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Rundreise Indien – Mythos, Magie und Maharadschas 15.02. – 02.03.2025

Reisebericht: 15.02. – 02.03.2025

Das bevölkerungsreichste Land der Welt wartet darauf von uns entdeckt zu werden. Wir freuen uns auf Tempel, Tiere und Exotik.

Ein Reisebericht von
Dominik Röpke


Anreise nach Delhi

Nachdem wir die aufregenden Grenzkontrollen überstanden hatten, nahm uns unser Reiseleiter Bhavani in Empfang. Obwohl es schon zwei Uhr morgens war, empfing uns Delhi mit milden 15 Grad. Zwar sprach unser Reiseleiter von winterlichen Temperaturen, aber wir waren Frost und Schnee entkommen und fuhren voller Vorfreude in unser sehr modernes Hotel und genossen einige Stunden Schlaf.

Delhi

Nach einem vielseitigen Frühstück geht unsere Reise jetzt richtig los. Delhi ist seit 1911 Regierungssitz Indiens und mit inoffiziellen 25 Millionen Einwohnern (nach Mumbai) die zweitgrößte Stadt des Landes. Vorbei am Gate of India, das der gefallenen indischen Soldaten in der britischen Armee während der Weltkriege gedenkt, ging es in einen der grünen Lungen von Delhi: Mahatma Gandhis Erinnerungsstätte. An diesem Ort wurde der Leichnam des ermordeten Gandhis verbrannt. Nicht nur sein Todestag, auch Gandhis Geburtstag ist Nationalfeiertag. Wir hören von unseren beiden Guides über die indischen Unabhängigkeitsbewegung und Gandhis entscheidenden Einfluss auf Indiens jüngere Geschichte. Weiter geht es in unserem komfortablen Bus zum Roten Fort, einer riesigen Verteidigungsanlage aus dem 16. Jahrhundert, als Nordindien von muslimischen Heerführern aus Zentralasien unterworfen wurde. Ein erstes Abenteuer ist das Überqueren einer vierspurigen Straße. Nach etwas Skepsis machen wir es nicht langsamer als die Einheimischen. Wir stärken uns mit indischem Gebäck direkt vom Blech eines Straßenbäckers und gehen durch belebte Bazaarstraßen, wo wir unseren Weg zur Freitagsmoschee finden. Die Moschee ist die größte und beeindruckendste in Indien. Mitte des 17. Jahrhunderts gebaut, dient sie den 200 Millionen Muslimen Indiens zum Gebet und als Treffpunkt. Unsere sieben Damen sind in den ausgeliehenen Kleidern kaum wiederzuerkennen und von Mitreisenden sowie Einheimischen als Fotoobjekt sehr begehrt. Die Temperatur beträgt inzwischen 25 Grad und wir werden in ein tolles Restaurant geführt, wo wir die indische Küche ausprobieren und die Kleider der indischen Frauen wertschätzen lernen. Gut erholt fahren wir zum zweitwichtigsten Sikh-Tempel Indiens. Die Sikhs sind an ihren Turbanen zu erkennen, die selbst Kinder und einige Frauen tragen.

Delhi nach Agra

Nach einer Stunde Fahrt sind wir immer noch in Delhi. Die Stadt ist so gewaltig, dass sich immer wieder Blicke auf Hochhäuser ergeben, wo vor einigen Jahren noch unbewohnte Wiese war. Doch dann gibt der Straßenverkehr endlich den Weg frei und wir sind auf dem indischen Land. Felder, Kühe und Ziegelbrennereien bestimmen von nun an den Blick auf den Weg nach Agra. Doch warum fahren wir in diese Stadt, die eigentlich nicht auf unserem Weg nach Rajasthan liegt?
Beim Schmuckkauf soll es passiert sein. Der Mogul-Kaiser verliebt sich unsterblich in die ein Jahr jüngere Verkäuferin. Sie wird ihm 14 Kinder gebären, dabei aber ums Leben kommen. 1632 baut er ihr ein massives Mausoleum, das Taj Mahal. Das wohl bekannteste Gebäude Indiens ist der Grund, warum wir uns zusammen mit Millionen anderen Besuchern auf den Weg nach Agra machen. Auch die strengen Sicherheitsmaßnahmen können uns nicht einschüchtern und wir genießen bei Sonnenschein tolle Blicke auf das Taj Mahal.

Agra nach Jaipur

Am Morgen besichtigen wir das Fort von Agra, direkt gegenüber des Taj Mahals. Auch Papageien, Affen und Streifenhörnchen können nicht von Bhawanies historischen Ausführungen ablenken. Die dicken roten Mauern beeindrucken und der Wassergraben, der früher auch Krokodile gehabt haben soll. Wir verlassen Agra und kommen in die Geisterstadt Fatehpur Sikri. Nur 10 Jahre im 16. Jahrhundert war diese jetzt verlassene Ort die Hauptstadt des Mogulreichs, der aufgrund von Wassermangel aufgegeben wurde. Wir bewundern die Verzierungen der Gebäude und erfahren, dass Straftäter ihre Köpfe von Elefanten als Strafe zerschmettert bekommen haben. Ein paar Kilometer außerhalb der Stadt nehmen wir in einem Garten unser Mittagessen ein. Dann fahren wir in den Kaleo-Nationalpark, dem Highlight des heutigen Tages. Wir setzen uns in Tuk-Tuks und fahren tiefer in den Kaleo-Nationalpark. Wir sehen aus sicherer Distanz eine Python und unzählige Affen, Vögel und ein tolles Landschaftsbild. Die Vogelbeobachtung unter kundiger Führung lässt tolle Bilder entstehen. Wir genießen die Ruhe, ganz ohne Hupen und im Einklang mit der Natur. Auf der Weiterfahrt nach Jaipur feiern wir noch unser Geburtstagskind. Mit indischen Rum stoßen wir an und singen jetzt sogar auf Hindi. Als wir in Jaipur ankommen ist es bereits spät und wir freuen uns diese Stadt am nächsten Tag zu erkunden.

Jaipur und Amber Fort

Jaipur ist mit über 4 Millionen Einwohnern die Hauptstadt von Rajasthan. Am Morgen halten wir für einen Fotostopp am Palast der Winde, der allerdings nur reine Fassade ist. Ab 1727 entwickelt sich Jaipur zur Stadt. Seinen Spitznamen Pink City erhielt sie als ein Herrscher beschloss, das Zentrum in dieser Farbe zu gestalten. In vorherigen Zeiten war die eigentliche Stadt nur wenige Kilometer entfernt im beeindruckenden Amber Fort. Die Festung ist mit einer der längsten Stadtmauern der Welt umgeben und thront majestätisch auf einem Ausläufer des Avrili-Gebirges. Wir erklimmen die Festung stilgerecht auf dem Rücken eines Elefanten. Zwei Personen genießen dieses erhabene Tier gemeinsam bei tollen Ausblicken. Bhavani führt uns routiniert durch seine Heimatstadt. Nach dem Fort stoppen wir an einem künstlichen See, in dessen Mitte ein Palast steht. Wir lassen uns kurz etwas über Edelsteinbearbeitung erzählen, bevor wir beim Mittagessen auch Livemusik erleben. In Jaipur steht noch der Hauptpalast auf dem Programm, bevor wir die Sternwarte besuchen. Zwischendurch erleben wir auch etwas Puppentheater. Routiniert spazieren wir danach noch eine Stunde durch Jaipur und probieren auch etwas Streetfood und Masala Chai, während wir das bunte Treiben des Feierabendverkehrs beobachten.

Jaipur nach Udaipur

Wir verlassen die größte Stadt Rajasthan und machen uns auf den Weg nach Pushkar. Diese kleine Stadt ist ein geliebter Stopp von Kameltreibern, Hindus auf Pilgerfahrt und Rucksackreisenden. Nach einem Fotostopp auf der lokalen Polizeiwache geht es zu einen, wie kann es anders sein, heiligen See ins Zentrum von Pushkar. An den Ghats nehmen die Hindus ein rituelles Bad ein. Bei unserem Stadtspaziergang sind wir erstaunt, dutzende Schilder auf Hebräisch zu sehen. Pushkar zieht große Mengen junger Israelis an, die die Ruhe der Stadt genießen. Am spannendsten ist Pushkar aber Ende Oktober, wenn sich hier zehntausende Kamele zu einem Markt mit anschließendem Volksfest versammeln. Etwas außerhalb der Stadt nehmen wir unser Mittagessen ein, bevor es auf unsere lange Fahrt nach Udaipur machen.

Udaipur

Wir genießen ein spätes Frühstück auf der Dachterrasse und machen uns auf zum Pichola See. Der See ist etwa 3 mal 4 Kilometer groß und künstlich angelegt. In der Mitte des Sees ist ein tolles Hotel, dessen Kulisse auch im James-Bond-Film Oktopussy genutzt wurde. Udaipur ist etwa 500 Jahre alt und wird in der 76. Generation von der gleichen Herrschaftsfamilie verwaltet. Nach einer Überfahrt über den See besuchen wir auch das Palastmuseum mit interessanten Gemälden. Nach einem schmackhaften Thali zum Mittagessen ist unser offizielles Programm vorbei. Wir bleiben aber als Gruppe zusammen und besichtigen den Botanischen Garten, wo unser Reiseleiter auf dem Rasen einschläft. Die schönen Wasserspiele machen es zu einer Oase. Während sich danach einige mit neuer Kleidung eindecken, genießen andere einen kräftigen Kaffee in hipper Umgebung. Zum Sonnenuntergang sind wir zurück auf einer Dachterrasse mit fabelhaften Blick auf den See und das Aravalli-Gebirge.

Udaipur nach Khejarla

Wir verlassen das schöne Udaipur und kommen zum Jain-Tempel in Ranakpur. Die Jains sind mit etwa 5 Millionen Anhängern eine der kleineren Religionen in Indien. Leitsatz der Jains ist, niemandem, auch dem kleinsten Lebewesen, Schaden beizufügen. Sie sind daher strenge Vegetarier. Der Tempel von Ranakpur begeistert durch seine 1.444 individuellen Säulen. Er wurde im 15. Jahrhundert in 63 Jahren errichtet und sein weißer Marmor ist weithin sichtbar. Am Abend erreichen wir unser Heritage Hotel in Khejarla. Es liegt von hohen Mauern umgeben im Herzen von Rajasthans größter Region Mewar.

Khejarla und Jeep–Safari

Heute sollte unser entspannter Tag werden, aber auch dieser hatte viele schöne Momente. Nach dem Ausschlafen engagiert unser Reiseleiter einen lokalen Magier für uns, der uns mit seiner Fingerfertigkeit beeindruckt. Danach erkunden wir das Dorf. Als erstes statten wir uns mit Kugelschreibern und Süßigkeiten aus, die sich bei Kinder größter Beliebtheit erfreuen. Unverhofft gelangen wir am Sonntag in eine Schule, wo gerade Tanzunterricht stattfindet. Auch wir tanzen mit und viele lächelnde Blicke und gemeinsame Fotos entstehen. Dann entspannen wir uns am Pool. Am Nachmittag geht es auf eine Jeep-Safari, bei der wir zahlreiche Antilopen entdecken. In einem Dorf nehmen wir an einer Opiumverkostung teil. Zwar sitzen wir danach den ganzen Abend sehr gesellig zusammen, aber es lag wohl mehr an uns und dem tollen Wetter als an einer berauschenden Wirkung.

Jodhpur

Wir verlassen unser Schlosshotel in Richtung Jodhpur, genannt Blaue Stadt. Zuerst besichtigen wir einen 1902 fertig gebauten Palast, bevor wir beim Mittagessen Biryani probieren. Die Reisspeise wird mit Hähnchen aus dem Tandoori-Ofen und einer Auberginenspeise abgerundet. So gestärkt und bereits am Ende der Mittagshitze besteigen wir die riesige Festung von Jodhpur, die seit mehr als 70 Generationen von der gleichen Familie verwaltet wird. Danach steigen wir hinab in die Stadt und besichtigen den Gewürzverkauf der Spice Girls, sieben Schwestern, die einen Gewürzladen nahe des Uhren-Turms betreiben. Im Hotel freuen wir uns, dass die dortige Verlobungsfeier nicht so laut ist wie die übliche Hochzeitsbeschallung der letzten Tage.

Jodhpur nach Jaisalmer

Von der Blauen Stadt fahren wir durch die Thar-Wüste in die Goldene Stadt Jaisalmer. Unterwegs besichtigen wir die Tempelanlagen von Ossian mit ihren beeindruckenden Götterskulpturen. Die Fahrt durch die Thar-Wüste ist lang, aber seit der Eröffnung des Indira-Gandhi-Kanals 1960 ist die Wüste zum Leben erwacht und erstaunlich grün. In Jaisalmer genießen wir unser Abendessen von der Hotelterrasse mit Blick auf die beleuchteten Stadtmauern.

Jaisalmer

Am Morgen besichtigen wir einen der Stadt vorgelagerten See und besteigen die Festungsanlage danach zu Fuß. Mutige erfrischen sich danach mit einem Lassi der besonderen Art, aber die meisten bleiben bei der sehr beliebten klassischen Variante mit Mango-Geschmack. Zurück im Hotel gibt es etwas Freizeit. Am Nachmittag entschließen sich die meisten für einen fakultativen Ausflug zu den Sanddünen der Thar-Wüste, um in der Abendsonne mit einem Kamel zu reiten. In der Stadt wird derweil der Hochzeitstag von Shiva gefeiert.

Jaisalmer nach Bikaner

Die heutige Fahrt nach Bikaner wurde durch zwei Höhepunkte untermalt. In Deshnok besuchen wir das Heiligtum der Göttin Karni-Mata, bekannt ist der Ort als Rattentempel. Tatsächlich leben in diesem Tempel Tausende von eigentlich recht putzigen Ratten. Diese werden nicht nur gefüttert, sondern auch angebetet. Indien ist mit dem Kopf allein nicht zu verstehen.
Am Nachmittag gelangen wir zu einer Kamelfarm. Wir erfahren viel über die Nutzung und die Lebensweise der Tiere. Highlight ist aber das Gehege mit den gerade geborenen Jungtieren. Wir beobachten erste Laufversuche und füttern mit der Milchflasche. Danach probieren wir noch Kamelmilch und auch Schokolade aus Kamelmilch bevor wir uns auf die Weiterfahrt nach Bikaner machen.

Bikaner nach Nawalgarh

Wir besichtigen das Fort von Bikaner. Dominik macht derweil in der Millionenstadt einige Erledigungen. Geld wechseln, Geschenke besorgen und eine echte Kaffeemaschine ausfindig machen. Mit Kaffee und Kuchen feiern wir nämlich in einem schönen Café Bhavanis Geburtstag. Am Nachmittag erreichen wir die Stadt Nawalgarh, die mit ihren bemalten Havelis begeistert. Auch selbst sind wir in einem solchen ehemaligen Kaufmannshaus, das zu einem Hotel umgebaut wurde, untergebracht.

Fahrt nach Delhi

Wir beginnen die Busreise zurück nach Delhi. In Delhi besichtigen wir das Qutb-Minarett, einst höchstes Bauwerk Asiens und heute UNESCO-Weltkulturerbe. Zum Abschluss genießen wir einen letzten gemeinsamen Tag, danach ruhen wir uns noch ein wenig im Hotel aus, bevor es zum Flughafen geht.

Heimreise als Nachtflug

Die Ausreise verläuft einfacher als die Einreise und so sind wir bereit, unsere letzten Gedanken zu Indien zu ordern und fliegen über Nacht zurück nach Zürich, von wo uns dann zahlreiche weitere Flüge in unsere Heimatregionen bringen. Wir blicken zurück auf eine interessante Zeit in Indien mit vielen Einblicken in dieses Land mit seiner jahrtausendealten Geschichte.


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