Reisebericht: Wanderreise Irland und Nordirland – Natur und Kultur erleben

08.09. – 20.09.2016, 13 Tage Rundreise mit mehr Bewegung in der Natur: Dublin – Navan Fort – Giant's Causeway – Glenveagh–Nationalpark – Connemara–Nationalpark – Aran–Inseln – Burren – Cliffs of Moher – Ring of Kerry – Wicklow Mountains (58,5 Wanderkilometer)


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Die irische Landschaft durch Wanderungen kennenzulernen, ist eine sehr angenehme und entspannte Art des Reisens. Alle Eindrücke werden intensiver aufgenommen, dass gilt auch für die Abhängigkeit vom Wetter.
Ein Reisebericht von
Dirk Schlosser
Dirk Schlosser

1.Tag, Donnerstag, der 08.09.2016: Anreise nach Irland – Boyne Valley

Nach unserer Abholung von zu Hause und der Ankunft am Flughafen Berlin-Tegel checkten wir am Schalter der Air Lingus zum Flug nach Dublin ein. Dort trafen wir Gäste unserer Reisegruppe, welche von Hamburg und Frankfurt nach Dublin geflogen waren. Zwei Gäste hatten leider ihre Flüge aufgrund von Staus und einer Störung im Buchungssystem der Airline nicht antreten können. Sie wurden auf Flüge am späten Abend umgebucht.
In der Ankunftshalle wartete bereits unser Fahrer Bill. Er geleitete uns zum Bus und nach dem Verladen unseres Gepäcks ging es zum Boyne Valley. Wir hielten am Besucherzentrum „Brú na Bóinne" und sahen uns zuerst einen Film in deutscher Sprache an. Dieser führte uns 5000 Jahre zurück in die Zeit, in welcher die gewaltigen Megalithanlagen in Newgrange, Knowth und Dowth entstanden. Nach dem Film besuchten wir die Ausstellung im Besucherzentrum und fuhren anschließend mit einem kleinen Transferbus zu den Königsgräbern von Knowth. Dort wurden wir von unserer Führerin Mary empfangen und sie erklärte uns die Bedeutung und Funktion des gewaltigen Grabhügels sowie seiner beiden, sich im Inneren befindlichen Ganggräber. Mit dem Transferbus ging es anschließend wieder zurück zum Besucherzentrum und von dort fuhren wir mit unserem Reisebus zum Hotel in Dublin. Nach dem Bezug unserer Zimmer trafen wir uns im Hotelrestaurant zum gemeinsamen Abendessen.

2.Tag, Freitag, der 09.09.16: Dublin – Monasterboice – Letterkenny

Unser örtlicher Stadtführer John erwartete uns bereits in der Hotellobby zu unserer Stadtrundfahrt. Wir erhielten nicht nur sehr viele Informationen über Dublin, sondern auch allgemeine Dinge über Land und Leute. Das machte die Stadtrundfahrt noch interessanter. Unser erster Halt war an der St. Patricks Kathedrale. Das Gebiet, auf dem sie steht, befand sich früher außerhalb der Stadtmauer. Seit ihrem Umbau im 19.Jh. ist sie die größte Kirche Irlands. Unser zweiter Ausstieg war im Phönix Park, einem riesigen öffentlichen Park mit Zoo, Sport- und Erholungsanlagen. Wir besuchten die Gartenanlage am Informationszentrum und auf der Rückfahrt fuhren wir am, sich ebenfalls im Park befindenden, Präsidentenpalast vorbei. Nach einem weiteren Stopp am Fitz-William Square, an welchem wir die hübschen Eingangstüren der georgianischen Häuser fotografierten, beendeten wir unsere Stadtrundfahrt am Trinity College. Anschließend war Freizeit für die Mittagspause.
Am Nachmittag fuhren wir in nördliche Richtung nach Monasterboice. Die Anlage wurde bereits im 5.Jahrhundert gegründet und zählt zu den drei bedeutendsten frühchristlichen Klöstern Irlands. Besonders eindrucksvoll sind die gewaltigen Hochkreuze, an denen stellen kunstvoll ausgearbeitete Reliefs die biblische Geschichte darstellen. Leider regnete es bei unserem Aufenthalt in Monasterboice, so dass wir unseren Besuch nicht übermäßig lang ausdehnten und nach Letterkenny weiterfuhren. Nach dem Beziehen unserer Zimmer trafen wir uns zum gemeinsamen Abendessen im Hotelrestaurant.

3.Tag, Samstag, der 10.09.16: Nordirland: Mussenden–Temple – Derry – Bushmills Destillerie – Giants Causeway

An diesem Tag stand ein Ausflug nach Nordirland auf dem Programm. Unsere erste Station war die Stadt Derry-Londonderry. Die Stadt steht immer noch als Synonym für die „troubles", die Auseinandersetzungen zwischen Katholiken und Protestanten rund um den „Bloody Sunday", dem „Blutigen Sonntag", an dem am 30.Januar 1972 ein Fallschirmjäger-Regiment der britischen Armee das Feuer auf eine friedlich demonstrierende Menschenmenge eröffnete und 14 Menschen starben. Bis zum heutigen Tag sind die Wohnviertel nach Religionszugehörigkeit getrennt. Wir gingen ein Stück auf der gewaltigen Stadtmauer entlang und anschließend quer durch das historische Zentrum. Jedes Jahr wird in Derry der 105tägigen Verteidigung durch protestantische Städter und dem sich anschließenden Sieg gegen die Truppen Jakobs des II. 1689 mit einer Festwoche gedacht.
Von Derry aus fuhren wir an die Küste zum „Mussenden Temple", welcher Ende des 18.Jh. hoch über den Klippen errichtet wurde. Das runde Gebäude widmete der Bischoff von Derry seiner Cousine Frideswide Mussenden. Es dient bis heute als Bibliothek und wird für besondere Anlässe vermietet. Bei unserem Besuch war das Innere des Tempels geschlossen, da am Nachmittag eine Hochzeit stattfand. Der Blick von oben auf den Downhill-Strand war atemberaubend. Genau der richtige Ort und der richtige Moment für unser Gruppenfoto! Anschließend fuhren wir zur Whiskey-Distillerie in Bushmills. Nach der Führung durch die modernen Anlagen und der Besichtigung der großen Lagerhäuser stand einer kleinen Kostprobe nichts mehr im Weg. Mit dem Bus ging es von Bushmills zum Besucherzentrum „Giant's Causeway". Der Name heißt übersetzt der „Damm des Riesen" und geht auf eine irische Heldensage zurück. Vom Besucherzentrum aus wanderten wir oberhalb der Klippen, entlang der „roten" Route und fanden viele Gelegenheiten für fantastische Fotoaufnahmen. Danach stiegen wir zum unteren Weg hinab und bestaunten die teilweise im Meer stehenden Basaltsäulen. Sie sind unterschiedlich hoch und entstanden vor ca. 60 Millionen Jahren, als aus dem Erdinneren austretende Lava an der Oberfläche abkühlte und erstarrte. Übrig blieben sechseckige aneinandergereihte Basaltsäulen. Am Besucherzentrum endete dann unsere Wanderung. Hier hatten wir Zeit für den Besuch der Ausstellung oder eine Kaffeepause. Von „Giant's Causeway" ging es dann mit unserem Bus nach Letterkenny zurück.

4.Tag, Sonntag, der 11.09.16: Glenveagh Nationalpark

Von Letterkenny aus fuhren wir in den Glenveagh Nationalpark. Im dortigen Informationszentrum sahen wir einen Film über den Park sowie die Schlossanlage und fuhren mit Minibussen zum vier Kilometer entfernten Schloss. Während einer Führung erfuhren wir, dass die letzten beiden Besitzer, die Amerikaner Arthur Kingsley Porter und Henry McIlhenny, sehr gern Künstler und Prominente empfangen haben. Auch Greta Garbo hat sich in Glenveagh mehrmals aufgehalten. McIlhenny ließ die Gartenanlage in ihrer heutigen Form gestalten und schenkte Garten und Schloss 1981 der Nationalparkverwaltung. Nach der Besichtigung spazierten wir durch den Schlosspark und besuchten den sich anschließenden Schloßgarten. Anschließend war bis zum Beginn unserer Wanderung Freizeit für eine Kaffeepause. Unsere Wanderung führte uns bis an das Ende des Lough Veagh und weiter, vorbei am Wasserfall, bis zu einem kleinen Cottage. Wir nutzten die Sitzgelegenheiten im Inneren des Häuschens für unser Picknick. Danach ging es zurück zum Schloss und wer wollte, der konnte mit hinauf zum Aussichtspunkt oberhalb des Schlosses gehen. Zum Besucherzentrum konnten wir entweder wieder mit dem Transferbus fahren oder wandern, was die meisten von uns dann auch bevorzugten. Am Nachmittag fuhren wir von Glenveagh zum Strand von Dunafanaghy, wo uns der Wind den Sand um die Ohren blies. Die schönste Sache am Strand ist immer das Sammeln von Muscheln und so kamen viele von uns mit reicher Beute zurück. Von Dunafanaghy ging es dann zum Hotel zurück. Dort erwartete uns nach dem Abendessen irische Countrymusik. Die Veranstaltung war gut besucht. Viele Einheimische, betagte Tänzer und natürlich auch Gäste unserer Gruppe wagten sich auf das Parkett.

5.Tag, Montag, der 12.09.16: Westport – Croagh Patrick – Leenane

Nach dem Frühstück luden wir unsere Koffer in den Bus und es ging los in südliche Richtung, nach Drumcliff. Dort besuchten wir das Grab von William Buttler Yeats und hatten anschließend Zeit für den Besuch der Kirche und eine Kaffeepause. Ebenso wie die Mönche des Franziskanerklosters in Donegal war auch Yeats ein großer Freund keltischer Traditionen in Kunst und Kultur. Er erhielt im Jahre 1923 den Nobelpreis für Literatur. Leider hatte es während unseres Aufenthaltes in Drumcliff stark geregnet, so dass wir beschlossen, die Wanderung auf den Knocknarea zu streichen. Wir verlegten die Wanderung auf den Nachmittag in die Gegend von Westport, in der Hoffnung, das Wetter würde sich bessern.
Nach einem kurzen Besuch des „Yeats County Inn Restaurants" in Curry erreichten wir Westport. Hier lachte die Sonne und es war trocken! Gerade richtig für einen Besuch der hübschen Stadt. Danach ging es zur nicht weit entfernten Ortschaft Murrisk, in der sich auch das Besucherzentrum des Berges „Croagh Patrick" befindet. Hier wollten wir unsere verpasste Wanderung vom Vormittag nachholen. Da aber der Aufstieg auf den Croagh Patrick für viele zu anstrengend werden würde, teilten wir unsere Gruppe auf. Die eine Gruppe blieb bei unserem Fahrer Roy, welcher uns auf allen Wanderungen begleitete. Er führte sie entlang der Clew Bay (Clew-Bucht). Die zweite Gruppe stieg mit mir auf den Croagh Patrick hinauf. Dass wir es in der uns zur Verfügung stehenden Zeit nicht bis zur Bergspitze schaffen würden, stand von vorn herein fest. Wir wollten aber wenigstens bis zum ersten Bergsattel und eventuell sogar bis zum zweiten laufen. Die Geschwindigkeit konnte dabei jeder für sich selbst festlegen. Letztendlich schafften es acht von uns bis auf den zweiten Sattel in 500 Meter Höhe. Die Aussicht auf die Clew Bay war von jedem Standpunkt aus fantastisch!
Vom Parkplatz in Murrisk aus ging es anschließend entlang des Lough Doo zu den Aasleagh Falls am River Erriff. Die Aasleagh Falls genannten Stromschnellen bilden einen schönen Kontrast zur sie umgebenden Bergwelt. Anschließend fuhren wir entlang des Killary Harbor genannten Fjordes zu unserem Übernachtungsort Leenane. Vielen hat dieses Hotel der Reise am besten gefallen.

6.Tag, Dienstag, der 13.09.16: Aran Inseln

Im Killary Harbour spiegelten sich die gegenüberliegenden Berge und aus dem Tal des River Erriff schob sich eine tief liegende Nebelwolke heran. Es war ein sehr romantischer Augenblick, aus dem wir durch unsere Abfahrt gerissen wurden. Wir fuhren durch das wunderschöne Joyce Country auf die Südseite der Connemara-Halbinsel, zum Hafen von Rossaveel. Anschließend brachte uns die Fähre auf die Aran-Insel Inishmore. Bei schönstem Sonnenschein kamen wir am Hafen von Kilronan an und nach einer kurzen Pause wanderten wir los. Die Wegstrecke führte uns entlang der Nordküste in westliche Richtung, vorbei an unzähligen Steinmauern, Kirchenruinen und Weideflächen. An der Bucht der Seehundkolonie legten wir unsere Picknickpause ein. Obwohl nur zwei Seehunde zu sehen waren, war es eine Freude, bei diesem fantastischen Blick auf die Galway-Bay die Sonne zu genießen! Nach unserer Pause ging es weiter bis zum winzigen Örtchen Kilmurvey. Von hier sollten uns am Nachmittag die Kleinbusse wieder zurück zum Fährhafen bringen. Doch zunächst wollten wir alle zum Fort „Dun Aonghasa", dem auf 90 Metern Höhe gelegenen Steinfort am Rand senkrecht abfallender Klippen. Drei halbkreisförmige, zum Meer hin offene Steinkreise schützten die Bewohner vor Angriffen. Die prähistorische Anlage entstand vor ca. 3000 Jahren und bietet aufgrund der landschaftlich exponierten Lage atemberaubende Ausblicke auf die südliche Steilküste. Das Schlagen der Dutzende Meter hohen Gischt an die senkrechten Felswände ist kilometerweit zu hören.
Nach der Besichtigung von Fort Du Aonghasa hatten wir Zeit für eine Kaffeepause und fuhren anschließend mit Kleinbussen nach Kilronan zurück. Glücklicherweise waren wir zeitig am Fähranleger, da unglaublich viele Besucher wieder mit auf das Festland zurück fahren wollten. In Connemara angekommen, ging es mit dem Bus zu unserem Hotel in Leenane zurück.

7.Tag, Mittwoch, der 14.09.16: Killary Harbour

Für den heutigen Tag wurden wieder die Wanderschuhe geschnürt. Nachdem uns Roy mit dem Bus
bis zum Beginn des Wanderweges gefahren hatte, wanderten wir entlang des ca. 15 km langen Killary Harbour-Fjordes. Das erste Stück liefen wir auf einer Asphaltstraße, welche später in einen Feldweg überging. Zum Glück hatte es tags zuvor nicht geregnet, so dass der Weg gut passierbar war. Trotzdem machten uns die Wasserlöcher an manchen Stellen ganz schön zu schaffen. Während der ganzen Wanderung hatten wir den Fjord stets zu unserer Rechten und sahen neben vorbeifahrenden Booten auch eine große Anzahl von Muschel-Aufzuchtanlagen. In schier endlos langen Reihen lagen sie nebeneinander auf der Wasseroberfläche. Am Ende der Wanderung kam auch die Mündung des Fjordes in den Atlantik und ein vorgelagertes Insel-Archipel in Sicht. Wir wählten für unser Picknick die am höchsten gelegene Stelle einer kleinen Bergkuppe aus und genossen die Aussicht. Unser Bus stand nicht weit entfernt und brachte uns anschließend zur Kylemore-Abbey. Mitchell Henry erwarb dieses romantische Anwesen und ließ im 19.Jahrhundert eines von Irlands bezauberndsten Schlössern errichten. Anfang des 20.Jahrhunderts übernahmen Benediktinerinnen die Anlage. Während unseres fast zweistündigen Aufenthaltes besuchten wir die Viktorianischen Gärten und die Kylmore Abbey, den ehemaligen Herrensitz. Einige von uns spazierten am See entlang bis zur neogotischen Kirche.
Nach diesem schönen Aufenthalt in Kylmore Abbey ging es nach Galway. Wir spazierten von der Kathedrale aus ins Stadtzentrum. Dort steht das Lynch Castle, welches dem rechtschaffenden ehemaligen Bürgermeister Lynch gehörte. Dieser richtete seinen schuldig gesprochenen Sohn eigenhändig, da niemand das Urteil vollstrecken wollte. Viel angenehmer ist da die Legende vom Gladdagh-Ring, welcher richtig aufgesteckt anzeigt, wer noch zu haben und wer schon vergeben ist. Der Name Gladdagh geht auf ein kleines Fischerdorf auf der anderen Seite des River Corrib zurück, welches heute längst in Galway aufgegangen ist und eingemeindet wurde. Galway ist eine der lebendigsten Städte Irlands mit vielen Festivals und unzähligen Straßenmusikanten. Nach unserem Besuch fuhren wir zum Hotel Lady Gregory nach Gort.

8.Tag, Donnerstag, der 15.09.16 Burren – Steine und arktische Pflanzen

Der heutige Wandertag führte uns ins Burren-Gebiet, einer Karstlandschaft, deren Oberfläche durch abtriftende Gletscher der letzten Eiszeit geschliffen wurde. Unseren ersten Fotostopp legten wir in Kilmacduagh ein, einem ehemaligen Klosterbezirk mit dem höchsten Rundturm Irlands. Danach ging es zum Burren-Display-Center in Kilfenora und von dort in den kleinen Kurort Lisdoonvarna, in dem jedes Jahr im September das Matchmaker-Festival stattfindet. Bei diesem Ereignis verwandelt sich der kleine Ort in einen großen Heiratsmarkt. Wir fuhren durch den Ort und hielten später an einer Straßenkreuzung, um mit unserer Wanderung zu beginnen. Das erste Stück der Wanderung führte uns entlang einer Straße im stetigen Wechsel, den Berg hinauf und den Berg wieder hinunter. Danach ging die Straße in einen teilweise recht steinigen Feldweg über. Eine Stelle mit gutem Blick auf die Aran-Inseln wählten wir für unser Picknick. Kurz danach tauchten die ersten, für den Burren typischen Landschaften auf, endlose Steinfelder. An manchen Feldern sahen wir sogar Steinbrüche, auf denen Steinplatten senkrecht aus dem Boden ragten und auf den Abtransport warteten. Letztendlich bot sich uns ein weiter Blick auf die Burrenlandschaft. Eine schier endlose graue Fläche, aufgelockert durch Weidegebiete und kleinere Waldflächen. Unser Bus erwartete uns in Fanore, einem Badeort, welcher besonders bei Surfern beliebt ist. Wir fuhren in den ebenfalls kleinen Küstenort Doolin und kehrten in den O'Conners Pub ein. Er war voll, da Live-Musik gespielt wurde, und erst im hintersten Raum war für unsere ganze Gruppe genügend Platz. Wer wollte, konnte sich ein Guinness oder einen Irish Coffee bestellen. Anschließend ging es zu unserem Hotel zurück. Da bis zum Abendessen noch genügend Zeit war, nutzten viele von uns das Angebot, im Hotel eigenen Hallenbad schwimmen zu gehen.

9.Tag, Freitag, der 16.09.16: Cliffs of Moher – Lartique–Einschienenbahn – Tralee

Von Gort aus fuhren wir über Ennis zu den Cliffs of Moher. Es war trocken, die Sicht gut und der Blick hinunter in 200 Meter Tiefe atemberaubend. Der starke Wind erinnerte uns daran, dass wir an den Klippen stehen und das Peitschen der Brandung verstärkte dieses Gefühl. Gegen Mittag fuhren wir dann weiter zum kleinen Fährhafen von Killimer und setzten von dort mit der Fähre über den Shannon-Fluss nach Tarbert über. Manchmal sieht man bei der Fährüberfahrt Delfine. Dieses Mal hatten wir leider kein Glück. Unser nächstes Ziel war das hübsche Städtchen Listowel. Eine besondere Attraktion ist die Lartigue-Einschienenbahn. Von zwei konzipierten Strecken war die Strecke von Listowel nach Ballybunion, die einzige, die gebaut wurde und tatsächlich den Betrieb aufnahm. Nach 36 Jahren wurde die Strecke 1924 eingestellt. Wir konnten auf diesem kuriosen Schienenstrang mit seiner ebenfalls ungewöhnlichen Lokomotive fahren. Dem Listoweler Lartigue-Monorail-Verein ist die Wiederbelebung eines ca. 500 Meter langen Streckenabschnittes zu verdanken. Es war eine interessante, aber auch ungewöhnliche Eisenbahnfahrt, die allen Spaß bereitete und uns in guter Erinnerung bleiben wird. Anschließend fuhren wir mit dem Bus zu unserem Hotel in Tralee. Nach dem Zimmerbezug trafen wir uns zum gemeinsamen Abendessen.

10.Tag, Samstag, der 17.09.16: Panoramafahrt auf dem Ring of Kerry

Nach dem Frühstück starteten wir zu unserer Rundfahrt auf dem Ring of Kerry der Halbinsel Iveragh. Nach Fotostopps bei Killorglin und an der alten Eisenbahnstrecke der Western Railway, kamen wir in Cahersiveen, der Geburtsstadt Daniel O'Connells an. Auf der anderen Seite des Flusses liegt das Cahergall Stone Fort (Cathair Geal). Einige dieser Steinforts sind bis zu 2500 Jahre alt, dieses ca. 1000. Es war beeindruckend zu sehen, wie massiv das Fort errichtet wurde und wie akkurat die Steine aufgeschichtet worden sind. Vom Cahergall Stone Fort ging es weiter nach Waterville, wobei wir im Vorbeifahren die Insel Valencia Island sehen konnten. In Waterville verbrachten wir unsere Mittagspause und hatten Zeit für einen Spaziergang am Strand. Danach ging es hinauf zum Coomakesta Pass auf eine Höhe von 210 m. Von der Passhöhe aus hatten wir einen schönen Blick auf den Kenmare River und die Ballinskelligs Bay, die schönste Seite der Iveragh Halbinsel ist jedoch die Südseite, vor allem der Caherdaniel Nationalpark. Unsere Fahrt führte uns weiter nach Sneem. In diesem, mehrmals wegen seiner Sauberkeit ausgezeichneten Städtchen, kamen wir am Nachmittag an. Hier fand jedes Jahr der nationale Wettbewerb im Woman-Carrying (Frauentragen) statt. Leider nicht die letzten beiden Jahre! Anschließend ging es über Molls Gap zur Kissane-Schaffarm. Es ist unglaublich, wie gelehrsam ein Border-Collie-Hund ist. Innerhalb weniger Minuten hatte er die Schafherde zusammen getrieben. In der Scheune sahen wir dann zu, wie die Schafe geschoren und geimpft wurden. Es schien, als seien die Tiere richtig froh darüber, dass ihnen das Fell abgenommen wird. Jedenfalls ließen sie die Prozedur regungslos über sich ergehen. Nach einem weiteren Fotostopp am Aussichtspunkt Ladys View fuhren wir zum Muckross House im Killarney Nationalpark. Die Landschaftsgestalter hatten bei der Bepflanzung des Anwesens ein wirklich gutes Gespür. Auf dem Rückweg vom Muckross-See spazierten wir an Azaleen und exotischen Baumarten vorbei und endeten am Besucherzentrum. Anschließend brachte uns der Bus zu unserem Hotel in Tralee zurück.
Nach dem Abendessen besuchten wir im Siamsa Tire- National Folk Theatre die Show „Turas", eine atemberaubende Vorstellung aus Tanz, Musik und Gesang. Direkt vom Theater ging es dann in den Pub, wo wir bei Live-Musik den Abend beim Tanz ausklingen ließen.

11.Tag, Sonntag, der 18.09.16: Blarney Castle – Cork – Wicklow Mountains

Nach all den sonnigen und trockenen Tagen erlebten wir nun den irischen Regen. Von Tralee aus fuhren wir zum Blarney-Castle, einer Schlossruine, in deren Zentrum ein gewaltiger Wehrturm steht.
An der Außenwand der Turmzinnen befindet sich der Blarney Stone. Wer diesen Stein küsst, erhält auf diese Weise die Kunst der Redegewandtheit. Leider war bei unserem Besuch der Andrang so groß, dass wir beschlossen, auf unsere eigenen Kräfte zu vertrauen und stattdessen lieber die wunderschöne Parkanlage anzusehen. Vom Blarney Castle aus fuhren wir nach Cork, der zweitgrößten Stadt der Republik Irland. Auch bei unserer Ankunft in Cork regnete es. Die Altstadt liegt zwischen den beiden Flussarmen des River Lee. Wir spazierten gemeinsam entlang der St.Patricks' Street, der größten Einkaufsstraße der Stadt, über die Grand Parade zum südlichen Lee-Kanal. Leider hat der Old English Market sonntags geschlossen. Seine überdachten Innenhöfe wären bei diesem Wetter gut für einen Bummel im Trockenen gewesen. Glücklicherweise hatten auf der St.Patrick's Street die großen Shoppingmalls und Kaufhäuser geöffnet. Von Cork aus fuhren wir dann in Richtung Dublin und legten unterwegs an einer Raststätte eine Pause ein. Im Restaurant wurde gerade auf einem großen Bildschirm das Endspiel im irisch-gälischen Fußball zwischen Dublin und Mayo übertragen. Wir mussten weiter, aber am liebsten hätten wir uns das komplette Spiel angesehen.
Kurz vor Dublin fuhren wir dann auf dem Autobahnring in Richtung Südosten zu unserem Hotel in Newtown-Mountkennedy. Nach dem Bezug unserer Zimmer trafen wir uns zum gemeinsamen Abendessen im Hotelrestaurant.

12.Tag, Montag, der 19.09.16: Wanderung bei Glendalough – Powerscourt Gardens

Unser letzter Wandertag begann mit der Busfahrt nach Glendalough, einer im 6. Jh. gegründeten frühchristlichen Klostersiedlung. Im Besucherzentrum sahen wir uns zunächst einen Film über das Christentum auf der irischen Insel an. Viele Orte und Geschichten daraus hatten wir bereits auf unserer Reise gesehen und kennengelernt. Im Anschluss besuchten wir die Ausstellung des Besucherzentrums und die ehemalige Klostersiedlung im Außenbereich. Bis zu tausend Schüler sollen einmal im Klosterbezirk gewohnt haben, bis Überfälle der Wikinger und Feuerbrünste dem Klosterleben ein Ende setzten. Doch auch später war der Bezirk ein beliebter Wallfahrtsort. Der Rundturm und das Haus des Priesters sind erstaunlich gut erhalten. Von der Kathedrale stehen noch die Seitenwände. Der gesamte Komplex ist von mystischer Anziehungskraft.
Von der Klostersiedlung wanderten wir zum unteren See und weiter bis zum oberen. Über Treppen gelangten wir zu einem kleinen Wasserfall. Wieder am oberen See angekommen, wanderten wir auf dessen andere Seite. Ein Hinweisschild am Wegesrand wies auf das Bett des heiligen Kevin, einer Felsnische am gegenüberliegenden Ufer. Er lebte hier als Eremit und war der Gründer des Klosters. Am Ende des oberen Sees begann ein stillgelegtes Bergbaugebiet, in dem früher Blei und Silber abgebaut wurde. Wir gingen bis zu den Ruinen des Bergarbeiterdorfes und machten dort eine Pause. Einige suchten in den Halden nach wertvollen Steinen. Danach wanderten wir wieder am oberen See entlang, dieses Mal entlang des Uferweges. Am Ende des Sees angelangt, legten wir unsere wohl verdiente Picknickpause ein. Auch am Kiosk etwas gekauft werden. Von Glendalough fuhren wir anschließend durch die Wicklow Mountains zu den Powerscourt-Gärten. Den Mittelpunkt dieser Anlage bildet das an höchster Stelle liegende Herrenhaus, in welchem sich heute Kunsthandwerkgeschäfte und ein Cafè befinden. Sobald wir aus dem Herrenhaus in die Gartenanlage hinaus traten, eröffnete sich uns ein weitläufiger Blick auf die vor uns liegende Terrassenanlage, den See und den im Hintergrund aufragenden Berg Sugerloaf. Die Gärten sind sehr gepflegt und unterteilen sich nach einzelnen Themenbereichen. Den Besuch der schönen Garten- und Parkanlage schlossen viele von uns mit einem Kaffee auf der Außenterrasse des Herrenhauses ab. Von den Powerscourt-Gärten fuhren wir anschließend zum Abendessen zu unserem Hotel zurück.

13.Tag, Dienstag, der 20.09.16: Heimreise

An unserem letzten Tag in Irland hatte, abhängig von der Flugzeit nach Deutschland, ein großer Teil der Gruppe Zeit für einen weiteren Besuch der irischen Hauptstadt. Nach dem Frühstück fuhren wir nach Dublin und stiegen am Trinity College aus. Wer wollte, der konnte sich einem kleinen Spaziergang zum Temple-Bar Bezirk und wieder zurück zum Trinity College anschließen. Im Umkreis befinden sich auch sehr viele Museen, welche sich für einen Besuch anboten. Wichtig war für alle nur das rechtzeitige Eintreffen am vereinbarten Treffpunkt. Alles klappte prima, so dass wir pünktlich zum Flughafen fahren konnten. Dort verabschiedeten wir uns von unserem Fahrer Roy und gingen zum check in sowie zur Sicherheitskontrolle. Wir flogen pünktlich ab. Auch in Berlin klappte nach unserer Ankunft alles gut. Die Koffer waren vollzählig und unsere Abholer warteten bereits auf uns in der Empfangshalle. Es war an der Zeit sich von einander zu verabschieden!
Dirk Schlosser, 27.09.16

Bildergalerie zur Reise

Kommentare zum Reisebericht

Ihre umfangreichen Infos über Land und Leute sowie die gute Organisation machten die Irlandreise zu einem besondern Erlebnis. Ihr Reisebericht und die Bilder sind ein schöner Rückblick auf die schönen Urlaubstage. Danke nochmals für alles. Ute und Dieter Klank

Ute Klank
08.10.2016

Vielen Dank für Ihre Mitteilung! Ich freue mich, dass Ihnen die Reise so gefallen hat. Wir hatten aber auch großes Glück mit dem Wetter und mit Roy einen zusätzlichen klasse Wander-Reiseleiter!

Liebe Grüße
Dirk Schlosser

Dirk Schlosser 25.10.2016

Es war eine beeindruckende, schöne Wanderreise mit Natur pur. Die Gruppe war toll, der Reiseleiter Herr Schlosser und unser Busfahrer Roy waren immer für uns da. Jede unserer Fragen wurden beantwortet und der Spaß kam auch nicht zu kurz. Wir möchten uns für die schönen Tage bedanken.
Elke und Hilmar Heinze

Heinze Elke und Hilmar
11.10.2016

Vielen Dank für Ihr Lob! Es waren schöne Wandertouren und wir hatten tolles Wetter! Es ist einfach ein traumhaftes Reiseziel!

Liebe Grüße
Dirk Schlosser

Dirk Schlosser 25.10.2016

Vielen Dank für den Reisebericht und die Bilder,die Reise war toll,der Reiseleiter und unser Busfahrer waren super und die gruppe auch,nicht zuletzt Wetter und Essen,Herzlichst Dr ch Pape

Dr Pape,Christina
15.10.2016

Vielen Dank für den Reisebericht und die Bilder,die Reise war toll,der Reiseleiter und unser Busfahrer waren super und die gruppe auch,nicht zuletzt Wetter und Essen,Herzlichst Dr ch Pape

Dr Pape,Christina
15.10.2016

Vielen Dank für Ihre Zeilen! Nun liegt die Reise ja schon einige Wochen zurück und ich hoffe Ihrer Ferse geht es wieder besser!

Liebe Grüße
Dirk Schlosser

Dirk Schlosser
25.10.2016