Reisebericht: Rundreise Irland und Nordirland intensiv

13.05. – 23.05.2017, 11 Tage bzw. 13 Tage Rundreise im irischen Reisebus inkl. Flug: Dublin – Belfast – Giants Causeway – Derry – Carrowmore – Connemara – Burren – Cliffs of Moher – Dingle – Ring of Kerry – Cobh – Midleton – Kilkenny


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Irland? Das ist doch die grüne Insel, die Heimat einer bestimmten Buttermarke, die Herkunftsgegend interessanter Pubmusic und dazu noch ein Land, über welches wir kaum etwas wissen. Das sollte sich nun ändern.
Mit dem Flieger wollten wir Irland erreichen, studierten vorher schon ein wenig unsere Reiseführer und freuten uns auf interessante Eindrücke. Dann starteten wir von zuhause zu unseren Flughäfen in Berlin, Frankfurt und Hamburg.
Ein Reisebericht von
Stefan Jahnke
Stefan Jahnke

Erster Tag, Samstag, 13.05.2017 Aufbruch von zuhause, Flug nach Dublin, Erlebnisse in Belfast, 198 km


Ein Spar-Markt ist doch ein riesiges Ding, dachten wir, als wir den Treffpunkt auf dem Dubliner Flughafen hörten. Stefan, unser Reiseleiter, rief uns am Tag vor der Abreise an und wir vereinbarten, uns spätestens dort zu treffen. Mit ein klein wenig Verspätung landete eine der drei erwarteten Maschinen und so kamen wir pünktlich vor dem Mittag am Spar zusammen. Dieser Markt entpuppte sich jedoch nur als kleiner Stand und wir lächelten ein wenig darüber. Dann begrüßte uns Stefan und stellte uns unsere Busfahrerin Diane vor, mit der wir die ersten vier tage unterwegs sein wollten. Schon ging es ab zum Bus und bald saßen wir drinnen, hörten irische Musik, sahen die irische Flagge, erfuhren das Programm der nächsten tage und einige wichtige organisatorische Dinge und fuhren schon aus Dublin heraus gen Norden. Unser erstes Ziel heute lag gar nicht in der Republik Irland, sondern im zum vereinigten Königreich gehörenden Nordirland. Belfast. Stefan berichtete uns von der Schönheit, aber auch der Zerrissenheit dieser Stadt und Petra, unsere örtliche Reiseleiterin für Belfast, zeigte uns später, nachdem wir schon einen Eindruck vom Grün der Insel auf der Fahrt hierher bekamen, ihre Stadt mit allen Ecken und Kanten. Von der City Hall ging es vorbei an Gründerzeitvillen in die Arbeiterbezirke und hin zu den Mauern, die einst für etwas Entspannung im konfliktbelasteten Nordirland sorgten. Wir sahen angemalte Mauern und fühlten uns etwas zurückversetzt nach Berlin vor 1989. Die alte Seite der Stadt erkannten wir am alten, Prinz Albert geweihten Uhrturm , dem Zollhaus und dem ältesten Pub der Stadt, die moderne Seite anhand des blauen Belfaster Fisches, des ‚Ding mit dem Ring' und vielen modernen Gebäuden. Als Verbindung zwischen all dem kann gut und gern das Titanic-Viertel gelten, in dem zum Einen die alten Konstruktionsbüros des 1912 gesunkenen, jedoch in Belfast ordentlich gebauten Luxusschiffes zu sehen sind und das zum Anderen vom hoch modernen Gebäude der Titanic-Exhibition Titanic Belfast überragt wird.. Mit vielen neuen Eindrücken stiegen wir an der City Hall nach der Stadtrundfahrt aus und schauten uns noch ein wenig auf eigene Faust in der Innenstadt um, ehe wir wieder im Bus saßen und zu unserem Hotel vor den Toren der Stadt, in Carrickfergus, aufbrachen, wo wir bald unsere schönen Zimmer bezogen, das Abendessen genossen und uns anschließend vom Anreisetag erholten. Was würden wir in den kommenden Tagen wohl noch alles sehen?

Zweiter Tag, Sonntag, 14.05.2017 Entlang der nordirischen Küste nach Giants Causeway, Derry und Letterkenny, 235 km


Nicht zu früh und nicht zu spät, mit einer guten Startposition direkt an der nordirischen Küstenstraße starteten wir am Morgen unsere nächste Entdeckungstour. Nach Norden und später gen Westen sollte sie uns führen. Doch kaum rollte der Bus an, stand er schon wieder. Fotostopp am Carrickfergus Castle. Eine gewaltige alte Normannenburg, die heute Prinz William zugeordnet werden kann, dem seit seiner Hochzeit frisch gebackenen Baron von Carrickfergus. Später fuhren wir weiter und schauten bald auf Land weit draußen im Meer. Plötzlich startete auf dem Busmonitor ein Musikvideo und wir erfuhren, was wir da draußen sahen. Mull of Kintyre, gerade besungen von Paul McCartney, aber doch gar nicht zu Irland gehörig. Wir sahen bis nach Schottland. Das Wetter meinte es dazu noch gut zu uns und wir freuten uns auf weitere Erlebnisse des Tages. Die hatten wir, als wir eine Hängebrücke zwischen Festland und einer Insel sahen, die Carrick-a-Reed Rope Bridge. Doch nun wurde es Zeit und wir erreichten Giant Causeway, die Brücke der Riesen, die alte Basaltverbindung zwischen Irland und Schottland, die vor Tausenden von Jahren im Meer versank und an die nur noch ihre direkten Landverbindungen an der irischen und schottischen Küste erinnern. Die dortige Steilküste, die Basaltsäulen, auf denen wir laufen konnten, all das war ein Erlebnis der besonderen Art. Wer wollte konnte noch einen Irish Stew im Restaurant probieren und nach ausreichend Besichtigungszeit für eine Rundreise ging es später weiter nach Westen. Mitten auf der Straße, eher auf einer Kreuzung hielt Diane den Bus an und Stefan zeigte uns die vor uns liegenden Ruinen von Dunluce Castle. Nach ein paar Fotos waren wir nun neugierig auf eine Stadt, die man im Allgemeinen als ‚Die Stadt mit dem Schrägstrich' bezeichnet. Woher kommt das? Republikaner und Katholiken nennen sie offiziell Derry, Royalisten und Protestanten eher Londonderry. Da manchmal die Emotionen hoch kochen können, schreiben alle offiziellen Stellen lieber Derry/Londonderry und der Bürger meint eben, es sei die Stadt mit dem Schrägstrich. Vollständig ist auch heute noch die alte Innenstadt von einer Stadtmauer umschlossen, direkt in der Stadt leben hauptsächlich Royalisten, also Bürger, die weiter zum Vereinigten Königreich gehören möchten, außerhalb eher jene, die der nicht weit entfernten Republik Irland nahe stehen. Wir schauten uns die Stadt an, sahen wieder viel Altes und Neues an einem Ort vereint und lächelten ein wenig, als wir direkt am alten Butchers Gate, dem Fleischer-Tor einen ‚Checkpoint Charlie' sahen, der die auch heute immer noch vorhandene Teilung der Gemüter sehr gut versinnbildlicht. Nach diesem Ausflug fuhren wir weiter in die Republik Irland und damit in das nahe Letterkenny, wo wir bald darauf unser Hotel bezogen, zu Abend aßen und schlafen gingen.

Dritter Tag, Montag, 15.05.2017 Fakultativer Ausflug in den Glenveaugh Nationalpark, 156 km


Fakultativ sollte er sein, dieser Ausflugstag. Wir entschieden uns alle dafür und fuhren am Morgen mit in den nahen Nationalpark. Vorbei an Torf- und Heidelandschaften erreichten wir das Visitorcenter und sahen erst einmal einen Film über die Entstehung und die weitere Bewirtschaftung des Parks und des darin einst von Capitain Adaire errichteten Castles. Leider war die Geschichte um die Entstehung dieses kleinen künstlichen Naturwunders nicht schön, da Herr Adaire damals Farmer von ihrem Land vertrieb, um sich ein Jagdrevier zu schaffen. Zum Glück konnte seine ihn um Jahrzehnte überlebende Frau mit eisernem Willen und viel Liebe zum Detail diese Meinung durch gute Taten für Bevölkerung und Land dieses Bild wandeln und die beiden weiteren Besitzer verschrieben sich neben ihren eigentlichen Tätigkeiten den Künsten und machten aus Glenveaugh Castle einen Ort der Künste und hohen Persönlichkeiten dieses Genres. Letzteres besichtigten wir später mit Stefans Führung und hatten noch genügend Zeit, um anschließend die herrlich angelegten Parkanlagen, den Garten in den Mauern oder die schönen Aussichtspunkte auf Tal, Schloss und See zu genießen. Später aßen wir noch etwas zum Mittag und fuhren dann weiter durch den Nationalpark, machten Station am Mount Errigal, dem höchsten Berg Donegals, erreichten dann bei Naran den Atlantikstrand von Narin und fuhren am Nachmittag noch nach Donegal City, um etwas durch den Ort zu bummeln, das alte Castle zu besichtigen, etwas zu trinken oder einfach den netten Ort auf uns wirken zu lassen. Später fuhren wir in unser Hotel in Letterkenny zurück und ließen uns beim Abendessen verwöhnen, ehe wir wieder etwas packten. Denn am nächsten Morgen sollte es wieder weiter gen Süden gehen.

Vierter Tag, Dienstag, 16.05.2017 Weiter entlang der Westküste nach Süden über Carrowmore und Knock nach Gort, 307 km


Alt und Neu, weit zurückliegende Geschichte, aktuelle Machtpolitik und immer noch der Glaube, all das bestimmt Irland, bestimmt die Bevölkerung und deren Regierung. All das sollte wir heute sehen und erleben. Zuerst ging es nach Mullaghmore, in dessen Castle bis 1979 der einzige Baron von Mullaghmore, Lord Montbatten lebte, ehe die IRA ihn, mangels greifbarer Ziele in Nordirland, unschön aus dem Leben beförderte. Doch nicht wegen dieser Tat waren wir hier, sondern wegen der herrlichen Steilküste, dem darauf thronenden alten Schloss und der Kontraste, wie wir hier erleben konnten. Später fuhren wir zu jenem Turm, der einst einstürzen soll, wenn der klügste Mensch der Welt daran vorbei geht. Er blieb stehe. Na ja, wir gingen auch nicht daran vorbei, sondern fuhren mit dem Bus. Trotzdem hielten wir an und besuchten den alten Friedhof von Drumcliff mit einem alten keltischen Hochkreuz und vor allem dem Grab des irischen Nationaldichters W.B. Yeats. Nach einem kurzen Aufenthalt dort ging es schon wieder zu Gräbern. Diesmal fanden wir sie in Carrowmore und sie sind heute ca. 7.000 Jahre alt, sollen gar in ihrer Ausrichtung einen Bezug zu Stonehenge und jenen Kulturen, die es errichteten, haben. Ob das wohl stimmt? Auf jeden Fall lauschten wir Stefans Erklärungen zu jener alten Kultur, ehe wir weiter fuhren. In Sligo, unweit von Carrowmore, hielten wir zum Bummeln und zur Mittagspause, genossen etwas Ruhe am Wasser und schon ging es weiter. Der nächste Halt war in Knock, dem Nationalheiligtum, der Pilgerstätte der Iren. Im späten 19. Jahrhundert soll es dort eine inzwischen von der katholischen Kirche anerkannte Marienerscheinung gegeben haben und so entstand in den Siebtigern des letzten Jahrhunderts eine riesige, zu bestimmten Tagen um die 10.000 Menschen fassende Wallfahrtskirche neben der Erscheinungskirche und seither läuft auch das durch die Weihung eines nahen Sees nun heilige Wasser aus Wasserhähnen zu den Pilgern, die es gern mit nach Hause nehmen möchten. Das war für uns ungewöhnlich, jedoch erkennt man als Fremder eh' nie alle Bestandteile der für einen fremden Kultur und so war dies für uns ebenso ein interessanter Stopp. Noch ehe wir unser Hotel in Gort erreichten, ließ Stefan Diane zum Coole Park abbiegen. Dieser gehörte einst Lady Gregory, jener Kunst- und Kulturliebhaberin und glühenden Republikanerin, nach der auch unser heutiges Hotel benannt wurde. In ihrem Park steht in einem ummauerten Garten der Unterschriftenbaum, eine Blutbuche, in der sich alle Größen der damaligen Zeit, die bei Lady Gregory weilten, mit ihrer in den Stamm geschnittenen Unterschrift verewigten. Dank der zugehörigen Hinweistafel entzifferten wir bald die eine oder andere Unterschrift von W.B. Yeats und seinem Bruder Jack, George Bernard Shaw, John Millington Synge, Seán O'Casey, John Masefield, G. W. Russell, George Moore, Augustus John und anderen. Nun jedoch ging es zum Hotel und wir verarbeiteten die vielen Eindrücke des Tages nach dem Abendessen auf unseren Zimmern. Dabei verabschiedeten wir uns von unserer netten und versierten Busfahrerin Diane, die dringend einen anderen Termin wahrnehmen musste.

Fünfter Tag, Mittwoch, 17.05.2017 Quer durch Connemara nach Kylemore Abbey, Cong und Galway, 284 km


In Irland spricht man Englisch. Ja, das mag sein. Aber es gibt Gegenden, wo bis zu 50% der Bevölkerung noch das alte Gälisch, also das eigentliche Irisch sprechen. Heute fuhren wir mit unserem Busfahrer Mick durch solch ein Gebiet, das etwas nördlich von Gort lag und sich Connemara Region nennt. In Spittal machten wir erst einmal Station, da es auf dem Torf- und Steinland selten Toiletten gibt und wir auch noch etwas shoppen wollten. Dann sahen wir viele schöne Fotomotive, hielten ach beim einen oder anderen an und Stefan spielte nebenbei einige uns in Englisch bekannte Rock- und Pop-Hits auf Gälisch von CD. Eine interessante Sprache! Später erreichten wir das Gebiet der Kylemore Abbey, einem Haus, welches aus Liebe entstand, die nicht lange währte, da die Frau des Herzens viel zu früh verstarb. Die Benediktinerinnen erwarben später das Anwesen von den Grafen von Manchester, gründeten darin ein Mädchenpensionat und betreiben heute noch das große Anwesen mit Schloss, Kirchen, Mausoleum, ummauerten Garten, welches wir nun besichtigten. Herrlich, welche Vielfalt man auf so engem Raum entdecken kann! Danach ging es in eine Filmstadt. Wer kennt sie nicht, die extra für Filme entstandenen Städte in den USA, die nun langsam verfallen, weil nie wirklich ein Mensch darin lebte? Hier in Irland, genauer in Cong, war es ganz anders. Die Stadt existierte schon, ehe das erste Wort am Drehbuch für ‚The Quiet Man' oder ‚Der Sieger' von John Ford geschrieben war. Und sie existiert heute noch so, wie sie damals während der Dreharbeiten aussah. Man spürte richtig, dass Kameras liefen, und man erwartete jeden Moment, John Wayne oder Miss O'Hara um die Ecke biegen zu sehen. Na, sie waren leider nicht da. Wir sahen uns jedoch alles genau an und fuhren später weiter nach Galway, das uns Stefan bei einer kleinen Stadtführung zeigte und in dem wir dann noch eine Weile allein unterwegs waren. Ob nun die Bluttat des ehemaligen Bürgermeisters und obersten Richters an seinem Sohn wirklich zur Lynchjustiz führte oder ob es für diesen Begriff andere Erklärungen gibt, konnten wir mit Herrn Lynch nicht mehr besprechen. Jedoch die schöne und romantische Geschichte des Claddagh-Ringes inspirierte den einen oder anderen, den Kauf eines solchen Ringes in die nähere Auswahl zu bringen. Das bunte Treiben, Live-Music an den Straßenecken, all das war prima und beschwingt fuhren wir später zurück in unser Hotel in Gort. Hier gab es wieder Abendessen und schließlich die eine oder andere Mütze Schlaf für genügend Kraft für neue Taten.

Sechster Tag, Donnerstag, 18.05.2017 Über den Burren zu den Cliffs of Moher, zum Bunratty Castle und nach Tralee, 268 km


Steine, Steine, nichts als Steine. Das könnte man sagen. Zwischen all den vielen Steinplatten wuchsen jedoch die unterschiedlichsten, zum teil heute eher in Asien oder Afrika angesiedelten Pflanzen. Die letzte Eiszeit brachte vieles davon mit und so konnte der Burren über die Jahrtausende seine besondere Art entwickeln. Die Megalithvölker kannten ihn auch und so besuchten wir heute Vormittag den großen Dolmen von Poulnabrona, der noch größer war, als das Hauptgrab in Carrowmore. Die große Frage ist heute noch für viele Wissenschaftler, wie damalige Völker solch große Steinplatten so weit und vor allem so hoch bewegen konnten. Einige kennen Erklärungen, die mit exoterrestrischen Raumfahrern zu tun haben sollen, aber ganz genau kann all das heute niemand weder in die eine noch in die andere Richtung beweisen. So steht er halt dort in der Landschaft als großes Überbleibsel er Geschichte und großes Fragezeichen der Wissenschaft. Etwas genauer zur Entstehung sind die heutigen Erklärungen zu den Cliffs of Moher, die wir im Anschluss besuchten. Bei gutem Wetter und hervorragender Sicht konnten wir nicht nur die imposanten Klippen unterhalb der Siedlung eines alten Megalith-Häuptlings bewundern, sondern wer gute Augen hatte, erkannte sogar in den Klippen die Papageientaucher-Kolonie. Einfach toll! Später ging es weiter gen Süden nach Bunratty und damit zu einem heute vollständig renovierten und rekonstruierten, wieder zeitgemäß ausgestatteten Castle. Die Führung darin war etwas wunderlich, da unser Schlossführer gerade Deutsch lernte und uns mit seiner Aussprache einige Rätsel aufgab. Aber jeder muss lernen und Stefan konnte uns anschließend noch einiges genauer erklären, ehe wir uns den ums Castle angelegten Folk park anschauten, in dem Häuser aus verschiedenen Westküstengegenden Irlands aus dem 18. und 19. Jahnhundert originalgetreu wieder aufgebaut wurden, in denen wir Gewerke und Wohnstätten betrachten konnten und so noch einmal mehr einen Eindruck von der intakten, wenn auch ärmlichen Lebensweise der Iren in den letzten Jahrhunderten sammelten, ehe wir am Abend nach Tralee zu unserem nächsten Hotel fuhren, wo wir die Zimmer bezogen und unser Abendessen einnahmen, dann noch ein paar Schritte in den Ort oder zum nächsten Pub gingen, ehe wir uns für den kommenden Tag ausruhten.

Siebenter Tag, Freitag, 19.05.2017 Erlebnisse auf dem legendären Ring of Kerry, 238 km


'Und wenn Ihr schön laut „Guten Morgen" ruft, wird unser Guide zufrieden sein!', erläuterte uns Stefan am Morgen den baldigen Tourstart. Wir fuhren nach dem Frühstück nach Killarney und trafen dort auf unseren örtlichen Guide für die Panoramarundfahrt auf dem Ring of Kerry. Die Straßen, so berichtete uns dieser bald darauf, sind dort so eng, dass Busse nur in einer bestimmten Richtung über den Ring fahren dürfen, weil es sonst nicht zur zu lange Staus, sondern auch zu kilometerlangen Rückwärtsfahrten käme. Na, man merkte es ihm an. Er freute sich über unsere morgendliche Begrüßung. So ging es bald auf den Ring südlich von Tralee und nach einigen Fotostopps an herrlichen Landschaften unternahmen wir sogar eine kleine Wanderung zu einem alten Ringfort, wie sie im Mittelalter zuhauf auf der Insel als Schutz der Umgebung und vor einfallenden Wikingern angelegt und lange betrieben wurden. Später statteten wir in Waterville Charlie Chaplin am Atlantik einen Besuch ab. Dort lebte er gern und eine seiner Töchter besitzt da heute noch ein Haus. Natürlich musste Charlie als Skulptur mit auf unser Gruppenfoto, ehe wir hinauf in die Berge am Ring of Kerry fuhren und da in einem Panoramarestaurant zu Mittag aßen. Es war wirklich lecker, wenn auch teuer wegen der schönen Aussicht und voll, weil viele der Besucher des Ring of Kerry da Station machen wollen. Dann ging es nach Sneem, einem kleinen Dorf mit hübschen kleinen Häusern, gut mit Waren und später auch mit Kunden gefüllten Geschäften, einem garten der Sinne, hausgemachtem leckerem Eis, einem Shop mit irischen Musik-CD's und vielen schönen Fotomotiven. Danach waren wir reif für die Schafe. Auf der Kissane Sheep Farm am Ring sahen wir die Arbeit der Schafshunde und das Gehorchen der Schafe auf deren Aktionen, konnten dazu noch beim Schafscheren zuschauen und auch das eine oder andere Produkt aus Schafswolle oder Schafsmilch probieren und mitnehmen. Na, das nutzen wir doch gleich einmal ausgiebig! Später fuhren wir noch zu einem herrlichen Aussichtspunkt, dem sogenannten Ladys View, von dem bereits Königin Victoria einst hinunter sah in die weiten und reichen Täler, zu den Bäumen, Bächen, Schafen und Grasflächen. Dann war der tag auch schon wieder herum und wir fuhren über Killarney, wo wir unseren örtlichen Guide wieder absetzten, zurück nach Tralee zum Abendessen und Ausruhen im Hotel.

Achter Tag, Samstag, 20.05.2017 Unterwegs auf der Halbinsel Dingle, 228 km


Halbinsel an Halbinsel reihen sich an der unteren Westküste Irlands aneinander. Heute besuchten wir jene, die gleich auf der Höhe von Tralee liegt. Dingle. Die Natur schuf schon schöne Plätzchen auf der erde und man wundert sich, wie ruhig das Leben sein kann, wenn man ihr nur genügend Zeit und Raum lässt. So fuhren wir am Morgen in den Ort Dingle, verschafften uns schon einmal eine kurze Übersicht, ehe wir entlang der Küste weiter um die Halbinsel fuhren. Auf halber Strecke machten wir Station und schauten genau da hinüber nach dem Ring of Kerry, wo wir am Vortag hierher schauten, und... sahen, dass es das Wetter gut mit uns meinte. Während über dem Ring gegenüber dichte Regenwolken hingen, hatten wir fast blauen Himmel über uns. Na, so macht das Reisen und Erkunden noch mehr Spaß! Am Slea Head, einer Landspitze an der Westseite, erfuhren wir mehr über das keltische Baumhoroskop, konnten, wenn wir es wollten, sogar unser Baumsymbol auf einem Stein mit nach Hause nehmen. Weiter ging es über die Berge hinüber zur Nordseite der Halbinsel und an einen Filmset der besonderen Art. Während sich in den 50-er Jahren der Hollywood-Drehstab zu Ryans Daughter in Dingle Town einquartierte, baute man für diesen Film an der Inselnordseite eine Stadt, die man nach dem Dreh den Iren schenken wollte. Irland lehnte ab, so wurde alles zurück gebaut und erst später entstanden da spärlich einige Gehöfte. So war die Landschaft noch ursprünglich, als ein weiterer Filmstab unterwegs war und hier für die richtigen Motive fündig wurde. Die neuen Star Wars Filme entstanden zum Teil auch hier auf Dingle und so pilgern heute einige Fans dieses Genres gern hierher. Wir verweilten etwas, fotografierten und machten uns dann auf, unsere Freizeit in Dingle Town zu verbringen, wo man schön bummeln, essen, shoppen oder auch hinaus zu Fungi, dem Delfin der Bucht, fahren kann. Später nutzten wir den Heimweg noch für einen Zwischenstopp in Inch, einem Sandfinger, der als Strand in die Bucht hineinragt und damit ein Surfer- und Badeparadies der besonderen Art ist. Wir genossen die Sonne des Nachmittags, ehe es später zurück nach Tralee ging. Stefan besorgte für alle, die ins Theater gehen und dort irische Lebensfreude erleben wollten, die Karten für den Abend im Theater gegenüber des Hotels und wir gingen bald zum Abendessen und später zur Show, die uns sehr gefiel. Dann war auch dieser schöne tag schon wieder zu Ende.

Neunter Tag, Sonntag, 21.05.2017 Zwischen Titanic in Cobh, Whisky in Midleton und alte Gräber in Ardmore nach Waterford, 281 km


Turas hieß die Show des gestrigen Abends. Für alle, die dort waren, zur Erinnerung, für alle Anderen als keiner Überblick, so kündigte es Stefan an. Er spielte die CD zur Show im Bus, während wir, unsere Koffer im Bus wissend, schon wieder weiter gen Süden fuhren. In Belfast sahen wir die Titanic-Werft von H&W. Nun erreichten wir am späten Vormittag Cobh, die letzte Station des Schiffes, ehe es hinaus auf den Atlantik fuhr und dort leider aufgrund der Kollision mit einem Eisberg später versank. Cobh? Wieso Cobh? In den Geschichtsbüchern steht da ein anderer Ort. Ja, richtig. Doch die republikanischen Iren wollten nichts mehr mit der Königin zu tun haben. Und so wurde der alte, einst aufgrund des Besuches von Queen Victoria vergebene Ortsname Queenstown kurzerhand in Cobh umbenannt. Was es nicht alles gibt! Aber mit der Titanic schmückt man sich trotzdem. Eine wenn auch kleine Exhibition erinnert nicht nur an das Schiff, deinen Bau und seinen Untergang, sondern auch an die Millionen von Auswanderern, die über Queenstown einst den weiten und, wie wir am Beispiel der Titanic unschwer erkennen, gefährlichen Weg nach Amerika antraten. Einige Hundert von ihnen fuhren damals auch in der dritten Klasse der Titanic und kamen zuhauf um. Der Ort Cobh ist weiterhin verbunden mit dem Untergang der Lustitiana und anderen Seefahrtsereignissen, behielt sich seinen Flair einer Kleinstadt am Wasser und sah einfach gut aus. Ein paar happen zu essen schufen uns die Grundlage für nun Folgendes. Denn jetzt ging es weiter nach Midleton zur Jameson Destillerie. Hier erführen wir in der alten Destille die feinen unterschiede zwischen Jameson und anderem Whisky, aber auch zwischen den Verfahren in Schottland, Irland und den USA. Die neue Destille durften wir nicht besuchen, doch das alte Verfahren soll sich grundsätzlich nicht vom derzeit genutzten unterscheiden. Nun gut, wir waren zufrieden, als wir eine Verkostung und später noch eine Probe mitmachen durften. Stefan lallte dann ein paar lustige Sprüche ins Busmikrofon, ehe er wieder ernst wurde und wir weiter nach Ardmore fuhren, einem Ort, der besonders durch seinen herrlich gelegenen und gut erhaltenen alten irischen Friedhof mit Rundturm und alten Grabanlagen, Kapellenruine und altem Gebeinhaus bekannt wurde und immer noch ist. Wir besuchten den Friedhof und Stefan erklärte uns die Funktion der alten Rundtürme. Wir genossen die Aussicht aufs Meer und freuten uns doch schon wieder auf unser Hotel, das wir später in Waterford erreichten. Einige unternahmen noch einen Ortsbummel, alle trafen wir uns zum Abendessen wieder und ruhten uns vor unserem letzten ganzen Tag in Irland noch einmal im Zimmer aus.

Zehnter Tag, Montag, 22.05.2017 Besuch in Kilkenny und Fahrt nach Dublin, 215 km


Guinness kommt aus Dublin, Smithwick's aus Kilkenny. Nur wird Smithwick's Bier nicht unter diesem Namen weltweit vertrieben, sondern nur in Irland selbst. Im Rest der Welt kennt man es mit nur leicht veränderter Rezeptur als Kilkenny Beer. Doch älter in diesem Ort, den wir am Morgen unseres letzten langen Irland-Tages besuchten, ist sein Castle. Wir sahen uns die Schlossgärten und auch die mittelalterliche Stadt an, manch einer besuchte trotzdem die Smithwick's Experience und nach einem Happen zum Mittag brachen wir gen Dublin auf. Nach dem Mittag trafen wir dort ein und an der Nassau Street stieß unser örtlicher Guide für Dublin zu uns, der uns nun über den Nachmittag seine Stadt zeigte, mit uns zu den berühmten Türen von Dublin fuhr, wo wir sie auch ausgiebig fotografierten. Dann ging es zur Kathedrale und später noch in den Phönix Park, in dem wir das weiße Haus von Dublin sahen, in dem der irische Präsident amtiert und welches wirklich vom gleichen Architekten errichtet wurde, wie das weiße Haus in Washington. On der Innenstadt war viel Verkehr. Trotzdem sahen wir die, die Guinness-Brauerei. Viele von uns tranken über die Tour hinweg schon das eine oder andere Bier der Marke. Hier in Dublin, sagt man, soll das Bier al Frischsten sein. Na, das würden wir doch sicher zum Abend noch einmal ausprobieren, oder? Später, wieder um viele neue Erkenntnisse reicher, erreichten wir unser Hotel nahe der Innenstadt und machten uns gleich vor dem Abendessen auf, um die Stadt noch ein paar Stunden selbst zu erkunden. Dann hieß es langsam Abschied nehmen. Während Stefan im Bus noch einmal alle wichtigen Stationen unserer Reise benannte, schüttelten wir uns n ach dem Abendessen alle die Hände, denn am kommenden Morgen würde es für einige von uns sehr früh, für andere später, je nach Flugziel, zurück gen Heimat gehen. Es war eine tolle Zeit. Das fanden wir alle.

Elfter Tag, Dienstag, 23.05.2017 Rückflug nach Hause


Der Bus stand pünktlich vor dem Hotel. Wollten wir heim? Nein. Trotzdem stiegen wir ein. Zufrieden erlebten wir die entspannte Situation auf dem Dubliner Flughafen und saßen wenig später im Flieger zurück nach Hause. Während des Fluges dachten wir an viele der neuen Erlebnisse. Na, da haben wir aber eine Menge zuhause zu berichten! Tschüss, Irland. Bis vielleicht zum nächsten Mal?


Fazit


Es war eine schöne Fahrt mit Ihnen, liebe Gäste, und natürlich mit unseren Busfahrern Diane und Mick, die uns rund 2.400 Kilometer weit sicher durch Irland fuhren. Viel gab es für jeden von uns zu erleben, wovon wir alle noch eine Weile zehren werden und uns sicher gern daran erinnern. Allen auf der Tour hat es gefallen und vielleicht treffen wir uns auf einer meiner nächsten, anderen Reisen durch Deutschland, Europa oder die Welt einmal wieder.
Ich würde mich sehr darüber freuen und wünsche Ihnen bis dahin eine gute Zeit.
Ihr Reiseleiter
Stefan Jahnke

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