Reisebericht: Wanderreise Irland und Nordirland – Natur und Kultur erleben

14.05. – 26.05.2017, 13 Tage Rundreise mit mehr Bewegung in der Natur: Dublin – Navan Fort – Giant's Causeway – Glenveagh–Nationalpark – Connemara–Nationalpark – Aran–Inseln – Burren – Cliffs of Moher – Ring of Kerry – Wicklow Mountains (58,5 Wanderkilometer)


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Eine Wanderreise in Irlands abwechslungsreicher Landschaft garantiert, neben der sportlichen Betätigung, intensive Naturerlebnisse und Postkartenmotive.
Ein Reisebericht von
Dirk Schlosser
Dirk Schlosser

1.Tag, Sonntag, der 14.05.2017: Anreise nach Irland – Boyne Valley

Die Transferbusse brachten uns zum Flughafen Berlin-Tegel, wo wir auf weitere Gäste unserer Reisegruppe trafen. Gemeinsam ging es dann zum Check in am Schalter der Air Lingus. In Dublin angekommen, warteten wir, bis unsere Reisegruppe mit den Gästen von Basel, München und Düsseldorf komplett war.
Unser Fahrer holte uns von der Ankunftshalle ab, geleitete uns zum Bus und brachte uns direkt zum Hotel. Nach dem Bezug der Zimmer trafen wir uns wieder in der Hotellobby, wo uns unser örtlicher Stadtführer John zu einer Stadtrundfahrt bereits erwartete.
Er erzählte uns nicht nur sehr viel über Dublin, sondern auch allgemeine Dinge über Land und Leute. Am Fitz-William-Square hielten wir für einen Fotostopp. Hier bewunderten wir besonders schöne georgianische Haustüren und Hauseingänge. Anschießend fuhren wir zur St. Patricks Kathedrale.
Das Gebiet, auf dem sie steht, befand sich früher außerhalb der Stadtmauer. Seit ihrem Umbau im 19.Jh. ist sie die größte Kirche Irlands. Als nächstes zeigte uns John den Phönix Park, einen riesigen öffentlichen Park mit Zoo, Sport- und Erholungsanlagen. Auf der Rückfahrt fuhren wir am Präsidentenpalast vorbei, welcher sich ebenfalls im Park befindet. Wer wollte, konnte am Ende der Stadtrundfahrt am Trinity College aussteigen und die Zeit bis zum Abendessen im Hotel für Besichtigungen nutzen. Nach dem Essen spazierten einige von uns noch zum Temple Bar-Bezirk, die meisten Gäste wollten nach diesem langen Tag aber lieber im Hotel bleiben.

2.Tag, Montag, der 15.05.17: Dublin – Monasterboice – Letterkenny

Nach dem Frühstück fuhren wir in nördliche Richtung nach Monasterboice. Die Anlage wurde bereits im 5.Jahrhundert gegründet und zählt zu den drei bedeutendsten frühchristlichen Klöstern Irlands. Besonders eindrucksvoll sind die gewaltigen Hochkreuze, an denen stellen kunstvoll ausgearbeitete Reliefs die biblische Geschichte dar. Anschließend ging es ins Boyne Valley. Wir hielten am Besucherzentrum „Brú na Bóinne" und sahen uns zuerst einen Film in deutscher Sprache an. Dieser führte uns 5000 Jahre zurück in die Zeit, in welcher die gewaltigen Megalithanlagen in Newgrange, Knowth und Dowth entstanden. Nach dem Film besuchten wir die Ausstellung im Besucherzentrum und fuhren anschließend mit einem Transferbus zu den Hügelgräbern von Knowth. Dort wurden wir von unserer Führerin Sharon empfangen und sie erklärte uns die Bedeutung und Funktion des gewaltigen Grabhügels sowie seiner beiden, sich im Inneren befindlichen, Ganggräber. Mit dem Transferbus ging es anschließend wieder zurück zum Besucherzentrum und von dort fuhren wir mit unserem Reisebus zu unserem Hotel in Letterkenny. Nach dem Bezug unserer Zimmer trafen wir uns im Hotelrestaurant zum gemeinsamen Abendessen.

3.Tag, Dienstag, der 16.05.17: Glenveagh Nationalpark

Von Letterkenny aus fuhren wir in den Glenveagh Nationalpark. Im dortigen Informationszentrum sahen wir uns zunächst einen Film über den Park sowie die Schlossanlage an und fuhren anschließend mit Minibussen zum vier Kilometer entfernten Schloss. Während einer Führung erfuhren wir, dass die letzten beiden Besitzer, die Amerikaner Arthur Kingsley Porter und Henry McIlhenny, sehr gern Künstler und Prominente empfangen haben. Auch Greta Garbo hat sich in Glenveagh mehrmals aufgehalten. McIlhenny ließ die Gartenanlage in ihrer heutigen Form gestalten und schenkte Garten und Schloss 1981 der Nationalparkverwaltung. Nach der Besichtigung spazierten wir durch den Schlosspark und besuchten anschließend den ummauerten Schloßgarten. Danach war bis zum Beginn unserer Wanderung Freizeit für eine Kaffeepause. Unsere ca. 8 km lange Wanderung führte uns bis an das Ende des Lough Veagh und weiter, vorbei am Wasserfall, bis zu einem kleinen Cottage. Wir nutzten die Bänke und Stühle des Cottages und stellten sie vor dem Häuschen für unser Picknick auf die Wiese. Es war sehr romantisch, bei Sonnenschein im Grünen zu sitzen und dem Plätschern des Baches zu lauschen. Nach unserer Picknickpause ging es zurück zum Schloss und wer wollte, der konnte hinauf zu einem Aussichtspunkt oberhalb des Schlosses gehen. Die meisten von uns wanderten zum Besucherzentrum zurück, einige nutzten den Transferbus. Am Nachmittag fuhren wir von Glenveagh zum Hafen von Dunafanaghy, wo uns der Wind den Sand um die Ohren blies. Danach ging es wieder zurück zum Hotel nach Letterkenny.

4.Tag, Mittwoch, der 17.05.17: Mussenden–Temple – Bushmills Destillerie – Giant's Causeway –Derry

An diesem Tag stand ein Ausflug nach Nordirland auf dem Programm. Unsere erste Station war der oberhalb des Downhill Beach gelegene „Mussenden Temple", welcher Ende des 18.Jh. hoch über den Klippen errichtet wurde. Das runde Gebäude widmete der Bischoff von Derry seiner Cousine Frideswide Mussenden. Heutzutage wird der Rundbau für besondere Anlässe, wie zum Beispiel Hochzeiten, vermietet. Bei unserem Besuch war das Innere des Tempels offen, so dass wir durch die Fenster einen Blick auf den Downhill-Strand werfen konnten. Die Aussicht war atemberaubend! Nach unserer Ankunft am Bus fuhren wir zur Whiskey-Distillerie in Bushmills. Unsere Führerin Sonja war zwar Nordirin, sprach aber sehr gut deutsch. Nach den Erläuterungen der modernen Anlagen und der Besichtigung der großen Lagerhäuser stand einer kleinen Kostprobe nichts mehr im Weg.Mit dem Bus ging es anschließend von Bushmills zum Besucherzentrum „Giant's Causeway". Der Name heißt übersetzt „Damm des Riesen" und geht auf eine irische Heldensage zurück. Von dort aus wanderten wir oberhalb der Klippen entlang der „roten" Route und fanden viele Gelegenheiten für fantastische Fotoaufnahmen. Danach stiegen wir zum unteren Weg hinab und bestaunten die teilweise im Meer stehenden Basaltsäulen, welche unterschiedlich hoch sind und vor ca. 60 Millionen Jahren entstanden. Austretende Lava drang aus dem Erdinneren an die Oberfläche, kühlte ab und erstarrte. Übrig blieben sechseckige aneinandergereihte Basaltsäulen. Am Besucherzentrum endete dann unsere Wanderung. Hier hatten wir Zeit für den Besuch der Ausstellung oder für eine Kaffeepause. Von „Giant's Causeway" fuhren wir nach Derry-Londonderry. Die Stadt steht immer noch als Synonym für die „troubles", die Auseinandersetzungen zwischen Katholiken und Protestanten rund um den „Bloody Sunday", dem „Blutigen Sonntag", an dem am 30.Januar 1972 ein Fallschirmjäger-Regiment der britischen Armee das Feuer auf eine friedlich demonstrierende Menschenmenge eröffnete.
14 Menschen kamen dabei ums Leben. Bis zum heutigen Tag sind die Wohnviertel nach Religionszugehörigkeit getrennt. Wir umrundeten auf der gewaltigen Stadtmauer das historische Zentrum. Jedes Jahr wird in Derry der 105tägigen Verteidigung durch protestantische Städter und des sich anschließenden Sieges über die Truppen Jakobs des II. 1689 mit einer Festwoche gedacht. Am Abend konnten wir uns an der Bar unseres Hotels an Irischer Livemusik erfreuen.

5.Tag, Donnerstag, der 18.05.17: Westport – Croagh Patrick – Leenane

Nach dem Frühstück luden wir unsere Koffer in den Bus und fuhren in südliche Richtung nach Drumcliff. Auf dessen Friedhof liegt das Grab des Literatur-Nobelpreisträgers William Buttler Yeats. Ebenso wie die Mönche des Franziskanerklosters in Donegal war auch Yeats ein großer Freund keltischer Traditionen von Kunst und Kultur. Er erhielt im Jahre 1923 den Nobelpreis für Literatur. Von Drumcliff aus fuhren wir über Sligo nach Westport, eine der schönsten Städte Irlands. Unseren Aufenthalt nutzten wir auch für die Einkäufe für unser Wander-Picknick der nächsten drei Tage. Danach ging es zur nicht weit entfernten Ortschaft Murrisk, in der sich auch das Besucherzentrum des Berges „Croagh Patrick" befindet. Wir wollten bis zum Sattel des „heiligen Berges" hochsteigen, da aber der Aufstieg für viele zu anstrengend geworden wäre, teilten wir unsere Gruppe auf. Die eine Gruppe wanderte mit unserem Fahrer Roy entlang der Clew Bay (Clew-Bucht). Die zweite Gruppe stieg mit mir auf den Croagh Patrick hinauf. Dass wir es in der uns zur Verfügung stehenden Zeit nicht bis zur Bergspitze schaffen würden, stand von vorn herein fest. Wir wollten deshalb bis zum Bergsattel wandern. Die Geschwindigkeit konnte dabei jeder für sich selbst festlegen. Letztendlich schafften es alle, die mit hoch wollten, und genossen die Aussicht aus 500 Meter Höhe. Das Panorama auf die Clew Bay und die dahinter aufragenden Berge war einfach fantastisch!
Vom Parkplatz in Murrisk aus ging es anschließend entlang des Lough Doo zu den Aasleagh Falls am River Erriff. Die Aasleagh Falls genannten Stromschnellen bilden einen schönen Kontrast zur sie umgebenden Bergwelt. Danach fuhren wir entlang des Fjordes „Killary Harbor" zu unserem Hotel in Leenane.

6.Tag, Freitag, der 19.05.17: Aran Inseln

Wir fuhren durch das wunderschöne Joyce Country auf die Südseite der Connemara-Halbinsel, zum Hafen von Rossaveel. Von dort brachte uns die Fähre auf die Aran-Insel Inishmore. Nach circa einer Stunde kamen wir am Hafen von Kilronan an und wanderten nach einer kurzen Pause los. Die Wegstrecke führte uns entlang der Nordküste in westliche Richtung, vorbei an unzähligen Steinmauern, Kirchenruinen und Weideflächen. An der Bucht der Seehundkolonie legten wir unsere Picknickpause ein. Es war ein Erlebnis, die Seehunde aus dem Wasser auftauchen zu sehen. Nach der Pause ging es weiter bis zum winzigen Örtchen Kilmurvey. Von hier sollten uns am Nachmittag Kleinbusse wieder zurück zum Fährhafen bringen. Doch zunächst wollten wir hinauf zum Fort „Dun Aonghasa", ein Steinfort, welches auf beinahe 90 Metern Höhe am Rand senkrecht abfallender Klippen steht. Drei halbkreisförmige, zum Meer hin offene Steinkreise schützten einst die Bewohner vor Angriffen. Die prähistorische Anlage entstand vor ca. 3000 Jahren und bietet aufgrund der landschaftlich exponierten Lage atemberaubende Ausblicke auf die südliche Steilküste. Das Schlagen der Meter hohen Gischt an die senkrechten Felswände ist Hunderte Meter weit zu hören.
Nach der Besichtigung von Fort Du Aonghasa hatten wir Zeit für eine Kaffeepause und fuhren anschließend mit den Kleinbussen nach Kilronan zurück. Glücklicherweise waren wir zeitig am Fähranleger, da unglaublich viele Besucher wieder mit auf das Festland zurück fahren wollten. In Connemara angekommen, ging es mit dem Bus zu unserem Hotel in Leenane zurück.

7.Tag, Samstag, der 20.05.17: Connemara Nationalpark – Kylmore Abbey

Für den heutigen Tag wurden wieder die Wanderschuhe geschnürt. Nachdem uns der Bus bis zum Besucherzentrum des Connemara-Nationalparks in Letterfrak gefahren hatte, wanderten wir zur Bergspitze des Diamand Hill. Der Aufstieg war recht anspruchsvoll, aber jeder von uns konnte sein eigenes Tempo festlegen und es bestand auch die Möglichkeit, kürzere Wanderstrecken auszuwählen. Oben, auf dem Diamond Hill, legten wir eine Pause ein und genossen den Bick auf die Kylemore Abbey und die Twelve Pins. Da setzte plötzlich Regen ein. Noch ehe wir die Letzten ihre Regencapes übergestreift hatten, zogen die Regenwolken weiter. Beim Abstieg schien dann schon wieder die Sonne. Wieder am Besucherzentrum angekommen, war Zeit für eine ausgiebige Kaffee- und Picknickpause.
Unser Bus brachte uns anschließend zur Kylemore-Abbey. Ein gewisser Mitchell Henry erwarb dieses romantische Anwesen und ließ im 19.Jahrhundert eines von Irlands bezauberndsten Schlössern errichten. Anfang des 20.Jahrhunderts übernahmen Benediktinerinnen die Anlage. Während unseres fast zweistündigen Aufenthaltes besuchten wir die Viktorianischen Gärten und die Kylmore Abbey, den ehemaligen Herrensitz. Einige von uns spazierten am See entlang bis zur neogotischen Kirche.
Nach diesem schönen Aufenthalt ging es über Galway nach Gort. In Galway steht das Lynch Castle, welches dem rechtschaffenden ehemaligen Bürgermeister Lynch gehörte. Dieser richtete seinen schuldig gesprochenen Sohn eigenhändig, da niemand das Urteil vollstrecken wollte. Viel angenehmer ist da die Legende vom Gladdagh-Ring, welcher richtig aufgesteckt anzeigt, wer noch zu haben und wer schon vergeben ist. Der Name Gladdagh geht auf ein kleines Fischerdorf auf der anderen Seite des River Corrib zurück, welches heute längst in Galway aufgegangen ist und eingemeindet wurde. In Gort übernachteten wir im Hotel Lady Gregory.

8.Tag, Sonntag, der 21.05.17 Burren – Steine und arktische Pflanzen

Der heutige Wandertag führte uns ins Burren-Gebiet, einer Karstlandschaft, deren Oberfläche durch abtriftende Gletscher der letzten Eiszeit geschliffen wurde. Unseren ersten Fotostopp legten wir in Kilmacduagh ein, einem ehemaligen Klosterbezirk mit dem höchsten Rundturm Irlands. Danach ging es zum Burren-Display-Center in Kilfenora und von dort in den kleinen Kurort Lisdoonvarna, in dem jedes Jahr im September das Matchmaker-Festival stattfindet. Bei diesem Ereignis verwandelt sich der kleine Ort in einen großen Heiratsmarkt. Wir fuhren durch den Ort und hielten später an einer Straßenkreuzung, um mit unserer Wanderung zu beginnen. Genau in diesem Moment begann es zu regnen und wir überlegten, ob es überhaupt Sinn macht los zu gehen. Nach einer kurzen Wartezeit war der Regen vorbei und unsere Wanderung konnte beginnen. Zunächst führte sie uns eine Straße entlang. Danach erwartete uns ein teilweise recht steiniger Feldweg. Für unser Picknick wählten wir eine Stelle mit tollem Blick auf die Karstlandschaft des Burren. Auf manchen Steinfeldern sahen wir sogar Steinbrüche, auf denen Platten senkrecht aus dem Boden ragten und auf den Abtransport warteten. Eine schier endlose graue Fläche, aufgelockert durch Weidegebiete und kleinere Waldflächen. Unser Bus erwartete uns im Tal und von dort ging es zur Aillwee Cave (Bärenhöhle), in deren Besucherzentrum wir unsere Kaffeepause einlegten. Anschließend machten wir noch einen Fotostopp am Poulnabrone Dolmen und danach ging es zurück zu unserem Hotel. Da bis zum Abendessen noch genügend Zeit war, nutzten viele von uns das Angebot, im hoteleigenen Hallenbad schwimmen zu gehen.

9.Tag, Montag, der 22.05.17: Cliffs of Moher – Lartique–Einschienenbahn – Tralee

Von Gort aus fuhren wir über Ennis zu den Cliffs of Moher. Da es bei unserer Ankunft neblig war und nieselte, machte ein Spaziergang zu den Cliffs keinen Sinn. So sahen wir uns zuerst im Inneren des Besucherzentrums die Ausstellung an und setzten uns ins Cafè. Unsere Geduld wurde belohnt. Exakt 1 ½ Stunden später riss der Himmel auf, der Nebel verzog sich und vor uns eröffnete sich ein 200 Meter weiter Blick hinunter in die Tiefe. Atemberaubend! Von den Cliffs fuhren wir dann weiter
zum kleinen Fährhafen von Killimer und setzten von dort mit der Fähre über den Shannon-Fluss nach Tarbert über. Manchmal sieht man bei der Fährüberfahrt Delfine. Dieses Mal hatten wir leider kein Glück. Unser nächstes Ziel war das hübsche Städtchen Listowel. Eine besondere Attraktion ist die Lartigue-Einschienenbahn. Von zwei konzipierten Strecken war die Strecke von Listowel nach Ballybunion die einzige, die gebaut wurde und tatsächlich den Betrieb aufnahm. Nach 36 Jahren wurde sie 1924 wieder eingestellt. Wir hatten während einer Fahrt auf diesem kuriosen Schienenstrang viel Spaß und freuten uns, dass dem Listoweler Lartigue-Monorail-Verein die Wiederbelebung eines ca. 500 Meter langen Streckenabschnittes gelungen ist. Anschließend fuhren wir mit dem Bus zu unserem Hotel in Tralee. Nach dem Zimmerbezug trafen wir uns zum gemeinsamen Abendessen. Am Abend besuchten die meisten von uns im Siamsa Tire- National Folk Theatre die Show „Fado, Fado", eine atemberaubende Vorstellung aus Tanz, Musik und Gesang. Direkt vom Theater ging es dann in den Pub, wo wir bei Live-Musik den Abend ausklingen ließen.

10.Tag, Dienstag, der 23.05.17: Ring of Kerry

Nach dem Frühstück starteten wir zu unserer Rundfahrt auf dem Ring of Kerry. Er führt einmal um die Halbinsel Iveragh herum. Nach einem Fotostopp in Killorglin besuchten wir das Kerry Bog Village. Es war interessant in die verschieden großen Cottages zu gehen und zu sehen, wie man hier einst wohnte. Auf dem Gelände gibt es auch Kerry-Ponys und Irische Wolfshunde, die aber zu träge waren, sich für uns extra aus der Schlafstellung zu erheben. Vom Village ging es dann zur alten Eisenbahnstrecke der Western Railway und von dort nach Cahersiveen, der Geburtsstadt Daniel O'Connells. Außerhalb der Stadt, auf der anderen Seite des Flusses, liegt das Cahergall Stone Fort (Cathair Geal). Einige dieser Steinforts sind bis zu 2500 Jahre alt, dieses ca. 1000. Es war beeindruckend zu sehen, wie massiv das Fort errichtet wurde und wie akkurat die Steine aufgeschichtet worden sind. Vom Cahergall Stone Fort ging es weiter nach Waterville, wobei wir aufgrund eines Beerdigungszuges länger brauchten als geplant. In Waterville legten wir unsere Mittagspause ein und hatten Zeit für einen Spaziergang am steinigen Strand. Danach ging es zum Coomakesta Pass auf 210 m Höhe. Es war aber so nebelig, dass sich ein Halt beim besten Willen nicht lohnte. Wir fuhren weiter nach Sneem, einem wegen seiner Sauberkeit mehrfach ausgezeichneten Städtchen. Hier fand jedes Jahr der nationale Wettbewerb im Woman-Carrying (Frauentragen) statt. Anschließend ging es über Molls Gap zum Aussichtspunkt „Ladys View" im Killarney-Nationalpark. Von dort fuhren wir hinunter zum Muckross House, einem stattlichen Anwesen inmitten einer fantastischen Parkanlage. Die Landschaftsgestalter hatten bei der Bepflanzung des Anwesens ein wirklich gutes Gespür. Wir spazierten zum Muckross-See und von dort durch eine englische Parklandschaft zum Besucherzentrum. Anschließend brachte uns der Bus zu unserem Hotel in Tralee zurück.

11.Tag, Mittwoch, der 24.05.17: Blarney Castle – Cork – Wicklow Mountains

Von Tralee aus fuhren wir zum Blarney-Castle, einer Schlossruine, in deren Zentrum ein gewaltiger Wehrturm steht. An der Außenwand der Turmzinnen befindet sich der Blarney Stone. Wer diesen Stein küsst, erhält auf diese Weise die Kunst der Redegewandtheit. Wir beschlossen, uns nicht in der langen Warteschlange, welche hinauf zum Turm führt, anzustellen und stattdessen lieber die bezaubernde Parkanlage anzusehen. Vom Blarney Castle aus fuhren wir nach Cork, der zweitgrößten Stadt der Republik Irland. Die Altstadt liegt zwischen den beiden Flussarmen des River Lee. Wir spazierten gemeinsam entlang der St.Patricks' Street, der größten Einkaufsstraße der Stadt, über die Grand Parade zum südlichen Lee-Kanal. Anschließend besuchten wir den „Old English Market" mit seinen überdachten Innenhöfen. Danach war noch etwas Freizeit für individuelle Erkundungen. Von Cork aus fuhren wir dann in Richtung Dublin und legten unterwegs an einer Raststätte eine Pause ein. Bei den mittlerweile sommerlichen Temperaturen war ein kühlendes Eis genau die richtige Wahl. Kurz vor Dublin gab es dann einen kleinen Stau zur Rush Hour, doch Richtung Süden zu unserem Hotel in Newtown-Mountkennedy war die Autobahn wieder frei. Nach dem Bezug unserer Zimmer trafen wir uns zum gemeinsamen Abendessen im Hotelrestaurant.

12.Tag, Donnerstag, der 25.05.17: Wanderung bei Glendalough – Powerscourt Gardens

Unser letzter Wandertag begann mit der Busfahrt nach Glendalough, einer im 6. Jh. gegründeten frühchristlichen Klostersiedlung. Im Besucherzentrum sahen wir uns zunächst einen Film über das Christentum auf der irischen Insel an. Viele Orte und Geschichten daraus hatten wir bereits auf unserer Reise gesehen und kennengelernt. Bis zu tausend Schüler sollen einmal im Klosterbezirk Glendalough gewohnt haben, bis Überfälle der Wikinger und Feuerbrünste dem Klosterleben ein Ende setzten. Doch auch später war der Bezirk ein beliebter Wallfahrtsort. Der Rundturm und das Haus des Priesters sind erstaunlich gut erhalten. Von der Kathedrale stehen noch die Seitenwände. Der gesamte Komplex ist von mystischer Anziehungskraft.
Von der Klostersiedlung wanderten wir bis zum oberen See. Wer einen kleinen Wasserfall sehen wollte, der konnte über Treppen zu ihm gelangen. Anschließend wanderten wir am See entlang. Ein Hinweisschild am Wegesrand wies auf das Bett des heiligen Kevin, einer Felsnische am gegenüberliegenden Ufer. Er lebte hier als Eremit und war der Gründer des Klosters. Am Ende des oberen Sees begann ein stillgelegtes Bergbaugebiet, in dem früher Blei und Silber abgebaut wurden. Wir gingen bis zu den Ruinen des Bergarbeiterdorfes und machten dort eine Pause. Danach wanderten wir wieder am oberen See entlang, dieses Mal entlang des Uferweges. Am Ende des Sees angelangt, legten wir unsere wohl verdiente Picknickpause ein.
Von Glendalough aus fuhren wir anschließend durch die Wicklow Mountains zu den Powerscourt-Gärten. Den Mittelpunkt dieser Anlage bildet das an höchster Stelle liegende Herrenhaus, in welchem sich heute Kunsthandwerkgeschäfte und ein Cafè befinden. Sobald wir aus dem Herrenhaus in die Gartenanlage hinaus traten, eröffnete sich uns ein weitläufiger Blick auf die vor uns liegende Terrassenanlage, den See und den im Hintergrund aufragenden Berg Sugerloaf. Die Gärten sind sehr gepflegt und unterteilen sich nach einzelnen Themenbereichen. Den Besuch der schönen Garten- und Parkanlage schlossen viele von uns mit einem Kaffee auf der Außenterrasse des Herrenhauses ab. Anschließend fuhren wir zum Abendessen zu unserem Hotel zurück.

13.Tag, Freitag, der 26.05.17: Dublin – Heimreise

Nach dem Frühstück fuhren wir nach Dublin und stiegen am Trinity College aus. Wer wollte, der konnte sich einem kleinen Spaziergang anschließen. Im Umkreis des Trinity College befinden sich sehr viele Museen und Parkanlagen, welche sich für einen Besuch anboten. Wichtig war für alle nur das rechtzeitige Eintreffen am vereinbarten Treffpunkt. Alles klappte prima, so dass wir pünktlich zum Flughafen fahren konnten. Dort verabschiedeten wir uns von unserem Fahrer Roy und gingen zum Check in sowie zur Sicherheitskontrolle. Obwohl wir mit leichter Verspätung abflogen, kamen wir zur geplanten Zeit in Berlin-Tegel an. Alles klappte prima! Die Koffer waren vollzählig und unsere Abholer warteten bereits auf uns in der Empfangshalle. Es war an der Zeit, sich von einander zu verabschieden!
Dirk Schlosser, 30.05.17

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Kommentare zum Reisebericht

Hallo Zusammen,
ich wollte mich auf diesem Weg nochmals bei der duften Reisegruppe für den schönen und sehr entspannten Wanderurlaub bedanken. Besonders habe ich Eure Offenheit und Freundlichkeit genossen. Außerdem hatten wir mit dem Wetter für irische Verhältnisse viel Glück.
Aber ein besonderen Dank möchte ich an unseren perfekten Reiseleiter Dirk Schlosser loswerden. Er sorgte nicht nur dafür, dass alles so reibungslos funktionierte, sondern informierte uns auf der Fahrt über Irland von Geschichte, Politik, Kultur bis hin zu Bildung und Gesundheitswesen.
Für uns war diese Reise die Erste mit einem Reiseunternehmen, wie Eberhardt und ich war ernsthaft etwas skeptisch, ob das gut geht. Nun können wir aber heute sagen, dass wir niemals soviel über Land und Leute erfahren hätten, bei einer privat durchgeführten Reise.
Somit können wir jedem Eberhardt empfehlen, der Irland kennenlernen möchte.
Wir wünschen allen die dabei waren genauso viel Spaß bei Euren nächsten Touren -
Sylke und Uwe

Bauer, Uwe
17.06.2017

Vielen Dank für die positive Rückmeldung! Es ist für alle an der Reisevorbereitung und Durchführung beteiligten Mitarbeiter ein großes Dankeschön!
Der Dank geht auch zurück an unsere Reisegruppe! So machen die Wanderungen Spaß und bleiben in guter Erinnerung!

Dirk

Dirk Schlosser 05.07.2017

Die Wanderreise Irland und Nordirland war ein voller Erfolg.
Der Reiseleiter Dirk Schlosser hat seine Aufgaben perfekt erfüllt, zu unserer vollsten Zufriedenheit. Vor allen Dingen war seine Wetterbestellung hervorragend. Lieber Dirk wir wünschen Dir zufriedene Gäste und viel Spaß bei deinen weiteren Reisen.
Wir werden Eberhardt-Reisen weiter empfehlen.

Fritz und Karin

Karin Paulenz
19.06.2017

Vielen Dank für die lieben Zeilen! Das mit dem Wetter war gar nicht so einfach. ;-)

Alles Gute und einen schönen Sommer!

Dirk

Dirk Schlosser 05.07.2017