Reisebericht: Städtereise Königliche Residenz London

13.06. – 17.06.2014, 5 Tage Städtereise mit Fluganreise inklusive Stadtrundfahrt London – Seilbahnfahrt über die Themse – Tower of London – Afternoon Tea in der Cutty Sark – Greenwich


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Eine Stadt zu besuchen, ist das Eine. Eine Metropole zu besuchen, etwas ganz Anderes. Letzteres nahmen sich 27 Reisende vor, die mit Bus oder Flugzeug nach London reisten und Unglaubliches erlebten. Aber lesen Sie selbst:
Ein Reisebericht von
Stefan Jahnke
Stefan Jahnke

Königliche Residenz London Eine Reise in die Hauptstadt des British Empire


Regen und Nebel. Damit verbindet wohl jeder die Stadt London. Dann erst folgen Gedanken an die Hauptstadt Großbritanniens und das englische Königshaus.
Gleich vorweg: Regen sahen wir wenig, wurden nicht einmal richtig nass. Der Londoner Nebel scheint zumindest im Juni in London zu fehlen. Dafür durften wir die Queen sehen, fast die gesamte bekannte Königsfamilie nur wenige Meter von und entfernt vorbeifahren sehen und somit mehr erleben, als sich jeder Londonbesucher im Vorhinein zu erwarten traut.
In der Reisebeschreibung wurden sie alle aufgeführt, jene Highlights, die jedem nach und nach in den Sinn kommen, denkt er an die Stadt. Tower und Tower Bridge, London Eye, Buckingham Palace und wie sie alle heißen. Dazu Ausflüge nach Cambridge und Windsor Castle. Eine interessante Zusammenstellung all dessen wollten wir erleben und genießen.Vor dem Ziel steht meist die Anreise. Beginnen wir also dort.
Zwei Varianten konnten wir wählen: einmal den Flug von Deutschland in die Hauptstadt des europäischen Inselstaates und einmal die Anreise per Bus. Für jede dieser Varianten begeisterten sich einige Gäste und so brachen unsere 15 Busreisenden bereits am Donnerstag auf, während unsere 12 Flugreisenden noch ihre Koffer packten.

Donnerstag, 12. Juni 2014 Aufbruch von zuhause, Fahrt nach Hoek van Holland, Bezug der Fährkabinen


Jemand sagte einmal, „Wohin man fährt, ist egal. Wichtig ist, einzusteigen."
Unser Ziel jedoch stand fest. London, die königliche Residenz wollten wir sehen.
So brachen 15 Reisende bereits am Donnerstag per Bus auf, um gegen Abend in den Niederlanden eine Fähre zu besteigen.
Unsere Route, die bereits gegen 6:00 Uhr in der Frühe begann, führte uns erst durch Sachsen und Thüringen, dann nach Hessen und Nordrhein-Westfalen.
Gut informiert über die Sicherheit und den technischen Stand des Busses, nutzten wir das umfangreiche Angebot des Bordservices, um es uns bereits auf der Fahrt auf dem Festland urlaubsgerecht gut gehen zu lassen.Vorbei am Ruhrgebiet ging es nach Holland, wo wir bereits am späten Nachmittag den Hafenort Hoek van Holland erreichten und die verbleibende Zeit bis zum Check-in auf der Fähre ‚Stena Britannica' nutzten, um entlang der Hafenausfahrt alte Bunker zu erkunden und bis an die Nordsee zu gehen.Früher als geplant öffneten dann bereits die Check-in-Schalter. Wir erhielten unsere Keycards für die Kabinen und die Gutscheine für ein Abendmenü sowie das Buffet zur Frühstückszeit. Denn die Überfahrt sollte bis zum frühen Morgen dauern.Noch vor 19:00 Uhr betraten wir die moderne Fähre, während Steffen, unser Busfahrer, den Reisebus über verschlungene Hafenwege zum Backbordtor der ‚Stena Britannica' und später auf Deck 3 des Schiffes brachte. Mit unserem Reiseleiter Stefan stellten wir unsere Uhren von Mitteleuropäischer Sommerzeit (MESZ) auf Greenwich Mean Time (GMT) um, bezogen unsere alle auf Deck 10 der Fähre liegenden Kabinen und trafen uns wenig später zum gemeinsamen Abendessen im Hauptrestaurant des Schiffes auf Deck 9.Ein köstliches Menü in angenehmer Atmosphäre ließ die Zeit bis zum Ablegen schnell vergehen. Wer wollte, schaute sich das Verlassen des Hafens live an. Andere nutzten den Kanal der Brückenkamera im Kabinenfernseher für einen Blick hinaus, einen Fährrundgang, Shopping im Duty Free Shop und wieder andere nutzten die verbleibenden wenigen Stunden bis zum Wecken durch den Schiffsfunk zum baldigen Ausruhen und Schlafen.
Ein ereignisreicher Tag mit über 800 Kilometer Fahrstrecke, auf der wir zum Glück keinen Stau erleben mussten, ging zu Ende. Was würden uns die diesem folgenden bringen? Wir waren alle sehr gespannt, vergnügt und... müde.

Freitag, 13. Juni 2014 Ankunft in Harwich, Stadtrundgang in Cambridge, Treff mit unseren Fluggästen und erste Erlebnisse in London


‚Don't worry, be happy!'
Manch einem unserer kleinen und wackeren Busreisegrippe ging das Lied nach dem Wecken durch den Bordfunk den übrigen Tag nicht mehr aus dem Kopf. Es war früh, aber irgendwie waren wir doch munter und trafen uns wenig später wieder im Hauptrestaurant zum leckeren und umfangreichen Frühstücksbuffet.
Interessiert schauten wir zu, wie so viele Fährreisende schnell, zuvorkommend und professionell ihr Essen am nie leer werdenden Buffet erhielten. Dann hieß es bereits, sich zu sputen, denn die Fähre hatte Harwich bereits vor dem offiziellen Wecken der Passagiere erreicht. Also auf, auf, das Gepäck gegriffen, die Kabine verlassen und hinab aufs Fahrzeugdeck 3, wo unser Bus wartete, in dem wir, gut und sicher gelenkt von Steffen, die Fähre durch deren Spitze verlassen sollten.Irgendwie vergaßen ein paar Autoreisende wohl, dass man pünktlich zu sein hatte. So warteten mehrere PKW und LKW wegen eines Autos. Nein, das dauerte nicht zu lange, war eher ein Spaß. Irgendwann ging es doch los und hinaus zur Passkontrolle.
Willkommen in Großbritannien, liebende Reisende!
Etwa zu dieser Zeit saßen unsere 12 Flugreisenden bereits in ihren Maschinen von Leipzig und Dresden via München bzw. Frankfurt nach London. Wir wünschten ihnen in Gedanken einen guten Flug, während Steffen ohne mit der Wimper zu zucken so tat, als wäre sein Lenkrad auf der anderen, uns weniger vertrauten rechten Seite des Busses, also in den Linksverkehr eintauchte und uns sicher gen Cambridge leitete.Gut zwei Stunden später stiegen wir an der Queens Road in Cambridge aus und trafen auf unsere örtliche Reiseleiterin Margot, die uns nun bis zum Mittag mit österreichischem Charme und unheimlich viel Fach-, Sach- und Geschichtswissen ihre alte, neue Heimatstadt näher brachte. Vorbei an vielen leider wegen der Prüfungen geschlossenen Colleges bekamen wir schnell einen Eindruck vom Schul- und Universitätswesen der Stadt und des Landes.
Natürlich klickten die Fotoapparate mehrfach, besonders vor Isaac Newtons Apfelbaum vor dem Trinity College, aber ebenso am Kings College und in den schmalen Straßen und Gassen der Stadt. Wenn man doch die Zeit unendlich weit dehnen könnte, dachten wir, als die Uhr mahnte. Denn zum Einen warteten bald unsere Fluggäste in London auf uns und zum Anderen hatten wir an diesem Nachmittag noch ein wichtiges Erlebnis vor uns. Also auf, zurück zur Queens Road, hinein in den Bus und auf der linken Seite weiter durch den Verkehr in die größte Stadt Großbritanniens hinein. Die Mittagszeit wurde uns mit Würstchen und Bordgetränken im Bus nicht zu lang, die Vorfreude auf kommende Erlebnisse stieg unaufhaltsam an.Erst mitten in London wurde der Verkehr etwas zäh fließend. Gegen 13:30 Uhr trafen wir dann am Guoman Tower Hotel, direkt neben der Tower Bridge, ein und Stefan erledigte schnell den Check-in-Vorgang, traf auch schon auf unsere Fluggäste und wies den Bus durch die niedrige Durchfahrt ein, damit unser Gepäck schnell ins Hotel, vor allem auf unsere bezugsfertigen Zimmer kam. Dann bezogen wir diese ebenso und nur eine halbe Stunde später bereits trafen wir uns, inzwischen 27 Reisegäste stark, am Bus, um ein besonderes Highlight unserer Reise zu erleben.Wir begrüßten uns untereinander. Stefan nutzte die Fahrt durch die Innenstadt, um uns allen noch einmal genauer die kommenden Tage zu erläutern und schon stand der Bus wieder... neben dem größten Riesenrad Europas. Dem London Eye.
Als unser Reiseleiter Stefan uns die Karten in die Hand drückte und uns zum Einlass begleitete, war sicher in jedem ein wenig Kribbeln. Spannende Minuten lagen vor uns. Also hinein in die Gondeln und ab nach oben, London, die Stadt, die wir eben erst erreichten, von ganz oben anschauen.Schöne Dinge vergehen meist zu schnell. Erinnerung daran bleibt. Voll mit Eindrücken der Reise gen Himmel saßen wir später wieder im Bus, fuhren zurück zum Hotel und genossen nun etwas Ruhe, ehe wir uns am Abend zum gemeinsamen Abendessen im Galerie Restaurant im Upper Floor trafen. Ein leckeres Buffet mit verschiedenen Fleischsorten, Beilagen, etwas Süßem zum Nachtisch. So mag man ein Essen, so durfte dieser Erste, unser Ankunftstag in London gern zu Ende gehen.Zurück im Hotelzimmer, wurde es draußen dunkel. Dieser Ausblick! Einige hatten die Tower Bridge direkt vor Augen, andere den Jachthafen, alle Teile der Skyline Londons. Dies alles war nun beleuchtet. Ein Erlebnis, ein Ausblick, der uns fast die Müdigkeit der Anreise vergessen ließ.
Na, trotzdem... es wird Zeit. SCHLAFEN!

Sonnabend, 14. Juni 2014 Stadtrundfahrt in London, Themsefahrt nach Greenwich


Jede Nacht geht einmal zu Ende. Diese schien kurz. Mal ein Auge riskieren?
Wieder dieser Blick hinaus. Herrlich! Nein, da hält es niemanden lange im Bett. Hinaus, Erlebnisse sammeln... und erst einmal auf zum Frühstück!
In der Brasserie im Ground Floor sowie im Galerie Restaurant im Upper Floor standen überquellende Buffets für unser Breakfast bereit. Typisch Englisch mit Warmanteil, gebratenem Schinken, verschiedenen Eiergerichten, Würstchen, natürlich auch der klassische Kaltanteil mit Marmelade, Schinken, Wurst, Käse, Müsli und vielem mehr luden ein, den Tag erst einmal mit Sättigung zu beginnen.
Gegen 9:00 Uhr trafen wir uns dann allesamt im Ground Floor, in der Lobby nahe der Rezeption und sahen Stefan mit irgendwelchen kleinen technisch aussehenden Geräten herumexperimentieren.
Quietvoxes waren es. Ein sogenannter Reiseleiterfunk. Und während unser Reiseleiter die Geräte schon an uns ausgab, die Funktion entsprechend erklärte, stand plötzlich hinter ihm ein nach unserem Geschmack typisch britisch aussehender Herr, der uns alle anlächelte.
Hoppla! Stefan begrüßt ihn schließlich und stellt ihn uns vor. Tony, unser heutiger örtlicher Stadtführer. Ein netter Londoner, der gleich mit ein wenig schwarzem britischen Humor und viel Wissen rund um die Stadt begann, den Reiseleiterfunk mit uns allen zu testen, ehe wir gemeinsam vom Hotel, unter der Tower Bridge hindurch, vorbei am Tower of London zum Coach Park liefen, wo Steffen bereits im Bus auf und wartete.
Inzwischen wussten wir schon Bescheid über die Brücke am Tower, Ebbe- und Flutverhältnisse an und in der Themse, sahen jenen Ort, wo man früher die Toten aus der Themse ablegte und waren gespannt, was Tony uns bis Mittag noch zeigen und berichten würde.
Stefan und Tony sprachen noch kurz miteinander irgendetwas wurde da vorbereitet. Hm... nur was? Wir sollten es später erfahren.
Durch Tony instruiert, steuerte Steffen nun den Bus durch die Millionenstadt. Parliament Square, St. Pauls, Piccadilly, Harrods... Links und rechts sahen wir all die bekannten Gebäude. Einziger Unterschied: Die Busscheiben waren kein Fernseher, sondern wir waren wirklich hier. Doch dann hielt der Bus in einer Straße, wo es scheinbar nach vorn wegen einer Sperrung nicht weiter ging. Tony und Stefan taten noch etwas geheimnisvoll. Wir sollten aussteigen. Nun denn, wenn es unsere Guides sagen, dann tun wir das auch.
„So, meine Gäste. Sie sehen, hier ist viel los. Wir werden uns jetzt die Parade anlässlich des Geburtstages der Queen anschauen. Folgen Sie mir bitte und Stefan macht den Schluss, damit wir niemanden verlieren!"
Steffen fuhr den Bus weg. Wir schauten uns noch an. Ja, die Parade. Manch einer las davon in der Zeitung. Verlegt vom Frühjahr auf den heutigen Tag. Was bedeutete das nun aber für uns?
Erst einmal, uns durch Menschenmassen zu zwängen. Bald hatten wir den Sicherheitszugang hinter uns, sahen den Buckingham Palace, wanderten durch den St. James Park und standen wenig später in erster und zweiter Reihe direkt an der Absperrung an der Mall, jener Straße, die vom Trafalgar Square zum Palast führt. Gardesoldaten mit roten Jacken und den typisch hohen schwarzen Fellmützen standen mit geschulterten Gewehren an der Mall, überall flatterten Fahnen, auf dem Palast wehte die große Flagge der Königin.
Dann war es schon soweit. Musik ertönte. Eine Reiterstaffel ritt langsam an uns vorbei, gefolgt von einer Kutsche. Kaum fünf bis zehn Meter und eine hüfthohe Absperrung trennten uns davon. Drinnen saßen... Prince Harry, Camilla und Kate. Es dauerte nicht lange, dann kamen weitere Reiter vorbei, gefolgt von mehreren Kutschen, in denen wir das eine oder andere bekannte Gesicht des britischen Königshauses zu erkennen glaubten.
Doch dann... folgte der Höhepunkt:
Berittene Garde, lautere Musik, eine Kutsche, darin eine winkende Dame, neben ihr ein Herr, ebenfalls mit Fellmütze und in Uniform.
Ihre Königliche Hoheit Queen Elisabeth die Zweite und Ihr Gemahl Prinz Philip. Letzterer regte sich kaum, wollte seiner Frau die Ehre dieser Parade nicht nehmen. Sie winkte uns zu und es entstanden eine Reihe einmaliger Fotos.Bald war die Parade zu Ende. Der Rückweg zum Bus durch den Park führte uns vorbei an manchem Eichhörnchen, einigen Schwänen und Enten. Dann ging es auf der Stadtrundfahrt weiter. Jeder verarbeitete das eben Gesehene noch, bis wir pünktlich am Westminster Pier ankamen, Tony sein Quietvox an Stefan übergab, sich herzlich von uns verabschiedete und wir schließlich zum Pier gingen, wo bald schon unser Schiff nach Greenwich ablegen sollte.
Die Wartezeit wurde uns nicht lang, denn gegenüber stand das London Eye, das wir von gestern kannten, und an ihm vorbei flogen eben die britischen Luftgeschwader in verschiedenen Formationen, was der Parade einen krönenden Abschluss verleihen sollte.London ist bekannt für seinen schnellen Wetterwechsel. Schon beim Warten am Pier trafen uns einige Regentropfen. An Bord setzte stärkerer Regen ein. Nicht schlimm, denn wir saßen im Trockenen, betrachteten die einzelnen Gebäude, Stadtteile, Parks links und rechts der Themse, die Stefan, immer gegen die laute Stimme des nur englisch sprechenden Guides an Bord, mittels des Reiseleiterfunks erläuterte, bis wir schließlich... bei strahlendem Sonnenschein am Pier in Greenwich, gleich neben dem alten Teesegler ‚Cutty Sark' landeten. Tja, wenn Engel reisen!
Der kleine Ort Greenwich wird von Touristenströmen beherrscht. Zu Fuß ging es mitten hindurch, an den Ämtern und Museen vorbei zum ca. 75 Hektar großen königlichen Greenwich Park im Süden des Stadtteils und darin hinauf auf einen etwa 30 Meter höher als der Parkeingang gelegenen Hügel, von dem uns bereits ein Haus mit einer roten Kugel darauf grüßte. Das Royal Observatory of Greenwich.
Der Eintritt erfolgte durch den Gruppeneingang und schon standen wir direkt neben dem alten Nullmeridian. Natürlich wollte sich jeder auf diesem Ablichten lasen und einigen gelang es auch in den nächsten Minuten. Dass der Nullmeridian heute ca. 100 Meter weiter östlich vom Observatorium verläuft, war uns erst einmal egal, denn es gab noch so vieles Anderes zu entdecken. In der Ausstellung sahen wir verschiedene Fernrohre und andere Himmelsbeobachtungsgeräte, Uhren mit exakt angebender GMT durften nicht fehlen und die Camera obscura vermittele einen kleinen Eindruck von der Genialität der Wissenschaftler und Erfinder jener Jahre, als das Observatorium nach dessen Gründung 1675 weltweit als Stätte der Wissenschaft einen sehr guten Ruf erlangte.Später, nachdem wir uns wieder vor dem Observatorium wie verabredet trafen, nutzten wir noch ein wenig Zeit für einen gemütlichen Spaziergang durch die kleine Stadt Greenwich und trafen uns bald wieder am Hafen.
Stefan hatte vielleicht etwas mit uns vor! Unter die Themse wollte er mit uns. Na, so ganz geheuer war uns das erst einmal nicht. Viele Stufen stiegen wir in einem runden Haus herunter und gelangten an eine sich immer noch etwas nach unten neigende Röhre, die wir jetzt entlang gehen sollten. Phu! Da stand auch noch, als wir am Scheitelpunkt ankamen und nun dem wieder etwas nach oben geneigten Weg folgen sollten, dass wir uns 14 Meter unter dem Themseschlamm befanden. Vorn am Zugang waren es nur rund 5 Meter. Trotzdem... ein Erlebnis, das bereits nach 370 Metern zu Ende war.
Der Aufstieg folgte. Plötzlich standen wir in den Island Gardens auf der Isle of Dogs, der Hundeinsel, auf der sich früher die alten Dockanlagen Londons befanden und heute ein aufstrebendes Geschäftsviertel der Stadt entstand. Der Block hinüber nach Greenwich war herrlich. Manche kannten ihn... irgendwo her. Stefan klärte uns auf. Canaletto malte von hier aus. Ein Exemplar dieses Bildes hängt in der Londoner Tate Galerie, eines in Dresden... und nun gibt es ein ähnliches Bild von uns allen vor dieser Kulisse. Schön!Inzwischen fuhr Steffen mit unserem Bus ebenfalls nach Island Garden und wir hatten nur noch einen kurzen Fußweg zum Bahnhof der ‚Dockland Light Railway' (DLR), ehe es durch die Straßen der Docklands zurück zum Hotel, besser zum Busparkhaus am Tower of London ging. Na, den kleinen Fußweg zurück zum Hotel schaffen wir nach diesem Tag auch noch!
„Beeilung, Beeilung!"
Warum drängelt unser Herr Reiseleiter so? Aha! Kaum sind wir am Tower, sehen wir es. Die Tower Bridge öffnet sich. Punkt 18:45 Uhr, ja der Tag wurde lang, heben sich die beiden Fahrbahnplatten zwischen den markanten Brückensäulen an und ein Schiff fährt hindurch. Ein toller Anblick und vor dem gemeinsamen Abendessensbuffet noch ein perfekter Ausflugsabschluss.
Heute blieb wohl niemand von uns noch zu lange munter. Es war wunderschön. Gehörig müde sind wir nun trotzdem!

Sonntag, 15. Juni 2014 Ausflug nach Windsor und Eaton, Abendessen in einem Londoner Pub


Eher mussten wir heute los, konnten nicht ganz so lange den Blick aus Brasserie oder Galerie Restaurant beim Breakfast genießen. Denn 8:30 Uhr bereits saßen wir im Bus, der sich durch die Straßen von London in Richtung Westen, nach Windsor, dem Hauptwohnsitz der Queen, zu schlängeln hatte. Na, dafür lohnt sich sicher ein zeitiges Aufstehen!
Das Gewaltige, 1078 von Wilhelm dem Eroberer noch als Holzburg errichtete, später von seinem Sohn Heinrich dem Ersten mit Steinmauern umgebene und mit Steinhäusern bebaute Castell grüßte bereits von Ferne. Die Flagge der Queen auf dem Round Tower kündigte deren Anwesenheit an, was leider bedeutete, wir würden nicht alle bei ihrer Abwesenheit zu besichtigenden Räume sehen dürfen. Pech. Trotzdem gut, dass wir, entgegen des ursprünglichen Programms, diesen Ausflug auf Sonntag vorzogen, denn am Montag wäre das Castell komplett geschlossen. Nun denn, dann auf in die alten Gemäuer!
Mit Eindrücken von Queen Victorias alter Staatslokomotive im Bahnhof von Windsor, ausgerüstet mit deutschsprachigen Audioguides und vereinbart für ein Treffen in rund vier Stunden vor dem Castell, marschierten wir erwartungsvoll los.
Der Audioguide berichtete uns von vielen Gebäuden und Räumen. Fast jeder Herrscher über England versuchte, hier in Windsor Castle seine architektonischen oder sonstigen gestalterischen Spuren zu hinterlassen. Spannend und interessant, jedoch...
Ja, die Queen feierte am Vortag in London, kehrte sicher ermüdet nach Windsor zurück und hatte an diesem Sonntag noch einige Empfänge und weitere Feierlichkeiten vor sich. Dadurch blieben uns leider mehr Räume verschlossen, als geplant, aber manchmal kann man als Normalsterblicher eben die Pläne der Blaublütigen nicht vorausahnen.
Wir machten das Beste daraus und schauten und hörten an, was ging, besuchten dann noch den Ort Windsor, in dem man sich sogar mit den ‚Lustigen Weibern' Shakespeares fotografieren lassen konnte, ehe wir uns alle am vereinbarten Ort zum Besuch der auf der anderen Themseseite Windsors liegenden Universitätsstadt Eaton wiedertrafen.
Stadt? Nein. Windsor und Eaton bilden gemeinsam eine Stadt. Durch Gassen, vorbei an alten, schön hergerichteten Häusern mit bunten Gärten und schönen Durchsichten ging es nun nach der Themsequerung bis zum College. Obwohl dieses ebenfalls wegen der laufenden Prüfungszeit geschlossen war, fand Stefan einen Weg, damit wir eine alte Kapelle besichtigen konnten, die inzwischen mitsamt ihres reichen Holzschmuckes, vielen Gemälden, einer Orgel und sonstigem Schmuck vom College als Prüfungs- und Versammlungssaal genutzt wurde. Darin zeigte uns Stefan die Prüfungsunterlagen in Mathematik, Physik und anderen Fächern, und während wir uns ein wenig an den Prüfungstischen ausruhen konnten, an denen noch am Freitag die Studenten schwitzten, berichtete er über das Schulwesen in Großbritannien.
Wie viel kostet einen Studenten doch gleich ein ‚half'? Über 10.000 Pfund. Und ein Studienjahr besteht aus drei solchen ‚halfs'. Ja, ja, die Briten! Bei ihnen hat ein Ganzes wohl wirklich drei Hälften? Trotzdem... eine Menge Geld für ein Studium am College in Eaton!
Versöhnt mit Windsor und Eaton brachen wir etwas eher als geplant wieder in Richtung Bus auf. Stefan telefonierte die ganze Zeit. Wir dachten ja, er spricht mit Steffen, damit der den Bus fertigmachte, doch scheinbar stimmte dies nicht.
Am Bus folgte die Erklärung.
Stefan beschwerte sich bei der Queen über die verschlossenen Räume. Die Königin war mächtig ‚not enthused' und wollte das natürlich wieder gut machen. Sie lud uns spontan zum Five o'Clock Tea ein. Stefan wusste, dass wir nicht bis fünf Uhr bleiben wollten, und sagte es ihr auch. So schlickte sie uns jedem eine kleine Teedose mit Afternoon Tea.
Eine nette Idee von Stefan. Danke, Eberhardt Travel, für die kleine Überraschung!
Dann ging es direkt durch die Rushhour zurück nach London und dort zum Hotel. Da sollte es heute kein Abendessen geben. Na so etwas! Nein, kein Grund zum Verzweifeln. Gegen sieben Uhr trafen wir uns alle in der Lobby und wanderten am Tower of London entlang und hinein nach Tower Hill, bis vor uns ein uriger Pub auftauchte. ‚The Minories'.
Ein Raum im hinteren Teil des weitläufigen Pubs unter der Bahnstation ‚Tower Gateway' der DLR stand für uns zur Verfügung. Es gab ein Menü aus Haddock (Schellfisch) and Chips sowie einer kuchenähnlichen typisch englischen Nachspeise. Wer keinen Fisch mochte, wählte einfach Hühnchen oder Salat.
Der Abend wurde lustig und lang. Stefan zeigte uns das Bestellen am Tresen, führte uns in einige Merkmale zwischen Beer und Ale ein und so hatten wir eine Menge Spaß.
Natürlich ging auch dieser Tag zu Ende. Nur eben später, als die anderen bisher in London.

Montag, 16. Juni 2014 Spaziergang durch London, Wachablösung am Buckingham Palace, Besuch des Towers


Ausschlafen ist schön. Etwas Zeit gönnten wir uns heute dafür und starteten erst gegen 9:00 Uhr in der Lobby, wanderten wieder entlang des ‚Tower of London' und der Themse zum Tower Coach Park und fuhren von dort mit dem Bus zum Parlament Square.
Stefan wollte uns einige Highlights von London zu Fuß zeigen, von denen wir bisher nur hörten oder die bei der Stadtrundfahrt mit Tony viel zu schnell an uns vorbeiflogen.
So nutzten wir ein wenig Zeit, um uns den Westminsterpalast (Houses of Parlaments), Westminster Abbey und weitere Gebäude am Ausstiegspunkt anzuschauen, ehe es die Parlament Street entlang zuerst zur King Charles Street ging, wo sich die ‚War Cabines', also die Kommandobunker Churchills befinden, ehe wir trotz der Absperrungen einen Blick auf Downing Street Nr. 10 warfen und dann weiter zu den königlichen Pferdeställen, dem Paradeplatz und zum Trafalgar Square liefen, während Stefan uns weitere Gebäude und deren Geschichte entlang der Parlament Street bzw. Whitehall erläuterte.
Nach einem individuellen Rundgang um den Trafalgar Square mit Nelsons Collum in der Mitte, der Gedenksäule an Admiral Nelson, ging es durch das Admiralty Arch auf The Mall und diese entlang des Jubilee Walk der Königin zum Buckingham Palace, über dem diesmal die Union Jack wehte, die britische Staatsflagge. Ein untrügliches Zeichen, dass Queen Elisabeth II nicht hier, sondern vermutlich immer noch auf Windsor Castle weilte. Vielleicht trank sie da gerade mit anderen aus ihren Gemächern ausgeschlossenen Besuchern Tee?
Vor dem Buckingham Palace sammelten sich bereits viele Menschen. Bereits ab 8:00 Uhr kommen wohl die Ersten, um gegen 11:30 Uhr die große Wachablösung zu erleben. Trotzdem suchten wir uns noch die besten Plätze und sahen der eben beginnenden Ablösung zu.
Gut 40 Minuten später verließen die beiden Militärorchester, das Englische mit Blasmusik und das Schottische unter Dudelsackklängen, den Schlosshof. Ein weiteres Erlebnis mitten in der Hauptstadt Großbritanniens, der königlichen Residenz London.
Der Fußweg entlang der Palastmauern führte uns schnell zurück zum Bus und dieser brachte uns ins Hotel, wo wir ein wenig Ruhe suchten, bis der nächste, offiziell letzte Programmhöhepunkt unserer Reise begann.
Der Besuch des Tower of London.
Stefan verteile am Nachmittag die Eintrittskarten, wies uns in die ersten Schritte innerhalb des Towergeländes ein. Gemeinsam nutzen wir den Gruppeneingang an der Themseseite und wanderten schnurstracks zur Warteschlange für die Besichtigung der Kronjuwelen der britischen Monarchen.
In England wird sogar anders gewartet, das Warten organisiert. Eine Schlange, sicher 400 Meter oder mehr lang, wirkt vielleicht abschreckend. Jedoch sorgten die Beefeater, die Bewacher des Tower, für ein wenig Spaß beim Stehen und nach gut 20...25 Minuten traten auch wir durch das Tor des Schatzhauses an der Themse.
Viel Prunk und Pracht sahen wir. Ein tolles Erlebnis!
Danach besuchten wir individuell die vielen anderen Gebäude zwischen den Außenmauern des Towers, standen am Verrätertor, blickten vom White Tower auf die Themse, beobachteten die Raben in ihrer Voliere und fühlten uns bereits ein wenig wie die Damen und Herren dieses über die Jahrhunderte stetig weiter bebauten und erweiterten königlichen Bauwerkensembles gleich neben der Tower Bridge.
Gegen 17:00 Uhr, also dann, wenn in London die meisten Museen offiziell schließen, hatten die Wenigsten von uns noch Ruhe für weitere Besichtigungen, denn... König Fußball regierte nun die Welt. In Brasilien lief die Weltmeisterschaft und das erste Spiel der Deutschen, Deutschland-Portugal, wurde angepfiffen. Zum Glück lief das Spiel auf einem der englischsprachigen Kanäle im Hotelfernsehen und gebannt verfolgten alle Interessierten, wie Deutschland in reichlich 90 Minuten vier Tore, die Portugiesen jedoch keines schossen. Das steigerte noch einmal mehr unsere Laune. Wobei... die war doch bereits auf dem Höhepunkt, oder? Bei dieser schönen Reise...? Natürlich!
Trotzdem setzte irgendwann Dunkelheit ein. Der Abend war da und nach dem Abendessen hieß es: Packen. Morgen schon sollte es für alle wieder gen Heimat gehen. Per Flugzeug oder per Bus. Schade. Wirklich! Trotzdem entstanden noch ein paar Nachtaufnahmen vom beleuchteten London und dann hieß es: gute Nacht!

Dienstag, 17. Juni 2014 Freizeit in London, Verabschiedung unserer Fluggäste, Fahrt zur Fähre nach Harwich


Von etwas Abschied zu nehmen, was doch eigentlich schön war und ist, fällt schwer. Daher sollte man diesen Abschied so einfach und schön wie möglich gestalten. Und genau das hatten wir an diesem Tag vor.
Am Morgen trafen wir uns nach dem Breakfast noch einmal alle am Bus. Die Busreisenden übergaben ihre Koffer an Steffen, die Flugreisenden stellten diese beim Concierge in unserem Guoman Tower Hotel unter. Dann checkten wir schweren Herzens aus.
Stefan verabschiedete die Fluggäste offiziell. Ihr Transfer würde am Nachmittag vom Hotel nach Heathrow fahren, und von da flogen alle gemeinsam nach Frankfurt, wo sich dann die Gäste nach Leipzig und Dresden auf unterschiedliche Maschinen verteilen sollten. Bis dahin war aber noch eine Menge Zeit. Freizeit! Und das auch noch in London.
Steffen und Stefan boten an, alle mit in die Stadt zu nehmen. Erste Station: Parlament Square. Zweite Station: Hyde Park, Park Lane, nähe Speakers Corner. Von da ist es nicht weit zum Kaufhaus Harrods sowie zur Oxford Street.
Dieses Angebot nutzten fast alle Gäste. Individuell wollten die Fluggäste dann zur richtigen Zeit wieder im Hotel sein und die Busreisenden trafen sich am späten Nachmittag wieder am Hyde Park, um die Heimreise mit erstem Ziel gen Harwich zur Fähre nach Hoek anzutreten.
Es wurde ein spannender halber bzw. dreiviertel Tag in London. Viele Erlebnisse, etwas Shopping, Ruhe in der pulsierenden Stadt. All das erlebten wir, ehe wir als Busreisende wieder pünktlich am Bus standen und wussten, dass die Flugreisenden schon auf dem Wege nach Heathrow waren.
Also an Bord... Fluggäste. Guten Flug. Und grüßt uns Deutschland, denn wir kommen erst einen Tag später nach Hause.
Wieder umfing uns die Rushhour, als Steffen den Bus sicher aus London herauslenkte. Pünktlich kamen wir in Harwich an und konnten bald schon unsere Kabinen-Keycards sowie die Vouchers für Abendmenü und Breakfast an Bord in den Händen halten. Danach beobachteten wir die letzten LKW und Container, wie sie unsere Fähre, diesmal die baugleiche ‚Stena Hollandica', verließen, ehe wir im Bus an Bord fuhren und wenig später unsere Kabinen in Beschlag nahmen.
Dann trafen wir uns wieder zum leckeren Abendessenmenü im Metropolitan Restaurant und verfolgten später das Auslaufen der Fähre, gingen durch den Schiffsshop, tranken noch ein Gläschen an einer der vielen Bars oder genossen die Abendsonne auf dem Sonnendeck, ehe wir die wenigen verbleibenden Stunden zum Schlafen nutzten. Und diesmal bemerkten wir wirklich, an Bord zu sein. Denn unsere Fähre schaukelte ein wenig stärker auf dem Wasser, als bei der Herfahrt.
Na egal. Trotzdem gute Nacht!

Mittwoch, 18. Juni 2014 Ankunft in Hoek van Holland, Heimreise


‚Don't worry, be happy!' klang wieder durchs Schiff. Wenig später saßen wir beim letzten Frühstück unserer gemeinsamen Reise in die königliche Residenz London.
Die ‚Stena Britannica' verließen wir in Hoek van Holland zu Fuß und unser Bus erwartete uns bereits vor dem Terminal. Nur noch reichlich 800 Kilometer trennten uns von der Heimat. Trotzdem fragten wir uns, ob wir wirklich zurück wollten. Doch zu viel des Guten ist auch nicht gut. Also munter in den Bus einsteigen und ab... nach Deutschland.
Gut lagen wir in der Zeit, bis uns in Gotha leider der Stauteufel mit rund 3 Kilometer und völligem Stillstand auf der Autobahn ereilte. Wir hoffen wirklich, dass die Insassen des dort in der Leitplanke stehenden Pkw inzwischen wieder Topfit sind, ihnen nicht wirklich Schlimmes passierte.
Für uns ging es nach rund anderthalb Stunden weiter nach Hause.
Eine Reise voller Erlebnisse ging zu Ende. Lange noch werden wir davon zehren.


Auf Wiedersehen... irgendwann einmal.


Es war eine schöne Fahrt mit Ihnen und unserem Busfahrer Steffen von der Firma SATRA. Viel gab es zu erleben, wovon wir alle noch eine Weile zehren werden und uns sicher gern daran erinnern. Allen an Bord hat es gefallen und vielleicht treffen wir uns auf einer meiner nächsten, anderen Fahrten durch Deutschland, Europa oder die Welt einmal wieder. Ich würde mich sehr darüber freuen und wünsche Ihnen bis dahin eine gute Zeit.
Ihr Reiseleiter
Stefan Jahnke

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