Eine Reise voller Eindrücke und Begegnungen
Reisebericht: 10.06. – 20.06.2025
Vom ersten „Hallo“ am Flughafen bis zum Abschied in Dublin erlebten wir eine eindrucksvolle Reise quer durch Irland. Gemeinsam entdeckten wir faszinierende Landschaften, charmante Städte, gelebte Traditionen und die berühmte irische Gastfreundschaft. Ob bei Sonnenschein oder Regen – jeder Tag hielt neue Überraschungen und unvergessliche Eindrücke für uns bereit. Diese Reise war mehr als nur ein Urlaub – sie wurde zu einer Zeit voller Begegnungen, Geschichten und echter Gemeinschaft.
Ein Reisebericht von
Gabi Rübel
Ankunft Irland – Belfast
23 erwartungsfrohe Gäste und eine Reiseleiterin trafen sich am späten Vormittag des 10. Juni am Dubliner Flughafen. Aus nahezu allen Richtungen Deutschlands kamen sie hier zusammen, begleitetet von einem fröhlichen „Hallo“ und „Wie geht’s?“. Es schien, als träfe sich eine Gruppe von Freunden, die sich einfach nur lange nicht gesehen hatten. Voller Vorfreude und Neugier auf die kommende Reise, bepackt mit unseren Koffern, machten wir uns auf den kurzen Weg zum Busparkplatz. Dort trafen wir Heike, unsere kompetente Busfahrerin, die den großen Reisebus in den nächsten 9 Tagen sicher über jede noch so verwinkelte, kleine oder kurvige irische Straße manövrierte! Mit dieser geballten Frauenpower vorne im „Cockpit“ begaben wir uns auf den Weg nach Belfast. Kaum merklich überquerten wir die Grenze nach Nordirland und in das vereinigte Königreich, wo ab jetzt uns Meilen“ statt „Kilometer“ die Entfernungen anzeigten. Und obwohl wir alle schon lange unterwegs und deshalb müde waren, wurde mit großer Aufmerksamkeit den Ausführungen der Reiseleiterin gelauscht, warum es auf der grünen Insel zwei Länder und zwei Hauptstädte gibt. Die Stadtrundfahrt durch die nordirische Hauptstadt nach Ankunft vervollständigte dies auf anschauliche Art und Weise. Belohnt wurden wir für unser Durchhaltevermögen im Hotel „Benedicts“ in Belfast. Wir bekamen ein hervorragendes Abendessen serviert - die Auswahl war enorm - und genossen ein erstes Pint des süffigen irischen Bieres.
Belfast – Coastal Road – Giants Causeway – Derry – Letterkenny
Kulinarisch begann der zweite Tag auf der Insel ebenso gut, wie er am Abend zuvor geendet hatte: Mit einem überaus reichhaltigen Frühstück, dem sogenannten „Ulster Fry“. Es ist das typische, in der Pfanne zubereitete Frühstück hier in der Provinz Ulster mit Eiern – egal ob als Spiegel – oder Rührei, Speck, kleinen Würstchen, Tomaten, Pilze, Soda und Kartoffelbrot sowie gebratene weiße Bohnen. Und auch der „Black & Whitepudding“ darf nicht fehlen. Anschließend wurden die Koffer wieder im Bus verstaut und wir machten uns an einem wunderschönen Frühsommertag auf den Weg zum „Damm des Riesen“ an der Nordküste. Die meiste Zeit fuhren wir die Küste entlang, zunächst am „Belfast Lough“ bis nach Carrickfergus. Hielten dort an einer der besterhaltenen irischen normannischen Burgen aus dem 12.Jahrhundert, fuhren ab der Hafenstadt Larne auf eine der beeindruckendsten Küstenstraßen Irlands, der knapp 200 Kilometer langen Coastal Road. Den Blick immer hinüber nach Schottland und begleitet von Kormoranen und Möwen auf der einen und weidenden Schafen auf der anderen Seite. Gegen Mittag erreichten wir den seit 1986 zum Weltkulturerbe gehörenden „Giants Causeway“. Der „Damm des Riesen“, wie er im Volksmund genannt wird und der Legende nach vom Riesen Fionn mac Cumhaill erbaut wurde, beeindruckt mit seinen über 40 000 Basaltsäulen, die vor über 60 Millionen Jahren aus vulkanischen Eruptionen entstanden. Absolut faszinierend! Entlang der Küste fuhren wir weiter, genossen bei einem Halt in der Nähe von Dunluce Castle die fantastische Aussicht über das Meer und erreichten am späten Nachmittag die Grenzstadt Derry/Londonderry. Da durfte ein informativer Spaziergang über eine der vollständigen begehbaren Stadtmauern Europas nicht fehlen. Von hier aus war es nur ein Katzensprung bis zu unserem Hotel in Letterkenny im County Donegal. Und auch diesmal, wie schon tags zuvor, bemerkten wir nicht, als wir wieder über Grenze fuhren.
Letterkenny – Glenveagh Castle – Panorama Tour Donegal
Koffer packen war an diesem Morgen nicht nötig, denn wir übernachteten 2 Nächte in Letterkenny. Dieser Tag war ganz dem nordwestlichsten County Irlands vorbehalten: Donegal. Das Glenveagh Castle im Glenveagh National Park, war unser erster Programmpunkt. Später sollte eine Panorama Tour folgen. Doch es sollte anders kommen wie ursprünglich geplant. Dazu an anderer Stelle mehr.
Nun, auch das sei erwähnt, das Wetter ist in Irland eigentlich immer der Rede oder einen „Smalltalk“ wert. So auch bei uns: ein Regenverhangener Morgen kündigte sich an, was einiges an Diskussionsstoff lieferte. Wir fuhren also erst einmal nach dem Frühstück die knapp 28 Kilometer von Letterkenny nach Glenveagh Castle – bei halbwegs trockenem Wetter. Das Herrenhaus, im 19.Jahrhundert im „Scottish Baronial Style“ errichtet, mit seinen wunderschönen viktorianischen Gärten in denen Azaleen, Holunder, Astilben und viele andere Pflanzen in friedlicher Harmonie miteinander wachsen und gedeihen, ist ein Kleinod in dieser rauen Landschaft Donegals - eine Augenweide und seinen Besuch wert! Zumal wir Glück hatten und die Sonne uns kurz guten Tag sagte. Doch kaum waren alle wieder im Bus, brach das Unwetter mit heftigem Regen und starkem Wind über uns herein. An eine Panorama Tour war nicht mehr zu denken und unmöglich geworden! Was nun? Die rettende Idee kam als kleines unauffälliges Schild am Eingang zum Nationalpark: Darauf stand: Croithli Colly Whiskey Distillery 27km. Kurzer Blick in die Gäste-Runde und Blick zwischen den beiden verantwortlichen Damen: Und dann: Einhellige Zustimmung: Ja, wir versuchen es und fahren hin! Kaum eine halbe Stunde später erreichten wir das Örtchen Croithlí und die gleichnamige Whiskeydistillerie. Wir wurden nicht enttäuscht und von der Managerin persönlich freundlich begrüßt: „Kommt doch herein, es ist ungemütlich da draußen, wärmt euch auf. Paul wird euch sicherlich gerne die Distillery zeigen.“ „Failté go Croithlí! – Herzlich Willkommen.“ Typisch irische Gastfreundschaft. Das Angebot nahmen wir gerne an und fühlten uns sofort ausgesprochen wohl. Unser Guide Paul, führte uns mit großem Wissen, garniert mit irischem Humor, sehr eindrucksvoll durch die Geschichte der Distillery als Bestandteil irischer Kultur. Aber nicht nur dies, auch die besondere Herstellung des Whiskeys hier in der Gaeltacht Region erklärte er für jeden verständlich. Absoluter Höhepunkt war anschließend das Tasting des Whiskeys im gemütlichen hauseigenen Pub in diesen historischen Steingebäuden aus dem Jahr 1901 – akustisch umrahmt von irischer Musik. „Slaínté“. Das Wetter draußen hatten wir dabei längst vergessen! Apropos: natürlich bezahlten wir hinterher für die Führung und das Whiskey Tasting.
Letterkenny – Grange – Galway
Schon am Morgen freuten wir uns auf das Highlight des Tages: Der Besuch der „Atlantic Sheep Dog Demonstration“ – Hütehunde Vorführung auf der Feeny Farm in der Nähe von Grange. Diese Vorfreude konnte auch der anfänglich sehr starke Regen nicht trüben, denn unserer Erfahrung nach würde das Wetter sich schnell wieder ändern – wir waren ja schließlich in Irland. Und so kam es auch. Gegen 10 Uhr erreichten wir bei herrlichem Sonnenschein die Farm am Fuß des beeindruckenden irischen Tafelberges „Ben Bulben“ im County Sligo. Trish, die zusammen mit ihrem Mann Martin die Farm bewirtschaftet und „Herrin“ über insgesamt 1700 Schafen, einigen Ziegen und 9 Border Collies ist, begrüßte uns sehr herzlich mit: „How ar’ye?“ „Willkommen auf unserer Farm. Schaut euch um. Ich schau, wo Martin bleibt.“ Und zu entdecken und zu sehen gab es für uns viel. Schafe, wo hin man schaute - ganz unterschiedliche Rassen und Größen, einzelne hinter einem Gatter, die Herde irgendwo auf dem Feld verstreut und einige junge Ziegen auf einem anderen Feld. Spätestens als Martin, der Ehemann und Farmer hinzukommt und uns erklärt, wie das tägliche Leben auf einer Farm in Irland abläuft und warum man hier gut ausgebildete Hütehunde braucht, spürt man, wie sehr ihnen ihre Farm und ihre Heimat am Herzen liegen und das das, was sie tun, aus voller Überzeugung und Leidenschaft machen. Bei der sich anschließenden Hüte Hunde Vorführung, bei der Ben, der Border Collie, die Schafe auch aus der entlegensten Ecke zusammentrieb – merkte man sofort, dass Martin und seine Hunde ein eingespieltes Team sind und sie einander vertrauen.
Nach einem kurzen Abstecher über die Halbinsel Mullaghmore machten wir uns auf den Weg Richtung Süden nach Galway. „Wo Tradition auf modernes Lebensgefühl trifft“, so könnte man die alte Stadt der 14 anglo-normannischen Kaufmannsfamilien im Westen der Insel am Atlantik am besten beschreiben. Das Galway aber gleichzeitig auch eine junggebliebene Universitätstadt ist, spürten wir besonders an einem Freitagnachmittag wie diesem: äußerst quirlig und ausgelassen und Straßenmusiker an jede Ecke. Und so tauchen wir ein in den Trubel Galways und ließen uns mitreißen und anstecken von diesem besonderen Flair. Jeder Gast ausgestattet mit einem Stadtplan aus - man höre und staune - tatsächlich – Papier!
Die Fahrt nach Loughrea am späten Nachmittag zu unserem Hotel für die nächsten 2 Tage dauert nicht lange.
Connemara Rundfahrt
Traditionell begann auch dieser Morgen mit „Liquid Sunshine“- dem bekannten flüssigen Sonnenschein auf der grünen Insel. Eine eindrucksvolle Rundfahrt stand auf dem Tages-Programm: Die atemberaubende Landschaft Connemaras wartete auf uns. Kurz hinter Oughterard, dem Tor Connemaras, war es soweit. Ab hier wird irisch gesprochen, wir befanden uns also im Gaeltacht Gebiet. Torfmoore wechselten sich ab mit Bergketten wie den „Twelve Pins“ und „Maumturk Mountains“, deren Gipfel aus Quarzit gerade jetzt nach dem aufhörenden Regen besonders funkelten. Wir fuhren durch ehemals Eiszeitliche Gletschertäler, in denen nicht nur viele Schafe sich zu Hause fühlten und man deshalb auf der Straße besonders aufpassen musste, sondern die auch gesäumt wurden von unzähligen Fuchsien Hecken und Rhododendronbüschen, manche so groß wie Bäume. Kaum vorstellbar, dass dieses fragile Ökosystem vor noch nicht allzu langer Zeit massiv bedroht war und man deshalb zu deren Schutz 1980 den Connemara Nationalpark gründete. Inmitten des Nationalparks befindet sich die älteste Benediktinerinnen Abtei Irlands: Kylemore Abbey, das wir am Mittag besuchten. An diesem herrlichen Sommertag waren die viktorianischen Gärten noch eine Spur bezaubernd schöner und die Alleen voller alter Bäume besonders prachtvoll. Ganz Connemara ist prachtvoll und besonders, bei jedem Wetter und zu jeder Jahreszeit und kaum mit Worten zu beschreiben. Man muss es einfach mit eigenen Augen gesehen haben. Der Atlantik war zwar nicht immer sichtbar, aber nie weit entfernt, wie wir auf dem Rückweg nach Loughrea spüren und feststellen konnten. Nicht nur einmal hielten wir deswegen an und ließen diese wunderbare Landschaft mit allen Sinnen auf uns wirken.
Loughrea – Cliffs of Moher – Bunratty Castle – Killarney
„Die Cliffs of Moher“ sind ein beliebtes & berühmtes Ausflugsziel in Irland, ein Besuchermagnet, wenn man so will. Wir schafften es tatsächlich an diesem Sonntagvormittag vor dem großen Ansturm da zu sein. So konnten wir uns die beeindruckenden Kalksteinfelsen, die hier zwischen 120 und 214 Metern steil in den Atlantik abfallen, in Ruhe anschauen und auf uns wirken lassen, begleitet von der Musik kreischender Seevögel. „Bunratty Castle“ und das „Bunratty Folk Museum“ war unser nächstes Ziel. Irische Geschichte allgegenwärtig. Schon von Weitem sahen wir die mittelalterliche Burg „Bunratty Castle“ aus dem 15.Jahrhundert, deren Ursprünge auf das 13. Jahrhundert zurückgehen. Die Führung dort interessant und informativ, vermittelte sie uns doch lebhaft, wie man im Irland des Mittelalters auf einer Burg lebte. Wie man im ländlichen Irland des 19.ahrhunderts sein Leben gestaltete und Auskommen fand, erfuhren wir im Folk Park gleich in der Nähe. Wir fanden uns plötzlich wieder auf der Hauptstraße eines lebendigen (rekonstruierten) Dorfes aus dem County Clare. In den Häusern gingen die Menschen ihrer Arbeit nach, so wie sie es vor über 100 Jahren getan hatten, und wir konnten ihnen dabei über die Schulter schauen. Erlebte Geschichte. Was wäre eine Irlandreise ohne die weltweit bekannten Stehgreifverse, die „Limericks“. Wenig bis unmöglich und sinnlos, wie wir übereinstimmend meinten. Deshalb wurden die ganze Gruppe! kreativ und startete an passender Stelle, - wir unterquerten bei der Stadt Limerick den Fluß Shannon - einen „Limerick Wettbewerb. Die Preisträger wurden später gekürt. Auf diese Weise verging Fahrt nach Killarney wie im Fluge. Dort, ganz im Südwesten der grünen Insel, in der touristischen „Hauptstadt“ des County Kerry, richteten wir uns für die nächsten 2 Tage im Parkavan Hotel gemütlich ein.
Dingle Rundfahrt
Es ist schwer zu sagen, wo sich der schönste Ort Irlands befindet. Dingle - Corca Dhuibhne auf irish – die Halbinsel ganz im Südwesten gehört aber sicherlich dazu. Und wir durften uns an diesem sommerlichen sonnigen Morgen unser ganz eigenes Bild davon machen. Mit einer frischen Meeresbrise als Begleiterin von Anfang an auf dieser Rundfahrt. Und als wir hinter Dingle Town auf den „Slea Head Drive“ abgebogen waren, der kurvenreichen Küstenstraße, die aussieht, als ob ein Steinmetz mit seinem Meißel feine Linien in den Felsen gezeichnet hat, sind wir vollends davon überzeugt. Ein großartiges Panorama breitete sich nun vor uns aus. Hinter jeder Wegbiegung neue, unerwartete Ausblicke, dazu Möwen, die auf Mäuerchen den Besucher argwöhnisch beäugten, an kleinen Aussichtspunkten „Tin Whistle“ spielende Lebenskünstler oder Einheimische, die ihre Produkte anboten, Sandstrände sich abwechselnd mit steilen Klippen und sanften Hügellandschaften. Irland Herz, was möchtest du mehr? Zurück in Dingle Town gaben wir uns profan den kulinarischen Genüssen hin, die nur ein echtes Fischerei -Städtchen zu bieten hat: „Wo gibt es die besten, frischesten „Fish’n Chips“?“ Zugegebenermaßen, da fiel die Auswahl schwer. Auch hier wären wir gerne viel länger geblieben. Doch das nächste Highlight der Reise war am Horizont schon zu sehen: Die „Celtic Steps“ Show in Killarney am Abend.
Killarney – Ring 0f Kerry – Ballincollig
Noch ganz erfüllt von den absolut brillanten tänzerischen und musikalischen Darbietungen der „Celtic Steps“ Show am Abend zuvor machten wir uns auf den Weg den „Herrn der Ringe“, besser bekannt als „Ring of Kerry“ zu erfahren. Gewohnt sicher und souverän brachte uns Heike mit dem Bus durch die Schlechtwetterfront am Vormittag. Erst in Waterville, kurz vor dem Anstieg der Panorama Straße N70 hinauf zum Coomakesta Pass, wurde das Wetter besser. Hier an der Ballinskellig Bay machten wir eine wohlverdiente Pause und genossen einen Spaziergang an der Strandpromenade. Oben auf der Passhöhe von 215m wurden wir mit einem spektakulären Rundblick über die Derrynane Bay belohnt. Und jetzt machte die Panoramastraße ihrem Namen alle Ehren wert. Rechts von uns der Atlantik in Sichtweite zur Beara Peninsula mit seinen weiten Sandstränden, auf der linken Seite die faszinierende Berglandschaft der höchsten Berge Irlands. Rauhe Moorlandschaften und uralte Wälder, aber auch weite Ackerflächen und Weiden, auf denen sich Schafe tummelten, tauchten immer häufiger auf. Atemberaubend der Blick beim Ladies View hinunter in das weite Tal, zu den „Killarney Lakes“ und dem Killarney National Park. Es war nur zu erahnen, welch’ einzigartige Pflanzen und Tiervielfalt sich hier verbirgt. Wir konnten einfach nicht anders, als bei „Muckross House & Gardens“ am Killarney Lake eine weitere Pause einzulegen. Zu schön die Gärten voll mit Hortensien, Azaleen, blühenden Sommerblumen und Sträuchern aller Arten. Die Weiterfahrt nach Ballincollig im County Cork verlief ausgesprochen vergnügt und ausgelassen. Denn jetzt wurden die selbstverfassten „Limericks“ vorgetragen. Lachtränen auf allen Seiten. Im Land der Dichter entwickelte unsere Gruppe selber ungeahnte dichterische Fähigkeiten, wer hätte das für möglich gehalten. Wunderbar! Nach dem Abendessen in Ballincollig wurden dann entspannter in Runde die Gewinner ermittelt und preisgekrönt.
Ballincollig – Cobh – Midleton – Waterford
Unsere Reise näherte sich unmerklich dem Ende entgegen. Ab heute ging es wieder in nördliche Richtung. Erst einmal fuhren wir unbekümmert und neugierig auf das, was dieser Tag an Neuem und Interessanten für uns bereithielt, die kurze Strecke von Ballincollig nach Cobh. Das alte Queenstown, wie der Ort zu viktorianischen Zeiten genannt wurde, war und ist eine überaus wichtige Hafenstadt. Umschlagplatz für Güter aus aller Welt. Das erlebten wir hautnah, als wir dort ankamen: Gleichzeitig mit uns legte das große Kreuzfahrtschiff „Britannia“ mit einer Kapazität von über 3000 Passagieren, an und entlud seine wertvolle Fracht. Die 22.000 Einwohner zählende Stadt am Atlantik, dort wo der River Lee ins Meer mündet, mit seinen vielen bunten Häuserfassaden und der neugotischen St.Colman‘s Kathedrale, die die Stadt überragt, ist in der Tat sehens- und einen Besuch wert. Und an einem Sommertag wie dem 18.Juni 2025 strahlten die Blumen in den zahlreichen Blumenkübeln um die Wette. Wir strahlten später auch, denn wir nahmen an einer Führung in der Jameson Whiskey Distillerie in Midleton teil. Die Fahrt von Cobh nach Midleton dauerte nur 20 Minuten. Eine Legende besagt, dass hier der irische Whiskey erfunden wurde. Heutzutage beherbergt der Ort am River Owenacurra eine der größten Whiskey Distillerien Irlands: die Jameson Whiskey Distillery. Wie gesagt, hier tauchten wir noch einmal ein in die Geheimnisse von „Uisce Beatha“- dem „Wasser des Lebens“ – dem Gold der grünen Insel! Von Joe unserem Guide humorvoll erzählt und auch komplizierte Zusammenhänge verständlich erklärt. „A real character“ mit Charme wie der Ire sagen würde. Es war einfach nur ein Genuss und Freude. Eine Verkostung im Anschluss durfte auch diesmal nicht fehlen. Heute war Waterford unser Zielort, die alte Wikingerstadt am River Suir und älteste Stadt Irlands. Im Gegensatz zu Heike, die ja unseren Bus fahren musste, konnten wir auf der Fahrt dorthin den Blick auf die irische See genießen.
Wie an den meisten Abenden zuvor, so ließen wir nach dem Dinner in einem örtlichen Pub auch diesen Tag gemütlich ausklingen – mit dem ein oder andere Pint, dem ein oder anderen Glas Whiskey, bei irischer Music und mit neuen Freunden. Diese unerwarteten Begegnungen machten diese Reise zusätzlich für uns alle zu einem unvergesslichen Erlebnis.
Waterford – Kilkenny – Dublin
Ein herrlicher Frühsommer Morgen begrüßte uns. Es bot sich an, auf dem Weg in die irische Hauptstadt Dublin Kilkenny einen Besuch abzustatten. Die ehemalige Hauptstadt des
des konföderierten Irlands zwischen 1642 und 1649, zeigte sich von seiner besten Seite. Sonnig, entspannt und für uns besonders erfreulich, Markttag – „Farmers Market“ auf der „Parade“ vor der „Butlers Burg“. Es blieb genügend Zeit durch die alten Gassen der Stadt zu bummeln, vorbei an einstigen Kaufmannshäusern, die noch heute vom Wohlstand der Stadt vor vielen Jahrhunderten erzählen oder dem Rathaus Kilkennys, „Thoisel“ genannt.
Die Fahrt nach Dublin war nicht wirklich spannend, Autobahn halt. Aber eben auch unsere letzte gemeinsame Fahrstrecke mit Heike. Sie würde uns am Nachmittag nach der Stadtrundfahrt verlassen – Schade! Die aufkommende Wehmut überdeckten wir, in dem wir sie im Phoenix Park in Dublin gebührend verabschiedeten. „Thanks a mill, Heike“. Dublin erreichten wir am Mittag. Fast ein Kulturschock, als wir dort eintrafen. Überfüllt mit Menschen, da gleichzeitig ein Konzert und Rugby Match stattfand. An der Heuston Station, einem der beiden Fernbahnhöfe der Stadt, trafen wir Monika, unseren deutsch-sprachigen Guide für die Stadtrundfahrt. Sie erzählte uns von der Bedeutung Dublins einst und jetzt, zeigte uns, wie grün Dublin ist mit seinen vielen kleinen und großen Parkanlagen, und fuhren vorbei an der Dublin dominierenden Guinness Brauerei am River Liffey inmitten der Stadt.
Ideal war die Lage unseres Hotels, ganz in der Nähe der St.Patricks Cathedral. So konnten wir am Nachmittag, ausgestattet mit ganz realen Stadtplänen, die Stadt auf eigene Faust erkunden. Und das taten wir ausgiebig, bis wir uns zum allerletzten gemeinsamen Abend in Irland wieder im Hotel trafen.
Dublin – Heimreise
„Slán Abháilé“ - Auf Wiedersehen und gute Heimreise, von einer Insel und deren Bewohnern, die uns sehr schnell ans Herz gewachsen war und die uns sicherlich noch lange in guter Erinnerung bleiben wird.