Reisebericht: Rundreise Irland und Nordirland intensiv mit Achill Island

26.08. – 07.09.2018, 13 Tage Rundreise im irischen Reisebus inkl. Flug: Dublin – Belfast – Giant's Causeway – Derry – Carrowmore – Mayo – Achill Island – Connemara – Burren – Cliffs of Moher – Dingle – Ring of Kerry – Cobh – Midleton – Kilkenny


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Eine Insel zwischen irischer See und Atlantik, eine Landmasse, an die der Transatlantik anschlägt, ein Gebiet, das kaum besiedelt ist und doch Sehnsüchte weckt. Dieses wollten wir erkunden und nutzten dazu die Zeit vor dem in aller Munde liegenden Brexit.
Vor dem Ziel steht meist die Anreise. Beginnen wir also dort.
Und los ging es mit dem Flugzeug an verschiedenen Orten in Deutschland. 16 Flugreisende starteten mehr oder weniger früh auf eine besondere Entdeckungstour, um schließlich Dublin und den Zusammenschluss der Gruppe zu erreichen.
Ein Reisebericht von
Stefan Jahnke
Stefan Jahnke

1. Tag, Sonntag, 26.08.2018, 1700 km Flug und 220 km Bus Aufbruch von zuhause, Flug nach Dublin und weiterfahrt über Belfast nach Carrickfergus


Lang anhaltende Hitze hielt Europa in ihrem Bann, manch einer stöhnte, andere freuten sich ob der Temperaturen. Die Natur jedoch benötigte Regen und hoffte auf eine Abkühlung, denn trotz Sommer begannen schon viele Bäume ihr Laub abzuwerfen und die Winzer riefen viel eher als sonst zur Lese der Beeren auf. Wir sammelten uns in der Hoffnung auf kühlere Temperaturen an verschiedenen Flughäfen in Deutschland, flogen dann direkt oder via Frankfurt nach Dublin und trafen uns hier zum ersten Mal gemeinsam als kleine Reisegruppe. Stefan hielt gleich nach Gepäck und unserem Busfahrer Ausschau und bald saßen wir in unserem kleinen, jedoch bequemen Bus, hörten typisch irische Musik und fuhren trotz Papstbesuch am gleichen Tag in Irland ohne größere Probleme aus Dublin hinaus und gen Norden. Unterwegs stoppten wir an einem alten Friedhof in Monasterboice, schauten uns zum ersten Mal einen alten keltischen Rundturm und sehr gut erhaltene Hochkreuze an, ehe wir schließlich die Republik Irland verließen und nach Nordirland, dort bald nach Belfast kamen. An der City Hall trafen wir auf Willi, unseren Stadtführer für diesen Nachmittag, und schauten uns erst City Hall, Titanic Denkmal und Innenstadt zu Fuß, später noch Parlamentsgebäude, Titanic Viertel und die Friedensmauern per Bus an, ehe wir die nordirische Hauptstadt verließen und noch ein Stück gen Norden, zu unserem Hotel in Carrickfergus fuhren, wo wir nach einem baldigen Abendessen Ruhe nach dem langen Anreisetag fanden und uns auf den nächsten Tag freuten.

2. Tag, Montag, 27.08.2018, 220 km Erlebnisse am Damm der Riesen, Fahrt nach Derry und Letterkenny


Wohl jedes Gebiet auf der Erde hat seine eigenen Geschichten, Sagen, eben Erzählungen, mögen sie nun wahr oder ersonnen sein. Da gibt es die allzu flache Bergkuppe, den tiefen Stollen, einen reißenden Fluss, den dunklen Wald und noch viele weitere Orte, die Menschen seit jeher zum Nachdenken um Sinn und Entstehung brachten. So auch in Nordirland. Heute wollten wir der Sage von Finn MacCool auf den Grund gehen, fuhren dazu aber erst einmal die Antrim Coast hinauf und trafen unter Anderem auf einen ersten Drehort der zurzeit legendären TV-Serie ‚Game of Thrones', ehe wir den Damm der Riesen, eine ehemalige Basaltverbindung zwischen Irland und Schottland, erreichten. Zwischendurch boten sich uns herrliche Blicke hinüber nach Schottland oder auch zu einer Hängebrücke zwischen einem der Küste vorgelagerten Felsen und dem Inselfestland. Nach einem kurzen Zwischenstopp an der Destillerie in Bushmills war es dann soweit. Am Damm der Riesen hatten wir für Irland gutes Wetter, denn der auch auf der grünen Insel so sehr ersehnte Regen hatte ein Herz für uns und ließ uns die Zeit am Damm trocken erleben. Ausgerüstet mit Audioguides erwanderten wir die Küste, kletterten auf den alten Dann, hatten viele tolle Einblicke in Sage und Wahrheit und saßen am Nachmittag wieder beschwingt im Bus. Weiter ging die Fahrt an der Küste entlang zum Dunluce Castle und später noch ans Mausoleum, welches ebenso in ‚Game of Thrones' eine Rolle spielte, ehe wir schließlich die Stadt mit dem Schrägstrich Derry/Londonderry erreichten. Stefan lud uns ein zu einem Spaziergang auf der vollständig erhaltenen Stadtmauer und so erfuhren wir Vieles, dabei auch fast Unglaubliches aus der Geschichte und Gegenwart der Stadt, ehe wir wieder in unseren Bus stiegen und Nordirland verließen, schließlich im Hotel in Letterkenny eincheckten und den Tag nach dem Abendessen an der Hotelbar oder in einem der umliegenden Pubs ausklingen ließen.

3. Tag, Dienstag, 28.08.2018, 160 km Erkundungen im Glenveagh Nationalpark und an der Nordatlantikküste


Eigentlich war es unser Ruhetag, eigentlich hatten wir heute die Wahl, auf eigene Faust oder geführt von Stefan die Umgebung zu erkunden. Alle entschieden wir uns jedoch für den angebotenen Ausflug in den Glenveagh Nationalpark und bereuten es nicht. Schon die Fahrt dorthin war ein Erlebnis, denn urplötzlich, nach den Erfahrungen der letzten tage zwischen Dublin und Letterkenny, änderte sich die Umgebung. Karge Wiese, eine Torflandschaft auf Felsen, wenige Büsche und dazwischen ein paar Seen umgaben uns auf der schmalen Straße zum Nationalpark. Wir konnten uns kaum vorstellen, dass wir bald an einem Kleinod der Garten- und Parkgestaltung ankommen sollten, doch es war wirklich so. Nach einem einführenden Film im Nationalparkzentrum fuhren wir mit einem Shuttlebus zum Castle von Glenveagh, worin uns Stefan dann einiges über die Entstehung und auch die derzeitige Einrichtung berichtete. Später erkundeten wir den ummauerten Garten und den wunderbar angelegten und gepflegten Park auf eigene Faust. Damit aber nicht genug. Nach dem Mittag fuhren wir mit unserem Bus und sicher chauffiert von Oisin, unserem Fahrer, zum Mt. Errigal und weiter zum Atlantikstrand von Narin. Am Nachmittag hatten wir genügend Zeit, um der Stadt Donegal einen Besuch abzustatten und den Stadtkern, das Castle oder auch die Pubs des Ortes zu erkunden, ehe es zurück nach Letterkenny, ins Hotel und zum Abendessen ging.

4. Tag, Mittwoch, 29.08.2018, 205 km Königliches in Mullaghmore, Gräber in Drumcliff, Stadtbesuch in Sligo, Megalithkontakt in Carrowmore und Fahrt nach Ballina


In den Süden, immer den Wild Atlantic Way entlang ging es heute. Nicht nur das alte Castle Mullagmore der Familie Montbatten war interessant auf den schroffen Felsen an der Küste zu sehen, sondern eben die Steilküste am Mullaghmore Head hatte für diverse Fotostopps wunderbare Motive für uns. Dann stauchten wir wieder in irische Geschichte ein, besuchten das Grab von W.B.Yeats, irischer Nationaldichter, in Drumcliff, versuchten dort auch gleich unser Glück mit dem noch stehenden Rundturmsegment, das endgültig zusammenfallen sollte, wenn er klügste Mensch der Welt daran vorbei ginge. Na ja, wir wollten unsere Klugheit heute nicht Jedem zeigen, sondern schauten uns einfach die alten Hochkreuze des Friedhofes an und fuhren weiter nach Sligo, der kleinen Stadt weiter südlich, wo wir unsere Mittagspause am Fluss, in den Pubs oder Einkaufszentren verbrachten, ehe wir noch einmal in der Geschichte zurück wandwerten und die alten Megalithgräber in Carrowmore besuchten. Um jedoch nach so vielen Informationen auch noch ein wenig die Seele baumeln lassen zu können, stoppten Oisin und Stefan für uns noch an zwei wunderschönen Stränden und wir bummelten über den Sand, sammelten Muscheln und genossen die Ruhe zwischen Wind, Wolken, Wasser und Sand, ehe wir schließlich nach Ballina in unser ebenso ruhig am Ortsrand gelegenes Hotel fuhren und den Tag mit Abendessen und einem kleinen Spaziergang am nahen Bach ausklingen ließen.

5. Tag, Donnerstag, 30.08.2018, 295 km Rundturm in Killala, Felsformationen am Downpatrick, alte Wohnsiedlung in Ceide Fields und Besuch auf Achill Island


Am Morgen schon Geschichte? Ja! Wir fuhren nach Killala und konnten hier einmal einen komplett erhaltenen Rundturm sehen, hatten dabei eine wunderbare Weitsicht über das Hafenbecken des Ortes und genossen diesen gemütlichen Tagesbeginn. Dann ging es ein Stück auf die Halbinsel hinaus und wieder konnten wir nur staunen. Auf dem Downpatrick's Head entdeckten wir tiefe Felsschluchten und Höhlen, hörten die wunderliche Geschichte des Felsabbruches direkt vor der Küste und bewunderten die Gesteinsschichten an den Bruchkanten. Danach fuhren wir um die Bucht herum und kamen nach Ceide Fields, einer der genialsten Ausgrabungen Irlands und gleichzeitig ältester heute bekannter Siedlungsort hier. Gleich am Eingang des Besucherzentrums sahen wir eine tausende Jahre alte versteinerte Pinie und erlebten schließlich eine interessante Führung über das alte Torffeld, unter dessen oberer Schicht ein Pfarrer vor Jahrzehnten Strukturen entdeckte, die sein Sohn, heute anerkannter Professor für Archäologie, später mit neuen Methoden der zerstörungsfreien Suche freilegte und damit nachweisen konnte, dass es an dieser Küste einmal eine sehr alte Siedlung gab, deren Menschen und Bewohner einst nach 500 Jahren Siedlungsgeschichte scheinbar von einem Tag zum anderen die Gegend verließen. Auch wir verließen nach einem Mittagsimbiss die Gegend, fuhren weiter nach Süden und erreichten die Insel Achill, deren Küsten ebenso legendär sind wie einer ihrer prominentesten ehemaligen Bewohner, Heinrich Böll. Neben den Stränden warfen wir auch einen Blick auf sein Cottage und fuhren später über schmale, gewundene Straßen mitten durch das ursprünglich erhaltene Irland zurück zu unserem Hotel in Ballina, wo uns wieder ein gutes Abendessen und viel Ruhe erwarteten.

6. Tag, Freitag, 31.08.2018, 210 km Fahrt durch das Delphi Valley, nach Cong, in den Coole Park und zur alten Abtei in Kilmadough


Weiter gen Süden führte uns heute unser Weg, denn unser Ziel war und blieb es ja, die Insel einmal komplett zu umrunden, ehe wir wieder nach Hause fliegen würden. So fuhren wir heute wieder durch herrliche Natur, entlang der schroffen Küste und durch herrliche Täler, wie eben auch jenem einst als fürstliches Jagdrevier hergerichteten Tal von Delphi. So gelangten wir gegen Mittag nach Cong. Dieser Ort hat eine bewegte Geschichte. Einmal gab es eints ein Castle, von dem man heute nichts mehr sieht, zum anderen stehen hier die Reste einer Abbey, die heute noch so beliebt ist, dass wir darin eben eine Hochzeit erleben durften. Dann finden sich am Ortsrand Reste eines Kanalbauversuches mit Schleusensystem, welches jedoch nie wirklich in Betrieb ging, denn das dahinein geleitete Wasser versickerte schon vor der Eröffnung im Karstgestein, wodurch man den Kanal einfach als ‚den trockenen Kanal' bezeichnet. Warum jedoch viele Menschen heute nach Cong kommen, hat einen anderen Grund: Hier drehte einst John Ford den Film ‚Der Sieger' mit Mauren O'Hara und John Wayne in den Hauptrollen. Natürlich gibt es die originalen Filmdrehorte noch, man kann ein zugehöriges Museum besuchen und ebenso eine Statue der beiden Haupthelden bewundern. Für uns ing es anschließend weiter gen Gort, doch ehe wir zum Hotel fuhren, besuchten wir noch den Coole Park der Lady Gregory, der einstigen Muse von W.B.Yeats, und den Unterschriftenbaum im ummauerten Garten und unternahmen danach noch einen Bus-Ausflug nach Kilmadough, einer alten Abtei, die lange Jahrzehnte in sich verfiel und nun wieder als Friedhof genutzt wird. Die alten Ruinen und der Rundturm, alte und neue Gräber auf der grünen Wiese, darum herum Kuh- und Schafherden, das alles gab diesem abendlichen Besuch eine besondere Note, die wir nicht missen wollten. Später fuhren wir ins altehrwürdige Hotel der Lady Gregory in Gort und ließen uns beim Abendessen und an der Bar verwöhnen, ehe wir Kraft für künftige Erlebnisse tankten und den Tag ausklingen ließen.

7. Tag, Samstag, 01.09.2018, 295 km Erkundungen auf Connemara, Fahrt zur Kylemore Abbey und Auszeit in Galway


Connemara, eine der Halbinseln an der irischen Westküste, ist durch seine weiten Ebenen, die aufstrebenden Berge, Steine, Bäche, kleine Ortschaften und viele schöne Sichten bekannt. Unser Weg über die Insel führte uns heute nach Kylemore Abbey, ein Gebäude und ein großes Anwesen, welches einmal privat errichtet wurde, jedoch durch eine tragisch durch Krankheit gezeichnete Liebe nie wirklich Heimat des einstigen Erbauers wurde, dann durch verschiedene Besitzerhände ging, bis die Schwestern von Kylemore alles erwarben und dem Ort ihren eigenen Gedanken, jedoch auch der Region viel Gutes eingaben. Wir besuchten das alte Herrenhaus, Kapelle, Mausoleum, den ummauerten Garten und den Park, nutzen auch das Besucherzentrum fürs Mittagessen und etwas Souvenirshopping, ehe es quer über die Halbinsel zum größten und wichtigsten Ort der Region, nach Galway ging, wo wir den gesamten Nachmittag verbrachten, erst von Stefan durch die Stadt geführt und eingewiesen wurden, uns dann gern an der Straßenmusik und den kleinen Geschäften, dem guten Wetter und dem Treiben der Stadt erfreuten, ehe wir später wieder zurück nach Gort zu unserem Hotel fuhren.

8. Tag, Sonntag, 02.09.2018, 275 km Fahrt über den Burren zu den Cliffs of Moher, Besuch des Bunratty Castle und Fahrt nach Tralee


Der frühe Vogel startete an diesem Morgen mit uns, denn wir hatten ein paar Termine einzuhalten. Durch den touristischen Verkehr möchten einige Besucherzentren in Irland, dass ihre Gäste zu bestimmten Zeiten bei ihnen erscheinen und wir wollten heute zu den bekannten Cliffs of Moher. Dazu ging es über den Burren, diese Karstlandschaft, wo man Steinplatten an Steinplatten erblickt, dazwischen teilweise exotische Pflanzen entdecken kann und ebenso Zeugnisse der irischen Geschichte findet. Oisin und Stefan hatten einiges mit uns vor. So fuhren wir am Morgen schon zu verschiedenen Steinburgen am Wege und erreichten schließlich den Poulnabrone Dolmen, ein Steingrab mitten auf dem Karstgestein, imposant anzusehen und gleichzeitig tolles Fotomotiv wie auch Zeitzeuge der langen Geschichte der irischen Besiedlung. Von hier ging es weiter zu den Cliffs. Leider verschlechterte sich das Wetter, doch wir konnten zum Glück noch ein wenig der weltbekannten Steilküste sehen, ehe die Wolken und der Nebel sich dermaßen verdichteten, dass wir kaum glauben wollten, was eben noch zu erblicken war. Nun dankten wir unserem Fahrer und unserem Reiseleiter, dass sie uns schon etwas früher aus dem Bett holten, denn sonst hätten wir hier sicher ein imposantes Erlebnis verpasst. Einige von uns hatten dann noch Gelegenheit, die Harfinistin der Cliffs, Tina, im kleinen CD-Shop an den Cliffs live zu erleben und später fuhren wir weiter gen Süden, denn noch ein interessanter Besuchsort lag vor uns. Wir kamen vorbei an alten Castle-Ruinen und interessanten, langsam dem Nebel entrissene Landschaften nach Bunratty. Das hiesige Castle verweist ebenso auf eine interessante, von Kämpfen und Intrigen beherrschte Geschichte. In einer kleinen Führung, die uns Stefan vom Englischen ins Deutsche übersetzte, erfuhren wir davon einiges und bewunderten neben alten Rüstungen aus den spanischen Eroberungskriegen und den Angriffen Cromwells auch ein altes, sehr schweres und doch imposant anzuschauendes Gewehr aus einst deutscher Produktion, ehe wir uns ebenso den das Castle umgebenden Folkpark anschauten, Schmied, Bauern und Weber über die Schulter sahen und erlebten, wie man in Irland im 18. Und 19. Jahrhundert lebte. Oisin fuhr inzwischen in eine Werkstatt, da eine Anzeige am Armaturenbrett eine Unstimmigkeit verriet. Sehr umsichtig, wie wir fanden. Zumal sich unsere Weiterreise dadurch nicht verzögerte. Schließlich waren wir wieder unterwegs und erreichten am frühen Abend Tralee, unsere Station für die nächsten drei Nächte. Im großen Restaurant aßen wir zu Abend und manch einer bummelte noch in die Stadt, denn unser Hotel lag direkt in der Innenstadt des Ortes, in dem jedes Jahr der Wettbewerb um die Schönste der Umgebung, ‚Rode of Tralee', ausgetragen wird.

9. Tag, Montag, 03.09.2018, 245 km Panoramafahrt rund um den Ring of Kerry, Besuch einer Schaffarm und Theaterabend


Herrlicher Sonnenschein lockte uns nach dem Frühstück zum Bus. Wir fuhren heute auf den Ring of Kerry, eine Panoramarundfahrt der Sonderklasse, denn bei diesem Wetter, sehr guter Sicht zu den Steilküsten, Inseln und Halbinseln in der Nähe, dazu den vielen kleinen Orten auf der Halbinsel, da konnte es nur besonders viel Spaß machen. Unterwegs erlebten wir Livemusic, sahen das haus eines Südpolbezwingers, verweilten im Ort, wo Charlie Chaplin gern seine Sommer verbrachte, erlebten einen kleinen Hafenort, erblickten alte Wohntürme und moderne, jedoch nicht mehr genutzte Eisenbahnbrücken, erahnten ebenso hinter dichtem Buschwerk verlassene Ortschaften und erreichten am Nachmittag eine Schaffarm, auf der uns der Schäfer eindrucksvoll demonstrierte, wie er seine Bordercollies, also seine Hunde steuern und diese die weit über viele Quadratkilometer verteilt weidenden Schafe zusammentreiben und zur Schur ins Tal bringen konnten. Anschließend erlebten wir noch eine Schafschur nach alter und moderner Tradition, bekamen die Gelegenheit, Lanolin-Salben zu erwerben oder ein Schaf zu adoptieren, ehe wir weiterfuhren und noch einen herrlichen Blick am Ladys View über die Landschaft genießen konnten. Zum Abend ging es wieder ins Hotel und zum Abendessen. Doch damit nicht genug. Alle von uns, wenn wir schon einmal in Irland waren, wollten auch irische Lebensfreude, den irischen Tanz und Gesang erleben. Das Irische Nationaltheater befindet sich direkt gegenüber des Hotels. Alle hatten wir Eintrittskarten und so besuchten wir die Veranstaltung ‚Fado, Fado' über das Leben auf einem Bauernhof des letzten Jahrhunderts über ein ganzes Jahr. Fröhlich und entspannt ob der vielen Eindrücke kehrten wir nach diesem gelungenen Abend zurück ins Hotel und genossen die Ruhe der Nacht fürs Krafttanken.

10. Tag, Dienstag, 04.09.2018, 220 km Rund herum um die Halbinsel Dingle


Halbinseln gibt es an der irischen Küste jede Menge. Kaum zwei sind so bekannt, wie eben jene, auf der wir am Vortag den Ring of Kerry fuhren, und jene, die wir heute besuchen wollten. Dingle. Nach dem Frühstück ging es los und schon bald erblickten wir die Berge der Halbinsel, fuhren über schmale Straßen, sahen Dingle Town, zu dem wir am Nachmittag noch einmal zurückkehren würden, erreichten dann den westlichsten Punkt der Halbinsel und dort einen wunderbaren Strand, ehe es auf der anderen Seite der Halbinsel weiter und in sehr futuristisch-historisches gebiet ging. Hier erreichten wir einen Drehort der aktuellen Star-Wars-Filme, aber auch der Filme um „Ryans Daughter" und andere, sahen jedoch wenig später und nach tollen Landschaftseindrücken ebenso die älteste noch vollständig erhaltene christliche Kirche Irlands, deren Bauform so geschickt gewählt wurde, dass sie Wind und Wetter strotzen konnte. Danach ging es zurück nach Dingle Town und wir suchten uns ein Mittagsplätzchen, bummelten durch den Ort oder fuhren mit einem der Boote hinaus, um den Delphin Fungie und seine Freunde zu sehen. Am Nachmittag machten wir noch Station am längsten Sandstrand Irlands, bei Inch, genossen noch einmal die Ruhe des Wassers und des Sandes und erlebten später einen herrlichen Überblick über die heute befahrene Halbinsel von der Höhe bei Scottia's Glenn, ehe es wieder zurück zum Hotel in Tralee ging, wo wir den Abend gemütlich ausklingen lassen wollten.

11. Tag, Mittwoch, 05.09.2018, 280km Fahrt in den Süden nach Cobh, Whiskyprobe in Midleton und Rundturm in Ardmore

Nach Süden und nach Osten. Der größte Teil der Insel war schon umrundet. Nun kamen wir mit einem kleinen Zwischenstopp in Mackroom beim alten Castle und neben dem alten Friedhof später vor dem Mittag ins ehemalige Queenstown, dem heutigen Cobh. Hier legte einst die Titanic das letzte Mal an, ehe sie später auf See sank. Natürlich gibt es darum auch hier eine entsprechende Ausstellung, doch leider stellte man sich hier noch nicht auf die deutschen Besucher ein, sodass wir von einem Besuch Abstand nahmen. Lieber bummelten wir am Hafen entlang, sahen, wo früher und heute die großen Schiffe anlegten und gingen auch durch die Geschäfte. Dazu mussten wir etwas essen, denn wir benötigten für den nächsten Programmpunkt des Tages eine gute Grundlage. Es ging dann nach Midleton, zur Jameson Destillerie. Eine Führung in Deutsch war sehr interessant. Alle durften wir den Unterschied zwischen irischem, schottischen und US-amerikanischen Whisk(e)y herausschmecken und später in der bar noch einen Jameson auf Kosten des Hauses probieren. Manch ein kleines Mitbringsel aus dem Shop der Destillerie wanderte dann mit uns in den Bus und später nach Hause. Weiter ging es nach Ardmore, wo uns Stefan noch einen Rundturm auf einem alten Abbey-Friedhof mit herrlicher Sicht auf den darunter liegenden Sandstrand zeigte, ehe wir am Abend Waterford und unser nächstes Hotel erreichten.

12. Tag, Donnerstag, 06.09.2018, 210 km Erkundungen in Kilkenny und Stadtrundfahrt in Dublin


Heute sollte sich der Kreis schließen, wir sahen unser Tagesziel: Dublin. Doch vorher wollten wir noch eine nette Kleinstadt kennenlernen. Kilkenny. Bald schon nach unserem Aufbruch in Waterford kamen wir dort an und Stefan wies uns in die Sehenswürdigkeiten des Ortes ein. Dann eroberten wir die eben erwachende Stadt auf eigene Faust. Einige von uns stiegen nach so vielen gesehenen Rundtürmen nun einmal auf einen solchen hinauf, andere besichtigten die Smithwick's Brauerei oder shoppten etwas in der Stadt, sahen sich die Castlegärten an oder ließen einfach die alten Häuser und die daran vorbeieilenden jungen Menschen auf sich wirken, ehe wir gegen Mittag gen Dublin aufbrachen. Hier erreichten wir erst einmal unser Hotel, trafen dort auf unsere heutige Stadtführerin Monika und erkundeten mit ihr, Stefan, Oisin und unserem Bus die irische Hauptstadt, stoppten u.a. an der Kathedrale, im Phönix-Park und am Liffy und hatten so einen schönen Eindruck vom leben und Werden dieser Stadt. Gleich nahmen wir uns vor, am Abend noch einmal in den Temple-Bar-Bezirk zu ziehen, um die schönen irischen Tage dort noch ein wenig ausklingen zu lassen, denn morgen schon sollte es heim gehen. Also fasste Stefan auch noch einmal die ganze Reise zusammen und wir verabschiedeten uns schon einmal vorsorglich voneinander, da wir am nächsten Tag zu unterschiedlichen Zeiten am Hotel gen Flughafen abgeholt werden sollten.

13. Tag, Sonntag, 02.09.2018, 5 km Bus und 1700 km Flug Rückflug nach Hause


Frühstück, Koffer packen und ab zum Bus. So hieß es für den Großteil unserer Gruppe. Ein paar hatten noch einen Vormittag in der Stadt, der Rest flog schon eher und wir mussten zum Flughafen. Alles klappte perfekt, wir kamen gut am Airport am jeweils benötigten Terminal an und gaben bald unser Gepäck ab, gingen durch die Sicherheitskontrollen und nutzten noch die Duty-Free-Angebote für kleine, letzte Einkäufe, ehe es gen Deutschland ging. Hier trafen wir, je nach Startzeit, am Nachmittag oder Abend ein und gelangten entsprechend zurück nach Hause.


Fazit, 2840 km Bus und 3400 km Flug


Es war eine schöne Fahrt mit Ihnen, liebe Irland-Gäste, und natürlich mit unserem Busfahrer Oisin. Viel gab es zu erleben, wovon wir alle noch eine Weile zehren werden und uns sicher gern daran erinnern. Allen Reisegästen hat es gefallen und vielleicht treffen wir uns auf einer meiner nächsten, anderen Fahrten durch Deutschland, Europa oder die Welt einmal wieder.
Ich würde mich sehr darüber freuen und wünsche Ihnen bis dahin eine gute Zeit.
Ihr Reiseleiter
Stefan Jahnke

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