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Rundreise Indien, Bhutan & Nepal

Reisebericht: 09.10. – 24.10.2025

Indien, Bhutan und Nepal liegen im Herzen Südasiens. Sie verbinden majestätische Himalaya-Landschaften, spirituelle Traditionen und kulturelle Vielfalt zu einer einzigartigen Region.

Mareike Schmidt

Ein Reisebericht von
Mareike Schmidt


Abflug von Deutschland

Am heutigen Tag begann unsere spannende und zugleich etwas abenteuerliche Reise nach Indien, Bhutan und Nepal. In Berlin traf ich bereits einen Großteil unserer Reisegruppe, und gemeinsam machten wir uns auf den Weg nach Istanbul. Dort stießen schließlich auch die restlichen Gäste zu uns, sodass die Gruppe vollständig war. Anschließend flogen wir gemeinsam weiter nach Delhi, der lebhaften Hauptstadt Indiens. An Bord des Flugzeugs genossen wir den angenehmen Service, ließen uns mit Speisen und Getränken verwöhnen und stimmten uns in entspannter Atmosphäre auf die bevorstehenden Erlebnisse unserer Reise ein.

Ankunft in Delhi

Noch etwas müde und verschlafen erreichten wir am frühen Morgen Delhi. Delhi ist die lebhafte Hauptstadt Indiens und eine der faszinierendsten Metropolen der Welt. Mit über 20 Millionen Einwohnern bildet sie das politische, wirtschaftliche und kulturelle Zentrum des Landes. Nach der Einreiseprozedur wurden wir herzlich von unserem Reiseleiter Bhawani empfangen, der uns mit einem freundlichen Lächeln und Blumenketten willkommen hieß. Anschließend fuhren wir zunächst ins Hotel, wo wir eincheckten. Wir hatten noch etwas Zeit, unsere Zimmer zu beziehen, uns kurz auszuruhen und in aller Ruhe zu frühstücken, bevor das erste große Abenteuer begann.

Am Mittag starteten wir unsere Stadtbesichtigung durch Alt-Delhi. Unser erster Halt war Raj Ghat, das schlichte, aber eindrucksvolle Mahnmal für Mahatma Gandhi. Es befindet sich an jener Stelle, an der Gandhi 1948 nach seiner Ermordung eingeäschert wurde. Die schwarze Marmorplatte mit einer ewigen Flamme symbolisiert seine unvergängliche Botschaft von Frieden, Toleranz und Gewaltlosigkeit – ein sehr bewegender Ort.

Anschließend besuchten wir das Rote Fort (Lal Qila), eine beeindruckende Festungsanlage aus dem 17. Jahrhundert, die während der Herrschaft des Mogulkaisers Shah Jahan erbaut wurde. Mit ihren mächtigen roten Sandsteinmauern und kunstvoll gestalteten Toren zeugt sie vom einstigen Glanz des Mogulreichs. Wir erkundeten das Gelände zu Fuß und schlenderten danach über einen lebhaften Basar, wo uns exotische Düfte, farbenfrohe Stoffe und das geschäftige Treiben der Händler begeisterten. Natürlich probierten wir auch einige lokale Leckereien – frisch gebackene Kekse und warmes, weiches Naan-Brot.

Weiter ging es zur Jama Masjid, der größten Moschee Indiens, die ebenfalls von Shah Jahan erbaut wurde. Das prachtvolle Bauwerk mit seinen drei weißen Marmorkuppeln und den zwei Minaretten bietet Platz für bis zu 25.000 Gläubige. Von den Stufen aus hatten wir einen atemberaubenden Blick über die Altstadt – ein unvergesslicher Moment.

Zum krönenden Abschluss des Tages besuchten wir den Sikh-Tempel Gurudwara Bangla Sahib, einen der bedeutendsten Orte des Sikhismus in Delhi. Besonders beeindruckend war die friedliche Atmosphäre des Tempelgeländes, in dessen Zentrum ein heiliger See, der Sarovar, liegt. Wir erfuhren, dass die Sikhs an die Gleichheit aller Menschen glauben und im Tempel täglich Tausende von Besuchern – unabhängig von Religion oder Herkunft – im Langar, der Gemeinschaftsküche, kostenlos mit Speisen versorgen. Diese Geste der Offenheit und Nächstenliebe hat uns tief berührt.

Zum Abschluss des Tages unternahmen wir noch eine kleine Rundfahrt durch die Stadt und genossen die letzten Eindrücke des geschäftigen Verkehrs und der bunten Straßen. Kurz bevor wir das Hotel erreichten, hatten die Gäste sogar die Gelegenheit, indischen Rum zu probieren – eine kleine, aber fröhliche Abrundung dieses ereignisreichen Tages.

Im Hotel angekommen, ließen wir den Abend bei leckeren indischen Speisen ausklingen und freuten uns schließlich auf eine wohlverdiente, erholsame Nachtruhe – erfüllt von all den neuen Eindrücken und Erlebnissen unseres ersten Tages in Indien.

Tagesausflug nach Agra – Taj Mahal

Am heutigen Tag stand ein ganz besonderes Highlight auf unserem Reiseprogramm: der Besuch des weltberühmten Taj Mahal – eines der bekanntesten Wahrzeichen Indiens und eines der sieben neuen Weltwunder. Schon früh am Morgen machten wir uns auf den Weg nach Agra, das etwa 200 Kilometer von Delhi entfernt liegt. Die Fahrt dauerte rund vier Stunden, und unterwegs konnten wir das bunte Treiben entlang der Straßen beobachten – kleine Dörfer, geschäftige Märkte, Kühe, die gemächlich den Verkehr kreuzten, und überall lächelnde Menschen.

Unser Reiseleiter Bhawani nutzte die Zeit, um uns unterwegs viel über Indien zu erzählen. Indien ist mit über 1,4 Milliarden Einwohnern nach China das bevölkerungsreichste Land der Erde. Es besteht aus 28 Bundesstaaten und 8 Unionsterritorien. Die Gesellschaft ist geprägt von großer kultureller, sprachlicher und religiöser Vielfalt. Etwa 80 Prozent der Bevölkerung bekennen sich zum Hinduismus, gefolgt von Islam, Christentum, Sikhismus, Buddhismus und Jainismus. Insgesamt werden in Indien über 1.600 Sprachen und Dialekte gesprochen – offiziell sind jedoch 22 Sprachen anerkannt, darunter Hindi und Englisch, die als Amtssprachen dienen. Bhawani erzählte uns außerdem, dass in Indien rund 80 Prozent der Ehen arrangiert werden. Dabei wählen meist die Familien der Braut und des Bräutigams den zukünftigen Partner aus, wobei Herkunft, Religion und gesellschaftlicher Status eine wichtige Rolle spielen. Trotzdem haben sich die Traditionen in den letzten Jahren gewandelt – viele junge Menschen dürfen heute bei der Auswahl ihres Partners mitbestimmen oder lehnen arrangierte Ehen ganz ab.
Auch über das tägliche Leben erfuhren wir einiges: Das durchschnittliche Monatseinkommen in Indien liegt bei etwa 200 bis 400 Euro, wobei die Unterschiede zwischen Stadt und Land sehr groß sind. Das Gesundheitssystem ist zweigeteilt – es gibt staatliche Krankenhäuser mit kostenloser Grundversorgung und private Kliniken, die qualitativ oft besser, aber auch teurer sind. Das Schulsystem besteht aus einer zwölfjährigen Schulpflicht, wobei der Zugang zu guter Bildung stark von der Region und den finanziellen Möglichkeiten der Familien abhängt. Die Mieten sind im internationalen Vergleich niedrig, variieren aber stark: In Großstädten wie Delhi oder Mumbai kann eine kleine Wohnung bereits mehrere Hundert Euro im Monat kosten. Die Renten fallen meist sehr gering aus, weshalb viele ältere Menschen von ihren Familien unterstützt werden.

Nach einer kurzen Toilettenpause unterwegs nutzten wir die Gelegenheit, einen frisch zubereiteten Masala Chai zu probieren – einen würzigen, süßen indischen Tee mit Milch und Gewürzen wie Zimt, Kardamom und Ingwer. Der Geschmack war intensiv und wärmend, genau das Richtige für eine kleine Pause zwischendurch.

Kurz darauf erreichten wir schließlich Agra, eine historische Stadt am Ufer des Flusses Yamuna, die einst die Hauptstadt des Mogulreiches war. Hier erhebt sich das Taj Mahal, das von Mogulkaiser Shah Jahan im 17. Jahrhundert als Mausoleum für seine geliebte Frau Mumtaz Mahal erbaut wurde. Das Bauwerk besteht aus weißem Marmor und ist mit unzähligen Edelsteinen verziert. Besonders beeindruckend ist die Symmetrie der Anlage – alles, vom Eingangstor bis zur Kuppel, ist perfekt aufeinander abgestimmt. Wenn das Sonnenlicht auf das Marmorgewölbe trifft, verändert sich seine Farbe – morgens schimmert es rosa, mittags strahlend weiß und abends golden. Es war ein atemberaubender Anblick, und wir alle waren tief bewegt von der Schönheit und der Liebesgeschichte, die sich hinter diesem Bauwerk verbirgt.

Nach diesem unvergesslichen Erlebnis stärkten wir uns bei einem leckeren landestypischen Mittagessen mit indischen Spezialitäten – duftender Basmati-Reis, würzige Currys, knusprige Papadums und natürlich frisches Naan-Brot.

Am Nachmittag besuchten wir noch das Rote Fort von Agra, eine massive Festung aus rotem Sandstein, die ebenfalls zur Zeit der Mogulherrscher erbaut wurde. Innerhalb der mächtigen Mauern befinden sich prachtvolle Paläste, Moscheen und Gärten. Besonders beeindruckend war der Blick von den Bastionen des Forts – von dort aus konnte man in der Ferne das Taj Mahal erkennen.

Auf der Rückfahrt legten wir noch eine kleine Pause ein, bevor wir schließlich wieder in Delhi ankamen. Im Hotel erwartete uns bereits das Abendessen, das wie immer köstlich war. Müde, aber glücklich über diesen ereignisreichen Tag, freuten wir uns auf eine erholsame Nacht – erfüllt von den Eindrücken des Taj Mahals.

Flug nach Bagdogra

Heute hieß es früh aufstehen, denn wir setzten unsere Reise fort und machten uns auf den Weg nach Bagdogra, einer Stadt im nordöstlichen Teil Indiens, im Bundesstaat Westbengalen. Um dorthin zu gelangen, nahmen wir das Flugzeug, und während des Fluges bot sich uns eine atemberaubende Aussicht.

Besonders faszinierte uns der Kangchenjunga, mit etwa 8.586 Metern der dritthöchste Berg der Erde nach dem Mount Everest und dem K2. Er liegt an der Grenze zwischen Nepal und dem indischen Bundesstaat Sikkim und ist für viele Menschen der Region ein heiliger Berg. Der Name „Kangchenjunga“ bedeutet in der tibetischen Sprache „Die fünf Schätze des großen Schnees“, was sich auf seine fünf markanten Gipfel bezieht. Aus der Ferne betrachtet soll seine Form einem schlafenden Menschen ähneln – und tatsächlich konnte man diese Konturen mit etwas Fantasie gut erkennen.

Nach der Landung in Bagdogra stärkten wir uns bei einem gemeinsamen Mittagessen, bevor wir unsere Fahrt nach Darjeeling fortsetzten. Die kurvenreiche Straße führte uns stetig bergauf, vorbei an üppigen Wäldern, malerischen Dörfern und atemberaubenden Ausblicken auf die umliegenden Täler.

Darjeeling liegt auf rund 2.000 Metern Höhe in den Ausläufern des Himalaya und wird wegen seiner kolonialen Architektur, seines milden Klimas und natürlich wegen seines weltberühmten Tees auch als „Königin der Hügelstationen“ bezeichnet. Ursprünglich war der Ort während der britischen Kolonialzeit ein Erholungsort für englische Beamte. Heute ist Darjeeling eine lebendige Kleinstadt mit einem bunten Mix aus indischer, nepalesischer und tibetischer Kultur.

Unterwegs sahen wir Betelnüsse, die in dieser Region häufig angebaut und gekaut werden. Die Betelnuss ist eigentlich der Samen der Areka-Palme und wird traditionell mit Betelpfefferblättern und Kalkpaste zu kleinen Portionen zusammengerollt. Viele Menschen in Indien und Südostasien kauen diese Mischung – sie wirkt leicht anregend und hat eine symbolische Bedeutung bei Festen und religiösen Zeremonien.

Etwas später hielten wir an einer der typischen Teeplantagen von Darjeeling. Die endlosen Reihen der sattgrünen Teebüsche erstreckten sich über die Hänge der Berge und bildeten ein faszinierendes Muster. Hier erfuhren wir, dass man von einer einzigen Teepflanze (Camellia sinensis) verschiedene Sorten gewinnen kann – je nach Verarbeitung entstehen grüner, schwarzer, weißer, Oolong- oder Pu-Erh-Tee. Besonders der Darjeeling-Tee ist für sein feines, blumiges Aroma weltberühmt und gilt als „Champagner unter den Tees“.

Am Abend erreichten wir schließlich unser wunderschön gelegenes Hotel mit Blick auf die umliegenden Hügel. Nach einem köstlichen Abendessen wurden wir sogar persönlich vom Hotelchef begrüßt, der uns erzählte, dass er dem Buddhismus angehört. Seine ruhige und freundliche Art spiegelte die spirituelle Gelassenheit dieser Religion wider.

Tiger Hill – Darjeeling

Heute hieß es noch einmal früh aufstehen, denn wir wollten den berühmten Sonnenaufgang am Tiger Hill erleben. Der Tiger Hill liegt etwa 11 Kilometer von Darjeeling entfernt und auf einer Höhe von rund 2.600 Metern. Von hier aus hat man – bei klarem Wetter – einen der schönsten Ausblicke auf die Gipfel des Himalaya, insbesondere auf den majestätischen Kangchenjunga und manchmal sogar auf den Mount Everest, der in weiter Ferne sichtbar ist.

Leider schoben sich an diesem Morgen dichte Wolken über die Gebirgskette, sodass wir den erhofften Panoramablick nicht genießen konnten. Trotzdem wurden wir mit einem wunderschönen, stimmungsvollen Sonnenaufgang belohnt – die Wolken leuchteten in warmen Orange- und Rosatönen, und die frische Bergluft machte uns schnell munter. Danach freuten wir uns auf ein gemütliches Frühstück und eine heiße Tasse Kaffee oder Tee, die uns nach der morgendlichen Kälte besonders gut schmeckte.

Im Anschluss machten wir uns auf den Weg, um das Kloster des Gelbmützenordens zu besichtigen. Der Gelbmützenorden, auch Gelugpa-Schule genannt, ist eine der bedeutendsten Richtungen des tibetischen Buddhismus und wurde im 15. Jahrhundert von Tsongkhapa gegründet. Der bekannteste Vertreter dieses Ordens ist der Dalai Lama. Das Kloster, das wir besuchten, beeindruckte uns durch seine bunten Gebetsfahnen, kunstvollen Wandmalereien und die friedliche, meditative Atmosphäre. Mönche in safrangelben Roben murmelten ihre Gebete, während der Duft von Räucherwerk durch die Hallen zog – ein Moment der Stille und inneren Ruhe.

Nach diesem eindrucksvollen Erlebnis besuchten wir den Teegarten Happy Valley, der zu den ältesten und bekanntesten Teeplantagen von Darjeeling gehört. Er wurde im Jahr 1854 gegründet und liegt in etwa 2.100 Metern Höhe. Hier wird der berühmte Darjeeling-Tee noch größtenteils von Hand gepflückt. Wir erfuhren, dass für ein Kilogramm Tee rund 20.000 junge Teeblätter geerntet werden müssen – eine mühsame, aber liebevolle Arbeit. Der Tee aus dem Happy Valley gilt als besonders fein, mit einem leichten, blumigen Aroma. Beim Spaziergang durch die Plantage genossen wir den Duft der frischen Teeblätter und die friedliche Umgebung, bevor wir uns bei einem leckeren Mittagessen stärkten.

Am Nachmittag erwartete uns ein weiteres Highlight: eine Fahrt mit dem Darjeeling Himalayan Railway, auch bekannt als Toy Train, nach Ghum. Diese historische Schmalspurbahn wurde bereits im Jahr 1881 eröffnet und zählt heute zum UNESCO-Weltkulturerbe. Die Zugfahrt war ein echtes Erlebnis – der kleine blaue Dampfzug schlängelte sich gemächlich durch die engen Kurven und bot herrliche Ausblicke auf die grünen Berghänge und die kleinen Dörfer entlang der Strecke. Ghum ist mit rund 2.258 Metern die höchstgelegene Bahnstation Indiens.

Zum krönenden Abschluss des Tages nahmen wir an einer Teezeremonie teil. Dabei probierten wir verschiedene Sorten von Darjeeling-Tee – von der First Flush (der ersten, besonders feinen Ernte im Frühjahr) über die Second Flush bis hin zu kräftigeren Sommertees. Wir lernten, dass sich die Geschmacksnuancen je nach Erntezeit, Höhenlage und Verarbeitung deutlich unterscheiden. Die Zeremonie selbst war ruhig und achtsam gestaltet – ein echtes Sinneserlebnis für Duft, Geschmack und Atmosphäre.

Bevor wir zum Hotel zurückkehrten, machten wir noch einen kurzen Abstecher in ein Fotostudio, da wir für die weitere Reise zusätzliche Passfotos benötigten. Dabei hatten wir erstaunlich viel Spaß. Ein schöner, humorvoller Abschluss eines ereignisreichen und erlebnisvollen Tages!

Darjeeling – Gangtok

Am heutigen Morgen begaben wir uns erneut mit einigen Gästen zum Tiger Hill, um noch einmal die atemberaubende Aussicht auf den Himalaya zu genießen. Dieses Mal hatten wir großes Glück: Der Himmel war klar, und die mächtigen Gipfel der Gebirgskette lagen deutlich vor uns. Die Sieben- und Achttausender strahlten im goldenen Licht der aufgehenden Sonne, und wir waren völlig überwältigt von diesem Anblick. Es war ein Moment stiller Ehrfurcht – die Natur zeigte sich von ihrer schönsten Seite.

Nach diesem beeindruckenden Erlebnis kehrten wir ins Hotel zurück und freuten uns auf ein reichhaltiges Frühstück. Auch die Gäste, die im Hotel geblieben waren, konnten von der Terrasse aus eine traumhafte Aussicht auf die Berge genießen. Wir alle waren glücklich, diese Schönheit noch einmal erlebt zu haben, bevor wir unsere Reise fortsetzten.

Heute lag eine längere Fahrtstrecke vor uns, doch die abwechslungsreiche Landschaft ließ die Zeit wie im Flug vergehen. Unterwegs begleiteten uns grüne Hügel, Teeplantagen und kleine Dörfer mit bunten Häusern. Ein Teil der Strecke führte entlang des Teesta-Flusses (oft auch „Tista River“ genannt), der in den schneebedeckten Gipfeln des Himalaya entspringt und sich in unzähligen Windungen durch die Täler von Sikkim und Westbengalen schlängelt. Sein türkisblaues Wasser, umgeben von dichtem Dschungel und steilen Felsen, bot ein beeindruckendes Naturpanorama.

Nach etwa 145 Kilometern erreichten wir schließlich die Grenze zum Bundesstaat Sikkim, wo eine Grenzkontrolle stattfand. Sikkim war bis 1975 ein eigenständiges Königreich und wurde erst danach als 22. Bundesstaat in die Indische Union aufgenommen. Es liegt im äußersten Nordosten Indiens, eingebettet zwischen Nepal, Tibet (China) und Bhutan, und zählt zu den landschaftlich schönsten und zugleich am wenigsten bevölkerten Regionen des Landes. Die Hauptstadt Gangtok liegt auf rund 1.650 Metern Höhe. In Sikkim leben überwiegend Buddhisten, und das Alltagsleben ist stark vom tibetischen Kulturkreis geprägt. Das Gebiet ist bekannt für seine Reinheit, Gastfreundschaft und die unberührte Natur.

Am Abend erreichten wir das berühmte Kloster von Rumtek, eines der bedeutendsten buddhistischen Zentren Indiens. Das Rumtek-Kloster liegt etwa 25 Kilometer von Gangtok entfernt und wurde ursprünglich im 16. Jahrhundert gegründet. In den 1960er-Jahren wurde es durch den 16. Karmapa, das spirituelle Oberhaupt der Kagyü-Schule des tibetischen Buddhismus, wiederaufgebaut. Das Kloster beeindruckt durch seine prachtvolle Architektur, farbenfrohe Gebetsfahnen und die friedliche Atmosphäre. Im Inneren befinden sich wertvolle religiöse Schriften, Statuen und Thangka-Gemälde. Es gilt als spirituelles Herz des tibetischen Buddhismus in Indien.

Nach der Besichtigung machten wir uns auf den Weg zu unserem Hotel, wo uns bereits das Abendessen erwartete. Müde, aber erfüllt von den vielen Eindrücken des Tages, ließen wir den Abend in ruhiger, harmonischer Stimmung ausklingen.

Gangtok – Phuentsholing

Heute fuhren wir weiter entlang des Rangit-Flusses, der durch das nordöstliche Indien und die Ausläufer des Himalaya fließt. Seine türkisblauen Wasser schlängeln sich durch tiefe Täler und bieten immer wieder malerische Fotomotive. Später führte uns die Straße durch das Monksong Valley, ein fruchtbares Tal, das von kleinen Dörfern, Teeplantagen und üppigen Wäldern geprägt ist. Hier konnten wir die Ruhe und die natürliche Schönheit der Region in vollen Zügen genießen.

Unterwegs machten wir mehrere Fotostopps und Pausen an den Teeplantagen. Die sattgrünen Teefelder erstreckten sich in endlosen Reihen über die Hügel, und wir konnten beobachten, wie die Teepflückerinnen die jungen Blätter von Hand ernteten. Für diese harte Arbeit erhalten sie gerade einmal etwa 8 Euro am Tag, was uns sehr nachdenklich stimmte.

Außerdem passierten wir das kleine Örtchen Rangpo, das an der Grenze zwischen Indien und Bhutan liegt. Rangpo ist ein wichtiger Grenzposten und zugleich ein lebendiger Marktort, an dem lokale Händler Obst, Gemüse und handgefertigte Waren anbieten. Die Häuser hier sind meist niedrig und traditionell gebaut, die Straßen voller geschäftiger Menschen und bunter Fahrzeuge.

Zur Mittagszeit hielten wir an, um frische Samosas zu probieren. Diese knusprigen Teigtaschen waren mit einer würzigen Mischung aus Kartoffeln, Zwiebeln und Kardamom gefüllt – leicht scharf, aromatisch und einfach köstlich.

Nach etwa 220 Kilometern Fahrt und einigen Umleitungen erreichten wir schließlich die Grenze nach Bhutan. An der Ausreise aus Indien verabschiedeten wir uns von unserem großartigen Reiseleiter Bhawani, der uns sicher und informativ durch das Land geführt hatte, sowie von unseren Busfahrern, die uns immer wohlbehalten und zuverlässig ans Ziel gebracht hatten.

Nach einem reibungslosen Grenzübertritt reisten wir erfolgreich in Bhutan ein, wo uns unser Reiseleiter Kanju in Empfang nahm. Die Landschaft änderte sich sofort: grüne Hügel, traditionelle Häuser mit verzierten Holzbalkonen und das friedliche Lächeln der Menschen begrüßten uns.

Voller Vorfreude erreichten wir unser Hotel, genossen ein Abendessen und freuten uns auf eine wohlverdiente erholsame Nachtruhe.
Bevor wir zu Bett gingen, unternahmen wir noch einen kleinen Spaziergang zum Tempel Zangtho Pelri Lhakhang, den wir von außen besichtigten. Dieser Tempel ist ein typisches Beispiel bhutanischer Klosterarchitektur, mit farbenfrohen Verzierungen, geschnitzten Holzelementen und einem kleinen Gebetsrad vor dem Eingang. Er gilt als spirituelles Symbol und Ort des Gebets, an dem Gläubige Schutz und Segen suchen.

Phuentsholing – Thimphu

Heute lag noch einmal eine lange Fahrt vor uns, doch unterwegs machten wir immer wieder kurze Stopps, um die Landschaft zu genießen und neue Eindrücke zu sammeln. Unser erster Halt führte uns zum Kharbandi Gompa Kloster, einem historischen buddhistischen Kloster in Bhutan. Das Kloster ist bekannt für seine traditionelle Architektur, die kunstvoll bemalten Wände und die friedliche Atmosphäre. Hier leben Mönche, die täglich ihre Gebete verrichten und die Besucher freundlich empfangen. Wir nutzten die Gelegenheit, um einen kleinen Spaziergang zu machen und die atemberaubende Aussicht über die umliegenden Hügel und Täler zu genießen.

In Bhutan wird die Amtssprache Dzongkha gesprochen, wobei insgesamt etwa 18 verschiedene Sprachen und Dialekte im Land verbreitet sind. Die sprachliche Vielfalt spiegelt die unterschiedlichen ethnischen Gruppen wider, die in den verschiedenen Regionen Bhutans leben.
An dieser Stelle bieten sich einige grundlegende Informationen über Bhutan an: Das Land hat etwa 760.000 Einwohner und ist eines der am dünnsten besiedelten Länder Asiens. Die Bevölkerung ist überwiegend buddhistisch, wobei der Vajrayana-Buddhismus tief in der Kultur und im Alltag verwurzelt ist. Bhutan legt großen Wert auf Bildung: Das Schulsystem ist staatlich organisiert, und die Schulpflicht dauert bis zur 10. Klasse. Die meisten Kinder besuchen staatliche Schulen, während private Einrichtungen zumeist in den Städten zu finden sind. Die wirtschaftliche Lage Bhutans ist im Vergleich zu westlichen Ländern eher bescheiden: Das Durchschnittseinkommen liegt bei etwa 1.500 bis 2.000 US-Dollar pro Jahr, und die Löhne variieren stark zwischen städtischen und ländlichen Regionen. Mietpreise sind moderat, in der Hauptstadt Thimphu kostet eine kleine Wohnung je nach Lage zwischen 200 und 400 Euro pro Monat. Die Steuern sind vergleichsweise niedrig, und viele Grundbedürfnisse werden staatlich gefördert. Das Gesundheitssystem ist öffentlich und für die Bevölkerung größtenteils kostenlos, wobei auch private Kliniken vorhanden sind. Die Rente ist begrenzt, und viele ältere Menschen werden von ihren Familien unterstützt.

Nach einer Mittagspause setzten wir unsere Fahrt fort.

Am Abend erreichten wir schließlich Thimphu, die Hauptstadt Bhutans. Thimphu liegt auf etwa 2.300 Metern Höhe, umgeben von grünen Hügeln, und besticht durch seine Mischung aus Tradition und Moderne: Traditionelle Dzongs (Festungen und Klöster) stehen neben modernen Gebäuden, und bunte Gebetsfahnen wehen an den Straßen.

Ein besonderes Highlight erwartete uns direkt im Hotel: ein traditioneller Maskentanz, der in kunstvollen Kostümen und farbenfrohen Masken aufgeführt wurde. Diese Tänze, auch Cham-Tänze genannt, sind spirituelle Zeremonien, die den Sieg des Guten über das Böse darstellen und häufig während religiöser Feste aufgeführt werden. Die Kombination aus Musik, rhythmischen Bewegungen und beeindruckenden Masken machte diesen Auftritt zu einem unvergesslichen Erlebnis und ließ uns die tief verwurzelte buddhistische Kultur Bhutans hautnah erleben.

Thimphu

Am heutigen Tag starteten wir unseren Ausflug mit einem Besuch des Buddha Point, auch Kuensel Phodrang genannt, und des angrenzenden Tempels. Der Buddha Point ist eine der bekanntesten Sehenswürdigkeiten von Thimphu. Hier thront eine riesige, goldene Buddha-Statue auf einem Hügel, die über 50 Meter hoch ist und auf das Tal hinabblickt. Umgeben ist sie von einer friedlichen Gartenanlage, die zum Verweilen und Meditieren einlädt. Der Ort vermittelt Ruhe und Spiritualität, und der Blick auf die umliegenden Berge und die Stadt ist schlicht atemberaubend.

Anschließend besuchten wir die Kunstakademie von Thimphu, die sich der Erhaltung und Förderung traditioneller bhutanischer Kunstformen widmet. Hier konnten wir Mönche und Künstler beobachten, die kunstvolle Thangka-Malereien anfertigen, Holzschnitzereien gestalten oder traditionelle Skulpturen herstellen. Die Akademie bietet Workshops und Einblicke in die über Jahrhunderte bewahrten Techniken und ist ein wichtiger Ort für die Weitergabe des kulturellen Erbes Bhutans.

Danach ging es weiter zum Folk Heritage Museum, einem Freilichtmuseum, das das ländliche Leben Bhutans in vergangenen Zeiten dokumentiert. Hier stehen traditionelle Häuser, Bauernwerkzeuge und Handwerksgegenstände, die den Alltag der Landbevölkerung veranschaulichen. Wir konnten sehen, wie die Menschen früher gelebt, gekocht und gearbeitet haben, und erhielten so einen authentischen Eindruck von der bhutanischen Kultur und Geschichte.

Unser nächstes Ziel war das Textilmuseum, in dem die Besucher alles über die bhutanische Textilkunst erfahren können. Bhutanische Stoffe sind weltberühmt für ihre leuchtenden Farben, feinen Muster und aufwendigen Webtechniken. Besonders beeindruckend war die Ausstellung von traditionellen Kleidungsstücken, Webstühlen und handgefertigten Seidenstoffen, die die Kunstfertigkeit und Kreativität der Handwerker eindrucksvoll demonstrieren.

Nach dem Mittagessen besuchten wir das Postamt von Thimphu, wo wir die Möglichkeit hatten, eigene Briefmarken mit unseren Fotos drucken zu lassen.

Danach besichtigten wir die Erinnerungschörte, eine buddhistische Gedenkstätte, die den Opfern verschiedener historischer Ereignisse gewidmet ist und gleichzeitig als Ort des Gebets dient. Die Chörte ist kunstvoll verziert, mit bunten Gebetsfahnen geschmückt und strahlt eine ruhige, meditative Atmosphäre aus, die uns tief berührte.

Den Abschluss des Tages bildete der beeindruckende Tashichhodzong, das administrative und religiöse Zentrum von Thimphu. Der Dzong ist eine massive Festung mit weißen Mauern, goldenen Verzierungen und einem traditionellen bhutanischen Dach. Hier residiert der König Bhutans offiziell, und der Dzong beherbergt gleichzeitig die wichtigsten Regierungsbüros sowie Mönche, die dort leben und beten. Besonders am Abend, als die untergehende Sonne die Mauern in warmes Licht tauchte, wirkte der Dzong noch majestätischer und eindrucksvoller als ohnehin schon.

Punakha

Wir setzten unsere Reise in Richtung Punakha fort, einer historischen Stadt im Westen Bhutans, die für ihre fruchtbaren Täler und die spektakulären Dzongs bekannt ist. Punakha liegt auf etwa 1.200 Metern Höhe und war früher die Hauptstadt des Landes. Die Stadt wird vom Punakha-Fluss durchzogen, der das Tal besonders fruchtbar macht, und ist von einer üppigen Vegetation aus Reisfeldern, Obstgärten und Teepflanzungen umgeben.

Unser erster Halt führte uns zum Dochula-Pass, einem der bekanntesten Aussichtspunkte Bhutans auf rund 3.100 Metern Höhe. Von hier aus hat man an klaren Tagen einen atemberaubenden Blick auf die schneebedeckten Gipfel des Himalaya, und die Landschaft ist von den 108 Chörten (kleinen buddhistischen Stupas) gesäumt, die vom früheren König Jigme Dorji Wangchuck errichtet wurden. Der Pass ist nicht nur landschaftlich reizvoll, sondern auch ein spirituell bedeutsamer Ort, der Ruhe und Erhabenheit ausstrahlt.

Am Mittag erreichten wir das Fruchtbarkeitskloster, auch bekannt als Chimi Lhakhang, das auf einem Hügel über dem Punakha-Tal liegt. Dieses Kloster wurde im 15. Jahrhundert vom berühmten buddhistischen Heiligen Drukpa Kunley, dem sogenannten „verrückten Buddha“, gegründet. Drukpa Kunley war ein buddhistischer Mönch und Mystiker, der für seine unkonventionellen Lehrmethoden berühmt war. Er kombinierte Humor, Theater und manchmal auch schockierende Taten, um spirituelle Botschaften zu vermitteln und die Menschen von Aberglaube und Angst zu befreien. Der „verrückte Buddha“ setzte auf Humor, Sexualität und Provokation, um die Menschen zu erleuchten. So verwendete er seine legendäre „Flöte der Erleuchtung“, eine Phallus-Flöte, um seine Lehren zu verbreiten. Aus diesem Grund findet man rund um das Kloster bunte Phallus-Symbole, die auf die Lehren Drukpa Kunleys hinweisen und gleichzeitig Schutz vor bösen Geistern bieten sollen. Diese Symbole sind in Bhutan allgegenwärtig und ein Zeichen von Fruchtbarkeit, Glück und Schutz. Es gilt als Ort der Fruchtbarkeit und ist besonders bei Paaren beliebt, die sich Kinder wünschen. Besucher können kleine Gebete sprechen und am Eingang des Klosters kleine Fruchtbarkeitsamulett-Symbole sehen. Wir hatten die Gelegenheit, das Kloster zu besichtigen, die kunstvoll bemalten Wände zu betrachten und die friedliche Atmosphäre auf uns wirken zu lassen.

Als kleine Überraschung erwartete die Gäste anschließend ein warm serviertes Mittagessen mit direktem Blick auf den imposanten Punakha Dzong. Der Dzong, auch bekannt als Pungtang Dechen Photrang Dzong, liegt an der Mündung des Pho-Chhu- und Mo-Chhu-Flusses. Während wir die lokalen Speisen genossen, konnten wir die beeindruckende Architektur des Dzongs bewundern: massive weiße Mauern, kunstvoll geschnitzte Holzbalkone, goldene Dachverzierungen und die harmonische Einbettung in die umliegende Natur.

Gut gestärkt machten wir uns danach auf, den Punakha Dzong aus nächster Nähe zu besichtigen. Der Dzong ist eines der ältesten und schönsten Beispiele bhutanischer Klosterarchitektur und dient sowohl als religiöses als auch administratives Zentrum der Region. Er beeindruckt durch seine Größe, seine kunstvollen Innenhöfe, die detailreichen Wandmalereien und die friedliche Atmosphäre, die sowohl Gläubige als auch Besucher spüren können.

Am Abend erreichten wir schließlich unser Hotel, wo wir den Tag bei einem entspannten Abendessen ausklingen ließen. Die Eindrücke von der Fahrt durch die üppigen Täler, den spirituellen Orten und der majestätischen Dzong-Architektur machten diesen Tag zu einem unvergesslichen Erlebnis unserer Bhutan-Reise.

Punakha – Paro

Heute ließen wir Punakha hinter uns und setzten unsere Reise in Richtung Paro fort. Paro liegt in einem der schönsten Täler Bhutans auf etwa 2.200 Metern Höhe und ist bekannt für seine traditionelle Architektur, seine malerische Landschaft und die Nähe zu einem der heiligsten Orte des Landes – dem berühmten Tigernest-Kloster. Das Paro-Tal wird von terrassenförmigen Reisfeldern, Apfelplantagen und Pinienwäldern geprägt und ist von einer besonderen Ruhe und Harmonie erfüllt.

Unser erster Halt des Tages war erneut am Dochula-Pass, wo wir eine kurze Pause einlegten – zunächst für eine kleine Erfrischung, aber auch, um die klare Bergluft zu genießen und noch einmal Fotos von den schneebedeckten Himalaya-Gipfeln zu machen.

Weiter ging die Fahrt zum Simtokha Dzong, einem der ältesten Dzongs (Klosterfestungen) Bhutans. Er wurde im Jahr 1629 von Shabdrung Ngawang Namgyal, dem Begründer des vereinten Bhutan, erbaut. Der Simtokha Dzong gilt als spirituell besonders bedeutend, da er der Schutzgöttin Bhutans geweiht ist. Heute beherbergt er eine Mönchsschule (Dzongkha-Institut), in der die jungen Novizen die Grundlagen der buddhistischen Philosophie, Meditation und die bhutanische Sprache studieren. Als wir den Dzong besuchten, fanden gerade zahlreiche religiöse Zeremonien und Rituale statt. Diese Zeremonien können den ganzen Tag dauern und bestehen aus Gebeten, Gesängen, Trommeln und dem Verbrennen von Weihrauch, um negative Energien zu vertreiben und Glück und Segen für die Gemeinde zu erbitten. Die Mönche trugen ihre traditionellen roten Roben und saßen in meditativer Stille, während die tiefen Klänge der Hörner durch die Hallen hallten – eine faszinierende und spirituelle Atmosphäre.

Nach der Besichtigung machten wir einen kurzen Spaziergang über die Brücke des Wangchu-Flusses. Der Wangchu ist einer der wichtigsten Flüsse Bhutans und fließt von den Himalaya-Gletschern bis hinunter in die Täler. Seine klaren, türkisblauen Wasserläufe werden zur Bewässerung der Felder genutzt und verleihen der Landschaft eine besondere Frische und Lebendigkeit.

Unser Mittagessen fand heute in einem traditionellen Farmhaus statt. Die Gastfamilie empfing uns herzlich, und wir bekamen einen Einblick in das einfache, aber gemütliche Landleben Bhutans. Das Essen bestand aus landestypischen Gerichten und aromatischem Buttertee. Nach dem Essen durften wir uns das Haus ansehen, das aus Holz gebaut war, mit kunstvoll geschnitzten Fenstern und einem kleinen Hausaltar. Danach wartete ein weiteres Highlight auf uns: Wir durften uns im Bogenschießen versuchen – dem National- und Volkssport Bhutans. Überall im Land wird Bogenschießen mit großer Leidenschaft betrieben, und fast jedes Fest beinhaltet einen Wettkampf. Die Bhutaner treffen oft erstaunlich präzise auf große Distanz, begleitet von Gesängen, Jubel und Lachen – auch bei uns herrschte ausgelassene Stimmung.

Am Nachmittag besichtigten wir den Paro Dzong, auch bekannt als Rinpung Dzong. Dieser beeindruckende Komplex aus dem 17. Jahrhundert thront über dem Fluss Paro Chhu und ist eines der schönsten Beispiele bhutanischer Klosterarchitektur. Er diente einst als Verteidigungsanlage und beherbergt heute sowohl das Kloster als auch Verwaltungsbüros. Der Dzong ist bekannt für seine kunstvoll bemalten Innenhöfe, farbenprächtigen Holzarbeiten und den spektakulären Blick über das Tal.

Am Abend kehrten wir schließlich in unser Hotel in Paro zurück, wo uns ein leckeres Abendessen erwartete. Wir ließen den Tag in gemütlicher Runde ausklingen und freuten uns schon auf den kommenden Tag.

Chelia–Pass

Der heutige Tag startete etwas später, und alle konnten in aller Ruhe frühstücken und entspannt in den Tag beginnen. Danach machten wir einen kleinen Ausflug, um uns schon einmal anzusehen, was uns beim Flug in zwei Tagen erwartet. Wir fuhren zum internationalen Flughafen von Paro, dem einzigen internationalen Flughafen in ganz Bhutan. Er liegt malerisch eingebettet zwischen hohen Bergen auf rund 2.200 Metern Höhe und gilt als einer der anspruchsvollsten Flughäfen der Welt, da Starts und Landungen nur bei guten Wetterbedingungen möglich sind. Wir hatten großes Glück und konnten sowohl eine Landung als auch einen Start aus nächster Nähe beobachten – ein wirklich beeindruckendes Erlebnis!

Unser eigentliches Ziel war jedoch der Chele-La-Pass, den wir gegen Mittag erreichten. Der Pass liegt auf etwa 3.988 Metern Höhe und ist der höchste befahrbare Pass Bhutans. Er verbindet die Täler von Paro und Haa und bietet bei klarem Wetter einen atemberaubenden Panoramablick auf die schneebedeckten Gipfel des Himalaya. Besonders eindrucksvoll war der Blick auf den majestätischen Jomolhari, den mit 7.350 Metern zweithöchsten Berg Bhutans. Der Jomolhari gilt als heiliger Berg und wird in der bhutanischen Mythologie als Wohnsitz einer Berggöttin verehrt.

Oben am Pass wehten unzählige bunte Gebetsfahnen im Wind – ein wunderschönes Symbol des buddhistischen Glaubens. Ihre Farben stehen für die fünf Elemente, und der Wind soll die Gebete in alle Himmelsrichtungen tragen. Die fünf Elemente – Erde, Wasser, Feuer, Luft und Raum – bilden in der buddhistischen und hinduistischen Philosophie die Grundlage allen Lebens. Jedes Element hat dabei eine eigene Bedeutung und symbolische Kraft. Erde steht für Stabilität, Stärke und Beständigkeit, sie verkörpert das Fundament des Lebens. Wasser repräsentiert Reinheit, Heilung und die Fähigkeit, sich anzupassen und mit dem Fluss des Lebens zu gehen. Feuer symbolisiert Energie, Leidenschaft und Transformation – es steht für Wandel, Erkenntnis und die innere Kraft, Dinge zu verändern. Luft steht für Bewegung, Freiheit und Kommunikation, sie verbindet Körper und Geist und schenkt Lebendigkeit. Das fünfte Element, der Raum oder Äther, gilt als das alles verbindende Prinzip. Es steht für Bewusstsein, Leere und die unendliche Weite des Geistes. In Bhutan und Tibet spiegeln sich diese fünf Elemente auch in den bunten Gebetsfahnen wider: Blau steht für Raum, Weiß für Luft, Rot für Feuer, Grün für Wasser und Gelb für Erde. Die klare Bergluft und die friedliche Atmosphäre luden zum Innehalten ein. Einige von uns nutzten die Zeit für eine kleine Wanderung durch die alpine Landschaft, um sich schon einmal auf die größere Herausforderung am kommenden Tag – den Aufstieg zum Tigernest-Kloster – einzustimmen.

Nach der Wanderung erwartete die Gäste ein liebevoll vorbereitetes Picknick, das für alle ein echtes Highlight war. Mit frischem Obst und Gemüse vom Markt und anderen landestypischen Leckereien genossen wir unser Mahl mitten in der Natur – umgeben von Bergen, kühler Luft und einer fast mystischen Stille.

Am Nachmittag besuchten wir das Kyichu Lhakhang, eines der ältesten und bedeutendsten Klöster Bhutans. Es wurde im 7. Jahrhundert vom tibetischen König Songtsen Gampo erbaut, um böse Geister zu bannen und den Buddhismus in Bhutan zu festigen. Der Legende nach gehört es zu 108 Tempeln, die der König in einer einzigen Nacht errichten ließ, um eine Dämonin zu besänftigen, die sich über den Himalaya erstreckte. Das Kloster ist wunderschön erhalten, mit vergoldeten Statuen, alten Wandmalereien und einem heiligen Feigenbaum, der – so heißt es – vom Guru Rinpoche selbst gepflanzt wurde.

Nach der Besichtigung blieb noch etwas Zeit, um in Paro gemütlich durch die Stadt zu bummeln, kleine Geschäfte zu besuchen oder einen Kaffee zu trinken. Die Stadt hat ihren ganz eigenen Charme – ruhig, freundlich und voller traditioneller Häuser mit bunt bemalten Fassaden.

Am Abend genossen wir im Hotel ein köstliches Abendessen. Danach erwartete uns noch eine kleine Überraschung: Im Hotel wurde ein Lagerfeuer entzündet. In geselliger Runde saßen wir unter dem klaren Sternenhimmel, tranken einheimische Getränke und ließen den Tag voller schöner Eindrücke in gemütlicher Atmosphäre ausklingen. Es war ein Abend voller Wärme, Lachen und wunderbarer Gespräche – ein perfekter Abschluss vor dem großen Abenteuer, das uns am nächsten Tag erwartete.

Paro oder Tigernest

Heute teilte sich unsere Gruppe auf: Einige Gäste entschieden sich für einen Besuch im Nationalmuseum von Paro, während die anderen die Gelegenheit nutzten, um das berühmte Tigernest-Kloster zu besteigen – das wohl bekannteste Wahrzeichen Bhutans.

Das Nationalmuseum von Paro, auch Ta Dzong genannt, befindet sich in einem alten Wachturm oberhalb des Paro Dzong. Es wurde im 17. Jahrhundert erbaut und später zu einem Museum umgestaltet. Die Ausstellung vermittelt einen faszinierenden Einblick in die Geschichte, Kultur und Natur Bhutans. Zu sehen sind traditionelle Masken, religiöse Thangkas (Rollbilder), kunstvolle Textilien, antike Waffen, Briefmarken und eine beeindruckende Sammlung bhutanischer Kunsthandwerke. Von der Terrasse des Museums bietet sich zudem ein herrlicher Blick über das Paro-Tal – ein idealer Ort, um die friedliche Schönheit Bhutans noch einmal in sich aufzunehmen.

Der zweite Teil der Gruppe machte sich früh am Morgen auf den Weg zum Tigernest-Kloster, das auf Bhutanisch Taktsang Monastery heißt. Es ist eines der heiligsten und spektakulärsten Klöster des Landes und thront in rund 3.120 Metern Höhe an einer steilen Felswand etwa 700 Meter über dem Paro-Tal. Der Legende nach soll Guru Rinpoche, der den Buddhismus im 8. Jahrhundert nach Bhutan brachte, auf dem Rücken einer Tigerin hierher geflogen sein, um in einer Höhle zu meditieren – daher der Name „Tigernest“. In einer Höhle meditierte er mehrere Monate lang, um böse Geister zu besiegen und den Buddhismus in Bhutan zu festigen. Aus dieser heiligen Höhle entstand später das Tigernest-Kloster, das bis heute als einer der heiligsten Pilgerorte Bhutans gilt. Das ursprüngliche Kloster wurde im 17. Jahrhundert von Tenzin Rabgye, einem bhutanischen Herrscher, erbaut, um Guru Rinpoches Aufenthalt zu ehren. Über die Jahrhunderte hinweg wurde es immer wieder erweitert, restauriert und liebevoll gepflegt. Besonders nach einem großen Brand im Jahr 1998, der große Teile der Anlage zerstörte, wurde es originalgetreu wieder aufgebaut – ein Symbol für den unerschütterlichen Glauben und die Hingabe der Bhutaner.

Der Aufstieg zum Kloster zählt zu den unvergesslichsten Erlebnissen einer Bhutan-Reise. Der Weg führt in stetigem Anstieg durch Pinienwälder, an Gebetsfahnen vorbei und über schmale Pfade, die immer wieder atemberaubende Ausblicke auf das Tal und das Kloster selbst bieten. Der Hin- und Rückweg dauert insgesamt etwa 4 bis 6 Stunden, je nach Kondition und Pausen. Die ersten 300 Höhenmeter gelten als besonders anstrengend, danach wird der Pfad etwas sanfter.

Etwa auf halber Strecke liegt ein Café, das einen direkten Blick auf das Tigernest bietet – ein beliebter Ort für eine Teepause oder ein leichtes Mittagessen. Dort sammelten wir neue Kraft, genossen die klare Bergluft und das Panorama, das uns den Atem raubte. Die Sonne schien warm, der Himmel war klar, und die bunten Gebetsfahnen flatterten über uns im Wind. Es war einer dieser Momente, die man so schnell nicht vergisst – voller Frieden, Stolz und Dankbarkeit.

Nach der Rückkehr ins Tal machten wir noch einen kurzen Fotostopp am Drukyel Dzong. Diese beeindruckende Festungsruine wurde im 17. Jahrhundert erbaut, um Bhutan vor tibetischen Invasionen zu schützen. Der Dzong liegt malerisch am nördlichen Ende des Paro-Tals, und bei gutem Wetter hat man von hier aus einen fantastischen Blick auf den schneebedeckten Jomolhari, den heiligen Berg Bhutans. Heute wird der Drukyel Dzong teilweise restauriert, bleibt jedoch ein eindrucksvolles Zeugnis bhutanischer Geschichte und Architektur.

Am Nachmittag blieb noch etwas Zeit, um in Paro durch die kleinen Läden zu bummeln, Souvenirs und handgefertigte Erinnerungsstücke zu kaufen oder einfach bei einer Tasse Kaffee das bunte Treiben der Stadt zu beobachten.

Am Abend traf sich die gesamte Gruppe wieder im Hotel zum gemeinsamen Abendessen. Bei köstlichem Essen, angeregten Gesprächen und einem herzlichen Lachen ließen wir diesen besonderen Tag ausklingen – erfüllt von Glück, Stolz und unvergesslichen Eindrücken unseres großen Abenteuers in Bhutan.

Flug nach Nepal – Patan

Heute ging es noch einmal früh los, denn wir verließen Bhutan und machten uns auf den Weg nach Kathmandu, die Hauptstadt Nepals. Schon beim Check-in am Flughafen in Paro spürten wir ein wenig Wehmut – Bhutan hatte uns mit seiner Ruhe, Spiritualität und landschaftlichen Schönheit tief beeindruckt.

Die Flugstrecke von Paro nach Kathmandu gilt als eine der anspruchsvollsten und spektakulärsten Flugrouten der Welt. Der Flughafen in Paro liegt in einem schmalen Tal auf etwa 2.200 Metern Höhe, umgeben von bis zu 5.500 Meter hohen Bergen. Der Anflug erfordert höchste Präzision, da die Piloten durch enge Täler manövrieren müssen, bevor sie die Landebahn erreichen. Nur etwa acht speziell ausgebildete Piloten weltweit besitzen die erforderliche Lizenz, um in Paro starten und landen zu dürfen.

Der Flug selbst war ein echtes Erlebnis! Schon kurz nach dem Start bot sich uns ein atemberaubender Blick auf die schneebedeckten Gipfel des Himalaya-Gebirges. Besonders beeindruckend war der Moment, als wir in der Ferne den Mount Everest erblickten – den höchsten Berg der Erde.

Nach der Landung in Kathmandu wurden wir herzlich willkommen geheißen. Schon auf der Fahrt zu unserem Hotel merkten wir, wie unterschiedlich Nepal im Vergleich zu Bhutan ist – lebendiger, lauter, bunter und zugleich faszinierend chaotisch. Unser Hotel lag in einer schönen Anlage, die wie eine kleine Oase wirkte. Besonders der Außenpool lud zum Entspannen ein, und viele nutzten die Gelegenheit, um kurz zur Ruhe zu kommen, bevor wir unser nächstes Abenteuer starteten.

Am Nachmittag begannen wir unseren Stadtrundgang durch Patan, das südlich von Kathmandu liegt und heute offiziell Lalitpur heißt. Patan ist eine der ältesten Städte des Kathmandu-Tals und bekannt für ihre reichhaltige Kunst- und Handwerkstradition. Hier leben viele talentierte Künstler, die sich auf Metallarbeiten, Holzschnitzerei und religiöse Kunst spezialisiert haben.

Unser erster Halt war der beeindruckende Durbar Square von Patan, ein UNESCO-Weltkulturerbe. Der Platz ist umgeben von prachtvollen Tempeln, alten Königspalästen und filigran verzierten Pagoden. Besonders faszinierend war der Königspalast von Patan, der durch seine kunstvollen Fenster und Holzschnitzereien beeindruckte. In der Mitte des Platzes steht der berühmte Krishna-Tempel, der im 17. Jahrhundert aus grauem Stein erbaut wurde – ein seltenes Material für nepalesische Tempel.

Im Anschluss besichtigten wir den Goldenen Tempel, auch Hiranya Varna Mahavihar genannt. Dieses buddhistische Kloster stammt aus dem 12. Jahrhundert und ist berühmt für seine vergoldeten Fassaden, reich verzierten Statuen und kunstvollen Schnitzereien. Schon beim Betreten des Innenhofs spürten wir die besondere Atmosphäre – das leise Murmeln der Mönche, der Duft von Räucherwerk und das warme Glitzern der goldenen Ornamente im Sonnenlicht machten diesen Ort zu etwas ganz Besonderem.

Am Abend erwartete uns noch ein besonderes Highlight: ein traditionelles nepalesisches Abendessen mit Tanzshow. In farbenfrohen Trachten führten die Tänzerinnen und Tänzer verschiedene regionale Tänze auf. Es war ein fröhlicher und lebendiger Abschluss dieses erlebnisreichen Tages, an dem wir die kulturelle Vielfalt Nepals zum ersten Mal hautnah erleben durften.

Kathmandu

Der letzte Tag unserer unvergesslichen Reise war angebrochen, und einige Gäste waren schon früh am Morgen munter – sie hatten noch ein ganz besonderes Highlight vor sich: einen Rundflug mit Buddha Air. Diese Fluggesellschaft bietet spektakuläre Panoramaflüge entlang der Himalaya-Kette an, bei denen man die höchsten Gipfel der Erde aus nächster Nähe sehen kann. Während des etwa einstündigen Fluges konnten die Gäste nicht nur den majestätischen Mount Everest (8.848 m) bestaunen, sondern auch viele weitere beeindruckende Sieben- und Achttausender – darunter den Lhotse (8.516 m), Makalu (8.485 m), Cho Oyu (8.188 m) und Kanchenjunga (8.586 m). Das Besondere an diesem Flug ist, dass jeder Passagier einen Fensterplatz erhält. Die Gäste kamen sichtlich bewegt und voller Begeisterung zurück – es war für viele der Höhepunkt der gesamten Reise. Beim gemeinsamen Frühstück tauschten wir unsere Eindrücke aus, und man spürte in der Runde noch die Aufregung und Freude über dieses einmalige Erlebnis.

Nach dem Frühstück starteten wir unsere Stadtrundfahrt durch Kathmandu, die Hauptstadt Nepals und das kulturelle Herz des Landes. Kathmandu liegt auf etwa 1.400 Metern Höhe im gleichnamigen Tal und ist eine faszinierende Mischung aus Tradition, Spiritualität und geschäftigem Alltag. Hier treffen hinduistische und buddhistische Kultur aufeinander, und an jeder Straßenecke scheint Geschichte greifbar zu sein.

Unser erster Halt war die bedeutende Tempelanlage Pashupatinath, eine der heiligsten Stätten des Hinduismus. Sie liegt am Ufer des Bagmati-Flusses, der für Hindus eine ähnliche Bedeutung hat wie der Ganges in Indien. Pashupatinath ist dem Gott Shiva in seiner Erscheinungsform als „Herr der Tiere“ geweiht. Der weitläufige Tempelkomplex umfasst zahlreiche Schreine, kleinere Tempel, Aschramas und ghats (Steintreppen), an denen die Verbrennungszeremonien stattfinden. Für uns war es ein intensives Erlebnis – einerseits beeindruckend, die Rituale und die tiefe Religiosität der Menschen zu sehen, andererseits auch bewegend und ungewohnt, den Tod so offen und würdevoll in das Leben integriert zu erleben.

Im Anschluss fuhren wir nach Bhaktapur, einer der drei Königsstädte des Kathmandu-Tals und ebenfalls UNESCO-Weltkulturerbe. Bhaktapur gilt als die am besten erhaltene mittelalterliche Stadt Nepals. Schon beim Betreten der Altstadt fühlte man sich in eine andere Zeit versetzt: enge Gassen, kunstvoll geschnitzte Holzfenster, rote Backsteinbauten und überall kleine Werkstätten, in denen Töpfer, Maler und Holzschnitzer ihre Handwerkskunst ausüben. Wir spazierten über den Durbar Square von Bhaktapur, auf dem sich prachtvolle Tempel, Pagoden und der ehemalige Königspalast befinden. Hier nahmen wir auch unser Mittagessen ein – mit Blick auf das lebendige Treiben der Stadt.

Am Nachmittag kehrten wir zurück nach Kathmandu und besichtigten dort den Königspalast mit dem Basantapur Durbar Square. Dieser Platz war einst das politische und kulturelle Zentrum des alten Königreichs. Besonders beeindruckend sind die kunstvoll verzierten Pagoden, geschnitzten Balkone und Tempel, die den Platz umgeben. Nicht weit entfernt besuchten wir auch das Kumari Ghar, den Wohnsitz der „Lebenden Göttin“ Kumari. Sie gilt als Inkarnation der Göttin Taleju und wird in feierlichen Ritualen verehrt, bis sie die Pubertät erreicht. Wenn man Glück hat, zeigt sich die Kumari für einen kurzen Moment am Fenster – ein seltener und heiliger Augenblick.

Am späten Nachmittag kehrten wir in unser Hotel zurück. Viele nutzten die Zeit, um die letzten Souvenirs zu verstauen oder einfach noch einmal die Reise Revue passieren zu lassen.

Am Abend trafen wir uns alle zu unserem Abschlussdinner. Bei köstlichen nepalesischen Speisen und fröhlichen Gesprächen blickten wir gemeinsam auf die vergangenen Tage zurück. Wir erinnerten uns an die besonderen Begegnungen, die landschaftlichen Wunder, die spirituellen Momente und das herzliche Lächeln der Menschen, die uns überall begegnet waren. Es war ein würdiger Abschluss einer Reise, die uns alle tief berührt und unvergessliche Erinnerungen hinterlassen hat.

Rückflug nach Deutschland

Heute hieß es Abschied nehmen. Beim Start konnten wir noch einmal einen großartigen Blick auf das majestätische Himalaya-Gebirge genießen – die schneebedeckten Gipfel leuchteten im Sonnenlicht und schienen sich von uns zu verabschieden. Im Flugzeug machten wir es uns gemütlich, tauschten Erinnerungen aus und ließen die vergangenen Tage Revue passieren.

Mit unzähligen Eindrücken, Erlebnissen und lehrreichen Momenten im Gepäck, dachten wir an all die wunderbaren Orte, die wir gesehen hatten, und an die Menschen, denen wir begegnet waren. Es war eine Reise voller Farben, Klänge, Düfte und Geschichten – eine Reise, die uns geprägt und bereichert hat.

Und doch freuten wir uns auch darauf, wieder nach Hause zurückzukehren, die Erlebnisse sacken zu lassen und all die schönen Erinnerungen im Herzen zu bewahren. Es war das Ende einer außergewöhnlichen Reise – und gleichzeitig der Beginn vieler neuer Gedanken, Erinnerungen und vielleicht auch Sehnsüchte nach der nächsten großen Entdeckung.

Das kleine 1x1 des Buddhismus

Der Buddhismus ist mehr eine Lebensphilosophie als eine Religion im klassischen Sinn. Er wurde vor über 2.500 Jahren von Siddhartha Gautama, dem späteren Buddha, in Indien gegründet. Das Wort Buddha bedeutet „der Erwachte“.
Buddha lehrte, dass alles im Leben vergänglich ist und dass Leiden entsteht, wenn wir an Dingen, Menschen oder Wünschen zu stark festhalten. Der Weg zum inneren Frieden führt über das Loslassen, über Mitgefühl, Achtsamkeit und ein bewusstes Leben.

Die vier edlen Wahrheiten bilden das Herz seiner Lehre:
Das Leben ist mit Leiden verbunden.
Das Leiden entsteht durch Verlangen und Anhaftung.
Leiden kann überwunden werden.

Der Weg dorthin ist der achtfache Pfad, der zu einem guten, bewussten Leben führt – mit rechter Einsicht, rechtem Denken, rechtem Handeln und innerer Ruhe.
Ziel im Buddhismus ist es, Erleuchtung zu erlangen – also vollkommene Einsicht und Frieden zu finden – und so den Kreislauf von Wiedergeburt (Samsara) zu beenden.
Viele Buddhisten meditieren regelmäßig, um ihren Geist zu schulen, sich selbst besser zu verstehen und mehr Mitgefühl für alle Lebewesen zu entwickeln.

Das kleine 1x1 des Hinduismus

Der Hinduismus ist eine der ältesten Religionen der Welt und wird vor allem in Indien und Nepal praktiziert. Anders als viele andere Religionen hat er keinen einzelnen Gründer und kein festgelegtes heiliges Buch, sondern ist über viele Jahrtausende gewachsen.

Im Hinduismus gibt es eine große Zahl von Göttern und Göttinnen, die alle verschiedene Aspekte des einen göttlichen Prinzips – des Brahman – darstellen. Zu den bekanntesten gehören Brahma (der Schöpfer), Vishnu (der Bewahrer) und Shiva (der Zerstörer und Erneuerer).

Zentral ist der Glaube an Wiedergeburt (Samsara): Nach dem Tod wird die Seele wiedergeboren – und zwar so, wie man im vorherigen Leben gehandelt hat. Dieses Gesetz nennt man Karma: Gute Taten führen zu einem besseren Leben, schlechte zu mehr Leid. Das Ziel ist, aus diesem Kreislauf der Wiedergeburten auszubrechen und Moksha, also die Befreiung und Vereinigung mit dem Göttlichen, zu erreichen.

Der Hinduismus legt außerdem großen Wert auf Respekt, Toleranz, Familie und Spiritualität im Alltag. Rituale, Gebete, Feste und das Verbrennen von Räucherwerk gehören fest zum täglichen Leben.


Ich hoffe, dass ihr alle eine wunderbare Zeit hattet und viele schöne Erlebnisse und Erfahrungen sammeln konntet – Momente, die euch noch lange begleiten werden.

Bleibt vor allem gesund, neugierig und reisefreudig, denn die Welt hat noch so viel Schönes zu bieten!

Und falls ihr einmal einen schlechten Tag habt, dann denkt einfach an unser gemeinsames „mäh mäh mäh“ – (Kanon: „Früh wenn der Bock schreit") – und an all die guten Augenblicke, die wir miteinander geteilt haben.

Alles Liebe,
Mareike


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