Reisebericht: Rundreise England – Wales – Schottland

02.08. – 13.08.2023, 12 Tage Rundreise London – Windsor – Oxford – Cotswolds – Chester – Caernarfon – Snowdonia–Nationalpark – Lake District – Glasgow – Glen Coe – Loch Ness – Whisky – St. Andrews – Edinburgh – York


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Das Vereinigte Königreich von Großbritannien ist ein Land der Inspirationen: von berühmten Sehenswürdigkeiten über atemberaubenden Landschaften bis hin zu wunderschönen Marktstädten und idyllischen Dörfern.




Von Werken der britischen Literatur, Kunst und Musik wurde die ganze Welt geprägt. Besonders einflussreich waren die Briten weltweit in den Naturwissenschaften und Ingenieurwissenschaften. Nicht zuletzt sind einige Sportarten, die in Großbritannien entstanden sind, aus der heutigen Sportwelt nicht mehr wegzudenken.




Wir tauchen ein in Land, wo im Straßenverkehr noch immer konsequent links gefahren wird, wo das Essen mittlerweile besser ist als sein Ruf und das seine Zukunft außerhalb der EU selbst gestalten will.
Ein Reisebericht von
Dr. Burkhard Herpich
Dr. Burkhard Herpich

Anreise nach Calais

In den frühen Morgenstunden ging es von Dresden mit unserem Busfahrer Michael in Richtung Calais los. Ein wunderschöner Vollmond erleuchtet den noch nächtlichen Himmel. Nach anfänglich 19 Reiseteilnehmern in Dresden füllte sich unser Bus im Laufe der nächsten Stunden mehr und mehr.
Wir wechselten unseren Busfahrer. Jörg hieß unser neuer Fahrer, der von nun an unseren Bus lenken wird. Hatten uns Baustellen auf der A4 in Sachsen und Thüringen zeitlich kaum zurückgeworfen, erwiesen sich die Autobahn-Baustellen in Hessen und Nordrhein-Westfalen als Zeitfresser. Mit einer reichlichen Stunde Verspätung stiegen bei Köln unsere beiden letzten Reisegäste und unser zweiter Reiseleiter Wolfgang zu. Im Bus gab es von nun an nur noch einen freien Platz, was das Durchzählen ungemein erleichterte.
Bei Aachen haben wir Deutschland verlassen. Durch Holland, Belgien und schließlich Nordfrankreich ging es zu unserem Hotel nach Calais, wobei das Wetter sich mehr und mehr verschlechterte. Starker Wind, mitunter starker Regen, dunkle Wolken.
Die Verspätung haben wir nicht mehr richtig aufgeholt. Am Hotel war es noch eine dreiviertel Stunde. Kurz vor dem Hotel in Calais konnten wir am letzten Kreisverkehr eine Bohrkrone bewundern, die beim Tunnelbau unter der Straße von Dover verwendet wurde.

Unser Bus hielt vorm Hotel. Und wir hatten Glück. Der Regen machte eine Pause und wir konnten trockenen Fußes mit unserem Gepäck im Hotel einchecken. Kurz darauf haben wir uns zum Abendessen getroffen. Es gab es ein leckeres 3-Gänge Menü. Ein Blick nach draußen hat bei dem ein oder anderen sicherlich die Frage aufgeworfen, ob bei solchem Wetter auch die Fähren fahren….

Ein anstrengender Tag neigte nun relaxt seinem Ende entgegen. Wem die nötige Bettschwere noch fehlte, konnte noch an der Bar einen Absacker nehmen…

England: Fährüberfahrt von Calais nach Dover – Stadtrundfahrt in London – Windsor

Am Morgen waren zwar noch viele Wolken am Himmel, doch Wind und Regen hatten aufgehört. Wir fuhren direkt zu Fährhafen. Es war nicht viel los. Die Größe des Fährhafens ließ aber erahnen, was zu Stoßzeitenzeiten alles los sein könnte. Pass- und Sicherheitskontrolle haben wir zügig passiert. Nun hieß es erst mal warten. Geplante Abfahrtszeit war 9 Uhr. Los ging es aber leider erst eine Stunde später. Was der Grund dafür war, wurde uns nicht mitgeteilt. Mit großer Wahrscheinlichkeit könnte es das stürmische Wetter über Nacht gewesen sein. Doch das ist reine Spekulation.

Für die Distanz zwischen Calais und Dover, die ca. 33 km beträgt, ist eine Fahrzeit von ca. 90 Minuten veranschlagt.
Ein letzter Blick zurück auf das europäische Festland. Wir haben die EU verlassen. Die Kreidefelsen von Dover können wir am Horizont schon erkennen. Auch scheint sich die Sonne durch die Wolken kämpfen zu wollen. Haben wir im Vereinigten Königreich besseres Wetter? Wir werden sehen.

Seit dem Brexit gehört das Vereinigte Königreich von Großbritannien nicht mehr zur Europäischen Union.
Die Kreidefelsen von Dover nehmen mehr und mehr Kontur an. Im Fährhafen von Dover angekommen, heißt es im Bus wieder Platz zu nehmen. Wir fahren im Bus von der Fähre. Um einen Eindruck von den Kreidefelsen gewinnen zu können, machten wir unweit von Dover einen kurzen Stopp im Samphire Hoe Country Park und atmeten bei Sonnenschein die herrliche Seeluft ein. Unser Stopp ist leider viel zu kurz. Wir müssen aufbrechen in Richtung London. Wir kommen recht gut voran, lassen uns im Bus Kaffee und Wiener Würstchen schmecken.

Auf dem Weg nach London versuchen wir einen kurzen Stopp beim Royal Greenwich Observatory (RGO) zu machen. Für einen richtigen Besuch reichte die Zeit leider nicht aus. Unser Bus hielt in der Nähe vom St. Marys Gate. Wir liefen vorbei am Denkmal vom William IV. in Richtung der Nachbildung von Admiral Nelsons Flaggschiff in einer überdimensionalen Flasche zu den Queens House Kolonaden. Von dort konnten wir einen Blick auf das Königliche Observatorium von Greenwich werfen. Nach einer halben Stunde waren wir alle wieder im Bus und fuhren weiter ins Zentrum von London, wo wir im Parkhaus bei der Tower Bridge unweit des weltbekannten Towers of London unsere Stadtführerin Christina trafen. Christina ist eine Künstlerin aus Deutschland, die seit 7 Jahren in London lebt. Nach einer kurzen Verschnaufpause sind wir mit dem Bus zu einer Stadtrundfahrt aufgebrochen. Für unseren Busfahrer Jörg war es keine leichte Aufgabe, unseren Bus durch die Londoner Innenstadt zu manövrieren.
Visuelle Highlights waren u.a. St. Paul‘s Cathedral, das berühmte Savoy-Hotel, Trafalgar Square mit dem Admiral Nelson Memorial, Piccadilly Circus, Parlament Street mit kurzem Blick in die Downing Street und London Eye – das Riesenrad, ...
In der Nähe der Westminster Abbey konnte unser Bus parken und wir konnten zur Westminster Abbey und zum Westminster Palace, dem Sitz von Ober- und Unterhaus, zu Fuß laufen. Seit William dem Eroberer (gekrönt am 25.12.1066) werden alle Könige von England bzw. dem Vereinigten Königreich in der Westminster Abbey gekrönt, zuletzt König Charles III. am 06.05.2023.
Die Westminister Abbey ist nicht nur die Ruhestätte von vielen Königen (bis 1760), sondern auch von Persönlichkeiten wie beispielsweise Charles Darwin, Isaac Newton, Georg Friedrich Händel, David Livingstone, Charles Dickens, Stephen Hawking.

Nachdem wir alle wieder im Bus waren, sind wir auf dem Weg in Richtung Kensington noch kurz in der Nähe vom Buckingham Palace vorbeigefahren. Am Buckingham Palace sind leider keine Busse erlaubt. Schade! Vorbei ging es weiter am berühmten Hyde Park mit seiner Speakers Corner zur Royal Albert Hall mit dem Albert Memorial gegenüber. Dort haben wir uns von unserer Stadtführerin Christina verabschiedet.

Nun lag noch eine gute Stunde Fahrt vor uns nach Windsor zu unserem Hotel. Das befürchtete Stopp and Go zur Rush Hour in London blieb zu Glück aus.

Ein erlebnisreicher Tag neigt sich dem Ende entgegen. Jetzt nur noch im Hotel einchecken, dann entspannt zu Abend essen und den Tag ausklingen lassen…

England: Windsor Castle – Universitätsstadt Oxford – Coventry

Ein neuer Tag. Nach einem ausgiebigen Frühstück heißt es Gepäck laden und zu neuen Eindrücken aufbrechen. Heute steht zunächst Windsor mit dem Windsor Castle auf dem Programm. Unser Busparkplatz ist nach kurzer Fahrt bereits erreicht. Hier wird Jörg für die nächsten Stunden parken und auf uns warten. Noch sind nicht so viele Busse da. Dass lässt hoffen bezüglich Besuchermengen im Windsor Castle. Wir machen uns zu Fuß auf zum Windsor Castle.
Vom Parkplatz laufen wir zunächst über Treppen zur Royal Station (Bahnhof). Aus dem Bahnhofsbereich heraus geht es nach rechts vorbei am Königin Victoria Memorial zum Ende der Warteschlange für den Einlass ins Windsor Castle. Um 10 Uhr wird geöffnet. Nachdem man im Eingangsbereich ist, muss man erst mal durch eine Sicherheitskontrolle, die doch erfreulicherweise recht zügig geht. Wenn man jetzt denkt geschafft, leider weit gefehlt. Es geht zur nächsten Schlange. Diese Schlange heißt "Audioguides holen". Wieder anstellen. Geht schneller als beim Einlass, hat dafür aber seine Tücken. Man bekommt zuerst den Audioguide und paar Meter weiter die Kopfhörer, die man schnell mal in der Hitze des Gefechts vergisst. Und wenn man jetzt denkt, geschafft, das war jetzt die letzte Schlange, unterliegt man einem fatalen Irrtum. Möchte man nämlich die königlichen Gemächer besichtigen, hieße es wieder, sich in einer Schlange anzustellen. Lange Rede, kurzer Sinn, Schloss Windsor entpuppt sich als Schlangenfarm. Aber trotzdem sehr sehenswert!!!
Was war für mich besonders bemerkenswert? Die Vierer-Grabstätte von Prinz Phillip, seiner Gemahlin Queen Elizabeth II. und ihren Eltern George VI. und Elizabeth im St Georges Chapel vom Windsor Castle sowie das Grab von Heinrich VIII. und Jane Seymor, seiner dritten Frau.

Von Windsor Castle aus kann man über die Themse nach Eton mit dem berühmten Eton-College schauen. Prinz Harry und Prinz William besuchten beide das Eton-College.

Für Windsor Castle und Windsor waren nur drei Stunden vorgesehen. Leider viel zu wenig! Wer tiefer in Windsor und Windsor Castle eintauchen möchte, sollte dafür mindestens einen ganzen Tag veranschlagen.

Weiter ging es nach Oxford. Dort erwartete uns Patrick, unser Stadtführer mit deutsch-irischen Wurzeln, in der Nähe des Märtyrer Memorials zu einer Stadtführung zu Fuß. Mit fundiertem Wissensschatz, gepaart mit nuanciertem Humor, hat er uns die altehrwürdige Universitätsstadt Oxford nähergebracht. Leider fast alles nur von außen. Trotzdem Chapeau! Highlights waren u.a. Ashmolean Museum, Märtyrer Memorial, Radcliffe Camera, Bridge of Sighs, Bodleian Library, Christ Church, Christ Church Meadows, Christ Church College, …

Nach unserer interessanten Stadtführung fuhren wir unseren Bus weiter nach Coventry, wo wir unser nächstes Hotel hatten. Diesmal für zwei Übernachtungen.

England: Coventry – Auf den Spuren von William Shakespeare in Stratford upon Avon – Cotswolds mit Afternoon Tea

Am heutigen Tag fuhren wir nach dem Frühstück mit unserem Bus zur alten und neuen Kathedrale St. Michaels in Coventry. Es regnete. Am 14. November 1940 in nur drei Stunden hatten deutsche Bomber die englische Industrie-stadt bei einem Nachtangriff fast vollständig zerstört. Möglich wurde dies durch die Kombination aus Brand- und Sprengbomben, die zu Feuerstürmen führte.
Von der alten Kathedrale blieben nur der Turm und bei paar Mauerreste übrig. Schon einen Tag später wurde beschlossen, die Kathedrale wieder aufzubauen. Die neue Kathedrale wurde in die alte perfekt integriert.
Leider war die Kathedrale noch geschlossen. Wir gingen ein paar Schritte weiter zur Holy Trinity Church (Kirche der Heiligen Dreifaltigkeit), die als einzige Kirche in Coventry den Luftangriff unbeschadet überstanden hat. Leider war auch hier noch geschlossen. Da es immer noch regnete, sind wir zügig zurück zu unserem Bus gelaufen.

Weiter ging unsere Reise in die Shakespeare-Stadt Stratford upon Avon. Am Busparkplatz angekommen, sind wir zu Fuß aufgebrochen, um Shakespeares Geburtsort und Wohnsitz seiner Kindheit und Jugend sowie seiner letzten Lebensjahre zu erkunden. Wer wollte allein oder in der Gruppe.
In Stratford upon Avon wurde William Shakespeare im April 1564 geboren. Das Geburtshaus ist noch gut erhalten und kann besichtigt werden. William Shakespeare, gestorben im April 1516, ist beigesetzt in der Holy Trinity Church von Stratford.

Mit vielen Eindrücken wieder im Bus zurück ging es weiter nach Cheltenham, einer Stadt am Rande der Cotswolds, wo im Brewhouse & Kitchen Cheltenham ein typischer britischer Afternoon Tea auf uns wartete.
Beim Afternoon Tea handelt es sich um ein britisches Ritual, das es bereits seit ca. 1840 gibt. Im Grunde genommen handelt es sich um eine Mini-Mahlzeit am Nachmittag, die den größten Hunger bis zum eigentlichen Abendessen vertreiben soll. Der Afternoon Tea besteht in aller Regel aus drei Gängen. Gang 1 besteht aus Sandwiches, im Gang 2 folgen Scones mit Clotted Cream und Konfitüre. Im dritten Gang darf man sich über Kuchen, Schokolade oder Kekse freuen. Wir hatten von allem. Jeder konnte sich nach Herzenslust bedienen. Der Wermutstropfen: Tee in Pappbechern, geht in einer Lokalität eigentlich gar nicht. Da wir aber, wie jeder gut sehen konnte, in einem Pub waren, das auch noch selbst eigenes Bier braute, waren vermutlich nicht ausreichend Porzellantassen vorhanden.

Gut gestärkt ging es weiter mit unserem Bus hinein in die Cotswolds nach Cirencester, mit ca. 20.000 Einwohner die größte Stadt der Cotswolds. Bei den Cotswolds handelt es sich um eine ca. 2.000 m² große ländliche Region mit kleinen Dörfern und Weihern, die auch als das Herz Englands bezeichnet wird.
In Cirencester angekommen, stiegen wir zentrumnah aus unserem Bus und machten einen kurzen Abstecher zur Parish Church St. John Baptist (Kirche St. Johannes der Täufer), die die Größe einer Kathedrale hat. Wir waren beeindruckt und konnten auch einige Eindrücke aus dem Inneren dieser wunderschönen Kirche sammeln. Für sehr viel mehr blieb leider keine Zeit. Der Nachmittag war schon ziemlich fortgeschritten. Wir mussten wieder aufbrechen.

Weiter ging es durch die landschaftlich beeindruckenden, aber heute verregneten Cotswolds zum Kenilworth Castle, unserer letzten Station am heutigen Tag. Leider schon geschlossen, konnten wir es nur von außen bestaunen. Der leichte Regen machte uns den Abschied nicht ganz so schwer.

Wieder am Hotel in Coventry angekommen, waren all recht froh, mal nicht einchecken zu müssen, sondern gleich aufs Zimmer zu können.

England: Gartenanlage Arley Arboretum & Gardens – Ironbridge – Stadtführung in Chester

Am heutigen Tag ging’s nach dem Frühstück erst mal in die Natur. Der botanische Garten von Arley war unsere erste Station. Dieser botanische Garten ist eigentlich hauptsächlich ein Baumgarten, wie der Name Arboretum schon sagt. Hier gibt es über 300 (!) verschiedene Baumarten. Das Wetter hat gepasst. Wir haben das regnerische Wetter der letzten Tage offenbar hinter uns gelassen. Die Sonne hat mehr und mehr die Oberhand gewonnen. Wunderbar. Wer wollte, konnte im Cafe eine kleine Erfrischung genießen oder ein home-made Eis schlecken.

Weiter ging es zur ersten gusseisernen Brücke der Welt nach Ironbridge. Sie überspannt seit 1779 den Fluss Severn. Die Brücke wurde am Neujahrstag 1781 eröffnet. Einfach beeindruckend!
Der Straßenverkehr über die Brücke wurde bereits 1934 eingestellt. Kurios: Wer über die Brücke als Fußgänger wollte, musste noch bis 1950 ein Wegegeld zahlen. Da hatten wir aber Glück!

Frisch gestärkt mit Würstchen ging es weiter nach Chester, unserem letzten Ziel für den heutigen Tag. Chester ist eine Stadt am Fluss Dee an der Grenze zu Wales. In Chester hat uns unsere Stadtführerin Jan an unserem Hotel bereits erwartet. Zu Fuß ging es in Richtung Kanal weiter zum historischen Stadtkern. Highlights unserer Tour waren u.a. Durchgang durch die Stadtmauer zur Chester Cathedral, Chester Cross, die Rows (aus dem Mittelalter stammende, in Stockwerkshöhe gelegene Fachwerkkolonnaden), Eastgate Clock, die Reste des römischen Amphitheaters (wie so viele Städte in England geht auch Chester auf die Römer zurück), Parish Church of St. John the Baptist mit den Ruinen des South Eastern Chapel, Queens Park Hängebrücke, Grosvenor Park mit Open Air Theater, … Zu den architektonischen Besonderheiten der Ruinen des South Eastern Chapel gehört ein einzigartiges Objekt, ein mittelalterlicher Sarg. Dieser ist aus einem einzigen Stück Eiche gehauen worden und in der Ostwand des heute zerstörten Westturms der Kirche angebracht. In dieser seltsam anmutenden Dekoration ist ein Epitaph mit der Aufschrift „DUST TO DUST“ (Staub zu Staub) eingraviert – höchstwahrscheinlich aus der viktorianischen Zeit. Der Ursprung der Dekoration wird dem Rektor der Kirche im 19. Jahrhundert zugeschrieben, der sie hoch oben an der Wand anbringen ließ.
Im Verlauf unserer Stadtführung war zu merken, dass heute Sonntag war. Und was tun da Engländer? Sie frönen ihrem Lieblingssport – dem Pferderennen. Überall waren sehr gut gekleidete Menschen allen Alters und Geschlechts zu sehen, die offenbar von der Pferderennbahn kamen.

Nach einer sehr informativen Stadtführung ging es zu Fuß wieder zurück zum Hotel. Einchecken für zwei Nächte. Klasse! Beim Abendessen konnte man entspannt den Tag noch einmal Revue passieren lassen.

Wales: Insel Angelsey – Caernarfon Castle – Dampfzugfahrt im Snowdonia Nationalpark – Conwy

Heute sind wir nach Wales aufgebrochen. Unser erstes Ziel war die Insel Angelsey im Nordwesten von Wales, einem Natur- und Vogelparadies. Wir fuhren über die Britannia-Brücke zu einem Aussichtspunkt, von dem aus wir die beiden Brücken – die Britannia Brücke und die Menai-Hängebrücke – die die ca. 25 km lange Menai-Straße (die Meerenge, die die Insel Angelsey vom walisischen Festland trennt) überspannen, sehr gut sehen konnten.

Nach einem kurzen Stopp ging es weiter nach Llanfairpwllgwyngyllgogerychwyrndrobwllllantysiliogogogoch. Mit 58 Buchstaben hat dieses Dorf den längsten amtlichen Ortsnamen nicht nur im Vereinigten Königreich, sondern auch in Europa. Wenn man freundlich bittet, findet man auch einen Einheimischen, der den Ortsnamen ausspricht.
Der Name bedeutet soviel wie: „Marienkirche in einer Mulde weißer Haseln in der Nähe des schnellen Wirbels und der Tysiliokirche bei der roten Höhle.“
Oft wird der Ortsname mit Llanfair PG, Llanfair oder Llanfairpwllgwyngyll abgekürzt.
Ein Schuhmacher dachte sich im 19. Jahrhundert den Zungenbrecher aus, um das damalige Dorf für den Handel attraktiver zu machen und die Eisenbahngesellschaft dazu zu bewegen, an der Haupt-strecke London–Manchester–Holyhead einen Bahnhof einzurichten.

Nach unserem Stopp an der Bahnstation von Llanfair PG fuhren wir wieder auf das walisische Festland. Unser Ziel war das Caernarfon Castle. Als Militärbastion gegründet, wurde hier im Caernarfon Castle erstmals 1301 der Titel Prince of Wales verliehen. Seit dieser Zeit ist der Titel Prince of Wales der traditionelle Titel des Thronfolgers, in der Regel des ältesten lebenden Sohnes des jeweiligen britischen Monarchen. Der heutige König Charles III. wurde zum Prince of Wales am 26. Juli 1958 als Neunjähriger ernannt, eingesetzt am 1. Juli 1969 in Caernarfon Castle. Davon zeugt eine Übersichtstafel. Prince William, ältester Sohn von König Charles III. wurde am 08.09.2022 zum Prince of Wales ernannt.

Weiter führte uns unsere Tour durch Wales nach Porthmadog, wo eine Fahrt mit einer historischen Dampfeisen-bahn nach Blaenau Ffestiniog mit der Ffestiniog Railway auf dem Plan stand. Doch bevor es losging, haben wir uns erst einmal mit Würstchen und Kaffee aus der Bordküche gestärkt. Lecker.
Die Ffestiniog Railway ist eine Schmalspurbahn mit einer Spurweite von rund 600 mm und wurde 1832 gegründet. Erstbetrieb war 1836. Sie ist die älteste aktive Schmalspurbahn der Welt. Ursprünglich für den Transport von Schiefer (=feuerfestes Dachmaterial) konzipiert. Die Spurweite kam aus dem Bergbau. Die mit Schiefer beladenden Züge wurden durch Schwerkraft zu Tale gebracht. Die Leerzüge wurden bergauf mit Hilfe von Pferden gezogen. Die Talfahrt dauerte ca. 90 Minuten, bergauf hingegen 6 Stunden. In den 1860er Jahren wurde auf Lokomotiv-Betrieb umgestellt. Ein paar Fakten:
Streckenlänge: knapp 22 km
Höhenunterschied: 217 m
Schlepptender-Lokomotiven: je 2 1863, 1864 und 1867
Erster offizieller Personentransport: 1865

Die Fahrt mit der Dampfeisenbahn brachte uns die herrliche Naturlandschaft im walisischen Snowdonia-National-park näher. Hier ist auch der höchste Berg von Wales zu finden, der Mt. Snowdon mit einer Höhe von 1.085 m.
Nach der Bahnfahrt, die uns auch noch den unverfänglich typischen Geruch einer kohle-befeuerten Dampfeisen-bahn in Erinnerung brachte, ging es durch die herrliche Natur des Conwy-Tals über Betws-y-Coed nach Conwy. Hier hatten wir die Möglichkeit, den kleinen Ort mit seinem beindruckenden Castle aus dem 13. Jahrhundert zu erkunden. Außerdem befindet sich an der Uferpromenade auch das kleinste Haus des Vereinigten Königreichs. Der kleine Ort hat viel zu bieten. Und Seeluft tut sowie so gut.

Bald heißt es Abschied nehmen von Wales und wieder zurück zu fahren zu unserem Hotel nach Chester.

England/Schottland: Lake District mit Bootsfahrt – Kirkstone Pass – Weiterreise nach Schottland – Gretna Green – Glasgow

Nach einem ausgiebigen Frühstück laden wir wieder unser Gepäck in unseren Bus. Von nun an heißt es täglich Gepäck ein- und ausladen.

Heute führt uns unsere Fahrt zunächst in den Lake District National Park. Obwohl wir keine Messer dabei haben, wollen wir heute in See stechen, d.h. eine Bootsfahrt auf dem Lake Windermere unternehmen. Das Wetter passte, die Sonne schien, kaum Wind – alles beste Voraussetzungen für eine schöne und angenehme Bootstour. Herrlich!
Angekommen in Ambleside, nach einer kleinen Pause, wollten wir über den Kirkstone Pass in Richtung Schottland fahren. Der Kirkstone Pass ist mit einer Höhe von 454 m der höchste befahrbare Pass im Lake District. Erst ging es gemächlich los. Aber recht schnell wurden die Straße schmaler. Und es gab kaum Ausweichmöglichkeiten. Doch irgendwie schien es möglich, da uns auch Busse und LKW’s entgegenkamen. Doch an einer besonders engen Stelle mit viel Gegenverkehr kam es zu einem leichten Touchieren mit einem entgegenkommenden SUV. Außer leichten Schleifspuren ist nichts weiter passiert. Die Versicherungsdaten wurden ausgetauscht und es ging weiter. Die Fahrt ging durch wunderschöne Landschaften mit atemberaubenden Aussichten. Unser Fahrer Jörg hatte da weniger seine Freude. Sein ganzes fahrerische Können war gefragt. Jörg hat die Strecke mit Bravour gemeistert. Da eine Passfahrt Zeit kostet, gab’s Würstchen und Kaffee während der Fahrt im Bus.

Bis kurz vor Schottland sind die Römer gekommen. Unweit der heutigen Grenze zwischen Schottland und England liegt auf englischer Seite der Hadrianswall, ein römisches Grenzbefestigungssystem des britannischen Limes. Diese nördliche Grenze des römischen Reiches auf den britischen Inseln hat eine Länge von rund 118 km und reicht von Newcastle im Osten bis Solway Firth im Westen.

Unser erster Halt in Schottland war das nahe der englischen Grenze gelegene Gretna Green. Gretna Green wurde bekannt durch seine sogenannten Ausreißer-Hochzeiten.
Lange Zeit galten in Großbritannien keine festen Regeln zur Schließung einer Ehe. 1753 wurde ein Gesetz beschlossen, das u.a. für eine Heirat zwischen Minderjährigen die Ein-willigung der Eltern forderte. Dieses Gesetz galt nur für England, nicht aber in Schottland. Dort durften weiterhin Jungen mit 14 und Mädchen mit 12 Jahren eine Ehe ohne elterliche Zustimmung schließen. Diese Regelung sprach sich schnell herum: Viele minderjährige Paare flohen aus England und das erste Dorf hinter der schottischen Grenze war Gretna Green. Das schottische Gesetz verlangte seinerzeit zu einer Eheschließung lediglich eine Erklärung in Anwesenheit von zwei Zeugen, so dass beinahe jeder zur Abnahme einer Ehezeremonie berechtigt war. In Gretna Green hatte sich der Schmied als Amtsperson für die Eheschließung etabliert. Die Hochzeiten fanden in seiner Schmiede statt, und der Amboss bekam bei den dortigen Trauungen eine besondere Bedeutung. Die Trauungen wurden vor dem Amboss durch-geführt und zum Ende der Zeremonie mit einigen Hammerschlägen auf den Amboss bekräftigt.
In unserer Reisegruppe hat sich ein Paar getraut und ließ sich noch einmal trauen.

Weiter ging es nach Glasgow zu unserem heutigen Hotel. Wir wußten alle noch nicht, dass uns noch ein kleines Abenteuer bevorstand. Bis Glasgow verlief die Fahrt völlig normal. Gefühlte 400 m Luftlinie vor dem Hotel war die Straße zur Weiterfahrt gesperrt. Unsere Navis zeigten die Straßensperrung nicht an. Aber eine Umleitung war aus-geschildert. Okay. Die Umleitung hatte es aber kilometermäßig und zeitlich ganz schön in sich. Fast eine dreiviertel Stunde hat uns dieser Umweg gekostet. Und einen Zeitpuffer hatten wir heute Abend leider nicht, da ein typisches schottisches Menü in einem Pub noch auf der Tagesordnung stand. Irgendwie sind wir dann mit dem Bus zu Hotel gekommen. Dort haben wir den Grund für die Straßensperrungen erfahren. In Glasgow fand vom 03. – 13.08.2023 die Rad-Weltmeisterschaft statt. Klasse! Und wir mit dem Bus mit zentrumsnahem Hotel mittendrin. Das Gepäckausladen ging, allerdings durfte unser Bus nicht am Hotel stehenbleiben. Jörg und ich haben glücklicherweise ein paar Straßen weiter einen geeigneten, abschließbaren Parkplatz gefunden. Glück gehört halt einfach dazu. Aber es war am Abend schon klar, dass am anderen Morgen der Bus nicht bis direkt vor unser Hotel fahren konnte. Da hieß für unsere Gäste vor dem Gepäckladen „I’m Walking“ (so ca. 100 m). Da schätzt man doch die Erfindung der Rollkoffer, oder?

Den kurzen Fußweg zum Pub haben mit Wolfgangs Hilfe alle gemeistert. Winkte doch als Lohn ein echt schottisches Essen: Schweine- und Haggis-Würstchen mit Kartoffelbrei und Zwiebelsoße. Und zum Nachtisch gab es noch ein schottisches Dessert.
Den Weg zurück ins Hotel haben alle gefunden. Wer noch Elan und Energie hatte, ist durchs Zentrum von Glasgow zurück ins Hotel.

Schottland: Loch Lomond – Glen Coe – Loch Ness

Das Kofferladen nach dem Frühstück war wie immer unproblematisch. Jeder hatte sich darauf mental eingestellt. Die geplante kleine Stadtrundfahrt durch Glasgow musste wegen der Rad-WM leider ausfallen. Die Devise lautete, nur schnell aus der Stadt bevor noch unerwartet irgendwelche Straßen gesperrt werden. Also Aufbruch gen Norden in Richtung Loch Lomond.

Der erste Halt war die kleine denkmalgeschützte Ortschaft Luss, gelegen in einem Natur-schutzgebiet am Westufer des Loch Lomond. Hier kann man die pedantisch gepflegten bunten Blumengärten bewundern oder die Seele am Seeufer einfach baumeln lassen. Viel¬leicht hört man ja auch das traditionelle Lied über den Loch Lomond: „The Bonnie Banks o‘ Loch Lomond“?

Weiter ging unsere Fahrt durch die herrliche Natur Schottlands nach Glencoe. Im Glen Coe Visitor Center konnte man sich sowohl über Flora und Fauna, Wandern und Bergsteigen als auch über das Massaker von Glen Coe im 17. Jahrhundert informieren. Das Massaker von Glencoe am 13.02.1692 war ein politisch motiviertes Massaker gegen den Clan der Mac Donalds. Alle Mitglieder des Mac Donald Clans sollten auf Befehl König William III. unter dem kommandierenden Offizier der Regierungstruppen Robert Campbell of Glenlyon bis zu einem Alter von 70 Jahren getötet werden. Ein Mahnmal erinnert heute an das Massaker an den Mac Donalds.

Immer weiter ging unsere Fahrt hinein in die schottischen Highlands. Der nächste Halt war unweit von Spean Bridge der Parkplatz am Commando Memorial, einem Kriegerdenkmal zu Ehren der britischen Commandos im Zweiten Weltkriegs. Es gab wieder Kaffee und Würstchen und man konnte dabei auf den Ben Nevis, den mit 1.345 m höchsten Berg sowohl Schottlands als auch des Vereinigten Königreichs, blicken.

Am späten Nachmittag erreichten wir das strategisch günstig gelegene Urquhart Castle, eine direkt am Loch Ness gelegene Ruine. Im Visitor Center konnten wir in einem 8-minütigen Film mit deutschen Untertiteln die Geschichte von Urquhart Castle kennenlernen. Anschließend stand noch Zeit für eigene Erkundungen oder dem ein oder anderen Schnappschuss im Castle zur Verfügung. Vielleicht sieht man ja auch Nessie?
Weiter führte uns unsere Fahrt ein paar Minuten später zum Nessie-Center nach Drumnadrochit. Zum Glück oder leider schon geschlossen? Diese Frage musste sich jeder selbst beantworten. Die Legende von seltsamen Lebewesen im Loch Ness sind über Jahrhunderte hinweg lebendig geblieben. Der moderne Nessie-Kult beginnt vor knapp 100 Jahren, als Mr. Und Mrs. Spicer an einem heißen Julinachmittag im Jahr 1933 am Loch Ness „seltsame, einen langen Hals ähnlich, sich windende“ Kreaturen sahen.
Trotz intensivster Beobachtung am Loch Ness, konnte keiner von uns Nessie entdecken.

Von Drumnadrochit führte uns unsere Fahrt weiter über Inverness nach Grantown on Spey in unser Hotel.

Ein langer Tag liegt hinter uns. Wir freuen uns alle auf das Abendessen. Unser Hotel war schon etwas in die Jahre gekommen. Sein gewisser Charme passte aber voll und ganz in die mystischen schottischen Highlands. Wenn des nachts Oscar Wildes Gespenst von Canterville rumgeistern würde, wäre vermutlich keiner verwundert gewesen. Da im Innern unseres Hotels viel Holz verbaut wurde, wird sicherlich die nächtliche Stille durch das ein oder andere Knarren und Knacken unterbrochen werden. Und so war es auch…

Schottland: Fahrt durch die Schottischen Highlands – Pitlochry – Dunkeld – Dundee

Nach einem ausgiebigen Frühstück wieder das obligatorische Gepäck laden. Da hat sich schon eine gewisse Routine eingespielt.
Ursprünglich wäre heute als zweites Frühstück eine Whisky-Verkostung mit vorgesehen gewesen. Leider hat die Whisky-Destillerie sehr kurzfristig einen Rückzieher gemacht.

Wir machen uns auf zu unserem nächsten Tagesziel – die schottische Hafenstadt Dundee und fahren in Richtung Süden. Einen ersten Stopp machen wir am Blair Castle, einer weiß getünchten Festung. Auf der Burg sind auch die Atholl Highlander stationiert, die einzige legale Privatarmee Europas, welche aber nur eine rein zeremonielle Leibgarde ist. Eine Besichtigung von Park und Castle würde zwei bis drei Stunden Zeit erfordern, die wir leider nicht haben. Schade.

Pitlochry, ein malerischer kleiner Ort am Fluss Tummel ist unser nächster Stopp. Viele Tagesbesucher kommen hierher, um die Kletterversuche der Lachse auf der künstlich angelegten Salmon Ladder zu beobachten. Sowohl für den Menschen als auch für den Lachs ein Glücksspiel. Da über die Flussbreite ein Staudamm errichtet wurde, musste diese Salmon Ladder künstlich erschaffen werden. Ohne die Salmon Ladder wäre eine Lachswanderung nicht möglich.
Die Salmon Ladder in Pitlochry besteht aus 34 separaten Pools, jeder 50 cm höher als der vorangegangene und ist rund 310 m lang. Jeder separate Pool hat eine 1 x 1 m große Öffnung unterhalb der Oberfläche, die den Lachsen ermöglichen, in den nächsten Pool zu kommen. Ein kontinuier-licher Wasserfluss gewährleiteistet den nötigen Wasserstand in den einzelnen Pools. Durchschnittlich passieren ca. 4.000 Lachse die Salmon Ladder.

Unsere Fahrt führte uns weiter nach Dunkeld, einem kleinen Städtchen mit viel Geschichte, am Ufer des Tay gelegen. 844 wurde Dunkeld zur Hauptstadt Schottlands erklärt und war im 9. Jahrhundert sogar Bischofssitz. Wir bummeln individuell durch das Städtchen mit seinen schmalen Gassen und über den Markplatz mit seinen Stein-baldachin. In einer Parkanlage am Fluss Tay liegt die Kathedrale von Dunkeld, erbaut im gotisch-normannischen Stil.

Wir steigen wieder in unseren Bus und weiter geht die Fahrt nach Dundee.
Am Nachmittag erreichten wir unser Hotel und checkten ein. Der Nachmittag stand zur freien Verfügung, um Dundee auf eigene Faust zu entdecken. Zur Orientierung wurden von mir Stadtpläne verteilt und auf Sehenswürdigkeiten wie die Uferpromenade, das Victoria & Albert Museum und die RRS „Discovery“ hingewiesen.

Am Abend trafen wir uns alle wieder beim Abendessen in unserem Hotel.

Schottland: St. Andrews – Stadtrundfahrt in Edinburgh – Edinburgh Castle – Military Tattoo Festival

Nach dem Frühstück führte uns unsere Reise weiter in die eindrucksvolle kleine Universitätsstadt St. Andrews, einem der ältesten Bischofssitze Schottlands.
In St. Andrews wurde bereits 1754 ein Golf Club gegründet. Der „Old Course“ ist vermutlich einer der bekanntesten und zugleich schwierigsten Golf Course der Welt.
Wir stiegen hinter dem Golf Museum aus unserem Bus und spazierten bei bestem Wetter entlang The Scores zu den Ruinen der Kathedrale. Leider war Bereich der Kathedrale wegen stattfindender Baumaßnahmen für Besucher nicht zugänglich. Jedoch konnte man auch von außen einen guten Eindruck von der ehemaligen Mächtigkeit und Bedeutung vergangener Tage erahnen. Die Kathedrale wurde in den Wirren der Reformationszeit zerstört. Nur der St. Rules Tower ist nahezu unbeschadet geblieben.
Weitere Highlights waren die Reste der Festungsanlage St. Andrews Castle und die Universitätsgebäude.
Berühmtester Student der Universität war Prince William. Hier lernte er auch die Kunst-geschichte-Studentin Kate Middleton kennen…

Zurück im Bus fuhren wir weiter in Richtung Edinburgh, unserem heutigen Tagesziel.
Vor Edinburgh machten wir noch Halt am Three Bridges Viewpoint am Firth of Forth.
Drei Brücken – drei Jahrhunderte: - 19., 20. und 21. Jahrhundert -
Zweigleisige Eisenbahnbrücke, Forth Bridge, eröffnet 1890
Vierspurige Hängebrücke, Forth Road Bridge, eröffnet 1964
Schrägseilbrücke, über die die M90 führt, Queensferry Crossing, eröffnet 2017

Und wir genossen neben einer schönen Sicht wieder mal Kaffee und Würstchen…

Ja, nun aber auf nach Edinburgh zur Stadtrundfahrt, dem Edinburgh Castle und dem Highlight unserer Reise, dem Military Tattoo Festival.
Die Fahrt nach Edinburgh war problemfrei, aber die Stadt, besonders das Zentrum war durch zahlreiche Events des Edinburgh Festivals übervoll und Straßen waren gesperrt. Auf zeitfressenden Umwegen durch die Innenstadt von Edinburgh (wir sind ja ein Bus und können nicht überall wenden wie ein PKW) haben wir endlich den Treffpunkt mit Beryl, unserer Stadtführerin, die Johnston Terrace erreicht. Chapeau Jörg.
Die Stadtrundfahrt hat uns Edinburgh zwar etwa nähergebracht, aber so richtig toll war sie leider nicht. Und 16 Uhr drückte schon der Termin zur Castle-Besichtigung. Erst mal wieder anstellen, Tickets besorgen. Kostet eben alles Zeit (und Verständnis). Die Besichtigung des Castles war in Eigenregie. Fremde Führer sind im Edinburgh Castle nicht erlaubt. Nach der Besichtigung ging es zu Fuß zu unserem Hotel, das wegen dem Military Tattoo Festival recht nah gelegen und damit fußläufig auch recht schnell erreichbar war. Unser Bus erwartete uns vorm Hotel. Wir checkten ein. Unser Bus musste leider wo ganz anders parken, weit ab vom Hotel. Keine komfortable Situation für unseren Busfahrer Jörg.

Nach dem Check-in im Hotel sind wir gemeinsam zu Fuß zu unserem Restaurant gelaufen.
Das Drei-Gänge-Menü war sehr lecker und hat sicherlich allen geschmeckt. Frisch gestärkt und vielleicht auch etwas ausgeruhter, konnten wir dann rechtzeitig in Richtung Edinburgh Castle gehen, um uns wieder mal in eine Schlange einzureihen, diesmal fürs Military Tattoo Festival. Aber es ging sehr zügig voran und hinein. Kurz vor Beginn kam noch ein Ehrengast, der von der Menge stürmisch begrüßt wurde: der ehemalige Formel 1- Rennfahrer und dreimaliger Weltmeister Jackie Stewart.

Das Royal Edinburgh Military Tattoo ist das größte Musikfestival Schottlands. Es ist Teil des Edinburgh Festivals und findet seit 1950 jedes Jahr im August auf dem Platz direkt vor dem Edinburgh Castle statt. Ursprünglich war das Edinburgh Military Tattoo ausschließlich der Militär¬musik gewidmet. Heute verfügt es über ein stark erweitertes Programm. Neben dem nach wie vor dominierenden militärischen Teil werden seit einigen Jahren auch weit-gehend zivile Tanz- und Gesangsdarbietungen gezeigt. Davon konnten wir uns überzeugen. Leider war für unseren Tag kein Überflug der Royal Air Force vorgesehen. Schade. Das wäre das Tüpfelchen auf dem i gewesen.

Nach dem Military Tattoo ging es individuell zu Fuß wieder ins Hotel. Auf dem Weg dahin gab es noch das ein oder andere Pub, das noch geöffnet hatte…

Schottland/England: Glenkinchie Distillery mit Whisky–Tasting – York – Nachtfährfahrt von Hull nach Rotterdam

Nach dem Aufstehen hieß es wieder Gepäck laden. Diesmal zum letzten mal und etwa anders als gewohnt: Gepäck laden unter Berücksichtigung der Ausstiegsorte. Also die Reisegäste, die zuletzt aussteigen, müssen zuerst das Gepäck laden. Hat super geklappt. Respekt!

Einige fragende Gesichter gab es jedoch, als festgestellt wurde, dass man in unserem Hotel auch frühstücken konnte, nur wir als Gruppe eben leider nicht. Unser Frühstück war in einem Restaurant bestellt, das fußläufig zu erreichen war. Die erste Gruppe ist wie vorgesehen zum Restaurant gelaufen. Das Frühstücks-Restaurant war aber am Abend zuvor kurzfristig nochmal geändert worden. Der neue Fußweg erwies sich länger als der ursprüngliche. Deswegen ist die zweite gleich mit dem Bus zum Restaurant gekommen. Glücklicher weise konnte unser Bus ganz in der Nähe parken.
Das Frühstück war sehr gut, keine Frage. Es wurde ja auch frisch zubereitet. Das dauert eben. Wir mussten in zwei Gruppen frühstücken, u.a. auch aus Mangel an ausreichend Sitzplätzen.

Nach dem Frühstück ging es weiter zur Glenkinchie Whisky Destillerie, eine der wenigen Destillerien in den Low Lands. In Gruppen aufgeteilt, wurden wir über den Prozess der Whisky-Herstellung sehr anschaulich informiert. Um die Besichtigung abzurunden, wurden am Schluss noch drei Whiskys verkostet: zwei Single Malt (Glenkinchie) mit unterschiedlicher Fassreifung und ein Blended Scotch Whisky: Johnnie Walker, Black Label, 12 Years…

Nun hieß es aber, hurtig aufzubrechen. Wir hatten noch einen langen Weg vor uns, um die Fähre in Hull rechtzeitig zu erreichen. Und davor wartete noch York mit dem imposanten York Minster, einer gotischen Kathedrale, auf uns. Wir kamen gut voran und konnten den kurzen Stopp in York machen. War das Wetter während der ganzen Bus-fahrt recht durchwachsen, empfing uns York mit Sonnenschein und blauen Himmel. Leider war die Kathedrale schon geschlossen. Dafür blieb noch etwas Zeit, um die Kathedrale zu schlendern.

Alle wieder im Bus, fuhren wir unsere letzten Kilometer auf englischem Boden nach Hull zum Fährhafen. Regenbögen begleiteten unsere Fahrt. Nach Erledigung der Passkontrolle und der Bordkarten-Formalitäten ging es mit Handgepäck zu Fuß auf die Fähre. Nach dem Bezug der Kabinen ging jeder individuell zum Abendessen. Das Büffet ließ wirklich keine Wünsche offen und stand offenbar, ebenso wie das Frühstücks-Büffet, unter dem Motto: All you can eat.
Und nicht vergessen, an Bord der Fähre ist die Uhr wieder eine Stunde vorzustellen.

Rückreise von Rotterdam nach Deutschland

In den Morgenstunden erreichte unsere Fähre ihren Bestimmungshafen Rotterdam. Nach dem Frühstück ging es zu Fuß von der Fähre zu unserem Bus. Epäter als geplant, traten wir die Heimreise an. Vor uns lag ein ganzer Fahrtag. Auf der Fähre habe ich noch zwei Flaschen Johnnie Walker Black Label 12 Years und zwei Flaschen Baileys Salted Caramel für die lange Fahrt im Bus gekauft, was rege Zustimmung fand.
Die Verspätung haben wir bis Dresden noch leicht ausgebaut. Unser erster Ausstieg in Kassel entwickelte sich zu einem kleinen Desaster. Da war irgendwo der Teufel im Detail. Gut, aber einer muss die Verantwortung übernehmen. Und das bin ich, der RL! Alle weiteren Ausstiege haben bestens geklappt. Der Busfahrerwechsel fand vor Chemnitz statt. Unser Busfahrer Maik hat uns die letzten Kilometer bis zum Dresdner Flughafen sicher gefahren.

Schlusswort

Wir haben sehr viel gesehen und viele Eindrücke hauptsächlich über England und Schottland gewinnen können. Wir konnten nur an der Oberfläche kratzen. Jetzt liegt es an jedem selbst, ob er noch tiefer eintauchen möchte…
Lust auf mehr?

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