Reisebericht: Rundreise Südengland – vom Dartmoor nach Cornwall

05.09. – 15.09.2019, 11 Tage Rundreise Rye – Brighton – Isle of Wight – Stonehenge – Salisbury – St. Michaels Mount – Lands End – Tintagel – Bristol – Cotswolds


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Eine wundervolle Reise durch das traditionsreiche Südengland erlebten wir bei meist schönstem Wetter im Süden Englands. Burgen und Kathedralen, wünderschöne Landschaften und lukullische Genüsse wechselten sich in schöner Reihenfolge ab.
Ein Reisebericht von
Peter Rudolph

1.Tag: Dresden – Calais

Bis Calais in der französischen Region Nord wird uns heute unsere Reise führen. Durch die unterschiedlichsten Landschaften, die Niederlande und Belgien führt uns unser Weg. Am späten Nachmittag erreichen wir Calais. Vor einem guten Abendessen nutzen wir die Zeit und das schöne Wetter, um dem Rathaus von Calais einen Besuch abzustatten. Es ist im Stil der Neorenaissance gestaltet und wurde 1922 erbaut. Davor steht ein Denkmal von Auguste Rodin aus dem Jahr 1895, welches den Bürgern von Calais gewidmet ist. Es ist weltberühmt und stellt sechs der angesehensten Männer der Stadt aus dem Jahr 1347 dar. Diese opferten sich im hundertjährigen Krieg nach einer langen Belagerung der Stadt, um diese vor Plünderung und Brandschatzung zu bewahren. Mit dem Rathaus zusammen steht das Ensemble auf der Unesco Welterbeliste.

2. Tag: Dover – Rye – Brighton

Das Einschiffen in Calais geht relativ problemlos, und so erblicken wir bei einer ruhigen Überfahrt schon aus der Ferne die weißen Cliffs von Dover auf denen das mächtige Castle thront. Wir reisen durch die flachen Marshlands um unser erstes Ziel, das malerische Städtchen Rye erreichen. Es erhebt sich wie eine Insel aus den Romney Marshlands. Tatsächlich war die Stadt auch einmal von drei Seiten von Wasser umgeben und gehörte schon seit dem hohen Mittelalter zu den „cinque ports" Diese stellten dem König in Ermanglung einer eigenen großen Flotte im Kriegsfall Schiffe zur Verfügung und erhielten im Gegenzug weitreichende Privilegien. Wir besuchen die St. Mary´s Kirche, sehen die Burg, den Ypres Tower von außen und vor allem die schönste Gasse, die Mermaid Street, wo vor allem das Mermaid Inn, eine Schmugglerspelunke Berühmtheit erlangte. Unser Weg führt uns weiter durch Hastings und Eastbourne , zwei ähnlich mondänen Seebädern wie das berühmtere Brighton. Nach einer weiteren guten Stunde Fahrt treffen wir im berühmten Seebad Brighton ein. An der Promenade sind unsere Zimmer im Hotel schon bezugsfertig. Zu Fuß wandern wir durch die engen Lanes, den Gassen des alten Fischerdorfes zu dem berühmtesten Gebäude, dem Royal Pavillon im Stil indischer Maharadscha-Architektur. Er wurde vom Hofbaumeister John Nash Anfang des 19. Jh. entworfen und für den damaligen Prinzregenten und späteren König Georg IV. errichtet. Von hier aus begeben wir uns auf das weltberühmte Palace Pier von Brighton und haben einen schönen Blick vom Wasser aus auf die Stadt. Am frühen Abend begrüßen wir unsere Fluggäste im Hotel und begeben wir uns zum Abendmenü in ein nahe gelegenes Restaurant zu einem Fish & Chips Essen. Dadurch gut gesättigt lassen wir den erlebnisreichen Tag ausklingen.

3.Tag: Arundel – Portsmouth – Southampton

Nach einem ersten „english breakfast" reisen wir nach Arundel. Hier steht eines der größten und besterhaltenen Castles Englands. Bevor wir jedoch das Schloß besichtigen, scheint uns ein Besuch der Kathedrale lohnenswert. Ende des 19. Jh. wurde sie von Joseph Hansom in lupenreiner Neogotik errichtet. Man erkennt das sofort: Der Bau ist irgendwie zu perfekt, zu ebenmäßig. Man wollte eben noch schöner gotisch bauen, als es die mittelalterlichen Meister taten. Anschließend gehen wir an der Pfarrlirche St. Nikolas vorbei, in der leider gerade ein Veranstaltung ist. Sie ist der protestantische Teil einer Doppelkirche. Der östliche Teil ist die Fitzalan Chapel, die katholische Grabe der Dukes of Norfolk und nur durch den Schlossgarten für uns zu erreichen. Danach geht es in die Park- und Gartenanlage um Arundel Castle. Herrliche Gärten gilt es zu entdecken. Geschwungene Wege geben ein perfektes Bild englischer Gartenarchitektur ab. Sie führen nun in die Fitzalan Chapel, die einzigartig ist. Sie hat in eine Trennmauer zur St. Nikolas Kirche, sodaß Katholiken und Protestanten dort ihre Gottesdienste jeweils auf der eigenen Seite abhalten konnten. Das Schloß selbst öffnet Mittags und wir besichtigen die Räumlichkeiten, welche von den normannischen Anfängen des 11. Jh. bis in die Gegenwart reichen. Einen Teil des Schlosses bewohnt noch die Familie des Earls von Arundel. Diesen kann man natürlich nicht besichtigen. Aber auch der öffentliche Teil des Castles ist einen Besuch wert und reicht bis in normannische Zeiten zurück. Nach dem Schloßbesuch begeben uns nach Portsmouth in die historischen Docks. Hier besichtigen besichtigen wir die HMS Victory. Erbaut 1765 ist es das älteste, noch im Marinedienst stehende Schiff der Royal Army: allerdings nur noch für zeremonielle Zwecke. 850 Mann Besatzung hatte sie und Vizeadmiral Nelson gewann auf ihr die Schlacht von Trafalgar gegen die Franzosen, in welcher er selbst tödlich verwundet wurde. Wie schwer das Leben und die Arbeit an Bord eines solchen Schiffes war erfährt jeder, welcher die niedrigen, kanonenbestückten Decks durchwandert. Bei der Abreise aus Portsmouth grüßt uns noch einmal der Spinnacker Tower mit seiner Aussichtsplattform in 100 m Höhe. Am Abend erreichen wir unser Hotel in Southampton, wo wir uns das Abendessen schmecken lassen.

4.Tag: Isle of Wight

Heute erkunden wir die Isle of Wight. Von Southampton setzen wir mit der Fähre über den Solent über. So heißt die Meerenge, die erst nach der letzten Eiszeit die Insel zu einer solchen machte und heute ein beliebtes Seglerparadies ist. In East Cowes angekommen, begeben wir uns nach Godshill. Es ist ein schmuckes kleines Dorf mit strohgedeckten Cottages und vielen kleinen Läden, in denen man viel gucken, und vielleicht auch kaufen kann. An der Südostküste erreichen wir Shanklin. Hier unternehmen wir einen Spaziergang durch den Schanklin Chine als Zugabe zum Katalogprogramm. Ein Chine ist auf der Isle auf Wight eine Klamm. In Jahrhunderttausenden durch Wasser in den Fels gefräst, dienten diese Chines früher auch als Schmugglerverstecke. Der Shanklin Chine gilt als der verwunschenste. Üppige, teils subtropische Vegetation umfängt uns auf dem durch Treppen unterbrochenen Pfad und es ist gleich ein paar Grad kühler. Ein tiefer Wasserfall rauscht schon kurz nach dem Eingang im Dorf. Unten öffnet sich die Klamm zum Strand, wo viele von uns die Gelegenheit für ein Bad in der See nutzen. Danach streben wir dem Höhepunkt des Tages entgegen: Den Needles. Schroff ragen die markanten Kreidefelsen am westlichsten Punkt der Insel aus dem Meer. Wir erreichen sie bei einem 20 min. Spaziergang. Der frische Wind von See macht das Gehen bei 25 Grad im Schatten sehr angenehm. Die Kalorien vom leckeren Eis oder Kaffee und Kuchen an der Alum Bay, oder herzhaften Würstchen trainieren wir uns so wieder ab. Wer möchte, fährt von hier aus mit dem Sessellift zum tiefer gelegenen Strand, dessen Klippen in den verschiedensten Farben leuchten. So wie wir gekommen sind verlassen wir die Insel wieder auf der Fähre und haben von dort auch noch einen schöne Sicht auf Portsmouth und den gestern von nahem gesehenen Spinnaker Tower. Damit wir wissen, in welcher Stadt wir 2 Nächte lang geschlafen haben, unternehmen wir noch einen kurzen Spaziergang durch die Altstadt von Southampton. Wir sehen die gut erhaltenen Stadtmauern mit dem riesigen Bar Gate, mittelalterliche Kaufmanns- und Wohnhäuser, die bis in das Jahr 1290 datieren, sowie das mächtige Tudorhaus aus dem Jahr 1491. Von den 5 Kirchen in der alten Stadt steht nur noch eine, nämlich St. Michael. Danach haben wir uns unser Abendbüffet redlich verdient.

5.Tag: Stonehenge – Salisbury – Torquay

Heute steht ein weiteres Highlight auf dem Programm. Stonehenge. Das mächtige Bauwerk stellt einen auf die Sonne ausgerichteten prähistorischen Kalender dar, dessen Steine im 3. Jahrtausend v. Chr. aus über 400 km Entfernung herangeschafft wurden. Jedoch war der Ort schon im Mesolithikum von Menschen besucht worden und hat somit eine Geschichte von mindestens 11000 Jahren. Als Bestattungsareal wurde dieser Platz aber noch lange später genutzt, wie viele bronzezeitliche Grabhügel und ein sächsisches Körpergrab aus dem 7. Jh. in unmittelbarer Umgebung bezeugen. Spätestens seit dem Fund der Himmelsscheibe von Nebra und dem Woodhenge von Goseck nahebei wissen wir, daß diese Anlagen den Menschen durch die auf Sonnenwenden gewollte Ausrichtung als „Kalender" zur Orientierung dienten. Ein Besuch des Museum rundet den Aufenthalt hervorragend ab. Ein weiteres Superlativ sehen wir nachmittags in Form der Kathedrale von Salisbury mit dem höchsten Kirchturm Großbritanniens von 123 m. Neben beeindruckender Gotik kann man hier auch eine Originalabschrift der Magna Carta von 1215 sehen. Sie fixierte schriftlich die Rechte des Adels gegenüber der Krone und legte fest, dass der König mit dem Gesetz, und nicht über das Gesetz zu regieren hat. Es war eine Folge des Verlustes fast aller englischen Besitzungen in Frankreich unter König John Lakland, bzw. Johann ohne Land. Beim Gang durch die Altstadt bestaunen wir das riesige Marktkreuz und die krummen Fachwerkhäuser, die für das englische Mittalter so typisch sind. Nach dem Mittag begeben wir uns auf den langen Weg nach Süden an die englische Reviera. Torquai ist mit mildem Klima gesegnet und überall wachsen Palmen. Das hat fast schon mediterranes Flair. Es ist auch der Geburtsort von Agatha Christie. Unser Hotel liegt in Sichtweite des Meeres. Und Dieses lockt nach dem Abendessen noch zu einem Verdauungsspaziergang. Die Küste ist im Stadtgebiet sehr abwechslungsreich und besteht sowohl aus Sandstränden wie auch aus Steilküsten.

6.Tag: Dartmoor – Lanhydrock – Newquay

Zunächst reisen wir ins Dartmoor. Der zentrale Teil ist seit 1951 als Nationalpark ausgeschrieben. Die Straßen werden immer enger, aber wir meistern Dank unseres versierten Chauffeurs Ingo auch diese. Größter Landbesitzer hier ist übrigens der Prince of Wales, also Charles. In Moretonhampstead besichtigen wir die sehr große Dorfkirche aus dem 14. Jh., sowie das Armenhaus. Es ist einzigartig in der Architektur und mindestens aus dem 15. Jh. Hinter Moretonhampstead stoppen wir bei weitem Blick in die Landschaft in Gesellschaft von Schafen und den kleinen Dartmoorponys. In Postbridge gibt es eine so genannte Clapperbridge, eine archaische Brücke aus grob zugerichteten Kalksteinen. Auch vor dem berüchtigten Gefängnis von Princetown legen wir einen Stop ein. Es hat oft Eingang in die Literatur gefunden, z. B. bei Agatha Christie. Maximal 10 m hohe Granitfelsen auf Hügelkuppen, von denen man weit in die Landschaft blicken kann nennt man Tors. Vor einem legen wir einen letzten Stop ein bevor wir uns nach Lanhydrock aufmachen. Am Nachmittag sind wir im Lanhydrock House zum Afternoon Tea mit Scones, Kuchen und Sandwiches geladen. Das riesige Anwesen war schon ab 1621 in im Besitz der Familie Robartes. Was wir sehen ist das Schloß einer superreichen Familie aus viktorianischer Zeit, die es nur 4 Wochen im Jahr mit 80 Bediensteten als Sommersitz nutzte. Es ist, als wäre die Zeit stehen geblieben. Lange verbringen wir in den original erhaltenen Räumen und den ausgedehnten Gärten ringsherum. Am Abend erreichen wir unser Hotel in Newquay, dem englischen Surferparadies mit 10 Stränden von 11 km Länge.

7. Tag: St. Michaels Mount – Lands End – St. Ives

Unser erstes Ziel ist heute das Pendant von Mont St.Michel in Frankreich. St. Michaels Mount wurde tatsächlich von den Mönchen dort gegründet. Wilhelm der Eroberer rief sie schon im 11. Jh. hierher. Nach und nach wich die religiöse Nutzung einer militärischen. Von hier aus wurde z. B. das erste Signal bei der Entdeckung der spanischen Armada im 16. Jh. gegeben. Die Familie Aubyn, welche die Insel im 17.Jh. übertragen bekam, lebt noch immer dort. Zwar hat der Lord 1964 alles dem National Trust übereignet, nicht jedoch ohne für seine Nachkommen ein Wohnrecht für die nächsten 999 Jahre zu sichern. Weil Ebbe ist, können wir die Insel zu Fuß erreichen. Wir setzen unsere Reise zum westlichsten Punkt der britischen Insel, trefflich „Lands End" genannt fort. Noch ist es trocken und die Landschaft wird durch blühende Heide in violette Farbtöne getaucht. Hier kann man auch, wie in vielen Ortschaften die Pasties probieren. Es sind mit Lamm und Wurzelgemüse gefüllte Teigtaschen, welche sehr sättigend sind. Am Nachmittag erreichen wir St. Yves. Zwei Strände rahmen die total verwinkelten Gassen ein. Uralte Wohnhäuser, eng zusammen stehend in schmalsten Gässchen münden am Hafen, der den weiten Blick aufs Meer freigibt. Bei einem Rundgang kann man in individueller Freizeit herrlich in Läden mit Kunsthandwerk und lukullische Genüssen stöbern. Und dann kommt es doch noch, nasskaltes Mistwetter. Aber da sitzen wir schon wieder alle in unserem warmen und trockenen Bus und sind auf dem Weg nach Newquay zu unserem Hotel.

8. Tag: Tintagel – Clovelly

Heite reisen wir nach Tintagel auf dessen Burg der der Sage nach Artus das Licht der Welt erblickt haben soll. Ausgrabungen haben tatsächlich Funde aus dem 5. und 6. Jahrhundert zu Tage gefördert. Heute ist aber vor allem die Ruine einer hochmittelalterlichen Burg aus dem 12. Jh. zu sehen, deren Mauern schon sehr beeindruckend sind. Sie besteht aus einer Vorburg und der Hauptburg, welche sich auf einem Felsen im Meer erhebt. Seit August diesen Jahres verbindet eine neue Hängebrücke die Vorburg mit der vorgelagerten Insel, was den Zutritt enorm erleichtert. Der Ort Tintagel selbst ist voll auf Tourismus eingestellt. Viele nette Läden laden zum Stöbern ein. Auch das Besucherzentrum ist gut sortiert. Zudem gibt es ein weiteres Schmankerl, nämlich ein Gebäude aus dem frühen 14. Jh., in welchem sich das alte viktorianische Postamt befindet. Das gesamte Haus kann man besichtigen und die Enge der Räume auf sich wirken lassen. Wir füllen lassen es uns zunächst bei einem lokalen Nach unserem Mittagessen reisen wir nach Clovelly. Es ist ein denkmalgeschütztes Fischerdorf, welches man nur zu Fuß erkunden kann. Steil schmiegt es sich an die Küste und besteht im Grunde nur aus 2 Gassen. Seit über 250 Jahren befindet es sich im Besitz der Familie Rous, welche die Eintrittsgelder zum Erhalt des Dorfes verwendet. Wer möchte, kann sich auch auf dem Rücken eines Esels durch das Dorf führen lassen. Man kann sich jedoch den mühevollen Aufstieg hinauf zum Busparkplatz ersparen. Neben dem Dorf gibt es eine Versorgungsstraße für das einzige Hotel unten am Hafen aus dem 14. Jh,. Hier wird ein Shuttleservice angeboten. Mit Landrovern werden die Gäste für 2 Pfund 50 bequem den Berg hinauf gebracht. Mit dem Gefühl, heute zwei einzigartige und weltberühmte Dinge besichtigt zu haben, nehmen wir im Hotel unser Abendessen ein.

9. Tag: Glastonbury – Wells – Bristol

Unser erstes Ziel, Glastonbury soll der Eingang in die Feenwelt Avalon sein, wo die Fee Morgane (Fata Morgana leitet sich davon ab) ihren Bruder Artus beheimatet. Laut walisischer Variante der Artussage die Apfelinsel in einem See. Nach englischer Version aber der Tor oberhalb der einst mächtigen Abtei. Joseph von Arimathäa soll die Abtei gegründet haben. Auch den heiligen Gral soll er dort vergraben haben und als er seinen Stab in die Erde steckte 63 n. Chr. wuchs dort ein Weißdornbusch. Dieser steht heute noch. Im 10. Jh. nachweislich gegründet, wurde die Abtei durch ein Feuer 1184 völlig zerstört. Bei den Vorbereitungen für den Neubau stießen Mönche 1191 auf eine Bleiplatte mit der Inschrift: „Hic iacet sepultus inclitus rex Arturius in insula Avalonia", also hier liegt der Berühmte König Artus begraben. Dieser Fund ist vom damaligen Diakon bestätigt worden und die Bleiplatte wird auch noch im 16. Jh. vom Augenzeugen beschrieben. 1962 konnten Archäologen die Existenz dieses Grabes per Nachgrabungen zweifelsfrei bestätigen; nicht aber, wer darinnen bestattet war! Imponderabilien hin, Unwägbarkeiten her: Glastonbury ist zweifelsohne eine der identitätsstiftendsten Orte Britanniens. Mit Mythen und Sagen umrankt, lassen uns auch noch die Ruinen die Macht und Mächtigkeit dieser Abtei spürbar werden. Doch auch die kleine Stadt hat es in sich. Viele Läden mit allem, was das Herz Aller höher schlagen läßt, die mit Esoterik etwas anfangen können. Aber leckeren Kuchen gibt es in den vielen kleinen Cafés auch. In Wells besichtigen wir die Kathedrale. Es ist die erste, welche völlig im damals neuen Stil der Gotik ab der 2. H. des 12. Jh. errichtet wurde. Einzigartig sind auch die imposanten Scherenbögen in der Vierung. Kleine Details an den Säulenkapitellen sind durchaus weltlich. Wie z. B. ein Mann mit Zahnschmerzen, oder ein anderer, der sich einen Splitter aus dem Fuß zieht. Doch nun reisen wir nach Brighton, der alten mittelalterlichen Großstadt am Avon. Das Zentrum des alten Stadtkerns ist heute eine Rasenfläche. Im 2. Weltkrieg wurde er von deutschen Bombern dem Erdboden gleichgemacht und nur die Ruine der Stadtkirche St. Peter ragt als Mahnmal aus der Fläche. Drumherum haben sich aber trotz allen viele schöne Gässchen erhalten, und am Kanal zum Fluß Avon sind aus alten Lagerhäusern schicke Büros und Wohnungen geworden. Unser Hotel liegt direkt neben der riesigen Pfarrkirche St. Mary Redcliff von der Elisabeth I. sagte, es sei die schönste in ganz England. Nach dem üppigen Abendbüffet macht manch einer noch einen Verdauungsspaziergang in die Stadt. Heute verabschieden wir unsere Fluggäste, die morgen noch den gesamten Vormittag zur Erkundung der Stadt zur Verfügung haben.

10. Tag: Cotswolds – Dover – Calais

Gleich hinter Bristol beginnen die Cotswolds. Es ist eine hügelige Landschaft, die nach Norden recht bergig wird und mitunter als das Herz Englands bezeichnet wird. In der Tat: Weicht man von den Nationalstraßen oder den Autobahnen ab, befindet man sich schnell in engsten Straßen von Feldwegbreite. Die Häuser hier sind allesamt aus dem anstehenden Kalkstein von beigegelber Farbe gebaut. Sie geben den kleinen Dörfern ihr typisches Gepräge. Wir besuchen das Dorf Lacock. Mittelalter pur! Krumme und schiefe Häuschen mit Rosen bekränzt. Gibt es ein schöneres Englandklischee? Auf unserm Rundgang durch das Kleinod mittelalterlicher Profanarchitektur gibt es auch letzte Gelegenheiten sich mit süßen Köstlichkeiten einzudecken. Nebenbei erblicken wir die zu einem Herrenhaus umgebaute Abtei, welche genauso Drehkulisse für Harry Potter Filme war, wie das Haus der Potters, welches direkt neben der Kirche aus dem 14. Jh. liegt. Leider müssen wir aufbrechen. In Dover erreichen wir nach unserer fast staufreien Reise die Fähre, welche ein wenig verspätet ablegt. Am späten Abend landen wir in Calais an, wo wir im Hotel direkt am Hafen einchecken und unser letztes Abendessen auf dieser Reise genießen.

11. Tag: Calais – Dresden

Die Rückreise verlief überraschend ohne Stau. Selbst um Brüssel und Köln herum kamen wir gut durch. Weil alle Transfers auch pünktlich waren erreichten wir Dresden schon vor 22 Uhr. Ich möchte mich ganz herzlich bei der sehr netten Reisegruppe bedanken. Es war eine Freude, England mit Ihnen zu entdecken.
Ihr Peter Rudolph

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Kommentare zum Reisebericht

Es war eine wunderschöne Reise. Reiseleiter und Busfahrer waren Spitze. Würde jederzeit gern wieder mit ihnen reisen. Das Wetter hat auch gut mitgespielt.

Fam. Kunze
17.09.2019