Reisebericht: Rundreise England – Wales – Schottland

12.08. – 23.08.2015, 12 Tage Rundreise London – Windsor – Oxford – Cotswolds – Chester – Caernarfon – Snowdonia–Nationalpark – Lake District – Glasgow – Glen Coe – Loch Ness – Whisky – St. Andrews – Edinburgh – York


  Bildergalerie   Druckversion (PDF)   Kommentare   zur Reise
 
Bei unserer Reise durch drei Teile des Vereinigten Königreiches erlebten wir wundervolle Landschaften und viele schöne Städte bei meist herrlichem Wetter......
Ein Reisebericht von
Peter Rudolph

1. Tag: Dresden – Calais

Über 1000 km werden wir heute zurück legen. Durch vier Bundesländer, die Niederlande, Belgien und die französische Region Nord-pas de Calais führt uns unsere Reise durch die unterschiedlichsten Landschaften. Erst in der Nacht haben wir endlich den Ärmelanal erreicht und genießen in Calais unseren wohlverdienten Schlaf.

2. Tag: Dover – London

Über Dover, wo wir einen Blick auf das Castle werfen begutachten reisen wir nach London, wo wir auf unsere Fluggäste treffen werden. Unterwegs geht ein mächtiges Gewitter mit Blitz und Donner nieder. Es gießt wie aus Kübeln und der der Tag wird zur Nacht.  In London hat es gottlob wieder aufgehört zu regnen. Der Himmel der britischen Metropole  ist voller Baukräne und die Weltmetropole verändert ständig ihr Gesicht. Neuer Höhepunkt ist The Shard, die Scherbe, ein 310 m hoher Wolkenkratzer. Unsere Gästeführerin versteht es trotzdem, uns alle wichtigen Dinge mit ausreichend Photostops zu zeigen, sodass wir uns einen ersten Überblick verschaffen können.
Im Maidenhead beziehen wir unser Hotel für die nächste Nacht.

3. Tag: Windsor – Oxford

Heute besuchen wir das Windsor Castle. Ein geschichtsträchtiger Ort. In der St. George Chapel liegt Heinrich VIII. neben seiner dritten Frau Jane Seymore begraben. Davor Charles I. , der einzige englische König, der hingerichtet wurde. Auch Elisabeth II hat das Castle immer noch als Ihre Residenz. Es ist wundervoll hier. Jeder kann mit Audioguides nach eigenem Gutdünken das weitläufige Areal erkunden.
Oxford ist unser nächstes Ziel. Die alte Universitätsstadt erkunden wir mit einer örtlich Gästeführerin. Wir sehen die freudigen Feiern bestandener Prüflinge mit ihren Stolzen Eltern vor den Colleges und erfahren viel über die Struktur des britischen Universitätswesens. Nach individueller Freizeit in der Stadt gelangen wir nach Coventry, wo wir die Nacht verbringen werden.

4. Tag: Coventry – Stratfort on Avon – Warwick Castle

Coventry ist im 2. Weltkrieg sehr stark zerstört worden. Als Mahnmalsteht die Ruine der einst mächtigen Kathedrale mitten in der ehemaligen Altstadt. Dieser statten wir einen Besuch ab, bevor wir uns nach Stratfort on Avon begeben, der Geburtsstadt von William Shakespeare. Die schöne Stadt mit mittelalterlichem Flair durchwandern wir und schauen uns die Stätten an, welche mehr oder weniger direkt mit dem Leben des Dichters zu tun haben: Shakespeares Geburtshaus , Harvard House, Guildhall Church, New Place, Ameshouses, Halls croft, und die Trinity Church mit Shakespeares Grab. Danach ist noch etwas Freizeit, um sich das eine oder andere genauer anzuschauen.
Am River Avon liegt auch das gewaltige Warwick Castle, deren mächtige Grafen auf ihrer uneinnehmbaren Festung direkten Einfluss auf verschiedenen Könige und ihre Inthronisierung hatten. Die Anlage bietet verschiedene Museen und schöne Gärten, sowie wunderbare Ausblicke von den Türmen in die schöne Landschaft.

5. Tag: Ironbrigde – Shrewsbury – Chester

Die erste gusseiserne  Bogenbrücke der Welt  in Ironbridge sehen wir uns heute als erstes an. Sie steht auf der Weltkulturerbeliste und überspannt seit 1779 den River Severn. Danach unternehmen wir einen Abstecher in die Geburtsstadt von Charles Darwin, Shrewsbury. Vor seiner ehemaligen Schule, der heutigen Bibliothek hat man dem Naturforscher ein Denkmal gesetzt. Auch ein Blick in den Hof des großen Castles lassen wir uns nicht nehmen, bevor wir weiter nach Chester reisen.
Hier bekommen wir eine erstklassige Stadtführung und erfahren von der römischen Gründung der Stadt. Zudem wartet Chester mit einer Einzigartigkeit auf, den sog. Rows. Das sind Gallerien, die ganze Straßenzüge im ersten Stock der Häuser kolonadenartig durchziehen. Das gesamte Stadtbild ist wunderschön von viktorianischen Fachwerkhäusern geprägt. Es macht Spaß, dort noch einen Kaffee zu trinken und das quirlige Straßenleben zu beobachten.

6. Tag: Caernarfon – Snowdonia – Dampfzug – Conwy

Morgens unternehmen wir zunächst einen Abstecher auf die größte Insel von Wales namens Anglesey. Interessant ist der Ort mit dem längsten Namen Europas. Da niemand richtig Lust hat, alle 58 Buchstaben auszusprechen, wird er in der Regel nur Llanfair P. G. abgekürzt. Die Insel wird auch durch die mächtige Menaibridge mit dem Festland verbunden, die ebenfalls immer einen schönen Photostop wert ist. Danach besichtigen wir das Caernarfon Castle, das 1283 von King Edward I. errichtet wurde. Es erlebte 1969 die Investitur von Price Charles als Prince of Wales. Das Schloss ist Teil der noch fast komplett erhaltenen Stadtbefestigung um den malerischen Badeort. Natur und schöne Landschaft erleben wir hernach bei einer Dampfzugfahrt durch den Snowdonia Nationalpark. Die Ffestiniog Railway entführt uns nach in den gleichnamigen, von großen Schiefersteinbrüchen geprägten Ort. Hier besteigen wir wieder unseren 5 Sterne Bus und reisen nach Conwy. Auch hier beherrscht ein gewaltiges Castle die kleine mittelalterliche Stadt. Jedoch gibt es auch etwas winziges zu gucken. Am Hafen befindet sich nämlich das kleinste Haus Großbritanniens. Knallrot angestrichen, ist es dennoch nicht zu übersehen.

7. Tag: Lake District Nationalpark – Gretna Green

Unser Weg führt uns heute weiter nach Norden in den Lake District. Über 1000 Seen gibt es hier, von denen der Windermere der größte ist. Mit einem Boot unternehmen wir eine interessante Fahrt über das Wasser und lassen die schönen Uferregionen an uns vorbeigleiten. In Bownes angekommen stillen wir unseren Hunger mit mächtigen Portionen Fish and Chips, die die kaum jemand ganz aufessen kann. Wieder im Bus, reisen wir über den über den Kirkstonepass und die schottische Grenze. Wir überschreiten die schottische Grenze bei Gretna Green. Seit dem 18. Jh. war das Dorf Anlaufstelle für sog. runaways, minderjährige Heiratswillige, die in England nicht heiraten durften, in Schottland aber schon. Als Trauungsstätte hatte sich hier die Schmiede etabliert, in der man auch heute noch sein Eheversprechen erneuern kann. Am Abend erreichen wir unser Hotel in der schottischen Metropole Glasgow.

8. Tag,: Loch Lomond – Glen Coe – Urquart Castle

Morgens besichtigen wir das riesige Rathaus Glasgows mit über 5000 qm Grundfläche. Die City Chambers wurde zum 50 Jährigen Thronjubiläum Königin Viktorias errichtet. In der Eingangshalle, in welcher echter Carraramarmor verbaut wurde ist das Stadtwappen mit Symbolen aus dem Leben des Schutzheileigen St. Mungo zu erblicken. Wir begeben wir uns nun zum Loch Lomond, dem größten Binnensee Schottlands an dessem gegenüber liegenden Ufer die Trussachs liegen, eine Berg- und Hügellandschaft, die Schottlands erster Nationalpark wurde.
Nach einem Stop in Luss, einer kleinen Ortschaft mit malerischen Cottages reisen wir weiter durch das wohl schönste Tal Schottlands, Glen Coe. Es wird auch das Tal der Tränen genannt, weil hier vor langer Zeit eine Rechnung zwischen den Clans der Campbels und McDonalds blutig und grausam beglichen wurde. Daran erinnert in dieser überwältigenden Landschaft heute nichts. Diese war auch Filmkulisse für den Spielfilm „Highlander". Unser Weg führt uns nach Fort Augstus am Loch Ness. Hier befindet sich eine 5-stufige Schleusentreppe. Sie gehört zum Caledonian Canal, der Anfang des 19. Jahrhunderts von Thomas Telford entworfen wurde. Fast ist es schon gute Tradition, das den Gästen auf Eberhardt Reisen etwas mehr geboten wird, als im Katalog steht. Also begeben wir uns zu den Morriston Falls. Hier rauscht das Wasser des Morriston schäumend vor einer uralten Brücke die Felsen hinab. Das berühmte Ungeheuer bekommen wir zwar nicht zu Gesicht, dafür jedoch mit Urquhard Castle eine der größten Burgruinen des Landes. Mächtig liegt es auf einer Halbinsel direkt am Loch Ness. Nach einer ausgiebigen Besichtigung und einer Filmvorführung in deutscher Sprache reisen wir über Inverness zu unserem Hotel.

9. Tag: Blair Castle Gardens – Destillery – Dunfermline

Am Vormittag besuchen wir Blair Castle. Genauer gesagt die wunderschönen Gärten, die am Schloss liegen. Der Herkulesgarten ist ein so genannter Walled Garden. Diese waren vor allem in viktorianischer Zeit sehr modern und schafften durch die Ummauerung ein einzigartiges Mikroklima in dem Pflanzen viel besser gediehen als anderswo. Die Reise führt uns weiter durch den Cairngom Nationalpark und die Grampian Mountains, welche fast 2 Drittel Schottlands ausmachen. In Pitlochry liegt unser Hauptziel, die dortige Blair Atholl Destillery. Bei einer Führung wird uns die Herstellung des Lebenswassers, so die Bedeutung von Whisky erklärt. Danach kann man probieren und auch etwas von dem edlen Tropfen erwerben.
Da noch etwas Zeit ist besuchen wir die Stadt Dunfermline, die im Mittelalter einmal Schottlands Hauptstadt war. Hier liegt Robert the Bruce begraben, der Anfang des 14. Jh. noch einmal durch zahlreiche Siege über die Engländer Schottland zu einem selbständigen Königreich machte. Es ist auch die Geburtsstadt von Andrew Carnegie. Der Stahlmagnat aus armen Verhältnissen vermachte der Stadt das Pittencrieg Gelände. Der gleichnamige Fluss durchschneidet die Stadt und an den Hängen seiner Schlucht wurde ein wunderschöner Park angelegt. Die dortigen Grauhörnchen sind außerordentlich zutraulich und machen einen Besuch allein deshalb schon zu einem Erlebnis.
Unser Tag endet in Hauptstadt Edinburgh, vor dessen Erreichen wir noch die drei Brücken über den Firth of Forth von einem Aussichtspunkt bestaunt haben.

10. Tag: Edinburgh – Military Tattoo

Heute wollen wir die Hauptstadt Schottlands erkunden. Zunächst erfolgt ein Aufstieg zum Calton Hill, von wo aus man die Stadt in alle Richtungen überblicken kann. Danach fahren wir durch das viktorianische Edinburgh und die Neustadt, wo auch das gewaltige Monument für Sir Walter Scott, dem schottischen Aufklärer und Schriftsteller steht. Weiter geht es zum Palace of Holyroodhouse, dem Königsschloß. Die Rundfahrt endet vor dem Schloß über der Altstadt. Gutes timing, denn zur Abfeuerung der 1 Uhr Kanone ist die Gruppe am Platz.
Nach dem Besuch des Schlosses haben wir freie Zeit in Edinburgh. Edinburgh hat einen ganz eigenen Charakter. Dunkle Gassen wechseln mit belebten Plätzen. Die Stadt ist eine Hochburg von Festivals. Der Besuch der Museen ist frei, wie auch die schönen Parks frei zugänglich sind. Das Wetter lädt heute auch hier zu einem Spaziergang ein. Die Royal mile bietet alles, was an als Tourist gebrauchen, oder auch nicht gebrauchen kann. Oder man geht ins Jenners, dem berühmtesten und ältesten Kaufhaus der Stadt.
Abends besucht ein großer Teil der Gruppe das weltberühmte Militäry Tattoo auf dem Vorplatz des Castles. Die weltberühmte Konzertveranstaltung mit Dudelsack und Trommeln, aber auch internationalen Gruppen endet mit einem Feuerwerk und der inoffiziellen Nationalhymne Schottlands: Scottland the brave. Gleichzeitig findet in der Stadt das Fringe Festival statt, sodass auch auf dem Rückweg zum Hotel noch viele Gruppen und Strassenkünstler zu belauschen sind.

11. Tag: York – Fährüberfahrt

Nach der herzlichen Verabschiedung unserer Fluggäste begeben wir uns nach Süden durch die Borderlands. Über Jedburgh mit seiner riesigen Abteikirche halten wir an Carter Bar. An der Grenze zu England schauen wir noch einmal in die malerische Landschaft der Lower Upland zurück. Ein kleiner Abstecher zum Hadrianswall, wo am Römerlager bei Carrowburgh ein ausgegrabener Mitrastempel liegt, unternehmen wir als Zusatzpunkt.
Letzter Programmpunkt ist York, Englands ewige Stadt, die schon 71 n. Chr. vom röm. Kaiser Vespasian gegründet wurde. Wir unternehmen einen Gang zum Minster, das jeder individuel besichtigen kann und mit etlichen Gästen weiter durch die Snickleways. Das sind enge dunkle Gassen, von denen die Shambles noch am ursprünglichsten sind. Am Nachmittag erreichen wir Kingston upon Hull und checken auf der Fähre ein, die uns über Nach zurück in die Niederlande bringen wird.

12. Tag: Heimreise

Die Nacht ist für alle gut verlaufen. Nach dem  Frühstück ist schon der Hafen von Rotterdam in Sicht.
Die Rückreise verlief weiterhin ohne Probleme. Insgesamt haben wir über 4000 km mit dem Bus zurückgelegt. Die Haustürtransfers waren wie immer alle pünktlich, wie auch unsere Ankunft am Flughafen in Dresden. Eine wunderschöne und sehr erlebnisreiche Reise mit netten Gästen und einer harmonischen Atmosphäre wird uns allen noch lange in Erinnerung bleiben.

Bildergalerie zur Reise

Kommentare zum Reisebericht