Reisebericht: Rundreise England – Wales – Schottland

13.07. – 24.07.2011, 12 Tage Rundreise London – Windsor – Oxford – Cotswolds – Chester – Caernarfon – Snowdonia–Nationalpark – Lake District – Glasgow – Glen Coe – Loch Ness – Whisky – St. Andrews – Edinburgh – York


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Wir verlebten eine Reise mit unterschiedlichsten Erlebnissen, bestaunten alte Schlösser, fuhren durch großartige Landschaften, genossen original englischen Cremetea, sahen eine Greifvogelshow, fuhren Schiff u. historischen Dampflock-Zug.
Ein Reisebericht von
Constanze Maißel
Constanze Maißel

Reisebericht

Erlebnistour England - Wales - Schottland vom 13.07. bis 24.07.2011
1. Tag
Sehr früh sind wir im komfortablen Reisebus in Dresden losgefahren, alle Gäste sind mit Transferfahrzeugen an ihre Einstiegsstellen gebracht worden. Nach einem Reisetag im Bus sind wir am Abend in Calais angekommen, es regnete und dichte Wolken zogen über den Himmel. Das Hotel Holiday Inn erwartete uns mit einem 3-Gänge-Menü, das sich alle Gäste gut schmecken ließen und früh zu Bett gingen, weil wir erschöpft von der langen Anreise waren.
2. Tag
Gestärkt nach einem kräftigen kontinentalen Frühstück fuhren wir am Morgen sehr früh in Richtung Fährhafen ab. Alles verlief reibungslos, nach kurzer Zeit schon konnten wir von der Fähre aus die Kreidefelsen von Dover erkennen. Hin und wieder kamen Sonnenstrahlen durch die Wolken und ließen die Felsen hell aufleuchten. Ein schöner Willkommensgruß des Vereinigten Königreichs.
Mit unserem Bus eroberten wir jetzt die Britischen Inseln. Wir fuhren in Richtung der Hauptstadt London. Am Greenwich Park machten wir Halt, eine kurze Wanderung durch den großzügigen Park endete am Observatory Hill, von dem aus uns ein erster Blick auf die Skyline von London vergönnt war. Inzwischen waren die Wolken fast verschwunden und es erwartete uns ein herrlicher Sommertag mit Sonnenschein und angenehmen Temperaturen. Man konnte den Null-Meridian besichtigen, das Astronomische Museum oder das Museum des Royal Observatory besuchen.
Weiter ging es in Richtung London City. In der Nähe der Tower-Bridge trafen wir unseren Stadtführer Ralph, der uns auf eine interessante Entdeckungsreise durch die Hauptstadt London mitnahm, eine Stadtrundfahrt in unserem Bus.
Danach hatte unsere Gruppe die Gelegenheit, selbst die Hauptstadt zu erkunden, in der Nähe des Riesenrads London Eye parkten wir unseren Bus direkt an der Themse. Ganz in der Nähe befinden sich „The houses of Parliamenst“ mit „Big Ben“ und die Downing Street, in deren Nr. 10 jeweils der amtierende Premierminister wohnt.
Am Abend fuhren wir hinaus aus der Hauptstadt zum komfortablen Holiday Inn Maidenhead. Auch dort erwartete uns wieder leckeres Abendessen.
3. Tag
Wir besuchten Windsor und das Windsor Castle. Ein Rundgang durch die großzügige Schlossanlage mit deutschen Audiogeräten war eine vergnügliche Reise in die Vergangenheit und die Gegenwart dieses royalen Anwesens. Das kleine Städtchen Windsor, das sich um den Schlosshügel schmiegt, bietet viele nette kleine Dinge, die das Besucherherz erfreuen: gemütliche Cafés, Süßwarengeschäfte, Souvenirstände …
Danach ging es weiter nach Oxford, der Stadt der berühmten Colleges. Ein Stadtführer, Absolvent des Exeter-College in Oxford, zeigte uns die interessantesten Gebäude und Plätze, gab uns zahlreiche Informationen über das Leben im College, weil er es selbst ja während seines Studiums erlebt hat, uns so bekamen wir einen umfassenden Einblick, direkt von einem „Insider“. Nach ein wenig Freizeit in der Stadt verließen wir Oxford und fuhren zu unserem Hotel Honiley Court in Warwick.
4. Tag
Nach einem echten englischen Frühstück fuhren wir in die Geburtsstadt William Shakespeares. Stratford-upon-Avon begrüßte uns - leider mit kräftigem Regen - aber auch mit rustikalen Fachwerkhäusern und engen Kanälen, auf denen noch heute schmale Boote unterwegs sind. Wir begaben uns auf einen Rundgang durch die Stadt und entdeckten manches Haus, das mit dem Leben Shakespeares in Verbindung steht. Zuerst erreichten wir das imposante Royal Shakespeare Theatre direkt am Fluss Avon. Wir fragten höflich und durften sogar in den Theatersaal hineingehen und ein paar Minuten in den Sitzen des Ranges verweilen und die - leider leere - Bühne und die Kulissen darauf bestaunen. Weiter gings zur Holy Trinity Church, in der Shakespeare und seine Familie begraben liegt. Wir sahen seine Büste und sein Grab, die Generalprobe eines Trompeters mit Orgelbegleitung für ein Hochzeitszeremonie erfreute uns zusätzlich. Wir ließen uns für ein paar Minuten im altehrwürdigen Gotteshaus im Gestühl nieder und lauschten der Musik. Shakespeares Geburtshaus, ein uraltes aber liebevoll restauriertes Fachwerkhaus, liegt in der belebten Fußgängerzone. Direkt daneben befindet sich ein Informationszentrum mit Museum.
Am Mittag verließen wir die Shakespeare-Stadt und fuhren nach Warwick, zum Warwick Castle. Dort verbrachte unsere Gruppe ein paar unterhaltsame Stunden mit Greifvogelshow, und allerlei mittelalterlichen Attraktionen. Ein Rundgang über die Wehrtürme verlangte das Überwinden von mehr als 530 Stufen. Die Ausblicke in die Region waren Lohn für die Anstrengung. Zur Entspannung danach fuhren wir in die liebliche Landschaft der Cotswolds und besuchten das Dörfchen Burton-on-the-Water. Wir spazierten durch den romantischen Ort mit kleinem Flüsschen, über das sich flache Steinbrücken spannen. Blumengärten umranken viele der Häuser, ein Idyll für Romantiker. Am Abend erwartete uns das Hotel vom Vortag.
5. Tag
Die erste Sehenswürdigkeit des Tages führte uns nach Ironbridge, ein kleiner Ort, der nach seiner Hauptattraktion, einer eisernen Brücke, benannt worden ist. Die gleichnamige Brücke erinnert an die industrielle Revolution und die Anfänge der Architektur mit Eisen, denn sie ist die erste Eisenbrücke der Welt. Das Bauwerk wird ständig gewartet, um korrodierte Stellen zu beheben. So macht die Brücke auch heute einen soliden Eindruck, so dass man gern darüber hinweg spaziert und den Fluss unter sich dahinströmen sieht.
Weiter ging’s nach Shrewsbury, einer Stadt mit vielen Fachwerkhäusern, einem Castle und darüber hinaus die Geburtsstadt Charles Darwins. Hier bot sich ein kleiner Spaziergang durch die Altstadt an, bei Wind, Regen und etwas Sonnenschein.
In Anschluss fuhren wir nach Chester, wo unsere Gruppe geteilt wurde und uns zwei örtliche Gästeführer am Bus abholten und die Stadt bei einem Spaziergang zeigten und erklärten, leider bei strömendem Regen, so dass wir ausreichend das berühmte englische Wetter erlebten. Trotzdem waren die Führungen sehr interessant und abwechslungsreich, wir hörten Anekdoten aus Chesters Vergangenheit und Gegenwart. Einer der Höhepunkte dieses Tages war ein landestypischer Besuch in einem traditionellen Tearoom, wir probierten englischen Tee mit Scones (leckeres Hefegebäck), clotted creme (Schlagrahm) und Erdbeermarmelade.
Nach dem Stadtrundgang und der Teestunde fuhren wir in unser Hotel in Chester.
6. Tag
An diesem Tag erkundeten wir Wales, den kleinsten Teil der Britischen Insel. Den ganzen Tag regnete es, mal mehr mal weniger. Hin und wieder blieb es für ein paar Minuten trocken, sogar ein paar Sonnenstrahlen blitzten mal durch die Wolken, aber stets nur für kurze Zeit, so dass der Regenschirm auch an diesem Tag zu unserem ständigen Begleiter wurde. Zunächst besuchten wir ein kleines Dorf, das wohl den längsten Namen in Großbritannien hat. Der Ortsname besteht aus 58 Zeichen und beginnt so: „Llanfairpwellgwyn…“ Besuchermagnet ist der Bahnhof, an dem das Ortsschild in voller Länge prangt und einfach fotografiert werden muss. Danach erkundeten wir Caernarfon Castle, das glücklicherweise viele Räume zu besichtigen hat, in denen man ein Dach über dem Kopf hat, z.B eine Ausstellung über Prince Charles, der hier im Jahre 1969 zum Prinzen von Wales gekrönt worden ist.
Wir verließen Caernarfon nach ein wenig Freizeit im Ort, fuhren in Richtung Süden, durch das Örtchen Beddgelert, in dem „der Hund begraben“ ist und erreichten die Hafenstadt Porthmadog. Dort bestiegen wir einen historischen Zug, der von einer Dampflock gezogen wurde: Ffestiniog Railway. Unsere Gruppe bekam einen eigenen Wagen und so zuckelten wir gemütlich durch die walisische Landschaft, mit Bergen, Wasserfällen, Seen, viel Grün und noch mehr Schafen. Einige Gäste probierten das Bier, das hier Ale heißt. Der Zug entließ uns in Blaenau Ffestiniog, früher ein Zentrum des Schieferabbaus. Unser Bus erwartete uns schon am Bahnhof. Weiter ging es nach Conwy, einem herrlichen Städtchen mit allem, was sich der Tourist so wünscht: ein altes Castle, das Meer, Fischerboote, gemütliche Cafés und als Besonderheit, das kleinste Haus in Großbritannien, das direkt am Kai auf Besucher wartet.
7. Tag
Wieder nach einem ausgiebigen englischen Frühstück verließen wir unser Hotel in Chester und fuhren in Richtung Lake Distrikt. Am Lake Windermere bestiegen wir einen Ausflugsdampfer und schipperten gemütlich über den See bis Bowness. Ein wenig Sonne hat zwar gefehlt, aber es blieb die meiste Zeit trocken, so dass man auch auf Deck stehen und die herrlichen grünen Hügel um den See bewundern konnte. In Bowness hatten wir Gelegenheit, ein paar Souvenirs zu erstehen und die beliebten Fish and Chips zu probieren.
Die weitere Fahrt führte uns durch den Lake Distrikt, über den Kirkstone Pass, Ullswater entlang, vorbei an beeindruckender Landschaft, bis wir schließlich in Gretna Green ankamen, dem ersten Ort auf schottischem Gebiet. Hier, in der alten Hochzeitsschmiede, erlebten wir eine schottische Hochzeitszeremonie, bei der mit viel Spaß und einigen lustigen Heiratsversprechen, ein Ehepaar aus unserer Gruppe ein zweites Mal zum Spaß und zur Freude der ganzen Gruppe vermählt wurde. Anschließend hatten wir Zeit, das Museum dort und die kleinen Läden zu besichtigen.
Den Tag beschlossen wir in Glasgow, unser Hotel war das Jurys Inn, das genau im Zentrum der Metropole liegt. Auch hier, wie in allen anderen Hotels, wurden wir mit einem 3-Gänge-Abendessen verwöhnt.
8. Tag
Nachdem wir Glasgow am Morgen verlassen hatten, tauchten wir ein in die Seenlandschaft der Lochs in Schottland. Loch Lomand war der erste der großen Seen, an dem wir entlang fuhren. Wir hatten Gelegenheit, beeindruckende Fotos zu machen. Auf unserem Weg begegneten uns nicht nur unzählige Schafe, auch die typischen Galloway Rinder. Durch das Tal des Coe - Glen Coe, das durch ein Massaker am McDonald-Clan zu trauriger Berühmtheit gelangt ist - erreichten wir Fort Williams und später Fort Augustus, wo beeindruckende Schleusen des Caledionan Canals zu sehen sind.
Danach erreichten wir schließlich das berühmte Loch Ness, wo auch wir vergeblich nach Nessie Ausschau hielten. Aber wir besichtigten die Ruine des Urquhart Castle und hatten danach noch Gelegenheit, im Nessie Center kleine grüne Nessies aus Stoff und Plüsch mit nach Hause zu nehmen. Einige spielen sogar schottische Dudelsack-Musik, wenn man auf ihren Bauch drückt.
Im romantischen und typisch schottischen Balavil Hotel in Newtonmore verbrachten wir eine ruhige Nacht, nachdem wir zuvor mit einem ausgesprochen leckeren Abendessen verwöhnt worden waren. Bei einem kleinen Abendspaziergang durch den Ort entdeckten wir in vielen der Gärten und auch an Mauern und Vorgärten verschieden und sehr kreativ bemalte Katzenfiguren. Wir erkundigten uns bei einem Einheimischen und erfuhren, dass es in der Gegend um den Ort eine der letzten Populationen von Wildkatzen gibt und deswegen der „Wildcat Trail“ eingerichtet worden sei, um die Aufmerksamkeit der Besucher auf die schützenswerten Tiere zu richten. Kurz gesagt, in diesem malerischen Ort dreht sich sehr viel um Katzen.
9. Tag
Dieser Tag hatte für alle etwas zu bieten: Tiere, Alkohol und technische Raffinesse. Zunächst besuchten wir die Schaffarm in Kincraig, auf der uns die Arbeit mit den Hütehunden vorgeführt wurde. Besondere Freude bereiteten unseren Gästen die jungen Lämmer, die sie selbst mit der Flasche füttern konnten, und ein paar kleine junge Hunde, die gern von uns Besuchern auf den Arm genommen werden wollten.
Nach der Erfahrung mit den Tieren erreichten wir eine kleine traditionelle Whisky-Brennerei, die kleinste in Schottland. Ein deutsch sprechender Mitarbeiter führte uns durch den Betrieb und erklärte uns die Herstellung des typischen hochprozentigen Getränks. 10 Jahre alter Whisky aus dem Sherry-Fass konnte verkostet werden, ebenso ein Cremelikör, in dem dieser Whisky Verwendung findet. Am Ende des Rundgangs gab es Gelegenheit, verschiedene Whiskysorten im Shop der Brennerei zu erstehen.
Die nächste Station war das technisch beeindruckende Schiffshebewerk Falkirk Wheel, in dem die Schiffe über ein überdimensional großes Rad gehoben werden, um in einen anderen Kanal zu wechseln. Wir hatten Glück, gerade als wir ankamen, wurden zwei Schiffe gehoben bzw. gesenkt. Bevor wir schließlich nach Edinburgh zu unserem Hotel im Stadtzentrum fuhren, überquerten wir zur Freude aller Gäste noch den Firth of Forth, um die rot angestrichene Eisenbahnbrücke zu bewundern, wofür man 25 Tonnen Farbe benötigte.
10. Tag
Der Tag begann mit einer Stadtrundfahrt durch Edinburgh. Eine freundliche und humorvolle Stadtführerin stieg in unseren Bus und erklärte uns die Sehenswürdigkeiten der Stadt. Besonders reizvoll war ein kleiner Ausflug in den städtischen Park, der hoch erhoben über dem Zentrum thront, mit kleinem See und Wasservögeln. Ein stadteigener vulkanischer Berg zählt zu den Besonderheiten Edinburghs. Die Stadtrundfahrt endete auf dem Gelände des Edinburgh Castle. Dort hatte unsere Gruppe Gelegenheit, die einzelnen Räume mit schottischer Krone usw. selbst zu besichtigen. Der Nachmittag war zur freien Verfügung. So konnte man einkaufen, bummeln und die Stadt selbst erkunden.
Die Nacht verbrachten wir im selben Hotel in Edinburgh.
11. Tag
Der letzte Tag auf der Insel war angebrochen. Gemütlich fuhren wir mit unserem Bus in Richtung Süden, hin und wieder hielten wir an für eine Pause. In York, einer beeindruckenden Stadt mit historischem Stadtkern und berühmtem Minster machten wir eine längere Pause. Wir besichtigten die Altstadt mit ihren Fachwerkhäusern, einige besuchten das Minster, das schon von außen ein beeindruckendes Bauwerk ist.
Am frühen Abend schließlich erreichten wir Hull und den Fährhafen. Ohne Komplikationen bestiegen wir die Fähre nach Rotterdam. Dieses Mal sollte es eine Überfahrt über Nacht sein, d.h. wir zogen in Kabinen, die mit Bad und Betten ausgestattet waren. Das Büffetrestaurant „Four seasons“ ließ keine Wünsche offen. Gut gestärkt traten wir die Fahrt in Richtung Festland an.
12. Tag
Über Nacht begann die Fähre etwas zu schwanken. Kein Gast aus unserer Gruppe hatte damit ernste Schwierigkeiten, so dass wir wohlbehalten am nächsten Morgen in Rotterdam ankamen. Nach einem ausgiebigen Frühstück auf der Fähre fanden wir uns alle wieder in unserem Bus ein. Die Fahrt nach Hause konnte beginnen. Schließlich konnten alle Gäste an ihren Ausstiegsstellen ihre Transferfahrzeuge besteigen. Wir verabschiedeten uns herzlich, alle hatten sich in der Gruppe wohl gefühlt. Es war eine gelungene Reise mit unzähligen neuen Eindrücken, viel Unterhaltung und gemeinsamer Freude.

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