Reisebericht: Rundreise–Kombination Schottland, Nordirland und Irland

30.06. – 11.07.2014, 12 Tage Busreise Edinburgh – Stirling – Highlands – Loch Ness – Glen Coe – Glasgow – Oban – Belfast – Giant's Causeway – Derry – Glenveagh–Nationalpark – Dublin


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Wiesen und Berge, Seen zwischen Steinen und Wegen, Wackersteinmauern, soweit das Auge reicht. Dazwischen Schafe und Kühe, verfallene Burgen und bunte Dörfer, Geschichte zum Anfassen und Schmecken, Erlebnisse, die man nie vergisst. Schottland und Irland.
Schottische Einfalt, irische Unwägbarkeiten, keltische Einflüsse und gälische Sprache findet man zwischen Edinburgh und Galway im Norden der britischen Inseln.
In der Reisebeschreibung wurden sie alle aufgeführt, jene Highlights, die jedem nach und nach in den Sinn kommen, denkt man an jene Gebiete. Edinburgh und Stirling mit ihrer alten Geschichte, den ebenso alten Burgen, das Tal der Tränen Glen Coe, der Loch Lomond, Orte und Städte wie Fort William, Oban, Glasgow auf der schottischen Seite, dazu Belfast und die Geschichte der Titanic, Giant's Causeway, Derry und uralte Gräber, die erste Whisky-Destillerie der Welt in Kilbeggan, edle Pferde und das pulsierende Leben in Dublin auf der irischen Seite des bereisten Gebietes. Eine interessante Zusammenstellung all dessen wollten wir erleben und genießen.
Vor dem Ziel steht meist die Anreise. Beginnen wir also dort.
Und los ging es mit dem Bus Sachsen und Thüringen. 42 Busreisende starteten mehr oder weniger früh auf eine besondere Entdeckungstour.
Ein Reisebericht von
Stefan Jahnke
Stefan Jahnke

Montag, 30. Juni 2014 Aufbruch von zuhause, Fahrt nach Amsterdam, Bezug der Fährkabinen

Jemand sagte einmal, „Wohin man fährt, ist egal. Wichtig ist, einzusteigen."
Am zeitigen Morgen waren der Bus vielleicht, der Busfahrer natürlich, aber wohl kaum ein Reisegast ausgeschlafen. Trotzdem. Wir wollten nach Schottland und Irland. Entlang der Bundesautobahn A4 ging es und hinter Eisenach waren wir schließlich vollzählig. 42 Reisende mit Koffer und Fährgepäck, vielen Erwartungen an die kommenden Tage und der Hoffnung auf schönes Wetter saßen im Bus, der sich entlang der Kassler Berge immer weiter gen Ruhrgebiet und schließlich nach den niederen Landen bewegte. Stefan, unser Reiseleiter, erklärte die Gegend, brachte einige geschichtliche Fakten und verkürzte uns so die lange Zeit im Bus. Zwischendurch gab es zum Mittag Würstchen aus der Bordküche und das Land wurde flacher und flacher. Pünktlich zum Check-in erreichten wir Amsterdam Ijmuiden, fuhren mit dem Bus auf die Fähre der DFDS und bezogen wenig später unsere Kabinen. Ein wenig traurig lasen wir die Hinweise auf den Schiffsmonitoren. Das Fußballspiel Deutschland gegen Frankreich in der gerade laufenden WM konnten wir nicht live verfolgen, dafür aber das späte Ablegen der Fähre mitten in der Nacht. Gestärkt von einem überquellenden Buffet mit den verschiedensten Angeboten war das leichte Schaukeln der Fähre in der Nacht nicht so schlimm. Wir freuten uns auf die kommenden Tage und wünschten uns eine gute Nacht.

Dienstag, 1. Juli 2014 Ankunft in Newcastle, Fahrt nach Schottland und Besuch von Edinburgh


Beim Frühstück waren wir noch auf See. Dann begann bereits das Landungsmanöver in Newcastle, und nachdem wir uns alle am Service Desk trafen, ging es gemeinsam hinab zum Bus und von dort bald aus der Fähre heraus und hinein nach England. Ach nein, erst folgte die Grenzkontrolle. Drei Damen und drei Herren sollten bitte mit ihrem Handgepäck aussteigen und sich überprüfen lassen. Nun gut, wir sahen es als einen Spaß an. Schnell war der Check erledigt. Wir nutzten die Zeit, um unsere Uhren auf Londoner Zeit umzustellen. Frank, unser Busfahrer, lenkte den Bus auf die linke Seite der Straße und niemand hatte das Gefühl, dies sei etwas Besonderes, denn er fuhr auch hier im Linksverkehr sehr sicher gen schottische Grenze. Am Grenzstein machten wir Pause. Stefan versprach uns vorher einen Dudelsackspieler an dieser Stelle. Als wir ankamen, war dieser nicht da, doch wenig später, als wartete er nur auf uns, kam er doch und wir konnten seinem Spiel folgen, uns mit ihm am Grenzstein mit herrlichem Lowlands-Hintergrund fotografieren lassen und die Sonne genießen, ehe es nach Jedburgh weiterging, wo wir zur Mittagspause ein Haus von Maria Stuart (Mary Queen of Scot's House) besuchten. Dort blieb uns leider nicht viel Zeit, denn in Edinburg wartete bereits Marion, unsere Stadtführerin für diesen Nachmittag, mit der wir zuerst das Castle besichtigten, ehe sie uns neben den vielen chic gekleideten geladenen Gästen des königlichen Sommerfestes ihre Stadt zeigte und uns noch neugieriger auf die kommenden Tage machte. Der Nachmittag war schon recht alt, als wir Edinburgh verließen und eigentlich dachten, nun ginge es ins Hotel. Weit gefehlt. Stefan berichtete von zwei Brücken in der Nähe und schon sahen wir sie auftauchen. Die Forth Railroad und die Forth Road Bridge. Gigantisch ohne Frage. Der rechte Ort für ein erstes Gruppenfoto. Na, bei so vielen Erlebnissen schon am ersten Tag auf schottischem Boden konnte die Reise nur toll werden. So lachten wir bald herzlich im Hotel in Grangemouth mit und über die Butlerin, die Restaurantdame, die mit leisem englisch-schottischem Humor einfach jeden zum Lachen brachte. So ein toller Tag... und das Bier zum Dinner holten wir uns zünftig britisch selbst an der Bar. Na dann, gute Nacht für einen nächsten schönen Tag in Schottland!

Mittwoch, 2. Juli 2014 Stirling Castle, Busrundfahrt zwischen Lowlands und Highlands bis nach Drymen


Frühstück gut, alles gut. Und das Frühstück war gut. Wie Fürsten fühlten wir uns im altehrwürdigen Hotel, in dem wir am Morgen erwachten. Was macht man da? Wir zumindest besuchten das Stirling Castle mit seinen vielen finsteren, verschlungenen Gängen, einer tollen Inneneinrichtung und echten Kammerzofen und Herolden, genossen einige Freizeit in der pulsierenden alten und doch nicht veraltet wirkenden Innenstadt von Stirling um die Mittagszeit, konnten uns unter anderem nicht am alten Schokoladengeschäft in der Nähe des Bahnhofes sattsehen und waren gespannt auf den Nachmittag, denn Stefan und Frank wollten mit uns durch die Lowlands und Highlands fahren. Es wurde eine tolle Tour bis hinauf zum Loch Lubnaig, wo wir herrliche Fotos machen konnten, wollten Ähnliches am Loch Venachar wiederholen, aber das schottische Wetter ließ es regnen. Trotzdem oder vielleicht auch darum wurde die Fahrt zum Erlebnis, denn mit dunklen Wolken, dazwischen blauen Himmelslücken und der mystisch wirkenden Beleuchtung wirkte Schottland noch viel interessanter auf uns, als es bei Sonnenschein jemals sein könnte. Der Regen ließ später wieder nach und wir erreichten Drymen und unser Hotel ganz in der Nähe des Loch Lomond trocken, zufrieden und müde. Doch der Tag war noch lange nicht zu Ende, denn das Dinner lag vor uns... und eine Überraschung dabei. Denn mitten beim Essen erschien ein Dudelsackspieler, eine Tänzerin kam herzu und ein Keybord. Der schottische Haggis wurde durch eine Kostprobe und einen Schluck Whisky geehrt, danach begann der wilde schottische Tanz. Na so etwas! Da kamen wir zu einem waschechten schottischen Folkloreabend. Schön! Trotzdem. Der morgige Tag sollte anstrengend werden. Irgendwann hieß es gute Nacht!

Donnerstag, 3. Juli 2014 Entlang des Loch Lomond durch die Highlands nach Glen Coe, Fort William und Oban


Das Lied von Loch Lomond auf den Lippen von Stefan, ging es am Morgen nach dem zeitigen Frühstück ab zur Ostseite des vielbesungenen Sees. Die Aussicht am Besucherzentrum auf dieser Seeseite ist nicht so interessant, vermittelt jedoch einen guten Überblick über die Freizeitnutzung des Sees, denn Unmengen von Segelbooten lagen hier vor Anker und wir sahen die ersten Inseln des Sees an seiner breitesten Stelle. Doch wir sollten noch weitaus mehr von ihm und dem alten Ben, dem gleichnamigen Berg Ben Lomond sehen, als wir wieder nach Süden und dann nach Nordwesten ans andere Seeufer fuhren, in der Nähe eines Wasserwerkes Station machten und die Weite, die Ruhe des Sees und der vielen Berge darum herum vor und um uns liegen sahen. Viele Fotos entstanden hier, ehe wir weiter nach Norden, ins Tal der Tränen aufbrachen. Glen Coe verdankt seinen Namen der blutigen Vernichtung ehemals aufständiger schottischer Clans in diesem Gebiet. Der Taleinschnitt liegt sehr schön, das Wetter spielte auch mit und wir genossen die grünen Hänge und die Weite links und rechts der hindurchführenden Straße. Einfach schön, wenn auch mit einer traurigen Geschichte. Doch die wollte bald vergessen sein, denn unser nächstes Ziel war Fort William, dort eher die Stufen des Neptun, eine Stau- und Schleusenanlage der besonderen Art. Doch die Schleusen ansehen kann ja jeder. Wir wollten ein Stück am angestauten Kaledonischen Kanal entlangfahren und ganz am Ende eine Drehbrücke überqueren, um dann auf der anderen Seite zu Neptuns Stufen zurückzukehren. Das war eine spannende Fahrt über schmale Brücken und noch schmalere Straßen. Toll! Doch noch ein Highlight wartete auf uns. Oban. Nein, nicht nur die Stadt mit dem nie fertiggestellten Nachbau des Colosseums in Rom über den Häusern des Ortes am Meer, sondern auch mit einer echten schottischen Whiskydestillerie. Wer in Irland später eine besuchen will, muss auch eine Schottische sehen, sagten wir uns und Stefan sorgte für einen günstigen Gruppeneintritt und übersetzte fleißig live die interessante Führung durch die Destillerie, an deren Ende wir natürlich zwei Sorten des Oban Whisky probieren durften. Ein schöner Tagesabschluss... vor der Rückfahrt nach Drymen, auf der wir noch jede Menge Seen, herrliche Landschaften und verfallene Burgen und Schlösser sahen und uns freuten, dass der Regen erst jetzt einsetzte. Auch wenn man an diesem Abend im Hotel nicht wieder den Haggis ehrte, waren wir doch rechtschaffen müde und zufrieden und gingen bald schlafen. Gute Nacht!

Freitag, 4. Juli 2014 Besuch in Glasgow, weiter nach Cairnryan und Fährüberfahrt nach Belfast


Heute verlassen wir Schottland schon wieder, um nach Nordirland zu fahren. Wir würde es dort sein? Noch klingen die Nachrichten der letzten Jahrzehnte in unseren Ohren. Unruhen, Kämpfe zwischen Royalisten und Katholiken und so weiter. All das soll Geschichte sein.
Erst einmal jedoch ging es nach Glasgow. Die Kathedrale St. Mungo ist wirklich sehenswert und wer wollte, konnte noch gemeinsam mit Stefan zum Rathaus am George Square laufen. Dieser Besuch lohnte sich ebenso, zumal gerade eine Ausstellung über die Partnerstädte Glasgows im herrlich gestalteten Foyer zu sehen war. Der Namenszug ‚Nürnberg' lächelte uns entgegen. Sehr interessant. Doch bald mussten wir schon weiter. Vorbei an alten Häusern, verfallenen Gehöften, kleinen Dörfern, Bergen, Seen, Tälern, Kuh- und Schafherden erreichten wir gerade zur rechten Zeit Cairnryan und den Hafen der Stena Line, mit der wir nach Belfast übersetzten. Ruhige See, ein schönes Schiff und ein interessantes Ziel vor Augen. Bald schon legten wir ab. Nach reichlich zwei Stunden auf dem Wasser fuhr unser Bus in Belfast an Land. Eine halbe Stunde später erreichten wir unser Hotel, wo man uns sehr freundlich und zuvorkommend empfing. Alles wirkte neu oder frisch renoviert. Nur hinter dem Hotel wunderten wir uns über einen riesigen Haufen aufeinandergestapelter und blaurot angemalter Paletten. Was das wohl zu bedeuten hatte? Jugendliche bewachten den Haufen, zündeten sich am Abend, als wir noch einen kleinen Rundgang durch die nähere Umgebung unternahmen, ein Wärmfeuer an. Mystisch. Vielleicht würde unser morgiger Stadtführer das Rätsel lösen können? Auf jeden Fall gab es gutes Essen und müde waren wir nach solch einem Tag auch. Also schliefen wir nicht zu spät ein. Gute Nacht.

Sonnabend, 5. Juli 2014 Besuch des Titanic–Museums Belfast, des Titanic Docks und Stadtrundfahrt in Belfast


Der Stolz der Stadt sollte sie sein. Nicht einmal ganze zwei Wochen stand sie im Dienst. Böse Zungen behaupteten einmal, Belfaster können nur untergehende Schiffe bauen. Nein, die Menschen in dieser Stadt stehen zu ihrer Arbeit. Als die Titanic Belfast verließ, war sie in Ordnung. Auf alles, was danach geschah, hatte hier niemand einen Einfluss.
Wir besuchten an diesem Morgen das Titanic Museum in Belfast, waren die erste Gruppe des Tages und hatten so das Museum über eine Stunde lang fast ganz für uns allein. Herrlich! Trotzdem war da noch Skepsis. Was war es nur, dass dieses Schiff zur Legende werden ließ? Nur dessen Untergang? Die Propaganda davor und danach? Nein, wohl eher seine Dimension, diese Größe. Doch wie soll man sich diese vorstellen können? Das Schiff existiert nicht mehr, die beiden Schwesternschiffe Olympic und Britannic ebenso wenig. Aber halt! Etwas gleicher Größe gibt es noch... in Belfast... nur 5 Busminuten, vielleicht 20 Gehminuten vom Museum entfernt. Das Dock, in dem die Titanic gebaut wurde. Natürlich besichtigten wir auch dieses inklusive des dort befindlichen Pumphauses. Und wir bekamen einen Eindruck. Nicht nur von der Größe des Schiffes, das dieses riesige Dock vollständig ausfüllte, sondern auch vom Schiff selbst. Denn das Dock-Tor wurde aus gleichem Stahl mit gleichen Techniken von den gleichen Arbeitern gebaut, wie die Titanic. Gigantisch, toll, einzigartig! Stefan übersetzte fleißig, was unsere kleine Führerin am Dock über dieses, das Schiff und die damalige Zeit berichtete, ehe uns der Bus vor dem Dock abholte. Unser Stadtführer David war bereits an Bord und so ging es nun durch die Stadt, welche noch vor wenigen Jahren ein No Go für Touristen war.
Fasziniert und geschockt standen wir bald vor der die Stadt teilenden Mauer. Wie in Berlin zierten verschiedene Bilder den Beton, hohe Zäune, Kameras, bewaffnete Polizisten in gepanzerten Fahrzeugen, friedliche Protestmärsche... all das sahen wir in den ärmeren Vierteln der Stadt und machten uns unsere eigenen Gedanken darüber, ehe es hinauf in den Luxus, nach Belfast Castle, dem Schloss der Katzen ging. Krasser können die Gegensätze in solch einer Stadt kaum sein. Und was hat es nun mit den Palettentürmen auf sich? Unser Stadtführer lüftete das Geheimnis. Am 11. Juli 1690 fand die Schlacht am Boyne statt und seither brennen jedes Jahr in der Bonfire Night vom 11. zum 12. Juli die Palettentürme, in die gegen das strikte Verbot der Stadtverwaltung auch Unmengen von Altreifen hineingearbeitet werden. Ein Brauch, vor dem wir uns als Touristen nicht zu fürchten brauchten. Überhaupt hatten wir trotz der vielen alten Berichte in Belfast ein wirklich gutes Gefühl der Sicherheit. Wir hofften, nachdem wir viel von der Stadt sahen und auch noch eine ausgiebige Freizeit darin genossen, dass der Frieden erhalten bleibt. Uns bleibt Belfast auf jeden Fall in guter Erinnerung. So genossen wir das Dinner im Hotel und beschlossen den Abend.

Sonntag, 6. Juli 2014 Entlang der nordirischen Küste nach Giant's Causeway und Derry in die Irische Republik


Manch einer erinnert sich an die Fernseh-Trick-Serie Au Schwarte. Was hat die mit Irland zu tun? Viel, denn sie spielt im übertragenen Sinne dort und heute wollten wir auf den Spuren der Riesen wandern, in deren Fußstapfen treten. In der Trickserie wurde die Geschichte von Giant's Causeway schon einmal schön umgesetzt.
Entlang der nordirischen Küste ging es an vielen kleinen Ortschaften vorbei. Felsformationen, der Blick hinüber nach Schottland und einigen vorgelagerten Inseln, Meer und Wolken waren toll. Zwar regnete es zwischendurch, aber inzwischen wussten wir um die Heftigkeit, aber auch um die Kürze solch eines Schauers in Irland und nahmen es leicht.
Der Damm der Riesen, eigentlich vulkanisch geformt und durch seine Felsabbrüche, die Basaltsäulen, grüne Hänge und Weiten, das rauschende Meer und interessante andere Felsformen schon spannend anzuschauen, hat natürlich eine Geschichte. Nämlich die von den beiden Riesen, dem Schotten Benandonner und dem Iren Fionn. Fionn baute den Damm nach Schottland hinüber, hatte dann jedoch Angst vor einem Kampf mit Benandonner und verkleidete sich als Baby. Der Schotte dachte sich, als er das riesige Baby sah, dass Fionn sicher gewaltig sein müsse und rannte ängstlich und hektisch über den Damm zurück nach Schottland, zerstörte ihn dabei sogar zum Teil. Den Rest kann man heute noch sehen. Eben Giant's Causeway. Eine schöne Geschichte und ein noch viel eindrucksvollerer Ort, den wir gern und lange genossen, ehe wir noch einen kleinen Abstecher nach Derry/Londonderry machten und schließlich gegen Abend Nordirland verließen und in Letterkenny in der Republik Irland unsere Hotelzimmer bezogen. Nach Dinner und gemütlichem Beisammensein an der Bar ging auch dieser ereignisreiche Tag zu Ende. Gute Nacht.

Montag, 7. Juli 2014 Besuch bei W.B.Yeats in Drumcliff, Carrowmore, Galway und Fahrt nach Loughrea


Irland blickt auf eine alte, lange, interessante Geschichte zurück. In jüngerer Zeit die der Spaltung, des Widerstandes, in längst vergessenen tagen die der Kelten, der Druiden, der alten Steingräber und Kultstätten. Heute wollten wir von all dem etwas sehen und erfahren und das begann mit einem Besuch des Grabes von W.B.Yeats, eines der bedeutendsten englischsprachigen Schriftsteller des 20. Jahrhunderts, Literaturnobelpreisträger und Symbolfigur des freien Irlands. In Drumcliff, dem Ort um sein Grab herum, gibt es jedoch noch mehr zu sehen. Geht man am alten, beschädigten Rundturm an der Straße vorbei und dieser fällt in sich zusammen, dann soll man der klügste Mensch der Welt sein. Am Eingang des Friedhofes steht ein Jahrhunderte altes keltisches Hochkreuz und der Ort strahlt eine ländlich-sittliche Atmosphäre aus. Eben typisch irisch. Nicht zu vergleichen mit Carrowmore, wo uns Stefan den Eintritt für die Megalithgräberfelder bezahlte, die wir dann sehr interessiert besichtigten, ehe wir in Sligo zum Mittag am Wasser anhielten, wo wir alle individuell essen wollten, uns dann jedoch lustigerweise fast komplett in einem Pub wiedertrafen, später durch den bedeutendsten irischen Wallfahrtsort Knock fuhren und schließlich ausgiebige Freizeit in Galway genossen, den Straßenmusikanten lauschten, die Zeit zum Shopping nutzten und uns die Innenstadt mit der langen Fußgängermagistrale anschauten. Auch dies macht müde. Bald erreichten wir unser heutiges Hotel in Loughrea und nutzten nach dem Dinner Abend und Nacht zum Auftanken unserer Entdeckerenergien. Gute Nacht.

Dienstag, 8. Juli 2014 Whiskyverkostung bei Kilbeggan, edle Pferde in Kildare und Fahrt nach Dublin


Whisky am Morgen vertreibt Kummer und Sorgen. Bereits gegen 10:00 Uhr erreichten wir die älteste noch in Betrieb befindliche Destillerie der Welt in Kilbeggan und wanderten, ja krochen fast geführt durch eine Mitarbeiterin der Destille und mit Erläuterungen von Stefan durch die schmalen Gänge, vorbei an Dampfmaschine, Wasserrad, Bottichen, Fässern und Kisten bis hin zur Verkostung, wo sogar drei von uns ihren besonders guten Geschmack unter Beweis stellen konnten und in einem Whiskyspiel drei Sorten des Hauses zuordneten. Eine spannende und vor allem interessante Erfahrung, die anschließend mit Verkostung und Diplom gewürdigt wurde. Stefan scherzte noch, dass wir nun sicher auf dem nachfolgenden Besuch des Irischen Nationalgestüts alle Pferde doppelt sehen würden, doch so schlimm war es nicht. Bei Weitem nicht! Dafür blieb es aber interessant.
Was kostet ein Pferd vom Gestüt, unter welchen Voraussetzungen darf und kann man seine Stute dort decken lassen, welche Pferde werden da als Gastpferde eingestellt wie bildet man sie aus und wie beurteilt man dann ihre Fähigkeiten? Al das erfuhren wir in der sachkundigen Führung, die Stefan wieder übersetzte. Wir bewunderten die sauberen, geräumigen Stallungen und Koppeln und sahen die vielen Blumen, die parkähnliche Gestaltung des Gestüts, ehe wir individuell noch den angeschlossenen japanischen Garten besichtigten und die Würstchen verdauten, die wir direkt vor diesem Besuch am Bus verzehrten. Unterbrochen von ein paar Fotostopps ging es später weiter nach Dublin in unser letztes Hotel auf der Rundreise. Hier war das Dinner fast Nebensache, denn danach trafen wir uns alle in der Lobby und schauten bei einem guten Guinness das WM-Halbfinale Deutschland gegen Brasilien, konnten dabei gar nicht fassen, wie viele Tore in solch einem wichtigen Spiel fallen können. Immerhin stand es zum Schluss 7:1 für Deutschland. Wahnsinn!!! Trotzdem, der Tag war lang. Darum hieß es wieder einmal: gute Nacht!

Mittwoch, 9. Juli 2014 Stadtrundfahrt in Dublin und fakultativer Besuch des Guinness Storehouse


Das Trinity College Dublin ist alt. Der Tag war noch jung. Ernie, unser Stadtführer für Dublin, erwartete uns hinter dem College und wir nutzen gleich Zeit, Ort und schönes Wetter für einen Besuch des Colleges, in dem man in der Bibliothek das Book of Kells bewundern kann, jedoch auch in anderen Gebäuden auf dem Campus ein Gefühl für das irische Schul- und Studienwesen entwickelt. Danach fuhr Ernie mit uns durch die Stadt und zeigte uns, was es neben College, Hotel und Guinness-Brauerei noch zu entdecken gibt. Um Mittag teilten wir uns. Die Bierfans fuhren weiter zur Brauerei, genauer zum Guinness Storehouse auf dem Brauereigelände von Guinness, alle anderen eroberten die Stadt von Temple Bar aus auf eigene Faust. In der Brauerei genossen wir eine interessante Führung durch die Braugeschichte, die Guinness-Story, einen herrlichen Blick aus der Gravity Bar über Dublin sowie ein Pint des so bekannten Gebräus und schauten uns lange im Guinness-Store um. Was nun genau Eierbecher mit Guinness zu tun haben, erschloss sich uns nicht ganz, aber man konnte sie auch dort mit Aufdruck im entsprechenden Bierdesign erwerben. Lustig und touristisch erschlossen. Später eroberten auch die Storehousebesucher Dublin auf eigene Faust, ehe wir uns am Abend zum Dinner im Hotel wiedertrafen. Rechtschaffen müde waren wir, morgen begann schon die Rückfahrt. Also noch einmal Gute Nacht, Dublin.

Donnerstag, 10. Juli 2014 Fährüberfahrt nach Wales, Fahrt durch England nach Hull, Bezug der Fährkabinen


Viele von uns sind das zeitige Aufstehen gewöhnt, einige müssen zuhause nicht mehr so zeitig heraus, doch heute stand ein straffes, früh beginnendes Tagesprogramm vor uns. Zwei Fähren waren zu erreichen und eine britische Insel vollständig zu durchqueren. Also starteten wir noch vor dem Frühstück, nutzen Wasserkocher und Tee oder Kaffee auf den Zimmern zum Munterwerden, griffen in der Lobby des North Star Hotels in Dublin unsere Breakfastboxes und halfen Frank beim Kofferladen auf der arg befahrenen Straße vor dem Hotel, ehe es ins Hafenviertel und zum Anleger der Irish Ferries ging, von wo aus die erste Fähre des Tages uns bis zum Mittag nach Holyhead in Wales bringen sollte. Wir sahen Frank und Stefan an, dass sie froh waren, als der Bus auf der Fähre stand. Nicht, weil unsere Reise dem Ende zu ging, sondern weil Fährtermine nun einmal stehen, man sich keine Verspätung leisten kann. Also auf nach Wales und nebenbei die Shoppingmeile auf dem Schiff genutzt.
In Holyhead angekommen, lagen wir gut in der Zeit und bald sollte es Mittag mit Würstchen geben. Stefan berichtete von einem tollen Castle und dass wir dort Pause machen. Zwar kamen wir wegen der vollständig erhaltenen Stadtmauer und den sehr schmalen Durchfahrten durch diese nicht ganz an die Burg heran, aber der Anblick, unvermittelt und spannend, war schon atemberaubend. Dann hieß es, flinke Reifen, lieber Bus. Die vierte und letzte Fähre unserer Rundreise war zu erreichen. Quer durch Wales und England ging es vorbei an Liverpool und Manchester bis nach Kingston upon Hull, kurz Hull, und dort in den Fährhafen der P&O, auf der wir später eincheckte und wo Stefan für uns sogar noch einen Extraeingang ins Restaurant öffnen ließ, damit wir geschlossen und ohne anzustehen zu unserem abendlichen Buffet kamen. Nachdem dieses genossen war, sahen wir schon kein Land mehr hinter uns und konnten nach einem Rundgang auf der Fähre getrost unsere Nachtruhe in den Kabinen beginnen. Also dann, noch ein letztes Mal Gute Nacht auf der Tour!

Freitag, 11. Juli 2014 Ankunft in Rotterdam, Rückfahrt nach Hause


Auf dem Schiff galt bereits die Rotterdamer Zeit. Der Weckruf riss einige von uns aus ihren Träumen, andere wollten eben zum Frühstück gehen. Dort trafen wir uns dann auch wieder, ehe unsere Fähre gegen 8:30 Uhr im Hafen festmachte. Bald hatten wir den Fußweg von Bord und die Einreisekontrolle hinter uns und saßen im Bus. Regen um uns herum meinte wohl, der Urlaub wäre bald zu Ende. Trotzdem lagen noch einige Kilometer vor uns, ehe die über 4.000 der gesamten Fahrt absolviert waren und auch unser Bus sich für ein paar Stunden ausruhen durfte. Ab Eisenach wurden wir immer weniger auf den gepolsterten Sitzen und schließlich ging unsere Reise doch zu Ende. Schade. Doch jedes Ende ist ein neuer Anfang. Vielleicht der Beginn einer neuen Reiseplanung in ähnliche oder andere Regionen der Welt?
Es war eine schöne Fahrt mit Ihnen, liebe Gäste, und natürlich mit unserem Busfahrer Frank von der Firma Pirnaer Reiseservice. Viel gab es zu erleben, wovon wir alle noch eine Weile zehren werden und uns sicher gern daran erinnern. Allen an Bord hat es gefallen und vielleicht treffen wir uns auf einer meiner nächsten, anderen Fahrt durch Deutschland, Europa oder die Welt einmal wieder. Ich würde mich sehr darüber freuen und wünsche Ihnen bis dahin eine gute Zeit.
Ihr Reiseleiter
Stefan Jahnke

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