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Eine besondere Rundreise durch Großbritannien führt uns durch England, Wales und Schottland

Reisebericht: 04.09. – 15.09.2024

Großbritannien zu erkunden heißt Tradition und Moderne kennenlernen, Weltstadt London trifft das Herz Englands- Cotswolds, die raue Schönheit von Wales trifft die Seenwelt des Lake Distrikt, die schon viele inspiriert hat; dazu die sanften Berge der Highlands von Schottland mit seinen ikonischen Abteien und Castles- auf geht´s!

Marlies Thrum

Ein Reisebericht von
Marlies Thrum


Mittwoch, 04. September 2024– Anreise nach Calais

Wenn einer eine Reise tut... ja dann muss er ziemlich zeitig aufstehen. Zumindest alle Gäste, die ihre Reise in Dresden beginnen wollen. Immerhin liegen fast 1300 Kilometer vor uns für den heutigen Tag. Die ersten Gäste steigen bereits am Betriebshof von Eberhardt Travel zu, weitere am Flughafen Dresden. Am Rasthof Altenburger Land dann unsere erste Pause- so werden wir es auf unserer Reise handhaben: alle 2 Stunden mindestens eine Pause und das ist auch so vorgeschrieben für die Busfahrer. Inzwischen lichtet sich der Nebel, der sich vor allem an Flussläufen übers Land gelegt hatte, aber auch erste Regenwolken kommen. Unser Busfahrer Andre, der uns auf dieser Rundreise fahren wird, steigt am Rasthof Rimberg zu, bis hierher hat uns David gefahren und von ihm verabschieden wir uns nun ganz herzlich. Am späten Vormittag erreichen wir den Rasthof Siegerland, die Mittagspause mit einem zünftigen Bordservice ziehen wir vor, wir sind ja auch schon ein ganzes Stück unterwegs. Der Regen bleibt uns treu bis zur niederländischen Grenze, die erreichen wir kurz nach 13 Uhr. Unser Rendevous mit Holland ist kurz, keine 20 Minuten später passieren wir die belgische Grenze. Hier stoppen wir am Rasthof Zoldern für unsere Pause und später noch einmal am Rasthof Wetteren. Es hat aufgehört zu regnen und so können wir auf ein freundliches Wetter in Frankreich hoffen. Darauf stoßen wir mit einem Begrüßungs- Whisky an. Am späten Nachmittag erreichen wir Frankreich und um ca. 18 Uhr unser Ziel in Calais. Unser Hotel liegt in unmittelbarer Nähe zum Eurotunnel und zur Fähre, die wir morgen nutzen wollen. Also checken wir ein, das Abendessen ist bereits vorbereitet und vor allem die Lemon Tart als Abschluss hat es vielen angetan. So endet ein langer Tag und wir verabschieden uns- bis morgen.

Donnerstag, 05. September 2024 – Fährüberfahrt Calais–Dover, Stadtrundfahrt London, Slough–Windsor

Wer gestern bereits zeitig losfuhr- der hat für heute quasi geübt. Bereits 6:00 Uhr gab es Frühstück, damit wir pünktlich 06:30 zur Fähre abfahren konnten. Das Frühstück war sehr gut, für jeden / jede etwas dabei und so ging es gestärkt mit den Koffern in den Bus. Pünktlich erreichten wir die Fähre, das neue Check In über eine App funktionierte auf Anhieb und dann fahren wir vor zur Kontrolle- allerdings ging hier nix mehr. Es wurde tatsächlich gestreikt in der Abfertigung und so weit wir erfahren konnten, sollte der Streik bis 08:30 gehen. Na toll! Fast pünktlich wurde der Streik dann beendet, wir durften zu Passkontrolle vorfahren und uns für die Fähre in unserer zugeteilten Lane anstellen. Dann fahren wir eben eine Fähre später... Die fuhr dann auch pünktlich 10:20 Uhr ab, allerdings war das Wetter nicht auf unserer Seite. Der Wind pfiff ordentlich und alle Außendecks der Fähre waren abgesperrt. So präsentieren sich die weißen Kreidefelsen von Dover mit dunklen Wolken, es bleibt ein kurzer Blick auf Dover Castle hoch oben über den Klippen, dann geht unsere Fahrt auch schon weiter. Bis wir uns mit den Fluggästen in London treffen bleibt noch Zeit, den nutzen wir zu einem Abstecher nach Greenwich um den Null-Meridian anzusehen. Ganz nebenbei haben wir einen tollen Blick auf die Skyline von London. Hier oben am Flamsted House mit seinem Königlichen Observatorium liegt uns die Stadt zu Füßen und wir stehen quasi in zwei Zeitzonen- der Null-Meridian verläuft hier (wenn auch eigentlich etwas weiter östlich, denn man hatte sich tatsächlich vermessen damals...) Das Wetter spielt mit und wir genießen den Spaziergang über die Blackheath Avenue. Nach einer knappen Stunde hier brechen wir auf, um zu unserem Treffpunkt, dem Tower of London, zu fahren. Allerdings informieren mich die Fluggäste, dass Ihr Flug Verspätung hat und ich versuche, den Transfer umzuleiten, damit wir nicht die ganze Zeit am Tower warten müssen. Wir kommen gut durch die Stadt und haben den tollsten Zugang zur City of London, den man sich vorstellen kann: über die Tower Bridge. Das genießen wir natürlich und treffen am Tower unsere Stadtführerin Sabrina. Just als wir zu einem Fotostopp zum Tower wollen schüttet es, was vom Himmel herunter will- das ertrugen nur die ganz wetterfesten, alle anderen warteten im Busbahnhof. So machten wir uns auf, London weiter kennen zu lernen, unsere Stadtrundfahrt mit Sabrina führte uns durch die City of London bis zu einem markanten Gebäude: der St. Pauls Kathedrale. Sir Christopher Wren ließ sie erbauen nach dem großen Brand 1666, der London zu fast 2/3 zerstört hatte. Mehr als 50 Kirchen ließ er bauen- die St. Pauls wurde sein Meisterwerk. Wir genießen den Blick auf die Kuppel, spazieren dann mit Sabrina weiter, ein kleiner Abstecher zu Millenium Bridge ermöglicht einen tollen Blick auf die Kuppel der Kathedrale und auf kleine Kunstwerke: ein Maler namens Ben macht hier aus hässlichen Kaugummi-Flecken kleine Meisterwerke. Und natürlich präsentiert sich die Themse mit einem Blick auf The Shard, dem höchsten westeuropäischen Gebäude. Wir spazieren weiter über den Paternoster Square, wo gerade die Figuren von Ghillie und Marc ausgestellt werden und auf alten römischen Pfaden hinter der St. Pauls Kathedrale. Ein Stopp im New Change One gab mir die Gelegenheit, nach unseren Fluggästen Ausschau zu halten, die zur Kathedrale gefahren werden sollten. Vor dem Haupteingang wurden sie abgesetzt, ich habe sie aber rasch gefunden und mit den Koffern zum Bus gebracht. Nun war unsere Gruppe komplett und weiter ging es auf Stadtrundfahrt. An der Themse entlang bis Westminster, hier sehen wir das London Eye, die Houses of Parliament, den Elisabeth Tower mit Big Ben und natürlich die Westminster Abbey. Dann verlassen wir Westminster Richtung Knightsbridge, passieren das berühmte Kaufhaus Harrods und die Museen der Stadt, allen voran das Victoria & Albert Museum und das Naturkundliche Museum. Hier müssen wir uns dann auch schon von Sabrina verabschieden, die uns so viel von London gezeigt hat, wie möglich war. Slough Windsor erreichen wir am frühen Abend, checken in unser Hotel ein und treffen uns im ersten Stock im Restaurant zum Abendessen. Das Buffett ist reichlich und für jeden ist etwas dabei. Es ist Gelegenheit, sich kennenzulernen, die 4er Tische bieten dazu perfekte Gelegenheit. Es ist noch Platz an vielen Tischen, trotzdem sitzt unsere allein reisende Dame heute allein beim Abendessen, das ändern wir ab morgen. Hier wird niemand allein gelassen.

Freitag, 06. September 2024 – Schloss Windsor, Universitätsstadt Oxford, Coventry

Es ist zwar erst Feitag, trotzdem können wir heute fast ausschlafen. Das Frühstück ist individuell und wir starten erst 9.00 Uhr. Unser erstes Ziel heißt Windsor Castle- und das ist quasi gleich um die Ecke. Andre bringt uns zum Busparkplatz unterhalb des Castles, durch den historischen Bahnhof, in dem ein Nachbau der "The Queen", einer Dampflok der Great Western Railway steht, mit dessen Zug die royalen Herrschaften durchs Land zu reisen pflegten. Heute ist der ehemals königliche Bahnhof Shoppingmeile mit vielen Cafes und Restaurants, aber auch immer noch ein Bahnhof. Hier kommen z.B. die Züge aus London an. Fast ohne Wartezeiten passieren wir dann die obligatorische Sicherheitskontrolle und spazieren gemeinsam zum St. Georgs-Tor. Der heilige George ist ja der Schutzheilige der Engländer, über dem Torbogen ist ein Relief, das ihn beim Töten des Drachens zeigt. Dahinter befindet sich die königliche Residenz- für uns also kein Zutritt, wir machen deshalb einen kleinen Umweg, holen unsere Audio Guides unterwegs und an der Motte, einem künstlich aufgeschütteten Erdhügel, erläutere ich die Aufteilung. Hier steht der Rundturm, an dieser Stelle befand sich auch die erste Festung, die William der Eroberer errichten ließ. Der Rundturm teilt die Höfe- im oberen befindet sich die Residenz, im unteren Hof die St. Georgs-Kapelle. Wer möchte spaziert mit mir zur anderen Seite der Residenz, hier kann man die Staatsgemächer besuchen und das Puppenhaus von Queen Mary. Im Mastab 1:12 zeigt es detailgetreu das Leben in einem herrschaftlichen Haus, Küchen, Schlafzimmer, Bäder, Balkone, Blumen und sogar Staatskarossen- alles ist zu sehen. Von hier aus erreicht man ohne Wartezeit die Staatsgemächer- was für eine Pracht. Unvorstellbar, dass so viel durch einen Brand 1992 zerstört wurde und heute fast unangetastet wirkt. Wir sind beeindruckt und genießen am Ausgang noch den Blick auf den Innenhof der königlichen Residenz. Von hier aus schlendern wir zur St. Georgs-Kapelle. Viele gekrönte Häupter fanden hier ihre letzte Ruhe, Heinrich VIII. z.B., aber auch Queen Elisabeth II. Hier wird geheiratet, zuletzt Prinz Harry und seine Meghan und hier finden auch tägliche Gottesdienste und Andachten statt. Unglaublich, diese Architektur zu sehen, den Chor mit den Bannern der Mitglieder des Hosenbandordens, dem ältesten und höchsten Ritterorden Englands. Und dann natürlich die Gruften und Grabplatten, die Altäre, Kapellen und Ausstellungen. Da hätten wir den ganzen Tag bleiben müssen, um alles zu sehen. Das geht aber nicht, eine reichliche Fahrtstunde entfernt liegt unser nächstes Ziel vor uns: Oxford. Also treffen wir uns alle am Bus, nachdem wir noch ein wenig Windsor selber genossen haben. Das Wetter meint es gut mit uns und in Oxford wartet auch schon unsere Stadtführerin Susanne auf uns. Vom Märtyrer-Denkmal aus geht es in die Stadt der Universität von Oxford. Es ist die älteste Universität im englischsprachigen Raum, seit dem 12. Jahrhundert besteht sie. 39 Colleges gehören zu ihr und 4 christlich geprägte sogenannte PPHs- alle bieten alle Studiengänge an, hier lernen die Studenten und leben auch zusammen. Die Universität nimmt die Prüfungen ab und vergibt die Titel. Spannend für uns war zu erfahren, dass es bei vielen Colleges nicht allein auf Noten ankommt. Hier wird versucht, die Stärken der Studenten zu fördern, Mentoren stehen an ihrer Seite und Tutoren. Susanne schafft es, dass ein (eigentlich geschlossenes) College für uns seine Tore öffnet- und wir können hautnah das Leben am College kennenlernen. Im Trinity-College können wir spazieren, in der Kapelle Platz nehmen, in der man sich nach alter Tradition gegenüber sitzt und nicht hintereinander. Durch die Gärten geht es weiter zur Universität- im Innenhof bestaunen wir die Architektur und Susanne weist uns auf viele Details hin. Die Radcliffe Camera- ein runder Bau- ist eine Bibliothek und unser nächstes Ziel, beim weiteren Bummel verstehen wir auch, warum Oxford die "Stadt der träumenden Türme" genannt wird. Die Architektur der Gebäude, ihre Einheitlichkeit und Ruhe in der Gestaltung verleihen ihr Harmonie und einen Hauch Weisheit. Dann ist Zeit für individuelles Bummeln, wir verabschieden uns von Susanne und wer möchte, besucht die überdachte Markthalle, andere spazieren durch die Gassen und lassen sich vom studentischen Flair einfangen. Viel zu schnell vergeht auch hier die Zeit und schon treffen wir uns am Denkmal wieder. Andre hat einen Parkplatz für den Bus "ergattert", wir steigen rasch ein und machen Platz für die nächsten....Knapp anderthalb Stunden später haben wir unser Ziel für heute erreicht: Coventry. Wir checken in unser Hotel ein, diverse Kleinigkeiten wie eine zweite Bettdecke, die Menüführung für das WIFI am Fernseher, ein zu warmes Zimmer oder ein fehlender Föhn wollen geklärt werden und dann treffen wir uns zum Abendessen wieder. Das Buffet bot wieder für jeden Geschmack etwas, wir lassen den Tag ausklingen und niemanden allein.

Samstag, 07. September 2024 – Stratford upon Avon, Cotswolds mit Afternoon Tea

Wie der Tag gestern endete- so beginnt auch unser neuer Tag: das Frühstück läßt keine Wünsche offen und so gestärkt kann es losgehen. Stratford upon Avon, die Shakespeare-Stadt, erwartet uns. Sie empfängt uns mit Nieselregen und einem Spaziergang am Avon entlang. Hier befindet sich auch die Shakespeare Company, beeindruckend ihr Gebäude. Im Park dann Spielstätten, wo im Sommer Aufführungen stattfinden und eine (vorerst) geschlossene Kirche, in der wir eigentlich das Grab von Shakespeare besuchen wollten. Da unsere Zeit begrenzt ist entscheiden sich etliche, individuell zum Shakespeare Museum zu laufen , andere bleiben und warten auf die Öffnung der Kirche. So spazieren wir am Avon entlang, über die Anlagen der Kirche und ihres Friedhofes. Endlich wird uns Einlass gewährt- das geht heute nicht eher, es sind Vorbereitungen für eine Hochzeit in Gange...Aber das Warten hat sich gelohnt, Eberhardt Travel übernimmt den Eintritt zu den Gräbern, aber schon allein das Umsehen in der Kirche mit ihren Altären, der Orgel und den Kapellen lohnt. Zudem probt eine Orgelspieler für die Zeremonie nachher- was kann uns besseres passieren? Durch den Ort geht es dann zurück, mit einem kleinen Schlenker am (vermutlichen) Schulhaus vorbei und immer wieder den wunderschönen Fachwerkhäusern. Am Bus treffen wir die anderen Gäste wieder, die in der Stadt unterwegs waren- aber so wenig Zeit... Als wir vom Busparkplatz am Leisure Center losfahren sehen wir, dass es gut war, heute zeitig hier zu sein: die Stadt füllt sich zusehends. Es ist Wochenende und ein Festival lockt. Dann geht es nach Süden- durch die Cotswolds. Viele sagen, dass hier das Herz Englands schlägt. Alles , was man sich vorstellt: bernsteingelbe Häuser mit Rosen in den Vorgärten, verwunschene Bachläufe und stolze Herrenhäuser- das alles gibt es hier. Der Name stammt entweder von einem Stammesfürsten namens Cod, oder aber von hügeliger Schafweide. Letzteres ist wohl wahrscheinlicher, denn die Schafwolle hat einigen Reichtum in die Region gebracht. Die sprudelnden Einnahmen aus dem Wollhandel mit Europa bescherten ein ausgiebiges Auskommen und ermöglichten den Bau von z.B. Kirchen, die seither auch Wollkirchen heißen. Leider haben wir auf unserer Autobahn mit Stop & Go nicht viel davon gesehen, zu sehr pressierte unser nächstes Ziel: The Bear of Rodborough, ein beliebtes Ausflugslokal in den Cotswolds, zu dem wir zum Afternoon Tea einkehren wollten. Eigentlich war ja erst Mittag, aber den ziehen wir schon mal vor. Da eine Hochzeit hier stattfand wurden wir gleich zu unserem Terrassensaal geleitet, wir nahmen an einem riesigen Tisch Platz, Kaffee oder Tee konnten wir uns am kleinen Buffett holen, und dann kamen sie: die Etageren mit leckeren Sandwiches, Scones mit Clotted Cream, Jam und Pralines. Immer zwei Gäste teilten sich eine Etagere, das war soo lecker. Wenn auch der Wermutstropfen war, dass wir uns nicht umsehen konnten, so haben wir den Bären nicht gesehen, der dem Lokal mit Hotel seinen Namen gab, schade. Dafür genießen wir die Aussicht ins Land und fahren dann weiter durch die Cotswolds. Nun sehen wir auch die Besonderheiten der Region, die als "Region mit außergewöhnlicher Schönheit" ausgezeichnet wurde. In Cirencester, der heimlichen Hauptstadt der Cotswolds, stoppen wir recht unorthodox, da es keinen Parkplatz gab und spazierten gemeinsam zur Kirche. Hier soll sich ein Pokal von Anne Boleyn befinden, der zweiten Ehefrau von Heinrich VIII. Allein die Kirche war wegen eines Konzertes geschlossen- also genießen wir den Bummel durch die Stadt und über den Bauernmarkt, der von Honig über geräuchertem Öl, Wachsprodukten, Steinen und natürlich Gin alles anbot. Wer ein außergewöhnliches Souvenir suchte, der kam hier auf jeden Fall auf seine Kosten. Am Nachmittag ging es dann wieder zurück nach Coventry, nicht ohne in Kenilworth am Castle einen kurzen Stopp einzulegen. Sie würden gleich schließen und vielleicht war es möglich, für einen kurzen Fotostopp hineinzugehen. Das war einfacher geplant als getan. Andre konnte nirgends anhalten und so zäumten wir das "Pferd von hinten auf", hielten an der Straße und liefen zurück über die Plankenwege zum Castle. Wir konnten tatsächlich kurz hinein und dann hallte die Glocke über die Festung: wir schließen, kommt zu den Toren...Das taten wir und fuhren weiter nach Coventry. Hier durfte ein Stopp an der Kathedrale nicht fehlen. Im Zweiten Weltkrieg wurde die Stadt von deutschen Bombern dem Erdboden gleich gemacht- dieser Erfolg der Bomber prägte ein furchtbares Wort: Städte zu "coventrieren". Doch der Dekan der Kathedrale fand andere Worte: in der völligen Zerstörung formte er aus den Nägeln, die die Deckenbalken gehalten, hatten ein Kreuz- das "Nagelkreuz" und er rief nicht zur Vergeltung sondern zur Vergebung auf. Diese "Nagelkreuz-Bewegung" umfasst heute mehr als 160 Gemeinden weltweit- die Dresdner Frauenkirche ist eine davon. Leider waren sowohl die neue Kathedrale als auch die Ruine der alten Kathedrale abgesperrt und nicht zugänglich- sehr schade. Da blieben nur der Blick durch die Glastüren oder auf das Relief des St. Michael, der den Teufel besiegt. Dann geht es zurück zum Hotel, das Abendessen ist wieder ausgesprochen gut und wir lassen es uns schmecken.

Sonntag, 08. September 2024 – Arley Arboretum und Gärten, Ironbridge, Stadtführung Chester

Es ist Sonntag, wir müssen nicht zeitig los-herrlich! Wir genießen das gute Frühstück und laden dann die Koffer in den Bus. Es geht nach Norden- in einen wunderschönen Garten- Arley Arboretum & Gardens. Unter uns das Tal des Severn, des Flusses, der die Region durchfließt. Eine Dampflok startet just zu der Zeit ihre Tour durch das Tal, als wir unsere Erkundung hier beginnen. Wer schnellen Schrittes ist kann sie noch fotografieren, am anderen Ende des Gartens... Wer dagegen gemächlich spaziert, der entdeckt einen italienischen Garten, uralte Bäume, Gingko, Mammutbäume und verwunschene Pfade, den längsten Goldregenbogen Großbritanniens... Die reifen Früchte der Streuobstwiese mit alten Apfelbäumen verführt, da kann kaum jemand widerstehen. Am späten Vormittag wird es Zeit, sich zu verabschieden, natürlich nicht ohne von der Holunderlimonade gekostet zu haben... Tatsächlich fängt es auch jetzt an zu regnen-also- alles richtig gemacht. Der regen wird allerdings stärker, auf der Autobahn sind riesige "Seen" und einer wird auch uns Verhängnis, beim Durchfahren verbeult sich der Kotflügel, die Plastikabdeckung dahinter gibt nach und einige Koffer werden nass. Aber die sind wasserdicht und stecken das weg. So erreichen wir Ironbridge, die Stadt, die nach der ersten Eisenbrücke der Welt umbenannt wurde. Sie überspannt den Severn und bietet noch viele handwerkliche Zeugnisse aus der Zeit der Holzbrücken. Wir spazieren zur alten Zollstation, wer möchte ersteht eine Set mit Zoll- Münzen oder auch einen Regenmantel... Andre parkt mit dem Bus in Merrythought- die letzte Teddybären-Manufaktur Englands. Hier sind auch etliche Museen zu den Schluchten und den Industrien hier. Viele schauen im Shop der Manufaktur vorbei- da hat auch hier Handarbeit ihren Preis... Nach einer Stärkung vom Bordservice geht es weiter nach Chester. Der Regen läßt nicht nach, wir verscuhen im Hotel einzuchecken, allein unsere Zimmer sind noch nicht fertig. Also stellen wir unsere Koffer ein, lassen den Raum abschließen und machen uns auf den Weg: aufgeteilt in 2 Gruppen, da wir Rücksicht auf einen Gast mit Rollator nehmen, erkunden wir das wunderschöne Städtchen. Es war schon vor der Römerzeit besiedelt, der Fluss bot eine perfekte Anbindung zum Meer, die Römer errichteten Bäder und Theater. Als der Fluss versandete verlor Chester seine Bedeutung als Handelsstadt und eine junge, aufstrebende Stadt im Norden, übernahm den Part: Liverpool. Trotz Regen sehen wir uns um, besuchen die Stadtmauer, das alte Kloster, die Kathedrale und natürlich die legendären Rows. Überhängende Fachwerkhäuser bilden einen einzigartigen Baustil, allerdings sind wir längst völlig durchnäßt und so verabschieden wir uns von Jan und Katie, die uns durch ihre Stadt geführt haben. Am Hotel angekommen können endlich alle ihre Zimmer beziehen, alle sind zufrieden und zum Abendessen treffen wir uns im Restaurant des Hotels. Das ist gar nicht so einfach, da wir in unterschiedlichen Flügeln des Hotels untergebracht sind. Aber alle finden sich zurecht und mit meiner Übersetzung können auch alle aus ihrem Menü wählen. Wir lassen es uns schmecken und bei Tischgesprächen den Tag Revue passieren.

Montag, 09. September 2024 – Wales: LLanfair, Caernarfon Castle, Fahrt mit der Ffestiniog & Welsh Highland Railways durch den Snowdonia Nationalpark– Conwy

Der Tag heute gehört Wales. So unterschätzt: der Strand zum Atlantik oder der irischen See, die Gebirge des Snowdonia Nationalparks, die reiche Geschichte, die durch den Widerstand der Kelten, das unwegsame Land und das Wirken der Druiden fast erhalten geblieben ist. Spätestens mit den Ortsnamen werden die sprachlichen Grenzen sichtbar: dieses Gälisch kann aussprechen, wer hier lebt. Wir können es nicht und halten es bei unsrem ersten Stopp in Lllanfair mit den Einwohnern- allerdings dachte sich ein Schneider, dass der Ort interessanter klingen könnte und ersann einen Ortsnamen mit 58 Buchstaben: Llanfairpwll­gwyngyllgogery­chwyrndrobwll­llantysilio­gogogoch, das heißt übersetzt soviel wie: Saint Mary's Church in the hollow of the white hazel near a rapid whirlpool and the Church of St. Tysilio of the red cave- Die Kirche von St. Mary im Tal der weißen Hasel nahe dem Stromschnellen und der Kirche des heiligen Tysilio der roten Höhle... Einige spezielle walisische Besonderheiten erstehe ich hier und überrasche damit unsere Gäste auf der bevorstehenden Bahnfahrt. Vorher aber genießen wir den Blick auf die Straße von Menai, die die Insel des Ongul- so ihre Bedeutung- mit dem Festland verbindet. Von unserem Aussichtspunkt aus können wir gut die kleine Insel sehen, auf der ein weißes Häuschen steht- es stand jüngt zum Verkauf, also wer Ruhe sucht... Unsere Fahrt geht weiter: In Caernerfon wartet eine Burg auf uns- eine der vier mächtigen Burgen, die Eduard I. im 13.Jahrhundert errichten ließ und die heute zum Kulturerbe der UNESCO gehören. Der Grundriss erinnert an eine Sanduhr oder an das Zeichen der Unendlichkeit- wie passend, hier künftig den Prince of Wales krönen zu lassen, der die Ergebenheit von Wales der englischen Krone dokumentiert. Wir haben ausreichend Zeit, die riesige Anlage zu erkunden, steigen nach oben auf die Festungsmauern und können Filme zur Festung und zur Krönung des letzten Prince of Wales sehen, des heutigen Königs Charles III. Im Krönungssaal verdeutlicht ein überdimensionales Schachspiel das "Game of Crowns" im Spiegel der Zeiten, wir können den Thron bestaunen und mit den zahlreichen Zeittafeln in die Geschichte zurückreisen. Wer mag verbringt noch etwas Zeit im Ort selber, gleich neben der Burg ist ein Markt und die kleinen Gassen laden zum Bummeln ein. Gegen Mittag brechen wir dann nach Porthmadog auf. Hier am Hafen befindet sich der Bahnhof der Ffestinog Railway, einer Museumsbahn, mit der wir durch den wunderschönen Nationalpark Snowdonia fahren wollen. Die Mittagspause verbringen wir im Städtchen, gemießen das schöne Wetter und den Blick auf die Boote und Schiffe im Hafen- und unsere Eisenbahnfans warten schon gespannt auf die Ankunft des Zuges. Schon schnauft der "Mountain Spirit" heran, so der Name unserer Dampflok. Wir können einsteigen und mit Welsh Cakes (eine Art helles Früchtebrot) und einem Gläschen Toffoc (Toffeeschnaps), typischen Produkten der Region also beginnen wir unsere Bahnfahrt. Sie führt eine alte Route entlang, die für den Transport des Schiefers genutzt wurde, der hier vor allem in der Region um Blaenau Ffestiniog abgebaut wurde. Das lag ca. 20 Kilometer von der Küste entfernt. Pferdewage brachten das zerbrechliche Gut in den Hafen von Porthmadog, von wo es nach Europa verschifft wurde. Wales war im 19. Jahrhundert einer der größten Schiefer-Exporteure weltweit. Dann wurde die Bahn gebaut mit einer unglaublichen Trassierung: Man nutzte das natürliche Gefälle aus und so konnte die Bahn nur mittels Schwerkraft den Hafen von Portmadog errreichen. Zurück zogen Pferde den leeren Zug, sie fuhren im sogenannten Dandywagon mit. Später kamen Dampfloks, die extra für die spezielle Spurweite der Trasse entwickelt wurden. Anfang des 20. Jahrhunderts führten dann der Rückgang der Nachfrage nach Schiefer und der Krieg zur Stillegung der Bahn 1937. Eisenbahn-Enthusiasten ist es zu verdanken, dass ab den 50er Jahren eine Wiederbelebung der Strecke für touristische Aktivitäten begann. Uns so konnten wir die Fahrt durch Snowdonia genießen. Mit einer kleinen Verspätung erreichten wir unser Ziel Blaenau Ffestiniog. Ein ausgiebiger Fotostopp an Lok und Zug mußte natürlich noch sein bevor wir weiterfuhren. Durch das Tal des Conwy fuhren wir nach Conwy. Hier steht die zweite Burg, die Eduard I. errichten ließ. Diese wollen wir aber nicht anschauen sondern eine andere Attraktion: das kleinste Haus Großbritanniens. Also spazieren wir gemeinsam zu Hafen und werfen einen Blick auf das kleine rote Haus, eingepfercht zwischen Stadtmauer und Nachbarhaus. Ein neugieriger Schwan verfolgt unsere Aktivitäten aufmerksam und da er kein Futter bekommt trollt er sich wieder. Wir freuen uns über das schöne Wetter hier am Hafen, genießen das eine oder andere Eis und kehren zum Bus zurück. Andre, unser Busfahrer, hat ordentlich zu tun, durch die engen Stadttore zu kommen, aber souverän meistert er alle Tore. Am Abend erst kommen wir heute im Hotel an und müssen dann beim Abendessen ziemlich lange warten, bis alle ihre Vor- und Hauptspeisen bekommen haben. Es geht schon auf 21 Uhr zu als endlich auch das Dessert serviert wird. Ein langer Tag heute und so verabschieden wir uns voneinander- bis morgen. Dann geht es weiter Richtung Norden, Koffer packen ist wieder angesagt.

Dienstag, 10. September 2024 – Lake Distrikt– Bootsfahrt auf dem Lake Windermere, Castlerigg Steinkreis, Gretna Green, Glasgow

André verstaut heute wieder die Koffer im Bus und dann geht es mit einer kleinen Servicepause nach Bowness. Das liegt am Lake Windermere, dem größten See hier im Lake-District, dem Seengebiet und in ganz England. Rund tausend Seen geben der Region einen unverwechselbaren Charakter, hohe Berge umgeben Gletscherseen, viele Schriftsteller und andere Künster kamen hierher und ließen sich inspirieren, seine Einzigartigkeit führte auch dazu, dass er heute zum Weltkulturerbe der UNESCO gehört. Auch Beatrix Potter erwarb hier Land, sie wurde berühmt durch ihre Kinderbücher, "Die Geschichte von Peter Hase" z.B., ihr erfolgreichstes Werk, das sie geschrieben und illustriert hatte. Ihre Ländereien im Lake District vererbte sie dem National Trust, der sich für den Erhalt der Landschaft einzusetzen hat, wie sie es immer tat. Auch William Wordsworth, ein romantischer Dichter war fasziniert von dieser Region. Sein wohl berühmtestes Gedicht sind seine "Narzissen" - "I wandered lonely as a cloud". Und weil es so schön ist, lese ich es unserer Reisegruppe im Bus vor. "Der Wolke gleich, zog ich einher/ die einsam zieht hoch übers Land/ als unverhofft vor mir eine Meer / von goldenen Narzissen stand..." So erreichen wir unser erstes Ziel für heute: die Schiffsanlegestelle in Bowness. Es ist ein wenig Zeit für einen kurzen Bummel und dann geht es an Bord. Auf dem schönsten und größten See Lake Windermere fahren wir gen Norden. Immer wieder reißen die dichten Wolken auf, blauer Himmel strahlt herab und wir können uns am Bergpanorama und den Häuschen am Ufer, an den Schiffen und Booten kaum sattsehen. So erreichen wir Ambleside an der Ostküste des Sees. Es gibt Gelegenheit für eine Servicepause, bevor es weitergeht Richtung Kirkstone Pass. Aber die Zufahrt dorthin ist gesperrt, also fahren wir einen Umweg und machen einen Extra-Stopp am Castlerigg Stone Circle, dem Steinkreis bei Keswick. Eine schöne Überraschung für die Gäste, die nun zwischen den Steinen spazieren konnten. Der "Druiden-Kreis", wie er auch genannt wird, präsentiert sich uns im strahlenden Sonnenschein mit einem beeindruckenden Blick auf die Berge ringsum. Wer wollte stärkte sich vom Bordservice und dann ging es weiter. Die Zufahrten hier oben sind extrem schmal (eigentlich nicht für Busse), aber André meisterte auch das. Am frühen Nachmittag passieren wir die Grenze zu Schottland und machen im ersten Ort nach der Grenze Station: Gretna Green. Berühmt als Hochzeitsort, weil man hier ohne Erlaubnis der Eltern heiraten konnte, was im benachbarten England unmöglich war. Also zog es viele Jungverliebte hierher, sehr zum Leidwesen ihrer Eltern, die oft hinterher reisten, um die Hochzeit doch noch zu verhindern... In Schottland genügte ein Ehegelübde, das vor einem angesehenen Mtglied der Gemeinde abgegeben wird- hier war es der Schmied. Also besuchen wir die "Hochzeits-Schmiede" und zur Überraschung für zwei Gäste hatte ich für sie eine Zeremonie bestellt. So wurde ihr Bund hier zusammengeschmiedet, den sie im nächsten Jahr tatsächlich eingehen wollen. Wir haben noch Zeit, können uns hier umschauen bevor es dann durch die Borders, das Grenzland, weitergeht nach Glasgow. Das erreichen wir am späten nachmittag und mit einem ersten Stopp an der Kathedrale, deren Turm leider eingerüstet ist, erkunden wir diese Stadt. Die Kathedrale ist eine von nur zwei Kathedralen des Landes, die die Reformation (fast) unbeschadet überstanden. Die Zünfte der Stadt hatten sich schützend für die Kathedrale eingesetzt und sie gegen den aufgebrachten Mob verteidigt. Oberhalb der Kathedrale befindet sich die Nekropolis. Hier zeigte man noch im Tode, über welchen Reichtum man zu Lebzeiten verfügte. Auf unserer Fahrt zum Glasgow Green sehen wir immer wieder Wandbilder, die St. Mungo, den Schutzpatron zeigen oder eines der Symbole der Stadt, allen voran das Rotkehlchen. Vor dem Peoples Palace dann steht der größte Terrakotta-Brunnen der Welt. Den möchten wir selbstverständlich sehen. Die Abendsonne taucht alles in wunderschönes Licht und so gelingen tolle Fotos. Das britische Empire ist dargestellt mit Kanada, Indien, Australien und Afrika, über allem thront Queen Victoria. Ein Gebäude am anderen Ende des Platzes erinnert an einen italienischen Dogenpalast, es ist aber eine Teppichfabrik gewesen, dessen Eigentümer sich ein wenig Italien hierher holen wollte. Weiter geht unsere Fahrt durch die Stadt, am Ufer des Clyde schließlich erreichen wir unser Hotel, das Hilton Garden Inn. In unmittelbarer Nähe befinden sich mit Ufo und Gürteltier zwei der bekanntesten Gebäude der Stadt, Veranstaltungszentren, von Sir Norman Foster entworfen. Wir checken ein und genießen ein leckeres Abendessen vom Buffett. Da war für Jede/Jeden etwas dabei. Viele spazieren noch ein wenig durch die abendliche Stadt am Fluss entlang, werfen einen Blick auf den riesigen Kran gleich hinter unserem Hotel, der als Industriedenkmal erhalten bleibt. Mit diesem wurden Maschinen und Lokomotiven, die hier hergestellt wurden, auf Schiffe verladen. Glasgow war einst Zentrum der Schwerindustrie. Oder sie spazieren über den Clyde Arc- die Brücke mit dem imposanten Bogen. So endet auch dieser erlebnisreiche Tag- Willkommen in Schottland.

Mittwoch, 11. September 2024– Luss am Loch Lomond, Glen Coe, Commando Memorial, Urquhart Castle, Loch Ness, Pitlochry

Ein wunderschöner Sonnenaufgang begrüßt uns heute morgen, wir bekommen ein leckeres Frühstück und dann heißt es wieder: Krafttraining für André: Koffer laden. Wir wollen in die Highlands. Die beginnen etwa ab einer Linie Edinburgh- Loch Lomond. Und zu diesem See fahren wir heute als erstes. Es ist der größte See Schottlands, seine Schönheit wird besungen und dieses Lied hören wir uns natürlich im Bus an. Es handelt von zwei Kämpfern der Jakobiter, einer von ihnen fand seine Liebe an den Ufern des Loch Lomond, an seinen wunderschönen Stränden... den bonnie Banks of Loch Lomond. Leider wird er nie wieder mit ihr dort spazieren können, denn er wurde zum Tode verurteilt, sein Freund begnadigt und so geht einer die Low Road und einer die High Road zurück. Wir stoppen in Luss am Loch Lomond und spazieren gemeinsam zum Ufer. Wer möchte folgt mir weiter zur Kirche mit ihrem Friedhof, auf dem sich ein Hogback befindet, ein Grabstein der Wikinger. So wird wieder Geschichte lebendig, die Wikinger kamen bis kurz vor Glasgow und gaben ihre Herrschaft über das westliche Schottland erst auf, als ihr König Harald II. in einer Schlacht im 11. Jahrhundert bezwungen wurde. Dann geht es weiter am Ufer des Sees entlang. Der ersteckt sich immerhin über 35 Kilometer und wird an seinem Nordufer vom Ben Lomond, einem sogenannten Munroe, begrenzt. Munroes sind Berge über 3000 Fuss Höhe, davon gibt es 282 in Schottland. In Tyndrum stoppen wir für eine Servicepause, auch unser Bus bekommt Wasser aufgefüllt und dann geht es auf einer der schönsten Strecken durch die Highlands. Wir stoppen selbstverständich oberhalb des Loch Tulla am Aussichtspunkt, durchqueren das Rannoch Moor. Es gibt immer wieder kleine Regenschauer, dann kommt wieder die Sonne und zaubert Regenbögen. So erreichen wir das wohl schönste Tal Schottlands: Glen Coe. Und hören im Bus die Geschichte des Massakers von 1692 am Clan Mc Donald. Am Aussichtspunkt der "Three Sisters", der Drei Schwestern, wie die Berge vor uns genannt werden bekommen wir einen Eindruck von dieser einzigartigen Landschaft. Das Tal des Flusses Coe, umgeben von den beeindruckenden Bergmassiven. Und noch einmal stoppen wir: am kleinen See Achtriochtan. Was für ein schöner Ort! Zur Mittagspause wolten wir eigentlich ins Besucherzentrum hier, aber es war hoffnunngslos überfüllt, kein Platz für unseren Bus. Also fahren wir eine kleine Schleife, in den Ort und wieder zurück und siehe da: eine Lücke tut sich auf und so können wir hier doch noch Pause machen. Unmittelbar hinter dem Besucherzentrum steht eine Torfhütte, traditionell gebaut, mit den traditionellen Materialien. Sie gibt einen guten Einblick in das Leben hier vor einigen hundert Jahren. Weitere Hütten sollen folgen und so Geschichte erlebbar werden. Unweit von hier erstreckt sich der Loch Linnhé, eigentlich eine Meeresbucht, ein sea Loch. Da können schon mal Robben, Schweinswale oder Delfine auftauchen. Am Nordufer liegt Fort William, eine alte Garnisonsstadt. Berühmt ist sie vor allem durch ihre Nähe zum Ben Nevis, dem höchsten Berg Schottlands. Mit seinen 1345 Metern Höhe ist er sogar ein 4.000er (Fuss). Und hier sehen wir tatsächlich den ersten Schnee auf den Bergen. Am Comando Memorial stoppen wir und genießen einen traumhaften Blick auf die Bergketten ringsumher. Auf unserer Fahrt in den Norden erreichen wir nun den wasserreichsten See Schottlands und den wohl mystischsten: Loch Ness. Flächenmäßig etwas kleiner als der Loch Lomond, durch seine gewaltige Tiefe von bis zu 227 Metern, manche sprechen auch von bis zu 280 Metern, aber der wasserreichste See. An seinem Ufer erhebt sich eine malerische Burg: Urquhart Castle. Die wollen wir uns ansehen, bzw. was von ihr übriggeblieben ist. Denn als die Jakobiter vorrückten wurde sie vom Clan Grant aufgegeben und gesprengt. Das konnten wir uns in einem kleinen Film zu Beginn ansehen- fast 1000 Jahre Geschichte gingen da in Flammen auf. Nun war Zeit für individuelle Erkundungen. Und auch zum Ufer des Loch Ness konnte man spazieren. Vom ehemaligen Wohnturm hatte man einen tollen Blick auf den See und auch der große Saal zeugte von der einstigen Pracht. Ein kleiner Regenschauer sorgte dann für einen tollen Regenbogen. WOW. Mit vielen Eindrücken ging es weiter, immer am Ufer des Loch Ness entlang bis wir Inverness passierten. Diese Stadt hat ihre Lage quasi im Namen: Inver bedeutet soviel wie "am Ende von", "an der Mündung von" und so heißt sie eigentlich die Stadt an der Mündung des Ness. Der fließt unweit von hier in den Moray Firth und die Nordsee. Daran fahren wir ein kleines Stück entlang bis es wieder Richtung Süden geht. Wir folgen der A9, sie führt am Cairngorms Nationalpark entlang. Straßen gibt es nur um ihn herum, keine führt hindurch und so können hier z.B. auch ungestört Rentiere leben. Schottlands einzige freilebende Herde. Nahe Kingussie nutzen wir die Abendsonne für einen besonderen Blick auf die Highlands. Von den Ruthven Barracks aus. Sie wurden auf einem Hügel erbaut und sollten die rebellischen Schotten nach den ersten Jakobiter-Aufständen kontrollieren. Letztendlich wartete hier der letzte Trupp der Jakobiter auf Befehle, allein 1746 kam nur die Aufforderung, so schnell als möglich das eigene Leben zu schützen. Der Aufstand war endgültig niedergeschlagen worden. Wir stiegen hinauf und wurden mit wunderschönen Bildern auf die sanften Bergketten und Täler belohnt. Auf der weiteren Fahrt wechselten sich immer wieder dunkle Regenwolken mit Sonne ab und Regenbögen begleiteten uns. So erreichten wir Pitlochry, eine malerische Kleinstadt, in der die Zeit stillgestanden zu sein scheint. Unser Hotel liegt mitten im Zentrum und wir freuen uns auf unser Abendessen. Das wurde nach meinen Protest auch vom großen Saal in das viel kuscheligere Restaurant verlegt und so konnten wir am Kamin sitzen, das Essen genießen und uns über das Erlebte des Tages austauschen.

Donnerstag, 12. September 2024 – Blair Athol Distillery, Dundee, St. Andrews

Sonne begrüßt uns heute morgen und wer möchte spaziert schon einmal etwas durch den Ort. Unser erstes Ziel heute ist so nah, dass der Bus stehen bleiben könnte (wollten wir nicht weiterfahren danach). Die Blair Athol Distillery liegt nur wenige hundert Meter vom Htel entlang. Wer möchte spaziert mit mir dorthin, wer nicht möchte kann mit dem Bus fahren. Wir werden erwartet und können nun die Geheimnisse des Uisge Beath, des "Wasser des Lebens", wie der Whisky genannt wird, erfahren. Ich übersetze die Worte unserer temperamentvollen Gästeführerin und dann geht es an der alten Schrotmühle vorbei zu den Maischebottichen. In den Brennblasen schließlich erreicht man das Ergebnis, das man möchte: den Spirit, denn Whisky darf der sich erst nennen, wenn er mindestens 3 Jahre und einen Tag in einem Eichenfass gereift ist und mit mindestens 40% abgefüllt wurde. Wie ausschlaggebend das Fass ist verwundert viele, der Geschmack wird beeinflusst, ob es früher ein Bourbon -Fass war oder ein Weinfass, oder ein Sherryfass. Und vom Ergebnis überzeugen wir uns natürlich auch. Wir können eine Exklusiv- Version testen und eine zweite dann an der Bar, die ich extra bestellt hatte. Auch überraschend für viele: nur ein Tropfen Wasser ins Glas- und der Charakter des Whisky ändert sich grundlegend, für die meisten wird er viel angenehmer. Natürlich wandert die eine oder andere Flasche im Shop in unsere Taschen, ein super-Geschenk für Whisky-Liebhaber zu Hause. Dann geht es mit dem Bus weiter, Dundee an der Ostküste ist unser Ziel. Der Hafen dort und die gesamte Waterfront wurden grundlegend umgestaltet, ein Blick auf die alte und neue Bahnbrücke ist möglich. Die Brücke über den Tay war damals eine ingenieurstechnische Revolution, leider stürzte sie in den Weihnachtstagen 1879 ein und riß 70 Menschen, die sich gerade in einem Zug auf ihr befanden in den Tod. Ihre Pfeiler ragen noch aus dem Wasser neben den neuen Pfeilern. Die neue Brücke führt über mehr als 3 Kilometer über den Mündungstrichter des Tay, der hier in die Nordsee mündet. An der Waterside können wir direkt neben der RRS Doscovery parken. Mit diesem Schiff startete Scott zu seinen Expeditionen, heute kann man es als Museumsschiff besichtigen. Direkt daneben erhebt sich ein mehr als ungewöhnliches Gebäude: das Victoria & Albert Museum, kurz das V&A. Es widmet sich ganz dem Design und ist- wie alle Museen Schottlands- kostenfrei. Die Chance nutzen viele und schauen sich um, stärken sich im Cafe und bummeln weiter zum Waterside Park, über dem eine riesige Walfigur zu schweben scheint. Sie erinnert an den Walfang, ohne das Tran wäre eine Verarbeitung der Jute, für die Dundee berühmt wurde, nicht möglich gewesen. Wir verabschieden uns von Dundee und überqueren auf der Tay Road Bridge den Fluss Richtung Süden. Nur eine halbe Stunde entfernt liegt St. Andrews, unser nächstes Ziel. Auch St. Andrews liegt an der Ostküste, hier sollen die Gebeine des Heiligen Andreas angespült worden sein, als das Schiff vor der Küste in einem Sturm sank. Eine Kapelle wurde gebaut, die rasch zu klein wurde und so folgte Kirche und schließlich die Kathedrale. St. Andrews wurde zum religiösen Zentrum Schottlands. Immerhin ist der heilige Andreas Schutzpatron Schottlands. Wir steigen direkt am Meer aus, ein Golfmuseum befindet sich hier. St. Andrews gilt als Heimstätte des Golf. Am The Score entlang spazieren wir dann an Uni-Gebäuden vorbei (1413 gegründet ist sie die älteste Uni Schottlands), an den Ruinen des Castle vorbei zur Kathedrale. Die Ruinen können wir besichtigen, unglaublich, welche Ausmaße sie gehabt haben musste. Etliche Gräber sind eingerüstet und leider ist auch der Turm gesperrt, trotzdem bekommen wir einen tollen Eindruck von der Erhabenheit der Kathedrale. Ganz in der Nähe holt uns dann der Bus wieder ab und wir fahren via Dundee zurück zum Hotel. Der restliche Nachmittag ist frei und wer möchte folgt mir zu einem kleinen Spaziergang zum Stausee mit seiner Fischtreppe. Leider beginnt es zu regnen aber es gibt ja bekanntlich kein schlechtes Wetter- und in Schottland schon gar nicht. Zum Abendessen treffen wir uns wieder am Kamin im Castle Restaurant, genießen das gute Essen und verabschieden uns - bis morgen.

Freitag, 13. September 2024 – Scone Palace, Stadtrundfahrt Edinburgh, Abendessen im Pub

Heute werden wir uns von den Highlands verabschieden. Aber nicht ohne einen ganz besonderen Platz zu besuchen: Scone Palace. Hier wurden die frühen schottischen Könige gekrönt, auf dem Stone of Destiny, dem Stein des Schicksals, sitzend. 1296 hatte der englische König die Schotten besiegt und als Zeichen, dass diese keinen eigenen König mehr brauchten ließ er den Stein nach London bringen und in den Krönungsstuhl dort einfügen. Erst 1996 wurde der Stein an Schottland zurückgegeben. Wir sind viel zu zeitig vor Ort, das Tor ist noch verschlossen und auch die alternative Zufahrt ist im Park nicht für unseren Bus machbar. Also bleiben wir für eine Kaffeeepause im Park bis das Tor geöffnet wird. Gemeinsam besuchen wir den Palast, der allerdings erst Anfang des 19. Jahrhunderts gebaut wurde als Sitz der Murrays. Eine Führung ist möglich und so werden wir durch die Zimmer geführt, prächtig ausgestattet allesamt, kostbare Möbel, Geschirr, Gemälde... Gegenüber befindet sich auf dem Moot Hill eine kleine Kapelle, hier war der früher der Krönungsort. Davor ein eher unscheinbarer Stein mit zwei Ösen- eine Kopie des Stone of Destiny. Wer wollte setzte sich und wurde zum König/ zur Königin proklamiert, wenn auch nur für wenige Minuten, bis der nächste kam...Einige spazieren noch durch den weitläufigen Park mit seinen Pfauen und dann geht unsere Fahrt weiter. Edinburgh, die schottische Hauptstadt, ist nun unser Ziel. Als wir den Firth of Forth überqueren, den gewaltigen Mündungstrichter des Forth, können wir schon die anderen Brücken ausmachen, aber von unserer Queensferry Crossing ist ein Foto durch die Sicherheitsbauten schwer möglich. Also steuern wir einen Aussichtspunkt an, von dem aus alle drei Brücken wunderbar zu sehen sind. Unsere, über die wir gekommen sind, daneben die alte Forth Road Bridge. Als sie 1964 fertiggestellt wurde war sie die längste Hängebrücke der Welt. Allerdings hielt sie dem stetig wachsenden Verkehr nicht länger stand und so wurde die Queensferry Crossing als neue Straßenbrücke gebaut und 2017 eröffnet. Höhepunkt für viele aber der Blick auf die Eisenbahnbrücke, "Roter Drache" genannt. 1890 wurde sie eingeweiht- ein Meisterwerk der Ingenieurskunst, das erste Stahlbauwerk Großbritanniens. Insgesamt überspannt sie 2,5 Kilometer, die letzte Niete war aus Gold und wurde vom britischen Tronfolger Edward eingeschlagen. Für uns geht es weiter, ins Stadtzentrum zum Charlotte Square. Das ist in der Neustadt, sie wurde gebaut um der Enge und Stickigkeit der Altstadt entfliehen zu können. Hier sind die Straßen breit, die Plätze groß und die Häuser lichtdurchflutet. Beide- Altstadt und Neustadt- gehören gemeinsam zum Weltkulturerbe der UNESCO. Hier steigt Tilman zu, unser Stadtführer. Mit ihm geht es durch Edinburgh und auch auf den Calton Hill. Von hier oben haben wir einen tollen Bick auf die Stadt, sowohl nach Westen als auch nach Osten und Süden. Und so sehen wir in der Ferne die Lichter der Brücken über den Firth of Forth, sehen das Castle auf seinem Basaltfelsen, Holyrood Palace und den angelegten Park hinauf zum Arthur´s Seat. Einer Felsformation, mit 254 Metern Höhe der Hausberg der Edinburgher. Oder Dunediner, wenn man den alten Namen der Statd nimmt. Dann schlägt der Gruppenzwang wieder zu: wenn einer beginnt mit einer Suche nach einer Toilette müssen plötzlich alle... So verlieren wir wertvolle Zeit für die Stadt, aber es ist nicht zu ändern. Also geht es weiter zum Castle denn bhier haben wir einen festen Zeitpunkt, wann wir hier sein müssen. Ich hole rasch die Tickets für alle und Tilman führt die Gruppe über die Royal Mile zum Castle. Bis zu den Staatsgemächern laufen wir gemeinsam, erfahren viel Unterhaltsames aus der Geschichte und dann kann sich jeder individuell umschauen. Wir verabschieden uns von Tilman und nutzen unsere Freizeit fürs Castle, die Stadt und die Royal Mile. Unterhalb der Burg wartet dann unser Bus auf uns, er bringt uns zum Hotel und das ist auch schon die letzte gemeinsame Busfahrt. Die Fluggäste werden morgen hier am Hotel abgeholt, die Busgäste fahren zur Fähre. Also sagen wir schon einmal leise Adieu, aber das Abendessen ist noch gemeinsam. Und das haben wir im Ghillie Due, einem der ungewöhlichsten Pub der Stadt. Eine alte Kirche wurde hier umgebaut- unglaublich. Zu unserer großen Freude wurden wir von einem Piper, einem Dudelsack-Spieler, begrüßt. Ein toller Empfang. Dann lassen wir uns im urigen Ambiente das Essen schmecken. Den Rückweg treten viele individuell an, es ist ja nicht weit bis zum Hotel. Und ein Spaziergang durchs nächtliche Edinburgh mit seinem angestrahlten Castle etwas ganz Besonderes.

Samstag, 14. September 2024 – Leaderfoot Viaduct, Melrose Abbey, Jedburgh, Carter Bar, York, Fährüberfahrt ab Kingston upon Hull

Das Frühstücksbuffett ist sehr lecker, was wiederum etliche verleitet, sich gleich für den ganzen Tag einzudecken, obwohl ich ausdrücklich darauf hingewiesen habe, dass das nicht inklusive ist...Ich verabschiede mich von den Fluggästen, der Transfer ist pünktlich und für sie geht es bereits nach Hause. Die Busgäste verstauen ihr Gepäck im Bus und wir machen uns wieder auf den Weg in die Borders, das Grenzland. Vier große Grenzlandabteien existierten hier, wurden in den englisch-schottischen Auseinandersetzungen immer wieder überfallen, geplündert und zerstört. Und immer wieder auch aufgebaut und neu gebaut. Mit Melrose und Jedburgh besuchen wir heute zwei davon. Doch zuerst stoppen wir am Leaderfoot Viaduct. Ein Eisenbahn-Viaduct mit 19 Bögen in Ziegelbauweise. Nach schweren Überschwemmungen 1948 mußte der Personenverkehr eingestellt werden und auch der Güterverkehr endete 1965. Heute kann man über das Viaduct spazieren, es gibt Wanderwege. Gleich daneben die alte Drygrange Old Bridge aus dem Jahr 1776, die heute nicht mehr genutzt wird, der Nachfolgebau steht unmittelbar daneben. So queren hier drei Brücken den Tweed, was ihnen aufgrund der Nähe zum römischen Lager Trimontium (Drei Berge) den Spitznamen Tripontium einbrachte. André fährt uns weiter nach Melrose, einem der schönsten Orte der Region. Hier haben wir einen Fotostopp an der Abbey, für ein Zisterzienser Kloster unglaublich reich ausgestattet mit Steinmetzarbeiten. Und einer Kuriosität: das dudelsackspielende Schwein am Sims der Kathedrale. Von hier aus geht es weiter nach Jedburgh. Wer möchte kann die Abbey hier besichtigen, andere schauen im Haus der Maria Stuart vorbei, die hier auf ihrer Flucht nach Süden einige Zeit gelebt haben soll. Das Haus wurde so belassen, wie es war und beherbergt u.a. eine Totenmaske von Maria Stuart. Dann nehmen wir die letzten Meilen schottischen Bodens unter die Räder, an Carter Bar, der englisch-schottischen Grenze treffen wir Alan, den Piper. Ich hatte ihn gebeten zu kommen und trotz Schmuddelwetter war er da und verabschiedete uns mit einem Ständchen. Nun schließt sich langsam unser Kreis, in England haben wir begonnen, England haben wir nun auch wieder erreicht. In der Nähe von Gateshead grüßt eine Figur mit gewaltigen Flügeln: der Angel of the North. Die Stahlskulptur soll an die industrielle Vergangenheit erinnern. Wir fahren weiter die Autobahn nach Süden und mit einer Servicepause erreichen wir schließlich York. Gemeinsam spazieren wir durch das alte Stadttor zum Minster. Einem der schönsten und größten des Landes. Unübersehbar die neue Figur am Westportal: Das Denkmal für Queen Elisabeth II., das hier im November 2022, zwei Monate nach ihrem Tod von ihrem Sohn und jetzigen König Charles III. enthüllt wurde. Wer wollte warf einen Blick ins Minster, andere spazierten in die Shambles, eine mittelalterliche Gasse aus dem 14. Jahrhundert mit Fachwerk, Stegböden, die in die Straße hineinragen, so dass man den Eindruck hat, die Häuser würden sich berühren. Viele Shops und ungewöhnlichen Läden laden zum Bummeln ein. Aber auch hier ist unsere Zeit begrenzt: wir haben noch einen wichtigen Termin heute: die Fähre von Kingston upon Hull zurück aufs Festland. Die erreichen wir am frühen Abend, ich kann uns alle einchecken und nach einer kurzen Kontrolle geht es zu Fuss aufs Schiff. André muss noch etwas warten, bis er mit dem Bus hinauffahren kann. Das Buffett zum Abendessen läßt dann wieder keine Wünsche offen, jeder kann individuell essen gehen und so sehen wir uns erst am nächsten Morgen wieder, beim Auschecken. Gute Nacht!

Sonntag, 15. September 2024 – Ankunft Rotterdam, Rückreise nach Deutschland

Die Überfahrt war ruhig und entspannt starten wir mit einem guten Frühstück in den Tag. Die Einfahrt in den Hafen von Rotterdam ist spektakulär, unglaublich, wie groß der ist. Wir treffen uns in der Bar neben der Rezeption und verlassen gemeinsam die Fähre. Es dauert ein Stück, bis André mit dem Bus kommt, dann beginnt unsere Heimreise. Sie führt uns durch die Niederlande zurück nach Deutschand und zu unseren Ausstiegs-Orten. Ohne Zwischenfälle oder Stau erreichen wir unsere Ziele und jeder Gast, von dem wir uns verabschieden bekommt ein Ständchen zum Abschied, eines der Lieder, die wir auf unserer Reise gehört hatten oder die einen Bezug dazu hatten. So wird es Abend, die Sonne verabschiedet sich mit leuchtenden Farben und mit etwas Nieselregen bekommen wir auch noch einmal einen Regenbogen. In Kesselsdorf schließlich steigen wir in Transferbusse um, die die letzten Gäste zum Flughafen bringen, wir verabschieden uns von André, unserem Busfahrer, und auch ich verlasse nun die letzten Gäste. Auf Wiedersehen!


So viele wundervolle Orte: es war nicht immer einfach, die richtige Balance zu finden zwischen Zeit und dem Wunsch, vieles sehen und erleben zu wollen. Ich hoffe trotzdem, dass diese Reise in Euren Herzen bleibt- denn das kann Euch niemand mehr nehmen. Passt auf Euch auf, bleibt gesund!
Eure Marlies Thrum


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