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Schottland in kleiner Reisegruppe

Reisebericht: 30.05. – 08.06.2025

Mit nur 14 Reisegästen begeben wir uns nach Schottland. Hier erleben wir typisch schottisches Wetter, erfahren einiges über die lange Geschichte der Unabhängigkeit des Landes und streicheln Hochlandrinder.

Vivien Fiedler

Ein Reisebericht von
Vivien Fiedler


30.06.2025 – Anreise nach Glasgow

In den frühen Morgenstunden beginnt unsere Reise nach Schottland. Aus ganz unterschiedlichen Richtungen machen sich unsere Gäste auf den Weg – aus Dresden, Leipzig, Berlin und Hamburg fliegen wir nach Glasgow. Schon beim Anflug zeigt sich das typisch schottische Wetter: ein Wechselspiel aus Sonne, Wolken und einem Hauch Regen. Am Flughafen werden wir freundlich empfangen und direkt in die Innenstadt gebracht.
Wir lernen unsere örtliche Reiseleiterin Jutta kennen. Mit ihrer offenen Art, viel Elan und einer guten Portion Humor stimmt sie uns auf unsere Zeit in Schottland ein. Gemeinsam brechen wir zur ersten Erkundungstour auf – eine City Tour durch Glasgow, die größte Stadt des Landes.
Unser erster Halt ist die imposante St Mungo’s Cathedral. Das gotische Bauwerk mit seinen dunklen Steinmauern wirkt beinahe mystisch. Direkt hinter der Kathedrale steigen wir hinauf zur Necropolis, dem historischen viktorianischen Friedhof auf einem Hügel mit Blick über die Stadt. Zwischen verwitterten Grabsteinen und eindrucksvollen Mausoleen entdecken wir kunstvoll geschmiedete, bunte Gitter – ein ungewöhnlicher, aber faszinierender Anblick. Jutta erzählt uns von den Geschichten bedeutender Persönlichkeiten Glasgows, die hier ihre letzte Ruhe gefunden haben.

Weiter geht es durch die belebte Innenstadt. Der Verkehr ist dicht, aber wir lassen uns davon nicht stören und genießen die Fahrt durch die Straßen der Stadt. Die Architektur fällt uns sofort ins Auge: prunkvolle viktorianische Fassaden, elegante Sandsteingebäude und moderne Glasbauten stehen dicht beieinander und erzählen von Glasgows industrieller Vergangenheit und seinem kulturellen Wandel. Wir erkunden sowohl das geschäftige Zentrum als auch das charmante West End mit seinen eleganten Stadthäusern, kleinen Boutiquen und grünen Parks.
Die Stadtrundfahrt endet schließlich an unserem Hotel, wo wir am Abend gemeinsam essen. Doch damit ist der Tag noch nicht vorbei.

Nach dem Abendessen machen wir uns noch einmal auf den Weg – diesmal in einen typisch schottischen Pub. In gemütlicher Atmosphäre, bei einem Pint lokalen Biers, erleben wir ein kleines musikalisches Highlight: Einheimische Musiker spielen traditionelle schottische Lieder, begleitet von Gesang und – natürlich – dem Dudelsack. Die Stimmung ist herzlich, die Musik geht direkt ins Herz, und wir spüren: Unsere Schottlandreise hat gerade erst begonnen.

31.06.2025 – Dumbarton Castle und Glen Coe

Nach einem kräftigenden, typisch schottischen Frühstück – mit Porridge, Baked Beans und knusprigem Toast – starten wir voller Vorfreude in den Tag. Unser Fahrer John wartet bereits auf uns vor dem Hotel. Mit viel Ruhe und einem freundlichen Lächeln begrüßt er uns, bevor wir Glasgow hinter uns lassen und uns auf den Weg in Richtung Highlands machen.

Unser erster Halt ist Dumbarton Castle, eine beeindruckende Festungsanlage auf einem vulkanischen Felsen direkt am Fluss Clyde. Schon von unten wirkt das Gelände imposant – und umso mehr, als wir die zahlreichen steilen Treppenstufen erklimmen, die zu den Überresten der Burganlage führen. Oben angekommen, werden wir mit einem atemberaubenden Blick über das Flusstal belohnt. Im Moment ist Ebbe, und so sehen wir das teilweise freigelegte Flussbett des Clyde.

Mittags erreichen wir das idyllische Dorf Luss, malerisch gelegen am Westufer von Loch Lomond, dem größten Binnensee Schottlands. Wir nutzen die Zeit, um gemütlich am Ufer zu spazieren und den Blick über das ruhige Wasser schweifen zu lassen. In der kleinen, charmanten Kirche von Luss, legen wir eine stille Pause ein – ein Ort voller Frieden und einfacher Schönheit.
Anschließend beginnt eine besonders eindrucksvolle Etappe unserer Reise: Wir fahren eine enge, kurvige Straße hinauf in die Highlands. Doch John manövriert unseren Bus souverän und sicher durch jede noch so enge Biegung. Vor uns öffnet sich die wilde, raue Schönheit der schottischen Berge. Die Landschaft ist dramatisch und ursprünglich – mit steilen Hängen, grünen Tälern und plötzlichen Regenschauern, die wie aus dem Nichts über uns hinwegziehen.
Fast wie bestellt, endet der Regen jedes Mal pünktlich zu unseren Fotostopps. So erleben wir die Highlands in all ihren Facetten – mystisch verhangen, feucht glänzend und dabei immer wieder durch Sonnenstrahlen in Szene gesetzt.
Ein besonderes Highlight des Tages ist unser Halt im Glen Coe, einem der bekanntesten Täler Schottlands. Die "Drei Schwestern", drei markante Bergkämme, ragen eindrucksvoll in den wolkenverhangenen Himmel. Im nahegelegenen Besucherzentrum tauchen wir tiefer in die Geschichte dieser Region ein und besichtigen ein traditionelles Torfhaus – ein Fenster in das harte Leben früherer Highland-Bewohner.

Am Abend erreichen wir schließlich unser Hotel, wunderschön gelegen direkt am Loch Linnhe. Das kleine Haus versprüht schottischen Charme – keines der Zimmer gleicht dem anderen, jedes hat seinen eigenen Charakter. Hier, am ruhigen Ufer des Sees, lassen wir den Tag ausklingen und freuen uns auf weitere Abenteuer in den Highlands.

01.06.2025 – Aonach Mor und Glenfinnan

Heute erkunden wir weiter die atemberaubende Landschaft der schottischen Highlands und machen uns auf, Teile der Ben Nevis Range zu entdecken. Unser Ziel am Vormittag: der Aonach Mòr, ein mächtiger Berg direkt neben dem Ben Nevis, dem höchsten Gipfel Großbritanniens. Hier befindet sich die einzige Gondelbahn Schottlands – ein echtes Highlight.
Während sich der Berg im Winter in ein beliebtes Skigebiet verwandelt, ist es heute glücklicherweise nicht allzu kalt. Statt Skifahrern begegnen wir hier zahlreichen Mountainbikern, die mit voller Ausrüstung die Hänge hinabsausen. Am Fuße des Berges sehen wir sogar eine Kindergruppe, die gerade unter Anleitung das Mountainbiken lernt – ein fröhliches und etwas chaotisches Spektakel.

Wir steigen in die Gondeln – sechs Personen pro Kabine – und gleiten lautlos hinauf zur Bergstation auf etwa 655 Meter Höhe. Von dort starten wir unsere kleine Wanderung zum Aussichtspunkt. Das Wetter spielt halbwegs mit: Es ist trocken genug, um loszugehen, aber ein paar Regentropfen bleiben uns nicht erspart.
Schon auf dem Weg bieten sich beeindruckende Ausblicke über das Tal und Fort William. Die Wolken hängen tief und ziehen in schnellem Wechsel über die Berge hinweg, sodass sich das Licht und die Sicht beinahe minütlich verändern. Oben angekommen, weht uns ein kräftiger Wind entgegen. Trotzdem nehmen wir uns die Zeit, den Rundumblick zu genießen – über die Bergwelt der Highlands, das Tal und das unendlich wirkende Land dahinter.

Zurück an der Bergstation gönnen wir uns eine kleine Aufwärmpause mit Kaffee, bevor wir wieder mit der Gondel ins Tal fahren. Unter uns jagen Mountainbiker über die Trails – und wir staunen nicht schlecht über das Tempo.
Im Anschluss fahren wir ins Stadtzentrum von Fort William, wo wir unsere Mittagspause verbringen. Das Zentrum besteht im Wesentlichen aus einer langen Straße, der High Street, die aber mit ihren zahlreichen Pubs, Läden und kleinen Restaurants einiges zu bieten hat. Danach steht uns der Nachmittag eigentlich zur freien Verfügung – aber wir entscheiden uns für einen kleinen Ausflug zu einem ganz besonderen Ort: dem Glenfinnan Viadukt.

Das Viadukt ist nicht nur architektonisch beeindruckend, sondern auch filmisch weltberühmt: Hier fährt der „Jacobite Steam Train“, besser bekannt als der Hogwarts-Express aus den Harry-Potter-Filmen. Wir spazieren durch die hügelige Landschaft, steigen zum Aussichtspunkt hinauf und warten gespannt – mit Kameras im Anschlag. Der Zug verspätet sich etwas, aber dann hören wir es: ein markantes „Tut-Tut“, und kurz darauf schiebt sich die schwarze Dampflok mit ihrer weißen Rauchwolke über das Viadukt – ein magischer Moment, nicht nur für Harry-Potter-Fans.
Unser nächster Stopp führt uns zur berühmten Schleusentreppe „Neptune’s Staircase“. Diese eindrucksvolle Konstruktion am Caledonian Canal besteht aus acht hintereinanderliegenden Schleusen und verbindet auf spektakuläre Weise den Atlantik mit der Nordsee. Heute bleibt es ruhig – kein Schiff passiert die Schleuse – aber die Dimensionen dieser Wasserbaukunst beeindrucken trotzdem.
Am späten Nachmittag bringt uns John wieder sicher zurück zu unserem Hotel am Loch Linnhe. Ein erlebnisreicher Tag endet mit vielen Eindrücken, spannenden Geschichten – und dem Gefühl, Schottland jeden Tag ein Stück mehr kennenzulernen.

02.06.2025 – Urquhard Castle und Inverness

Nach dem Frühstück setzen wir unsere Reise weiter durch die Highlands fort. Die Landschaft draußen wird immer rauer, wilder und zugleich beeindruckend schön. Unser heutiges Ziel: der berühmteste See Schottlands – Loch Ness.
Unser erster Stopp liegt ganz im Süden des langgestreckten Sees: Fort Augustus. Der kleine Ort bietet einen wunderbaren Blick auf das Wasser, das sich dunkel und geheimnisvoll bis zum Horizont erstreckt. Wir nutzen die Gelegenheit für einen kurzen Spaziergang entlang des Kanals, bevor wir weiterfahren – denn das Highlight des Vormittags wartet bereits auf uns: Urquhart Castle.

Die imposante Burgruine thront direkt am Ufer des Loch Ness. Bevor wir die Anlage betreten, sehen wir uns ein kurzes Informationsvideo an, das die dramatische Geschichte der Burg lebendig werden lässt – von königlichen Machtkämpfen über Clan-Kriege bis zu ihrer endgültigen Zerstörung im 17. Jahrhundert. Anschließend erkunden wir das Gelände auf eigene Faust: die Wachtürme, die mächtigen Mauern und die weiten Ausblicke auf den See. Das Wasser ist erstaunlich klar – aber gleichzeitig so tief und dunkel, dass es beinahe pechschwarz wirkt. Natürlich halten wir Ausschau nach Nessie, dem sagenumwobenen Seeungeheuer, aber leider zeigt sich das Ungeheuer heute nicht.

Vom Burggelände aus setzen wir unsere Reise auf dem Wasser fort. Wir gehen an Bord eines Ausflugsschiffes, das uns in gemächlichem Tempo gen Norden fährt. Die Stimmung auf dem See ist ruhig und fast mystisch. Umgeben von sanften Hügeln und unter tief hängenden Wolken gleiten wir über das dunkle Wasser bis nach Dochgarroch. Dort steigen wir wieder in unseren Bus und setzen die Fahrt fort.

Am Nachmittag erwartet uns ein besonderes Erlebnis: der Besuch einer „Brewstillery“ – einer Kombination aus Brauerei und Destillerie. Hier werden sowohl Bier gebraut als auch Whisky destilliert. Bei einer Führung erfahren wir viel über beide Herstellungsprozesse, von den Zutaten bis zur Reifung. Danach dürfen wir natürlich auch kosten – ein frisch gezapftes Bier und ein Schluck des hauseigenen Whiskys runden das Erlebnis ab.
Bevor es weiter zum Hotel geht, bleibt noch etwas Zeit für einen Spaziergang durch Inverness. Wir schlendern die Hauptstraße entlang, vorbei an kleinen Läden, Cafés und Pubs, und genießen die Atmosphäre der charmanten Hauptstadt der Highlands.

Am frühen Abend erreichen wir schließlich Grantown-on-Spey. Unser Hotel liegt ruhig und malerisch – ein liebevoll restauriertes Haus mit klassisch-britischem Charme: knarzende Dielen, schwere Vorhänge, gemütliche Sessel. Das Abendessen ist ein kulinarischer Höhepunkt: regionale Spezialitäten, raffiniert zubereitet und in stilvollem Ambiente serviert. Danach lassen wir den Abend entspannt an der Hotelbar ausklingen – bei einem Glas Wein oder einem guten Whisky.

03.06.2025 – Culloden und Cawdor Castle

Heute tauchen wir tief in die schottische Geschichte ein – auf den Spuren der Unabhängigkeit und der tragischen Schlacht von Culloden. Es ist ein stürmischer Tag, als wir das Besucherzentrum des historischen Schlachtfelds erreichen. Der Wind pfeift uns um die Ohren, was der düsteren Stimmung dieses Ortes eine zusätzliche Dramatik verleiht.
Im Museum erfahren wir zunächst mehr über die Hintergründe der Schlacht von 1746, in der die Jakobiten unter Charles Edward Stuart – besser bekannt als „Bonnie Prince Charlie“ – gegen die britische Regierung antraten. Interaktive Ausstellungen, persönliche Schilderungen und ein bewegendes 360-Grad-Video lassen uns tief in die Ereignisse eintauchen. Es ist ein emotionaler Ort – ein Wendepunkt der schottischen Geschichte, der bis heute nachhallt.
Draußen auf dem Gelände markieren Gedenksteine die Positionen der gefallenen Clans. Wir gehen entlang der ehemaligen Schlachtlinien, die eindrucksvoll mit Flaggen und Infotafeln dargestellt sind. Der Wind reißt an unseren Jacken, und es ist leicht, sich vorzustellen, wie kalt und chaotisch es damals hier gewesen sein muss.

Nach diesem eindrucksvollen Vormittag geht es weiter zum Cawdor Castle – ein Kontrastprogramm in vielerlei Hinsicht. Zum ersten Mal auf unserer Reise betreten wir ein Schloss, das noch heute bewohnt ist. Cawdor Castle ist eng mit Shakespeares "Macbeth" verknüpft, auch wenn die historische Verbindung eher lose ist. Innen erwartet uns eine liebevoll erhaltene Einrichtung: antike Möbel, kunstvolle Wandteppiche und wertvolle Gemälde lassen die Geschichte lebendig werden. Die Räume sind elegant, aber nicht überladen – man spürt, dass hier noch echtes Leben stattfindet.
Besonders beeindruckend ist die Gartenanlage: großflächig, farbenfroh und perfekt gepflegt. Sechs Gärtner sind in den Sommermonaten damit beschäftigt, diese Pracht zu erhalten – und das sieht man. Wir schlendern durch duftende Blumenbeete, unter alten Bäumen und vorbei an geometrisch geschnittenen Hecken.

Am Nachmittag steht noch ein kleiner Abstecher zur Elgin Cathedral auf dem Programm. Wegen des starken Windes bleibt der Aussichtsturm heute geschlossen, aber das Gelände selbst lädt dennoch zu einem kurzen Rundgang ein. Einige Teile der Kathedrale sind überraschend gut erhalten – filigrane Fensterbögen, hohe Mauern und verzierte Pfeiler zeugen vom einstigen Glanz dieser „Lantern of the North“. Andere Bereiche sind nur noch als Grundmauern erkennbar, was der Ruine eine melancholische Schönheit verleiht.
Am Abend kehren wir zurück ins Hotel in Grantown-on-Spey. Auch heute werden wir kulinarisch verwöhnt: ein weiteres hervorragendes Abendessen mit regionalen Spezialitäten.

04.06.2025 – Carduh Distille und Aberdeen

Heute heißt es Abschied nehmen von den Highlands – aber nicht von Schottlands Reizen. Unsere Reise führt uns durch die Speyside, eine Region, die wie kaum eine andere für schottischen Whisky steht. Die Landschaft ist sanfter als in den Highlands, aber nicht weniger schön – grüne Hügel, weite Felder und unzählige Destillerien säumen unseren Weg.

Am Vormittag besuchen wir eine der kleineren, aber bedeutenden Brennereien: Cardhu Distillery. Bereits bei der Ankunft liegt der Duft von Malz und Eiche in der Luft. In einer ausführlichen Führung erfahren wir, wie aus Wasser, Gerste und Hefe das „flüssige Gold Schottlands“ entsteht. Der Herstellungsprozess wird anschaulich erklärt – von der Maische über die Destillation bis zur Reifung in Eichenfässern. Besonders spannend ist die Verkostung am Ende: Wir probieren drei verschiedene Whiskys – 12, 15 und 11 Jahre alt. Obwohl sie aus der gleichen Brennerei stammen, schmecken sie erstaunlich unterschiedlich. Der Einfluss von Fass, Lagerdauer und Temperatur wird plötzlich ganz deutlich – und der eine oder andere entdeckt dabei sogar einen neuen Favoriten.

Zur Mittagszeit erreichen wir Huntly, ein kleiner Ort mit großer Bekanntheit: Hier befindet sich die Produktionsstätte von Dean’s Shortbread. Das buttrige Gebäck ist in ganz Schottland beliebt, und viele nutzen die Gelegenheit, um sich im Laden mit Souvenirs einzudecken – oder einfach ein paar Kekse für den weiteren Weg zu genießen.

Am Nachmittag erwartet uns in Aberdeen unsere neue örtliche Reiseleiterin Isabel. Mit ihrem feinen Humor und viel Wissen führt sie uns durch die Altstadt der „Granite City“. Wir spazieren durch enge Gassen, vorbei an Universitätsgebäuden aus grauem Granit, und spüren dabei die ganz eigene Atmosphäre dieser Stadt. Der Hafen bildet einen spannenden Kontrast dazu: Hier stehen kleine, bunt gestrichene Häuser dicht an dicht – fast mediterran anmutend, mit Blick aufs Meer und die Fischerboote.
Zum Abschluss des Tages checken wir in unser Hotel in Aberdeen ein. Beim gemeinsamen Abendessen lassen wir die vielen Eindrücke Revue passieren.

05.06.2025 – Aberdeenshire Highland Cattle und Scone Palace

Nach dem Frühstück verlassen wir Aberdeen und fahren hinaus aufs Land – in die weiten, grünen Hügel Aberdeenshires. Unser erstes Ziel ist die Cattle Farm von Grace, die hier mit viel Leidenschaft und Durchhaltevermögen über die letzten Jahre hinweg eine beeindruckende Landwirtschaft aufgebaut hat. Im Mittelpunkt stehen ihre Hochlandkühe – majestätische Tiere mit langem Fell und beeindruckenden Hörnern.
Grace begrüßt uns herzlich und führt uns über ihr Gelände. Sie erzählt mit Begeisterung von den Herausforderungen und Erfolgen beim Aufbau ihrer Farm. Natürlich dürfen wir auch die Tiere kennenlernen: Besonders Dutchess, eine der nekanntesten Kühe, genießt die Streicheleinheiten sichtlich. Beim Bürsten bleibt sie stehen wie ein Fotomodell und scheint gar nicht mehr in den Stall zurückzuwollen. Zwischendurch gibt es eine kleine Verkostung mit Wurst- und Fleischspezialitäten direkt von der Farm – regionaler geht’s kaum.

Am späten Vormittag machen wir uns auf den Weg nach Dundee. Dort besuchen wir das moderne V&A Museum direkt am Wasser. Das futuristisch anmutende Gebäude ist ein architektonisches Highlight – und wie viele Museen in Schottland ist der Eintritt kostenlos. Wir nutzen die Zeit für eine kleine Stippvisite und eine entspannte Mittagspause.
Am Nachmittag reisen wir weiter durch die Geschichte Schottlands. Unser Ziel ist der Scone Palace, ein Ort von großer symbolischer Bedeutung: Hier wurden jahrhundertelang die schottischen Könige gekrönt – auf dem legendären „Stone of Scone“, der heute in einer Nachbildung vor dem Schloss zu sehen ist. Das historische Gebäude mit seiner prachtvollen Einrichtung und der weitläufigen Parkanlage lässt die royale Vergangenheit lebendig werden.

Passend zum Ort gönnen wir uns danach eine klassische britische Tea Time mit Scones, Clotted Cream und Erdbeermarmelade. In stilvoller Atmosphäre genießen wir diesen kulinarischen Klassiker – ein wunderbarer Moment der Ruhe zwischen all den historischen Eindrücken.

Schließlich machen wir uns auf den Weg in die Hauptstadt: Edinburgh. Auf dem Weg überqueren wir den Firth of Forth – ein unvergesslicher Moment. Direkt vor uns liegen drei Brücken, die aus drei unterschiedlichen Jahrhunderten stammen: die viktorianische Eisenbahnbrücke, die elegante Road Bridge und die futuristische Queensferry Crossing. Natürlich halten wir für einen kurzen Fotostopp – der Ausblick auf das Wasser und die Ingenieurskunst ist einfach zu besonders.

Am frühen Abend erreichen wir unser Hotel in Edinburgh. Doch damit ist der Tag noch nicht vorbei: Zum Abschluss kehren wir in den traditionellen Pub The Ghillie Dhu ein – ein echtes Juwel. Das Besondere: Der Pub war einst eine Kirche, und die beeindruckende Architektur ist bis heute erhalten.

06.06.2025 – Stadtrundfahrt und Edinburgh Castle

Heute entdecken wir Edinburgh, die stolze Hauptstadt Schottlands. Nach dem Frühstück treffen wir unsere örtliche Reiseleiterin Beryl, die uns durch den Vormittag begleitet. Gemeinsam starten wir zur Stadtrundfahrt und bekommen einen ersten Eindruck von dieser faszinierenden Stadt, die Moderne und Geschichte auf so besondere Weise miteinander verbindet.
Wir beginnen in der Neustadt, einem architektonischen Meisterwerk des 18. Jahrhunderts mit ihren geraden Straßen, eleganten Häusern und gepflegten Plätzen. Von dort aus geht es weiter zum Royal Botanic Garden, einer grünen Oase mitten in der Stadt. Die Pflanzenvielfalt, die alten Bäume und der weite Blick über die Skyline lassen uns kurz innehalten, bevor es wieder zurück in die geschäftige Altstadt geht.

Hier steigen wir aus dem Bus und setzen die Erkundung zu Fuß fort – denn nur so lässt sich das Flair der kopfsteingepflasterten Gassen wirklich erleben. Wir kommen vorbei an der Statue von Greyfriars Bobby, dem kleinen Hund, der seinem verstorbenen Herrchen jahrelang die Treue hielt – eine Geschichte, die bis heute die Herzen rührt. Weiter geht es durch die bunte, verwinkelte Victoria Street, die mit ihren farbenfrohen Fassaden schon Inspiration für die Winkelgasse in Harry Potter gewesen sein soll.
Entlang der Royal Mile, die sich vom Palast von Holyroodhouse bis hinauf zur Burg erstreckt, tauchen wir in das historische Herz Edinburghs ein. Die Gassen sind voller Leben, Musik und Geschichten – an jeder Ecke scheint ein Stück Vergangenheit zu warten.
Höhepunkt des Vormittags ist der Besuch des Edinburgh Castle, das majestätisch auf dem Castle Rock thront. Hier endet unsere gemeinsame Führung, und alle Gäste haben nun die Möglichkeit, das Burgareal in ihrem eigenen Tempo zu erkunden. Die einen tauchen tief ein in die Geschichte der schottischen Krone, sehen die Kronjuwelen, die „Stone of Destiny“ und die alte Kapelle – andere genießen die Ausblicke über die Stadt oder lassen sich einfach durch die alten Gemäuer treiben. Manche sind nach 90 Minuten rundum zufrieden, andere brauchen fast drei Stunden, um alles aufzusaugen.

Am Nachmittag bleibt Zeit zur freien Verfügung – perfekt, um durch die Gassen zu schlendern, noch das ein oder andere Mitbringsel zu besorgen oder einen Kaffee mit Blick auf die Stadt zu genießen. Wer mag, besucht eines der vielen Museen oder erkundet weitere Winkel der Altstadt.
Zum Abschluss des Tages und dieser eindrucksvollen Reise kehren wir am Abend noch einmal in einen typisch schottischen Pub ein. Bei gutem Essen, angeregten Gesprächen und einem letzten „Cheers“ blicken wir gemeinsam auf die vergangenen Tage zurück.

07.06.2025 – Melrose Abbey und Rossly Chapel

Auch wenn unsere Reise sich langsam dem Ende nähert, steht heute noch einmal ein ganz besonderer Tagesausflug auf dem Programm – wir fahren in den Süden Schottlands, wo Geschichte, Spiritualität und Legenden auf beeindruckende Weise zusammentreffen.

Unser erster Halt ist Melrose Abbey, eine der schönsten und bekanntesten Klosterruinen Schottlands. Schon von außen wirkt die Anlage eindrucksvoll – filigrane Steinmetzarbeiten, spitze Bögen und ein Hauch vergangener Größe. Vor Ort erfahren wir mehr über das Leben der Zisterziensermönche, die hier im 12. Jahrhundert ein Zentrum des Glaubens und des Wissens schufen. Besonders berührend: In der Nähe des Altars soll – zumindest der Überlieferung nach – das einbalsamierte Herz von Robert the Bruce beigesetzt sein.

Zur Mittagszeit erreichen wir Peebles, einen charmanten kleinen Ort mit belebter Hauptstraße. Viele Touristen sind in der Region unterwegs, was für eine lebendige Atmosphäre sorgt. Kleine Läden, Cafés und lokale Spezialitäten laden zum Verweilen ein – ideal für eine entspannte Pause.

Am Nachmittag geht es weiter zu einem der faszinierendsten Orte unserer Reise: Rosslyn Chapel. Diese private Kirche aus dem 15. Jahrhundert ist ein Meisterwerk gotischer Baukunst und voller mystischer Symbolik. Bei einer kleinen privaten Führung tauchen wir in ihre bewegte Geschichte ein. Die Kapelle wird oft als „in Stein gehauene Bibel“ bezeichnet – und das zu Recht. Überall finden sich detailreiche Darstellungen: biblische Szenen, Pflanzenmotive, Engel mit Dudelsäcken und rätselhafte Figuren, deren Bedeutung bis heute nicht vollständig entschlüsselt ist.

Die berühmte Verbindung zur Popkultur bleibt natürlich nicht unerwähnt: Dank Dan Browns Bestseller „The Da Vinci Code“ wurde Rosslyn Chapel weltberühmt – und durch die gestiegene Aufmerksamkeit konnten umfangreiche Restaurierungen finanziert werden. Den Heiligen Gral finden wir zwar nicht, dafür aber eine Fülle anderer Schätze, die diesen Ort so einzigartig machen.

Am späten Nachmittag kehren wir zurück nach Edinburgh, voller Eindrücke und Gespräche über das, was wir gesehen haben. Den Abend verbringen wir in einer modernen Bar mit exzellenter Küche – stilvoll, gemütlich und ein perfekter kulinarischer Abschluss für diesen Ausflug.

08.06.2025 – Rückreise nach Deutschland

Nach einem letzten schottischen Frühstück im Hotel heißt es heute Abschied nehmen. Wir werden am Hotel abgeholt und machen uns gemeinsam auf den Weg zum Flughafen in Glasgow. Die Landschaft zieht noch einmal an uns vorbei – vertraut und doch immer wieder beeindruckend.

Am Flughafen angekommen, heißt es für alle: einchecken, letzte Souvenirs besorgen und sich voneinander verabschieden. In den vergangenen Tagen haben wir viel gesehen, viel gelernt – und vor allem: viele unvergessliche Momente miteinander geteilt.

Mit Koffern voller Andenken und Köpfen voller Erinnerungen treten wir die Heimreise an. Schottland verabschiedet sich mit einem letzten Blick auf seine grünen Hügel, steinernen Burgen und das besondere Licht, das selbst graue Tage leuchten lässt.


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