Rundreise Indien, Bhutan & Nepal – geheimnisvolles Himalaya
Reisebericht: 14.03. – 29.03.2025
Wir sind eine kleine, feine Reisegruppe. 8 Gäste und die Reisebegleitung machen sich aus Deutschland von verschiedenen Flughäfen auf die weite Reise in eine völlig andere Welt ! Wir sind sehr gespannt auf das quirlige Indien, auf das sehr besondere Königreich Bhutan und natürlich auch auf Nepal, das Land der Götter. Es warten einige Höhepunkte auf uns: allen voran das Taj Mahal, eines der 7 Weltwunder und wir werden den höchsten Berg der Welt sehen, den 8.848 m hohen " Mount Everest" !
Aber auch all die vielen anderen kleinen Dinge, die wir erleben dürfen, werden unser Herz berühren und werden für eine unvergessliche Zeit sorgen ...
Ein Reisebericht von
Petra Hady
1. Tag Abflug von Deutschland
Wir fliegen von München, Stuttgart und Berlin zur Hauptstadt Indiens. Die Münchner haben Glück, sie haben einen Direktflug nach Delhi. Die Stuttgarter und Berliner fliegen mit Umstieg in Istanbul. Alle Flugzeuge starten pünktlich und so landen wir am nächsten Tag bereits am frühen Morgen in der 32 Millionenstadt Delhi. In der Hotel-Lobby treffen wir auf die beiden Münchner. Unsere Reisegruppe ist komplett. Unser Abenteuer kann beginnen !
2. Tag Ankunft in Delhi und Stadtrundfahrt
Gleich zu Beginn der Reise lernen wir geduldig zu sein. Es geht eigentlich alles recht zügig voran bei der Ankunft, nach 1 Stunde sind wir als nächstes dran. Leider gibt es bei dem Pärchen, das vor uns in der Schlange bei der Immigration steht, einige Probleme. Um es kurz zu machen, wir warten nochmals fast 1 Stunde, dann sind wir endlich dran. Kurze Zeit später sind wir draußen und werden mit einer Blumenkette in Indien begrüßt. Im Hotel angekommen, treffen wir die beiden Münchner. Wir frühstücken alle zusammen ausgiebig und in aller Ruhe an unserem ersten Morgen in Indien. Noch eine erfrischende Dusche und kurz einige Nachrichten in die Heimat, dass wir gut angekommen sind und dann treffen wir auch schon unseren örtlichen Reiseleiter Bawahni, ein herzlicher und stolzer Inder. Er wird uns in den kommenden Tagen so viele Dinge über sein riesiges Land erzählen, das mit 1,44 Milliarden Einwohnern das bevölkerungsreichste Land der Welt ist, noch vor China!
In einem Kleinbus schlängeln wir uns durch den dichten Verkehr. Manchmal stehen wir im Stau, aber das stört uns eigentlich gar nicht. Gespannt beobachten wir die Verkehrsteilnehmer, überfüllte TukTuks, Motorräder mit 3 oder sogar 4 Personen, heilige Kühe mitten auf der Straße, winkende Kinder aus neuen oder alten Autos, überfüllte Linienbusse. Wir wissen gar nicht, wo wir zuerst hingucken sollen.
An diesem Tag besuchen wir die Gedenkstätte von Mahatma Ghandi "Raj Ghat", sehen beim Vorbeifahren das rote Fort, das India-Gate, das Parlamentsgebäude und den Präsidentenpalast. Ein Foto-Stopp ist unmöglich auf den überfüllten Straßen mit dem chaotischen Verkehr. Wir besuchen die berühmte Freitagsmoschee "Jama Masjid". Die größte Moschee Indiens, hier können sich bis zu 20.000 Gläubige zum Gebet gleichzeitig treffen.
Wir lassen uns mit Fahrrad-Rikschas ein Stück durch den dichten Verkehr zu einem Gewürzmarkt chauffieren, für einige von uns wird das zum schönsten Erlebnis des Tages, weil man mittendrin ist im Leben von Delhi!
Am Abend besuchen wir das Gurudwara Bangla Sahib, ein wunderschöner weißer Sikh-Tempel. Die Abenddämmerung macht hierbei die Stimmung perfekt!
3. Tag Taj Mahal
Heute haben wir ein ganz besonderes Ziel! Wir werden eines der 7 Weltwunder bewundern dürfen! Das Taj Mahal liegt in Agra, fast vier Autostunden von der Hauptstadt entfernt. Wir spazieren durch den hübsch angelegten Garten, machen viele Erinnerungsfotos von diesem unvorstellbar wertvollen und ausdruckstarken Meisterwerk aus weißem Marmor. Als Ausdruck seiner übergroßen Liebe wurde dieses Grabmahl einst von Shah Jahan im 17. Jahrhundert für seine verstorbene Gemahlin erbaut. Es glitzert und funkelt im Sonnenschein, viele Edelsteine verzieren das märchenhafte Taj Mahal.
Im Anschluss besichtigen wir noch das Rote Fort in Agra und machen uns dann auf den langen Weg zurück nach Delhi. Wir stärken uns noch im Hotel am sehr leckeren Abendbuffet und fallen dann alle müde in unsere Betten. Was für ein besonderer Tag!
4. Tag Flug nach Bagdogra
Heute verlassen wir Delhi und fliegen ganz in den Norden des Landes, nach West-Bengalen. Unser Ziel wird heute die Stadt Darjeeling sein, weltberühmt für den gleichnamigen Tee.
Wir fahren durch viele Orte und immer wieder an Teeplantagen vorbei. Immer wieder halten wir und machen Fotostopps. An einer Teeplantage steigen wir aus und lernen alles Wissenswerte über die Tee-Pflanze und die Tee-Weiterverarbeitung. Wir sehen Tee-Pflückerinnen, die die einzelnen Blätter noch heute gekonnt und schnell mit der Hand pflücken. Einige von uns nehmen Samen mit und werden versuchen, daraus eine eigene kleine Teepflanze zu gewinnen. Zur Mittagspause gehen wir natürlich alle in Ruhe eine Tasse Tee trinken und kosten dazu kleine Teigtaschen, die sogenannten Momos.
Am Abend erreichen wir die Stadt Darjeeling mit ihren viel zu eng gewordenen Straßen, zu viele Autos und Motorräder auf schmalen, steilen Straßen. Aber irgendwie schaffen es die Einheimischen immer, an einander vorbei zu kommen. Uns erwartet an diesem Abend ein besonders schönes Hotel, weit oben gelegen, mit Blick bis zum Himalaya-Gebirge. Das Personal wird uns hier sehr verwöhnen und unsere Zimmer sind sehr gemütlich, ganz mit Holz verkleidet.
5. Tag Tiger Hill – Darjeeling
Für die meisten von unserer Gruppe klingelt an diesem Morgen ganz früh der Wecker um 4 Uhr. Wir haben die einmalige Gelegenheit, den berühmten Blick vom Tiger Hill bei Sonnenaufgang mitzuerleben. Wir sind natürlich nicht die einzigen dort oben. Wir bewundern die Gipfel des Himalaya-Gebirges. Man sieht sogar den Gipfel des Kangchendzöngas, er ist mit seinen 8586 m der dritthöchste Berg der Welt. Wir machen viele Fotos und versuchen, diesen Blick für immer in uns aufzunehmen.
Dann geht es wieder zurück zu unserem Hotel, wir frühstücken alle gemeinsam und dann wartet auch schon wieder etwas Besonderes auf uns. Wir fahren mit dem Zug von Darjeeling nach Ghoom. Seit 1999 gehört die Darjeeling Himalayan Railway zum UNESCO- Welterbe. Eine echte Dampflok zieht den Zug, der auch als Toy Train bekannt ist, hier seit 150 Jahren und sucht sich ihren Weg durch die engen Straßen, an deren Seiten die Schienen verlaufen, nur wenige Zentimeter von Wohnhäusern entfernt.
Anschließend besichtigen wir das Kloster des Gelbmützenordens, dass sich in Ghoom befindet. Einige fahren danach direkt ins Hotel, um etwas auszuspannen. Die anderen gehen in ein gemütliches Cafe, das bei Einheimischen sehr beliebt ist. Aufgrund des schönen Wetters können wir sogar auf der Terrasse im Sonnenschein sitzen. Danach bummeln wir noch über den Bazar mit seinen zahllosen Geschäften und Ständen. Dann geht es auch für uns zurück in unser Hotel, wo wir alle zusammen ein wieder mal köstliches Abendessen genießen werden.
6. Tag Fahrt von Darjeeling nach Gangkok
Unser Ziel ist heute der indische Bundesstaat Sikkim, wir werden viele Stunden im Bus sitzen. Aber die schönen Aussichten lassen uns die Zeit nicht lang werden. Die Strecke führt auch zum Teil an Flüssen entlang, die Landschaft ist wunderschön. Die Brücken sind mit vielen bunten Gebetsfahnen behangen. Wir steigen aus, um zu Fuß über eine Brücke zu gehen und treffen dort auf einige Affen, die sich gerne von uns fotografieren lassen. Auch wenn Sikkim zu Indien gehört, hat der 22. Bundesstaat Indiens eine Sonderstellung, zur Einreise müssen wir durch eine Passkontrolle. Sikkim möchte keine ungewollten Besucher, es soll dort alles so bleiben wie es ist.
Sikkim ist sehr grün, mit einer üppigen Vegetation beschenkt, das fällt uns sofort auf. Am Nachmittag besichtigen wir das Kloster des Schwarzmützen-Ordens in Rumtek. Es ist das größte Kloster in Sikkim, es herrscht eine sehr ruhige und schöne Stimmung.
Am Abend, bevor wir unser Hotel erreichen, schlendern wir noch durch die Einkaufsstraße von Gangtok. Unser Hotel versetzt uns in die Kolonialzeit zurück, in der Hotel-Lobby stehen schwere, gediegende Möbel, alles wirkt sehr prunkvoll.
7. Tag Fahrt von Gangtok nach Puentsholing
Auch heute werden wir wieder viele Stunden im Bus verbringen, aber solche Tage gehören zu einer Rundreise halt auch dazu. Uns wird die Zeit aber auch heute nicht lang werden. Es gibt so viel zu staunen und zu gucken während der Fahrt und die Landschaftsbilder beeindrucken uns immer sehr, auf dieser Fahrt folgt man oft einem Fluss. Natürlich machen wir auch heute immer wieder Foto-Stopps.
Auf der Cooperation-Bridge wehen wieder viele bunte Gebetsfahnen und auch auf dieser Brücke gibt es einige Affen, die auf ein Leckerli von den Touristen hoffen.
Heute müssen wir uns von unserem indischen Reiseleiter Bawahni verabschieden. Wir haben so viel Wissenswertes über Indien erfahren und wir haben so oft mit ihm gelacht ! Beim Stopp auf der Brücke sprechen wir ihm unseren Dank für die unvergessliche Zeit in seinem Heimatland aus.
Dann geht es weiter ... am Nachmittag erreichen wir die Grenze zu Bhutan. Galey, unser örtlicher Reiseleiter für das Königreich Bhutan erwartet uns bereits am Straßenrand. Herzlich verabschieden wir uns von Bawahni und dann geht es zu Fuss über die Grenze. Die Formalitäten sind schnell erledigt, nach 15 Minuten haben wir bhutanischen Boden unter unseren Füßen und können unseren Augen kaum glauben. Von einem Meter auf den anderen befinden wir uns in einer wieder völlig anderen Welt. Alles ist sehr sauber, keine Autohupen, alles läuft sehr entspannt und ruhig ab ... ja, wir sind in Bhutan.
Wir spazieren zu unserem Hotel, der Verkehrspolizist achtet darauf, dass jeder über den Zebrastreifen geht. Nach dem Check-in treffen wir uns wieder und gehen gemeinsam in ein hübsches Cafe. Anschließend besichtigen wir auf dem Hauptplatz einen Tempel, den Zangtho Pelri Lhakhang. Es wird dunkel und der Tempel sieht mit der Beleuchtung wunderschön aus. Wir bummeln noch eine Weile durch kleine Geschäfte und dann wird es Zeit für unser Abendessen im Hotel.
8. Tag Fahrt von Phuentsholung nach Thimphu
Gleich am Morgen besichtigen wir das Kharbandi Gompa Kloster, gegründet im Jahre 1967, wir hören gespannt den vielen Erklärungen unseres Reiseleiters zu, jede einzelne Kleinigkeit in einem Tempel hat eine besondere Bedeutung, wir bestaunen die schönen Malereien im Kloster und genießen einen sehr schönen Blick ins Flachland von West-Bengalen vom Kloster aus.
Dann setzen wir unsere Fahrt in Richtung Hauptstadt fort. Zur Mittagszeit spazieren wir durch den Ort Chukha, in dem sich auch eine Universität befindet. Im Restaurant "Dam View" gibt es ein schmackhaftes Mittagessen mit toller Aussicht!
Am Nachmittag halten wir an der Tanalung-Chu-Brücke, hier wehen besonders viele und besonders lange Gebetsfahnen im Wind.
Am Nachmittag erreichen wir Thimphu und machen natürlich ein Erinnerungsfoto am imposanten Eingangstor der Stadt.
Vor dem Abendessen gönnen sich fast alle von uns eine Massage im Spa unseres Hotels, eine Stunde lang wird man verwöhnt, herrlich, wir genießen es alle sehr!
Und da unser Hotel auch über eine schöne Bar verfügt, gönnen wir uns auch noch einen bhutanischen Rum oder einen bhutanischen Whisky, beides können wir weiterempfehlen, sie waren spitze!
9. Tag Thimphu
Heute freuen wir uns alle darauf, die Hauptstadt des Landes kennenzulernen. Zuerst besuchen wir die riesige Erinnerungs-Chörte. Es fällt uns auf, dass sich viele ältere Herrschaften auf dem Gelände aufhalten. Galey erklärt uns, dass die "Kinder" ihre Eltern am Morgen zu Tempeln bringen, wo diese den Tag mit anderen Senioren verbringen, gemeinsam betend Chörten und Tempel im Uhrzeigersinn umrunden und sich viel unterhalten. So sind sie in Gesellschaft und an der frischen Luft, anstatt allein zu Hause zu sein. Auch macht das ein Altersheim wie bei uns überflüssig. Was für eine einfache Lösung. Am Abend nach der Arbeit der Kinder, werden dann die Eltern wieder abgeholt.
Als Nächstes besichtigen wir den riesigen Buddha "Dordenma" , er wacht über das gesamte Tal, in dem Thimphu liegt. Er ist mit 51 m die größte Buddha-Statue weltweit!
Anschließend statten wir dem Nationalen Textilmuseum einen Besuch ab. Viele edle Stoffe gibt es zu bewundern, unglaublich was durch Handarbeit für feine Muster entstehen können. Die kulturelle Bedeutung von Textilien wird dem Besucher hier sehr gut vermittelt. Direkt nebenan befindet sich das Weberei-Zentrum. Dort können wir mehrere Damen bei der Arbeit am Webstuhl bestaunen. Wochenlang, manchmal sogar monatelang wird hier an einem Stück gearbeitet.
Wir stärken uns im Restaurant "Paday" , und besuchen dann das Folk Heritage Museum. Ein Freilichtmuseum, das Einblick in die ländliche Geschichte des Landes gewährt. Antike Töpfe und Pfannen, alte Wagen, Waffen und traditionelle Kleidung sind hier ausgestellt. Auch können wir uns im Bogenschießen versuchen, dem Nationalsport der Bhutaner.
Natürlich muss man auch das Thimphu Dzong besichtigen, wenn man in der Stadt ist, ein sogenanntes Muss, denn es zählt zu den UNESCO-Weltkulturerben. Die Festung hat eine majestätische Ausstrahlung, sie ist politisches und religiöses Zentrum zugleich. Sie ist Sitz der bhutanischen Regierung und beherbergt das Hauptkloster für die Mönche Bhutans. Der König wohnt in einem kleinen Palast direkt neben dem Thimphu Dzong. Seinen Arbeitsplatz erreicht er jeden Tag zu Fuß. Wenn man Glück hat, kann man ihn antreffen, unserem Reiseleiter ist das schon einmal passiert. Er soll ganz natürlich, nett und bescheiden sein, sehr volksnah.
Am Nachmittag haben wir dann noch etwas Freizeit. Wir besuchen den Weekend-Market mit seinem reichen Angebot an Obst und Gemüse und bummeln durch die Geschäfte der Stadt. Am meisten Spaß haben wir jedoch beim Beobachten der Verkehrspolizisten. Sie regeln den Verkehr mit gekonnten Handbewegungen. Ampeln gibt es keine in Thimphu, es gab mal eine Ampel, aber die Bevölkerung kam damit nicht zurecht, sie wollten wieder ihre Verkehrspolizisten zurück!
Zum Abschluss unseres Tages in Thimphu, lädt uns Galey zu sich nach Hause ein auf Bier und Wein. Wir lernen seine Frau und seine 2 Kinder kennen. Das ist schon etwas sehr Besonderes für uns, wir freuen uns alle sehr darüber!
10. Tag Punakha
Heute wird unser Ziel die alte Hauptstadt des Landes sein ... Punakha!
Auf dem Weg dorthin geht es über den Dochula-Pass in 3050 m Höhe. Es ist zwar bewölkt, sodass wir nicht das Himalaya-Gebirge in der Ferne sehen können, aber die 108 Gedenk-Chörten zu Ehren der Soldaten, die im Kampf gegen indische Aufständige im Jahre 2003 fielen, haben für sich eine unglaublich magische Ausstrahlung, vielleicht ist es auch gerade besonders schön wegen der Wolken.
Als nächstes erreichen wir ein sehr fruchtbares Tal, es ist sehr grün und es wird hier viel Landwirtschaft betrieben. Wir machen einen sehr schönen Spaziergang durch die Reisfelder und erreichen ein Dorf. Hier gibt es viele Souvenir-Shops, direkt dahinter liegt das Fruchtbarkeitskloster. An jeder Ecke kann man einen bunt bemalten Phallus erwerben, der jedoch eigentlich ein Schutzsymbol in Bhutan ist, kein Symbol für die Fruchtbarkeit.
Für unser Mittagessen hat sich Galey für uns eine kleine Überraschung einfallen lassen. Wir sitzen an weißen Tischtüchern draußen direkt am Zusammenfluss der beiden Flüsse Pho Chhu und Mo Chhu und können diese wunderschöne Aussicht genießen. Weit hinten liegt die Festung Punakha Dzong malerisch am Fluss, diese besichtigen wir denn im Anschluss. Bevor uns der Bus zu unserem Hotel bringen wird, spazieren wir noch einmal, diesmal zu einer 160 m langen Hängebrücke !!! Das Überqueren ist ein unvergessliches Erlebnis, denn bei jedem Schritt spürt man natürlich wie die Brücke schwankt! Aber wir haben es alle gemeistert! Die Flusslandschaft, die die Brücke umgibt ist wirklich unglaublich schön. Man hätte sich am liebsten hingesetzt, um die zarten Farben und Landschaftsformen zu malen. Die vielen Gebetsfahnen machten die Stimmung perfekt an diesem Ort.
Wir erreichen heute bereits am Nachmittag unser Hotel. Es liegt am Fluss, ein jeder von uns hat einen Balkon und so genießen wir alle diese herrliche Ruhe und Atmosphäre, fröhlich winken wir uns gegenseitig von unseren Balkonen zu.
11. Tag Fahrt von Punakha nach Paro
Was haben wir für ein Glück !!!
Unser Weg von Punakha nach Paro führt uns ein zweites Mal über den Dochula Pass, und heute bei klarer Sicht !
Wir werden mit einem atemberaubenden Blick zum Himalaya-Gebirge beschenkt. Wir sind so glücklich, und bei einigen von uns kullern sogar ein paar Tränen bei diesem Anblick !
Unser nächster Anlaufpunkt an diesem Tag ist die Zorig Chusum Kunstschule. Wir sind zutiefst beeindruckt von den Schülern und Schülerinnen, von ihrem Können, der Geduld und dem respektvollen Verhalten gegenüber der Lehrkräfte. Die Schule wurde zur Bewahrung der bhutanischen Kunst und Kultur gegründet. Holzschnitzerei, Töpferei, Malerei, Stickerei und Bildhauerei, alle Klassen dürfen wir besuchen.
In Paro angekommen, besichtigen wir das Nationalmuseum, Galey gibt uns Auskunft über die vielen Buddha-Figuren, über Werkzeuge, Schriften und noch über vieles mehr.
Am Nachmittag erreichen wir unser gemütliches Hotel. Manche ruhen sich vor dem Abendessen noch etwas aus, die andere Hälfte der Gruppe fährt noch in die Stadt und bummelt durch die vielen, schönen Geschäfte.
12. Tag Tiger's Nest
Heute steht mal wieder ein absoluter Höhepunkt dieser Reise auf unserem Programm. Wir werden zum berühmten Tiger's Nest wandern !
Früh am Morgen machen wir uns auf den Weg, der Bus bringt uns zum Start des Wanderweges. Es ist noch angenehm kühl, gut gelaunt und mit dem festen Willen, es bis zum Kloster auf 3.120 m Höhe zu schaffen, gehen wir los. Das heisst 800 m hinauf, 500 Stufen runter, 300 Stufen wieder hinauf, auf dem Rückweg das Gleiche, nur umgekehrt! Es geht über Sandwege und Steintreppen. Auf der Hälfte der Strecke stärken wir uns mit einer Tasse Tee im Cafe, schon von dort hat man einen Bilderbuch-Blick zum Kloster. Wir sind alle sooo stolz, als wir das Kloster nach den 800 Stufen( 500 runter 300 hinauf) endlich erreichen!
Wir besichtigen die 4 Haupttempel des Klosters und machen uns dann auf den Rückweg. Ein bisschen graulen wir uns schon vor den vielen Stufen. Aber es ist auch gut, wenn man mal seine sogenannte Komfortzone verlässt, vielleicht sogar zum Teil an seine Grenzen kommt. Dieses stolze Gefühl, wenn man weiß, dass man es geschafft hat, das kann man mit nichts vergleichen. Lange sitzen wir beim Abstieg auf einer Bank im Cafe und schauen auf das Tiger's Nest. Hier kommen wir wahrscheinlicht nicht noch einmal in unserem Leben hin.
Am Abend sitzen wir im Hof unseres Hotels am Lagerfeuer und stoßen mit einem einheimischen Bier auf unsere Tiger's Nest Wanderung an.
13. Tag Chelela Pass & Freizeit in Paro
Auch heute werden wir mit einem klaren Himmel beschenkt, wieder steht ein Pass auf unserem Programm, der Chelela-Pass. Er wird der höchste Punkt auf unserer Reise sein. Er ist mit einer Höhe von 3.988 Metern der höchste befahrbare Pass in Bhutan.
Und wieder haben wir besonderes Glück. Auf halber Strecke grast eine Herde Yaks, direkt neben der Straße. Wir machen natürlich sehr viele Fotos! Sonst glaubt uns das zu Hause nachher niemand :) Diese Tiere haben sich ihren Lebensumständen perfekt angepasst. Ihr dichtes Fell schützt sie vor extremen Temperaturen bis zu - 40°C , sie haben eine sehr hohe Lungenkapazität und mehr rote Blutkörperchen, um in großen Höhen zu überleben. Wir sind sehr dankbar, dass wir diese Tiere an diesem Morgen tatsächlich in echt bewundern dürfen!
An der höchsten Stelle angekommen haben wir einen freien Blick auf den schneebedeckten Jumolhari, der heilige Berg der Bhutaner. Er gehört mit 7.326 Metern Höhe zu den höchsten Bergen Bhutans, er liegt genau an der Grenze von Bhutan und Tibet (China).
Auf dem Pass wurde auch eine riesige Stupa errichtet, sie verbreitet eine ganz besondere Stimmung mit dem Bergpanorama im Hintergrund. Auf dem Pass sind besonders viele Gebetsfahnen befestigt, welch ein schönes, friedliches und buntes Bild sie immer abgeben ...
Auf dem Rückweg machen wir einen Fotostopp. Man hat von einem Punkt einen sehr guten Blick auf den Flughafen von Paro, welcher weltberühmt ist, für seine kurze Start- und Landebahn , die von Bergen umgeben ist. Nur 20 Piloten weltweit sind dafür ausgebildet und somit in der Lage, diesen Flughafen anzufliegen!
In einem alten, für Bhutan typischen Bauernhaus, dem " Ugyen Farmhouse" wartet dann ein köstliches Mittagessen auf uns. Dazu wird uns Buttertee gereicht, ein sehr nahrhaftes Heissgetränk, bestehend aus Tee, Yakbutter und Salz und oben auf ein Löffel Puffreis. Vorallem in den Bergregionen wird er viel getrunken, heute wie damals.
Am Nachmittag haben wir im Zentrum von Paro noch einmal Freizeit, es werden Souvenirs für die Lieben zu Hause oder auch für sich selbst gekauft.
Vor dem Abendessen fahren wir noch einmal los und genießen die Abendbeleuchtung am Paro Dzong.
14. Tag Flug Paro – Kathmandu & Stadtbesichtigung
Am Morgen heisst es Abschied nehmen, von einem sehr besonderen Land und von unserem Reiseleiter Galey. Bei einer langen Busfahrt hatte er uns mit seiner Lebensgeschichte zu Tränen gerührt. Er ist unter einfachsten Verhältnissen in einem Bergdorf aufgewachsen, ohne Strom, ohne fließend Wasser, er hat seine Mutter im Alter von 2 Jahren verloren. Sein Vater hat sich liebevoll um ihn gekümmert. Die beiden haben Hilfsarbeiten für Reise-und Wandergruppen ausgeführt und so ist er langsam zu seinem Beruf gekommen, in dem er es ohne die Hilfe von sehr lieben Menschen, die ihn in sein Herz geschlossen hatten wegen seiner sehr herzlichen und bescheidenen Art, niemals so weit hätte bringen können.
Am wohl hübschesten Flughafen der Welt nehmen wir Abschied von Bhutan, der Flughafen ist komplett bemalt, wie alle Gebäude in diesem Land. Auch in der Abflughalle sieht man überall Malerei, es ist unglaublich, mit wieviel Mühe die Bhutaner ihr Land gestalten, wir werden wohl alle Bhutan niemals vergessen.
Pünktlich hebt unsere Maschine ab und souverän lenkt der Pilot die Maschine über die Berge. Wieder haben wir alle Glück. Wir alle sitzen auf der rechten Seite im Flugzeug. Wir haben einen unbeschreiblich schönen Blick auf das Himalaya-Gebirge während des Fluges von Paro nach Kathmandu. Mehr geht nicht !
Auf dem Flughafen von Kathmandu, der Hauptstadt Nepals, wartet bereits Rajesh auf uns, unser nepalesischer Reiseleiter!
Hier ist wieder alles ganz anders, es ist auf den Straßen ähnlich wie in Indien, alles ein wenig chaotisch. Und was uns natürlich auch ein wenig traurig macht, sind die vielen Spuren, die das verheerende Erdbeben von 2015 hinterlassen hat. Überall sieht man noch immer Ruinen, Schutt und Staub. Nepal hat weder die Möglichkeiten, noch die Mittel, alles wieder aufzubauen.
In Bakhtapur angekommen , besuchen wir zunächst den Durbar Square, den Hauptplatz der Stadt. Hier steht die bekannte 5 stöckige Pagode, der Nyatapola-Tempel. Wir besuchen den Töpferplatz. Mit einfachsten Mitteln werden hier kleine Behälter getöpfert, ein alter Autoreifen dient als Töpferscheibe. Die Nepalesen sind sehr freundlich, lächeln, sprechen uns an und versuchen natürlich auch, ihre Produkte zu verkaufen, aber alles auf eine sehr höfliche und liebenswerte Art. In einem Cafe legen wir eine kleine Pause ein und genießen eine Tasse echten Himalaya-Kaffee.
Der nächste Anlaufpunkt ist die Boudhanath-Stupa, riesig steht sie mitten auf dem Platz, der von vielen Geschäften und Lokalen umgeben ist. In einem Restaurant mit einer schönen Dachterrasse machen wir unsere Mittagspause. Im gleichen Haus befindet sich eine Schule für Malerei. Dort wird uns der Sinn und Hintergrund der Mandala-Bilder erklärt und die verschiedenen Maltechniken. Die Bilder sind so schön, dass einige sich ein Mandala mit nach Hause nehmen.
Am Nachmittag besuchen wir dann Pashupatinath-Tempel, diesen darf man nur von außen besichtigen. Ja und dann erreichen wir den Fluss Stadt, hier mitten in der Stadt finden die Leichenverbrennungen statt. Die Verstorbenen werden von männlichen Familienmitgliedern auf einer einfachen Trage , in Tücher gehüllt, zum Fluss getragen, hier direkt auf Holz verbrannt und ihre Asche verstreut man in dem heiligen Fluss. Die meisten von uns hatten sich diese Situation schlimmer, grausamer vorgestellt. Wir schauen von der gegenüber liegenden Seite zu, alles wirkt sehr friedlich.
Heute Abend essen wir nicht im Hotel. Wir besuchen eine Tanzveranstaltung, bei der traditionelle, nepalesische Tänze auf der Bühne aufgeführt werden. In den Pausen werden uns immer wieder nepalesische Köstlichkeiten serviert.
15. Tag Flug über das Himalaya–Gebirge & Kathmandu
Heute ist schon der letzte Tag auf unserer großen Reise. Und dieser könnte nicht schöner beginnen !!!
Noch vor dem Frühstück fahren wir zum Flughafen. Wir alle haben einen Flug über das Himalaya-Gebirge gebucht. Die einmalige Gelegenheit, einige der höchsten Berge der Welt zu sehen! Und auch den höchsten Berg der Welt, den Mount Everest mit seinen 8.848 Metern!
Wir sind mächtig aufgeregt. Jeder Passagier hat einen Fensterplatz. Kathmandu befindet sich ständig in einer Dunstwolke, Smog. Aber das Flugzeug steigt schnell und dann haben wir auch schon klaren Himmel. Es liegt vor uns, das wunderschöne Himalaya-Gebirge mit seinen schneebedeckten 7000 er und 8000er Bergen. Die Stewardessen geben sich sehr viel Mühe. Sie erklären jedem einzelnen Passagier welcher Berg welcher ist. So hätten wir das nicht erwartet. Und dann ist er auf einmal da, der höchste Berg der Welt, der Mount Everest, es ist für uns alle ein ergreifender Moment!
Am Ende des Fluges bekommt jeder eine Urkunde, unsere Namen lassen wir uns in nepalesischer Schrift eintragen.
Nach einem reichhaltigen Frühstück besichtigen wir anschließend Kathmandu und Patan. In Kathmandu sehen wir den Hauptplatz, den Kathmandu Durbar Square, den Königspalast, den Hanuman Dhoka Palast und die lebende Göttin Kamari. Wir besuchen den Affentempel Swayambhunath und machen dann eine kleine Pause in einem hübschen Cafe , wieder mit einer Dachterrasse. Nun befinden wir uns in Patan und haben den Blick direkt zum Patan-Durbar-Square. Wir besuchen das Patan Museum und die wichtigsten Tempel, Krishna Mandir, Mahabouddha.
Zum Schluss haben wir noch etwas Freizeit und können letzte Souvenirs ersteigern.
Dann ist der letzte Abend auch schon gekommen. Wir haben einen Tisch draußen im Garten unseres Hotels für uns reservieren lassen. Dort sitzen wir besonders schön. Wir bleiben lange sitzen an diesem Abend und lassen nochmal alle gemeinsam die Tage Revue passieren. Eine Entscheidung, welches Erlebnis, welcher Tag der Schönste ist, können wir nicht fällen, es waren einfach zu viele verschiedene, große und kleine Dinge, die wir gemeinsam erleben durften.
16. Tag Rückflug nach Deutschland
Wir genießen unser Frühstück gemeinsam im Garten des Hotels. Dann heisst es, ein letztes Mal den Koffer auf dieser Reise packen und schliessen. Rajesh gebleitet uns bis zum Flughafen. Wir verabschieden uns herzlich von ihm.
Fast pünktlich starten unsere Flugzeuge. Ein Pärchen hat noch eine mehrtägige Verlängerung in Doha gebucht. Die anderen fliegen gemeinsam über Istanbul nach Stuttgart und Berlin zurück. Unsere Koffer bleiben an diesem Tag in Kathmandu stehen, warum auch immer, aber nach wenigen Tagen bringt man sie uns dafür bis zur Haustür.
Wir brauchen alle ein paar Tage, bis wir uns wieder an das geordnete und geregelte Leben in Deutschland gewöhnt haben. Wir durften so viele bunte und fremdländische Eindrücke auf unserer gemeinsamen Reise durch 3 Länder sammeln, die müssen wir erst einmal nach und nach verarbeiten!
Wir konnten uns in jedem der 3 Länder nur die absoluten Höhepunkte anschauen. Und dennoch haben sie uns einen guten Eindruck von jedem Land vermitteln können. Wir haben wunderschöne Bauwerke bewundern dürfen, sind mit Rikschas mitten durchs indische Leben gedüst, durften mit Bhutan ein sehr besonderes Land unserer Erde kennenlernen und hatten höchsten Respekt vor den Nepalesen, die ihren Mut nicht verloren haben nach dem schlimmen Erdbeben vor 10 Jahren.
Ich möchte mich bei unseren 3 Reiseleitern bedanken für eine unvergessliche Zeit in ihren Heimatländern und dass sie uns alles mit so viel Herzblut erzählt haben. Ich möchte mich auch bei Euch bedanken, meiner kleinen, feinen Reisegruppe... Ihr habt so manches Mal wirklich tapfer durchgehalten an den langen Tagen und langen Busfahrten. Ich bin sehr dankbar, dass Ihr alle gesund geblieben seid in der weiten Ferne und dass wir alle zusammen dieses tolle Abenteuer erleben durften! Ich wünsche Euch alles Liebe und wer weiß, vielleicht sehen wir uns ja irgendwann wieder, an einem anderen schönen Ort auf unserer wunderschönen Welt!
Eure Petra