Schottische Eisenbahntradition erleben–das wurde für 41 Eberhardt Travel– Gäste wahr.
Reisebericht: 09.08. – 18.08.2024
Schottland mit dem Bus zu erkunden ist ja üblich- wenn dazu aber auch Museumsbahnen, Traditionszüge, Sonderzüge, Gondelbahn und Schiffe kommen wird es zu einem besonderen Erlebnis.
Ein Reisebericht von
Marlies Thrum
Freitag, 09.08.2024 – Anreise zum Fährhafen und Überfahrt nach Newcastle
Eine tolle Reise nach Schottland ruft und so nehmen es einige Gäste sehr gerne in Kauf ganz ganz zeitig aufzustehen. Schon 3 Uhr geht es ab Dresden Flughafen los. Mit Rene holen wir noch Gäste an verschiedenen Zustiegsstellen ab, bis am Rasthof Altenburger Land auch Michael, unser Busfahrer für die Reise durch Schottland, zusteigt. Mit ihm starten wir nun endgültig unsere Reise, natürlich mit den vorgegebenen Pausen an den Rasthöfen und begrüßen unterwegs immer wieder neue Gäste, die sich mit uns auf diese Reise freuen. Die letzten Bus- Gäste kommen erst am Fährhafen in Ijmuiden dazu. Sie haben eine abenteuerliche Bahnreise hinter sich: inklusive Shuttle von Amsterdam zum Fährhafen. Aber alles ist gut gegangen und so freuen wir uns auf die Überfahrt und das tolle Abendessen an Bord. Ein mehr als reichhaltiges Buffet erwartet uns dann am Abend. Wir genießen das und eine ruhige See schaukelt uns in den wohlverdienten Schlaf.
Samstag, 10.08.2024 – Beamish Museum, Berwick upon Tweed, Edinburgh, Tattoo
Das Frühstücksbuffet an Bord übertrifft ebenso wie das Abendessen unsere Erwartungen. So gestärkt verfolgen wir bei strahlendem Sonnenschein die Einfahrt in den Hafen von Newcastle. Rasch können wir die Kontrollen passieren und los geht es mit Michael zu unserem ersten Ziel: das Beamisch Museum. Das ist das größte Open Air Museum und wo kann man schon mit einer Straßenbahn oder einem Bus von Museumsstation zu Museumsstation fahren. Und das sind nicht irgendwelche Museumsstationen: eine Stadt aus 1950, eine Farm von 1820, die 1900er Town, der Bahnhof, die 1940er Farm, eine Mine und so vieles mehr gab es zu entdecken. Da verging die Zeit wie im Flug. Wir treffen uns wieder am Bus und wäre es nicht geschafft hatte, vor lauter Sehenswertem etwas zu essen unterwegs, der stärkte sich noch einmal vom Bordservice. An der Ostküste fahren wir nach Norden, passieren Burgen und Castles und erreichen schließlich am Nachmittag Berwick upon Tweed. Die nördlichste Stadt Englands verfügt noch über gut erhaltene Befestigungsanlagen, die sogenannten Ramps, und dorthin spazieren wir. Wir genießen den tollen Ausblick auf den Tweed und die Eisenbahnbrücke, die von Robert Stephenson gebaut wurde. Als auch noch einen Zug über die Brücke fährt ist die Freude natürlich groß. Weiter geht unsere Fahrt - aber nur kurz, denn gleich nach der Stadtgrenze befindet sich auch die Grenze zwischen England und Schottland. Hier stoppen wir natürlich für das obligatorische Foto. Wir überraschen unsere Gäste mit einem Dram Whisky: Slainte: auf eine schöne gemeinsame Reise. So erreichen wir Edinburgh. Im Hotel angekommen begrüßen wir unsere Gäste, die per Flug angereist sind und machen uns schon auf den Weg zu unserem Pub zum Abendessen. Das Ghillie Due ist ein uriger Pub, hier wurde eine ehemalige Kirche umgebaut. Wir genießen unser Abendessen mit Live- Musik- aber es wird Zeit, wieder zu starten, wir wollen zum Royal Military Tattoo. Ein kleiner Spaziergang zum Castle von Edinburg und schon erreichen wir die Warteschlange für das Tattoo, passieren die Eingangskontrollen und nehmen unsere Plätze auf den Tribünen auf der Esplanade vor dem Castle von Edinburgh ein. Das mitreißende Tattoo unter dem Motto "Journeys" begeistert uns, Gastkapellen aus Indien, der Schweiz und den USA verzaubern uns und lassen uns über ihre Darbietungen staunen. Highlight natürlich die Paraden der Massed Pipes and Drums und das Feuerwerk. Gemeinsam spazieren wir über die Royal Mile zu unserem Hotel und lassen den Abend langsam ausklingen- bis morgen.
Sonntag, 11.08.2024 Forth– Bridges, Dundee, Glamis Castle, Caledonia Railway, Pitlochry, Newtonmore
Nach einem tollen Frühstück verabschieden wir uns von Edinburg mit einem Blick die Royal Mail hinauf. St. Giles grüßt noch einmal und als die Koffer verladen sind fährt uns Michael durch die sonntägliche Ruhe gen Norden. Hier am Firth of Forth stehen drei beeindruckende Brücken über den gewaltigen Mündungstrichter des Forth. Die Eisenbahnbrücke, auch roter Drache genannt, war zur Zeit ihre Erbauung ein ingenieurstechnisches Meisterwerk. 1890 wurde sie eröffnet, 8 Jahre dauerte die Bauzeit. Sie ist 2, 5 km lang und 110 m hoch. Mehr als 51000 Tonnen Stahl und 8 Millionen Nieten halten sie zusammen. Heute gehört sie zum UNESCO Welterbe. Die Forth Road Bridge war 1964, als sie eröffnet wurde, mit 1, 9 km Länge die längste Hängebrücke Europas. Sie hielt jedoch dem ständig steigenden Verkehrsstrom nicht mehr stand und so wurden 2017 eine neue Brücke eröffnet: die Queensferry Crossing. Wir fahren zu einem Aussichtspunkt, wo man alle drei Brücken wunderbar sehen und vor allen Dingen auch fotografieren kann. Über die Queensferry Crossing geht es dann auch für uns weiter Richtung Norden. Ein Zwischenstopp muss aber noch sein: die berühmte Eisenbahnbrücke in Dundee wollen wir uns anschauen. Also parkt Michael direkt neben der RRS Discovery und wir können zum Ufer des Tay spazieren. Neben den Pfeilern der neuen Eisenbahnbrücke sieht man noch Pfeiler der alten Brücke aus dem Wasser ragen. Diese Brücke war in den Weihnachtstagen 1879 eingestürzt und riss 70 Menschen, die in dem Zug saßen, der gerade darüber fuhr, in den Tod. Natürlich war auch ein Blick auf die RRS Discovery möglich und ein kurzer Blick ins Viktoria und Albert Museum. Unsere Fahrt nach Norden geht weiter: eins der schönsten Castles Schottland erwartet uns Glamis Castle. Es ist der Sitz der Earls of Strathmore, hier wuchs Queen Mum auf und Queen Elizabeth II verbrachte einige Zeit ihrer Kindheit hier. Aufgeteilt in zwei Gruppen können wir uns im Castle umschauen und erfahren viel über die Geschichte. Auch, dass hier immer noch in einem verwunschenen Zimmer mit dem Teufel Karten gespielt wird. Es ist noch Zeit, sich etwas in den Gärten umzuschauen, bevor wir unsere Reise fortsetzen. Die Caledonien Railway ist unser nächstes Ziel. Diese kleine aber vielleicht schönste Museumsbahn ist unsere erste Begegnung mit den Bahnen hier in Schottland. Wir haben Glück: es ist Steam Sunday und so fahren wir mit einem Zug, der von einer alten Dampflok gezogen wird nach Bridge of Dun. Damit verabschieden wir uns von der Ostküste Schottlands und fahren durch die Highlands zu unserem Hotel nach Newtonmore. Wir legen noch eine kleine Pause im wunderschönen Pitlochry ein, dann erwartet uns unser Highlander Hotel. Ein Drei-Gänge-Menü bringt uns zum Abendessen noch einmal alle zusammen und die Auswahl des Desserts vom Rollwagen fällt schon sehr schwer. So verwöhnt verabschieden wir uns für heute voneinander bis morgen..
Montag, 12.08.2024 Speyside Region – Zugfahrt mit der Keith & Dufftown Railway, Nairn Beach, Cawdor Castle
Der Tag begrüßt uns mit dicken Wolken, die der Wind aber rasch auseinanderschiebt. So bleiben sie an den Bergen hängen und präsentieren uns ein wunderschönes Licht-Schattenspiel bei unserer Fahrt zur Keith & Dufftown Railway. Michael setzt uns in Keith am Bahnhof der Museumsbahn ab. Hier haben wir genug Zeit, uns umzuschauen, das kleine Museum zu besuchen und die Loks und Wagen zu fotografieren. Extra für uns fährt der Zug heute und so steht unsere Crew bereit. Bitte alle einsteigen! Wir fahren mit der sogenannten Whisky- Line, denn früher hatte die Bahn hier auch die Aufgabe, die zahlreichen Whisky-Destillerien zu versorgen. Ein Stopp in Drummuir lädt zum Aussteigen und Entdecken ein: liebevoll gestaltete Sitzgelegenheiten (natürlich aus alten Whiskyfässern) und eine Statue des heiligen Fumac erinnern an vergangene Zeiten, er soll hier um das 6. Jahrhundert herum gelebt und gewirkt haben. Es beginnt wieder zu regnen- also rasch zurück in die Waggons und die Weiterfahrt genießen. Sie führt durch Wälder, künstlich angelegte Teiche, die genügend Futter für die heimischen Fischadler garantieren, an vielen Feldern vorbei. Just dieses Jahr hatten die Landwirte große Probleme, erst war es zu nass, um die Felder zu bestellen, jetzt fehlt die Sonne und die Gerste wird nicht reif... Immer wieder kreuzt die Landstraße unsere Fahrt- und hier sehen wir ab und zu Michael mit unserem Bus, der parallel zu uns fährt. Schließlich erreichen wir nach 11 Meilen (18 Kilometern) Dufftown, unser Ziel. Wir schauen uns noch im kleinen Museum um, einst 1862 gegründet, führte die Bahnstrecke von Aberdeen über Keith nach Elgin. 1991 wurde sie stillgelegt. Bahnliebhabern gelang es mit örtlichen Unternehmen und der damals noch möglichen Förderung durch die EU diese Strecke als Museumsbahn wieder zu beleben. Im Jahr 2000 fuhr die Bahn dann wieder von Dufftown nach Drummuir, ab 2001 auch bis Keith. Wir machen noch letzte Fotos unserer Bahn, der "Spirit of Banffshire" und setzen nun unsere Fahrt im Bus fort. Auf dem Weg nach Norden durchqueren wir das wunderschöne Tal des Spey- des Flusses, der der Region ihren Namen gegeben hat: Spey Side. Und da es hier besonders viele Destillerien gibt machen wir einen kurzen Fotostopp an einer Cooperage, in der die Fässer für die Destillerien instand gesetzt werden. Weiter geht unsere Fahrt nach Elgin. An der Kathedrale stoppen wir wieder für einen Fotostopp- sie wird auch die "Lantern of the North", die Laterne des Nordens genannt, denn sie war die zweitgrößte Kathedrale des Landes. 1390 niedergebrannt wurde sie wieder aufgebaut, nach der Reformation allerdings verfiel sie und so kann man in den heutigen Ruinen allenfalls die damalige Pracht und Schönheit erahnen. Weiter geht unsere Fahrt- es ist schon spät für eine Lunchpause- die machen wir trotzdem noch in Nairn. Allerdings kommen wir nicht so einfach an den Strand wie wir dachten, alles war voll, ein Rummel sorgte für zusätzlichen Stau und so wichen wir auf den Hafen aus. Nicht die schlechteste Idee und nach einer Stärkung und einem Bummel an der Nordsee ging es weiter zum Cawdor Castle. Hier fügte es sich ganz gut, dass wir etwas später als geplant eintrafen: der große Andrang war vorüber und wir konnten uns in aller Ruhe umsehen. Und das schönste: wir wurden von einem Piper begrüßt. Das genossen alle und auch unsere nächste Überraschung: Ein Whisky-Dram zur Begrüßung für alle. Also ging es in den wunderschönen Garten und dann hieß es Slainte Math- sehr zum Wohle! Beschwingt beginnen wir mit unseren Audio Guides unsere Erkundung der Burg. Der Sage nach wurde sie an dem Ort erbaut, wo ein mit Gold beladener Esel sich abends unter einem Baum niederlegen würde. So wurde es dem Thane of Cawdor im Traum vorausgesagt, so geschah es. Das war im 14. Jahrhundert und später erhielt die Burg Anbauten und Erweiterungen. Im Inneren können wertvolle Möbel, Porzellan und Wandteppiche bestaunt werden, die im Laufe der Jahrhunderte gesammelt wurden. Auch den Baum, unter dem der Esel sich gelegt haben soll, ist noch im Keller zu sehen- zumindest seine Überreste, es soll der Stamm einer Stechpalme gewesen sein. Wer sich genügend noch im Verlies und der Burgküche umgeschaut hatte genoss vielleicht einen Tee oder Kaffee hier im Cafe oder man sah sich die Gärten an: Der alte , ummauerte Garten beherbergt Blumen und Kräuter, auch ein Labyrinth, das jedoch verschlossen war. Neben der Burg liegt der Blumengarten und dahinter der wilde Garten, den es erst seit 1960 gibt. Da verging die Zeit wie im Flug. Am späten Nachmittag machen wir uns auf den Weg zurück zum Hotel. Wir wählen die alte Military Road- sie führte bei schönstem Sonnenschein durch die Highlands- ein würdiger Abschluss dieses schönen Tages.
Dienstag, 13.08.2024 Auffahrt mit der Mountain Gondola auf den Aonach Mor, Highland Folk Museum, Funicular Railway – Cairngorm Mountain, Ruthven Barracks
Heute geht es zunächst nach Süden. In der Nähe von Fort William befindet sich die Nevis Range Mountain Experience, die Auffahrt auf den Aonach Mor, dem achthöchsten Berg Schottlands, mit einer Gondelbahn. Unterwegs dorthin beobachteten wir mit Bange, wie sich die Wolken immer mehr zusammenzogen und erste Schauer niedergingen. Denen folgten zwar wunderschöne Regenbögen- allerdings wollten wir ja auf einen Berg hinauf. Und so blieb es auch. Mit den Wolkenlücken zeigten sich immer wieder Regenbögen, die jedoch über den Nieselregen nicht hinwegtäuschen konnten. Aber mutig machten wir uns auf den Weg nach oben. Immerhin 15 Minuten dauert eine Fahrt zur oberen Station. Diese wird gern von Mountainbikern genutzt, ihre waghalsigen Sprungbauten und Fahrtwege konnten wir von der Gondel aus gut sehen. Ein Regenbogen begleitete uns dann auch zum Aussichtspunkt Sgurr Finnisg-aig. Etwas anstrendend und bei dem nassen Untergrund schwierig, aber es lohnte allemal. Der Blick in die Täler, teils wolkenverhangen, teils mit Regenbogen war die etwas andere Art, Schottlands Highlands kennenzulernen. Allerdings hatte der ständige Niesel dafür gesorgt, dass wir alle ziemlich durchnässt waren. Also stoppen wir vor unserem nächsten Programmpunkt am Hotel und jeder hatte Gelegenheit, trockene Sachen anzuziehen. Unser nächstes Ziel war das Highland Folk Museum Newtonmore- das lag gleich um die Ecke und eigentlich hätte man auch hinlaufen können, aber da unsere Zeit knapp war, fuhren wir mit dem Bus. In diesem Freilichtmuseum kann man das Leben der einfachen Leute gut nachvollziehen. Für viele Gäste ein Highlight: das Dorf aus dem 18. Jahrhundert, denn es war auch Drehplatz für Szenen der Outlander-Reihe. Der Weg dorthin führt durch einen Wald, an einem alten Sägewerk vorbei. Dann erreicht man das Baile Gean, etwa Dorf guter Laune auf deutsch. Am Eingang das größte Haus- das des Tacksman. Er hatte die Steuern für den Clanchef einzutreiben. Auffällig war, dass alle Hütten keine Fenster hatten und auch keinen Rauchabzug. So zog der Rauch des Feuers im Innern über die Tür oder durch das Dach ab, das mit Heidekraut -Büscheln gedeckt war. In der Vorrats-Hütte war viel Platz und hier konnten wir auch demonstrieren, wie traditionell ein Kilt angelegt wurde. Viel gab es noch zu entdecken, aber wir wollten ja auch noch den moderneren Teil ansehen, mit der Hütte des Uhrmachers, des Schneiders, der alten Schule, der Kirche, des Bonbonladens... Auch ein Blackhouse von den Hebriden-Inseln steht hier, genauso wie ein typisches Cottage der Highlands. Hier hätten wir gern mehr Zeit gehabt- allerdings hatten wir noch einen weiteren Termin: die Funicular Railway -in den Cairngorm Mountains. Also machten wir uns auf den Weg nach Aviemore. Unsere Auffahrt auf den Berg wurde erneut mit einem wunderschönen Regenbogen belohnt. Im Besucherzentrum begrüßte uns John und ich konnte ihn gewinnen, uns einiges über die Bahn zu erzählen. Er ist nämlich einer der Zugführer, wenn die Bahn denn fährt. Man hatte sie lange Zeit saniert und erst Anfang 2024 wieder freigegeben, jetzt steht sie schon wieder. Dabei hätten wir die höchstgelegene Standseilbahn in Großbritannien gern einmal erlebt bei einer Fahrt, das muß nun warten. John erzählt uns dafür von seiner Arbeit und der Strecke, mit ihrer Ausweichstelle und den Besonderheiten der 2m- Breitspur, auf der sie fährt und 462 Höhenmeter überwindet. Nun kann sich jeder nach Belieben umsehen, eine Kabine der Bahn steht neben dem Besucherzentrum, oder man stärkt sich im Cafe. Auch ein kleiner Spaziergang Richtung Gipfel ist möglich, um die Streckenführung auf den Betonbögen zu sehen, aber es beginnt wieder zu regnen, da ziehen wir es vor, zurückzufahren. Jetzt, am späten Nacjmittag treibt der Wind die Regenwolken auseinander und so entscheiden wir uns für einen kurzen zusätzlichen Stopp: an den Ruthven Barracks. Sie befinden sich im Nachbarort unseres Hotels und waren ab dem frühen 18. Jahrhundert errichtet worden, um die ersten Jakobiter- Aufstände niederschlagen und das Land dann kontrollieren zu können. Das erwies sich als schwieriger als gedacht und 1746 hatten sich hier die letzten Truppen der Jakobiter gesammelt und warteten auf ihren Einsatzbefehl- der kam nicht - am 16.04.1746 wurde ihr Aufstand endgültig bei der Schlacht in Culloden niedergeschlagen und Tage später erreichte sie hier die Nachricht, dass sie nun ihr eigenes Leben in Sicherheit bringen müssten. Bei nun wieder strahlendem Sonnenschein genießen wir den Blick von der Anhöhe, auf der die Barracks stehen, auf die Berge und Täler ringsherum. Dann bringt uns Michael mit dem Bus zurück ins Hotel und zum Abendessen kann jeder, der es möchte, auch einmal Haggis probieren- eines der schottischen Nationalgerichte.
Mittwoch, 14.08.2024 Zugfahrt mit der Strathspey Railway – Old Packhorse Bridge – Bootsfahrt auf dem Loch Ness – Urquhart Castle–Schleusentreppen in Fort Augustus
Heute geht es wieder in den Cairngorm Nationalpark, den größten Schottlands. Wieder ist Aviemore unser Ziel- allerdings heute der Bahnhof. Wir wollen mit der Strathspey Railway nach Broomhill fahren. Diese Museumsbahn verkehrt seit 1978 auf der 16 Kilometer langen Strecke. Erfreulicherweise wurden auch die Bahnhöfe in möglichst originalgetreuem Zustand belassen und werden gepflegt und so erfreuen wir uns schon mal an dem wunderschönen Bahnhof in Aviemore. Am Gleis 3 wartet dann unser Zug, eine Dampflok der LMS-Reihe wird unseren Zug ziehen, wir nehmen auf den roten Sitzbänken in unseren Abteilen Platz. Hier gibt es noch den Servicewagen, der durch die Waggons kommt und so bestelle ich kurzerhand für jeden, der möchte einen Kaffee oder Tee. Mit dieser kleinen Stärkung läßt sich unsere Fahrt nochmal so gut verfolgen. In Boat of Garten nimmt unsere Lok dann Wasser, Gelegenheit für einen tollen Fotostopp. Denn auch der Bahnhof ist wunderschön mit Blumen geschmückt. In Broomhill fahren wir erst einmal durch, unsere Lok wird umgespannt un dann geht es zum Bahnhof. Hier wartet Michael mit dem Bus, aber erst einmal müssen noch Lok und Wagen ausgiebig fotografiert werden. Dann kann es weitergehen. Nicht weit von Broomhill entfernt liegt Carrbridge. Hier stoppen wir an der Old Packhorse Bridge. Die Alte Packpferdbrücke wurde 1717 gebaut um die Kirche auf der anderen Seite des Flusses auch bei Hochwasser erreichen zu können, bald schon jedoch riß das nächste Hochwasser die Seitenbefestigungen ab und weitere Hochwasser gaben ihr ihr heutiges Aussehen. Da bei der Kirche auch der Friedhof liegt, bekam sie bald einen neuen Namen - Coffin Bridge (Sarg-Brücke). Heute ist sie eines der beliebtesten Fotomotive und darf in keinem Schottland-Kalender fehlen. Unsere Lunchpause verbringen wir heute kurzerhand im Besucherzentrum des Culloden Battlefield. Das Dach ist begrünt, man kann hinaufsteigen und einen Blick auf das ehemalige Schlachtfeld werfen. Ganz treue Fraser-Fans schaffen es, in unserer kurzen Pause zum Fraser-Stein und zurück und sind unendlich stolz darauf. Unsere Fahrt führt uns nun zum nördlichsten Punkt unserer Reise: Inverness, die Hauptstadt der Highlands, passieren wir auf unserem Weg zum Loch Ness. Bei strahlendem Sonnenschein steigen wir am Nordufer des Loch Ness um auf ein Boot der Jacobite Cruise. Es bringt uns über den See zum Urquhart Castle. Der Wind sorgt für einige Wellen, aber die Überfahrt ist relativ ruhig. Das Wasser des Sees ist tiefschwarz, schon ab einem Meter Tiefe sieht man nichts mehr, das liegt zum einen am Torf und seinen Schwebeteilen, zum anderen an der Tiefe des Sees. Bis zu 198 Meter sollen es sein. Damit ist er der wasserreichste See Schottlands. Und gibt allen Suchen nach dem sagenumwobenen Monster immer wieder Nahrung. Nessie ist und bleibt derzeit aber unsichtbar, mag jeder selber entscheiden, ob es sie gibt oder nicht. Schon tauchen am Ufer die Ruinen des Urquhart Castles auf, der mächtige Wohnturm, die große Festhalle..., schon jetzt vom Boot aus wunderbar zu sehen. Dann legen wir an und jeder hat Gelegenheit, individuell, das Castle zu erkunden. Im Besucherzentrum treffen wir uns und sehen gemeinsam einen Film zur Geschichte des Castles- 1000 Jahre Geschichte mit Feuer und Schwert. Vom Piktenkönig Emchath, der hier um 560 eine erste Burg hatte bis zu den Grants, die das Castle als Geschenk von der Krone erhielten. Als die Jakobiter auftauchten befüllte man das Tor mit Pulverfässern und überließ Urquhart Castle den Flammen. Ein letzter Blick auf das Castle, als der Vorhang im Kino aufgeht und unsere Reise geht weiter. Wir folgen dem Kaledonischen Kanal. Robert Telford zeichnete dafür verantwortich, ein begnadeter Ingenieur und Brückenbauer. Es verband die natürlichen Seen im Great Glen - dem tiefen Graben- durch Kanäle und ermöglichte so einen Ost-West- Verbindung. 29 Schleusentreppen helfen, den Höhenunterschied von ca. 60 Metern zu überwinden. 1822 wurde er eingeweiht; er sollte vor allem den Heringsfischern den Weg um die Nordspitze Schottlands ersparen, erwies sich aber bald als zu schmal und zu flach, auch ein Ausbau war für die immer größer werdenden Schiffe bald nicht mehr fahrbar. So ist er heute vor allem eine Refugium der Freizeitkapitäne. Doch zur Zeit seines Baus bescherte er den Schotten 20 Jahre einen guten Job. Wir folgen dem Kanal nach Süden und legen in Invermoriston einen kurzen Stopp ein. Hier sind bemerkenswerte Brücken über einen bemerkenswerten Fluss- den Moriston. Er rauscht über Felsen und Vertiefungen heran, eine erste Brücke (gebaut von Thomas Telford- ja genau dem) ermöglichte eine gefahrlose Überquerung bis dann auch die Straßenbrücke dazu kam, die wir heute noch nutzen. Und auf allen Seiten tolle Fotomotive und Ausblicke. Der Name des Ortes verrät uns seine Lage: Inver (am Ende/ der Mündung von...) Moriston (der Fluss), denn der mündet unweit von hier in den Loch Ness. Am Südufer des Loch Ness erwartet uns Fort Augustus. Eine alte Garnisonsstadt, davon ist aber nichts übrig geblieben. Heute ist Fort Augustus bekannt für seine 5 Schleusentreppen, die es den Booten ermöglichen, den Höhenunterschied zwischen Loch Ness und Kanal zu überwinden. Wir haben Glück und können verfolgen, wie die Boote geschleust werden und wie auch die Straße geöffnet wird, um die großen Boote passieren zu lassen. Nun können auch wir wieder gen Süden weiterfahren. Unser letztes Ziel für heute ist Fort William: hier wird unsere Gruppe leider geteilt, einige beiben in Fort William, andere übernachten in Banavie direkt an der größten Schleusentreppe des Kaledonischen Kanals, genannt Neptune´s Staircase. So geht ein ereignisreicher und schöner Tag zu Ende, das Abendessen hatten wir bereits vorausgewählt- gut dass ich die Bestellzettel dabei hatte- oder könnt ihr euch erinnern, was ihr vor 3 Tagen ausgesucht habt? Zumal das Hotel die Schwierigkeitsstufe erhöht und mit dem Menü für morgen beginnt...Trotzdem ein guter Abschluß unseres Tages- bis Morgen.
Donnerstag, 15.08.2024 Zugfahrt mit dem Jacobite Train nach Maillaig– Glenfinnan Monument & Visitor Centre – Fort William
Heute steht der berühmteste Zug Schottlands auf unserem Programm: der Jacobite Steam Train. Dafür müssen aber erst einmal alle Gäste "eingesammelt" werden. Befürchtungen, dass wir wegen dem ständigen Stau um Fort William herum unseren Zug nicht schaffen, erweisen sich gott sei dank als unbegründet. Wohlbehalten und pünktlich sind wir am Bahnhof und können unsere Plätze im Zug einnehmen. Leider regnet es die ganze Zeit und so sehen wir nicht wirklich viel von der Landschaft, da immer wieder die Fenster beschlagen. Bei der Überfahrt über das Glenfinnan Viaduct sind die Plätze links mehr als begehrt, da man hier die Kurve sehr gut fotografieren kann. Was man bei den beschlagenen Scheiben eben so sieht... Ein Stopp in Glenfinnan gibt dann Gelegenheit, den Bahnhof kennenzulernen, einen Blick in das Stellwerk zu werfen (was nicht immer möglich ist) oder in das kleine Museum. Dann geht unsere Fahrt weiter, akribisch wird überwacht, dass niemand ein Fenster oder das einer Tür öffnet, denn das sind Auflagen, damit dieser Zug weiterfahren darf. So erreichen wir Mallaig an der Westküste. Wir werden mit blauem Himmel und wenigen Wolken begrüßt und jeder kann jetzt diesen Hafen- und Fischerort erkunden. Natürlich auch eine Lunchpause machen. Schade nur, dass das Steam Inn geschlossen hat. Das hatte so tollen Fish & Chips. Aber es gab genügend Alternativen am Hafen. Und wer wollte verfolgte die Fähren, die zu den Hebriden aufbrachen. Vor uns liegen Skye, Harris und Rum, Eigg und natürlich direkt vor der Küste Eilean na h-Acairseid. Das können wir vom Busparkplatz gut sehen- nur wo ist unser Bus? Der hatte sich versteckt und kam zur vereinbarten Zeit angerollt. Wir folgen der Road to the Isles landeinwärts bis Glenfinnan. Hier wollten wir eigentlich aussteigen- aber der Parkplatz ist voll und das Personal erlaubt nicht mal einen Stopp nur zum Aussteigen. Also fahren wir weiter, drehen und steigen vor dem Glenfinnan Visitor Center aus, abenteuerlich, aber es ist alles gut gegangen. so schaffen wir es zum View Point oberhalb des Visitor Centers und können schließlich sehen, wie der Jacobite Train das Glenfinnan Viaduct überfährt. Das wollten alle vor der Linse haben und es hat geklappt! Stolz kämpfen wir uns den Pfad hinunter und verbringen noch einige Zeit hier, besuchen das Glenfinnan Monument, am Ufer des Glen Shiel. Im Visitor Center selber gibt es eine interessante Ausstellung über Bonnie Prince Charles, der hier landete, um den Jakobiter- Aufstand anzuführen. Wir verabschieden uns von diesem geschichtsträchtigen Ort und fahren zurück nach Fort William. Verabschieden uns von den Gästen, die hier übernachten und bummeln noch ein wenig durch die alte Garnisonsstadt. Als der Bahnhof gebaut wurde, wurden auch die letzten Reste der Garnison vernichtet und so zeugt heute nichts mehr von dieser Geschichte. Dafür können wir durch die High Street bummeln, einen Blick auf die (sehenswerten) Kirchen werfen und schließlich zum Bus zurückkehren. Michael bringt uns zurück zum Hotel und hier beginnt wie gestern: was hatte ich nochmal bestellt?... Das liebenswerte Personal nahm es gelassen, ich hatte die Listen dabei und so genossen wir unseren Abend und das Abendessen.
Freitag, 16.08.2024 Neptunes Staircase – Glen Coe – Inveraray Castle – Loch Lomond– Gin School
Heute kommt Michael mit den Gästen aus Fort William zu den anderen Gästen, auch für sie sollte ein Fotostopp an Neptune´s Staircase möglich sein. Natürlich ist um diese frühe Zeit noch kein Schleusengang zu sehen, aber die Dimensionen sind schon gewaltig. Dann brechen wir auf, entlang des Loch Linnhe geht es nach Süden, es hat einen Zugang zum Meer, daher sind Ebbe und Flut deutlich zu spüren. Unsere Fahrt führt uns ins Glen Coe. Das schönste Tal Schottlands- aber auch das düsterste. Hier ereignete sich am 13.02.1692 ein abscheuliches Massaker am Clan der Mac Donalds. Auf Befehl des Königs, William von Oranien, hatten die Campbells die Gastfreundschaft der Mc Donalds zu suchen um sie anschließend hinterrücks im Morgengrauen zu überfallen. Alle Männer unter 70 Jahren wurden ermordet, 40 Frauen und Kinder starben später, weil ihre Hütten angezündet worden waren. Die winterliche Kälte überlebte niemand. Noch heute gilt diese Verletzung der Gastfreundschaft, die nach gälischen Recht heilig ist, als schwarzer Fleck auf der Geschichte der Campbells. Uns kann auch der leichte Nieselregen nicht davon abhalten, Fotos zu machen und am Loch Achtriochtan haben wir eine tollen Blick auf das Glen Coe. Natürlich halten wir auch am View Point Three Sisters. Dann verändert sich die Landschaft, das Rannoch Moor zeigt sich mit Bergen, Hügeln und Seen. Natürlich halten wir auch hier für ein Foto. Oberhalb des Loch Tulla können noch einmal tolle Fotos geschossen werden bevor wir abbiegen, Richtung Inverary Castle. In Tyndrum genießen wir eine Service Pause und folgen dann der Westroute. Am Nordufer des Loch Awe befindet sich eine der schönsten Castle-Ruinen Schottlands: Kilchurn Castle (sprich Kiluun Caasel). Es wurde nie eingenommen- ein Blitz soll für den heutigen Anblick gesorgt haben....Nun aber geht es zu einem der unschottischsten Castles Schottlands: Inverary Castle. Durch enge Straßen und durch wunderschöne Landschaft erreichen wir das Schloß. Sitz des Duke of Argyll und Clanchefs der Campbells seit dem frühen 15. Jahrhundert. Wir können das Schloß besichtigen und haben sogar eine Führung. Gern übersetze ich dies, so erfahren wir viel Wissenswertes über das Schloß und seine Familie. Auch die gruselige Geschichte, als ein junger irischer Harfenspieler ermordetwurde, weil man den Duke nicht erwischen konnte. Seitdem ertönt die Harfe, wenn unmittelbar ein Tod in der Familie bevorsteht- so sagt die Legende... Wir nutzen die Zeit, sehen uns in Garten und Küche um bis es weiter geht auf unserer Reise. Die führt uns zum wohl schönsten Aussichtspunktder Highlands. Rest & Be Thankful. Wörtlich übersetzt: Raste und sei dankbar. Die dunklen Wolken schrecken uns nicht- ein so schöner Blick über den Pass ist nicht jedem vergönnt. Weiter geht unsere Reise: der schönste See Schottlands liegt vor uns: at the bonnie banks of Loch Lomond- an den wunderschönenen Stränden des Loch Lomond... so lautet eines der bekanntesten Volkslieder, es erzählt die Geschichte zweier Jakobiter, beide werden gefangen genommen, einer wird begnadigt- er geht die High Road, der andere zum Tode verurteilt- er geht die Low Road, und wird nie wieder seine große Liebe am Ufer des Loch Lomond sehen....Natürlich hören wir das Lied im Bus bevor wir in Luss zum Ufer des Loch Lomond spazieren. Die High Street ist wie konserviert, alle Häuser erhalten wie früher, mit Schiefer und kleinen, interessanten Gärten. Am See der Blick auf den Ben Lomond am Nordufer, hinter dem Ort die Luss Hills. Auf dem Friedhof Zeugen der Wikinger: ein Hogback, ein Grabstein der Wikinger, der eindrucksvoll zeigt, wie weit sie damals in das Land eingedrungen sind. Wir spazieren gemütlich durch den Ort zurück zum Bus, der bringt uns nun nach Peebles. Das Barony Castle erwartet uns- allein -wir haben wenig Zeit. Also Dinner in Rekordzeit und dann: Glücklicherweise ist es uns noch gelungen, einen Ausgleich für die entgangene Destillerie zu organisieren- das holen wir nun hier nach. Wenn auch etwas anders: eine Gin School wartet auf die erste Gruppe von uns (und dann auch auf die zweite), die ist aber im Barony Hotel- und da fahren wir jetzt hin. Eindrucksvoll erfahren wir die Geschichte des Gins hier im Hotel, wie der Juniper von Holland auf die Insel kam, es mehr als 20.000 Gin-Pubs in London gab.... und das Brennen des Holunder mit weiteren 23 Kräutern zur Wissenschaft wurde. Hier vor Ort hat man die besondere Geschichte des Hotels genutzt, um besondere Gins zu brennen- etwa den Brand des Hotels- hier hat man die Kräuter vor dem Brennen geräuchert, oder die Zeit des Zweiten Weltkrieges, als das Hotel eine Lazarett für Marinesoldaten war- eine spezielle Strength-Edition wurde kreiert... wir können uns durchprobieren und entscheiden, welcher Gin besser für uns passt. Und so fährt die erste Gruppe zurück ins Hotel, gute Nacht Euch und nun mit der zweiten Gruppe nochmal zum Hydro. Gut, dass ich nun die Abläufe kenne und weiter gut übersetzen kann. Auch die zweite Gruppe ist beeindruckt von der Vielfalt, die so wohl niemand erwartet hat. Wir verabschieden uns von Jamie, der uns so gut durch die Geschichte des Gins geführt hat, vielen Dank und dann geht es zurück zum Hotel. Hier verabschieden wir uns von den Fluggästen, die morgen von hier abgeholt werden und zurück fliegen.
Samstag, 18.08.2024 The Borders – Dryburgh Abbey – Jedburgh Abbey– Carter Bar– Nachtfährfahrt ab Newcastle
Nach einem tollen Frühstück verabschieden wir uns von den Lowlands. In den Borders- dem Grenzland- liegen vier große Abteien, die immer wieder Ziel der Auseinandersetzungen zwischen Schotten und Engländern waren. Sie waren sehr reich reich, u.a. durch den Handel mit Schafwolle. So wurden sie immer wieder geplündert, zerstört, wieder aufgebaut und wieder zerstört. Das erste Kloster, das wir besuchen ist in Melrose. Die Zisterzienser sind eigentlich bekannt für ihren minimalistischen Stil- dafür ist ihre Kirche überaus reich mit Steinmetzarbeiten geschmückt- durchaus augenzwinkernd: ein dudelsackspielendes Schwein erwartet wohl niemand am Giebel...Immerhin hat es inzwischen einen eigenen Youtube Kanal... Eine letzte Eisenbahnbrücke gilt es noch zu würdigen: Leaderfoot Viaduct gleich in der Nähe. Die Brücken über den Tweed werden auch Tripontium genannt- als Anlehnung an das römische Fort Trimontium. Weiter geht es zur Dryburgh Abbey- der zweiten Grenzlandabteien. Dryburgh Abbey allerdings ist etwas besonderes: es inspirierte Sir Walter Scott so sehr, dass er wünschte, hier begraben zu werden. Und das können wir gut nachvollziehen, die uralten Bäume und die Ruinen der Abbey erzeugen eine mystische Stimmung, der man sich nur schwer entziehen kann. Wir genießen es und fahren weiter Richtung Süden. In Jedburgh besuchen wir die dritte der Grenzlandabteien. Augustiner - Mönche haben sie einst aufgebaut, an den Ausgrabungen kann man gut das Leben der Mönche, ihre Vorratshaltung, ihre Gebetsräume und ihr Leben hier nachvollziehen. In der Kirche sind wichtige Menschen ihrer Zeit beigesetzt. Menschen, die sie bezahlten, für ihr Seelenheil zu beten... auch ein Grund,warum die Klöster so reich waren. Wir müssen weiter, verlassen die Borders und an Carter Bar, der Grenze von Schottland und England, verabschiedet uns Alan. Es steht als Piper seit 25 Jahren hier und ist extra für uns heute hier. So werden wir herzlich verabschiedet. Danke Alan. Ohne Zwischenfälle ereichen wir unseren Fährhafen in Newcastle. Und auch das Check in verläuft ohne Probleme. Ein überaus zeitiges Abendessen bringt uns gleich wieder zusammen und so klingt unsere gemeinsame Reise langsam aus.
Sonntag, 19.08.2024 Ankunft in Amsterdam–Ijmuiden – Rückreise im Reisebus
Die Nacht war ruhig, kein Wellengang störte unseren Schlaf. So ausgeruht genießen wir unser Frühstück an Bord, lassen uns noch einmal verwöhnen. Mit nur leichter Verspätung landen wir in Ijmuiden an. Die Formalitäten sind rasch erledigt und auch Michael kommt zügig mit dem Bus von der Fähre. Wir verabschieden uns von den ersten Gästen, die ab hier individuell weiter reisen, kommt gut nach Hause.
Wir kommen gut voran, allerdings müssen wir schauen, wo wir frisches Brot für den Bord Service her bekommen, tatsächlich war das ein Problem bei den Raststätten... Erst ein Autohof brachte die Lösung. Soweit so gut, auf der sonntäglichen Autobahn ging es dann ohne weitere Störungen voran. Ein spezielles Auf Wiedersehen gibt es es Schottland auch : Auld Lang Syne.
Ein Silvester- Klassiker, ein Verabschiedungslied: Soll die gemeinsame Zeit in Vergessenheit geraten....
Und so schauen wir im Video Rod Steward zu, wie er in Stirling Castle mit seinen Gästen dieses Lind singt, während ich durch den Bus gehe, die Arme vor der Brust gekreuzt und alle einlade, diesen Moment mit mir zu feiern. Die eine oder andere Träne ließ sich nicht vermeiden.
An den weiteren Ausstiegsstellen verabschiedete ich Gäste mit ganz speziellen schottischen Liedern, die sie hoffentlich lange Zeit an unsere gemeinsame Reise erinnern werden.
Und so erreichen wir (fast) Dresden. Einige Transfers wurden umgeleitet, aber alle kommen gut nach Hause.
Schottland- ist so viel mehr als Städte, Burgen und Highlands. Ich hoffe sehr, Ihr habt das auch so erlebt, es ist ein Lebensgefühl, und wenn es Euch gefallen hat, dann sehen wir uns bestimmt wieder.