Reisebericht: Rundreise Südengland – vom Dartmoor nach Cornwall
15.08. – 25.08.2013, 11 Tage Rundreise Rye – Brighton – Isle of Wight – Stonehenge – Salisbury – St. Michaels Mount – Lands End – Tintagel – Bristol – Cotswolds
Dover, Rye, Brighton, Arundel, Portsmouth, Isle of Wight, Stonehenge, Salisbury, Killerton House, Dartmoor, Looe, Falmouth, St. Michaels Mount, Lands End, Tintagel, Clovelly, Bodmin Moor, Glastonbury, Wells, Bristol, Cotswolds - unglaublich aufregend, abwechslungsreich und natürlich schön, dieses Südengland!
Ein Reisebericht von
Norbert Binder
Norbert Binder
Es geht los, am Donnerstag, 15.8.2013
Von Transferfahrzeugen pünktlich zu den Zustiegsstellen gebracht oder als Sparzustieg zur Stelle starteten Eberhardt-Reisegäste zur Fahrt nach und durch Südengland. Mit notwendigen und zweckmäßigen Pausen ging die Fahrt durch Hessen, Nordrhein-Westfalen, Niederlande, Belgien und Frankreich zunächst nach Calais zu einer Zwischenübernachtung. Nach dem Abendessen wurde recht schnell das Hotelzimmer aufgesucht. Es war für alle ein langer Tag, der zu Ende ging.
Auf nach Brighton, am Freitag, 16.8.2013
Erst einmal fuhren wir nach dem Frühstück zum Fährhafen von Calais und erlebten dort, wie Grenzbeamte einen LKW-Fahrer feststellten, der offenbar ein etwas anderes Ladegut hatte. Der Hund jedenfalls war kaum zu bändigen und wurde dann belohnt. Wir jedenfalls kamen gut auf der Fähre von P&O Ferries unter, suchten uns das Außendeck und verabschiedeten uns von Kontinentaleuropa. Später entdeckten wir dann immer höher werdende weiße Klippen und landeten im Fährhafen von Dover. Mit einem Aufenthalt unter "Shakespeare´s Cliffs" begann unser Südenglandabenteuer. Die Weiterfahrt mit unserem Bus und dem "King of the Road" Kersten brachte uns nach Rye. Hier unternahmen wir einen Stadtspaziergang und lernten die Mermaid Street, die Pfarrkirche, den Ypres-Tower und das Rathaus kennen.
Auf dem Weg zu den Seven Sisters bei Eastbourne erlebten wir eine Flug-Show und dann bei Beachy Head Regen und Wind. Also fuhren wir fix weiter nach Brighton zum Besuch des Royal Pavilion bzw. zum Bummel durch die Lanes. Der königliche Pavillon wurde im Auftrag von Georg, dem Prinzen von Wales, gebaut. Er bekam in den Jahren 1815 bis 1822 sein heutiges Aussehen. Georg wurde später König und war als Georg IV. Regent.
Die Lanes wurden später, nach dem Abendessen im Hotel, noch einmal von einigen Reisegästen besucht - sozusagen "Brighton by Night".
Auf nach Portsmouth, am Sonnabend, 17.8.2013
Unsere heutige Fahrt begann nach dem Frühstück mit dem ersten Ziel Arundel.Hier fand gerade das Arundel Festival 2013 statt und die Aussenanlage war von Bogenschützen, Falknern und Handwerkern besetzt, die alle Gäste ein wenig in die Vergangenheit englischer Geschichte entführten. Zunächst konnten wir die Park- und Gartenanlage des Schlosses Arundel besichtigen und ab 12 Uhr das Schloss selbst. Das wird auch heute noch privat bewohnt vom 18. Herzog von Norfolk und seiner Familie. Eine eindrucksvolle Sammlung von Möbeln und Gemälden führte uns durch die Geschichte der Familie Howard.
Am Nachmittag stand ein Besuch von Portsmouth auf dem Programm. Hier liegt neben anderen Schiffen das berühmte Flaggschiff HMS Victory im Dock. Es ist das älteste im Dienst der Krone stehende Kriegsschiff der Welt. Der Stapellauf erfolgte im Mai 1765. Auch für Besucher, die kaum maritime Ambitionen spüren war es ausserordentlich eindrucksvoll, welchen Bedingungen die Seeleute damals unterworfen waren.
Mit einem Blick auf den Spinnaker Tower verabschiedeten wir uns von Portsmouth und fuhren zum Hotel in Fareham. Dort erwartete uns im Red Lion unser Abendessen, vielleicht noch ein Drink und schließlich das Hotelbett.
Auf zur Isle of Wight, am Sonntag, 18.8.2013
Nach dem Frühstück ging die Fahrt nach Southampton und dort zum Fähranleger von Red Funnel. Pünktlich legte die Fähre nach East Cowes auf der Isle of Wight ab. Die freundliche Begrüßung beim Anlegen ging schnell in Starkregen über und versetzte einige Reisegäste in eine aufgeregte Stimmung. Hatte der Reiseleiter nicht von der sonnenscheinreichsten Grafschaft und Insel gesprochen? Ja, er hatte und die Sonne kam. Sie kam sogar sehr kraftvoll und begleitete uns über den ganzen Tag auf der Isle of Wight.
Am Vormittag statteten wir den Needles ( Nadeln ) einen Besuch ab und konnten diesen nach einer kleinen Wanderung sogar ziemlich nahe kommen. Im Anschluß fuhren wir mit unserem Bus die südliche Küstenstrasse entlang nach Shanklin. Old Village - Very English!
Einen letzten Aufenthalt legten wir in Godshill ein und unternahmen einen kleinen Rundgang zum Gotteshügel und durch den Ort. Nach der Rückfahrt zum Fähranleger in East Cowes ging es mit der Fähre zurück nach Southampton. Dort legten gleich drei Kreuzfahrtschiffe nacheinander ab und lieferten uns ein grandioses Fotospektakel.
Im Hotel dann wieder unser Abendessen und nach einem schönen Tag wurde das müde Haupt zur Ruhe gelegt.
Auf nach Stonehenge, am Montag, 19.8.2013
Heute stand das zum Weltkulturerbe zählende Stonehenge als erstes in der Programmfolge und so steuerten wir nach dem Frühstück dieses Ziel an. Mit einem Audioguide ausgerüstet konnte jeder Reisegast ganz individuell Informationen zu dieser ganz außergewöhnlichen, von Menschenhand vor tausenden von Jahren geschaffenen Anlage empfangen oder auch einfach esoterische Schwingungen empfangen.
Seit dem 1989 erschienenen Buch " Säulen der Erde" von Ken Follett wurde die Kathedrale von Salisbury eine Art Pilgerziel. Ohnehin ist das aus dem 13. Jahrhundert stammende wunderschöne Kirchenbauwerk ein besichtigungswürdiges Ziel, allein schon wegen der vielen Superlative: -höchster Kirchturm Großbritanniens
-am besten erhaltenes Exemplar der Magna Carta Urschriften
-größte Domfreiheit Großbritanniens
-älteste noch funktionstüchtige Uhr der Welt
-ältestes vollständig erhaltenes Chorgestühl Großbritanniens
-größter mittelalterlicher Kreuzgang Großbritanniens
Und so besuchten wir Salisbury mit dieser wirklich einmalig schönen Kathedrale.
Die anschließende Fahrt mit unserem Bus führte uns in die Grafschaft Devon. Dort machten wir eine längere Pause bei Cream Tea, Scones, Clotted Cream, Strawberry Jam. Köstlich und sättigend. Fortgesetzt wurde unser Aufenthalt in Killerton House und Killerton Garden mit einer Besichtigung des Hauses und einem Spaziergang durch den Garten. Heute Eigentum des National Trust wurde dieses große Anwesen einst und über Generationen von einer Familie Acland bewohnt.
Nach Exeter fahrend, waren wir schnell am Hotel. Dort nahmen wir unser Abendessen ein und gingen bald schlafen.
Auf nach Cornwall, am Dienstag, 20.8.2013
Frühstück, Gepäckverladung und Abschied von Bus und Fahrer waren unser heutiger Tagesauftakt. Der Reiseleiter hatte uns zu einem Stadtspaziergang durch Exeter eingeladen und ausnahmslos alle Reisegäste nahmen daran teil. Durch den verkehrsberuhigten Bereich liefen wir zunächst zum ältesten noch arbeitenden Verwaltungsgebäude Englands - Exeter Guildhall. Dann zur Kathedrale, die 1270 gotisch umgestaltet und 90 Jahre später mit der grandiosen Westfassade fertiggestellt wurde. Wir sahen Mol´s House und das Ship Inn, in denen Sir Francis Drake, Sir Martin Frobisher, Sir John Hawkins und Sir Walter Raleigh einst regelmäßig einkehrten. Schließlich landeten wir im alten Hafen, der- wieder kräftig renoviert- heute vor allem Studenten in Pubs, Cafes und kleine Geschäfte einlädt.
Nach dem Wiedertreffen unseres Busses fuhren wir nun in und durch das Dartmoor.
Mit Pausen in Moretonhampstead, in Postbridge und einer Vorbeifahrt am berüchtigten Gefängnis von Princetown haben wir einen kleinen Eindruck von dieser Region bekommen. Leider/Glücklicherweise gab es keinen Nebel und keine Begegnung mit dem Hund von Baskerville, dafür jede Menge Schafe, Rinder und Dartmoor-Ponys.
In Richtung Plymouth verließen wir das Dartmoor und überquerten den Fluß Tamar. Er bildet die Grenze zwischen den Grafschaften Devon und Cornwall. In Cornwall angekommen besuchten wir das typische cornische Fischerdörfchen Looe. Hier war bei herrlichem Wetter und urlaubsgemäßer Betriebsamkeit ein Eintauchen in die Welt der Geschichten und Verfilmungen von Rosamunde Pilcher möglich.
Die Weiterfahrt brachte uns in unser Penmorvah Manor Hotel in die Nähe von Falmouth. Auch hier wieder- Angekommen in Cornwall! Ein köstliches Abendessen rundete den Tag ab.
Auf nach St. Michael´s Mount, am Mittwoch, 21.8.2013
Erneut gingen wir gut gefrühstückt in den Tag und fuhren mit dem Bus nach Marazion. Es war Ebbe und wir konnten zum Besuch von St. Michael´s Mount den Fußweg über den Damm nehmen. Im Jahr 495 soll den Fischern der heilige Michael erschienen sein und fortan galt der Platz als heiliger Ort. Wilhelm der Eroberer überließ den bretonischen Benediktinermönchen des Mont St. Michel die Abtei. Sie bauten 1135 weiter und bald war der Ort eine der Stationen des irisch-schottisch-englischen Pilgerweges bis in das spanische Santiago de Compostela. Heinrich VIII. beendete schließlich die religiöse Nutzung, es entstand eine Verteidigungsanlage. Im 17. Jahrhundert übernahm Familie St. Aubyn das Anwesen, baute die Gemäuer zum Familienwohnsitz um und übergab 1954 die Burg an den National Trust mit einem Vorbehalt zum Wohnrecht.
Wir hatten bei bestem Wetter einen fantastischen Blick auf die cornische Küste.
Der Nachmittag gehörte dem westlichsten Zipfel - Lands End.
Ein wenig südlich oder nördlich des Parkplatzes und des Vergnügungsareals konnte jeder Aufgehobenheit in einer wunderschönen Naturkulisse spüren.
Etwas eher als an den Vortagen kamen wir zurück zum Hotel. Die umliegende Garten- und Parklandschaft des Hotels konnte so noch einmal ausgiebiger erkundet werden.
Nach einem wiederum köstlichen Abendessen wurde hier und da noch ein Drink genommen und ein Gespräch geführt, dann aber das müde Haupt zur Ruhe gelegt.
Auf zu König Artus, am Donnerstag, 22.8.2013
Bei erneut herrlichem Wetter fuhren wir nach dem Frühstück nach Tintagel, dem vermeintlichen Geburtsort von König Artus. Der Ort Tintagel lebt nicht schlecht von und mit den Legenden des berühmtesten Ritters Europas.
Die Legionen Roms ziehen sich 410 aus der Provinz Britannia zurück und liefern die Insel schutzlos angreifenden "Barbaren" aus. Ein Licht im Finstern dieser Zeit soll von einem Mann verkörpert werden, der für Gerechtigkeit streitet und zugleich christlicher Stammvater der britischen Monarchie sein soll.
Die Grundlage dazu schuf Geoffrey von Monmouth um 1135 mit "Geschichte der britischen Könige". Wir also besichtigten Tintagel Castle und erlebten eine Naturkulisse Westcornwalls von einer einmaligen Schönheit. Auch der Ort selbst hatte ein besonderes Flair.
Über Boscastle, das im August 2004 von einer Unwetterkatastrophe betroffen wurde und wo wir eine Mittagspause einlegten, fuhren wir weiter nach Clovelly in den Norden von Devon. Ein wirklich schönes Dorf mit einer tollen Lage und doch wollte niemand von uns dort seinen Lebensabend verbringen. Die Steigung bzw. das Gefälle der einzigen Straße durch den Ort machen es auch den Einwohnern nicht leicht. Aber mit ausreichend Zeit ausgestattet konnten wir alle den Aufenthalt dort genießen. Und das Wetter spielte auch sehr gut mit.
Nach der Ankunft im Hotel dann ein letztes Abendessen in Cornwall und für die meisten Gäste ein Good Night.
Auf in das Bodmin Moor, am Freitag, 23.8.2013
Ein letztes Frühstück in Cornwall und dann Aufbruch zu weiteren Zielen. Ein erstes Ziel sollte das Bodmin Moor werden. Auch bekannt gemacht durch Daphne du Maurier mit dem eher trivialen Roman "Jamaica Inn". Diesen Schmuggler Pub mitten im Bodmin Moor nutzten wir für eine erweiterte Entspannungspause mit Erlebniswert.
Weiter ging es nach Glastonbury und der Abtei mit dem vermeintlichen Grab von König Artus. Genau genommen stellt aus historischer Sicht diese Abtei die erste christliche Stätte in Großbritannien dar. Auf einer Gesamtfläche von etwa 150 000 Quadratmeter kann ein jeder Pilger genau das suchen und finden, was ihn nach Glastonbury zog.
Uns zog es anschließend nach Wells. Ein Ort, wo drei Quellen nahe des Bischofspalastes entspringen und diese dann Namensgeber des Ortes wurden. Mit einem Spaziergang durch die kleine Stadt bis zur Kathedrale ( eine außerordentlich eindrucksvolle ) und zur ersten und am längsten bewohnte Reihenhaussiedlung der Welt ( Vicars Close ) lernten wir auch kennen, wie ein Film für British TV entsteht. Nach der Abfahrt von Wells noch eine Kurzbekanntschaft mit der Cheddar Gorge ohne Cheddar Cheese und dann fuhren wir nach Bristol zur letzten Hotelübernachtung in England. Abendessen, Alarm,Nachtruhe und vielleicht Vorfreude auf den letzten Tag in England.
Auf entlang der Cotswolds, am Sonnabend, 24.8.2013
Mit einem Fotostopp an der eindrucksvollen Hauptsehenswürdigkeit von Bristol, der Clifton Suspension Bridge, begann nach dem Frühstück im Hotel unser letzter Tag in England. Anschließend fuhren wir nach Tetbury, einem Ort in den südöstlichen Cotswolds und ganz in der Nähe eines Landsitzes von Prinz Charles - Highgrove. Dort frönt er seinem Hobby von ökologisch orientiertem Anbau und bietet seine Produkte in einem Shop in Tetbury an. Aber auch die Vergangenheit dieser Region, die mit Wollhandel einst zu Reichtum kam, konnte an vielen Stellen very english betrachtet werden.
Um die Fähre planmäßig zu erreichen fuhren wir anschließend in Richtung London, konnten noch einen Blick auf Windsor Castle werfen und gerieten dann in eine weniger erfreuliche Verkehrssituation. Mit Servicepause und verbesserter Verkehrslage gelangten wir nach Dover und kamen auch pünktlich im Hafen an. Allein die Fähre hatte Verspätung und so kamen wir auch mit Verspätung in Calais an. Am Rathaus von Calais gab Kersten, unser Busfahrer, eine Runde aus und so konnte, wer wollte, jeder noch ein Abschlußfoto schießen. Dann Abendessen und Nachtruhe im Ibis - Hotel.
Auf nach Hause, am Sonntag, 25.8.2013
Nach einem allerletzten gemeinsamen Frühstück starteten wir mit unterschiedlichen Befindlichkeiten ( siehe Smileys ) zur Heimfahrt. Mit Pausen und guter Verkehrslage kamen alle Reisegäste zu ihren Ausstiegsorten.
Abschließend einige Auszüge aus der Reisepoesie von Gästen:
Cornwall hat´s uns angetan, die Blütenpracht-sie ist ein Wahn.
Zu Haus-wir träumen nur davon, solch ein Erfolg wär schönster Lohn.
10x unterwegs mit EBERHARDT- wer hätte jemals das gedacht?
Es hat uns mächtig viel gebracht und immer großen Spaß gemacht! Fam. T.
Südengland - du bleibst mir im Herzen, wo immer ich bin.
Denn deine traumhafte Schönheit bleibt mir für immer im Sinn. Lutz K.
Nach knapp 3 900 km gemeinsam zurückgelegter Strecke auf unserer Busreise verabschiede ich mich von Ihnen nochmals, wünsche Ihnen gesundheitliches Wohlergehen und uns vielleicht ein Wiedersehen auf einer meiner Reisen 2014.
Ihr Reiseleiter Norbert
Bildergalerie zur Reise
Kommentare zum Reisebericht
Danke für den ausführlichen Reisebericht und die eingestellten Bilder. Es waren tolle Eindrücke auf dieser Reise, welche wir mitgebracht haben und die wir sicher lange in unseren Gedanken behalten werden. Danke auch noch mal an Herrn Binder für seine sehr kompetente und angenehme Reiseleitung und natürlich auch an Kersten, den Top-Busfahrer.
