Reisebericht: Rundreise Südengland – vom Dartmoor nach Cornwall

12.07. – 20.07.2019, 9 Tage Rundreise inklusive Flug–Anreise mit Brighton – Isle of Wight – Salisbury – St. Michaels Mount – Lands End – Tintagel – Bristol – Cotswolds


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Vielfältig wie die Geschichte Grossbritanniens ist die Landschaft, die Menschen und die Gebäude die im Laufe der Jahrhunderte entstanden. Eine Reise die viele Facetten Englands beleuchtet und das alles mit Spass und ein wenig englischem Humor!
Ein Reisebericht von
Gina Egenolf
Gina Egenolf

1.Tag: Anreise nach Calais

Früh fahren wir los in Deutschland um noch am Abend nach Calais zu gelangen. Das Wetter ist heute ein wenig schlechter als in den vergangenen Tagen und es beginnt im Laufe des Tages tatsächlich zu regnen. Wir fahren pünktlich an unsere Haltepunkte und sind dann am späten morgen fast vollzählig sieht man mal von zwei Reisegästen ab, welche die Flugreise gebucht haben. Wir kommen trotz der Ferienzeit gut voran und sind dann auch am Abend in Calais. Wir können noch einen Blick auf die noch verbliebenen Reste der Altstadt von Calais werfen und einige von uns machen noch einen späten Abendspaziergang.

2.Tag: Dover – Rye – Brighton


Wir starten heute morgen um mit der Fähre nach Dover zu fahren. Wir werden ziemlich schnell durchgewunken und können dann sogar eine Fähre vor unserer gebuchten nehmen. Da diese allerdings Verspätung hat, fällt das zeitmäßig nicht so sehr ins Gewicht. Die Überfahrt ist ruhig und schon bald leuchten uns die Kreidefelsen entgegen. Wir fahren nach der Ankunft in Richtung Rye, eine Stadt die zum Städtebündnis der "Cinque Ports" , der 5 englischen Kanalhäfen, gehört. Sie spielte in der Geschichte bis zu ihrer Versandung eine große Rolle als Hafenstadt und ist bekannt als die Stadt in der 140 Gebäude bis 1750 errichtet gut erhalten und restauriert sind. In der Kirche "Church St.Marie" herrscht ein bunter Mix an Baustilen. Diese Kirche entstand im 12.Jahrhundert, wurde seitdem aber einige Male zerstört und wieder aufgebaut. Die Uhr in der Kirche wurde im 16. Jahrhundert erschaffen und soll die älteste im gesamten Land sein. Nach der Innenbesichtigung spazieren wir an der Kirche vorbei am Friedhof und wenden uns dann in die "Mermaid-Street" mit ihrem traditionellen Pub, dem "Smugglers-Inn". Wie der Name schon sagt, haben sich Schmuggler hier getroffen. In diesem einträglichen Geschäft arbeiteten viele Einwohner der Region um sich ihren Lebensunterhalt in unsicheren Zeiten zu sichern. Eine Welt der Geheimnisse aber auch des Verrats wie man in der Geschichte der verschiedenen Dynastien Großbritanniens erfahren kann. Wir sehen, dass heute hier der Milchmann am morgen immer noch die Milch liefert. Man fühlt sich fast wie ein Jahrhundert zurück. In der "Mermaid-Street" sind wir natürlich nicht alleine, gilt sie doch als die berühmteste Straße in Rye mit Häusern aus dem 15.-17.Jahrhundert. Auffällig ist auch die lustige Namensgebung der Häuser. Die Engländer scheinen humorvolle Menschen zu sein. Nach der Mermaid-Street gehen dann alle ihren persönlichen Interessen und Bedürfnissen nach, z.B. in einer der Kaffeestuben einen Imbiss und einen Kaffee zu genießen. Danach führt uns unser Weg in das einstmals sehr mondäne Brighton, welches der älteste Badeort Großbritanniens ist. Der alte viktorianische Stil wurde durch neue Hotelbauten und dem BritishAirways i 360, ein Aussichtsturm in dessen verglaster Aussichtskanzel man bis auf eine Höhe von 138 m fahren kann, ersetzt. Insgesamt misst er eine Höhe von 173 m und wurde 2016 eröffnet. Stil und Ästhetik soll an das "London Eye" erinnern, welches vom denselben Architekten stammt. Wir kommen dort vorbei auf unserem Spaziergang. Wir sind auf dem Weg zum berühmten "Royal-Pavillon" dem wohl bekanntesten Gebäude Brightons. Wir sehen den bekannten "Brighton Palace Pier" aus dem 19.Jahrhundert. Mittlerweile wurde er den heutigen Interessen und Bedürfnissen der England-Urlauber angepasst.
Der Royal Pavillon welcher von Georg IV. in einem indischen Stil erbaut wurde steht als Symbol für die Zeit als Großbritannien noch einen Teil der Welt beherrschte. Nach Verkauf an den Staat diente er zeitweise als Versammlungsort und während des 2.Weltkriegs als Lazarett.
Mit einem "Fish-and-Ships" Abendessen geht dieser sehr ereignisreiche Tag zu Ende.

3.Tag: Arundel – Portsmouth – Southampton


Heute nach dem Frühstück haben wir die Besichtigung eines sehr bekannten Schlosses, des  "Castle Arundel" vor uns. Es gehört zu der besterhaltenen mittelalterlichen Burgen und wird von seinen Besitzern auch heute noch bewohnt. Nur ein Teil ist zur Besichtigung frei gegeben, aber bei der Größe der Burg ist das auch kein Problem. Heute gibt es hier eine besondere Art verschiedener Darbietungen die ein Leben im Mittelalter auf einer Burg zeigen sollen, wie Gesänge, Handwerke und Unterhaltungen wie Bogenschießen, an dem sich auch einige von uns versuchen. Wir besuchen die Fritz-Alan Kapelle, die sowohl einen Zugang von der Burg aber auch auf der anderen Seite durch die Stadt hat. Dazwischen ist eine Mauer und man kann nicht auf die jeweils andere Seite gelangen. Heute wird der Teil auf Schlossseite als Totenkapelle genutzt und beherrbergt verschiedene Gräber der Vorfahren. Anschließen dann gelangen wir durch eine geheimnisvolle Mauer mit Tür in einen prachtvollen Garten. Blumen über Blumen, Skulpturen, Teiche und auch eine Vielfalt an Bäumen werden präsentiert. Im Hintergrund hinter der Gartenmauer grüßt die im Stil der französischen Gotik erbaute Kathedrale der Stadt. Eine Szenerie wie in einem Märchen. Weiter gehen wir in den Gemüsegarten und so mancher der einen eigenen Garten bewirtschaftet kann sich Anregungen mitnehmen. Inzwischen haben auch die Räume des Schlosses geöffnet und wir können dort einen Einblick in die Wohnkultur der Adeligen Englands von der vergangenen Zeit bis heute bekommen. Möbel der letzten 3 Jahrhunderte, eine Geweihsammlung in der Halle und eine wunderbare Bibliothek künden vom Geschmack der Besitzer. Es werden historische Bilder und ebensolche Möbel wie das Bett von Königin Viktoria, die hier auf Besuch weilte, gezeigt. Fast grell wirkt das Licht, was einen sofort wieder in die Gegenwart katapultiert. Doch heute geht es erst einmal weiter in die Vergangenheit, die allerdings mit Gegenwärtigem durchsetzt ist. In diesem Sinne grüßt in Portsmouth erst einmal der 170 m hohe "Spinnaker-Tower". Hier in dem wichtigsten Hafen der Royal Navy seit dem Ende des 15.Jahrhundert liegt der "Historic Dockyard" den wir mit dem Schiff "HMS Victory" besuchen. Mit diesem Schiff gewann der Kapitän Nelson die berühmte "Schlacht von Trafalgar" in deren Verlauf er sein Leben verlor. Interessant ist dieses historische Segelschiff, besonders die "Hängebetten" und die unteren Etagen mit den verschiedenen Handwerken. Die Krankenstation mit einem OP-Tisch und diversen "Werkzeugen" regen die Phantasie an und lassen uns ein wenig erschauern, OP ohne Narkose ...? Man stellt sich eine Atlantiküberquerung in diesem Schiff in den unteren Kabinen vor. Wie luxuriös ist unser Leben, auch auf See, heute. Wir müssen unsere Köpfe meistens einziehen und einige stolpern auch ab und zu über in den Boden eingelassene Eisenringe. Alles eine beeindruckende Erfahrung. Nach dem Herumspazieren hinterher freuen wir uns auf unser Hotel in Southampton. Es ist der Ort von dem einst die Titanic auf ihrer Fahrt in das Verderben startete. Viele Schiffe nach ihr verließen Großbritannien entweder mit Flüchtenden oder aber mit Auswanderern. Heute sind es Kreuzfahrer (aber die Modernen) die hier ihre Reise in eine der Weltengegenden beginnen. Wir werden von hier morgen zur nahe gelegenen Isle of Wight starten. Sie gehörte einst zum Festland und wurde im Laufe des 6.Jahrtausends vor unserer Zeitrechnung durch Anstieg des Meeresspiegels zur Insel. Jetzt aber geniessen wir unser Abendessen.

4.Tag: Ausflug von Southampton und zur Isle of Wight

Auch heute ist uns das Wetter gnädig und wir starten nach einem umfangreichen Frühstück unseren Tag. Schon am Morgen sind wir an der Fähre die uns in 80 Minuten zur "Isle of
Wight" bringt. Hier findet alljährlich die berühmte Segelregatta "Admirals Cup" statt. Bekannt ist die Insel auch für die Rock-Festivals, auf denen so berühmte Gruppen wie "The Doors", "The Who" und auch Miles Davis, Leonhard Cohen und Jimi Hendrix auftraten. Auch ein Jazz-Festival und das größte Motorrollertreffen gehören zu den regelmäßigen Veranstaltungen. Heute ist glücklicherweise ein ganz normaler Tag oder doch vielleicht unnormal? denn wir kommen gut voran und dadurch, an der Hauptstadt Newport vorbei, wie geplant pünktlich zum Örtchen Godhill. Gerade noch kommen wir rechtzeitig um eine Ansammlung von Oldtimern auf dem Parkplatz bewundert zu dürfen. Sie sind wohl gerade auf einer Ralley und im Begriff die Örtlichkeit zu verlassen. Schön sind sie, die alten Autos. Godhill ist ein hübscher Ort mit strohgedeckten Häusern und einem schönen Kirchlein nebst Friedhof, eine idyllische Szenerie.
Danach fahren wir entlang der Küste vorbei an Ventnor, einem viktorianischen Seebad welches ein besonderes Mikroklima besitzen soll und können im Vorbeifahren schöne Gärten und Häuser bewundern. Durch idyllische Landschaft geht es unserem nächsten Ziel, den sog. "Needles", entgegen. Diese Kreidehügel die sich im Zentrum durch die ganze Insel ziehen finden ihren Schluss in dieser bis zu 30 Metern aus dem Meer ragenden "Felsnadeln". Nach einer Weile kommt die Kreideküste in Sicht. Fast meint man, man nähert sich der Küste von Dover mit der es auf den ersten Blick eine Ähnlichkeit gibt, ist es doch ähnliches Gestein welches die Küste weiss blitzen lässt. Noch ein paar Meter und abgebogen und wir sind auf dem Parkplatz oberhalb der Alum Bay. Dort steigen wir in einen Bus und lassen uns bis zu einem Aussichtspunkt bringen. Wir fahren bis zur "Old Battery" und haben einen guten Blick von oben auf die Felsformationen. Dann aber müssen wir zurückfahren, denn unser Schiff fährt auch ohne uns wenn wir nicht rechtzeitig ankommen. Die Rückfahrt ist ohne Stau und wir kommen doch ziemlich zeitig an unser Schiff. Um diese Uhrzeit verlassen viele die Insel, von denen zahlreiche Pendler dabei sind. Ein schöner Tag geht zu Ende und wir wurden vom guten Wetter und dann von unserem Abendessen verwöhnt.

5.Tag: Stonehenge–Salisbury–Exeter

Heute frühstücken wir wie immer ein englisches Frühstück, jedenfalls die Meisten von uns. Zu verführerisch sind die Angebote. Unser Ziel heute ist das berühmte steinzeitliche Monument "Stonehenge" welches uns schon bei der Anfahrt begrüßt. Viele von uns hatten sich die Steine größer und weitläufiger vorgestellt. Aber es ist trotzdem ein großes Gebiet welches im Jahr 2013 neu für die zahlreichen Besucher aufbereitet wurde. Die Steine sind natürlich die Alten geblieben. Wir werden mit einem Shuttlebus vom Besucherzentrum zu den Steinen gebracht, welche imposant auf einem Hügel stehen. Anschließen können wir im Besucherzentrum noch Einiges sehr anschaulich über diese Kultstätte lernen.
Von hier fahren wir in das nicht weit entfernte Salisbury wo eine der beeindruckenden Kathedralen der frühen englischen Gotik steht. Der Vierungsturm welchen wir bei der Einfahrt schon von Weitem sehen ist mit seinen 123 Metern der höchste Kirchturm Großbritanniens.
Aufgrund des freien Baugrund wurde die Kathedrale im 14.Jahrhundert innerhalb von 45 Jahren fertiggestellt. Das kommt einer Rekordgeschwindigkeit gleich, dauerten doch andere Kathedralenbauten mehrere hundert Jahre. Wir besuchen den Raum, in dem die "Magna Carta", die eine der Grundlagen des Englischen Verfassungsrechtes bildet, gezeigt wird. Sie wurde im Jahr 1215 besiegelt. Der Kreuzgang ist ebenfalls ein wunderbarer Ort mit kunstvollen Bögen im gotischen Stil. Anschließen haben wir Zeit um im schönen Ort ein wenig zu bummeln und uns auch ein Mittagessen schmecken zu lassen. Wir gehen durch das schöne Stadttor und spazieren entlang der Hauptstraße. Viele kreuzende Gassen laden zu einem Umweg ein. Entlang des Flusses spazieren wir in Richtung Busparkplatz wo auch noch ein guter Kaffee auf uns wartet. Dann geht es weiter bis in den Küstenort Torquai. Dieser Küstenerholungsort war schon im 19.Jahrhundert bekannt für sein gutes Klima. Menschen mit Atemwegserkrankungen schickte man hierher. Wir steuern unser Hotel, welches heute ein typisch englisches ist, an. Es liegt auf einer Terasse mit einem herrlichen Blick auf die Bucht. Viele von uns werden an alte englische Filme erinnert. Das Personal ist ordentlich englisch gekleidet und wir bekommen auch Hilfe mit unserem Gepäck. Wie es in den alten englischen Hotels üblich ist sind die Zimmer sehr unterschiedlich. Je nach Lage sind denn auch die Zimmer mal größer oder kleiner und unterschiedlich gestaltet. Wir treffen uns am Abend zum Essen und bei dem was uns erwartet werden wir an das berühmte "Dinner for one" erinnert. Der Service ist korrekt und zuvorkommend und das Essen schmeckt himmlisch. Sogar unsere Brotkrümel werden nach der Vorspeise mit einem kleinen Tischbesen entfernt, wie in der Sterne-Gastronomie. Diese Erfahrung wird dann auch bei der gesamten Reise immer mal wieder aufgewärmt, provozierte das doch bei einigen eine gewisse Heiterkeit: "Mr. Stinger und sein Handfegerchen". Heute sinken wir satt und zufrieden in unser Bett.

6.Tag: Dartmoor – Cornwall – Newquai


Unser Tag beginnt heute mit einem Frühstücksmißverständnis. Der Engländer mag es warm mit Eiern, Speck und Bohnen, bei denen das Brot denn als Beilage ein Randdasein fristet. Bei uns in Deutschland mögen wir Brötchen, die denn auch schnell vergriffen sind. Da hilft nur noch das Toast, welches kalt zu servieren für die Engländer ein "No-go" darstellt. Also Brot toasten und dann als die warme Mahlzeit kommt werden denn auch alle satt. Kulturelle Mißverständnisse zwischen "Noch-Europäern".
Wir fahren heute in das berüchtigte Dartmoor, in dem schon viele Kriminalgeschichten, echte und erfundene, ihren Verlauf nahmen. Schön liegen die Hügel im Sonnenlicht, gruselig mutet das heute nicht an, eher fröhlich. Es handelt sich hier um eine Granitmassiv welches verebnet und durch Moor und Heideflächen aufgefüllt ist. Reste bronzezeitlicher Wohnstätten und Steinkreise wurden hier gefunden. Auch Brücken aus Granitplatten die in historischer Zeit für den Transport von Erzen benutzt wurden sind interessant. Wir machen an einer Halt und probieren deren Standfestigkeit aus. Sie halten bis heute und sind eine besondere Sehenswürdigkeit. Auch Schriftsteller wurden durch die Landschaft inspiriert. Wer kennt nicht den "Hund von Baskerville" von Arthur Conan Doyle oh! Pardon Sir Arthur Conan Doyle, einer der bekanntesten Schriftsteller Englands, den Erschaffer von Sherlock Holmes. Nun wird es doch noch unheimlich, denn wir werfen einen Blick auf das wohl bekannteste Gefängnis Englands: "Her Majestys Prison Dartmoor" Es wird bei Sherlock Holmes des öfteren erwähnt und auch in James-Bond Filmen tauchen populäre "Insassen" auf. Wir begnügen uns mit einem Foto, hier möchte niemand von uns als "Hotelgast" übernachten. Wir fahren entlang langgezogener Weiden, wo Ponys und Schafe grasen um danach in Richtung "Lanhydrock" unserem nächsten Tagesziel zu fahren. Wir sind nun in Cornwall angekommen. Der Landsitz welcher sich im Besitz des "National Trust" befindet ist denn auch ein besonderes Kleinod der Region. Liebevoll sind das Haus und das lebendige Museum ausgestattet. Man verbringt die Zeit in einem viktorianischem Ambiente und ab und zu trifft man auf einen "James" der einem die wichtigen Details verrät, z.B. dass man Kupfergeschirr nie mit den Fingern berühren darf, da es einen "ewigen Fleck" auf dem Kupfer hinterlässt. Der Besuch wird mit einem leckeren "Cream Tea" gekrönt und wir alle wissen es jetzt: in Cornwall erst die Erdbeermarmelade und dann den Clotted Cream. Wir fahren anschließend zu unserem Standhotel in Newquai, wo wir 3 Tage bleiben werden. Aber was ist das? Robben am Strand, oder sind es doch andere Tiere? Die seltsamen Gestalten entpuppen sich als Surfer die mit ihrem Brett im Wasser liegen und auf eine günstige Welle warten. Wir sind hier im Surferparadies von Cornwall. Wir beziehen unsere Zimmer und beschließen den Tag mit einem Abendessen. 

7.Tag: St. Michael's Mount – Land's End

Heute starten wir zu einem besonderen Ausflug. Wir wollen heute das westlichste Ende Festlands-Großbritanniens erreichen, das Land's End. Vorher statten wir dem britischen Pendant zu "Mont St.Michel" in Frankreich einen Besuch ab. Oft wird St.Michael's Mount damit verglichen obwohl es doch ein wenig kleiner ausfällt. Ein Erlebnis ist es trotzdem und ein schöner Spaziergang obendrein. Denn wir dürfen heute auf einem Damm durch das Meer laufen da gerade Ebbe ist. Bei Flut müssten wir mit einem Motorboot fahren. So aber gehen wir gemeinsam über den Damm und besteigen dann nach Verteilung der Eintrittskarten diesen Hügel jeder nach seinem Tempo und seiner Kondition. Wir bewundern die Lage über der Bucht und die kleine Burg welche den Hügel krönt. Interessant ist der vertikale Garten der von Gärtnern gerade neu angelegt wird - gesichert wie Kletterer in der "Eiger-Nordwand". Steil ist es hier und auch dieser Hügel diente lange Zeit als Pilgerstätte. Das Ganze ist bis heute unter privater Leitung. Wir laufen zurück und machen uns auf zum nächsten Höhepunkt, dem äußersten Ende Britanniens.  Es war uns schon klar, dass wir nicht die Einzigen sind, die sich die Felsen hier anschauen möchten. Die Scilly Inseln lassen sich in der Ferne erahnen und der Leuchtturm grüßt von Weitem. Die meisten von uns machen sich auf den Weg um die Küste zu erkunden. Kormorane lagern auf einer Felseninsel. Ein Schiffsfriedhof liegt hier vor der Küste unterhalb der Wasserlinie: z.B. das Wrack des Frachters "MS Mülheim" mit Heimathafen Duisburg der hier 2003 seine letzte Ruhestätte fand....unfreiwillig. Viele gesunkene Schiffe ziehen vor allem auch Taucher an. Ein ganzer Themenpark ist hier entstanden und wir können uns hier eine Weile ganz individuell vergnügen oder auch zu Mittag essen. Dann geht es wieder zurück in unser Hotel und die meisten melden sich für morgen zu unserem fakultativen Ausflug nach St. Yves an.

8.Tag: Fakultativer Ausflug "Westküste Cornwalls"


Nach einem verhältnismäßig frühem Frühstück machen wir uns heute auf, um das Land der "Rosamunde Pilcher" zu entdecken, die mit Romanen wie der "Muschelsucher" oder den anderen verfilmten Pilcherromanen Weltruhm erlangte. Wir werden mit unserem Bus bis zu dem Bahnhof St. Earth gebracht. Hier kauft unsere Reiseleiterin Tagesfahrkarten zum berüchtigten Künstlerort Cornwalls, St. Yves. Wir starten mit dem Zug vom Dörfchen St. Earth welches früher als Rastplatz für Kutscher diente. Sie brachten früher das Zinn aus den Bergwerken zu den Häfen. Im 19. Jahrhundert wurde dann hier eine Bahnlinie eröffnet mit der der Tourismus in der Region begann. Wir bewundern das schöne Bahnhofsgebäude und immer wieder die sehr sauberen Örtlichkeiten, die unentgeltlich zur Verfügung stehen. Dann fährt die Bahn vorbei an Marschlandschaften. Schon bald kommen die ersten Sandstrände in Sicht. Hier entlang verläuft auch einer der berühmtesten Küstenwanderwege Cornwalls, der "South-West Coast Path", der mit 1014 m Länge für die Küstenwächter zum Kampf gegen den Schmuggel angelegt wurde. Schließlich erblicken wir den sehr langen Sandstrand in der Bucht von St. Yves, welches langsam näher kommt. Hier in St.Yves ist es schon sehr geschäftig, denn es ist Hochsaison und zahlreiche Urlauber verweilen längere Zeit in diesem hübschen Ort, der einige Sehenswürdigkeiten aufweist. Der Hafen ist an sich schon idyllisch mit seinen Segelbooten und auch Fischerbooten. St. Yves ist ein Künstlerort und das merkt man schon an dem besonderen Flair. Die kleine anglikanische Pfarrkirche aus dem 15.Jahrhundert ist aus Feldsteinen errichtet und gegen eine kleine Spende kann man das wirklich nette Kirchlein von innen betrachten. Nur noch die Rettungsstation steht zwischen ihr und dem Hafen. 
Einige Künstler gründeten im Jahr 1928 eine Künstlerkolonie und das zog denn auch weitere Prominente, auch Schriftsteller, an. Virgina Woolf verbrachte die Sommermonate hier und eine der bekanntesten englischen Bildhauerinnen, Barbara Hepworth, arbeitete und lebte hier. Ihr Haus und Werkstatt mit einem schönen Skulpturengarten kann besucht werden. Sogar einen Ableger der berühmten "Tate-Galerie" gibt es hier. Nach einem lässigen und kurzweiligen Aufenthalt genießen wir noch einen von Eberhardt Travel spendierten Snack, einen "Cornish Pastie" den früheren Bergarbeiter-Snack. Am Bus gibt es dazu von unserem Team noch ein Getränk unserer Wahl. Um ein Getränk geht es auch bei unserem nächsten Ziel, einer "Cider-Fabrik". Ausführlich wird uns die Herstellung dieses fast schon "Kult-Getränkes" erklärt und wir bekommen auch die verschiedendsten Cider-Typen zum Kosten. Einige von uns erstehen einige Flaschen ihrer Lieblingsmarke oder nehmen noch eine der angebotenen Konfitüren mit.
Nach einem langen abwechslungsreichen Tag genießen wir am Abend unser letztes Abendessen in Newquai, denn morgen geht es wieder in Richtung Osten nach Bristol, unserer letzten Übernachtung in England. Unsere Surfer liegen immer noch im Wasser (oder schon wieder?) und warten!

9.Tag: Glastonbury Abbey – Wells – Bristol


Wir trauen heute morgen unseren Augen nicht, es regnet doch nicht etwa? Es hat in der Nacht geregnet und woher soll denn auch das phantastische Grün in England kommen. Wir hatten auf unserer Reise das große Wetterglück und es darf jetzt auch ein wenig regnen. Wir wollen uns heute auf den Spuren von "König Artus" bewegen, jedenfalls mit unserem Bus. Diese Sage welche die Phantasien von Historikern, Schriftstellern, Theaterregisseuren und besonders esoterisch veranlagten Menschen beflügelte, ist hier zu Stein geworden. Da das berühmte "Tintagel-Castle" zur Zeit nicht besichtigt werden kann wollen wir doch einen Blick darauf werfen. Leider hat das Hotel "Camelot Castle" die Zufahrt zum Parkplatz für Busse die dort nicht übernachten gesperrt und wir fahren weiter zur "Glastonbury Abbey". Sie ist der Ort der beiden nicht historisch verbrieften Gräber des König Artus. Im Regen schauen wir uns die Ruinen der Abbey aus dem 12.Jarhhundert an. Der Ort Glastonbury ist der Ort für übersinnlich Begabte. Schon ein Archäologe behauptete zu Beginn des 20.Jahrhunderts, seine historischen Erkenntnisse von den Geistern der verstorbenen Mönche erhalten zu haben. Nun ja, wer's glaubt...!
Wir freuen uns über unseren trockenen Bus und heute haben wir auch ein wenig Stau auf den Straßen. Verspätet kommen wir im Städtchen Wells an. Die Stadt Wells wurde im Mittelalter durch den Tuchhandel wohlhabend aber wir sind dann doch sehr überrascht, welch grandiose Kathedrale uns dort erwartet. Der Kirchenbau welcher im 12.Jahrhundert begonnen wurde bekam erst im 14.Jahrhundert den Rang einer Kathedrale. Auch wurde sie in diesem 14. Jahrhundert wegen Absenkung des Vierrungsturms mit den sog. "Scherenbögen" ausgestattet. Ein beeindruckendes Beispiel der sog. englischen Gotik ist die St. Andrew's Kathedrale allemal. Es regnet wieder stärker aber wir kommen doch etwas verspätet heute nach Bristol, wo uns unsere letzte Nacht in England erwartet. Wir genießen das Abendessen in dem Restaurant unseres Hotels. Das heutige Restaurant gehörte früher einer Glasfabrik und ist ein historisches Gebäude. Wir verabschieden uns von unseren Flugreisenden die morgen mit einem Taxi nach London gebracht werden und verbringen unsere letzte Nacht in einem komfortablen Zimmer. 

10.Tag: Cotswolds – Dover – Calais


Das Wetter hat sich wieder gebessert und so starten wir frohgemut in Richtung Dover. Vorher machen wir an diesem Tag aber noch eine kleine Pause in wohl einem der schönsten erhaltenen Dörfer Englands, dem kleinen Örtchen Lacock in den Cotswolds. Alles ist noch geschlossen als wir vom Parkplatz zu einem Besuch dieses mittelalterlichen Ensembles starten. Komplett vom National Trust unterhalten wirkt alles wie in einem großen Museum, allerdings von nicht musealen Menschen bewohnt. Da gibt es eine Bäckerei, zahlreiche Kneipen und Pubs und eine Töpferei-natürlich auch eine Kirche. Einige Häuser bieten sogar  Übernachtungsmöglichkeiten an. Dies ist ein schöner Abschluß unserer Reise. Wir kommen rechtzeitig zur Fähre und ein wenig später als geplant in Calais an. Bei der Abfahrt von der Fähre zum Hotel hören wir ein Geräusch was alle aufschrecken lässt und wir in den vergangenen Tagen in England nicht hörten --- es wurde lautstark gehupt! Wir sind wieder auf dem Kontinent!

11.Tag: Rückreise

Was auf der ganzen Reise so reibungslos verlief, wie die Pünktlichkeit aller Beteiligten, findet heute sein Ende. Wir kommen in der Region von Frankfurt durch die Sperrung der Autobahn in einen 2-stündigen Mega-Stau und so auch alle verspätet in unseren Heimatzielen an. Wir lassen uns aber unser wunderbares Cornwall-Erlebnis nicht vermiesen. Wir hatten wunderbare Tage mit Sonnenschein und historischen Gemäuern, die uns ihre Geschichte mitteilten.
Die Reiseleiterin Gina und der Fahrer Jan bedanken sich bei allen Reiseteilnehmer für das kooperative Verhalten und wünschen allen noch einen schönen Sommer in Deutschland oder irgendwo in der weiten Welt.
Auf Wiedersehen, vielleicht auf einer anderen Eberhardt-Reise
Gina

Bildergalerie zur Reise

Kommentare zum Reisebericht

Herzlichen Dank für diesen ausführlichen Bericht und die vielen Fotos! Da bleiben doch die Erinnerungen an diese wirklich schöne Reise lange lebendig.

Ein paar unserer Fotos haben wir auch schon auf unsere Seite gestellt.

https://www.deviantart.com/misterkrababbel/gallery/

Conny und Stefan aus der ersten Reihe ;-)
07.08.2019