Reisebericht: Rundreise–Kombination Schottland, Nordirland und Irland

10.07. – 21.07.2016, 12 Tage Busreise Edinburgh – Stirling – Highlands – Loch Ness – Glen Coe – Glasgow – Oban – Belfast – Giant's Causeway – Derry – Glenveagh–Nationalpark – Dublin


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12 Tage- Rundreise mit Bus- wahlweise auch Flug - über Edinburgh, Stirling, Muir of Ord, Fort William, Glen Coe, Glasgow, Belfast, Giants Causeway, L.- Derry, Glenveagh Nationalpark, Eniskillen und Dublin.
Ein Reisebericht von
Marlies Thrum
Marlies Thrum

Sonntag, 10.07.2016

Wenn einer diese Reise tut... dann muß er- wie in unserem Fall- sehr, sehr zeitig aufstehen. Unser Bus startete bereits 3:00 Uhr morgens ab Dresden Flughafen, weitere Gäste stiegen in Meerane, Teufelstal, Neudietendorf und Reinhardtshain zu.
Und so fuhren wir - jetzt bereits 25 Gäste - durch das Siegerland, das Sauerland und den Ruhrpott gen Amsterdam, genauer gesagt nach Ijmuiden- unserem Fährhafen. Um 15:30 Uhr sind wir wohlbehalten und gut versorgt durch den Bord-Service hier angekommen. Unser Busfahrer Thomas hat uns sicher und unterhaltsam ans erste Ziel des Tages gebracht. Eine kleine Gruppe von 8 Gästen reiste per Flugzeug direkt nach Edinburgh und verbrachte in dieser tollen Stadt bereits die erste Nacht.
Unsere Busgruppe konnte an Bord unserer Fähre von DFDS, der KING SEAWAYS seine Kabinen beziehen und zum Abendessen leckere Speisen vom Bufett genießen. Bei einer ruhigen See war die Nacht der Überfahrt entspannend und erholsam.

Montag, 11.07.2016– über Carter Bar und Jedburgh nach Edinburgh

Ein leckeres Frühstück an Bord unserer Fähre war ein guter Start in den Tag. Allerdings wurde unsere Geduld beim Aus-Checken bald darauf gehörig auf die Probe gestellt, jedes Fahrzeug wurde kontrolliert und so konnten wir erst gegen 10:30 Uhr unsere Weiterfahrt Richtung Edinburgh antreten. Zu allem Unglück hatten wir für weite Strecken auch noch einen Schwerlast- Transport vor uns, der nicht überholt werden konnte. Mit unserem Busfahrer Thomas hatten wir aber absolut Glück, er fuhr sicher auch auf der linken Seite und würzte die Fahrtdauer mit Ankedoten und Geschichten aus 25 Jahren Busfahrer-Leben. Wir genossen die Fahrt durch die von Weiden und Feldern geprägte Landschaft, am Horizont tauchten die Cheviot Hills auf, die natürliche Grenze zwischen England und Schottland.Und es begrüßte uns an der Grenze- an Carter Bar- auch ein Dudelsackspieler. Jeder genoß die wundervolle Aussicht. Der Sonne-Wolken-Mix zauberte wundervolle Farbenspiele in diese beeindruckende Landschaft.
Und es ging es weiter nach Jedburgh. Die Abbey of St. Mary of Jedburgh blieb obgleich ohne Dach bemerkenswert erhalten, typisch für den Stil im späten 12. Jahrhundert die romanischen Rundbögen mit gotischen Spitzbögen. Ein prachtvoll gestaltetes Portal und die Fensterrose blieben im Westflügel erhalten. Nach einem Mittagsimbiß fuhren wir zügig nach Edinburgh- wo unsere Fluggäste schon ungeduldig auf uns warteten. Obwohl wir von unterwegs das Hotel verständigt hatten, dass wir später kommen, hat es ihnen leider niemand mitgeteilt.
Hier treffen wir auch Ed, unseren Stadtführer. Er führt uns durch die zweitgrößte Stadt in Schottland, wir sehen den Sitz des schottischen Parlamentes, der architektonisch gewagt in die alte Substanz integriert wurde. Fahren vorbei am Holyrood Palace, der offiziellen Residenz der Königin in Schottland. Über die Royal Mile gelangen wir zum Edinburgh Castle, hier laufen bereits alle Vorbereitungen für das Military Tattoo, ein Musikereignis mit Pipebands, einzelnen Dudelsackspielern und schottischer Militärmusik im August. Wir können mit Ed die Burg besichtigen, erleben noch ein Hochzeitspaar, er im traditionellen Festtags- Kilt. Es bleibt noch Zeit für individuelle Besichtigungen, z.B. die schottischen Kronjuwelen.
Dann verabschieden wir uns von Ed, wir fahren weiter zum Hotel in Grangemouth. Unterwegs machen wir noch einen Abstecher nach South Queensferry an die Mündung des Flusses Forth. Hier steht die Forth Road Bridge, eine Hängebrücke mit 2517 Metern Länge, damals (1958 bis 1964 erbaut) die größte Brücke ihrer Art in Europa. Sie besteht aus fast 47.000 t Stahl und darin eingeschlossen fast 50.000 km Drahtseile des Tragwerks. Parallel dazu verläuft die Eisenbahnbrücke. Seit 2014 wird mit der Queensferry Crossing eine weitere Straßenbrücke über den Firth gebaut, die die Forth Road Bridge entlasten und teilweise auch ersetzen wird. Diese soll bis Februar 2017 fertiggestellt sein.
Weiter geht unsere Fahrt zum Leapark Hotel in Grangemouth. Dort bekommen wir als Starter auch Haggis zum Probieren- der größte Teil der Gruppe traut sich und stellt fest, dass Haggis besser schmeckt als sein Ruf ist.

Dienstag, 12.07.2016– Falkirk Wheel und Stirling Castle

Heute fahren wir zuerst zum Falkirk Wheel, einem Schiffshebewerk als eine Art Riesenrad. Es ist einmalig auf der Weilt und wurde ab 1998 als Teil des Millenium Link gebaut. Am 24.05.2002 wurde es durch Königin Elisabeth II. anläßlich ihres goldenen Thronjubiläums feierlich eröffnet. Mit einer Bootsfahrt können wir uns von der Funktionsweise beeindrucken lassen: 2 Gondeln sind an einer riesigen Radnabe angebracht, mit minimalem Kraftaufwand in einer halben Drehung vertauschen die Gondeln ihre Positionen nach dem archimedischen Prinzip in knapp 4 Minuten.
Das Falkirk Wheel hat einen Durchmesser von ca. 35 Metern und überwindet einen Höhenunterschied von 24 Metern. Früher standen hier 11 Schleusentreppen, die auf 1,5 km Länge ca. 33 m Höhenunterschied überwanden.
Nach einem Mittagsimbiß geht es weiter nach Stirling. Hier ist genügend Zeit, um ausgestattet mit einer Karte individuell das Castle, die Kirche und die Stadt selber zu erkunden. Das Stirling Castle scheint mit den dicken Mauern, gelegen auf einem Vulkanhügel uneinnehmbar, dennoch war es aufgrund seiner zentralen Lage heftigst umkämpft und wechselte gerade im 13. und 14. Jahrhundert immer wieder den Besitzer. Gegenüber dem Castle thront auf einer Anhöhe das Wallace Monument. 1297 eroberten die Schotten mit William Wallace in der Schlacht bei Stirling Bridge Stirling Castle. Am bekanntesten ist aber die Schlacht 1314 bei Bannockburn, in der Robert the Bruce England besiegte und bis 1333 Frieden für Stirling Castle herrschte.
Auf unserem Weg in die Highlands machen wir noch einmal Stop am Blair Atholl, 2 Highland-Rinder lassen sich von uns nicht stören, wir fahren weiter, vorbei am Blair Castle, dem weißen Schloß, der Duke of Atholl ist der einzige, der eine private Armee unterhalten darf- die Atholl Highlanders.
Nach Nethybridge fahren wir einen kleinen Umweg, da eine Brücke mit max. 4 t Gewicht uns zur Umkehr zwingt. Nach dem gemeinsamen Abendessen im Hotel klingt dieser Tag langsam aus.

Mittwoch, 13.07.2016– Glen of Ord und Urquhart Castle, Fort William und Glenfinnan Monument

Heute fahren wir an Inverness vorbei nach Muir of Ord. Unser Ziel ist die Destillery Glen Ord. Dort erfahren wir einiges über die Whisky-Herstellung und natürlich die Verkostung.Unser Guide dort ist immer ein wenig aufgeregt bei deutschen Gruppen, schließlich ähneln die ersten Schritte beim Whisky-Herstellen denen des Bier-Brauens, und wer kennt sich da besser aus als - ja eben, die Deutschen. Nach dem 2. Brennen in den sogenannten Potstills erhält Whisky durch die Lagerung in Eichenfässern seinen unverwechselbaren Geschmack. Davon können wir uns dann auch gleich selber überzeugen. Wer möchte kann sogar verschiedene Alter probieren, einen 12 Jahre alten Singleton und einen 18 Jahre alten. Leider geht dieser Whisky ausschließlich in den Export nach Südostasien, so nutzen denn auch einige die Gelegenheit und kaufen vor Ort einen Singleton.
Weiter geht unsere Fahrt wieder nach Süden, wir folgen dem Loch Ness nach Drumnadrochit. Hier machen wir am Loch Ness Center einen kurzen Fotostop und fahren dann zum Urquhart Castle. Diese Festung war strategisch so wertvoll, dass sie am Ende keine Feindesmacht zerstörte sondern die eigene Besatzung. Im Zuge der Jakobitenaufstände widerstand Urquhart Castle 1690 noch den Versuchen der Jakobiten, die Festung einzunehmen. Doch die Grants, deren Clan die Burg im 16. Jahrhundert zugesprochen bekam, zogen danach ihre Truppen ab und sprengten Urquhart in die Luft. Es wurde danach nie wieder aufgebaut. Zur Geschichte konnten wir einen eindruckvollen Film anschauen, am Ende wurde dann der Vorhang des Kinos aufgezogen und die Burg lag malerisch vor uns. Jeder kann nun individuell die Burg erkunden. Es beginnt leicht zu nieseln, wir fahren weiter nach Fort Augustus. Die Schleusentreppe hier hat 5 Stufen und wir haben Gelegenheit, einen Schleusen-Vorgang zu beobachten. Weiter geht die Fahrt Richtung Süden zur Spean Bridge. Hier steht ein Denkmal für die gefallenen Soldaten, deren Ausbildungscamps hier waren. Die Sonne kommt wieder und zaubert eine einzigartige Landschaft aus Bergen, Tälern, Licht und Schatten. Gegen 17 Uhr kommen wir dann in Fort William an, wie Fort Augustus eine Festung der Briten gegen widerspenstige Schotten. Wir nutzen die Gelegenheit und fahren noch zum Glenfinnan Monument. Nach einem kleinen Aufstieg wird alle Mühe belohnt- ein phantastischer Blick über den Loch Shield, und auf der anderen Seite das Viadukt von Glenfinnan, bekannt durch die Harry Potter Filme, denn hier fuhr der Hogwarts Express. Die Sonne taucht alles in wunderbares Licht- ein toller Tagesabschluss. Dieser wird jedoch noch gekrönt- auf der Rückfahrt zum Hotel zeigt sich der Ben Nevis ohne Nebel- oder Dunstkappe in voller Pracht!

Donnerstag, 14.07.2016 – Glen Coe, das Rannoch Moor, Inverary und Loch Lomond

Schottlands und Großbritanniens höchster Berg zeigt sich auch am nächsten Morgen klar und in voller Größe. Mit seinen 1343 Meter gehört er natürlich zu den Munros, so nennt man in Schottland die Berge, die höher als 1000 Fuß sind (ca. 914 m), derzeit gibt es 284 anerkannte Munros. Alljährlich findet ein Wettrennen den Ben Nevis hinauf statt, der Rekord liegt bei sagenhaften 87 Minuten. Unser Ziel heißt nun das Glen Coe, auch Tal der Tränen genannt. Hier ereignete sich 1692 der Massenmord am Clan der MacDonalds, im Auftrag von Wilhelm von Oranien von England und Schottland. Er soll allen Highland-Clans, die gegen ihn gekämpft hatten, Straffreiheit zugesagt haben, wenn sie ihm bis zu einem bestimmten Tag den Treueeid leisten würden. Alastair McDonald legte diesen aber zu spät ab, so wurde Robert Campbell beauftragt, mit 130 Mann zu den McDonalds zu ziehen, ihre Gastfreundschaft auszunutzen um sie dann am Morgen des 12. Februar heimtückisch zu ermorden. Alle McDonalds unter 70 Jahren wurden getötet, wer fliehen konnte verhungerte oder erfror in den Bergen. Aus dieser Zeit stammt das Sprichwort: „Vertraue nie einem Campbell".
Unterwegs halten wir für Foto-Stops, natürlich begegnen uns Dudelsack-Spieler in dieser malerischen Landschaft. Am Ende des Tals öffnet sich eine weite Ebene- das Rannoch Moor. Wild und unbewohnt, umragt von den Grampian Mountains. Gekreuzt wird es vom West Highland Way, einem Fußwanderweg, der West Highland Line Eisenbahn und unserer A82, auf der wir fahren. Einmal können wir an einem der zahlreichen Seen das Moor mit den eigenen Füßen spüren.
Unser nächster Stop ist in Tyndrum am Green Welly Shop, übrigens heißen Wellys hier die Gummistiefel, der Legende nach den Stiefeln General Wellingtons nachempfunden...Gegen Mittag erreichen wir dann Inverary. Die kleine Hafenstadt lädt zum Bummeln und Entdecken ein. Das Inverary Schloß wurde bis 1785 gebaut und ist bekannt für seine kostbare Innenausstattung. Mit dem Neubau des Schlosses wurde auch die Stadt neu gebaut, sie ist damit die erste Stadt Schottlands, die quasi am Reißbrett entstand. Weiter geht unsere Fahrt zum Loch Lomond. Er gilt als einer der schönsten Seen Schottlands. Bekannt wurde er auch durch das Loch Lomond -Lied „The Bonnie Banks of Loch Lomond" (die schönen Ufer des Loch Lomond). Der Text soll auf einen Brief zurückgehen, den ein Soldat an seine Geliebte Moira geschrieben hat. Er soll zum Gefolge Bonnie Prince Charles gehört haben und nach dem fehlgeschlagenen zweiten Jakobiteraufstand mit einem weiteren Soldat gefangen genommen worden sein. Einer wurde freigelassen, einer zum Tode verurteilt. Letzterer muß nun die Low Road- den Weg der Toten durch die Unterwelt gehen. Da unsere Technik im Bus streikt rufe ich die Melodie mit der letzten Zeile des Refrains in Erinnerung: on the bonnie bonnie banks of Loch Lomond...
Unser nächster Stop ist in einem kleinen Örtchen namens Luss mitten in einem Naturschutzgebiet, hier ist wieder ausgiebig Zeit fürs Entdecken und Erkunden. Dann fahren wir weiter nach Renfrew in unser Hotel.

Freitag, 15.07.2016– von Glasgow nach Belfast

Wir fahren heute nach Glasgow, unser Stadtführer Ian erwartet uns an der Bothwell Street, das Stadtzentrum selber ist gesperrt, da gerade der Fußball Worldcup der Obdachlosen hier ausgetragen wird. Es folgt eine Stadtrundfahrt mit kleinen Spaziergängen, z.B. durch die University of Glasgow, die Glasgow Kathedrale, zum Peoples Palace, leider können wir den Wintergarten nicht besuchen, er ist gesperrt, da sich letzte Woche eine Glasplatte gelöst hatte und zu Boden fiel. Ringsherum waren an den Zäunen Panels aufgehängt mit gestrickten oder gehäkelten Quadraten- jedes einzelne stand für einen der Glasgower Soldaten, die 1916 in der Schlacht an der Somme gefallen waren- insgesamt 3800.
Gegen Mittag fahren wir weiter Richtung Carnryan, unterwegs halten wir nahe Maybole an der Abbey of St. Mary of Crossraguel, diese ist leider teilweise eingerüstet und der Bus muß auch sehr ungünstig an der Straße parken. Weiter geht es die Küstenstraße entlang mit einem kurzen Foto-Stop und Imbiß, bevor wir gegen 15 Uhr an unserer Fähre nach Belfast ankommen. Die Überfahrt mit der Fähre von Stena Line ist problemlos bei klarem Wetter und wenig Wind und so erreichen wir gegen 17:45 Belfast. Nach kurzer Fahrt sind wir an unserem Hotel angekommen, wo wir 2 Nächte bleiben werden.

Samstag, 16.07.2016 Titanic und Belfast

Heute steht der Tag ganz im Zeichen der Titanic. Am Vormittag fahren wir zum Titanic Dock & Pump House. Leider ist unser Guide noch nicht da und auch das Visitor-Center öffnet erst 10 Uhr, so heißt es warten, und da kommt Chris auch schon- etwas überrascht, er hatte eine spanische Gruppe erwartet, nun ja.
So übersetzen Erik Haberland und ich so gut es geht, die Gruppe ist beeindruckt vom Titanics Dock and Pump-House, Highlight wird aber die Rettungsaktion für eine Kamera, diese war einem Gast im Pumpenhaus aus der Hand gefallen, als er über das Geländer fotografieren wollte. Ein Abstieg war verboten, da die Stufen bereits durchgerostet waren, so kletterte unser Guide hinunter und rettete die (fast) unversehrte Kamera.
Beeindruckend für jeden war aber die Möglichkeit, im Dock die Metallplatten des Wehrs anfassen zu können, es waren die gleichen, die auch bei der Titanic verbaut wurden.
Anschließend fuhren wir zum Titanic Museum, jeder konnte hier individuell mit einem Audio Guide dieses Museum erkunden. Tolle Schauen und Darstellungen !
Zum Mittag geht es dann ins Stadtzentrum, wir parken an der City Hall und treffen uns 14 Uhr mit unserer Stadtführerin Beate, sie zeigt uns Belfast mit den Peacewalls, den Wandbildern, wir fahren zum Castle über der Stadt, auch hier findet wieder eine Hochzeit statt, zurück in die Stadt fahren wir zum Park, dem Queens Quarter mit dem Wintergarten. 17:00 Uhr wir verabschieden uns von Beate, fahren zurück zum Hotel.

Sonntag, 17.07.2016– Rope Bridge, Giants Causeway, L´derry

Heute heißt unser Ziel Giants Causeway. Wir entscheiden uns für die Küstenstraße und werden nicht enttäuscht. Die Wolken reißen auf und dies sorgt dafür, dass wir an unseren Stops in Carrickfergus-Castle und später Carnlough wundervolle Fotos bekommen. Leider kostet die Küstenstraße viel Zeit, in Carrick-a-Rede ist daher nur ein kurzer Stop an der Hängebrücke möglich, zumal wir dort den Parkplatz nicht nutzen konnten. So fuhren wir ein Stück zurück zum Aussichtspunkt Portaneery, von hier hatte man auch einen Blick auf die Carrick-a-Rede Rope Bridge. Der Name der Insel bedeutet „Fels im Weg", hier vor allem für die Lachse, da die kleine Felsinsel genau im Weg der Lachse zu ihren Laichplätzen liegt. Sie müssen um die Insel herum schwimmen und sind daher leicht mit einem Netz zu fangen. Außerdem finden die vielen Seevögel hier entsprechend Nahrung. Die Hängebrücke ist für Fußgänger (die sich trauen), sie überspannt die 20 Meter breite Meerenge in einer Höhe von ca. 30 Metern. Wir hatten einen tollen Blick auf Rathlin Island und bis nach Schottland.
Gegen Mittag kommen wir in Giants Causeway an und bleiben bis gegen 15 Uhr, mit einem Audio Guide werden Geschichte und Besonderheiten vorgestellt, ein unglaubliches Naturschauspiel. Weiter fahren wir nach Londonderry mit einem Zwischenstopp am Magheracross mit Blick auf Dunluce Castle. Wir erreichen Londonderry, leider ist Sonntag und die Tourist-Info geschlossen, so gibt es keine Pläne / Maps, auf der alten Stadtmauer können wir einen Rundgang machen. Derry oder Londoderry- für manche ist sie die „Schrägstrich-Stadt", einige nennen sie „Maiden City", weil sie trotz Belagerung nie eingenommen wurde, für andere ist sie die „Walled City", eine von Mauern umgebene Stadt, wieder andere nennen sie einfach Foyle, nach dem Fluß der durch sie fließt. Der ursprüngliche Name war Doire- irisch für Eichenwald. Traurige Berühmtheit erlangte die Stadt 1972. Am 30. Januar wurden bei einer Demonstration für Menschenrechte in der Stadt 13 Menschen von britischen Soldaten erschossen und weitere verletzt. Da die Opfer unbewaffnet waren kam es zur Eskalation der Nordirland-Konfliktes. Erst spät - 2010- entschuldigte sich der britische Premier Cameron für diese Taten.
Wir fahren weiter nach Letterkenny zu unserem Hotel und erreichen die Republik Irland.

Montag, 18.07.2016– Glenveagh Nationalpark und Eniskillen

Wir fahren heute zum Glenveagh Nationalpark. Dies ist der größte der 6 Nationalparks in Irland und beherbergt u.a. die größte Rotwildherde Europas. Die Landschaften reichen von fast kahlen Gipfeln mit arktisch-alpinen Pflanzen über Moorlandschaften, ähnlich wie in Schottland und Wales, bis zu einer viktiorianischen Gartenanlage am Lough Veagh rund um das Glenveagh Castle. Dies ist auch unser Ziel, vom Visitor Centre kann man den Shuttle-Bus nehmen oder die 4 km laufen, was einige auch taten. Die Führung durch das Castle erfolgte in 2 Gruppen, einrucksvoll das Esszimmer mit der Tür-Atrappe und dem 8 Liter fassenden Whiskey- Ballon. Gut vorstellbar, dass nach dessen Genuss einige Herrschaften die Türen verfehlten. Glenveagh Castle war berühmt für seine Gastfreundschaft, Yehudi Menuhin musizierte hier und auch Greta Garbo war Gast hier.
Nach einer Mittagspause geht es weiter nach Eniskillen. Hier hatten wir Umleitungen wegen Bauarbeiten, erreichten aber bald unseren Parkplatz- das Busdepot der Ulster-Busse an der Wellington Road. Gegenüber war gleich eine Tourist-Information, so dass alle Karten bekamen und die Stadt individuell erkundeten. Einige besuchten das Inniskillings Museum, das den beiden Regimentern der Stadt in der britischen Armee gewidmet ist. Ziel war auch auch die St. Michaels Kathedrale.
Nach einer weiteren Stunde Fahrt haben wir unser Hotel erreicht, wir nutzen das schöne Wetter und machen nach dem Abendessen am Springbrunnen ein Gruppen-Foto.

Dienstag, 19.07.2016– Dublin mit Guiness Store House

Heute brechen wir bereits 8 Uhr nach Dublin auf. Mit einem Zwischenstop in Ballycoolin erreichen wir Irlands Hauptsadt gegen 10:30 Uhr. Wir treffen uns mit Ann, unserer Stadtführerin in der Nassau Street. Sie verteilt auch Stadtpläne für alle und wir fahren los, sehen eine Protestaktion der Polizisten für höhere Löhne. Wir steigen aus am Giants Garden und besuchen das Denkmal für Oscar Wilde, auf dem Rückweg zum Bus sehen wir die bekannten bunt gestalteten Eingangstüren am Hedley Park, der nächste Spaziergang führt durch den Saint Patricks Park, wir erfahren viel über das soziale Engagement der Familie Guiness, besuchen den Park mit dem Victorian Kitchen Garden, und fahren zurück in die Stadt, hier ist ab 13:30 Uhr wieder Zeit für individuelle Entdeckungen wie z.B. das berühmte Book of Cells.
16 Uhr treffen wir uns und fahren zum Hotel, für die Interessierten geht es dann gleich weiter zum Guiness Store House. Es ist Teil der ursprünglichen Brauerei, die Arthur Guinness 1759 hier gründete. Wir erfahren alles über Guiness, seine Herstellung, wie man es trinkt und können dann auch selber 1 Pint in der Gravity Bar zu uns nehmen. Die Aussicht über Dublin ist phantastisch, schade, dass wir erst so spät angekommen sind, 18 Uhr ist „last order" und für 19 Uhr ist unser letztes gemeinsames Abendessen im Hotel geplant.

Mittwoch, 20.07.2016– Rückfahrt über Holyhead nach Hull

Für die Busreisenden beginnt der Tag wieder sehr früh. 6:30 Uhr fahren wir zu Irish Ferries in Dublin, wo 8 Uhr unsere Fähre- die Ulysses- ablegt.
Unsere Fluggäste können ab 7 Uhr frühstücken und werden mit Transfers um 9:40 Uhr bzw. 9:45 Uhr zum Flughafen gebracht. Für sie endete die Reise mit dem Rückflug nach Hause.
Unsere Busreisenden legen 11:30 mit der Fähre in Holyhead an und wir machen uns auf den Weg nach Hull. Wir machen gegen 12 Uhr einen Zwischenstop am Llangfair Bahnhof, dem Ort, dessen Name 56 Buchstaben hat, verlassen die Insel Anglesey über die Pont Britannia- ein atemberaubender Anblick wenn man über diese Brücke fährt, unten eine kleine Insel mit weißen Häuschen mitten in der Menaistraße, der Meerenge, welche die Insel Anglesey vom walisischen Festland trennt, alles getaucht in Sonnenlicht...wir folgen der A55 und weiter der M2 vorbei an Manchester, machen einen kleinen Stop an der Birch Service Station, weiter an Leeds vorbei erreichen wir bei Goole den Fluß Humber und bald darauf seine Mündung. Die Humber Bridge ist beeindruckend. Mit einer Gesamtlänge von 2220 Metern und bis zu 30 Metern hoch überspannt sie den Humber. Die Tragseile haben einen Durchmesser von bis zu 68 cm. Lange Zeit war sie die längste Hängebrücke der Welt.
Gegen 17:45 Uhr erreichen wir Kingston Upon Hull, die Stadt am Nordufer der Flussmündung des River Hull in den Humber. Wir bekommen problemlos unsere Boardingkarten und können nach einem Check in der Sicherheitsschleuse den Bus verlassen und auf die Fähre gehen. Wir fahren mit P&O Ferries, unser Ziel heißt Rotterdam. Ab 19 Uhr gibt es Abendessen im Bordrestaurant „The Kitchen" und jeder kann den Abend individuell ausklingen lassen.

Donnerstag, 21.07.2016– Heimreise

Das Frühstück an Bord kann wieder individuell eingenommen werden, vielen wird das traditionelle Frühstück mit Baked Beans, gegrillten Tomaten, Schinken oder Speck, Würsten und Ei fehlen. Wir kommen pünktlich in Rotterdam an, können ab 9:30 Uhr dann zu unserer Heimreise aufbrechen. Aber erst fahren wir durch den riesigen Hafen von Rotterdam, dem größten Seehafen Europas. Bald ist auch schon Oberhausen ausgeschildert, ein Rückstau auf der A50 macht einen geplanten Stop zunichte, so machen wir 11:20 Uhr Pause am Rastplatz in Knauheide kurz nach der Grenze, 11:40 Uhr fahren wir hier weiter, folgen der A3 und A45 , die geplante Raststätte Sauerland West ist geschlossen/ noch im Bau, so verlegen wir die Mittagspause nach der Raststätte Siegerland West. Dann kommen wir zum 1. Ausstieg in Reinhardshain. Mehr als die Hälfte der Strecke haben wir bereits geschafft, es liegen aber noch knapp 400 km vor uns- und auf der A5 und auch der A4 wieder Staus. Dadurch haben wir knapp 90 Minuten Verspätung, was aber den Transfers mitgeteilt wird, alle sind ziemlich pünktlich und können ihre Gäste nach Hause bringen. Durch die Staus mußten wir doch noch den Busfahrer wechseln, Thomas wurde mit tosendem Beifall verabschiedet und Rolf brachte uns sicher nach Dresden.
Eine unvergessliche Reise mit so vielen Eindrücken endet hier. Ich freue mich, dass ich dies mit Ihnen teilen durfte. Vielleicht sehen wir uns ja wieder, bei einer der nächsten Reisen...
Ihre Marlies Thrum

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Kommentare zum Reisebericht

Hallo Marlies, vielen Dank für das tolle Foto. Hab mir grad noch mal den Reisebericht zu Gemüte geführt. Klasse. Da hat man sich gleich nochmal zurückgesetzt gefühlt. Hast du toll gemacht.Zur Zeit schaue ich mir die Serie der Outlander im Fernsehen an und erkenne manchen Ort wieder. Wir wünschen dir weiterhin alles Gute, tolle Reisen und nur nette Reisegäste. Würde mich freuen mal was von dir zu hören. Liebe Grüße Ines und Holm

Ines Reinhardt Holm Schulze
02.09.2016

Hallo Ihr Beiden, ich komme gerade von einer Reise nach Schottland wieder und habe Eure Rückmeldung gelesen. Vielen Dank für Eure Anerkennung, es war eine tolle Reise mit Euch. Liebe Grüße, Marlies

Marlies Thrum
13.09.2016