Grün, wild, herzlich – Unsere Reise durch Irland
Reisebericht: 29.06. – 11.07.2025
Irland hat uns alle tief beeindruckt mit seiner Natur, seiner Kultur und vor allem mit den Menschen, die uns auf dem Weg begegnet sind. Und wer weiß, vielleicht war es ja nicht das letzte Mal, dass wir dieses wunderschöne Land besucht haben.
Ein Reisebericht von
Natalie Hady
Tag 1: Anreise und erste Eindrücke
In Berlin traf sich ein Großteil unserer Reisegruppe. Von Zurückhaltung keine Spur: Statt sich langsam kennenzulernen, kamen alle sofort ins Gespräch, als würde man sich schon lange kennen. Gemeinsam flogen wir nach Dublin, wo sich auch die restlichen Teilnehmerinnen und Teilnehmer unserer Gruppe anschlossen.
Nachdem wir vollzählig waren, stiegen wir in unseren irischen Reisebus. Dort begrüßte uns Heike herzlich auf Deutsch und hieß uns für die kommenden sechs Tage willkommen. Ohne lange Pause ging es direkt weiter Richtung Nordirland – Unser Ziel: Belfast. Während der Fahrt genossen wir die Aussicht und sammelten erste Eindrücke von der grünen Insel.
In Belfast angekommen, wurden wir von unserem Tourguide Bibi empfangen. Sie zeigte uns die wichtigsten Orte der Stadt: Wir besichtigten das prächtige Rathaus, bewunderten die kunstvollen Verzierungen im Inneren und warfen einen Blick auf das Titanic Memorial, auf dem die Namen der verstorbenen Passagiere eingraviert sind.
Weiter ging es zur Queen’s University, der bekanntesten Universität der Stadt. Das beeindruckende Gebäude aus rotem Backstein fiel uns durch seine eindrucksvolle Architektur sofort ins Auge. Anschließend fuhren wir am Albert Memorial Clock, dem schiefen Uhrturm der Stadt, vorbei und erreichten schließlich die sogenannte Friedensmauer.
Bibi erklärte uns anschaulich, wie diese Mauer einst die Wohnviertel von Katholiken und Protestanten voneinander trennte. Sie zeigte uns die politischen Wandmalereien und berichtete von den anhaltenden Spannungen. Trotz der Fortschritte in der Friedensarbeit waren die Spuren des Konflikts in der Stadt noch spürbar.
Am Abend kamen wir in unserem modernen Hotel an, checkten in unsere stilvollen Zimmer ein und freuten uns auf das erste gemeinsame Abendessen. Wir kosteten die ersten typisch irischen Spezialitäten. Danach fielen einige müde ins Bett, während andere noch einmal loszogen und die ersten Pubs erkundeten. Dort war schon ordentlich etwas los…
Tag 2: Entlang der Causeway Coastal Route
Heute stand die berühmte Causeway Coastal Route auf dem Programm. Am Morgen machten wir den ersten Halt beim Carrickfergus Castle, einer beeindruckenden Küstenburg, die tolle Fotomotive bot. Danach ging es weiter nach Carnlough, eine kleine Hafenstadt, in der wir gemütlich spazieren gingen.
Wir folgten der Küstenstraße vorbei an kleinen Orten und grünen Tälern mit wunderschönen Ausblicken. Das Wetter wechselte ständig zwischen Sonne, Wolken und leichtem Niesel, doch wir hatten Glück und blieben bei allen Stopps trocken. Am Portaneevy Viewpoint war es sehr neblig. Die Sicht war zwar eingeschränkt, doch der Nebel verlieh der Landschaft eine mystische Atmosphäre.
Am Giant’s Causeway bestaunten wir die sechseckigen Basaltsäulen, die vor 60 Millionen Jahren entstanden sind oder, laut Legende, vom Riesen Finn McCool gebaut wurden. Wir spazierten durch die beeindruckende Küstenlandschaft und genossen die frische Luft.
Danach besuchten wir die Ruinen des nahegelegenen Dunluce Castle, von dem Teile im 17. Jahrhundert ins Meer stürzten. Heike überraschte uns dort mit heißem Tee, Kaffee und für manche mit einem Schuss Whiskey.
Am Nachmittag erreichten wir Derry, wo wir kurz durch die Stadt fuhren, die Peace Bridge sahen und mehr über die Stadtmauer und die religiöse Trennung erfuhren: Protestanten lebten innerhalb der Mauer, Katholiken außerhalb, ein Symbol für die früheren Konflikte.
Als uns der Regen einholte, waren wir froh, im warmen Bus zu sitzen. Am Abend kamen wir in unserem Hotel in Letterkenny an. Beim Abendessen probierten einige von uns das traditionelle Irish Stew. Später spielte Live-Musik, und wir wurden von der Band sogar persönlich begrüßt, eine schöne und herzliche Überraschung.
Tag 3: Glenveagh Nationalpark in Donegal
Am heutigen Tag stand ein echtes Highlight auf dem Programm. Der Glenveagh Nationalpark lag ganz in der Nähe unseres Hotels. Und das Beste: Das Wetter spielte mit. Den ganzen Tag über begleitete uns strahlender Sonnenschein.
Zu Beginn sahen wir im Besucherzentrum einen kurzen Film über das Glenveagh Castle und seine bewegte Geschichte. Danach machten wir uns auf den Weg zum Schlossgelände. Ein Shuttle brachte uns bequem dorthin. Einige aus der Gruppe entschieden sich, das Stück zu Fuß zurückzulegen. Der Weg führte direkt am See entlang und bot wunderschöne Ausblicke.
Am Castle angekommen, wanderten viele von uns zu einem Aussichtspunkt oberhalb des Sees. Der Weg dorthin lohnte sich. Von oben hatten wir einen traumhaften Blick über das Wasser und das malerisch gelegene Schloss. Wieder unten angekommen, spazierten wir durch die liebevoll angelegten Gärten und besichtigten das Castle. Das gesamte Gelände war so schön, dass man dort gut den ganzen Tag hätte verbringen können. Aber wir hatten noch mehr vor.
Unsere Tour führte uns weiter zum Mount Errigal, dem höchsten Berg Donegals. Dort legten wir einen kurzen Fotostopp ein. Von hier aus hat man einen besonders stimmungsvollen Blick auf die Ruine der Dunlewy Church. Dahinter verbirgt sich eine berührende Geschichte. Ein protestantischer Großgrundbesitzer ließ die Kirche im 19. Jahrhundert zu Ehren seiner verstorbenen katholischen Frau errichten. Ein Zeichen seiner Liebe und Offenheit in einer Zeit, in der religiöse Unterschiede oft unüberwindbar waren.
Am Nachmittag ging es weiter zum Bunbeg Beach. Dort liegt das berühmte Schiffswrack Bád Eddie, das seit den 1970er Jahren im Sand steht. Bei schönstem Wetter genossen wir den Spaziergang am Strand und die besondere Stimmung dieses Ortes.
Am Abend kehrten wir ins Hotel zurück, stärkten uns beim gemeinsamen Abendessen und gingen anschließend zusammen in einen Pub. Dort ließen wir den Tag bei guter Musik und angeregten Gesprächen ausklingen. Ein talentierter Musiker begleitete den Abend mit traditionellen Klängen. Die Stimmung war herzlich und voller schöner Eindrücke.
Tag 4: Hütehunde und Céide Fields
Wir verließen das schöne County Donegal und machten uns auf den Weg Richtung Süden. Unser erstes Ziel war das County Sligo, wo uns eine besondere Vorstellung erwartete. Bei Atlantic Sheepdogs zeigte uns Martin, wie seine Border Collies es schaffen, mit minimalen Kommandos und allein durch Körpersprache eine ganze Schafherde zu lenken. Wir waren beeindruckt von der Präzision und Intelligenz der Hunde. Neben der Vorführung lernten wir einige der heimischen Schafrassen kennen, die hier gezüchtet werden, um sie zu erhalten. Martin erklärte uns ihre Merkmale und Herkunft.
Danach legten wir zwei kurze Stopps ein. Zuerst besichtigten wir das Creevykeel Court Tomb, eine alte Grabstätte aus der Jungsteinzeit. Anschließend fuhren wir weiter zum Mullaghmore Head, von wo aus wir einen herrlichen Blick auf das Meer und das Classiebawn Castle hatten. Das Schloss war einst die Sommerresidenz von Lord Mountbatten, einem nahen Verwandten der britischen Königsfamilie.
Am Nachmittag erreichten wir das County Mayo. Dort besuchten wir die Céide Fields, eine prähistorische Siedlung, die unter dem Torfmoor verborgen lag. Die Spuren der alten Felder und Steinmauern sind über 5.000 Jahre alt. Kaum zu glauben, wie lange hier schon Menschen lebten und Landwirtschaft betrieben.
Am Abend kamen wir in Ballina an. Nach dem Einchecken erwartete uns ein leckeres Abendessen, und wir ließen den Tag gemeinsam ausklingen.
Tag 5: Ruhe auf Achill Island
Heute führte uns unsere Reise auf Achill Island, die größte Insel Irlands. Über eine Brücke mit dem Festland verbunden, erreichten wir die Insel bequem mit dem Bus. Unterwegs fuhren wir durch eine ruhige, fast unberührte Landschaft. Die weiten Moorflächen, sanften Hügel und Ausblicke auf das Meer wirkten beruhigend und ursprünglich.
In Keel legten wir einen Stopp ein. Wir spazierten zum langen Sandstrand, wo uns Reiterinnen auf ihren Pferden entgegenkamen – ein Bild wie aus einem Film. Am Keel Beach tummelten sich zahlreiche Surfer in den Wellen. Die frische Meeresluft und die lebendige Szene am Wasser sorgten für eine besondere Stimmung. Danach bummelten wir noch etwas durch den Ort. Viele nutzten die Gelegenheit für eine kleine Stärkung in einem der Cafés.
Am Nachmittag ging es weiter zum Ballycroy Nationalpark. Dort unternahmen wir gemeinsam eine kleine Wanderung durch die weite Moorlandschaft. Der Wind blies uns frisch um die Nase, während wir die Aussicht und die besondere Stimmung dieses stillen Ortes genossen. Zurück im Hotel blieb noch Zeit zum Entspannen. Einige gönnten sich eine Auszeit im Spa-Bereich, bis es zum gemeinsamen Abendessen ging.
Tag 6: Irisches Landleben und Galway
Am Morgen hieß es wieder Koffer packen. Bevor wir unsere nächste Station ansteuerten, stand noch ein spannender Besuch auf dem Programm: das Museum of Country Life. Dort bekamen wir einen lebendigen Einblick in das bäuerliche Leben Irlands früherer Zeiten. Es war faszinierend zu sehen, wie aus einfachen Naturmaterialien Dinge wie Kinderwiegen, Halfter oder sogar Kopfbedeckungen geflochten wurden. Alles wurde damals mit viel Geschick und aus den Mitteln gefertigt, die die Natur zur Verfügung stellte. Der Alltag der Menschen wirkte hart, aber auch erfinderisch.
Im Anschluss legten wir einen kurzen Fotostopp mit Tee und Kaffee von Heike beim Turlough Round Tower ein. Dieser typische irische Rundturm stammt aus frühchristlicher Zeit und wurde ursprünglich als Glockenturm gebaut. In unruhigen Zeiten diente er jedoch auch als Zufluchtsort und Lagerstätte für wertvolle Gegenstände.
Am Nachmittag erreichten wir dann Galway, wo uns prompt der typisch irische Regen begrüßte. Trotzdem ließen wir uns die Stimmung nicht nehmen. Wir besichtigten die beeindruckende Kathedrale, erbaut aus Connemara-Marmor und Kalkstein aus der Region, ein imposantes Bauwerk, das gleichzeitig warm und würdevoll wirkt.
Nach der Besichtigung flüchteten wir gemeinsam vor dem Regen in den nächsten Pub. Tropfnass, aber gut gelaunt quetschten wir uns rund um einen großen Tisch in einer gemütlichen Ecke und wärmten uns mit einem heißen Irish Coffee auf. Die Stimmung war ausgelassen und schnell war das Wetter draußen vergessen. Einige nutzten später noch die Gelegenheit, durch die kleinen Läden von Galway zu schlendern und nach Souvenirs zu schauen.
Tag 7: Kylemore Abbey in der Connemara Region und irische Klänge
Der Tag führte uns in die landschaftlich beeindruckende Region Connemara. Unser erster Stopp war bei Celtic Crystal, wo wir eine faszinierende Glasschleifvorführung erlebten. Es war beeindruckend zu sehen, wie in wenigen Minuten aus einem einfachen Glas ein kunstvolles Stück entstand. Vorgestellt wurden uns drei typische keltische Motive: der Claddagh Ring, der keltische Knoten und die keltische Rose. Wir erfuhren, wie viel Übung und Erfahrung es braucht, um diese traditionellen Muster zu beherrschen.
Schließlich erreichten wir die bekannte Kylemore Abbey, die malerisch an einem See liegt. Wir erkundeten das Gelände, besichtigten das Schloss und schlenderten durch die gepflegten Gärten. Zur Stärkung gab es für einige ein leckeres typisch irisches Mittagessen aus regionaler Küche.
Auf dem Rückweg legten wir einen kurzen Halt am Lough Inagh ein. Die Sonne spiegelte sich warm im Wasser, und wir konnten die umliegende Landschaft aus Mooren und Bergen in ihrer ganzen Schönheit bewundern. Aus nächster Nähe sahen wir den hier abgebauten Torf, der bis heute eine wichtige Rolle im traditionellen Leben der Region spielt.
Am Abend erreichten wir Ennis, wo wir nach dem Abendessen gemeinsam noch einen Pub besuchten. Dort erwartete uns echte irische Stimmung: traditionelle Musik mit Banjo, Flöte und viel Herz, ein frisch gezapftes Bier und später ein junger Musiker mit Gitarre und Gesang. Die Stimmung war ausgelassen und herzlich. Ein rundum gelungener Abend.
Tag 8: Cliffs of Moher und Bunratty Castle & Folk Park
Am Morgen fuhren wir zur berühmtesten Sehenswürdigkeit Irlands, den Cliffs of Moher. Die 200 Meter hohen Klippen präsentierten sich in ihrer vollen Pracht und boten uns beeindruckende Ausblicke, während wir entlang des Steilhangs spazierten. Das wechselhafte Wetter sorgte für eine besondere Atmosphäre und zauberte eine Vielfalt an Lichtstimmungen. Auch die zahlreichen Vogelkolonien, die in den Felswänden brüteten, waren faszinierend zu beobachten.
Anschließend fuhren wir in die karge, einzigartige Burren-Region und besuchten den Poulnabrone Dolmen. Diese prähistorischen Steine wurden vor etwa 5.000 Jahren errichtet und diente als Begräbnisstätte unserer Vorfahren. Der Dolmen steht inmitten der bizarren Steinwüste, deren Risse von widerstandsfähigen Pflanzen durchwachsen sind.
Am Nachmittag erreichten wir das Bunratty Castle, das in diesem Jahr sein 600-jähriges Jubiläum feiert. Bei einer Führung durch das Schloss erfuhren wir viel über das Leben in früheren Jahrhunderten. Danach tauchten wir im angrenzenden Folk Park ein in das Leben des 19. Jahrhunderts. Wir besuchten ein altes Bauernhaus und eine Schule der damaligen Zeit, alles liebevoll und authentisch rekonstruiert. Sogar riesige irische Wolfshunde liefen entspannt durch den Park und sorgten für besondere Stimmung. Nach diesem Ausflug in die Vergangenheit fuhren wir weiter nach Tralee, wo wir die nächsten drei Nächte verbringen würden.
Tag 9: Dingle Halbinsel und Celtic Steps
Heute stand etwas ganz Besonderes auf dem Plan: der Slea Head Drive auf der Dingle-Halbinsel. Passend zur atemberaubenden Natur, die uns erwartete, hatten wir traumhaftes Wetter.
Unser erster Halt war am Inch Beach, einem fünf Kilometer langen Sandstrand, den wir bei strahlendem Sonnenschein genießen konnten. Danach starteten wir die Fahrt entlang des berühmten Slea Head Drive. Während wir aus dem Fenster blickten, kamen wir aus dem Staunen kaum heraus. Die Landschaft war einfach überwältigend: steile Klippen, kleine vorgelagerte Inseln und immer wieder spektakuläre Ausblicke machten die Halbinsel zu einem echten Highlight der Reise.
Einen Fotostopp legten wir am Aussichtspunkt Slea Head ein, dem namensgebenden Punkt der Route. Dort gönnten wir uns einen selbstgebackenen Cookie von einer Dame, die an ihrem kleinen Stand lokale Leckereien verkaufte, und genossen die Umgebung.
Ein weiterer Halt ermöglichte uns einen kleinen Spaziergang entlang der Felsen. Das türkisfarbene Wasser erinnerte an Italien, die schroffen Berge und Steine an Österreich und doch war es unverkennbar Irland.
Am Nachmittag erreichten wir Dingle, das charmante Zentrum der Halbinsel. In dem bunten Küstenort mit seinen gemütlichen Fischrestaurants und kleinen Läden hatten wir Zeit zur freien Verfügung, bevor wir ins Hotel zurückkehrten. Einige von uns machten noch einen Spaziergang durch den nahegelegenen Rosengarten, während sich andere auf den Abend vorbereiteten.
Nach dem gemeinsamen Abendessen stand ein weiterer Höhepunkt auf dem Programm: Celtic Steps, eine mitreißende Musik- und Tanzshow.
Tag 10: Ring of Kerry und irischer Musikabend
Auch heute erwartete uns wieder ein Tag voller Naturwunder: Wir fuhren entlang des berühmten Ring of Kerry und das Wetter spielte erneut perfekt mit.
Den ersten Stopp legten wir bei einem traditionellen Pub ein, der für seinen Irish Coffee bekannt ist. Einige von uns probierten ihn. Zum Glück war dieser mild, denn es lag noch viel vor uns. Als kleine Erinnerung bekamen wir sogar Rezepte mit nach Hause.
Wenig später trafen wir einen Mann, der St. Brigid’s Kreuze flocht. Unser Busfahrer kaufte eines für den Bus als symbolischen Segen für die Weiterfahrt. Daneben saß ein Hund auf einem Esel, ein Bild, das uns schmunzeln ließ, mit Blick auf den idyllischen Lough Inagh.
Kurz vor der Mittagspause machten wir einen Fotostopp mit Blick auf den Inch Beach, den wir am Vortag besucht hatten. In Waterville, wo Charlie Chaplin viele Sommer verbrachte, spazierten wir am Meer entlang und stärkten uns in dem ruhigen, charmanten Ort.
Nur wenige Minuten weiter lag der spektakuläre Coomakista Viewpoint. Von dort konnten wir auf der einen Seite das Loher Stone Fort sehen, ein gut erhaltenes, kreisförmiges Steinfort aus der Eisenzeit und auf der anderen Seite den Derrynane Beach. Die Aussicht war atemberaubend.
Anschließend ging es weiter bis zum Ladies View, einem berühmten Aussichtspunkt über den Killarney National Park. Am Nachmittag besuchten wir die Muckross Gardens, spazierten durch die weitläufige Anlage mit alten Bäumen, Blumenbeeten und Blick auf den See und genossen das großartige Wetter.
Auch der Abend war ein echtes Highlight: Ein Mitreisender hatte sich in Galway eine Wandergitarre gekauft. In einem separaten Raum unseres Hotels musizierten wir gemeinsam, sangen irische Lieder und hörten seinen Erzählungen über die Bedeutung dieser Musik. Ein Abend voller Stimmung, Gemeinschaft und ein unvergesslicher Moment der Reise.
Tag 11: Cobh und Jameson Whiskey Destillerie
Am Morgen verließen wir Tralee und machten uns auf den Weg nach Cobh. Bei einem Rundgang kamen wir an den wichtigsten Sehenswürdigkeiten vorbei.
Das Annie-Moore-Denkmal erinnert an das erste registrierte Einwanderermädchen, das 1892 über Ellis Island in die USA einreiste, ein Symbol für viele irische Auswanderer. Anschließend spazierten wir durch den John F. Kennedy Park, der zu Ehren des US-Präsidenten umbenannt wurde und die enge Verbindung zwischen Irland und den USA widerspiegelt. Wir kamen auch am Titanic-Museum vorbei, das an die letzte Station der Titanic vor ihrem Untergang erinnert, denn Cobh war der letzte Hafen, den das Schiff anlief.
Danach ging es bergauf zur beeindruckenden St. Colman's Cathedral, benannt nach dem heiligen Colman, der zur Verbreitung des Christentums in Irland beitrug. Von hier hatten wir einen perfekten Blick auf die berühmte bunte Häuserreihe, für die Cobh so bekannt ist.
Nach etwas Freizeit in der Stadt ging es weiter nach Midleton, wo wir an einer Jameson Whiskey Tour teilnahmen. Die Führung war nicht nur informativ, sondern auch herrlich unterhaltsam: Unser junger Guide sprach überraschend gut Deutsch, war witzig, schlagfertig und brachte uns mit seinem Humor immer wieder zum Lachen, ein echtes Original! Wir durften drei verschiedene Whiskeys verkosten und bekamen zum Abschluss noch einen Drink an der Bar.
Am Abend erreichten wir Waterford, die älteste Stadt Irlands, bekannt für ihre Wikingervergangenheit. Zum Tagesabschluss saßen wir gemeinsam an einer langen Tafel in stilvollem Ambiente und aufmerksamer Bedienung.
Tag 12: Kilkenny und Dublin
Am Vormittag mussten wir schon wieder auschecken, denn es ging weiter nach Kilkenny. In dieser charmanten Stadt entschieden sich viele aus unserer Gruppe, an einer Stadtrundfahrt mit einem kleinen City Train teilzunehmen. Etwa 30 Minuten lang fuhren wir durch die Altstadt von Kilkenny und lauschten spannenden Geschichten und Informationen über die Stadt. Was die Fahrt jedoch besonders machte, war unser unterhaltsamer Fahrer. Immer wieder sorgte er für gute Stimmung im Wagen, zog Grimassen, machte Faxen und tanzte, sodass wir die ganze Fahrt über lachen mussten!
Anschließend schlenderten wir noch durch die Stadt oder besuchten das beeindruckende Kilkenny Castle, ein mittelalterliches Schloss aus dem 12. Jahrhundert mit wunderschönen, weitläufigen Gärten, die zum Verweilen einluden.
Danach machten wir uns auf den Weg zur letzten Station unserer Reise: Dublin. Dort sammelten wir mit dem Bus Monika, unsere örtliche Reiseleiterin, ein. Sie zeigte uns einige der bedeutendsten und schönsten Orte der Stadt, darunter auch den Phoenix Park, dem größten Stadtpark Europas.
Bevor es zum gemeinsamen Abschlussabendessen ging, hatten wir noch etwas Freizeit, die jeder individuell gestaltete. Einige spazierten zur berühmten Statue der Molly Malone, eine legendäre Fischhändlerin aus dem gleichnamigen Volkslied, das wir bereits an unserem Musizierabend gesungen hatten. Andere nutzten die Zeit, um weitere Sehenswürdigkeiten auf eigene Faust zu entdecken. Das Wetter war traumhaft: strahlender Sonnenschein und kaum eine Wolke am Himmel.
Nach dem Abendessen machten wir uns noch gemeinsam auf den Weg ins Temple Bar Viertel, einem der ältesten und bekanntesten Viertel Dublins. Mit seinem Kopfsteinpflaster, den bunten Pubs und der lebhaften Atmosphäre war es der perfekte Ausklang unserer Reise. Junge Menschen füllten die Straßen, Livemusik klang aus den Pubs und die Stadt hatte ein ganz besonderes Flair. Wir fanden schließlich Platz in der Porterhouse Temple Bar, einer vierstöckigen Bar mit hauseigener Brauerei und hörten ein letztes Mal der Live-Musik zu.
Tag 13: Heimreise
Am letzten Tag unserer Reise nutzte jeder die verbleibenden Stunden bis zur Abholung ganz individuell. Nach fast zwei Wochen voller spannender Programmpunkte, Erlebnisse und Eindrücke war es eine willkommene Abwechslung, einmal ohne festen Zeitplan in den Tag zu starten. Ausschlafen, in Ruhe frühstücken, ein letzter Spaziergang durch Dublin oder einfach nur die Atmosphäre auf sich wirken lassen.
Dann war es so weit: Wir wurden abgeholt und zum Flughafen gebracht und plötzlich hieß es wirklich Abschied nehmen. Abschied von 13 unvergesslichen Tagen voller Herzlichkeit, Lachen, Gemeinschaft und Abenteuer. Von grünen Landschaften, windigen Klippen, gemütlichen Pubs mit mitreißender Live-Musik, herzhaftem irischem Essen und unzähligen besonderen Momenten, die uns noch lange in Erinnerung bleiben werden.