Reisebericht: Irland und Nordirland–Rundreise

18.07. – 28.07.2015, 11 Tage Flugreise Irland und Nordirland: Belfast – Giant's Causeway – Derry – Carrowmore – Connemara – Burren – Cliffs of Moher – Ring of Kerry – Midleton – Waterford – Kilkenny – Dublin


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Dublin und Belfast zum Giants Causeway, nach Londonderry und Letterkenny, vom Glenveagh NP nach Galway und Connemara und durch den Burren über die Cliffs of Moher nach Tralee, zur Halbinsel Dingle und zum „Ring of Kerry“ und zurück über den Rock of Cashel
Kaum ein anderes Land lässt sich mit Irland vergleichen - und das sagen nicht nur die Einheimischen. Ob es stimmt, dass es hier vierzig Schattierungen von Grün gibt, das muss man nicht unbedingt erkunden. Aber die zauberhaften Landschaften, grünen Wiesen und graubraunen Torfmoore, die muss man gesehen haben, wie sie sich an Hängen und Felsen entlangziehen. Naturschönheiten wie Giants Causeway und die berühmten Cliffs of Moher, historische Klosterruinen inmitten unberührter Fels- und Moorlandschaft - das gibt es nur hier in Irland. Der Zauber der „grünen Insel" nimmt nahezu jeden gefangen und die herrlichen Landschaften, die traditionelle Lebhaftigkeit und Freundlichkeit der Bewohner machen fast jeden Touristen zum „Wiederholer". Das Gefühl, alles irgendwie „frisch" zu erleben, holt man sich aus dem sehr abwechslungsreichen irischen Wetter, den Rhythmen der irischen Folklore ebenso wie aus den Pubs mit den freundlichen Leuten-.
Folgen Sie mir doch einfach auf die diesjährige Reise nach Nordirland und Irland, die wir im Juli 2015 durchführten und die uns wieder einmal ein ganz besonderes Reiseziel näherbrachte!
Ein Reisebericht von
Dr. Michael Krause
Dr. Michael Krause

Dresden – Rotterdam – Fährüberfahrt, erster Tag, 17. Juli 2015:

Die Entfernung zu Europas größtem Hafen von Sachsen aus ist ganz schön groß, und so hieß es heute zeitig aufbrechen, da wir die Abendfähre über die Nordsee erreichen wollten.
Über die Autobahnen Sachsens und Thüringens und später durch Hessen und das Ruhrgebiet und gelangten ohne größere Probleme ins Nachbarland Niederlande. Wie immer nahm hier der Verkehr zu, insbesondere auf die von Dutzenden Autobahnen und Ausfallstraßen umgebene Stadt Rotterdam hinzu, zweitgrößte der Niederlande, doch wirklich dicht wurde er in dem beeindruckend riesigen und von tausendenden Abfertigungsanlagen für den Seeverkehr durchzogenen Hafengebiet des Europoort, gelegen an den Mündungen von Rhein und Maas
Schließlich hatten wir einen großen Teil des Hafens schon durchquert, so dass Buschauffeur Jörg Hoffmann und ich getreu der Eberhardt „Richtig Reisen!"-Philosphie noch ein kleines Extra für unsere Gäste bieten konnte. Unser Abstecher führte zu den gigantischen Fluttoren an der alten Maas, einem Meisterwerk menschlicher Architektur direkt im Europoort. Bis 1997 wurde dort das von den Einheimischen „Maeslantkering" genannte Wehr als Schutz vor den immer wieder auftretenden Sturmfluten, die vor allem Rotterdam bedrohen, errichtet und angeblich wurde hier dreimal so viel Stahl verbaut wie im Pariser Eiffelturm.
Dann ging es wieder weiter, den „Engeland"- Schildern folgend zum Hafen 5805, wo das Fahrschiff der P &O Fährlinie, die „Pride of Hull", die neben ihrem Schwesterschiff „Pride of Rotterdam" die Rotterdam - Kingston-upon-Hull - Überfahrt jede Nacht bedient. Nach kurzem Check in betraten wir das beeindruckend große Schiff mit seinen hunderten kleinen, aber komfortablen Kabinen. Alle von uns waren nur mit kleinem Gepäck an Bord gegangen, um in den doch recht engen Schiffsräumen nicht mit großen Koffern hantieren zu müssen. Ein Abendessen vom traditionellen und reichhaltigen Schiffsbuffet und vielleicht noch ein kurzer Besuch in der „Showlounge" oder einer der Schiffsbars beendeten den ersten Reisetag.

Hull – Wales – Holyhead – Dublin, zweiter Tag, 18. Juli 2015:

Das Schiff, das schon am Vorabend einige Minuten vor Fahrplan in See gegangen war, machte recht pünktlich um 08.00 Uhr englischer Ortszeit in den braunen schlammigen Fluten des „River Humber", an dem der Hafen Hull liegt, fest. Dennoch dauerten die Grenzkontrollen wieder einmal etwas länger. Nicht gut für einen relativ engen Fahrplan, denn wir mußten ja quer durch England Wales bis ganz in den Westen zum Fährhafen Holyhead. In den Sommerferien ist es nicht immer einfach, zu bestimmten Terminen unbedingt das Abendschiff buchen zu können und so wussten wir, dass wir uns „gut auf den Weg machen" müssten, um die am frühen Nachmitttag in Holyhead ablegende „Ulysses" von den „Irish Ferries" zu erreichen. Aber Chauffeur Jörg war ein sehr erfahrener und auch den für uns ja immer etwas ungewöhnlichen Linksverkehrt meisternder Fahrer der nicht bummeln würde. Dennoch ließen uns stockender Verkehr und dann ausgerechnet noch ein ewig langer Baustellenstau in leichte Zeitnot geraten, doch konnten wir telefonisch klarmachen, dass wir noch kommen würden. Und so gab es dann sogar noch eine ganze Menge Fahrzeuge, die - von derselben Verkehrssituation wie wir überrascht" - nach uns auf der riesigen „Ulysses" eincheckten, die die irische See in weniger als vier Stunden überquert. Wir konnten es uns auf dem Schiff gemütlich machen, bevor wir gegen 18.00 Uhr den Hafen von Dublin erreichten. unser bequemes Hotel lag zum einen nahe beim Hafen und zum anderen ebenso dicht an der Dubliner Innenstadt. Fast zeitgleich mit einem Teil unserer Eberhardt-Gäste, die die Flugvariante gewählt hatten und von einem Shuttlebus vom Dubliner Airport zum Hotel gebracht wurden, trafen wir am Hotel ein, konnten gemeinsam einchecken und trafen uns danach zum Abendessen.

Dublin – Monasterboice – Belfast, dritterTag, 19. Juli 2015:

Bereits am Hotel, nach Frühstück und Kofferladen, trafen wir unsere Stadtführerin Hilary. Da es Sonntag war, würde alles mit wenig Stadtverkehr und vielen Besichtigungen abgehen, versicherte sie uns. Und es ging auch gleich los mit dem schönsten Teil von Dublin, dem Stadtviertel, das als größtes und geschlossenstes Viertel der Welt mit georgianischer Bebauung gilt. Das Hervorragendste und Bekannteste an diesen Stadtpalästen, die im 18. Jahrhundert entstanden, als Großbritannien und auch das damals dazugehörende Irland von den Georg-Königen deutscher Herkunft regiert wurde, sind vermutlich die berühmten „doors of Dublin". Diese bemalten Türen georgianische Herrenhäuser, von denen keine gleich aussieht, bilden heute neben dem üppigen Grün der kleinen, immer zentral gelegenen, Parks den Schmuck der Dubliner Plätze und machen die Fassaden einzigartig. Wir hatten Gelegenheit zu Fotostopps und erlebten in der Vorbeifahrt die verschiedenen Parks und Wohnvierteln. Einen Halt gab es an der bekannten St. Patricks-Kathedrale, deren Dekan einstmals Jonathan Swift war, der Verfasser der berühmten „Gullivers Reisen" und später auch im Phoenix-Park, der als größter Stadtpark in Europa gilt. Nach der Rücckehr in die Dubliner Innenstadt und Vorbeifahrt am alten Parlament beendeten wir die Rundfahrt mit einem kurzen Besuch des Trinity-College.
Hier hatten wir die Wahl, uns noch etwas aufzuhalten und in der nun folgenden Freizeit die Universitäts-Bibliothek mit dem berühmten „Book of Kells" zu bestaunen, uns in der belebten und stets überfüllten Einkaufsstraße Grafton Street umzutun oder vielleicht auf Souvenirjagd zu gehen, ein Sandwich zu essen...

Monasterboice

Nach der Mittagszeit trafen wir uns wieder am Bus und setzten unseren Weg nach Norden in Richtung Belfast fort. Unterwegs leisteten wir uns als kleines „Extra" einen Abstecher zu der uralten Klosterruine Monasterboice. Außer dem bedeutenden Rest eines typisch irischen Rundturms finden sich Kirchenruinen und zwei berühmte, reichverzierte Hochkreuze, verzierte gewaltige Vertreter der für die Keltengebiete, vor allem aber Irland typischen Radkreuze. Als Hochkreuze bezeichnet man sie wegen ihres Steinsockels, auf dem sie immer erhöht stehen und das hier zu findende Muireadachs Cross stammt bereits aus dem neunten Jahrhundert. Es ist mit biblischen Szenen verziert, ebenso wie das zweite, ungewöhnlich hohe „Tall Cross". Die durch ihren reichen Reliefschmuck auffallenden keltischen Kreuze gehören zu den höchsten und ältesten in Irland. Nach ausführlichem Fotostopp ging es weiter nach Belfast. Die Hauptstadt Nordirlands erreichten wir so früh, dass wir noch vor der Stadtrundfahrt einchecken konnten.

Belfast

Stadtführer Willie Swann kenne ich schon lange und halte ihn für einen der versiertesten. Wir begannen wie immer mit dem ersten großen Highlight von Belfast: dem gewaltigen Rathaus aus viktorianischer Zeit, neben dem das Denkmal für die Opfer der Titanic-Katastrophe steht. Er fuhr mit uns hinaus zu den neogotischen Universitätsgebäuden und zeigt uns auch das das herrlich außerhalb der Stadt gelegene Parlamentsgebäude Stormont. Was sicher die größte Faszinations der nordirischen Hauptstadst ausmacht, ist eng mit der Geschichte des Landes und ihrer vorherrschenden Religionen verbunden. Unsere Fahrt führte durch einige der bekanntesten Straßen von West- und Ost-Belfast, wo noch heute durch bedeutende und teilweise einst durch die Nachrichten bekannte Wandmalereien ein Hinweis auf die vor knapp zwanzig Jahren überwundenen Unruhen in Nordirland erfolgt und sich Erklärungen für die teilweise bis heute nicht überwundene Teilung der Religionsgruppen in Belfast ergeben.
Wir kehrten zum Hotel, in der Innenstadt sehr günstig zu den schönsten Pubs gelegen. Zurück und hatten nach dem Abendessen Gelegenheit uns ins quirlige Leben zu stürzen. Auf jeden Fall haben unsere Gäste sich davon überzeugen können, dass Belfast sehr wohl einen Besuch wert ist.

Belfast – Causeway Coast – Giants Causeway – Derry, vierterTag, 20. Juli 2015:

Einer der großen Höhepunkte irischer Natur, der „Giants Causeway", würde unser heutiges Tagesprogramm bestimmen. Auf der Küstenroute von Belfast bis zum Norden Nordirlands brachen wir heute nach dem Frühstück auf, um über den Fährhafen Larne, die Fischerdörfer an der nordirischen Ostküste und den hübschen Ort Ballycastle unser Hauptziel zu erreichen. Das Wetter meinte es nicht gerade gut mit uns, als wir den ersten längeren Fotostopp am wuchtigen, Carrickfergus Castle einlegten, auf einem Basaltfelsen erbaut. Vor der gewaltigen und für die britische Herrschaft in Irland einst bedeutenden Burg steht die Statue von William III. von Oranien. Nach der erzwungenen Abdankung von König Jakob, der England und Schottland in Personalunion regiert hatte, wurde William, Statthalter der Niederlande, der mit Jakobs Tochter verheiratet war, König von England, Schottland und Irland. 1690 landete er in Carrickfergus mit seiner Armee und erlangte in der „Schlacht am Flusse Boyne" den entscheidenden Sieg seiner Truppen über ein irisch-schottisches Heer, das die Ansprüche des abgedankten Königs Jakob vertrat und den Katolizismus als entscheidende Religion für Schottland und Irland im Sinn hatte.
Nach einer weiteren Pause im malerischen Hafen des Fischerstädtchens Carnlough setzten erreichten wir unseren Weg an der Ostküste Nordirlands fort. Eine Mittagspause gab es noch mit Ausblick über die malerische „Causeway Coast", ehe wir das touristische Highlight Nordirlands erreichten. Der „Giants Causeway" wird zum UNESCO-Weltnaturerbe gerechnet und ist ein Erbe der vulkanischen Entstehungsgeschichte Irlands. Über 40.000 regelmäßig sechseckige geformte Basaltsäulen, entstanden vor über 60 Millionen Jahren, formen den sogenannten „Damm der Riesen". Mehrere Kilometer an der Küste entlang führt die Schicht aus Vulkangestein mit bis zu zwölf Meter hohen Basaltsäulen, bevor der Damm schließlich ins Meer verschwindet - eine Fortsetzung mit ähnlichem Säulenbasalt findet sich dann übrigens in Schottland, beispielsweise auf der kleinen Hebrideninsel Staffa mit ihrer grandiosen Fingals-Höhle.
„ Abkühlungsphänomen mit Spannungsrissen", entstanden aus heißer Lava - so erklären Geologen das Phänomen des regelmäßig geformten Basalts, in dessen Formationen man mit etwas Phantasie die verschiedensten Figuren erkennen kann. Trotz immer mal wieder drohender Regenwolken war es aber leidlich trocken, als wir auf unseren Spaziergängen an der Basaltküste den phantastischen Felsgebilden und den mit ihnen verbundenen Legenden nachspürten. Im vor kurzem neu errichteten Besucherzentrum gibt es nicht nur einen großen Souvenirshop, sondern man erfährt hier viel Wissenswertes über Entstehung, Bedeutung und touristische Höhepunkte des „Giants Causeway".
Auf unserem Weg vom Causeway nach Londonderry besuchten wir - als „Richtig Reisen!"-Extra noch Dunluce Castle. Die malerische Burgruine liegt auf einem zerklüfteten Basaltfelsen über der Causeway-Küste und ist mit Legenden über die Clans der Umgebung und die bewegte Geschichte Irlands verbunden. Ein Schatzschiff der Spanier soll direkt vor der Burg versunken sein, wurde geplündert und mit dem Erlös die Burg vergrößert. Später soll dann aber bei einem gefährlichen Sturm die neuerbaute Burgküche mitsamt Personal im Meer versunken sein.
Nach dem Besuch von Dunluce Castle ging es dann zu unserem heutigen Übernachtungsort Derry, wo unser Hotel direkt im kleinen Stadtzentrum neben der bestens erhaltenen Stadtmauer lag.

Derry – Glenveag Nationalpark – Burtonport – Letterkenny, fünfter Tag, 21. Juli 2015:

Heute stand der fakultative Ausflug in den Glenveagh Nationalpark auf dem Programm. Wir fuhren nach dem Frühstück vom zum Vereinigten Königreich gehörenden Nordirland in die Republik Irland, vorbei an Letterkenny und dem Seengebiet um Gartan. Von hier soll der in Irland und Schottland sehr verehrte Heilige Kolumban stammten, der in Irland Mönch und Missionar wurde und dem später die Christianisierung Schottlands zu verdanken war. Angekommen im Glenveagh Nationalpark lernten wir mit diesem eines der idyllischsten Täler im Norden Irlands kennen. Ein Landspekulant hatte Mitte des 19. Jahrhunderts alles hier aufgekauft und zu einem Jagdrevier gemacht. Glenveagh heißt „Tal des Lebens" - im Gegensatz zum benachbarten Tal, das von giftigen Wolfsmilchgewächsen bestanden wird. Beim Entstehen des Reviers ließ der neue Besitzer John George Adair 244 Pächter aus dem Gebiet vertreiben und ihrer Existenz berauben und ein burgähnliches Herrenhaus am malerischen See errichten Das 1873 fertiggestellte Glenveag Castle wechselte später mehrmals die Besitzer, bis der letzte von ihnen das Gelände dem irischen Staat vermachte. So entstand daraus ein Nationalpark, dessen Schloss mit der originalen Einrichtung heute noch besichtigt werden kann. Natürlich machten wir von dieser Möglichkeit Gebrauch, den größten der sechs irischen Nationalparks mit der imponierenden Größe von 16.550 Hektar kennenzulernen. Er liegt neben den beiden höchsten Bergen der Grafschaft Donegal und wir bekamen zunächst einen Film über Geschichte und Natur des Nationalparks zu sehen. Anschließend fuhren wir mit kleinen Shuttlebussen zum Schloss und hatten Muße, die Innenräume aber auch die schon um das Schlösschen angelegten Blumengärten zu besuchen. Wer wollte, konnte dann durch den Park wandern und zu Fuß zum Bus zurückzukehren oder die Shuttlebusse nutzen.
Nach Mittagspause noch am Busparkplatzging es zum Nachmittagsprogramm, das mit einem Fotostopp am Fuße des Mount Erigal begann. An Seen und Tälern vorbei erreichten und durchquerten wir eine der interessantesten Landschaften der Grafschaft Donegal. Die Felsen und winzigen Dörfchen der Region „The Rosses" gehören zur sogenannten „Ghaeltacht", jener traditionsreichen Regionen, in der noch vorwiegend irisches Gälisch gesprochen und geschrieben wird.
Ein kleiner Stopp folgte im Hafenstädtchen Burtonport, das mit nur wenigen hundert Einwohnern für einen eigenständigen altertümlichen irischen Dialekt bekannt ist und von dem die einzige Fähre zum Inselchen Arranmore abgeht. Später ging es mit Pause im Städtchen Dungloe auf schöner Bergstrecke zu unserem Übernachtungsort Letterkenny.

Letterkenny – Donegal – Sligo – Knock – Galway – Gort, sechster Tag, 22.Juli 2015:

Donegal ist die größte der einstigen Grafschaften des ehemaligen Königreiches Ulster und eine derjenigen, die zur Republik Irland gehört. Unser erster Halt in der kleinen Stadt Donegal - namengebend für die Grafschaft, aber nicht deren Hauptort - bot Gelegenheit, das belebte Zentrum um den Platz „The Diamond" kennenzulernen und einen Blick auf die Ruine des vom O'Donnell-Clan erbauten Donegal Castle, eine malerische Burg mit mächtigem Donjon, zu werfen. Wir durchfuhren dann weiter die Küstenregion und legten nach einem kurzen Fotostopp am Wahrzeichen der Grafschaft Sligo, dem 527 m hohen Tafelberg Benbulben, unsere Vormittagspause in Drumcliff ein. Der kleine Ort nördlich der Grafschaftshauptstadt Sligo ist überall in Irland bekannt, weil sich neben seiner Kirche das Grab des überall sehr verehrten Dichters und Politikers William Butler Yeats befindet. Als ehemaliger Senator der jungen irischen Republik hat er viel für deren Aufbau nach der Unabhängigkeit von England getan. Außerdem gilt er als bedeutender Literat, der zusammen mit der legendären Lady Gregory das moderne irische Theater begründete.
Ein ganz anderer Blick in die Vergangenheit eröffnete sich uns beim nächsten Programmpunkt, dem Besuch des dicht neben Sligo liegenden steinzeitlichen Friedhofs von Carrowmore. Viele Zeugnisse der Großsteinkultur aus der Jungsteinzeit findet man hier - Menhire, Steinkreise und Dolmen, auch ein gewaltiges mit Steinen bedecktes Hügelgrab. Das große Areal von Carrowmore ist eines der wichtigsten Zeugnisse der Megalithkultur und der frühen Besiedlung Irlands. Viele interessante Details ließen sich beim Spaziergang auf diesem prähistorischen Gräberfeld entdecken.

Knock und Galway

Auf der Weiterfahrt blieb genug Zeit, um als Extra- Programmpunkt einen kleinen Aufenthalt in Irlands bedeutendstem Wallfahrtsort Knock einzuplanen. Kurioserweise hat das winzige Dorf einen eigen - internationalen! - Flughafen, extra für den Papstbesuch 1979 erbaut. Die religiöse Bedeutung des Ortes liegt in Marienerscheinungen im vorigen Jahrhundert, die von der katholischen Kirche als Wunder anerkannt wurden. Alljährlich pilgern zehntausende Gläubige hierher und Heilungsbedürftige aus Irland und der ganzen Welt erhoffen sich Trost und Genesung von einer Wallfahrt.
Letztes Ziel am heutigen Nachmittag war die bedeutende Hafenstadt Galway. Die wirtschaftlich bedeutende Stadt ist eine der größten in Irland und scheint fast mediterranes Flair zu haben - vielleicht, da sie einst zu den wichtigsten Häfen Irlands für den Mittelmeerhandel gehörte. Auf unserem Spaziergang durch die Innenstadt sahen wir unter anderem „Lynchs Castle", einen alten Adelssitz, die Pfarrkirche der Altstadt sowie den Rest des alten Gerichtsgebäudes. Hier steht noch ein Rest der Wand mit dem noch erhaltenen legendären Fenster, an dem Richter Lynch das Todesurteil an seinem eigenen Sohn vollstreckt haben soll ...
Anschließend konnten wir in der Freizeit durch die belebten Straßen Galways bis zum Hafen bummeln, wo zahlreiche Geschäfte, interessante Pubs und buntbemalte Häuser sowie Straßenmusiker und Schausteller das Bild prägen.
Später brachte uns der Bus ins eine knappe Fahrstunde entfernte Städtchen Gort, wo uns das „Lady Gregory Hotel" erwartete.

Connemara – Rundfahrt, siebter Tag, 23. Juli 2015:

Den heutigen Ausflug, eine Rundfahrt auf der Halbinsel Connemara, machten wir mit einem irischen Bus, denn heute war die übliche Lenk- und Rhepause für unseren Buschauffeur Jörg Hoffmann. Fahrer P.G. brachte uns zunächst an Galway vorbei zur Küstenstraße an der nördlichen Galway Bay. Der erste Stopp in Spideal brachte nicht nur eine Toilettenpause sondern auch einen interessanten großen Souvenirladen. Danach gingt es zum Fotostopp an einem typischen „thatched house", einem reetgedeckten, weißgetünchten Cottage, in unserem Fall ein sehr malerischer Pub. Das Herz von Connemara, eine der „grünsten" Regionen im irischen Westen, wird geprägt von Moor- und Heideflächen und den Bergen im Norden. Eine merkwürdige, von Felsen und Teichen durchsetzte Landschaft begleitete uns, während die Küstenstraße ins Landesinnere abbog. Fotostopps erlaubten uns, Aufnahmen von der typischen Connemara-Landschaft aus Torfmooren, Sumpf- und Felslandschaften, malerischen Stromschnellen und baumbestandenen Felseninselchen zu machen, bevor wir gegen Mittag das Hafenstädtchen Clifden erreichten. Das Städtchen mit vielleicht 2700 Einwohnern ist die inoffizielle „Hauptstadt" der Region Connemara und ein sehr beliebter Touristenort. Seine Hauptstraße mit den buntbemalten Häusern wird von Geschäften, Pubs und zahlreichen Restaurants geprägt - gerade richtig für unsere Mittagspause.
Danach setzten wir unsere Rundfahrt um die „Twelve Bens" fort, wie das nördliche Gebirge Connemaras heißt, dessen höchste Erhebung, der Benbaum, 730 m über dem Meeresspiegel liegt. Eine Pause legten wir in der malerische am See gelegenen Abtei von Kylemore ein. Deren Geschichte reicht zurück auf die älteste irischen Benediktinerinnenabtei, 1665 gegründet und nach vielfachen Umzügen hierher gelangt. Seit 1920 haben die Nonnen ihr Domizil in dem 1871 fertiggestellten Schloss Kylemore gefunden. Das war um 1870 von einer Industriellenfamilie erbaut worden und nach mehrfachem Besitzerwechsel zusammen mit dem riesigen Park vom Benediktinerorden erworben worden.
Weiter ging es dann, bis wir Irlands einzigen echten Fjord, Killary Harbour, erreichten. An ihm und seinen überall gut sichtbaren Muschelzuchten entlang zeigte uns hinter dem Örtchen Leenane der nächste Fotostopp die malerischen Aasleagh Falls. Gespeist vom kleinen, für seine Lachse bekannten Fluß Erriff, der hier einige Meter über die Felsen springt, ist der Wasserfall ein beliebtes Fotomotiv. Zudem taucht er in irischen Legenden auf und diente als eine der schönsten Filmkulissen in dem 1990 mit Richard Harris gedrehten Film „The Field" Von hier ging es um das zweite bedeutende Gebirge von Connemara, die Maumturk Mountains herum, zum letzten heutigen Stopp. Maam Cross, die wichtigste Kreuzung der großen Straßen in Connemara, liegt ziemlich genau im Zentrum der Halbinsel. Zum Abendessen kehrten wir zurück nach Gort ins „Lady Gregory Hotel".

Gort – Burren – Cliffs of Moher – Bunratty – Tralee, achter Tag, 24. Juli 2015:

Unser bequemer 5-Sterne-Bus und Chauffeur Jörg Hoffmann waren heute wieder bei uns und brachten uns zunächst zur nahe an Gort gelegenen alten Klostersiedlung Kilmacduagh. Paradestück ist der leicht schiefe, hervorragend bewahrte 30 m hohe Rundturm inmitten der Kirchenruinen. Von denen gibt es mehrere, was die einstige Bedeutung der Klostersiedlung unterstreicht, die zeitweise sogar Bischofssitz war. Die Reste gehen bis aufs 11. Jh. zurück, der Rundturm stammt aus dem 12. Jh. insgesamt ist Kilmacduagh Monastery eines der malerischsten Ruinenensembles in Irland.
Nach einem ausgedehnten Stopp hier begaben wir uns in die einzigartige Landschaft des Burren. Die seltsam anmutende Karstlandschaft ist aus der Eiszeit und mehreren Jahrtausenden von Erosion hervorgegangen. Sie ist über 250 km² groß und durch allmähliche Auflösung des unterschiedlich dichten Kalksteins, der den Untergrund bildet, entstanden. Durch diese Erosion trennten sich vertikal einzelne Steinbrücken durch Gräben voneinander und auch horizontal die Platten durch Klüftung. „Clints" nennt man hier die teilweise losen Kalkplatten auf der Oberfläche, die etwa knietiefen Gräben heißen „Grykes" und die durch Oberflächenwasser gebildeten Tümpel und flachen Seen werden als „Turloughs" bezeichnet. Zahlreiche prähistorische Denkmäler finden sich in dieser Steinwüste, bei deren Bau oft die beschriebenen Kalksteinplatten verwendet wurden. Weithin bekannt ist z.B. der Pulnabrone Dolmen, ein mehr als 5000 Jahre altes Steinzeitgrab aus Kalksteinplatten, das früher vermutlich von einem Hügel bedeckt war.
Natürlich haben wir diesem pittoresken Monument der Großsteinkultur einen Besuch abgestattet, bevor wir ab Ballyvaughn die malerische Küstenstraße rund um den Slieve Elva befuhren, die höchste Erhebung des Burren.

Cliffs of Moher

Das brachte uns zu einem der bekanntesten Naturdenkmäler und der vermutlich meistbesuchten irischen Sehenswürdigkeit - zu den Cliffs of Moher.Im neuen Besucherzentrum kann man sich Informationen rund um die Steilküste beschaffen. Spazierwege mit herrlichen Ausblicken zeigen die Klippen, die nahezu senkrecht aus dem atlantischen Ozean ragen. Sie erstrecken sich über eine Länge von über acht Kilometern und haben eine Höhe von ungefähr 120 m am Südende, während sie nördlich des Aussichtspunktes O'Brien's Tower sogar 214 m hoch über dem Meer stehen. Nach Freizeit für längere Spaziergänge und für die Mittagspause setzten wir unseren Weg nach Süden fort. Der Besuch der einstigen Normannenburg Bunratty ist fast ebenso ein Muss wie der Cliffs of Moher. Die Burg selbst ist heute Museum mit historischer Möblierung, Audienzhalle und dem typischen Flair des irischen Mittelalters. Im Park der in der Geschichte heiß umkämpften Festung findet sich heute ein Freilichtmuseum der besonderen Art hier wurde aus verschiedenen traditionellen irische Bauernhäusern ein ganzes Dorf errichtet. Dazu wurden die einzelnen Häuser teilweise an anderen Stellen abgetragen und hier wieder aufgebaut - Grund genug für einen nostalgisch-irischen Spaziergang.
Nach dem Aufenthalt im Bunratty Folk Park brachte uns dann der Bus zu unserem nächsten Übernachtungsort Tralee, der Hauptstadt der Grafschaft Kerry.

Rundfahrt Dingle–Halbinsel, neunter Tag, 25. Juli 2015:

Unser heutiges Ausflugziel war die Halbinsel Dingle. Gleich hinter Tralee lag das einstige kleine Industriegebiet von Blennerville. In seinem Zentrum stand - als Kraftwerk sozusagen - die Windmühle von Blennerville, ein bekanntes Fotomotiv. Unsere Weiterfahrt brachte noch einen Fotostopp am Aussichtspunkt auf die Bucht von Tralee, bevor wir weiterfuhren zum Städtchen Dingle, den Hauport der Halbinsel. Als „westlichste Stadt Europas" wird das etwa 1800 Einwohner zählende Städtchen meist apostrophiert, das mit seinen buntbemalten Häuschen, seinen hübschen Ladenschildern und einer malerischen Hafenszenerie sehr reizvoll ist. Wir hatten hier natürlich Zeit für einen Bummel, bevor wir uns auf den Weg zu einer der hübschesten Aussichtsstraßen Irlands machten. Der „Slea Head Drive" umrundet die Westspitze der Dingle-Halbinsel, führt entlang der Küste und zeichnet sich durch enge Kurven und wundervolle Meerblicke aus. Neben zahlreichen Fotomotiven gibt es viele frühgeschichtliche Denkmäler - so die „beehive-huts", die sich unweit der Küstenstraße befinden. „Bienenkorbhütten" werden sie wegen ihrer Form genannt - aus Trockenmauerwerk errichtet waren solche Unterkünfte im 6 und 7. Jahrhundert die Behausungen von Einsiedler-Mönchen.
Mehrere Aussichtspunkte gewährten vom „Slea Head Drive" Blicke auf die schönen Küstenszenerien, unter anderem die abfallende Klippe des Slea Head und auf die Blaskett-Inseln. Diese vorgelagerte Inselgruppe wurde bis in die 50er Jahre des 20. Jh. von Fischern bewohnt.
Von hier aus befanden wir uns schon auf dem Rückweg nach Tralee, fuhren aber noch am „Gallarus Oratory" vorbei. Das Bauwerk gilt als eine der ältesten erhaltenen Kirchen Europas, mit einer Form, die an ein umgedrehtes Schiff erinnert. Das Kirchlein bot wohl nur wenigen Gläubigen Platz, hat nur einen Eingang und ein winziges Fensterchen - sonst gibt es in dem mit glatten Wänden aus perfekt geschichtetem Trockenmauerwerk errichteten Raum keine Öffnungen für Luft oder Licht.
Relativ früh kehrten wir in unser „Mount Brandon Hotel" zurück und hatten auch ein vergleichsweise frühes Abendessen. Grund dafür: Heute war die Möglichkeit zu einem Besuch des unserem Hotel gegenüberliegenden irischen Volkstheaters „Siamsa Tire". Die Vorstellung die wir besuchtem, hieß „Truras", was auf Gälisch etwa „Reise" bedeutet und sich als Querschnitt durch irische Volksmusik und Volkstanz mit atemberaubenden Steptanz-Einlagen entpuppte und uns alle rückhaltlos begeisterte!


Ring of Kerry, zehnter Tag, 26. Juli:

Der berühmte „Ring of Kerry", jene Küstenstraße rings um die Insel Iveragh, gehört neben den „Cliffs of Moher" zu den bekanntesten Höhepunkten Irlands. Heute würden wir ihn umrunden! Der Bus brachte uns zunächst in den Ort Killorgin, wo alljährlich eines der originellsten Volksfeste Irlands stattfindet - bei der im August abgehaltenen „Puck Fair" wird ein Ziegenbock zum König des Festes gewählt!
Durch Torfmoore, die teilweise durch Torfstechen der letzten Jahrhunderte bereits ausgebeutet sind, fuhren wir, vorbei am letzten erhaltenen „bog village" - jener Art von Dörfern, deren Bewohner einst komplett vom Torfstechen und -Handel lebten - auf die Küstenstraße und konnten bald noch einen Fotostopp einlegen, bei der wir die Dingle Bay diesmal von der anderen Seite als gestern sahen. Nächster Stopp war der Schäfer Brendan, dessen kleine Schaf-Show nicht nur meist überfüllt, sondern inzwischen weithin bekannt ist. In humorvoller Weise zeigt dieses irische Original den Gästen, wie er mit seinen Hunden arbeitet und Schafe zusammentreibt. Ruf- und Pfeifsignale und ein seltenes Verständnis der Schafhirten mit ihren Bordercollies gehören zu den Geheimnissen des Berufs, der seit Jahrhunderten die unbeaufsichtigt in den irischen Weiden grasenden Schafe zu bestimmten Zeiten zusammentreiben und zur Schur oder zum Verkauf auswählen muss. Eine Vorstellung aller in Irland zu findenden Schafsrassen vervollständigt Brendans Show, die fast immer alle Gäste fasziniert. Nachdem wir uns noch im danebenliegenden Souvenirshp umgesehen hatten, verabschiedeten wir uns von der Schaffarm und setzten unseren Weg fort über den Ring of Kerry nach Cahersiveen. Hier ist ein Fotostopp an der alten Polizeiwache obligatorisch und danach ging es weiter nach Waterville, früher einmal unter anderem bevorzugter Ferienort von Charlie Chaplin, dem man hier auch ein Denkmal errichtet hat. Leider machte der Ort seinem Namen alle Ehre, denn das Wetter verschlechterte sich und es wurde feucht. In Waterville hatten wir unsere Mittagspause und Gelegenheit - trotz Regen - zu einem Bummel in dem kleinen Ort, der gerade am heutigen Tag auf der zentral gelegenen Uferpromenade eine Landwirtschafts-Schau bot.
Immer noch schlechtes Wetter hatten wir am stets windigen Coomakesta Pass, wo man aber normalerweise einen herrlichen Blick auf zwei verschiedene Küstenszenerien hat ...
Etwas besser wurde es dann in Sneem, einem kleinen Ort am südlichen Ring of Kerry, in der Nähe der Kenmare-River-Bucht gelegen. Die beiden Teile des Städtchens werden durch einen Wasserfall getrennt. Danach fuhren wir weiter, vorbei an den MacGillicuddy Reeks, den Bergen in der Mitte der Halbinsel Iveragh, zu denen Irlands höchster Berg Carantuohill gehört. Am Rand der Berge gibt es noch den berühmten Ausblick „Ladies View" auf die herrlichen Seen von Killarney, die aber diesmal infolge des schlechten Wetters kaum zu erkennen waren. Über den Touristenort Killarney kehrten wir zur vorletzten Übernachtung in Irland nach Tralee zurück.


Tralee - Midleton - Rock of Cashel - Dublin, elfter Tag, 27. Juli 2015:

Die Besichtigung der größten Whiskey-Brennerei Irlands war der erste Tageshöhepunkt. So verließen wir Tralee nach dem Frühstück, hatten aber noch ein Stück Weg vor uns bis nach Midleton, wo wir die Jameson Distillery besuchen würden. Über das Städtchen Macroom, dessen Marktplatz noch immer vom Torhaus der einst mächtigen Burg dominiert wird, erreichten wir schließlich Midleton, nicht allzu weit von Irlands zweitgrößter Stadt Cork gelegen. Im „Jameson Expüerience" sieht man die alten und neuen Destillieranlagen. Whiskey - in Irland anders geschrieben als in Schottland - geht auf das gälische „uisghe beatha"=„Wasser des Lebens", zurück. Dieses Getränk wird in Irland auch anders hergestellt als in Schottland - im Gegensatz zum zweimal destillierten „Scotch Whisky" wird der irische „Whiskey" dreimal destilliert. Milder wird er dadurch, sagen die Iren - und bei einer Verkostung konnten wir uns am Ende der Brennerei-Tour auch von der Qualität des Whiskey überzeugen.
Nach dem Besuch der Jameson Distillery brachte uns der Bus zum letzten Punkt unseres reichhaltigen Irland-Programms. Der „Rock of Cashel" war einst Regierungs- und Bischofssitz des ehemaligen irischen Königreiches von Munster. Heute sind die imposanten Ruinen Nationalmuseum und beeindrucken schon von Weitem. Der historische Komplex aus Burg und Kathedrale thront auf einem Felsen, der die Ebene überragt. Nach dem Eintritt ins Gebäude-Ensemble stößt man zunächst auf die Reste des ältesten Hochkreuzes der britischen Inseln. Man sagt, der Sockel dieses Kreuzes sei der Stein, auf dem der heilige Patrick, der Schutzpatron Irlands, habe hier König Aenghus von Munster getauft. Nach dem Vorbild ihres Herrschers ließen sich dann auch dessen Untertanen rasch zum Christentum bekehren.
Ältester Bau hier ist ein hervorragend erhaltener 28 m hoher Rundturm aus der Zeit um 1100, während die Kapelle und die Reste der Kathedrale mehr als 100 Jahre jünger sind. Die Besichtigung mit ihrem umfassenden Einblick in die irische Geschichte durch die historischen Ruinen, dem kleinen Museum, dem einführenden Film oder einfach einem Bummel um den Berg herum war ein hervorragender Abschluss einer ereignisreichen Irland-Reise. Am späten Nachmittag brachte uns der Bus auf der Autobahn nach Dublin, wo wir im Jurys Inn das letzte gemeinsame Abendessen gemeinsam mit unseren Flugreisegästen einnahmen.


Dublin - Holyhead - Caernarfon - Hull, zwölfter Tag, 28. Juli 2015:

Der Aufbruch für die Busreisegäste erfolgte nach einem sehr frühen Frühstück, denn das Fährschiff „Ulysses" verläßt morgens den Dubliner Hafen recht früh. Kurz nach sieben waren wir schon an Bord des großen Schiffes, das etwa dreieinhalb Stunden vom Dubliner Hafen bis nach Holyhead in Wales braucht. Pünktlich kamen wir dort an und befanden uns nun wieder auf britischem Boden. Diesmal hatten wir mehr Zeit als bei der Durchquerung Großbritanniens auf der Hinfahrt, denn die Fähre nach Rotterdam verlässt Hull erst abends. So konnten wir noch das eine oder andere Reise-Extra einbauen und hielten schon nach wenigen Kilometern an einem ungewöhnlichen Ort. Zum Touristenzentrum wurde er allein wegen seines Namens, des längsten Ortsnamen in Europa. Bahnhof und am Besucherzentrum kann man Llanfairpwllgwyngyllgogerychwyrndrobwllllantysiliogogogoch fotografieren. Es erübrigt sich zu erwähnen, dass er nicht ganz einfach auszusprechen ist. Wir verbrachten ein paar Minuten hier am Besucherzentrum, in dem man allerlei Souvenirs erwerben und mehr über Llanfair PG - wie der Ort der Einfachheit halber von allen genannt wird - erfahren konnte.

Caernarfon

Wir fuhren weiter, doch auch nun ging es nicht unverzüglich zur Fähre, denn nach Überquerung der malerischen Meerenge Menai-Strait, die die Insel Anglesey von Festland-Wales trennt, konnten wir als letztes Extra noch eine Pause für einen Bummel im malerischen Caernarfon einlegen. Immer noch mit mittelalterlichem Flair versehen und vom größten Teil seiner Stadtmauer umgeben, besitzt das walisische Städtchen eine herrlich am Wasser des Menai gegenüber der Insel Anglesey gelegene Burg. Einer Episode in der britischen Geschichte und Tradition folgend, wird genau hier der Thronfolger des Vereinigten Königreiches in seine Rechte eingesetzt und zum „Prince of Wales" erklärt. Wir hatten etwas Freizeit, um bei einem Bummel die Reise dieser Stadt zu entdecken oder die Burg zu besichtigen, bevor wir dann endgültig weiterfuhren nach Kingston upon Hull. Hier konnten wir gegen 18.30 Uhr wieder auf der „Pride of Hull" zur Fahrt nach Rotterdam einchecken.


Rotterdam - Dresden, dreizehnter Tag, 29. Juli 2015:

Heute dauerte es auch wieder einige Zeit, bevor die Passagiere von Bord gelassen wurden und zur Abfertigung durch die Grenzkontrolle in Rotterdam kamen. Aber unser Buschauffeur Jörg wartete schon auf uns und rasch waren dann alle zusammen und wir fuhren zurück nach Deutschland.

Epilog

Viele werden einige Zeit brauchen, um alle persönlichen Eindrücke von der grünen Insel zu verarbeiten. Aber Irland lässt viele nicht wieder los und erzeugt gewisse Reisesehnsüchte. Also glaube ich, dass viele von uns sich auf der einen oder anderen Reise von Eberhardt TRAVEL wiedersehen werden - vielleicht sogar nochmal auf einer Irland-Tour oder inb Schottland, Wales, Südengland...?
Also dann - bis bald!
Ihr Dr. Michael Krause, Eberhardt-Studienreiseleiter

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