Reisebericht: Rundreise–Kombination Schottland, Nordirland und Irland

23.07. – 03.08.2017, 12 Tage Busreise Edinburgh – Stirling – Highlands – Loch Ness – Glen Coe – Glasgow – Oban – Belfast – Giant's Causeway – Derry – Glenveagh–Nationalpark – Dublin


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Kommen Sie noch einmal mit zu den schönsten Plätzen unserer Reise - inklusive typisch schottischem und irischem Wetter
Ein Reisebericht von
Marlies Thrum
Marlies Thrum

Sonntag, 23.07.2017 – unsere Anreise

Morgenstunde hat... Nun ja, auf jeden Fall treffen sich in Dresden bereits 10 unternehmungslustige Gäste um bereits 03:00 Uhr gen Westen zu starten. Weitere 11 Gäste werden unterwegs noch zusteigen und so sind wir gegen Mittag am Rasthof Resser Mark komplett. 1 Gast wird per Flugzeug anreisen, leider hat er den Flieger heute verpaßt, aber Eberhardt Travel wäre nicht Eberhardt Travel, wenn sie ihm nicht umgehend einen Ersatzflug für morgen und einen Transfer zu unserer Gruppe bestellt hätten. Pünktlich kommen wir in Amsterdam an, der Fährhafen in Ijmuiden lädt noch ein wenig zum Bummeln ein, dann geht es auch schon los aufs Schiff. Wir genießen ein tolles Abendessen an Bord, so viele leckere Häppchen und immer wieder kleine Versuchungen am Buffet... der lange Tag fordert dann aber seinen Tribut und nach und nach begeben sich alle in ihre Kabinen. Sanft schaukelnd werden wir in den Schlaf gewiegt.

Montag, 24.07.2017 – Carter Bar, Jedburgh, Edinburgh

Nach einem opulenten Frühstück mit allem, was dazu gehört legen wir gegen 09 Uhr in Newcastle an. Diese Stadt verdankt unter anderem der Kohle ihre Größe und viel Geld, Kohle war neben Wolle der Hauptexportartikel. Daraus entstand ein geflügeltes Wort: Carry Coals to Newcastle" (Kohlen nach Newcastle bringen). Nun, heute ist davon nichts mehr zu sehen, vielmehr entwickelt sich Newcastle zu einer modernen, kosmopolitischen Stadt. Unsere Fahrt führt uns geradewegs nach Schottland- Carter Bar markiert die Grenze und hier spielt seit 50 Jahren ein Dudelsack-Spieler für reisefreudige Touristen. Uns gefällt es und es ist ein herzliches Willkommen. Unsere nächste Station heißt Jedburgh. Wir haben Zeit, die Ruinen der Jedburgh Abbey zu bestaunen, ein ehemaliges Augustinerkloster. Andere schauen nach dem Haus der Maria Stuart, sie soll hier 1566 kurze Zeit gewohnt haben, heute ist dort ein Museum. In Edinburgh erwartet uns schon unser Stadtführer Hauke Wiebe und auch unser Fluggast ist eingetroffen. Nun sind wir komplett und genießen die Fahrt durch Leath, auf Arthur´s Seat, durch die Neustadt, die Altstadt und schließlich zum Castle. Das Wetter verwöhnt uns und wir bekommen phantastische Fotos. Hauke begleitet uns mit auf die Burg und wir haben vom Castle Rock wieder einen tollen Ausblick auf die Stadt. Auf der Esplanade vor dem Castle sind wieder die Tribünen aufgebaut für das Military Tattoo, 7000 Menschen feiern dann hier schottische Traditionen. Schließlich ist Zeit, die Stadt individuell zu erkunden, die Royal Mile hinunter zu laufen und das Flair dieser einmaligen Stadt zu erleben. Am späten Nachmittag verlassen wir Edinburgh und fahren nach Queensferry. Von hier aus haben wir einen tollen Blick auf die 3 Brücken über den Forth, die Forth Bridge und beide Forth Road Bridges. Dann geht es zum Hotel in Livingston, dort wartet ein leckeres Abendessen auf uns.

Dienstag, 25.07.2017 Falkirk Wheel, Stirling Castle, Cairngorms Nationalpark

Heute Morgen erwartet uns ein ganz besonderer Höhepunkt, im wahrsten Sinne des Wortes. Wir erleben eine Fahrt mit dem Falkirk Wheel, einem Schiffshebewerk, das als Millenium-Projekt gebaut wurde und 2002 eingeweiht wurde. Einmalig die Konstruktion als eine Rad Riesenrad. Es steht heute an der Stelle, wo einst Schleusentreppen mit 11 Schleusen einen Höhenunterschied von 33 Metern überwanden. Sie verfielen jedoch als der Transport mit Eisenbahn und Auto deutlich schneller und kostengünstiger war. Erst in den 1990 er Jahren hat man die Kanäle revitalisiert. Und dieses tolle Meisterwerk geschaffen. Auf dem Parkplatz begrüßen uns Kelpies- Fabelwesen, die die Menschen in die Tiefe ziehen und verschlingen... Gegen Mittag brechen war dann nach Stirling auf. Stirling Castle ist unser Ziel, eine beeindruckende Schicksalsburg. Mehr als 500 Jahre, bis 1685, war sie eine der Residenzen schottischer Könige, Maria Stuart wurde hier gekrönt, William Wallace siegte 1297 in der Schlacht von Sterling Bridge über die Engländer und Robert Bruce gewann hier 1314 die Schlacht von Bannockburn. Wir besichtigen die Burg auf dem steilen Hügel, besuchen die Große Halle und den königlichen Palast. Wundervolle Schlossgärten locken wieder ins Freie. Am Nachmittag heißt es dann wieder: Weiterfahren. Granton on Spey ist unser Ziel und es führt uns direkt durch den Cairngorms Nationalpark. Er wird geprägt von den Grampion Mountains, heidebewachsenen Berghängen, schwarzen Seen und unzugänglichen Mooren. Immer wieder halten wir für Foto-Stopps an, auch wenn uns das Wetter ab und an einen Strich durch die Rechnung macht. Unser Hotel- das Craiglynne Hotel- ist ein wundervolles altes Traditionshaus. Man hat das Gefühl, Miss Marple würde jeden Moment um die Ecke kommen.

Mittwoch, 26.07.2017 Glen Ord Destillery, Urquhart Castle, Schleusentreppe in Fort Augustus, Spean Bridge, Glen Coe

Heute steht ein Besuch einer Destillery an, von so manchem sehnsüchtig erwartet. In Glen Ord erfahren alles zum „Wasser des Lebens" dem Uisge Beatha. Whisky darf er sich nur nennen, wenn er aus Getriede hergestellt ist, mindestens 3 Jahre in Eichenfässern gelagert wird und mit mindestens 40 Vol% abgefüllt wird. Whisky aus Schottland unterscheidet sich vom irischen nicht nur in der Schreibweise -irischer Whiskey wird mit ey am Ende geschrieben, schottischer Whisky wird 2 x gebrannt, irischer 3 x. Anschaulich erfahren wir vieles über Mälzen, Maischen, Gärung und Destillation. Und wie wichtig es ist, ob z.B. die gemälzte Gerste über Torffeuer oder Gasfeuer getrocknet wird. Der Höhepunkt jedoch war die Verkostung- getreu meinem Motto: Schauen-Riechen-Schlucken-Nachbeben fühlen. Derart gestärkt machten wir uns auf den Weg zu Nessie. In Drumnadrochit halten wir für einen Fotostopp am Loch Ness Exhibition Center, unser Ziel aber ist Urquhart Castle am See Loch Ness. Hier schauen wir zunächst einen Film zur Geschichte des Castle an und genießen den Augenblick, als der Vorhang aufgezogen wurde und das Castle zu unseren Füßen liegt. Leider spielt das Wetter wieder nicht ganz mit, aber trotzdem erkunden viele die Burg. Am frühen Nachmittag ging es dann wieder weiter Richtung Süden. Immer am Loch Ness entlang, dem zweitgrößten See Schottlands. Die Invermoriston Falls jedoch sind so schön, dass wir gleich wieder für einen Foto-Stopp anhalten. In Fort Augustus, der alten Ganisonsstadt, besuchen wir die Schleusentreppe und haben Glück, gleich mehrere Schiffe und Boote werden hier heute geschleust. Ein spannendes -und entschleunigendes- Erlebnis. Unsere Fahrt führt uns weiter nach Spean Bridge. Hier steht ein Denkmal für die Gefallenen aller Kriege- eingebettet in eine wundervolle Landschaft. Einst befand sich hier eine Ausbildungsstätte für die Soldaten. Die Berge zeigen sich- nur der Ben Nevis, der höchste Berg Großbritanniens hält sich bedeckt. Er gehört ja zu den Munroes, den Bergen jenseits der 3000er. Richtig- 3000er. Aber gemessen in Fuß :-)) So sind die Munroes mindestens 914 Meter hoch, benannt nach Sir Hugh Munroe, er stellte die Liste mit Munroes 1891 zusammen, es gibt derzeit 282 davon. Dann wird es düster, ich erzähle die Geschichte vom Glen Coe, hier ermordeten 1692 königliche Soldaten unter Robert Campbell mindestens 38 Mitglieder des Clans der Mc Donalds, die Frauen und Kinder verhungerten oder erfroren im eisigen Winter. Die Soldaten hatten schändlichst die Gastfreundschaft mißbraucht um hinterrücks zuzuschlagen. Eine Schande auf der Seele aller Schotten. Leider schloß just im Augenblick unseres Ankommens das Besucher-Zentrum, um den Eingang des Tales zu sehen, mußten wir um das Gebäude herumgehen, im Nieselregen und über einen kleinen Bach kein wirkliches Vergnügen. Dafür entschädigte uns kurze Zeit später der Viewpoint am Glen Coe. Hier entstand dann auch unser Gruppen-Foto. Am frühen Abend erreichten wir dann das Dalmally Hotel und wurden mit einem guten Abendessen verwöhnt.

Donnerstag, 27.07.2017 Oban, Halbinsel Argyll, Inverary, Luss

Heute heißt unser erstes Ziel: Oban. Auf dem Weg dorthin stoppen wir in Connel, genießen den tollen Blick auf die Bucht und staunen über Waschmaschinen-Automaten- einfach so in Freien aufgestellt an einer Tankstelle. Dann erreichen wir Oban- das Städtchen an der Westküste mit den meisten Fährverbindungen. Es verbindet das Festland mit den Inneren und Äußeren Hebriden. Übersetzt bedeutet der Name „kleine Bucht". Zum Wahrzeichen der Stadt gehört auch ein Kolosseum- Craigs Tower genannt. John Stuart McCaig begann 1891 mit dem Bau, ihm fehlte Kultur in der Stadt. Vollenden konnte er es allerdings nicht mehr, auch seinen Erben fehlte das notwendige Geld dafür. Jeder von uns konnte hier individuell und mit Stadtplänen ausgerüstet die Stadt erkunden, manche stiegen hinauf zu Craigs Tower, andere schauten sich im Hafen um. Gegen Mittag trafen wir uns wieder um auf der Weiterfahrt die Halbinsel Argyll zu erkunden. Sie hat eine überaus reiche Geschichte, davon zeugen die Steinkreise in Baluachraig und eine wundervolle Landschaft, die wir u.a. in Kilmartin genossen haben. In Lochgilphead, dem Verwaltungszentrum von Argyll und Bute goss es in Strömen, wir haben kaum etwas von dieser Stadt gesehen. Dabei liegt sie malerisch, Loch Gilp im Norden, der Crinan Canal im Osten und die Steep Hills im Süden und Westen. Also fahren wir weiter, die Ostküste der Halbinser hinauf nach Inverary. Wir halten im Städtchen, ich hatte ja außergewöhnlich gute Fish & Chips versprochen. Und die Erwartungen wurden nicht enttäuscht. Am Castle legen wir noch einen Foto-Stopp ein, dieses hatte Archibald Campbell, der 3. Duke of Argyll in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts bauen lassen, den Ort gleich mit, denn den alten hatte er abreißen lassen. So entstand Inverary am Reißbrett, genauso wie übrigens Lochgilphead. Am Aussichtspunkt „Rest and be thankfull" genossen wir die wundervolle Landschaft, der Regen hatte aufgehört, Sonne und Wolken sorgten für tolle Farbenspiele und Lichtwechsel auf den Bergen. Am Loch Lomond erzähle ich die Geschichte, die sich hinter dem berühmten Lied verbirgt, von den 2 Soldaten, die gefangengenommen werden, einer wird begnadigt, er geht die High-Road heim, der andere wird hingerichtet, er nimmt die Low-Road und wird seine Liebste nie mehr am wunderschönen Strand vom Loch Lomond sehen können. In Luss spazieren wir zum See, die Sonne meint es gut mit uns und wir verstehen, dass der Loch Lomond einer der schönsten Seen ist. Am Abend erreichen wir schließlich unser Hotel in der Nähe von Glasgow, ein ereignisreicher Tag klingt mit einem guten Abendessen aus.

Freitag, 28.07.2017 Glasgow, Überfahrt nach Belfast

Heute treffen wir uns mit Steward, unserem Stadtführer für Glasgow. Er zeigt uns seine Stadt, das Glasgow Green, den Peoples Palace mit dem weltgrößten Terracotta- Brunnen davor, aber auch Orte wie Tron Pawn- unehrliche Kaufleute, die man erwischt hatte, mußten hier auf einen Stuhl klettern, ein Ohr wurde angenagelt und dann der Stuhl weggezogen- so entstand der Begriff „Schlitzohr". Stolz erzählt er auch von der Bedeutung Glasgows und seiner Werften zu Beginn des letzten Jahrhunderts, 50 Prozent aller neuen Schiffe der Welt wurden 1905 auf dem Clyde gebaut, heute gibt es gerade noch 3 Werften. Mit dem „Ufo" und dem „Gürteltier" sehen wir Gebäude, deren Architekt Norman Foster war, er hatte ja auch den Berliner Reichstag umgebaut. Das Rathaus der Stadt ist ein Juwel! Steward zeigt uns die prächtigen Marmortreppen im Inneren. Was für eine Pracht. Und natürlich ist krönender Abschluß der Besuch der Kathedrale. Gegen Mittag dann verabschiedeten wir uns und wir brachen Richtung Süden auf. Cairnryan, der Fährhafen war unser Ziel. In Girvan hielten wir für einen Mittagsimbiss, direkt am Ufer. Hier treffen sich Nordkanal und der Fjord des Clyde. Pünktlich sind wir an der Fähre, checken ein und genießen eine ruhige und entspannte Überfahrt. Am Abend erreichen wir das Wellington Park Hotel in Belfast. Gleich nebenan hören wir Live-Musik, da zieht es einige nach dem Abendessen noch nach draußen.

Samstag, der 29.07.2017 Titanic und Belfast

Dieser Tag steht ganz im Zeichen der Titanic. Am Hafen begrüßen uns Samson und Goliath- die beiden Kräne der Werft Harland & Wolf, heute Wahrzeichen von Belfast. Und am Titanic´s Dock & Pump House erwartet uns Chris. Er führt uns durch das Dock und erzählt vom Bau der Titanic. Wir steigen hinab in das Dock und erahnen die Größe, mit Fotos vermittelt uns Chris eine Vorstellung von den Dimensionen, aber auch den Arbeitsbedingungen hier. Und dann wird es historisch: wir berühren die Eisenplatten, aus denen das Tor des Docks genietet wurde- eben dieselben, aus denen auch die Titanic gebaut wurde. Im Pumpenhaus dann beeindruckt die noch immer funktionierende Technik. Wir verabschieden uns von Chris und besuchen ganz in der Nähe das Titanic Museum. Ausgerüstet mit Übersichtsplan und Audio-Guides machen wir uns mit dem Schiff, seiner Entstehung und seiner Geschichte vertraut. Auf ganz unterschiedlich Weise wird einem hier Geschichte erlebbar gemacht, sei es im Kino mit großen Leinwänden oder in einer Art Gondelfahrt durch die Werkhallen der Werft. Lange hallt das Hämmern der Nieten nach, damals war es in der ganzen Stadt zu hören. Schließlich ist es Zeit, wieder in die Realität zurückzukehren. Wir fahren in die Stadt, umrunden einmal die City Hall zur Orientierung und haben dann etwas freie Zeit bevor wir uns mit Deborah, unserer Stadtführerin treffen. Sie führt uns zum Palm House, nach Holyhead und natürlich zum Castle, aber auch die Wandbilder dürfen nicht fehlen, die noch von den Kämpfen hier erzählen. Am Castle hatte man ein Faible für Katzen. Und so finden wir Mosaiken, Plastiken und sogar Buchsbäume, die wie eine Katzenfigur geschnitten sind. Am Parlamentsgebäude endet unsere Stadtrundfahrt, wir verabschieden uns von Deborah und fahren nach Dunadry zu unserem Hotel.

Sonntag, der 30.07.2017 Giants Causeway und Londonderry/Derry

Eine der schönsten Küstenstraßen führt uns heute zu einem ganz besonderen Natur-Schauspiel: Giants Causeway- der Damm des Riesen. Jede Menge Foto-Stopps unterwegs, in Ballygally, Cushendall oder Portaneery. Ab und zu regnet es zwischendurch, dafür werden wir mit tollen Regenbogen verwöhnt. Gegen Mittag schließlich erreichen wir Giants Causeway. Hier treffen der Nordkanal und der Atlantik aufeinander und hier formte die Natur außergewöhnliche Steine. Lava entlud sich nicht in Ausbrüchen sondern gelangte über Schlote an die Oberfläche, so entstanden die mehreckigen Basaltformationen. Die Sage erzählt aber von einem Riesen, der hier gewohnt hat- Fionn mac Cumhaill. Er soll den Damm geschaffen haben um Schottland zu erreichen- dort hatte ihn ein weiterer Riese verhöhnt und zum Duell gefordert. Benandonner verfolgte Fionn, der versteckte sich in einer Wiege und seine Frau soll Benandonner gesagt haben: Schau mal wie groß unser Junge ist, kannst Du dir vorstellen, wie groß erst der Vater ist...wutentbrannt soll Benandonner zurückgerannt sein und den Damm zerschlagen haben. Bis zum Nachmittag genießen wir dieses herrliche Fleckchen Erde, viele wandern einen der Wege entlang, entdecken mit dem Audio Guide die Bucht der Kuh, Fionns Großmutter, seine Orgel oder gar seinen Stiefel. Punkt 15 Uhr gibt es einen Blitz und krachenden Donner- gut, dass alle pünktlich im Bus sitzen. Wir fahren weiter nach Londonderry/Derry. Auch Schrägstrich-Stadt genannt. Oder Maiden City- weil die Stadtmauern nie durch eine fremde Armee eingenommen wurde. 1609 übereignete der englische König die Stadt den Mitgliedern von 12 Londoner Zünften. Diese bauten eine Stadtmauer und gestalteten die Innenstadt bis 1618 neu. Zu Ehren der englischen Hauptstadt nannten sie die Stadt fortan Londonderry. Die Angestammte irisch-katholische Bevölkerung musste ihre Häuser übrigens außerhalb der Stadtmauern, auf den sumpfigen Gründen, die man Bogsides nannte, bauen. Wir unternehmen einen Spaziergang auf der Stadtmauer, erfahren vom Blutsonntag 1972, an dem 13 unbewaffnete Demonstranten von britischen Soldaten erschossen wurden- der Nordirland-Konflikt eskalierte. Erst 1998 wurde mit dem Karfreitags-Abkommen die gewaltgeladene Phase des Konfliktes beendet. Wir genießen den Sonntagnachmittag in dieser heute lebendigen Stadt und fahren am Abend nach Letterkenny zu unserem Hotel weiter.

Montag, der 31.07.2017 Glenveagh Nationalpark und Eniskillen

Heute Morgen brechen wir wieder nach Norden auf- der Glenveagh Nationalpark ist unser Ziel. Eine eindrucksvolle Berg- und Moorlandschaft. Im Zentrum befindet sich der Lough Veagh.
Am Seeufer des Lough Veagh, etwa 3 km vom Visitor Center entfernt, befindet sich das Glenveagh Castle. Dieses Schloss ist 1870 im neugotischen Stil gebaut und umgeben von mediterran anmutenden Parkanlagen. Bis Mitte des 19. Jh. waren die Ufer des Sees wild und einsam. Dann kaufte John George Adair das Gelände und vertrieb alle hier siedelnden 254 Kleinpächter. Er war es, der den Grundstein für das auf einem Felsvorsprung erbaute Glenveagh Castle legte. Wir sehen zuerst einen Film zur Geschichte und fahren dann mit dem Shuttle Bus zum Castle. Hier können wir uns bereits etwas umsehen-leider regnet es wieder. Später bekommen wir eine Führung durch das Anwesen, beeindruckend die Bibliothek und das Musikzimmer, immerhin hat Yehuda Menuhin hier gespielt und auch Greta Garbo war zu Gast. Im Esszimmer schmunzeln alle über den 6-Liter-Whisky-Ballon und die Türatrappe, die wohl ziemlich oft angesteuert wurde, wenn der Whisky alle war. Bis zum frühen Nachmittag haben wir Zeit, diese einmalige Landschaft zu genießen und es entstehen nach dem Regen tolle Fotos mit Regenbogen. Vielen Dank an dieser Stelle an Familie Wustlich, dass Sie mir Ihre Fotos geschickt haben. Am Nachmittag fahren wir dann wieder Richtung Süden: Eniskillen ist unser Ziel. Am Castle Museum konnte man sich noch umschauen, ein Besuch war leider nicht mehr möglich, bereits 16 Uhr wurden die letzten Gäste herumgeführt. So erkunden wir die Stadt mit der St. Michaels-Kirche. Staunen über pinke Mauern der methodistischen Kirche. Am Abend fahren wir in das Slieve Russel Hotel nach Ballyconell. Alle sind restlos begeistert.

Dienstag, der 01.08.2017 Dublin und Guinness Store House

Wir starten zeitig heute Morgen, Dublin ist unser Ziel. Hier erreichen wir gegen 10:30 Uhr unser Hotel, das Cassidy´s, können die Koffer einstellen und treffen unsere Stadtführerin Corina. Wir beginnen unsere Stadtrundfahrt am Rotunda-Krankenhaus, bewundern Spire, die „Spitze des Lichts" und fahren über die Connell-Street und Bridge ins Stadtzentrum, vorbei am berühmten Trinity College zur St. Patricks-Kirche. Corina erzählt, dass Jonathan Swift hier Dekan war und sein Buch Gullivers Reisen eigentlich auf den Konflikt Irland-England anspielt, das wollte aber niemand offen sagen, so erschien es als Kinderbuch. Ein kleiner Spaziergang durch den Park und schon geht es weiter, Corina erzählt von Arthur Guinness, dem Begründer der berühmten Brauerei, der mit seiner Frau Cecil 21 Kinder hatte und ein großes Engagement für seine Arbeiter an den Tag legte, Sozialwohnungen und Krankenhäuser baute. Dies lebt heute in seiner Stiftung weiter. An der Nassau Street steigen wir wieder aus, Corina begleitet Interessierte noch ins Trinity College, alle anderen stürzen sich ins Stadtgewühl, genießen den angesagten Stadtteil Temple Bar. Um 15 Uhr treffen wir uns wieder- wir besuchen das Guinness Store House. Auf 7 Etagen wird hier das Brauen des „Stout" erlebbar gemacht. Selbst die Farbe ist berücksichtigt, vom dunklen Eingangsbereich bis zur hellen Gravity-Bar, die den hellen Schaum darstellen soll. Nach diesem interessanten Tag fahren wir ins Hotel zurück, es gibt ein leckeres Abendessen und einige lassen es sich nicht nehmen, Temple Bar bei Nacht zu erleben. Wir verabschieden uns auch von unserem Fluggast und wünschen ihm eine gute Heimreise.

Mittwoch, der 02.08.2017 Überfahrt nach Wales, Llanfair LP, Kingston upon Hull

Heute heißt es wieder: zeitig aufstehen, das Hotel hat Tee und Kaffee vorbereitet und Frühstücks-Beutel gepackt für alle. So können wir bereits 6:30 Uhr zum Fährhafen fahren. Wir sind pünktlich und fahren mit der „Ulysses" nach Wales. Holyhead erreichen wir gegen Mittag. Noch auf der Insel Anglesey besuchen wir dann den Ort mit den meisten Buchstaben- 58 sind es. Llanfairpwllgwyngyllgogerychwyrndrobwllllantysiliogogogoch heißt übersetzt Marienkirche (Llanfair) in einer Mulde (pwll) weißer Haseln (gwyn gyll) in der Nähe (ger) des schnellen Wirbels (y chwyrn drobwll) und der Thysiliokirche (llantysilio) bei der roten Höhle (ogo goch). (Quelle Wikipedia). Über die Pont Britannia verlassen wir die „Insel des Ongul", wie Anglesey übersetzt heißt. Durchqueren Wales und England bis wir kurz vor Hull die Humber Bridge erreichen, eine Hängebrücke mit 2220 Metern Länge, mit ihren 155 Meter hohen Pylonen kann sie bei Sturm bis zu 3 Meter schwanken. 68 cm dicke Stahlseile wurden verbaut, legte man alle Stahlseile aneinander würden diese 2 Mal rund um den Globus reichen. Pünktlich sind wir dann am Fährhafen und können problemlos einchecken. Das Buffet zum Abend ist wie immer umwerfend, für jeden ist etwas dabei. Und kurz vor dem Ablegen gegen 20:00 Uhr zeigt sich auch noch mal ein Streifen Sonne am Horizont.

Donnerstag, der 03.08.2017 Heimfahrt

Nach einem reichlichen Frühstück auf der Fähre können wir gegen 09:15 Uhr unsere Heimreise starten. Wir durchqueren die Niederlande, machen in Isselburg eine erste Pause und auf dem Weg zum Rasthof Resser Mark lassen wir die Reise nochmal Revue passieren, erinnern uns an die vielen Highlights. Schauen nochmal die DVD, die ich mit Filmen und Bildern zu unseren Zielen vorbereitet hatte und die wir bereits auf der Anreise gesehen hatten- nun kannten alle die tollen Orte, die wir gemeinsam besucht haben. Gegen Mittag verabschieden wir uns von den ersten Gästen, weitere verlassen uns in Kassel, Neudietendorf, Jena und Teufelstal. Am Parkplatz Rabenstein verabschieden wir uns von unserem Busfahrer Tilo, sein Sohn Maximilian bringt uns sicher zurück nach Dresden. Damit geht eine schöne Reise zu Ende.
Herzlichen Dank an Sie, liebe Gäste. Ich habe Sie gern begleitet. Bleiben Sie gesund, vielleicht sehen wir uns auf einer Ihrer nächsten Reisen,
Ihre Marlies Thrum

Bildergalerie zur Reise

Kommentare zum Reisebericht

Eine sehr schöne Reise aber zu wenig Zeit für eigene Besichtigung in Städten-Fotos oft nur aus dem Bus und nicht jeder hat einen idealen Platz zum Schießen von Fotos. Unterkünfte und damit verbundener Service gut. Sehr gute Begleitung durch Marlies Thurm und das Busunternehmen mit einem souveränen Fahrer.
Bordservice super.

Schemmel, Dr. Desselberger
13.08.2017

Hallo Frau Schemmel, Hallo Herr Dr. Desselberger, vielen Dank für Ihr Feedback. Leider ist es bei Rundreisen immer so, dass man in manchen Orten nicht so lange bleiben kann wie man möchte- trotzdem hoffe ich, dass Sie einen wunderbaren Eindruck von diesen tollen Städten und Plätzen bekommen haben. Ich freue mich auch, dass meine Begleitung zum Gelingen Ihrer Fahrt beigetragen hat. Alles Gute für Sie, Ihre Marlies Thrum

Marlies Thrum 13.08.2017