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Südengland im Mai

Reisebericht: 15.05. – 25.05.2025

Trotz Brexit und ETA lieben die Deutschen "good old England" : Herrenhäuser, Gärten, Fischerdörfer, Drehorte sowie eine bezaubernde Küste mit Wanderwegen.

Heike Heinen

Ein Reisebericht von
Heike Heinen


Donnerstag, 15.05.25: Dresden– Calais

Zu früher Stund' trafen sich 15 Reisegäste am Dresdner Flughafen, einige davon aus Brandenburg mit weiterer Anreise, um in 11 Tagen den Süden Englands zu bereisen.
Im Laufe des Vormittags gab es weitere Zustiege, und in Köln war die "Busreisegruppe" erst einmal vollzählig.
Am kommenden Tag sollten sich noch 2 Herren, welche von Berlin den schnelleren Weg per Flieger nutzten, zu uns gesellen.

Bevor wir jedoch die weißen Klippen von Dover geniessen konnten, lagen erst einmal etwa 1000 Buskilometer vor uns.
Alle hofften, dass diese schnell , sicher und staufrei durch Deutschland, Belgien und Frankreich zurück gelegt werden konnten.
Leider sollte sich dieser Wunsch nicht erfüllen. Erst 21.15 Uhr war es dann endlich so weit, das Hotel in Calais war erreicht.
Unsere beiden Buschauffeure, Marek als Anfahrer und André hatten eine tolle Arbeit geleistet.

Ein erstes gemeinsames Abendessen wurde in unserer großen Runde eingenommen, und danach verabschiedeten wir uns doch recht schnell in die wohl verdiente Nachtruhe. Alle waren erschöpft.


1025 Buskilometer

Freitag, 16.05.25 : Calais–Brighton

Nach der recht kurzen Nacht und dem zeitigen Frühstück hieß es alle Koffer einpacken und direkt zum Fähranleger in Calais zu fahren.
Da man nie genau weiß wie die Kontrollen von den französischen und britischen Grenz- und Zollbeamten ausfallen, ist eine frühere Ankunft notwendig. Für uns bedeutete es: Pässe scannen, Kontrolle durch die Franzosen und Briten, und alles ging erstaunlich schnell.
Letztendlich befanden wir uns pünktlich auf der Fähre von P & O und freuten uns nach 1,5 Stunden Fährpassage britischen Boden zu betreten. Da wo dies einst die Römer taten, waren nun wir Eberhardt- Gäste !
Dover begrüßte uns mit seinen weißen Klippen und der Burg.
Ein Kurzbesuch in Rye, einst Hafenstädtchen (heute ist der Kanal fast 3 km entfernt ) und zu den berühmten Cinque Ports, einem Flottenbündnis zum Schutz des Königs gehörend, verzauberte uns schnell mit seinem Charme.
Immer parallel zur Küstenlinie, ging es weiter für uns Richtung Brighton. Zusätzlich wurde ein kurzer Stopp am Beachy Head eingelegt. Ein Spaziergang auf den Klippen mit Blick nach Eastbourne und den 2 berühmten Leuchttürmen brachte bei herrlichem Sonnenschein eine willkommene Fahrtunterbrechung. Einige genossen auch ein gutes Softeis.
Nach einer weiteren Stunde Busfahrt war "London by the sea", wie Brighton auch oft bezeichnet wird, erreicht. Lebendig und bunt wie eh und je. Es war Freitag und man meinte, die halbe Welt sei gerade in Brighton zu Gast.
Einige tauchten noch in diesen abendlichen Trubel ein, andere nutzten die etwas längere Nacht, um richtig auszuschlafen.


35 km Fähre
180 Buskilometer

Samstag, 17.05.25: Brighton– Chilworth

Unser Vormittag war für Brighton reserviert.
Die meisten Gäste besichtigten den Königlichen Pavillon. Einst kleines Landhäuschen, was sich änderte als der Prince of Wales erstmals Brighton besuchte. Er genoss die ungezwungene Atmosphäre der Stadt und beauftragte die Architekten Holland und Nash, das Landhaus in einen Palast mit chinesischen und indischen Merkmalen umzugestalten. Der Prinz wurde später König Georg IV. und hatte keinen Gefallen mehr an seinem Domizil. Heute ist der Palast im Besitz der Stadt Brighton, nachdem Königin Victoria, die zwischenzeitlich auch Besitzerin war, Brighton als "zu überlaufen" betrachtete und ihn an die Stadt verkaufte.
Ein Spaziergang durch die Lanes, oder am Wasser entlang, ein Besuch des Brighton Piers oder der erstmalige Genuss von Fish & Chips auf dieser Reise rundete den Aufenthalt im berühmten Seebad ab.
Vorbei am bezaubernden Arundel mit seinem majestätischen Schloss , fuhren wir nach Portsmouth, in dem wir das Königlich Maritime Museum besuchten. Dazu gehören u.a. die "Mary Rose", "Warrior" und "Victory".
Die H.M.S. Victory wurde durch Admiral Nelson bei der Schlacht um Trafalgar bekannt. 1805, nachdem Großbritannien und Frankreich sich schon 2 Jahre im Krieg befanden, beschließt man die "Victory" auf See zu senden. Das Schlachtschiff stand unter dem Befehl von Kapitän Hardy, über den gesamten Flottenverband wird aber Admiral Nelson später befehligen. Ein grausames Gemetzel ereignete sich nahe des südspanischen Trafalgar, bei dem die die britische Marine zwar den Sieg davon trägt, dennoch 449 Seemänner, einschließlich Admiral Nelson, verliert.
Bei den Spaniern und verbündeten Franzosen war die Zahl noch viel höher, und sie konnten nicht mehr die Seeherrschaft der Briten gefährden.
Mit Informationen über eine App besuchten wir das Schlachtschiff, bevor wir Portsmouth verließen und 2 Nächte in einem ehemaligen Herrenhaus verbringen sollten.

145 Buskilometer

Sonntag, 18.05.25: Isle of Wight

Nachdem wir die vergangenen Nächte in Ibis- Hotels zu Gast waren, konnten wir 2 Nächte in einem ehemaligen Herrenhaus genießen: Chilworth Manor. Einst stattlicher Privatbesitz, dann Studentenunterkunft, und jetzt Hotel, bietet es einen wunderschönen Park, der zu Spaziergängen einlädt. Letztendlich sind die Tagesausflüge immer mit viel Programm bestückt, aber dennoch hatten wir abends etwas Zeit zur Entspannung im Park.
Vom Chilworth Manor waren wir in 20 Minuten am Fährterminal von Southampton, von dem wir auf die Isle of Wight übersetzten.
Eine Rundfahrt über die 380 qkm große Insel führte uns von Cowes über die Inselhauptstadt Newport zum westlichsten Punkt. Von dort aus nutzten die meisten die Möglichkeit, mit dem 1973 erbauten Sessellift 45 Meter hinunter zur Alum Bay zu fahren. Schon dies war ein besonderes Erlebnis, hatten wir nämlich den ersten tollen Blick auf die Needles. Es war Sonntag, das Wetter war weiterhin fantastisch, wir wurden mit viel Sonnenschein beschenkt. Und wir waren nicht die einzigen Gäste auf der Insel. Dies machte sich vor allem dort bemerkbar . Befanden sich bei unserer Ankunft 2 Busse auf dem Parkplatz, waren es bei der Abfahrt ca. 2 Stunden später schon 6 Reisebusse.
Die Needles aus der Nähe zu sehen, war der Wunsch von einigen, und so ging es per Boot entlang der Küste zu den 3 Kreidefelsen und dem Leuchtturm, der seit 1994 automatisiert ist. Noch ein kurzer Spaziergang an der Alum Bay mit seinen herrlichen Farben an den Klippen, die Zeugnis von Ablagerungen aus Quarz, Felsspat, Glimmer und einigen weiteren Mineralien sind. Alsbald ging es per Sessellift wieder hinauf, und wir fuhren entlang der Südküste nach Shanklin.
Dieses kleine ehemalige Fischerdorf besticht durch sehr gemütliche Teestuben und Pubs im alten, oberen Dorfteil, während es am unteren Strandteil viele moderne Appartements und Restaurants gibt. Die Verbindung zwischen alt und neu, bzw. oben und unten kann man neben der Fahrstraße mit einem Lift oder zu Fuß durch die Shanklin Shine zurücklegen. Von Mutter Natur in vielen Jahren als natürliche Klamm geschaffen, bietet sie dem Besucher über 35 Höhenmeter und 60 Stufen ein kleines Naturspektakel, dessen Eintritt allerdings mit 12,95 Pfund sehr teuer ist.
Den letzten Stopp auf der "Blumeninsel" gab es in Godshill mit einem Besuch der Kirche.
18.00 Uhr hieß es "Leinen los", und wir fuhren wieder mit "Red Funnel" zurück nach Southampton und freuten uns auf das Abendessen im "Chilworth Manor".

130 Buskilometer

Montag, 19.05.25: Chilworth–Exeter

Wir verließen Chilworth Manor bei herrlichem Sonnenschein und hofften, diesen wieder den ganzen Tag als unseren ständigen Begleiter zu wissen.
Nach kurzer Fahrt, vorbei an Salisbury mit dem weithin sichtbaren Turm der Kathedrale, erreichten wir zu guter Stunde, nämlich vor 10.00 Uhr das wohl bekannteste prähistorische Monument, Stonehenge . Einige Zeit später hatten sich PKW- und Busparkplätze erheblich gefühlt, und wir waren froh, das UNESCO Weltkulturerbe fast ohne Besucher erlebt zu haben.
Stonehenge gibt bis heute den Wissenschaftlern viele Rätsel auf, und es bleiben viele unbeantwortete Fragen. In den nächsten Tagen sollten wir nochmals solch eine Sehenswürdigkeiten mit vielen Rätseln bestaunen dürfen, Tintagel.

Der Spätnachmittag gehörte einem Seebad an der Jurassic Coast, Lyme Regis. Wir waren wieder am englischen Kanal angekommen, und hatten den Blick auf den Cobb, einen Wellenbrecher, der dem kleinen Städtchen einen sicheren und geschützten Hafen für den Handel ermöglichte. Auch wurden an ihm "Omas Zähne" begutachtet, 2 von uns getrauten sich sogar, diese Stufen zu benutzen.
Für viele ist Lyme Regis durch die Fossiliensucherin Mary Anning ein Begriff, so dass wir auch an ihrer Statue und ihrem Grab vorbei gingen.
Eine kurze Pause konnte man zum Bummeln nutzen, auch ein Eis gab es für den ein oder anderen. Lyme Regis zeigte sich mit Temperaturen von 20 Grad und Sonnenschein von seiner besten Seite. Für einige Briten war es schon richtig "heiß", sie genossen schon ein Bad.

Die Fahrt zu unserem Hotel nahe Exeter für nur 1 Nacht war nicht mehr lang, und so ging ein weiterer interessanter Reisetag dem Ende zu.

220 Buskilometer

Dienstag, 20.05.25: Exeter– Truro

Das Dartmoor nicht im Regen oder Nebel zu erleben, das wünschten wir uns. Und wieder hatten wir Glück. Der Blick reichte weit über die zunächst grünen und auch baumbestandenen Ebenen , und später über die kahlen, mit Erika und Ginster bedeckten Torfschichten. Hier und da grüßte uns ein herrlicher weißer Farbtupfer in Form eines Weißdornbusches. Auch stellten wir uns vor, welch rosa/lilafarbener Teppich im August die Landschaft verschönert.
Einst war das Dartmoor königliches Jagdgebiet, heute steht es als Nationalpark unter Schutz.
Ponys säumten die Straßen, ein Fotostopp nahe der Tiere durfte natürlich nicht fehlen. Auch an der berühmten Clapper Bridge wurden viele Fotos gemacht.

Die Grenze zwischen Devon und Cornwall ist der Fluss Tamar. Seit 1961 überspannt ihn eine Betonbrücke , welche parallel zu Brunel's Eisenbahnbrücke verläuft. Auf der kornischen Seite begrüßt uns heute Saltash, früher jedoch reichte das Bodmin Moor bis an den Fluss, kurz vor seiner Mündung. Einen zusätzlichen Abstecher in das Herz des Bodmin Moors gab es zum Schmugglerpub "Jamaica Inn". Als wäre die Zeit stehen geblieben, findet man sich im alten Gemäuer von Joss' Kneipe, der diese als Versteck seiner geschmuggelten Waren nutzt, wider. Daphne du Maurier beschreibt es in ihrem Roman hervorragend. Alfred Hitchcock machte den Film daraus.

Am Nachmittag waren wir zu Gast in einem Herrenhaus, das einst Kloster war, Lanhydrock. Die Familie Robartes war Eigentümer und sie hat über viele Generationen das Haus nicht nur bewohnt, auch immer wieder verändert. 1953 kamen Haus und 162 Hektar umliegender Park an den National Trust. Ein Cream Tea in den altehrwürdigen Mauern rundete den Aufenthalt in Lanhydrock ab.

Nach Besuch von Lanhydrock gab es für uns am Abend ein weiteres Herrenhaus, nicht nur zum anschauen, sondern zum bewohnen. Einst im Familienbesitz, wurde es später Kloster für Nonnen des Epiphania Ordens. Für wenige Nonnen war das Haus jedoch viel zu groß, sie zogen auf die andere Seite Truros, und es wurde zum Hotel umgebaut. Man merkte dem "Alverton" durchaus sein Alter an. Die Dielen knarrten, durch Fensterritze kam Zugluft, die Fahrt(en) zum kleinen Busparkplatz oberhalb des Hotels waren für unseren Chauffeur André immer ein Grauen. Aber dennoch war es ein besonderer Ort, an dem wir 3 Nächte verbringen konnten.

210 Buskilometer

Mittwoch, 21.05.25: St. Michaels Mount/Land's End/St. Ives

Es regnete. Hoffentlich würde die Wettervorhersage mit Besserung ab 9.00 Uhr zutreffen!
Und tatsächlich, noch bevor wir den Bus in Marazion verließen, hatte Petrus uns einen blauen Himmel mit einigen Schleierwolken geschickt. Besser hätte es nicht sein können. Der St. Michael's Mount , die kleine Gezeiteninsel, erhob sich stolz vor uns. Da das Wasser an diesem Tag hoch stand, benutzten wir für Hin-und Rückweg das Boot. Einst Pilgerstätte, da es ein Kloster war, wurde dieses unter Heinrich VIII. aufgelöst. Der St. Michaels's Mount wurde so Eigentum der Krone und Wohnsitz von Lord St. Levan (Familienname St. Auban). Glücklicherweise waren wir an diesem Tag fast die einzigen Gäste in der Burg und konnten uns ein wenig wie Lord und Lady fühlen.

Über Penzance und Newlyn führte unsere Fahrt schließlich nach Land's End. Richtig, wir waren am westlichen Ende von Großbritannien angekommen, sahen sogar aufgrund der unglaublichen Fernsicht die Scilly Inseln, etwa 45 Kilometer vom Festland entfernt und natürlich noch zum Königreich gehörend.
Der tosende und unberechenbare Atlantik hat bei Land's End schroffe Felsen und Klippen gebildet, die leider manchem Seemann zum Verhängnis wurden. Viele verunglückte Schiffe liegen noch heute vor der Küste.
Das traumhafte Wetter wurde für einen Spaziergang genutzt, dem unmöglichen Vergnügungspark am Eingang schenkten wir keine Aufmerksamkeit. Es war ein herrlicher Aufenthalt, der viel zu schnell zu Ende ging. Wir hatten nämlich noch eine Zugfahrt geplant, von St. Erth nach St. Ives. Vorbei an endlos erscheinenden goldgelben Sandstränden erreichte der Zug nach nur 12 Minuten das Seebad St. Ives. Nach der Stille von Land's End kehrten Trubel und Menschenmassen zurück. Der kornische Name ist "Porth Ia". Ia ist eine Heilige und Schutzpatronin von St. Ives. An der ihr gewidmeten Kirche trennten sich unsere Wege für individuelle Erkundungen und Spaziergänge.

Nach einem langen und erlebnisreichen Tag mit wunderschönen Eindrücken erreichten wir wieder das "Alverton Manor" , genossen das Abendessen und ein frisch gezapftes Guinness und verabschiedeten uns ins Reich der Träume.

145 Buskilometer

Donnerstag, 23.05.25: Mevagissey/ Lamorran Garden

Ein nicht so langer Reisetag wurde angekündigt. Ein kleines Fischerdorf und ein Garten standen auf dem Programm.
So starteten wir ausnahmsweise 9.15 Uhr und waren 45 Minuten später in Mevagissey, hätte uns nicht ein Pkw-Fahrer touchiert. So gab es ein wenig Aufregung und viele Telefonate mit abschließendem Polizeibesuch, aber unsere Besuche sollte dies nicht trüben.
Mevagissey liegt an der St. Austell Bucht. 2 kleine Hafenbecken gibt es, in die bis heute die Fischer ihren frischen Fang einfahren und sofort zum Verkauf anbieten. Wer die Fische lieber lebend genießen möchte, kann das Aquarium im Ort besuchen.
Die Sonne schickte ihre wärmenden Strahlen, so dass sich einige auch auf die vielen vorhandenen Bänke setzten und dem Treiben der anderen Besucher ihre Aufmerksamkeit schenkten.

Nahe St. Mawes befindet sich Lamorran Garten. Ein britisch-italienisches Ehepaar hat diesen kleinen privaten Traum geschaffen, den sie 3 Tage in der Woche für Besucher öffnen. Einige sehr bekannte Gärten in Cornwall wurden ab den 70er/80er Jahren des 20. Jahrhunderts angelegt, z.B. Lost Garden of Heligan, Eden Project und auch Lamorran. Ab 1982 beschäftigt sich der Eigentümer mit seinem grünen Refugium, Hilfe erhält er durch den Gärtner Danny, der uns auch begrüßte. Hinter jedem geschwungenen Weg gab es eine kleine Überraschung.
Wasserläufe plätschern vergnügt zwischen Bambus und Palmen, hier und da gab es Rhododendron und Azaleen, Putten, Baldachine, Teiche usw. Man merkte die Liebe zum Detail und konnte sich gut vorstellen, in einer der vielen kleinen Sitznischen einen lauen Sommerabend bei Kerzenschein zu genießen.

Am Nachmittag gab es noch Freizeit in der kornischen Hauptstadt, wir wohnten ja schließlich nur etwa 15 Gehminuten von der Kathedrale entfernt. Am Abend hieß es leider Koffer packen, denn am kommenden Tag verließen wir Cornwall.

150 Buskilometer

Freitag, 23.05.25: Truro–Tintagel–Bristol

Dort wo eine spektakuläre Steilküste aus der keltischen See sich erhebt, liegt Tintagel. Ort und Burg werden so genannt. Letztere ist durch die Artussage bekannt: " Die Burg gehörte damals dem Herzog von Cornwall, Gorlois, der mit Igraine verheiratet war. Igraine wurde von Uther Pendragon begehrt, aber Gorlois versteckte sie auf der Burg. Uther Pendragon bemerkte dies und ließ sich vom Zauberer Merlin das Aussehen von Gorlois geben. Er schlich sich auf Tintagel und schwängerte Igraine, die Artus schließlich gebar."
Wer war König Artus ? Hat er je gelebt ? Hat Camelot in Tintagel gelegen ?
Viele Fragen und keine gesicherten Antworten.
Obwohl man heute nur spärliche Ruinen vorfindet und nichts Gesichertes darüber aussagen kann, geht von der Burg doch etwas mystisches aus.
Seit dem 19. Jahrhundert wird Tintagel von vielen Besuchern bereist, heute auch von uns.
Wahrlich ist der Weg zur Burg, die auf einer Insel liegt, beschwerlich, aber wir hatten wunderbare Ausblicke auf sanft geformte Hügel, die ein leuchtendes Grün hervorbrachten. Auch die 2019 fertiggestellte Brücke , die heute dem Besucher den Weg über 140 Stufen erspart, ist ein beliebtes Fotomotiv, nur leider gerade wegen Sanierung eingepackt, sowie im Ort das alte Postamt.
Nach diesem Stopp im Norden Cornwalls, dauerte es nicht lange und wir verließen diese wunderbare Region, die uns in den vergangenen Tagen herrliche Fotomotive gab und uns mit reichlich Sonnenschein beschenkte. Gern denken wir an Cornwall und verstehen, warum es die Heimat der Rosamunde Pilcher-Verfilmungen ist, aber doch auch viel mehr als eine Filmkulisse ist, nämlich ein bezauberndes Fleckchen im Südwesten des Vereinigten Königreiches.
Über die Autobahn vorbei an Exeter, führte uns die Fahrt nach Cheddar. Richtig, zum Käse, den wir in den vergangenen Tagen auch in Hotels probieren konnten. Hier am Ort seiner Herstellung gab es kleine Kostproben von 12- bis 24 Monate gereiftem, einige einleitende Worte eines Käsereimitarbeiters und einen kurzen Film über die Herstellung. Noch ein Stück Käse wurde eingekauft, und schon fuhren wir durch die gleichnamige Schlucht. Großbritanniens großartigste Schlucht, über die wir Mitteleuropäer schmunzeln können. Mit einer Höhe von (nur) 113 Metern ist sie zwar für die Briten ein kleines Weltwunder , für uns aber nichts außergewöhnliches. Aber zweifelsohne war es schön durch die Cheddar Gorge mit ihren Kalksteinformationen zu fahren.

Die letzte Nacht auf britischem Boden verbrachten wir in Bristol. Es wurde uns bewusst, dass die Reise ihrem Ende zuging.

315 Buskilometer

Samstag, 24.05.25: Bristol– Dover/Calais

Das vorerst letzte Mal wurde ein typisches englisches Frühstück eingenommen mit allem was dazu gehört: Eier, Bohnen, Würstchen, Tomate, Speck, Champignons und Toast. Wieder in der Heimat werden wir sicher das breite Angebot von Vollkorn-und Körnerbrot noch mehr zu schätzen wissen und dieses definitiv so richtig genießen.

Die Cotswolds, wo ein Stopp geplant war, erstrecken sich über etwa 1000 qkm und 5 Counties. Sie sind ein gemütlicher Landstrich mit keinem direkten Meerzugang, aber wunderschönen kleinen Ortschaften. Diese bilden immer wieder Filmkulisse, z.B. für "Harry Potter", "Die Gefährten" , "Robin Hood" und "Dr.Dolittle" und begeistern wirklich jeden Besucher.
Castle Combe gehört dazu. Ein kurzer Spaziergang vorbei an den kleinen schmucken Steinhäuschen, die mit Sonne honigfarben erstrahlen, am Brunnen und der St. Andrew's-Kirche, und schon saßen wir wieder im Bus. Gern wären wir noch etwas länger geblieben, weil es in den Cotswolds auch über 4000 km Wanderwege und mehr als 150 Seen gibt. Aber wir mussten zum Flughafen nach London-Heathrow, es verließen uns dort 2 Gäste, und wir sollten auch pünktlich am Fährhafen in Dover ankommen. So ging es zügig nach dem Ausstieg unserer Fluggäste nach Dover, so wollten wir es zumindest. Aber es gab viel Stau, und selbst bei der Ausreise direkt am Fährterminal mussten wir uns bei verschiedenen Kontrollen gedulden. Überall gab es wartende Fahrzeuge jeglicher Art, man merkte den bevorstehenden Bank-Feiertag und 1 Woche Ferien in Großbritannien. Glücklicherweise konnten wir noch in der für uns geplanten Fähre, die wiederum 20 Minuten Verspätung hatte, einen Platz finden.
Das Hotel in Calais kannten wir schon, wir freuten uns auf das Abendessen und die Nachtruhe.

360 Buskilometer

Sonntag, 25.05.25: Heimreise

Früh hieß es ein letztes Mal für Andre die schweren Koffer einladen.
Die Heimreise begann.
Wieder hofften wir gut und staufrei bis zu unseren Heimatorten zu kommen.
Wir wählten eine etwas andere Route als bei der Hinfahrt vor 10 Tagen, diesmal ging es über Brüssel und Lüttich Richtung Aachen.
Der erste Ausstieg war in Köln-Rodenkirchen und peu a peu wurde unser Reisebus immer leerer.


1034 Buskilometer


Ihr Lieben, eine tolle Reise liegt schon in der Vergangenheit. Was jedoch bleibt sind die vielen schönen Eindrücke von Südengland, welches wir an allen Tagen in herrlichem Sonnenschein genießen durften.
Ich danke Ihnen/euch für das angenehme Miteinander.
Bleibt gesund und denkt beim nächsten Rosamunde Pilcher-Film im TV an diese Reise.

Ein besonderer Dank gilt unserem Chauffeur Andre !

Herzlichst und vielleicht auf bald,
Heike


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