Schottland genießen: atemberaubende Landschaften, quirlige Städte, verträumte Seen– und Floris...
Reisebericht: 01.08. – 10.08.2025
Schottland hat alles zu bieten: kulinarische Köstlichkeiten, traumhafte Landschaften und freundliche Menschen, denen selbst Orkan Floris nichts anhaben konnte.
Ein Reisebericht von
Marlies Thrum
Freitag, 1. August 2025 – Flug nach Edinburgh, Stadtrundfahrt Glasgow
Wie immer geht es für die " Zubringer- Flüge" mehr als zeitig los. Wir starten in Berlin, Leipzig und Dresden. In Frankfurt treffen wir uns und fliegen gemeinsam nach Edinburgh. Passkontrolle und Kofferausgabe verlaufen zügig und schon sind wir auf dem Weg zu unserem Bus. Mike empfängt uns, verstaut die Koffer und los geht's nach Glasgow. Die größte Stadt Schottland wollen wir kennenlernen und hier hilft uns Til. Ihn und die bereits angereisten Gäste treffen wir an der Kathedrale und schon sind wir mitten in Schottlands Geschichte. Als eine der wenigen katholischen Kirchen hat sie die wütenden Zerstörungen während der Reformation überlebt und zeigt sich in voller Pracht. Wir haben Zeit für einen Rundgang und auch für die Nekropolis über der Kathedrale. Im Bus geht es dann zum George Square mit seinem imposanten Rathaus, an der lebhaften Buchanan Street vorbei zum Clyde. Hier stehen das Armadillo und das Ufo- zwei Gebäude für Messen und Events, u.a
von Sir Norman Foster entworfen. Am Kelvingrove Gallery and Art Museum steigen wir wieder aus und können einen Blick hinein werfen. Tilman nimmt uns dann mit zu einem Spaziergang zur Universität. Wow! Was für ein Rundgang durch Säulengänge, wuchtige Sandsteinmauern und gotische Kirchenfassaden. Er begleitet uns noch zum Hotel, hier verabschieden wir uns von ihm und Mike und können unsere Zimmer beziehen. Ein gemeinsames Abendessen beschließt unseren ersten Tag in Schottland, dann bis morgen.
Samstag, 02. August 2025– Dumbarton Castle, Loch Lomond, Glen Coe
Heute erobern wir eine Burg vor denToren Glasgows, die zuletzt die Dänen unter Olaf dem Weißen und Ivar dem Knochenlosen erobert hatten. Das war im Jahr 870. Unsere Eroberung beschränkt sich auf das Vorzeigen der Eintrittskarten und dann können wir die restaurierten Einheiten vom Gouverneurshaus bis ganz nach oben erkunden. Ein traumhafter Ausblick eröffnet sich oben über den Clyde und seinen Nebenarm, ein Besuch der Kammer, in der Mary, Queen of Scots, genächtigt haben soll, ist natürlich obligatorisch. Wir genießen die Zeit hier bei strahlendem Sonnenschein und fahren dann weiter gen Norden. Der schönste See Schottlands- der Loch Lomond ist unser nächstes Ziel. In Luss stoppen wir und spazieren gemeinsam zum Seeufer. Ein kleiner Spaziergang bringt uns zu Kirche und - wir haben Glück- sie ist geöffnet! Ein ungewöhnlicher Grundriss in Kreuzform läßt uns staunen, hausgebackerne Kekse von den ehrenamtlichen Mitarbeitern hier werden uns angeboten und sind sowas von lecker....Ein Hogback- ein Grab, das auf die Wikinger zurückgeht- finden wir auf dem Friedhof- wow. Viel zu schnell vergeht die Zeit hier und unsere Fahrt führt uns weiter. Zunächst mit einer Hiobsbotschaft:die Straße vor uns ist gesperrt und der Umweg wird uns locker 3 Stunden kosten, so viele Straßen gibt es hier nicht... John aber ist optimistisch, er fährt erst einmal zum Nordufer des Loch Lomond und fragt dort andere Busfahrer. Als die auch nicht weiterhelfen können nimmt er das Wagnis auf - und wird belohnt. Ein anderer Bus unseres Busunternehmens Festival Travel , der uns entgegenkommt, bestätigt, dass die Straße frei ist- supi! Also verlieren wir keine Zeit, oberhalb des Loch Tulla stoppen wir am Aussichtspunkt, fahren dann durchs Rannoch Moor und da es trocken war bisher spazieren wir auch auf den Aussichtspunkt hier, (ohne Ärger mit unserem Busfahrer zu befürchten)- denn da sind wir auf Torfboden. Unglaublich, wie das schwingt und nachgibt. Nun folgt die wohl schönste Straße durch die Highlands: ins Glen Coe, dem schönsten Tal Schottlnds, hinein. Warum es auch Tal der Tränen heißt habe ich unterwegs erzählt. Noch heute kann man zu jeder Zeit in Schottland Hilfe finden, wenn man unterwegs ist- das damals aber das Gesetz der Gastfeundschaft so schändlich mißbraucht wurde durch die Campbells um die Mc Donalds zu ermorden- und auch noch auf Befehl des Königs- ist nach wie vor ein Schandfleck in der Geschichte der schottischen Clans. Am Aussichtspunkt auf die Three Sisters- die Berge des Massivs begrüßt uns ein Piper- ein Dudelsackspieler- und unsere Welt ist wieder in Ordnung. Im Besucherzentrum können wir uns umsehen, Filme zur Geologie des Tals oder zum Massaker ansehen oder einfach nur die Nachbauten der Torfhütten aus damaliger Zeit bewundern. Es ist spät geworden- aber unser Hotel ist nur wenige Minuten entfernt und so können wir am Loch Linnhe einchecken. Was für ein Ausblick! Wer möchte erkundet die Umgebung bis zum Abendessen, das ist lecker und wir verabschieden uns- bis morgen.
Sonntag, 03. August 2025– Aonoch Mor, Fort William, Glenfinnan Monument und Viaduct, Neptunes Staircase
Heute erobern wir den achthöchsten Berg Schottlands- den Aonoch Mor. Und das auf die bequemste Art, die es gibt- mit der Seilbahn. In 6er-Gondeln geht es hinauf auf 640 Meter. Von hier aus spazieren wir gemeinsam zum Aussichtspunkt, die Regenwolken haben sich verzogen und wir haben einen wunderschönen Blick auf die Täler und Berge. In der höchstgelegenen Cafeteria Schottlands genießen viele einen Kaffee oder Tee bevor es wieder hinunter geht mit der Seilbahn. Zum MIttag geht es nach Fort William, eine Mittagspause oder ein ausgiebiger Besuch hier ist möglich, aber alle entschließen sich, meinem Vorschlag zu folgen und zum Glenfinnan Viaduct zu fahren. (Wenn wir schon mal hier sind...) Also geht es nach dem Lunch weiter, wir erwischen den letzten freien Busparkplatz und steigen gemeinsam hinauf zum Aussichtspunkt- auf das Viadukt, wo jede Minute der Jakobite Train hinüberfährt- besser bekannt als Hogwarts Express. Auch der hat mal Verspätung und so warten wir gelassen eine halbe Stunde. Werden dann aber belohnt mit dem Pfeifen der Dampflok und ihrem Rattern über die Brücke. Wer mochte sah sich anschließend auf den Monument um, ein toller Blick auf den Loch Shield inklusive. Zurück dann hängen die Regenwolken schon mehr als tief, der Ben Nevis versteckt sich, aber an und an kommt die Sonne ndurch. Wir besuchen Neptunes Staircase- die größte Schleusentreppe des Kaledonischen Kanals mit 8 Schleusen- gerade werden 4 Segler hinauf geschleust. Ein tolles Schauspiel. Dann geht es zurück zum Hotel. Ein gemeinsames Abendessen beschließt unseren Tag. Floris kündigt sich an und mit ihm ein Wirbelsturm, der gerade erst auf Orkanstärke zurückgestuft wurde.
Montag, 04. August 2024 – Überraschungsprogramm wegen Floris...
Floris, der Wirbelsturm, trifft heute auf die Westküste Schottlands. Er ist "nur noch" ein Orkan, das reicht uns aber. Es herrscht Warnstufe Orange, Brücken sind gesperrt, es fahren kaum Züge, Castles sind geschlossen... So auch unser Urquhart Castle- Also entscheiden wir kurzfristig, dass wir die Loch Ness Exhibition besuchen nahe Urquhart Castle. Umgestürzte Bäume säumen unseren Weg aber wir haben Glück. Sofort sind die Mannschaften der Feuerwehr zur Stelle und beräumen die Straßen. Pünktlich sind wir vor Ort und lassen uns vom Mythos Nessie vereinnahmen. Gut so, denn es regnet, was nur vom Himmel herunter will... Wir folgen der Ausstellung und lassen uns faszinieren von den Monster-Vorstellungen, der Suche nach Nessie und den Auswirkungen auf die Umgebung... Eine tolle Ausstellung- so der einhellige Tenor. Durch die Shops geht es wieder in den Regen und zum Bus- Inverness ist unser nächstes Ziel. An der Kathedrale könne wir mit dem Bus stehen bleiben, kurzentschlossen besuchen wir die Kathedrale. Eine Führung ist möglich und mit meiner Übersetzung tauchen wir ein in presbyterianische Kirchengeschichte. Ein tolles Highlight. Die Freizeit verbringen etliche mit mir in den Viktorianischen Märkten bei zünftigem Fish&Chips. Es gibt sie nirgendwo besser als hier. Am Ufer des Ness geht es dann zur Brewery und Distillery- das wollen wir uns näher ansehen. Eine Brauerei gibt es hier und eine Whisky Distille, da wir noch eine Distillery besuchen konzentrieren wir uns auf das Bier brauen. Und verkosten natürlich. Erfahren, welchen Einfluss die gemälzte Gerste hat... Sehr lecker! Mit einer letzten Kostprobe verabschieden wir uns und spazieren über die Hängebrücke über den Ness zurück zu unserem Bus, der an der Kathedrale auf uns wartet, es hat aufgehört zu regnen und so erreichen wir unseren Bus recht trocken. Da uns das Wetter hold ist fügen wir einen Zwischenstopp ein: The Old Packhorse Bridge in Carrbridge. Ikonischnes Fotomotiv- das auf keinem Schottland-Kalender fehlt. John, unser Busfahrer, hat dann noch die perfekte Überraschung: unter dem Vorwand, für uns Brötchen zum Frühstück gekauft zu haben, hält er an einer Weide und wir können mit eben jenen Brötchen riesige Highlander-Rinder füttern. Was für ein Highlight! Am Hotel angekommen checken wir ein und lassen beim Abendessen den Tag Revue passieren, was auch immer geplant war- wir haben trotz Floris das Beste daraus gemacht. Darin waren sich alle einig.
Dienstag, 05. August 2025 – Culloden Battlefield– Cawdor Castle– Nairn
Das Frühstück wird heute serviert- etwas gewöhnungsbedürftig, aber es klappt reibungslos. Gestärkt starten wir in den Tag und wieder Richtung Norden. Das Culloden Battlefield steht als erstes auf unserem Programm. Hier fand 1746 die entscheidende Schlacht zwischen stuarttreuen Jakobitern und der englischen Armee statt, die schließlich zur endgültigen Niederschlagung des Jakobiter-Aufstandes führte. Ausgerüstet mit Audio Guides erkunden wir in der Ausstellung viel sehens- und hörenswertes über die Zeit und den Aufstand. Auf dem ehemaligen Schlachtfeld zeigen rote und blaue Fahnen jerweils die Standorte der Armeen an, nicht mal eine Stunde soll das Gemetzel gedauert haben, der Aufstand war endgültig niedergeschlagen. Der Duke of Cumberland, der die englischen Truppen befehligte, befahl nun, alle Verwundeten zu töten, jeden Aufständischen und jeden Unterstützer. Seine Grausamkeit brachte ihm den Namen "The Butcher = der Schlachter" ein. In der Folge wurden die Highland Clans entmachtet, Unterstützer verloren Land und Titel, viele auch ihr Leben. Der Kilt und der Dudelsack, alles, was Highland- Clans symbolisierte, wurde verboten. Heute erinnern Steine mit den Namen der Clans an die Stellen, wo deren Angehörige begraben worden waren. Besonderer Anziehungspunkt selbstverständlich der Stein der Frasers. Nach der Mittagspause geht es weiter Richtung Norden: Cawdor Castle und seine Gärten wollen wir besuchen. Der Sage nach wollte der Thane of Cawdor im 15. Jahrhundert eine neue Burg errichten, ein Traum gab ihm folgendes auf: Belade einen Esel mit Gold, schick ihn los, wo er sich niederlegt, da baue Dein neues Haus... Gesagt , getan. Der Esel legte sich unter einer Stechpalme nieder und der Stamm dieses Baumes ist noch heute im Untergeschoss des Turms zu sehen. Mit unseren Audio-Guides entdecken wir noch sehr viel mehr, Möbel und Ausstattung sind kostbar, die Familie hat in den Jahrhunderten etliches zusammengetragen, noch heute ist die Burg in Familienbesitz. Beeindruckend aber auch die drei Gärten ringsherum. Obwohl das Wetter nicht ganz mitspielt lassen wir uns die natürlich nicht entgehen: den ummauerten Garten, der bereits um 1600 entstanden ist. Er beherbergt Blumen, Kräuter und ein Labyrinth. Neben der Burg lockt ein wunderschöner Blumengarten und hinter der Burg wurde ab 1960 der Wilde Garten angelegt. Jetzt spielt auch das Wetter wieder mit und wir beschließen, den restlichen Nachmittag im nahen Nairn zu verbringen. John fährt uns ins Zentrum. Wer möchte begibt sich auf Shopping-Tour, andere zieht es zum Strand- Nairn liegt direkt am Morray Firth. Noch ist das Meer aufgewühlt, kräftiger Wind sorgt für Schaumkronen und dazu verwöhnt uns nun auch die Sonne. Ein schöner Tagesabschluß. Unser Bus bringt uns zurück ins Hotel, wo ein gemeinsames Abendessen diesen Tag beschließt.
Mittwoch, 06. August 2025 – Speyside Cooperage– Kathedrale Elgin– Glen Moray Distillery– Aberdeen
Heute widmen wir uns dem "Wasser des Lebens- Uisge Bhea". Dem Whisky. Dazu begeben wir uns auf den Malt-Whisky-Trail. Schließlich gabe es hier einmal mehr als 100 Whisky-Destillerien. Ein kleiner Umweg führt uns zu einem speziellen Fotostopp: zur Speyside Cooperage. Hier werden Fässer gebaut und aufgearbeitet, in denen dann der Whisky lagert. (die Schotten sagen aber: er schläft.) Wir können einen Blick ins Besucherzentrum werfen und uns die Fotos der Böttcherei im Außengelände anschauen. Hier arbeitet David McKenzie, er hält den Weltrekord im Fassmachen: er benötigte gerade einmal 3 Minuten und 18 Sekunden für ein 190 l-Fass. Unglaublich. Weiter geht unsere Fahrt nach Elgin, wir haben noch etwas Zeit und sehen uns in der ehemaligen Kathedrale um. "Licht des Nordens" wurde sie genannt. Etliche von uns genießen den Blick über Elgin von einem der beiden Türme am Eingang, allemal sehenswert sind die Ausstellungen und natürlich der noch erhaltene Kapitelsaal. Was für ein Gewölbe! Nun aber geht es weiter im Thema: die Moray Distillery erwartet uns. Sie ist nur einen Katzensprung entfernt und mit Anne und James geht es durch die "heiligen Hallen". Vom Mälzen über das Maischen und Fermentieren ähnelt es dem Bierbrauen, so bekommt man auch ein ca. 8%iges Bier zum Anfang. Das reicht natürlich bei weitem nicht aus, der benötigte Alkoholgehalt wird erst durch das Brennen erreicht. Nach dem zweiten Brennvorgang hat man dann 60-80%igen Alkohol, der Spirit kommt in Tanks und dann in die Fässer zum lagern (schlafen). Erst wenn dieser mit mindestens 40% abgefüllt wurde und wenigstens 3 Jahre (und einen Tag) in einem Eichenfass gereift ist darf er sich Whisky nennen. Natürlich beendet eine Kostprobe unseren Besuch hier und dabei erfahren wir auch, wie sehr ein winziger Tropfen Wasser im Glas den Charakter (und Geschmack) des Whiskys ändern kann. Dann heißt es: weiterfahren. Schließlich wollen wir noch an die Ostküste, nach Aberdeen. Eine kleine Servicepause unterwegs und am frühen Nachmittag erreichen wir unser Ziel. Wir treffen unsere Stadtführerin Isabel wie vereinbart am Kings College, streifen mit ihr durch dieses ehrwürdige Gebäude, erkunden die historische Umgebung und fahren dann ins sogenannte Fischerviertel. Früher den Fischern und ihren Familien vorbehalten sind es heute angesagte und begehrte Wohn(T)räume. Alle hatten früher einen Schuppen- auch die sind vermietet und werden für alle möglichen Einrichtungen genutzt... Am Strand geht es zurück zum Bus und weiter in die Stadt. Wir steigen aus und spazieren gemeinsam zum Marishall College, heute Sitz der Stadtverwaltung- immer noch das größte spätgotische Gebäude aus Granit. Umwerfend und im Sonnenschein funkelnd und glänzend. Daher hat Aberdeen auch seinen Beinamen: die funkelnde Stadt, viele Häuser sind hier aus Granit und funkeln in der Sonne. Noch ein Abstecher zum ältesten Gebäude und für ein Eis reicht die Zeit allemal... Wir verabschieden uns von Isabel und fahren ins Hotel. Hier wartet am Abend wieder ein leckeres 3-Gänge-Menü auf uns.
Donnerstag, 07. August 205 – Aberdeenshire Highland Cattle Farm– Dundee– Scone Palace– Forth Bridges– Edinburgh
Am Morgen heißt es wieder: Koffer laden, wir verlassen Aberdeen und fahren aufs Land. Wortwörtlich, denn der Besuch einer Farm steht auf unserem Programm. Grace bewirtschaftet in Aberdeen Shire eine Rinderfarm und ihre Rinder haben mehrfach Preise gewonnen, sind hochdekoriert und das Fleisch liefert sie sogar an den königlichen Hof. Dabei arbeitet sie nur mit ihrer Tochter auf dem Hof, hat alles selber aufgebaut, Corona-Zeiten überstanden und stellt sich nun den Herausforderungen der steigenden Preise, den horrenden Energiepreisen... Wir können die Kühe und Jungbullen im Stall erleben, der größte Teil der Herde ist aber draußen, wie fast jeden Tag des Jahres. Duchess heißt ihre erfolgreichste Highlander-Kuh, Herzogin. Grace erzählt, dass sie ihre Model-Macken hat, aber sie liebt das Kämmen und Schamponieren vor der Show. Dann können auch wir kämmen und auf Tuchfühlung mit den imposanten Hörnern der Highland-Kühe gehen. Wow. Im ehemaligen Stall sitzen wir dann beisammen, kosten Shortbread und Würstchen aus Highland Beef, Grace erzählt von ihrem Hof und wie stolz sie ist, dass ihre Tochter nun nach ihrem Studium bei ihr im Betrieb ist. Gern wären wir länger geblieben aber heute geht es nach Süden- Edinburgh ist unser Ziel- also los. Die Mittagspause verbringen wir in Dundee, können einen Blick ins V&A oder auf die RRS Discovery werfen, mit der Scott zu seinen Expeditionen ins Eis aufgebrochen ist. Dann verlassen wir die Küstenstraße. Der Scone Palace in der Nähe von Perth ist unser nächstes Ziel. Hier wurden alle frühren schottischen Könige gekrönt. Viel ist nicht mehr von damals übrig, aber eine kleine Kapelle steht heute auf der Motte, auf dem einst der Palas stand. Gegenüber erhebt sich eindrucksvoll der Palast der Murrays, seit Jahrhunderten in Familienbesitz und auch heute noch bewohnt. Einige Zimmer können wir besuchen, inkl. der alten Küche und hier werden wir auch zum Cream Tea erwartet. Leckere Scones mit Clotted Cream und Erdbeer-Marmelade, dazu Tee oder Kaffee, das hochherrschaftliche Ambiente - was wollen wir mehr. Aber auch die schönste Zeit vergeht- also heißt es: Aufbrechen und Weiterfahren. Wir überqueren den gewaltigen Fjord des Flusses Forth- den Firth of Forth über die alte Straßenbrücke, die nur noch von Bussen, Taxen, Fahrrädern und Fussgängern überquert werden dürfen. So haben wir einen tollen Blick auf die Eisenbahnbrücke, auch roter Drache genannt, und auf die neue Straßenbrücke, die Queensferry Crossing. Das reicht uns aber noch nicht, also stoppen wir am Aussichtspunkt und haben nun alle 3 Brücken über den Forth vor uns. Am späten Nachmittag checken wir im Hotel ein und verabschieden uns erst einmal von unserem Busfahrer John. Er hat morgen frei, kommt aber zum Ausflug übermorgen wieder. Dann spazieren wir gemeinsam durch Brunswick, dem Stadtteil Edinburghs, in dem unser Pub liegt. Im "Montpelliers" lassen wir uns ein sensationelles Scottish Steak Frites schmecken und auch der traditionelle Nachtisch Sticky Toffee Pudding findet seine Liebhaber. Gemütlich geht es individuell zurück zum Hotel und wir verabschieden uns- bis morgen.
Freitag, 08. August 2025 – Stadtrundfahrt Edinburgh– Pub–Besuch im Ghillie Due– Royal Military Tattoo
Ein individuelles Frühstück läßt uns gut in den Tag starten, dann treffen wir uns mit Lydia im Foyer unseres Hotels. Sie ist unsere Stadtführerin für Edinburgh und auch unser Fahrer Ross kommt mit einem Bus zu uns. Los geht es durch die Neustadt, die ebnfalls wie die Altstadt Weltkulturerbe der UNESCO ist, wir besuchen den Charlotte Square, Lydia zeigt uns den Pub, in dem wir heute Abend essen werden, spazieren den Calton Hill hinauf und genießen den Blick auf die Stadt und das Umland. Wir sehen Holyrood Palace, den Sitz des Königs, wenn er in der Stadt ist und das schottische Parlament- ziemlich gewagte Architektur direkt gegenüber dem Palast. Die Royal Mile geht es hinauf bis zu den Absperrungen, denn im August ist die Stadt fest in Händen der Straßenkünstler. Das Fringe, ein Festival, lockt mit mehr als 2500 Veranstaltungen, das Buchfestival und auch das Royal Military Tattoo. Ross fährt uns zum Burgberg. Unterhalb der Burg steigen wir aus und Lydia bringt uns zum Castle. Ich habe inzwischen die Tickets geholt und gemeinsam "erobern" wir die Burg. Hören unterwegs viel Interessantes über die Geschichte des Castles und seiner Bewohner. Bis zu den Staatsgemächern und den Kronjuwelen bleiben wir zusammen, dann bedanken wir uns bei Lydia und verabschieden uns. Der gesamte Nachmittag ist frei und steht für eigene Erkundungen zur Verfügung. Am frühen Abend treffen wir uns vor dem Pub und lassen uns wieder mit einem 3-Gang-Menü verwöhnen. Das zeitigere Abendessen war perfekt getimet- jetzt reihen wir uns ein in die Schlangen vor dem Castle, denn das Military Tattoo steht auf unserem Programm. Problemlos passieren wir den Sicherheits-und Ticket-Check, nehmen unsere Plätze auf den Tribünen auf der Esplanade des Castles ein und die Vorfreude steigt. Ein mitreißender Abend wird es werden, unglaublich, die Darbietungen der internationalen Gäste des diesjährigen Jubiläums-Tattoos. Und die der Drums & Piper sowieso. Ein Feuerwerk beendet diesen besonderen Abend und wir spazieren - immer noch voller Musik, Tanz, Farben und Licht- zurück zum Hotel. Was für ein Tag!
Samstag, 09. August 2025 – Leaderfoot Viaduct– Melrose Abeey– Peebles– Rosslyn Chapel– Abendessen im Tigerlily
Die Nacht war kurz doch ein gutes Frühstück gibt uns einen guten Start in den Tag. John kommt wieder mit unserem Bus und fährt uns nach Süden. Eine der vier großen Grenzlandabteien wollen wir besuchen: Melrose Abbey. Kurz vor Melrose überqqueren wir den Fluss Tweed- Namensgeber für den berühmten Stoff- und stoppen für ein paar Fotos am Viaduct, der alten Eisenbahnbrücke, und der alten Straßen-Brücke. 3 Brücken führen mittlerweile über den Fluss und in Anlehnung an das römische Fort Trimontium ganz in der Nähe wird der Ort auch Tripontium genannt... Dann besuchen wir Melrose. Sie wurde einst zur schönsten Stadt Schottlands gewählt und wir erliegen bald ihrem Charme. Denn nach dem Besuch der Abbey mit ihrem Königsfriedhof, den unglaublichen Steinmetzarbeiten und dem kleinen Museum ist Zeit für die Gärten und die Stadt. Natürlich statten wir dem Herz von Robert the Bruce einen Besuch ab bevor wir in der Stadt bummeln gehen. Ein Eis geht immer und dann geht es durch das Tal des Tweed weiter nach Peebles. Unterwegs eine kleine Picknick-Pause- wir genießen noch einmal schottische Köstlichkeiten- natürlich einen Whisky in einem Souvenir-Glas, das alle Gäste behalten konnten, die Pralines aus Melrose, Ginger Nuts und Cookies. Wir nutzen die Gelegenheit und bedanken uns bei unserem Busfahrer John für sein sicheres und souveränes Fahren. In Peebles dann ein gemeinsamer Spaziergang die High Street entlang bis zur Brücke über den Fluss. Was für ein toller Blick von hier: auf die Kirche und das alte Fachwerkhaus, den Tweed, die Flußauen, die Stadt. Dann geht es zurück zum Bus, es wartet ein weiteres Highlight auf uns: Rosslyn Chapel. Ich melde uns an und mit Sesam öffne Dich öffnet sich die kleine grüne Tür, direkt zur Chapel. Wir sind vom Anblick überwältigt und erkunden individuell das Innere. Einiges hatte ich bereits im Bus erläutert und so machen wir uns auf die Suche nach der Lehrlings-Säule, der grünen Mann, den Zeichen der Freimaurer und Templer, und natürlich dem Geheimgang aus dem Film "Der Da Vinci Code". Nun, den gibt es natürlich nicht, aber eine Krypta- und unsere Phantasie. So vergeht auch dieser Nachmittag wie im Flug und wir müssen zurück nach Edinburgh. Am Hotel verabschieden wir uns endgültig von John und wünschen ihm schon mal einen schönen Urlaub in 2 Wochen. Wir treffen uns gleich wieder, ein Spaziergang in die Altstadt brigt uns zum Hotel "Tigerlily". Hier werden wir zum Abendessen erwartet. Wir sitzen etwas separat, was auch Gespräche untereinander ermöglicht, so viel gibt es auszutauschen, über unseren Tag, die Erlebnisse während der Fahrt und natürlich ein Dankeschön an die gesamte Gruppe für die tolle Zeit. Und auch wer es bisher noch nicht probiert hatte, hatte nun Gelegenheit: Haggis zu probieren, es gab sie als Bonbons in der Vorspeise. Und die waren unerwartet lecker. Also genießen wir unseren letzten gemeinsamen Abend, bevor es wieder zurück ins Hotel ging.
Sonntag, 10. August 2025 – Rückflug nach Deutschland
Schon am Morgen kommt unser Transfer zum Flughafen und wir fahren nach Glasgow. Leider war kein anderer Rückflug buchbar, also checken wir hier ein. Gemeinsam geht es nach Frankfurt und von dort für manche erst am späten Abend weiter. Berlin, Dresden und Leipzig werden avisiert und kurz vor Mitternacht kommen die letzten Gäste wohlbehalten an. Eine schöne Reise ist zu Ende und auch ich mache mich auf den Heimweg.
Vielen Dank an Euch alle, es wird eine unvergessliche Zeit in Schottland für uns alle bleiben. Danke für Euer Verständnis, wenn Orkan Floris uns ordentlich ins Programm gefunkt hat, danke für Eure Neugier und Freude auf eines der schönsten Länder der Welt: Schottland. Gern habe ich Euch begleitet und vielleicht sehen wir uns wieder auf einer nächsten Reise. Bis dahin bleibt gesund und neugierig, Eure
Marlies Thrum