Noch älter sind nur die Cross Labs- piktische Steinplatten mit dem Kreuz aus dem 8. und 9. Jahrhundert. Wir bummeln noch ein wenig durch den Ort am Fusse der Luss Hills bevor es nach Castlecary weitergeht. Staumeldung bewogen uns, über Stirling zu fahren und so grüßte von weitem die "Schicksalsburg im Herzen Schottlands" bevor wir nach einigen doch-noch Staus unser Ziel erreichten. Aufgeteilt auf Haupt- und Nebenhäuser bezogen wir unsere Zimmer - da war tatsächlich die Honeymoon-Suite dabei. Für unser Paar auf Hochzeitsreise genau das Richtige. Das Abendessen bekamen wir im hiesigen Restaurant- sehr lecker. Ganz nebenbei erfuhren wir noch einiges über diesen Ort: er war nämlich Kastell-Standort des Antonius-Walls der Römer. Dann verabschieden wir uns schon von den ersten Gästen, die morgen ganz zeitig zum Flughafen gebracht werden.

Samstag, 20. August 2022– Scott´s View– Dryburgh Abbey– Jedburgh– Carter Bar– Newcastle

Heute heißt es wieder Koffer laden und Gepäck für die Fähre. Einige Fluggäste fliegen heute später, sie können noch die Dryburgh Abbey mit uns besuchen. Also machen wir uns auf den Weg nach Süden. In Falkirk grüßen die riesigen Statuen der Kelpies, keltische Fabelwesen, die auch für die Pferde stehen, die an den Kanälen zum Treideln eingesetzt waren. Edinburgh grüßt noch einmal und mit einem letzten Stopp mit Blick auf den Firth verabschieden wir uns von Schottlands Hauptstadt. Der A68 folgend erreichen wir schon bald Scott´s Land. Die Heimat von Sir Walter Scott. Er lebte hier und brachte mit seinen Romanen über das Leben in den Highlands viele dazu, hierher zu kommen. Bis dahin waren Schotten ja eher als rauh und ungehobelt angesehen worden. Ein Ort in der Nähe seines Wohnortes hatte es ihm besonders angetan. Die Aussicht und die Natur inspirierten ihn immer wieder. Heute heißt der Ort Scott´s View (Scotts Aussicht) und natürlich haben wir den besucht. Unweit davon ein weiterer mystischer Ort: hier entstand die Dryburgh Abbey und Sir Walter Scott war so beeindruckt davon, dass er hier seine Grablege wünschte. Wir hatten Zeit, uns hier umzuschauen, auch wenn die Abbey selber wegen Bauarbeiten abgesperrt war- das Grab des Schriftstellers war erreichbar. Und so spazierten wir durch die Klosteranlagen, die Gärten und ließen uns von den uralten Bäumen in Bann ziehen. Man sagt, dass eine Eibe sogar bei der Grundsteinlegung im Jahre 1150 schon hier stand- also unfassbare 900 Jahre alt sei. Nun hieß es aber endgültig: Abschied von den Fluggästen und kommt gut nach Hause. Ein Taxi wird sie hier abholen und zum Flughafen bringen. Wir fahren weiter und verbringen eine Mittagspause in Jedburgh. Die hiesige Abbey ist eine der 4 Grenzlandabteien neben Dryburgh, Melrose und Kelso. Sie wurden in den englisch-schottischen Auseinandersetzungen immer wieder geplündert und zerstört, aber auch immer wieder aufgebaut. Meist bis zur Reformation, dann endete das Klosterleben hier. Wir werfen noch einen Blick auf die (leider) eingerüstete Ruine der Abbey, auch sie wird derzeit untersucht und dann hoffentlich saniert. Weiter geht es nach Carter Bar- der Grenze zwischen Schottland und England. Von hier oben haben wir einen tollen Blick auf das Borderland- das Grenzland- und werden überrascht: Trotz Nieselregens hat es sich Alan nicht nehmen lassen, uns mit passender Dudelsack-Musik gebührend zu verabschieden. Ich hatte ihn angerufen, dass wir kommen und so hatten wir wenigstens einen Piper live auf unserer Tour. Mit jeder Menge Lächeln, Fotos und Videos ging es dann zur Fähre nach Newcastle. Die King of Seaways erwartete uns und auf dem Aussichtsdeck 9 konnten wir das Auslaufen aus dem Hafen von Newcastle wunderbar verfolgen- was ja bei der Ankunft bei Nebel nicht möglich war. Ein tolles Abendessen an Bord verwöhnte uns und eine leichte Brise schaukelte uns sanft in die Nacht.

Sonntag, 21. August 2022 – Rückfahrt nach Deutschland

Ruhiges Wetter sorgte für eine erholsame Nacht an Bord und nach dem ausgiebigen Frühstück genossen wir schon die Einfahrt in den Fährhafen vom Amsterdam/Ijmuiden. Schon von Weitem grüßten die Leuchttürme auf den Molen und dann ging es auch schon vorbei an der Fortinsel zum Anleger. Das Auschecken ging problemlos und dann machten wir uns auf den Weg, die knappen 900 Kilometer unter die Busräder zu nehmen. Nach und nach verabschiedeten wir uns dabei von den Gästen und am Rasthof Teufelstal schließlich auch von Andre, unserem Busfahrer. Er hat uns sicher durch das Königreich gefahren und viele Highlights möglich gemacht. Maik bringt uns nun sicher nach Dresden und hier verabschieden wir die letzten Gäste an Flughafen Dresden. Die Transfers sind da und alle kommen gut nach Hause.

Schlusswort

Liebe Gäste, danke für eine tolle Reise durch Schottland, auf der ich Euch gern begleitet habe. Danke für Euer Verständnis, wenn wir kurzfristig Punkte umplanen mussten, vieles ist anders nach Corona und auch Streiks können wir leider nicht beeinflussen. Trotzdem hoffe ich, dass Ihr dieses wunderschöne Land kennen- und liebenlernen konntet. Bleibt vor allem gesund, reiselustig und neugierig auf die Welt. Vielleicht sehen wir uns mal wieder?
Herzlichst
Eure Marlies Thrum

Bildergalerie zur Reise

Kommentare zum Reisebericht

Gestern haben wir uns nach 10 durchaus erlebnisreichen Tagen von Schottland verabschiedet.
Es ist ein sehr beeindruckendes Land, man hat sehr viel gesehen und kennengelernt. Wunderbare persönliche Entdeckungen machen dürfen. Das "Military Tattoo" war dabei der musikalische Höhepunkt.
Der Wechsel zwischen Naturerlebnissen wie der Besuch beim Schäfer Neil und der blutigen, schottischen Historie, der Fahrt zur Station der Cairngorn Station und die beiden Zugfahrten begeisterten. Vorallem die Fahrt mit der Strathspy Railway, welche echte Dampfnostalgie aufkommen ließ.
Bedauerlicher Weise wurde die Fahrt mit dem Jacobite Train wegen Streik abgesagt. Ein Vorgang, der unverständlich ist, weil eben der Streik bereits seit längerer Zeit absehbar und in den Medien bekannt war! Warum solche Dinge nicht durch einen örtlichen Agenten im Vorfeld frühzeitig geklärt wurden und vielleicht mit einer Programmänderung im Reiseablauf umgangen wurden, ist mir unverständlich.

Frau Thrum als Reiseleiterin bemühte sich sofort, einen Ersatz zu schaffen mit der Nevis Range Seilbahn ... aber für einen Harry-Potter-Fan ist dies eben nur ein Ersatz.

Vielleicht sollte man künftig die Bezeichnung der Reise ändern, denn einige andere Eisenbahnfreunde empfanden den Zuganteil der Reise als zu gering. Desweiteren sollte man die Reise auch erweitern, indem man "The Wheel" in Falkirk mit als Programmpunkt aufnimmt.

Frau Thrum hat sich wirklich sehr um das Gelingen der Reise bemüht und die sehr große Reisegruppe souverän geführt. Ihr und dem Busfahrer Andre gilt nochmals unser Dank.

Jutta Locker
22.08.2022

Liebe Frau Locker, vielen Dank für Ihre lobenden Worte, es hat mir viel Spaß gemacht, die Gruppe auf unserer Rundreise zu begleiten. Ich stimme Ihnen zu, der Streik bei der britischen Bahn dauert schon geraume Zeit an, aber leider werden solche Streiktage immer sehr kurzfristig bekannt gegeben, so dass es nicht möglich war, auf einen anderen Tag auszuweichen. Ich hoffe sehr, dass Ihnen der (Ersatz-)Ausflug auf den Aonoch Mor trotzdem gefallen hat. Ihren Hinweis für weitere Bahnfahrten werden wir gern für die Planungen für 2023 prüfen. Ihnen alles Gute, bleiben Sie gesund und reisefreudig,
Ihre Marlies Thrum

Marlies Thrum 23.08.2022