Reisebericht: Wanderreise Irland und Nordirland – Natur und Kultur erleben

18.05. – 30.05.2015, 13 Tage Rundreise mit mehr Bewegung in der Natur: Dublin – Navan Fort – Giant's Causeway – Glenveagh–Nationalpark – Connemara–Nationalpark – Aran–Inseln – Burren – Cliffs of Moher – Ring of Kerry – Wicklow Mountains (58,5 Wanderkilometer)


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Das es in Irland regnen kann das ist klar. Das die Sonne nicht jeden Tag scheint aus. Das es recht kalt war im Mai ist nicht normal. Das sich unsere Reisegruppe davon nicht stören ließ und jede Menge erlebt hat das ist das wichtigste an dieser Reise.
Ein Reisebericht von
Ralf Kuchenbecker

18.05.2015 – Flug nach Dublin – Monasterboice – Bru na Boine


Von Dresden fliegen wir gemeinsam nach Frankfurt/Main wo wir noch weitere Gäste für den weiterflug nach Dublin treffen. Pünktlich landen wir in Dublin wo auch schon unser Bus mit dem Chauffeur Thomas auf uns wartet. Das Wetter ist recht gut, der kleine Schauer unterwegs erwischt uns als wir mit dem Bus unterwegs waren. Unsere Fahrt geht zuerst ins Boyne Tal, welches sich nördlich von Dublin befindet. Bei Droheda überqueren wir den Fluß. Hier fand im Juli 1690 die Schlacht am River Boyne statt, bei welcher sich die Truppen des abgesetzten Königs Charles II und Wilhelm III von Oranien gegenüber standen. Die katholischen Kämpfer unterlagen den protestantischen und eine Folge davon war die Gründung der Orange Man. Damals als Selbstverteidigungsbündnisse gegründet sind sie heute immer noch existent. Zum Jahrestag der Schlacht marschieren Sie dann auf um daran zu erinnern. Früher sind sie in Belfast oder Derry durch katholische Wohngebiete marschiert, was entsprechende Gegenreaktionen hervorrief. Heute erfolgt der Marsch nach Vorgaben der Stadtverwaltungen und die Provokationen bleiben weitgehend aus.
In Monasterboice sehen wir im ehemaligen Kloster mehrere Hochkreuze, das Westkreuz mit 6,50 m ist dabei das höchste in Irland. Das Hoch- oder auch Keltisches Kreuz vereint das Christentum mit dem keltischen Glauben, das Rad symbolisiert dabei die Sonne. Zwei der Hochkreuze sind wunderbar mit bildlichen Darstellungen verziert. Diese dienten früher den Mönchen zur Erklärung der biblischen Geschichten, die meisten Menschen konnten zur Zeit der Entstehung der Kreuze im 10. Jh. nicht lesen und schreiben. Eine bessere Bezeichnung für diese Kreuze wäre eigentlich Bilderkreuz. Anschließend fahren wir zum Bru na Boine Visitor Center. Von hier aus ist es möglich die großen Ganggräber zu besichtigen. Wir sehen einen Film und bekommen erklärt wie zur Wintersonnenwende die Grabkammer von Newgrange ganze 17 Minuten durch die Sonne erhellt. Anschließend besichtigen wir Knowth und auf uns wartet schon Jimmy, welcher uns einiges in deutscher Sprache erklären wird. Trotz des einsetzenden Regenschauers lauschen wir den interessanten Erläuterungen. So ist es u.a. sehr interessant, das der Hügel bis in 14. Jh. auch als Wohnort diente. Da der Gang im Inneren des Grabes nicht mehr zugänglich ist können wir nur ein Stückchen hinein gehen. Abschließend gehen wir noch auf den Dolmen und umrunden diesen. Dabei sehen wir die zahlreichen verzierten Randsteine mit vor allem spiralförmigen Mustern. Was diese bedeuten hat die Wissenschaft bis heute nicht vollständig klären können, jeder darf in dieser 5000 Jahre alten Kunst sehen was er möchte. Nach der Besichtigung fahren wir zu unserem Hotel „Jurys Inn Customs House" in Dublin, wo wir für eine Nacht wohnen.

19.05.15 – Stadtrundfahrt Dublin – Letterkenny


Nach dem Frühstück erwartet uns unser Buschauffeur Roy mit seinem Bus. Gemeinsam werden wir die nächsten Tage unterwegs sein.
Ebenso erwartet uns Stadtführerin Hillary. Bei kühlem Wetter starten wir unseren morgendlichen Stadtrundgang, später werden wir dann auch noch ein Stück mit dem Bus unterwegs sein. Entlang des Liffey laufen wir vorbei am Denkmal für die große Hungersnot und dem ehemaligen Zollamt, Customs House, zum Trinity College. Wir laufen durch die Hochschule, vorbei an der alten Drogerie „Sweeny" die in James Joyce Roman „Ullysys" Erwähnung findet. Hier gibt es immer noch die Zitronrnseife wie schon vor 100 Jahren. Am Merion Square sehen wir die Statue von Oscar Wilde und kommen anschließend zu den „Doors of Dublin". Mit dem Bus fahren wir über die St. Patricks Kathedrale zum Phoenix Park, dem größten Stadtpark in Europa. Anschließend geht es zurück zur Nassau Street und es bleibt bis zur Abfahrt noch etwas Zeit für eigene Entdeckungen in der quirligen Hauptstadt Irlands.
Weiter geht unsere Reise nach Norden, vorbei an den Orten Ardee, Carrickmacross und Monaghan, wir passieren dann die Grenze nach Nordirland und erreichen später hinter Strabane wieder die Republik Irland. In Letterkenny erwartet man uns bereits im Station House Hotel, welches für 3 Nächte unser Gastgeber sein wird. Übrigens sind wir trotz einiger Schauer trocken durch den Tag gekommen, immer wenn es von oben nass wurde waren wir im trockenen.

20.05.2015 – Glenveagh National Park


Die spannendste Frage des heutigen Tages ist die nach dem Wetter. Am Morgen zeigt sich bereits die Sonne, auch soll es etwas wärmer werden. Wir werden sehen.
Der heutige Tag führt uns in den Glenveagh NP, welcher nur etwa eine halbe Stunde von Letterkenny entfernt liegt. Im Visitorcenter sehen wir einen kurzen Film, welcher uns mit der Historie des Glenveagh Castle und dem Nationalpark bekannt macht. Mit einem Shuttlebusse fahren wir dann zum Glenveagh Castle und besichtigen nun das in der Mitte des 18. Jh. gebaute kleine Schlösschen. Der letzte Besitzer, Henry McIlhenny, ein Amerikaner mit irischen Wurzeln, hat die Ländereinen 1975 und das Castle 1983 dem irischen Staat übergeben, welcher es bis heute pflegt. Er hatte gern Besucher bei sich, so weilten Greta Garbo und auch der berühmte Geiger Yehudi Menuhin hier. Nach der Besichtigung wandern wir entlang des Sees, unterwegs sind viele eigenartig geformte Bäume zu sehen, alles sieht etwas mystisch aus. Es nieselt immer wieder mal, hier nennt man das „Drizzle". Wir laufen denselben Weg zurück und kurz vor dem Castle machen wir an einem Picnicplatz unsere Mittagspause. Anschließend laufen wir hinauf zum Aussichtspunkt, von welchem ein schöner Blick über das gesamte Tal möglich ist. Die Gartenanlage ist ebenfalls sehr sehenswert, leider blüht zurzeit noch nicht sehr viel, es war bis jetzt zu kalt und zu nass. Bis zum Busparkplatz kann man entlang des Sees laufen oder wer möchte kann auch mit dem Shuttlebus zurück fahren. Zum Abschluss des Tages fahren wir nach Dunfanaghy an die Küste und lassen uns am Atlantik für einige Minuten den Wind um die Nase wehen. Nach einem Tag mit einem Mix aus Sonnenschein, Wolken und etwas „Drizzle" fahren wir wieder zurück zum Hotel und freuen uns auf ein gutes Abendessen.

21.05.2015 – Derry – Mussenden Tempel – Bushmills Distillery – Giants Causeway


Wir fahren heute in den zu Großbritannien gehörenden Teil Irlands. Das sind 6 Grafschaften in der Provinz Ulster, welche 1921 bei Entstehung des Freistaates Irland bei Großbritannien verblieben sind. Hintergrund dazu war, das in diesem Teil der Insel mehrheitlich Protestanten lebten. Wir besuchen zuerst Derry. Die Stadt wurde Mitte des 17. Jh. den Mitgliedern von zwölf Londoner Zünften übergeben. Diese bauten um die Stadt eine Stadtmauer und nannten die Stadt aus Dank gegenüber dem König dann Londonderry. Die angestammte irisch-katholische Bevölkerung wurde außerhalb der Stadt in einem Sumpfgebiet angesiedelt, den Bogsides. Schlagzeilen hat die Stadt vor allem 1972 gemacht. Das war Jahr der Troubles, die ihren Höhepunkt gleich zu Beginn des Jahres hatten. Bei einer Demonstration am 30. Januar 1972 schossen britische Fallschirmjäger auf die unbewaffneten Demonstranten. 14 Menschen wurden dabei getötet. Das Ereignis ging als Bloody Sunday - Blutiger Sonntag in die Geschichte ein. Wir laufen über die Stadtmauer, werfen einen Blick in die St. Columbans Cathedral, sehen die Bogside mit den Wohngebieten der irisch-katholischen Bevölkerung. Vorbei am 2013 renovierten Rathaus erreichen wir wieder unseren Bus. Mit diesem fahren wir weiter nach Downhill zum Mussenden Tempel. Dieser kleine Rundbau steht dramatisch am Rand der Klippen. Er wurde vom Bischof Hervey im Andenken an seine Cousine Frideswide Mussenden errichtet. Mit dieser unterhielt der protestantische Bischof, welcher der holden Weiblichkeit immer zugetan war, eine unbotmäßige Beziehung. Gleich nebenan hatte er sich einen Palast bauen lassen, er strebte immer nach dem höheren und wollte auch Beziehungen zu Königshäusern aufbauen. Vollständig ist ihm das allerdings nicht gelungen. Vom Bischofspalast sind heute nur noch die Grundmauern vorhanden und alles wird vom National Trust gepflegt. Nicht weit von hier entfernt liegt der kleine Ort Bushmills. Hier befindet sich die älteste Whiskey Destilliere Irlands und eine der ältesten der Welt, die Old Bushmills Distillery. Die Lizenz soll von königlicher Hand bereits im Jahre 1608 erteilt worden sein, gegründet wurde die Brennerei aber erst 1728. Wir lernen hier wie Whiskey, das Wasser des Lebens, hergestellt wird. Zum Abschluss unserer Tour dürfen wir auch das edle Getränk verkosten. Einen Katzensprung von hier entfernt liegt der Giants Causeway, der Damm des Riesen. Verschiedene Legenden ranken sich um die Basaltsäulen. Nüchtern betrachtet handelt es sich um Magma, welche bei vulkanischen Aktivitäten vor ca. 60 Millionen Jahren durch Erdspalten nach oben gedrückt wurde und dabei nicht an die Erdoberfläche kam. Durch ein langsames erkalten haben sich dann diese polygonalen Säulen gebildet, welche wir heute bestaunen. Das Wetter war uns heute hold, kein einziger Schauer hat unseren heutigen Tag begleitet.

22.05.15 – Drumcliff – Knocknarea – Westport


Als wir am Morgen von Letterkenny Richtung Süden aufbrechen scheint die Sonne. Doch bereits auf halben Weg nach Donagal ändert sich das Wetter, es nieselt und ist neblig. Einen ersten Halt machen wir in Drumcliff. Unterhalb des markanten Tafelberges Ben Bulben, der heute nicht zu sehen ist befindet sich der kleine Friedhof von Drumcliff. Vor zwei Tagen weilte Prinz Charles mit seiner Frau Camilla hier zu besucht um genau wie wir das Grab des irischen Schriftstellers und Literaturnobelpreisträgers von 1923, William Butler Yeats, zu besuchen. Es war sein Wunsch an dieser Stelle begraben zu sein. Auf seinem Grabstein befindet sich eine der berühmtesten selbst verfassten Grabinschriften der Welt: „Werfe einen kalten Blick, auf Leben, auf Tot, Reiter und dann ziehe weiter". Danach wollten wir eigentlich den Berg Knocknarea bei Sligo steigen. Er ist ein markanter Punkt und schon von weiten sieht man ihn, aber nicht heute. Da es leicht regnet und es am Berghang doch recht rutschig ist entscheide ich nicht aufzusteigen. Nach einer kurzen Beratung mit unserem Buschauffeur fahren wir nach Turlough in das „Museum of Country Life". Unterwegs wird das Wetter bereits besser. Im Museum bekommen wir einen Einblick über das sicher recht oft beschwerliche Landleben der irischen Bevölkerung in der Vergangenheit. Wir bekommen aber auch vermittelt, wie man mit bzw. von der Natur lebt. Später in Westport nutzen wir die Zeit etwas zum Bummeln und Wanderverpflegung für die nächsten zwei Tage zu kaufen. Das Wetter zeigt sich jetzt von seiner trockenen und teilweise sonnigen Seite und so ist doch noch eine kleine Wanderung möglich. Roy schlägt einen Weg entlang der Küste unterhalb des Croagh Patrick vor. Der Legende nach soll Irlands Nationalheiliger auf diesem Berg 40 Tage und Nächte verbracht haben auf der Findung mit sich selbst. Nachdem ihm klar war, dass er dem irischen Volk das Christentum bringen muss hat er mit einer Glocke geläutet und dabei ist die Schlange, sie galt als die Hüterin der Weisheit, erschrocken und von der Insel geflohen. Und so gibt es bis heute keine Schlangen in Irland. Die Wanderweg hat eine zwar etwas steinigen Untergrund, dafür ist der Blick über Clew Bay vom Feinsten und die eine oder andere Muschel lässt sich auch finden.

23.05.2015 – Aran Islands


Wir besuchen heute die Insel Inishmore besuchen, die größte der drei Aran Inseln in der Bucht von Galway. Eigentlich ist das erst für morgen geplant, jedoch ist die Wettervorhersage nicht so toll. Am Morgen sieht es allerding gar nicht so gut aus, auf der Insel allerdings ist das Wetter recht gut, sogar die Sonne zeigt sich. Vom Hafen in Rosaveel fährt das Schiff ab. Die Überfahrt in den kleinen Inselhauptort Kilronan dauert ca. 45 Minuten. Anschließend führt der Weg entlang der Nordküste, als Wanderweg dient hier die Straße. Unterwegs machen wir halt an Kirians Kapelle, einer kleinen Kirche, welche St. Kirian, der Gründer von Clonmacnoise, gestiftet haben soll. Zur Mittagspause am Seal View Point können wir Robben beobachten die gemütlich in der Sonne liegen. Unser Ziel, die Ringfort Dun Aengus kommt jetzt auch schon ins Blickfeld. Das Ringfort ist vor allem wegen seiner Mauern aus 6500 t Steinen und der spektakulären Lage direkt an den Klippen interessant. Wer es erbaut hat ist nicht eindeutig klar, auch nicht wer Dun Aengus war. Der Name wurde erst im 20. Jh. vergeben. Nachdem man die innere Mauer hinter sich gelassen hat, könnte man meinen man verlässt diese Welt, denn vor sich hat man nur noch das Meer. Auf dem Bauch liegend darf man die Klippen hinab schauen, 100 Meter unter uns tost das Meer. Und natürlich lassen sich einige Gäste das auch nicht entgehen. Am Visitor Center wartet später ein kleiner Bus und bringt uns zurück zum Hafen von Kilronan. Wir fahren mit dem Schiff zurück nach Rosaveel und dann mit dem Bus zurück nach Leenaun. Zum Abendessen lassen wir uns wieder durch die hervorragende Küche des Hotels verwöhnen.

24.05.2015 – Killary Harbour – Kylemore Abbey – Gort


Das Wetter, immer ein Thema in Irland. Entlang des Kilarry Harbour, dem einzigen Fjord Irlands wandern wir gut 9 Kilometer bis nach Rosroe. Faszinierende Blicke auf die Umgebung bieten sich auf Schritt und Tritt. Unterwegs sehen wir einen Muschelzuchtbetrieb. Roy bringt seinen Bus zum Ende der Wanderung und stößt in der Hälfte des Weges zu uns, unser Busfahrer ist uns entgegen gelaufen. Wie schön, alle freuen sich darüber, auch wenn auf Grund der Sprachbarriere die Kommunikation gering ist.
Anschließend fahren ein paar Kilometer weiter zum Conemara Nationalpark. Hierkönnen wir unsereMittagpause machen und im Nationalparkzentrum erhalten wir Informationen zu den Bogs, den Torffeldern. Unterwegs sind diese uns immer wieder begegnet. Jetzt können wir noch einmal gut sehen wie der Torf entstanden ist, wie er abgebaut wird und welches Leben im Torf herrscht. Das alles kostet übrigens keinen Eintritt, es wird vom irischen Staat finanziert. Kylemore Abbey ist unser nächster Besuchspunkt. Dabei handelt es sich nicht um eine Abtei im eigentlichen Sinne, sondern um ein von Benediktinern bis 2010 betriebenes internationales Mädchenpensionat. Die Lage des von Henry Mitchel erbauten Gebäudes ist einfach toll. Bei einer Besichtigung können wir das Abteigebäude, die neugotische Kirche und auch den Viktorianischen Garten sehen.
Von hier führt der Weg nach Gort, wo sich unser Hotel für die nächsten zwei Nächte befindet. Auf unserem Weg kommen wir an Galway vorbei, der viertgrößten Stadt Irlands. Der heute noch bekannte Begriff der „Lynchjustiz" soll ebenfalls von hier stammen. James Lynch Fitzstephen, Bürgermeister und oberster Richter der Stadt im 16. Jh. soll seinen Sohn Walter eigenhändig erhängt haben als der Scharfrichter sich weigerte es zu tun. Walter war des Mordes an einem spanischen Seemann angeklagt und der Vater war ein strenger Richter und ließ keine Gnade ergehen, auch nicht bei seinem eigenen Sohn.

25.05.15 – Kilmagdough Abbey – Kilfenora – Burren Way – Doolin


Am Morgen begrüßt uns wieder leichter „Drizzle", aber wir lassen uns nicht schrecken. Wir verbringen den heutigen Tag im Burren, einer einzigartigen Kartslandschaft wie sie sonst nirgendwo in Irland anzutreffen ist, mit Ausnahme der Aran Islands. Zuerst machen wir einen Fotostopp an der Kilmagdough Abbey, einem ehemaligen Kloster. Hier sehen wir einen sehr schönen Rundturm, das besondere an ihm ist, das er 60 cm außer Lot steht. Unser weiterer Weg bringt uns nach Kilfenora, wo wir die dortige kleine Kathedrale besuchen. Hier findet man interessante Hochkreuze mit christlichen Symbolen aber auch mit keltischen/skandinavischen Motiven. Unsere Wanderung beginnt in der Nähe des Ballynalacken Castle, einem alten irischen Wohnturm welcher auf privaten Gelände steht. Der Burren Way benutzt hier erst einmal die kleine Straße und es geht immer leicht auf und ab. Die Aussicht ist von Beginn an traumhaft, wir können hinüber zu den drei Aran Inseln sehen, sehen die Cliffs of Moher und ebenso das Gebiet von Connemara auf der anderen Seite der Galway Bay. Über eine Greenroad wandern durch mit Steinmauern begrenzte Weiden, später öffnet sich der Blick wieder und die einzigartige Karstlandschaft liegt vor uns. Nach einer Mittagspause und dem Abstieg ins Caher Valley treffen wir unseren Bus wieder. Inzwischen kommt die Sonne raus und wir fahren noch nach Doolin, einem kleinen Ort an der Küste. Im O'Connels Pub können wir unsern Durst löschen oder auch einen „Irish Coffee" genießen. Unsere Rückweg führt über Ennistimon und Ennis nach Gort.

26.05.2015 – Cliffs Of Moher – Lartigue Monorail


Wir fahren nach dem Frühstück zu den Cliffs of Moher. Die bis zu 200 Meter hohen Klippen können wir bei Sonnenstrahlen genießen. Ein Spaziergang entlang der Klippen gibt einen wunderschönen Blick frei, man sieht mehr als wenn nur der Aussichtspunkt besucht wird. Nach Kilimer zur Shannon Ferry nutzen wir die Küstenstraße über Spanish Point. Die Überquerung des mit 370 km längsten Fluss Irlands spart uns 90 Kilometer Straße. Vor der Vom Fähranleger in Tarbet sind es nur wenige Minuten bis nach Listowel zu fahren. In Listowel gibt es ein technisches Kleinod zu besichtigen, die Lartigue Mono Railway. Es handelt sich dabei um eine kleine Museumseisenbahn, eine Einschienenbahn. Diese ist einmalig in Europa. Gebaut wurde Sie 1888 und war bis 1924 in Betrieb, die Strecke war 10 Meilen lang und führte nach Ballybunion. Wir bekommen eine Führung, sehen einen Film über die Originalstrecke und fahren natürlich auf der nachgebauten Bahnstrecke. Die Dampflok fährt heute zwar mit einem Dieselmotor, das ist aber nicht minder interessant. Mit viel Freude sind die Mitarbeiter dabei uns alles zu zeigen, wir können Fotos machen so viel wir wollen. Wenig später erreichen wir Tralee und der restliche Nachmittag steht zur freien Verfügung. Nach dem Abendessen im Brandon Hotel besuchen die meisten Gäste noch die Vorstellung „Fadó Fadó" im Siamsa Tire Folk Theater.

27.05.15 – Ring of Kerry


Nach dem Frühstück geht es auf zur Rundfahrt dem Ring of Kerry. Die Strecke führt gegen den Uhrzeigersinn einmal auf ca. 180 km um die Iveragh Halbinsel herum. Am Morgen haben wir eine wunderbare Sicht auf den Gebirgszug der Macgillycuddy's Reeks mit dem höchsten Berg Irlands, dem 1041 m hohen Carrantuohill. Dieser ist gleichzeitig auch der höchste Berg Irlands. Vom Aussichtspunkt Adgahoe haben auf die Berge und Seen von Killarny einen schönen Blick. Anschließend machen wir im Muckross Park einen Rundgang um das das alte Herrenhaus und durch einen Teil des Parks. Dabei bewundern wir die schönen Bäume, die Rhododendren und das riesige Mammutblatt. In Killorglin findet immer im August das „King Puck Fair" statt. Es ist ein Volksfest, bei welchem ein wild lebender Ziegenbock zum König Puck erhoben wird. Zuerst wird er eingefangen, dann inthronisiert, steht den nächsten Tag als König des Volksfestes im Mittelpunkt und wird dann am letzten Tag, wahrscheinlich stark verstört, wieder in die Freiheit entlassen. Inzwischen hat es leider zu regnen begonnen und starker Wind ist aufgekommen. Bei Cahersiveen befindet sich das Cahergall Ringfort. Wir können so sehen wie in früheren Zeiten, dieses hier stammt aus dem 10. Jh., die Menschen gelebt haben. Auf den hohen Mauern kann man gut herumlaufen und hat wie die Menschen damals einen Blick über das weite Land. Unsere Mittagspause verbringen wir in Waterville, einem Ort an der Ballinskelligbay, wo auch schon Charlie Chaplin gern Urlaub machte. Am Nachmittag besuchen wir die Kissane Sheepfarm, unweit von Moll's Gap gelegen. Hier können wir nicht nur sehen wie ein Schaf geschoren wird sondern auch lernen wie der Schäfer gemeinsam mit den Schäferhunden die Schafe auf der Weidefläche wieder zusammen treibt. Inzwischen traut sich die Sonne langsam wieder raus und so legen wir noch einen kurzen Stopp bei Ross Castle, einem mittelalterlichen Wohnturm, ein. Am Abend erreichen wir wieder Tralee.

28.05.15 – Blarney Castle – Kilkenny


Unsere Reise geht heute zuerst nach Blarney. Im Blarney Castle befindet sich der berühmte Stein der Beredsamkeit. Dazu muss der Stein geküsst werden, was auf dem Rücken liegend geschieht. Dabei gibt es einen Helfer, denn es ist schon ein komisches Gefühl. Die umfangreiche Parkanlage lädt zum Bummeln einlädt und bietet neben einem alten Baumbestand auch noch zahlreiche andere Dinge wie z.B. eine Wunschtreppe. Diese muss man rückwärts hinunter gehen damit die Wünsche in Erfüllung gehen. Vorbei an Cork reisen wir weiter nach Kilkenny. Diese Stadt ist vor allem bekannt durch die Smithwick's Brauerei, welche ein Red Ale gleichen Namens herstellt und durch das Kilkenny Castle. Das von der Familie Butler in seinen Grundzügen ab dem 14. Jh. bewohnte Schloss gehört seit 1967 dem irischen Staat. Dieser hat es aufwendig saniert und wieder mit alter Pracht eingerichtet. So kann man sehen wie die Herrschaften der Grafen von Ormond, so nannten sich die Butlers als sie in den Grafenstand erhoben wurden, einst lebten. Ein individueller Bummel durch den Ort beschließt diesen Nachmittag. Über das Wicklow Gap erreichen wir am Abend das Parkview Hotel in Newtonmountainkennedy Rande der Wicklow Mountains. Wir genießen das Abendessen und genießen die angenehme Atmosphäre des Hotels.

29.05.15 – Glendalough – Powerscourt Garden

Ein Besuch der frühchristlichen Klostersiedlung Glendalough ist immer ein besonderes Erlebnis. Während des Rundgangs mit der charmanten Fiona erfahren wir etwas mehr über die Geheimnisse des im 6. Jh. durch St. Kevin gegründeten Klosters. Der christliche Glaube kam durch Patrick vom europäischen Festland nach Irland, verbreitete sich hier und wurde dann von irischen Mönchen wieder auf das europäische Festland zurück gebracht und in den Gebieten, welche nicht unter römischer Herrschaft waren, verbreitet. Sie zeigt und erklärt uns den Eingang zum Kloster, den Rundturm, die Kathedrale und Kevins Kitchen. Mit Charme und Witz bringt sie uns die Geschichte näher. Unsere Wanderung entlang des Lower und des Upper Lake führt bis zum ehemaligen Miners Village, wo sich einige verfallene Gebäude einer längst geschlossenen Bleimine befinden. Der Wind bläst uns vom Wicklow Gap herunter kräftig ins Gesicht und schlagartig werden wir von einem Regenschauer überrascht. Der geht so schnell wie er gekommen ist. Wir laufen am Ufer entlang zurück zum Upper Lake. Am Nachmittag besichtigen wir Powerscourt Garden, einen der am schönsten angelegten Gärten in Irland. Bei Sonnenschein genießen wir die Zeit hier. Am Abend lassen wir uns das hervorragende Essen im Hotel schmecken, welches von einem „Irish Coffee" gekrönt wird.

30.05.15 – Dublin Botanic Garden – Malahide – Rückflug nach Deutschland


Heute heißt es leider Abschied nehmen von Irland. Unser Flug geht erst am Abend, so dass wir noch Zeit haben etwas Interessantes zu besuchen. Zuerst besuchen wir den National Botanic Garden in Dublin. Die 1795 gegründete Anlage besitzt eine umfangreiche Sammlung an Pflanzen und sehenswerte Gewächshäuser aus dem 19. Jh. Zweiter Besichtigungspunkt ist Malhide Castele. Wir nutzen die Zeit dort für ein Mittagessen und einen Bummel im Park. Leider ist schon seit dem Mittag die Sonne verschwunden und es wieder recht kalt. Mit dem Bus fahren wir zum Flughafen nach Dublin und fliegen dann über Frankfurt nach Dresden bzw. treten von Frankfurt aus den Heimweg direkt an. Um unseren Anschluss nach Dresden zu bekommen müssen wir uns ganz schön beeilen, der Flug aus Dublin war pünktlich, konnte dann aber nicht an das Gate fahren da noch ein anderes Flugzeug da stand. Aber es hat alles geklappt. Für die schöne gemeinsame Zeit möchte ich mich bei allen Gästen noch einmal herzlich bedanken und wünsche, vielleicht bis zum Wiedersehen, alles Gute.

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Kommentare zum Reisebericht

Den Tag über habe ich meine Fotos sortiert und an Hand der Prospekte unsere Reise reflektiert und jetzt lese ich auch schon Ralf Kuchenbeckers Reisebericht, Genau so war es. Eine Reise mit mehr Bewegung in der Natur, netten Menschen und viel Spaß in einem herrlichen Land- in Irland!

Jenny Oschmann
31.05.2015

Wir waren auch Teilnehmer an dieser wunderschönen Reise. Diese hat uns viele Eindrücke, schöne Erlebnisse, tolle Wanderungen in einer wundervollen Natur mit vielen netten Leuten gebracht. Ich war ja schon Wochen vorher gespannt, was uns auf dieser Reise erwartet. Meine Vorstellungen sind noch übertroffen wurden. Dies ist natürlich auch unserem Reiseleiter Ralf Kuchenbecker zu verdanken. Durch ihn wurde uns die Geschichte und das Land sehr nah gebracht. Beim Lesen des Reiseberichtes wurden die Erlebnisse nochmals ins Gedächtnis gerufen. Wir möchten uns bei Herrn Kuchenbecker nochmals herzlich bedanken-

Monika Petzsch / Matthias Hofmann
02.06.2015

Irland - 40 Schattierungen von Grün - leider keine Zeit für Pinsel und Farbe. Aber unser Reiseleiter, Ralf Kuchenbecker, hat uns auf etwas anderen Wegen die Schönheit und Facettenreichtum der Insel nahe gebracht.
Danke für das Naturerlebnis. Super Reise

Marion Hähnlein
06.06.2015