Reisebericht: Rundreise Südengland – vom Dartmoor nach Cornwall

11.08. – 21.08.2016, 11 Tage Rundreise Rye – Brighton – Isle of Wight – Stonehenge – Salisbury – St. Michaels Mount – Lands End – Tintagel – Bristol – Cotswolds


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Wir wollten uns selbst davon überzeugen, ob Südengland wirklich so schön ist, wie es immer in den Filmen dargestellt wird. Unser Fazit: "Ja es stimmt!" Genau diesen Satz sagten mir Gäste am Ende unserer schönen Südengland Reise...
Ein schöner Satz für den Beginn eines Reiseberichtes über Südengland:
Ein Reisebericht von
Martin Büchner
Martin Büchner

Reiseblog: Südengland

Busreise: 11.08.2016 – 21.08.2016

Flugreise: 12.08.2016 – 20.08.2016


Reiseteilnehmer: 32 Bus-Reisegäste + 2 Flug-Reisegäste
Eberhardt-Reiseleitung Martin Büchner
Bus-Unternehmen: Puschmann Reisen
Chauffeur: Thoralf Jentzsch

Tag 01 – 11.08.2016 Anreise nach Calais


Am Morgen starten wir in Dresden in Richtung Westen. Wir folgen der E40 über Erfurt, Köln, Brüssel, Oostende bis nach Calais in Frankreich. Nach dem üblichen Stau um Brüssel erreichen wir am Abend unser Hotel in Calais, nicht weit entfernt von der Altstadt, dem Leuchtturm und dem Fährhafen.

Tag 02 – 12.08.2016 Calais – Dover, Rye, Brighton


Die Fährgesellschaft DFDS bringt uns pünktlich und sicher in gut 80 Minuten Fahrt über die Straße von Dover, wie die engste Stelle des Englischen Kanals genannt wird. In England werden wir von den mächtigen Kreidefelsen und dem bekannten Dover Castle empfangen.

Rye


Entlang der Küste geht es in das mittelalterliche Städtchen Rye. Zu Fuß erkunden wir den wunderschönen Ort mit seinen typischen englischen Fachwerkhäusern.
Bei herrlichem Sonnenschein erkunden wir den Ypres Tower und die historische Mermaid Street. Hier befindet sich das Mermaid Inn eines der ältesten noch betriebenen Pubs Englands. Seine Wurzeln gehen bis ins 12. Jh. zurück. Die heutige Prägung stammt aus der Tudor-Zeit. Ein ähnlich altes Haus wartet auf der gegenüberliegenden Seite mit dem Namen „House Opposite", „Haus Gegenüber", da es ähnlich Schmuck ist wie das Mermaid Inn, wurde es über Jahrhunderte hinweg immer wieder fälschlich mit dem Mermaid Inn verwechselt wurde, nannten es die Besitzer schlicht weg House Opposite und wurden damit selbst zur Legende. Das Mermaid Inn ist natürlich bekannt als Piraten- und Schmuggler Spelunke...

Beachy Head – Flugshow


Über Hastings und Eastbourne geht es hinauf zu den Kreidefelsen von Beachy Head. Die höchsten an der englischen Südküste. Unsere geplante Mittagspause und die Kreidefelsen werden zur Nebensache, als wir feststellen, dass wir mitten in die jährliche Airborne Show geraten sind. Eine jährlich im August stattfindende Veranstaltung mit wagehalsigen Flugmanövern der unterschiedlichsten Flugzeug Gattungen.
Die Besonderheit hier: Die Flugmanöver spielen sich auf Augenhöhe der Besucher ab, also vor den Besuchern und nicht über ihnen. Die Kreidefelsen machen es möglich. Spitfire und diverse Bomber donnern in Formation vorbei, aber auch Eurofighter mit seinen Deltaflügeln oder Hubschrauber der Polizei und Küstenwache.

Birling Gap und Seven Sisters (Kreidefelsen)


Ganz ohne Kreidefelsen wollen wir aber doch nicht weiterfahren. Wir machen ein Stopp am Birling Gap und genießen den Blick auf die Kreide-Steilküste von Beachy Head und Seven Sisters (Sieben Schwestern).
Zeitgleich endet heute die Flugschau, unsere Weiterfahrt-Geschwindigkeit verringert sich auf Schrittgeschwindigkeit. Am frühen Abend erreichen wir pünktlich zum Abendessen Brighton. Wir treffen auf unsere Fluggäste und sind nun komplett.

Brighton

Brighton Pier

Tag 03 – 13.08.2016 Brighton – Arundel – Portsmouth

Arundel

Unsere erste Station heißt heute Arundel. Die Herren von Arundel haben den Ort seit dem Mittelalter stark geprägt. Bestes Beispiel ist Arundel Castle. Die mächtige Burg thront über dem kleinen Ort. Zuvor besuchen wir noch die Kathedrale, ein im 19. Jh. errichteter Sakralbau im gotischen Stil, errichtet auf Geheiß der Herren von Arundel in unmittelbarer Nähe zur Burg. Direkt gegenüber liegt die „Fitzalan Chapel", eine in England einzigartige Kapelle. Das Gebäude ist seit dem Englischen Bürgerkrieg in der Mitte durch eine Glaswand getrennt. Die eine Seite ist katholisch, die andere Seite anglikanisch. Zwei Kirchen unter einem Dach, baulich allerdings nicht miteinander verbunden. Der Zugang der einen erfolgt von der Stadtseite her, der andere Zugang ist nur über die Burg erreichbar.

Tesla


Mittlerweile hat auch die Burg geöffnet. Wer eine alte verstaubte Museumsburg erwartet liegt falsch. Im Garten ist heute erst einmal Tesla und Jaguar Treffen. Tesla die neue Automarke aus den USA, die sich ausschließlich auf Elektroautos spezialisiert hat. Die Entwicklung der Fahrzeuge und auch der notwendigen Infrastruktur ist ähnlich wie in Skandinavien in England schon sehr weit fortgeschritten.
Da ich von jeder England Reise immer etwas „mitbringe", was in Deutschland noch wenig Verbreitung und Bekanntheit hat, dann aber sehr bald allgegenwärtig wird (Coffee to go (mit Deckel!), Sandwich aus dem dreieckigen Plastikcontainer, Zeitung to go u. v. m.), bin ich mir sicher Tesla ist die nächste Welle, die sehr bald zu uns herüber schwappt. Ich freue mich schon...

Arundel Castle

Aber auch das Arundel Castle samt englischem Garten ist natürlich überaus sehenswert.
Wir besuchen das historische Gebäude mit seinem überwältigenden Inventar. Die Zeit scheint hier im 19. Jh./frühen 20. Jh. stehen geblieben zu sein. Dennoch ist die Burg kein Museum. Sie ist nach wie vor im Besitz der Herren von Arundel, die regelmäßig hier anwesend sind. Selbst Queen Victoria und Gemahl waren bereits hier zu Gast, für sie wurde eigens vom Burgherren ein königliches Schlafzimmer eingerichtet. Es kann während des Rundgangs besichtigt werden.

Portsmouth


Am frühen Nachmittag geht es weiter in das maritime England. Unser Ziel heißt Portsmouth, eine Zentrale der Royal Navy (Britischen Marine). Seit Jahrhunderten und bis zum heutigen ist dieser Hafen geschützt von der Meerenge des Solent einer der bedeutendsten Marinehäfen des Landes.

HMS Victory


Das Dienstälteste Schiff der Marine die HMS Victory liegt unweit von den modernsten Fregatten, die mit ihrem Radar noch heute die Weltmeere überwachen.
Höhepunkt ist die Besichtigung der HMS Victory. Es ist ein Segelschiff, das seit Jahrhunderten im Dienst der Marine segelt und auch heute noch im Dienste der Marine steht. In die Geschichte eingegangen ist es als Flaggschiff in der legendären Schlacht von Trafalgar unter dem Kommando von Sir Admiral Nelson. Er besiegte die Franzosen vernichtend und leitete die absolute Vorherrschaft der Briten auf allen Weltmeeren ein. Er selbst wurde in der Schlacht tödlich verletzt. Die Stelle an Deck, an der ihn das tödliche Geschoss traf ist markiert. Mit der Kenntnis die Schlacht siegreich beendet zu haben, starb er noch auf See. Das Schiff ist ein beeindruckendes Zeitfenster in jene Zeit, als Großbritannien noch die Weltmeere beherrschte.

Spinnaker Tower


Nach der Besichtigung der Hafenanlagen fahren wir weiter ins nahegelegene Fareham. Hier erleben wir ein Stück England. Moderne Kettenhotels sind wunderschön, modern, aber ein wenig berechenbar. Echte englische Hotels sind ganz anders. Wie öffnet man ein Fenster? Wie betätigt man die Klospülung korrekt? Und warum gibt es so viele kleine Treppen, Treppe auf und Treppe ab? Fragen die ein Thema sind in echten Englischen Hotels. Hinzu kommt, dass wir Samstagabend haben, Fußballzeit. Im angeschlossen Pub erleben wir echte englische Pub- und Fußballkultur. Wenn das abschreckend klingt, das war es nicht. Wir waren herzlich eingeladen dabei zu sein und wurden freundlich aufgenommen. Die anderen Eigenheiten lernt man schnell kennen. Diese Dinge sind es, die England ausmachen und von anderen Ländern Europas unterscheiden.

East Cowes


Von Southampton, dem zweiten Marinestützpunkt, starten wir mit der Fähre zur Isle of Wight. Nach gut 70 Minuten Fahrt erreichen wir East Cowes im Norden der Insel. Das Wetter ist fantastisch.

Godeshill


Wir besuchen das idyllische Godeshill ein kleines Dorf in der Inselmitte. Reetgedeckte Häuser bilden ein sehenswertes Dorfensemble.

Shanklin Beach


Anschließend geht es weiter nach Shanklin. Einige entschleunigen am wunderschönen Sandstrand, andere lassen sich die spektakuläre Shanklin Chine nicht entgehen. Niemand erwartet hier so eine steile schroffe Schlucht, erst recht nicht mit dieser tropischen Vegetation und den markanten Wasserfällen. Wir sind uns einig, der Eintritt lohnt sich auf jeden Fall!

The Needles


Über die Südküste geht es an die Westspitze der Insel zu den Needles. Den Nadeln, weiße Kreideklippen an der Westspitze der Insel.
Am Abend bringt uns die Fähre zurück nach Southampton und in unser Hotel nach Fareham.

Tag 05 – 15.08.2016 Stonehenge – Salisbury – Exeter

Stonehenge

Wir verlassen Fareham und reisen weiter in die Grafschaft Wiltshire. Wirtschaftlich von jeher eine recht arme Gegend, kulturell umso reicher. Die Ebene der Salisbury Plains ist bekannt für ihre extrem hohe Dichte an prähistorischen Fundstätten. Die ganze Gegend wurde zum UNESCO Weltkulturerbe erklärt. Die berühmteste Stätte ist das über 5.000 Jahre alte Stonehenge. Markant und bekannt ist natürlich der markante Steinkreis, die Anlage selbst war jedoch wesentlich größer. Erst langsam beginnt die moderne Wissenschaft zu verstehen, was Stonehenge eigentlich ist. Viele Fragen sind ungeklärt. Wer errichtete das Bauwerk? Warum? Wofür? Man weiß, dass es über 1.000 Jahre immer wieder verändert wurde aber immer genutzt wurde. Man fand Spuren der sogenannten Glockenbecherkultur, es ist bekannt, dass die Steine exakt astronomisch ausgerichtet sind und auch Begräbnisse in der Anlage stattgefunden haben. Neue Impulse für die Forschung gab es unter anderem auch durch die Himmelscheibe von Nebra (gefunden bei Nebra in Sachsen-Anhalt).
Das nagelneue Besucherzentrum erläutert anschaulich die aktuellsten Ergebnisse der Forschung.

Salisbury Cathedral

Nach dem Besuch von Stonehenge fahren wir ins nahegelegene Salisbury. Nach einem kurzen Rundgang durch die historische Innenstadt erreichen wir die Kathedrale von Salisbury. In nur 38 Jahren Bauzeit wurde dieses Gotteshaus errichtet, nur der Vierungsturm wurde später ergänzt. Sie stellt das erste Exemplar einer gotischen Kathedrale auf englischem Boden dar, viele sollten folgen.

Killerton House


Am Nachmittag geht es weiter nach Killerton House. Ebenfalls ein traditioneller Herrensitz, wenn auch nicht so gigantisch wie Arundel Castle, ein bescheidenes Heim wäre dennoch die falsche Bezeichnung. Im wunderschönen Herrenhaus ist es Zeit für unseren ersten Cream Tea mit Scones, Clotted Cream und Strawberry Jam. Sehr lecker.

Exeter


Von Killerton ist es nicht mehr weit bis ins nahegelegene Exeter, der Verwaltungshauptstadt von Devon.

Tag 06 – 16.08.2016 Dartmoor – Plymouth – Cornwall

Dartmoor


Heute geht es ins legendäre Dartmoor. Beim Dartmoor entstehen die unterschiedlichsten Bilder im Kopf: Nebelschwaden, Torf, Sumpf, feucht. Ein bisschen Wahrheit steckt in diesen Bildern. Wer bei trockenem Wetter hinauf fährt auf das Dartmoor wird jedoch nichts davon erleben. In der Bezeichnung „hinauf" ins Dartmoor stecken bereits wichtige Informationen. Eigentlich handelt es sich um eine nahezu kreisrunde Hochfläche gut 300 m höher als die umliegende Umgebung in Spitzen sogar bis zu 600 m hoch. Der Durchmesser liegt bei etwa 50 km. Bei trockenem Wetter ist es tatsächlich trocken, man sieht außer trockenen Grasflächen und gestrüppartiger Vegetation relativ wenig. Was soll hier denn spektakuläres sein? Das ändert sich schlagartig bei feuchtem Wetter. Dieser Gebirgsstock ist nicht umsonst Trinkwasserspender für die gesamte Region, einschließlich der großen Städte wie Plymouth und Exeter. Der trockene und feste Untergrund wird plötzlich zum Sumpf. Der River Plym zum Beispiel, Namensgeber der Stadt Plymouth (Plym-Mündung), dringt in die Wiesen ein und verwandelt sie spielerisch in Sumpfland. Plötzlich auftauchende Nebelschwaden verhüllen innerhalb von Minuten den Blick. Eben noch Fernsicht, sieht man plötzlich seine Hand vor Augen nicht mehr. Bereits wenige Meter abseits des Weges lauert der Sumpf! Das sind keine schaurigen Reiseleitergeschichten, sondern erlebte eigene Erfahrungen aus dem Dartmoor.
Und war da nicht ein Hundegebell zu hören? Vielleicht der Hund von Baskerville? Diese berühmte Folge führt den Meisterdetektiv Sherlock Holmes im Roman ebenfalls ins Dartmoor. Aber auch die Geschichten rund um das trostlose Gefängnis von Princetown, zeichnen ein gespenstiges Bild vom Dartmoor. Wir erleben einen der seltenen trockenen und sonnigen Tage im Dartmoor.

Spinster's Rock


Wir besuchen Spinster's Rock ein prähistorischer Dolmen, stellvertretend für die vielen prähistorischen Monumente und Steinkreise, die das Dartmoor zu bieten hat.

Dartmoor Ponys


Wir haben auch das Glück einige Dartmoor Ponys erleben zu dürfen.

Dartmoor Straßen


Anschließend fahren wir auf schmalen Straßen mit ihren Hecken und Mauern nach Postbridge, hier liegen das Nationalparkzentrum des Dartmoor und ein sehenswertes Beispiel der sogenannten Clapper Bridges.

Postbridge

Clapperbridge in Postbridge


Eine Brücke aus Natursteinen, errichtet im Mittelalter.
Über Princetown mit dem bekannten Gefängnis in dem schon französische Kriegsgefangene aus der Napoleon Zeit interniert waren geht es weiter in das sonnige Plymouth.

Plymouth


Cremyll Ferry
Tamar River
Cornwall

Mit der kleinen Cremyll Fähre setzen wir über den Tamar River nach Mount Edgcumbe in Cornwall über. Ein wunderbarer Herrensitz aus dem 16. Jh. samt berühmten Landschaftspark. Park und Herrenhaus waren mehrfach Drehort für Rosamunde Pilcher Verfilmungen. Alle Gäste versichern, diese Fernsehfilme natürlich nur wegen der Landschaft zu anzuschauen.
Mount Edgcumbe
Orangerie von Mount Edcumbe

Cremyll Ferry


Plymouth Leuchtturm - The Hoe
Plymouth - Mayflower Steps
Plymouth - Hafen
Plymouth Gin Destillery

Im Anschluss erkunden wir auf einem Spaziergang die wunderschöne Stadt Plymouth. Sie liegt auf der anderen Seite des Tamar River. Sie war die Heimat des legendären Sir Francis Drake, Freibeuter im Dienste Ihrer Majestät Königin Elizabeth I.
Unser Hotel für die nächsten Nächte liegt in Newquay an der Westküste Cornwalls. Tag 07 - 17.08.2016 St. Michael's Mount - Land's End
St. Michael's Mount
Giant's Heart

Mit dem Bus geht es nach Marazion. Ein kleines Dorf an der Cornischen Küste. Niemand würde vermutlich Notiz von ihm nehmen, läge nicht unmittelbar vor dem Ort der Burgfelsen St. Michael's Mount. Eng verbunden mit dem Namensvetter Le Mont St. Michel auf der französischen Seite.
Von den gleichen Ordensbrüdern, den Benediktinern, gegründet, bildet dieser Felsen samt Festung eine markante Landmarke an der Cornischen Südküste. Bei Ebbe ist die Burg zu Fuß zu erreichen, bei Flut nur per Boot. Kommt auch noch Sturm dazu sind die Leute aus Marazion schneller in London als auf St. Michael's Mount soll der Burgherr mal gesagt haben. Die Burganlage öffnet um 09.35 Uhr, nur heute. Morgen etwas früher. Die Zeit ist genau die Zeit, sobald die Ebbe ein Erreichen zu Fuß erlaubt. Nach unserem Besuch geht es weiter nach Westen. Land's End
Durch starken Neben und Regen fahren wir heute ohne Wanderung direkt nach Land's End. Der Flecken Erde, an dem die Engländer feststellen, dass ihr schönes England einfach so zu Ende ist. Land's End bildet die Westspitze Englands, der nahegelegene Lizard Point bildet hingegen die Südspitze Englands.
St. Ives

Den Nachmittag lassen wir in der herrlichen Künstlerkolonie St. Ives ausklingen. Dazu gibt es selbst hergestelltes englisches Fudge. Wer süß nicht mag, für den gibt es das beste und frischeste Fish & Chips weit und breit.
Wir übernachten wieder in unserem Hotel in Newquay, dem englischen Surferparadies.
Tag 08 - 18.08.2016 Tintagel - Boscastle - Clovelly

Eigentlich ein Erholungstag. Die Hälfte der Gruppe entscheiden sich dennoch für den fakultativen Ausflug nach Tintagel und Clovelly. Es soll ein schöner Tag werden, allerdings auch etwas anstrengend, die Erbauer von Clovelly und Tintagel Castle wählten sehr exponierte Stellen mit steilen Zugängen für ihre Siedlungen. Wen kräftige Auf- und Abstiege mit steilen Naturtreppen und Kopfsteinpflaster nicht abschrecken, diese Gäste werden einen wunderbaren Tag erleben. In Absprache mit allen Beteiligten tauschten wir das Tagesprogramm. Wir fuhren zunächst die längere Strecke nach Clovelly, um auf dem Rückweg Boscastle und Tintagel zu besuchen. Wir starteten im dicksten Nebel mit herrlichem englischen Nieselregen.
Wir sollten belohnt werden im Fischerort Clovelly lichtete sich langsam der Nebel und auf dem Weg nach Boscastle kam die Sonne heraus. Auf Tintagel Castle hatten wir sogar Sicht auf das Meer. Wer hätte das am Morgen oder gar am Vortag erwartet?
Das „Berg-Fischer-Dorf" Clovelly liegt bereits in Devon und schmiegt sich in einem engen Tal an den steilen Hang. Sehr sehenswert, die steilen Straßen und das historische Kopfsteinpflaster bilden jedoch für den Ab- und Aufstieg eine gewisse Herausforderung. Wer sich dieser nicht stellen mag, kann gegen Gebühr sich von einem Land Rover Service des National Trust hinunter zum Strand und/oder wieder hinauf chauffieren lassen.
Boscastle

Anschließend besuchen wir Boscastle, ein kleines idyllisches Fischerdorf in Cornwall. Ebenfalls eingezwängt in einem engen Tal wurde es bei sintflutartigen Regenfällen im Jahr 2004 stark zerstört. Mittlerweile ist es vollständig wiederaufgebaut und eine beliebte Oase der Ruhe. Hier gibt es eine Möglichkeit bei einer Tasse Tee etwas zu entschleunigen. Mit Scones kann man sich für den bevorstehenden Aufstieg zum Tintagel Castle vorbereiten.
Tintagel

Der Ort Tintagel liegt keine acht Meilen von Boscastle entfernt.Tintagel ein kleiner Ort im Norden Cornwalls. Wir befinden uns an der Westküste Cornwalls. Die Landschaft, das Wetter, alles scheint ein wenig rauer zu sein, als im milden Süden. Der alte Ort Tintagel erhielt seinen Namen von einer noch älteren Burganlage Tintagel Castle genannt. Tintagel Castle
Tintagel Castle 2
Tintagel Castle 3
Merlin's Cove
Merlin
Sie liegt hoch oben, auch heute noch nur über steile Natur-Treppen erreichbar, auf einem Felssockel, umspült von der wilden See. Auch bei gutem Wetter weht ein kräftiger Wind von der See. Die Dame an der Kasse gibt uns den Rat schnell aufzusteigen bevor der „sea mist" der See-Nebel zurückkommt.
Dieser mystische Ort gilt als Geburtsort von König Artus (King Arthur). Unterhalb der Festung liegt eine markante Gezeitenhöhle bekannt unter dem Namen Merlin-Höhle (Merlin's Cove). Merlin der Magier aus der Artuslegende, der seinen Beitrag für die Zeugung des Königssohns Artus leistete, er schmetterte das Schwert Exkalibur so in einen Felsen, dass nur der wahre König in der Lage sei es aus dem Felsen wieder heraus zu ziehen. Auch Avalon soll in der Nähe liegen. Vielleicht ist auch irgendwo der Heilige Gral versteckt?
Wir konnten ihn leider nicht finden.
Etwas erledigt von den steilen Auf- und Abstiegen, aber sehr positiv beeindruckt von diesem Tag kehren wir zufrieden nach Newquay zurück. Aufgetankt haben wir im Übrigen noch in Camelot... Tag 09 - 19.08.2016 Newquay - Wells - Bristol
Jamaica Inn
Heute ist es Zeit von Cornwall Abschied zu nehmen. Mit Zwischenstopp im Jamaica Inn geht es über Exeter zur historischen Klosterruine von Glastonbury Abbey.
Glastonbury Abbey

Im Garten der Anlage wächst ein Dornbusch, von dem alljährlich seit Jahrhundert Zweige abgeschnitten und nach London an den Britischen Monarchen gesendet werden, wo sie als traditioneller Weihnachtsschmuck genutzt werden. Glastonbury Abbey ist die Wiege des englischen Christentums, hier hat das Christentum erstmals englischen Boden betreten. Die Heiligen David und Patrick waren persönlich im Kloster anwesend. Auch das magische prähistorische Glastonbury Tor, ein markanter Hügel mit Kapelle regt seit jeher die Phantasie der Menschen an. Wofür wurde es errichtet? Kam hier Gott auf die Erde? Oder doch Aliens? Oder gibt es einen belegbaren Sinn für diesen imposanten Hügel? Er steht in einer geometrischen Beziehung zum Mittelpunkt von Avebury Henge und Stonehenge. Alle drei Punkte bilden über viele Kilometer ein rechtwinkliges Dreieck. Kathedrale von Wells
Schärenbogen von Wells
Optisch noch spektakulärer als die Klosterruine Glastonbury Abbey ist die nahegelegene Kathedrale von Wells. Normalerweise gilt: Jede Stadt hat eine Kathedrale, hier gilt, weil die Kathedrale vorhanden ist, ist die umliegende Siedlung Wells eine Stadt.
Dieses Kirchengebäude beeindruckt selbst erfahrene Architekturkenner. Die Kirche wartet mit einem sogenannten Schärenbogen auf. Aus meiner Sicht eines der spektakulärsten Stilmerkmale, die die Gotik zu bieten hat. Am Abend erreichen wir Bristol.
Tag 10 - 20.08.2016 Bristol - Avebury - Dover - Calais
Clifton Suspension Bridge

Unseren letzten Tag auf englischem Boden eröffnen wir mit einem Fotostopp an der Clifton Suspension Bridge, der historischen Kettenbrücke hoch über dem Fluss Avon.
Whitehorse von Cherhill

Anschließend geht es in die südlichen Ausläufer der Cotswolds, vorbei am Whitehorse von Cherhill zum Avebury Henge, am Nordrand der Salisbury Plains.
Avebury Henge

Ebenso wie das nahegelegene Stonehenge eine beeindruckende Steinkreisanlage, so groß, dass in Steinkreis und Wallanlage seit Jahrhunderten ein ganzes Dorf passt.
Avebury gehört zum gleichen UNESCO Weltkulturerbe wie Stonehenge und wird vom National Trust verwaltet. Über Windsor geht es zurück nach Dover. Straight of Dover

Für den heutigen Tag sind Sturmböen der Stärke 6 bis 7 in Böen bis 60 Meilen pro Stunde vorhergesagt, was der Windstärke 10 entspricht. Tatsächlich verspäten sich alle Schiffe, auch unser Schiff legt mit gut 2 Stunden Verspätung ab.
Trotz einer Windstärke von 8 und deutlich spürbarem Seegang verläuft die Überfahrt sehr moderat und ohne nennenswerte Probleme. Bye bye UK!
Tag 11 - 21.08.2016 Rückreise nach Dresden

Über Oostende, Brüssel, Aachen und Köln reisen wir Stau frei zurück in Richtung Dresden. Am Abend erreichen wir pünktlich unser Ziel.
An dieser Stelle möchte ich mich recht herzlich bei unserem Chauffeur Thoralf für die hervorragende Zusammenarbeit bedanken.
Selbstverständlich möchte ich mich auch bei Ihnen meiner Gruppe recht herzlich bedanken, sie waren ein sehr angenehmes Publikum und es war mir eine große Freude mit so einer tollen Gruppe unterwegs sein zu dürfen.
Ich wünsche Ihnen alles Gute, beste Gesundheit und hoffe, dass wir uns bei der einen oder anderen Reise noch einmal wiedersehen.
Herzlichste Grüße in alle Teile der Republik,
Alles Gute und bis bald wünscht Ihnen
Ihre Eberhardt-Reiseleitung
Martin Büchner

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